Der Countdown läuft: Ab 2026 gilt der Rechtsanspruch auf Ganztag – doch die Zeit wird knapp, das Geld noch knapper

72

BERLIN. In einem Jahr tritt der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder in Kraft – und vielerorts herrscht Alarmstimmung. Kommunen bauen unter Hochdruck, ringen mit Ministerien um Zuständigkeiten und Geld – und warnen offen: „Das schaffen wir nicht!“ Der Zeitplan ist ambitioniert, die Mittel knapp, das Personal fehlt. Schulträger sehen sich einer Herkulesaufgabe gegenüber.

Wird’s fertig? (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

In etwas mehr als einem Jahr ist es so weit: Ab dem Schuljahr 2026/27 haben Eltern in Deutschland einen gesetzlichen Anspruch auf einen Ganztagsplatz für ihr Kind in der Grundschule – zunächst für Erstklässler, dann schrittweise für alle Jahrgänge bis 2029. Was auf dem Papier nach einem familienpolitischen Meilenstein klingt, entpuppt sich für viele Kommunen als nahezu unlösbare Mammutaufgabe. Die Herausforderungen sind immens: Es fehlt an Geld, an Räumen, an Personal – und vor allem an Zeit.

Man arbeite gerade unter Hochdruck, betonen Landesministerien wie in Bayern. Doch hinter den Kulissen häufen sich Krisengespräche. Der Bayerische Rundfunk (BR) titelt bereits: „Wackelt die Ganztags-Garantie?“ Und in Nordrhein-Westfalen prüfen Kommunen juristische Schritte gegen das Land.

Juristische Drohkulisse in NRW: Kommunen fordern Konnexitätsprinzip ein

Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hat die Alarmglocken besonders laut geläutet. „Wir lassen das rechtlich überprüfen“, sagt Keller im Gespräch mit dem WDR. Gemeinsam mit anderen Städten prüfe Düsseldorf eine Klage gegen das Land NRW – wegen der enormen Kosten, die mit dem Ganztagsausbau verbunden sind. Laut Keller müsse an 72 von 94 Düsseldorfer Grundschulen gebaut oder umgebaut werden. Drei Schulen müssten sogar komplett neu errichtet werden. Gesamtkosten: rund 200 Millionen Euro.

Zur Einordnung: 3,5 Milliarden Euro stellt der Bund den Ländern im Rahmen seines Investitionsprogramms “Ganztagsausbau” zur Verfügung. Das sind bei 15.500 Grundschulen in Deutschland gerade mal rund 225.000 Euro pro Einrichtung (also nur ein Bruchteil der notwendigen Mittel).

„Der Bund will den Ganztagsanspruch und die Länder sind für die Umsetzung zuständig. Also müssten die Länder auch zahlen“, fordert Keller – und beruft sich auf das Konnexitätsprinzip: Wer bestellt, muss auch bezahlen. Die bisherigen Landeszuschüsse reichten nicht annähernd aus, so der OB. Unterstützt wird er vom Städtetag NRW, der ebenfalls juristische Optionen prüft und verlangt, dass das Land den Ganztagsanspruch endlich ins Schulgesetz aufnimmt. Bislang operiert NRW mit Erlassen.

Das Schulministerium bleibt allerdings gelassen. Auf Anfrage des WDR erklärte ein Sprecher: „Die gesetzlichen Voraussetzungen für einen Konnexitätsausgleich sind nicht erfüllt.“ Außerdem investiere das Land ab 2026 jährlich rund eine Milliarde Euro in den offenen Ganztag – inklusive Aus- und Neubauten sowie Sanierungen.

Die hitzige Debatte ist kein NRW-Spezifikum. Auch in anderen Bundesländern liegen Kommunen und Landesregierungen im Clinch. Schlagzeilen:

  • „Streit um Ganztagsschule: Kommunen drohen mit Verfassungsklage gegen das Land“ (Schleswig-Holstein),
  • „Wer bezahlt den Ganztag? Streit zwischen Kommunen und Ländern kocht hoch“ (Rheinland-Pfalz),
  • „Kommunen genervt von Hinhaltetaktik der Landesregierung beim Ganztag“ (Baden-Württemberg).

Die Landespolitik verweist auf bestehende Programme und Fördermittel. Doch vielerorts reichen diese hinten und vorne nicht. Die Stadt Dortmund stellt klar: „Trotz der Förderrichtlinie Ganztagsausbau reichen die bereitgestellten Mittel bei Weitem nicht aus, um sämtliche baulichen Maßnahmen vollständig zu finanzieren.“

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) warnt seit Jahren, dass die Kommunen mit der Aufgabe überfordert sein könnten. Bereits 2023 erklärte der damalige Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg: „Es wird lange dauern, bis das in Deutschland flächendeckend funktioniert.“ In seinem Jahresausblick 2025 forderte der Verband eine Verlängerung der Fristen zur Mittelverwendung um mindestens zwei Jahre. Tatsächlich hat die neue Bundesregierung bereits auf den steigenden Druck reagiert: Sie verlängerte unlängst die Frist, in die Mittel aus dem Investitionsprogramm abgerufen werden können, bis 2029, um Ländern und Kommunen mehr Zeit zu geben, die Projekte umzusetzen.

Beispiel Bayern: Strukturen fehlen – und die Zeit rennt

Auch in Bayern ist die Lage angespannt. Uwe Brandl, Präsident des Bayerischen Gemeindetags, beklagt gegenüber dem Bayerischen Rundfunk: „Es ist einfach unmöglich, Menschen Dinge zu versprechen, die man sehenden Auges nicht halten kann.“ Seine Forderung: Ministerpräsident Markus Söder (CSU) müsse das Thema zur Chefsache machen. Es mangele an allem – Räumen, Personal, Planungskapazitäten.

Florian Eschstruth vom Bayerischen Elternverband benennt das Problem deutlich: „Jeder weiß, dass mit der heutigen Geschwindigkeit der Ganztagsanspruch in Bayern nicht zu erfüllen ist.“ Zwar gebe es positive Beispiele wie München, wo der „kooperative Ganztag“ funktioniere. Doch in vielen Kommunen herrsche eine „abwartende Haltung und ein Rufen nach dem Staat“. Tatsächlich wurden bislang nur Teile der Bundesfördermittel abgerufen. Es müsse ein öffentlicher Ganztagsverantwortlicher benannt werden, bei dem alles zusammenlaufe, fordert Eschstruth.

Trotz Fortschritten: Der Nachholbedarf bleibt enorm

Ein Blick in die bundesweiten Zahlen zeigt: Ja, es wurde in den letzten Jahren viel erreicht. 2006 nutzten laut DStGB nur 579.000 Grundschulkinder in Deutschland ein Ganztagsangebot – 2023 waren es bereits 1,8 Millionen, also rund 56 Prozent aller Grundschüler. Doch das reicht nicht. Der Bund selbst rechnet mit bis zu 481.000 zusätzlichen Plätzen bis 2029.

Hinzu kommt: Der Bedarf steigt dynamisch mit dem Ausbau. Laut einer Umfrage des Deutschen Jugendinstituts wünschen sich drei von vier Eltern ein Betreuungsangebot am Nachmittag für ihr Grundschulkind. Besonders in Westdeutschland klafft eine Lücke zwischen Angebot und Bedarf.

Herausforderung Ferienbetreuung: Kosten und Kapazitäten fehlen

Ein bislang wenig beachteter Aspekt ist die Ferienzeit. Laut Bundesgesetz dürfen Schulen im Ganztat nur an maximal 20 Werktagen im Schuljahr geschlossen bleiben. Das erfordert ein nahezu durchgängiges Angebot – auch im Sommer. Doch wer soll das stemmen? Fürths 2. Bürgermeister Markus Braun (SPD) erklärt gegenüber dem SPD-Kommunalmagazin „Demo“: „Dies führt zu einem erhöhten Bedarf an Personalstunden, für den derzeit noch keine Förderrichtlinie vorliegt.“ Die Kommunen tragen die Kosten – teilweise gedeckt durch Elternbeiträge.

Auch die Stadt Fürth steht exemplarisch für das Dilemma: Rund 70 Prozent der Grundschulkinder sind versorgt – doch um die 90-Prozent-Marke zu knacken, fehlen Mensen, Rückzugsräume und Personal. So seien wichtige Stellen im Baureferat nur unzureichend und schwer zu besetzen, berichtet Bürgermeister Braun. Deshalb stünden nicht ausreichend Architekt*innen, Planer*innen sowie Techniker*innen zur Verfügung.

Am dramatischsten aber ist die Lage beim pädagogischen Personal. Die Kitas und Schulen sind schon jetzt vom Fachkräfte- und Lehrermangel gebeutelt. Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV, mahnt an: „Lehrerinnen und Lehrer sind für Bildung und Erziehung zuständig – nicht für die Ferienbetreuung oder Sandkastenspiele.“ Sie fordert klar: „Die Verantwortung für ausreichend Personal darf nicht bei den Schulleitern landen.“

Die Bayerische Staatsregierung verweist auf Programme wie die Weiterbildung zur „Ergänzungskraft für Grundschulkindbetreuung“ oder den Schulversuch „Fachkraft für Grundschulkindbetreuung“. Doch selbst intern ist man sich laut BR bewusst, dass die Fachkräftegewinnung die größte Hürde bleibt.  Elternsprecher Eschstruth sagt voraus: „Der Ausnahmezustand wird zum Normalzustand werden.“ Und warnt: „Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung darf nicht zum Aufbewahrungsanspruch verkommen.“

Tatsächlich räumt Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) bereits ein: „Es wird nicht überall sofort perfekt sein.“ Zwar habe die rot-grüne Landesregierung bereits 2013 mit dem Ausbau von Ganztagsschulen begonnen und mittlerweile 72 Prozent der Grundschulen in Niedersachsen in Ganztagsbetrieb überführt – dennoch sei der vom Bund gesetzte Zeitplan ambitioniert, sagte Hamburg unlängst im Gespräch mit dem NDR.

„Vielleicht steht nicht an jeder Schule sofort eine Mensa. Manche Schule muss ein wenig improvisieren“, sagte die Ministerin voraus. Doch sie zeigte sich auch optimistisch: „Für die Kinder wird es funktionieren, und wir werden dann über die Jahre besser werden.“ News4teachers 

Studie: Über 500.000 Ganztagsplätze fehlen an Grundschulen – die Politik ist auf den kommenden Rechtsanspruch nicht vorbereitet

Anzeige

Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

72 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Nanu
3 Monate zuvor

Vor allem fände ich wichtig, dass die unseligen Schließzeiten in den Ferien abgeschafft werden, die die Eltern dazu zwingen, ihren Urlaub immer dann zu nehmen, wenn die Schließzeiten sind.

Rüdiger Vehrenkamp
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Und wer betreut die Kinder, wenn es keine Schließzeiten mehr gibt?

dickebank
3 Monate zuvor

Schon mal was von selbstverwalteten Jugendzentren gehört?
Das Konzept kann man doch ganz einfach auf Kitas übertragen – und schwups sind alle Probleme gelöst.

Ureinwohner Nordost
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Super Idee:
dazu eine beschäftigte Person der Kommune aus der Abteilung Ordnungshüter abstellen… Konzept fertig.

Friesennerz
3 Monate zuvor

Die Erzieher. Worauf wollen Sie hinaus? Dass es zu wenige gibt? Erzieher nehmen ihren Urlaub nicht unbedingt in den Ferien wie Lehrer (die meist einfach frei haben). So können immer welche da sein. Ganz einfach. Wie in jeder Firma.

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Friesennerz

Ähm, nee!

Es sind ja offensichtlich ohnehin nicht genügend EuEs da. Das Zauberwort hier ist “Mangel”.

Es werden auch mal EuEs krank. Panikwort “Unterversorgung ”

Wenn dann noch nach Lust und Laune Urlaub genommen werden kann – was in den Sommerferien wohl ein Desaster wäre, geht die Toleranz der Elternschaft gegen minus unendlich, wenn da ein bzw. zwei EuEs wegen ihrer eigenen Kinder Urlaub nehmen.

Die Elternschaft unserer Schule kriegt das erstaunlicherweise hin. Auch die Alleinerziehenden. In den Sommerferien. Und den anderen.

Unsere Gemeinde bietet aber auch diverse Veranstaltungen und Betreuungsangebote an – die werden sogar bezahlt.

Es gibt also Möglichkeiten.

Rüdiger Vehrenkamp
3 Monate zuvor
Antwortet  Friesennerz

Ja, es gibt zu wenige. Bezahlt werden wollen sie außerdem auch. Wenn es schon knapp bei den Ganztagsschulen und Kita-Plätzen wird, wie soll es da genug Erzieher geben, um Schulen über die Sommerferien geöffnet zu lassen?

Ulla
2 Monate zuvor
Antwortet  Friesennerz

Wenn zu wenige Erzieherinnen und Erzieher ihren Urlaub außerhalb der Ferien nehmen, sind es nicht plötzlich ausreichend Personen.

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Warum soll/muss Schule alles regeln?
Wenn sie das soll/muss … Dann muss dementsprechend investiert werden. Und vernetzt usw. usf.
Ein reines Abschieben funktioniert nicht und wird nicht funktionieren.

Falls Schule das nicht “regeln” “muss” … Dann fördert andere Ferienangebote halt. Diese litten ja die Jahre sowieso. Vereine, Ehrenamt, Ferienkurse/-angebote, Jugendarbeit, usw.

Also … Man muss sich halt immer – im Vornherein – überlegen, was – wie – wo man das will und wie man dies gewährt/fördert.
Man “setzt” hier zu sehe auf “Outsourcing” auf Schulen, da dies “einfach für Politik” ist. Sollen ja andere machen. Und die Schule ist ein (verpflichtender!) Bezugsort der Kinder, da Präsenzpflicht. Also kann man hier natürlich theoretisch “Sachen machen”. Nur eben nicht mit absoluter Mangelorganisation und Mangelrahmenbedingungen.
Dass sich das nicht aufgeht und aufgehen wird … Sollte doch selbstverständlich sein.
Was erwartet man? Was will man “stellen”? Und schon kann man schnell sehen, ob das realistisch oder Quatsch ist.

Wie stellt man sich das denn sonst vor?
– Fordern, fordern, fordern. Schule mach mal.
– Ihr schafft das auch ohne Rahmenbedingungen. Seid mal kreativ.
– Die faulen Säcke müssen ja irgendwie beschäftigt werden.
– usw. usf.
Das ewige Hin- und Hergespringe hilft dabei auch nicht.
Klare Linien zeigen und fahren. Sonst kommt man hier nicht raus und wird dem dementsprechend auch nicht gerecht.

Da kann man noch so sehr seine Kinder “verwahrt” haben wollen. Klappt nur mit guten Rahmenbedingungen und Ressourcen.
Ansonsten: Macht Ferieneinrichtungen, welche rein der Verwahrung halber da sind. Darum geht es dann letztendlich.
Warum sollte Schule das tragen? Haben “wir” da nicht mehr Anspruch (eigentlich)? Oder sollten es zumindest haben.

Friesennerz
3 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ich muss da noch mal in die Bresche springen. Wir hatten im Osten in den Ferien keine Schließzeiten. Wir hatten an den Schulen (POS) ich meine immer einen Hort. Da gingen die Kinder hin, wenn die Eltern sie angemeldet hatten (bis Klasse 4). Gibt es doch jetzt auch. Nur die Schließzeiten müssen halt weg. Ich unterstütze das und verstehe keines Ihrer Bedenken. Alles lösbar. Manche Privatschulen werben damit.

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  Friesennerz

Und dort konnte man unentgeltlich hingehen oder musste man das bezahlen?
Je nachdem haben wir dann auch ein “Bedenken” der Leistbarkeit (Personal, Geld, Förderung) – so oder so.

Ja, es gibt einige “Aufbewahrungen”. Über die Qualität kann man gerne diskutieren. Auch hier meine Bedenken. Außer … Man will eben “die Kinder nur loshaben/unter bekommen”.

Die Bedenken der “reinen/überwiegenden” Forderungen haben Sie nicht? Sind Sie Lehrkraft/an Schulen tätig oder Elternteil (“extern”)? Wenn/Falls Lehrkraft – mit wievielen Schulen haben/hatten Sie zu tun? Je nachdem kann ich Ihre Ansicht dann auch einordnen und verstehen.

“Alles lösbar.”

Dem widerspreche ich auch nicht. Das ist so … Allerdings eben sinnvoll nur mit den dafür nötigen Rahmenbedingungen. Und genau das kritisiere ich. Die gibt es eben flächendeckend nicht.

Schauen Sie … Um es kurz nochmal aus einer anderen Perspektive aufzuzeigen:
– Schule ist an vielen Stellen sowieso schon ein Mangelbetrieb
– Kitas ebenfalls
– Bei Kitas gibt/gab es die rechtliche/gesetzliche Zusage
-> Die konnte und kann man nicht so wirklich erfüllen aktuell
-> Viele Klagen etc. Unmut usw.
– Gute Idee das dann für Schulen auch so zu machen
-> Resultat/Prozess: Siehe hier … Und dann wird wieder ganz doll gerudert und notfalls von Bord gegangen, während andere noch versuchen die Löcher zu füllen, aber bereits unter Wasser sind
– Warum sollte man an einen sinnvollen Ganztag/Ganztagsferienbetreuung glauben, wenn
–> Wir nichtmal eine sinnvolle und gute Basisabdeckung haben?
–> Wir nichtmal eine sinnvolle und wirklich gute OGS/Ganztagsschule haben?
–> Wir Personalmangel in jeglichen Bereichen haben und “uns” gegenseitig das Personal “ziehen” [auch das sollte mal bedacht werden … Wer arbeitet denn in OGS v. A. ? Ich kenne da einige ErzieherInnen und Soz.-Päds., dazu Lehrkräfte… Vom Mangel in den Mangel…
–> Die Bauten generell nichtmal grundsaniert sind?
–> usw. usf.

Es wird gefordert und gefordert und gefordert. Dabei achtet man etwas wenig auf das Fördern dafür. Und da habe ich selbstverständlich so meine “Bedenken”. Kann man auch persönliche “Erfahrungswerte” nennen.

“Manche Privatschulen werben damit.”

Privatschulen müssen auch wirtschaftlicher handeln.
Dazu stehen sie in Konkurrenz mit Regelschulen und mit anderen Privatschulen.
Das ist sowohl ein Privileg, als auch eine Bürde.

Glauben Sie mir … Ich arbeite an einer gemeinnützigen inklusiven Privatschule.
Zuvor war ich verbeamtet an einer Regelschule.
Mir sind die Unterschiede durchaus klar.

Rüdiger Vehrenkamp
3 Monate zuvor
Antwortet  Friesennerz

“Alles lösbar”. Nur wirds halt nicht gelöst, da man hier und da auf real existierende Bedingungen trifft. Gerade im Osten haben Sie mittlerweile Gegenden, in denen um jeden Einwohner gerungen wird.

Nanu
3 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Ich denke mal, Sie kennen es einfach nicht anders. Es war immer so und muss deshalb so bleiben. Wie @Friesennerz schreibt, haben wir in der DDR Schulen gehabt, deren Horte (Unterstufe) in den Ferien durchgängig geöffnet waren. Da arbeiteten Erzieherinnen, ja, wer sonst?! Das Rad muss also gar nicht ein zweites Mal erfunden werden. Man kann auf Erfahrungen zurückgreifen.

Der Hort muss in den Ferien auch kein “großartiges Bildungsprogramm” auflegen. Ja, er soll Kinder betreuen, deren Eltern arbeiten und gerade nicht Urlaub haben. Ja, genau das. Wenn die Kinder dann auch noch gerne hingehen, weil es diese oder jene Aktivität gibt, umso besser.

Ferienlager gab es damals auch schon. Aber welches Ferienlager geht denn 6 Wochen? Bitte urteilen Sie nicht nur aus dem heraus, was Sie kennen oder zu kennen glauben. Es gibt mehr!

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Natürlich kann mehr möglich sein.

Sind diese Strukturen noch weitgehend da? Nein.
Müsste man diese wieder machen? Ja.
Ist man dazu bereit? Hier liegt meine Skepsis.

Ich würde mir auch “Schule” konzeptienell anders wünschen. Absolut.
Aber wir müssen halt schauen, was momentan so gemacht wird und wo die Reise hingeht.

Wenn diese Rahmenbedingungen (wieder) gestellt werden. Toll. Warum nicht.
Bis dahin … Gibt es eben Skepsis und kritische “Blicke” von mir.
Ist ja hoffentlich nachvollziehbar, wenn man sich v. A. die letzen Jahre/Jahrzehnte ansieht, oder?

Ich bin nicht abgeneigt, wenn man das in Schule gut unterbekommt.
Ich bin auch nicht abgeneigt, dass dies qualitativ gut sein sollte. Und wenn es rein der “Verwahrung” dient … So lange es “freiwillig” ist. Schade, aber “auch gut”. Dann ist das so. Kritisieren darf man dann weiterhin.

Und bei “Es war immer so und muss deshalb so bleiben.” bin ich (offensichtlich) sowieso nicht dabei. Ansonsten wäre ich wohl an der Regelschule? Ich habe mich bewusst für ein anderen System und “gegen diese Regelstrukturen” entschieden.

Man kann natürlich auch den Wandel generell ansehen. Die (aktuell vorhandenen) Ressourcen und Rahmenbedingungen. Den Gesellschaftlichen Wandel. Usw.
Wir sind eben nicht mehr in der DDR (/BRD). Weder systemisch, noch gesellschaftlich. Und auch das darf man gerne mal bei den ganzen “aber in der DDR” Argumenten berücksichtigen.

TaMu
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Haben wir denn bundesweit Erzieher und Erzieherinnen für die vielen Schulhorte?
Und falls nicht, muss man dann Bla nicht Recht geben, dass gefordert wird, was nicht existiert?

Ulla
2 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Das ist 25 Jahre her! Es gab völlig andere Strukturen und eine andere Personalsituation.
Für mich klingt das wie “Nach dem Krieg haben wir das soundso gemacht.”

Caro
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Bitte auch die Betriebsferien abschaffen, die immer ganze Firmen in den Ferien lahmlegen und mich zwingen, mich an deren Arbeitszeiten zu halten!

Gugelhupf
3 Monate zuvor
Antwortet  Caro

Den Sinn dieses Kommentars verstehe ich nicht. In Betriebsferien haben Eltern frei. Die dürfen doch wohl problemlos alleine zuhause bleiben. Es geht um Kinder, so sehe ich das auch, die noch nicht alleine zuhause bleiben sollen.

vhh
3 Monate zuvor
Antwortet  Gugelhupf

Eigentlich sehr einfach zu verstehen, es geht nämlich nicht nur um die Kinder, sondern auch um diejenigen, die sie betreuen sollen. So etwa wie die immer längeren Öffnungszeiten im Einzelhandel, wie schön für die Kunden. Fragt man diese Kunden, warum sie nicht in Verwaltung und Banken auch länger öffenen oder Samstags arbeiten können…

Gugelhupf
3 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Nee, wieso denn? Die Erzieher nehmen dann das ganze Jahr über Urlaub und nicht nur in der Schließzeit. Die haben keinen Nachteil davon.

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Ich finde diese Öffnungszeiten katastrophal für das Familienleben.

Ich finde die Arbeitszeiten für Pflegedienste katastrophal.

Ich finde, die Stellschrauben, an denen was gedreht werden muss, heißen Wirtschaft und Gier.

Nanu
3 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Aber die Erzieher haben doch keine längeren Arbeitszeiten??? Wie kommen Sie nur darauf. Ich nehme an, sie müssen jetzt ihren Urlaub immer in der Schließzeit nehmen oder vorrangig dort. (Kenne ich so von einer Privatschule. Da galt das sogar für die Lehrer !!!) Gäbe es keine Schließzeit, könnten sie ihren Urlaub irgendwann im Jahr nehmen. Das ist doch gar kein Nachteil. Es ist ein Vorteil.

Marie
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Es sei denn, die Erzieher haben schulpflichtige Kinder (ja, sowas soll es tatsächlich geben).

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Nenene, Sie verstehen nicht … Die sind ja dann auch im Hort/in der Betreuung/sonstwo an Schule.
Das macht ja Sinn, oder?
Wenn alle Kinder einfach nahezu immer in der Schule sind … Passt das schon.

Mein Vorschlag: Deutsches Schulsystem umreformieren in Internatsschule (only) mit Präsenz-/Schulpflicht.
Maximal am Sonntag dürfen sie nach Hause.
Oder wie an der einen Schweizer Eliteprivatschule (Kosten ca. 165000 Euro/Jahr?) … Sie dürfen zwei mal zum Essen nach Hause unter der Woche – natürlich nach Anmeldung des Essens. Dazu ggf. am Wochenende … Müsste man schauen, ob da Eltern dann Zeit und Lust haben. Ansonsten halt nicht so.
Schule wäre ja sowieso da, weil die Lehrkräfte und sonstige an/in Schule Arbeitenden eben dort einziehen.

Ist nur noch das Personalproblem und Platzproblem zu klären.
Mein Vorschlag wäre:
– Platz: An Sommertagen draußen zelten. Und im Winter kann man paar Container aufstellen.
– Personalproblem: Mal weniger meckern. Die Arbeit ist dann auch Privatsache. Kann man also bisschen flexibler einteilen dann.
Wird schon irgendwie gehen … Seien Sie mal etwas … ein wenig … bisschen … flexibler bitte.

PS: Ihre/Die eigenen Kinder sind dann ja auch im Internat. Daher kein Stress.

Nähbiene
2 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Sind Sie der Erste der das Konzept umsetzt möchte, toll schaue Sprüche, glauben Sie wirklich das Erstklässler ihr Umsetzung ohne Schaden überstehen?
Wer Zahlt ? Für die Rahmenbedingungen ?
Ach ja die Lehrer und Erzieher, die bringen ja sowieso alles mit um interessante Dinge umsetzen zu können. Am besten unbezahlte Überstunden.

Nähbiene
2 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Hallo dies Sicht ist unüberlegt, weil in den Wochen wenn viele Urlaub haben nur wenige Kinder da sind, die Erzieher dann aber Urlaub machen wollen wenn wieder alle Kinder da sind. Die Personaldecke ist so dünn, dass es in den Normalzeiten eigentlich keiner Erzieher fehlen dürfte.

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Und wohin mit den Schulkindern der EuEs?

Bisschen wenig für andere gedacht?

Friesennerz
3 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Hm, da ich das alle gerade lese, was sind EuEs??? Erzieher? Erzieher nehmen doch aber ganz normal Urlaub im Laufe eines Jahres. Dann vertreten sie andere Erzieher. Wenn sie keinen Urlaub haben, könnten ihre Kinder, sofern noch zu klein, ebenfalls in einer Schule ohne Schließzeit (die eigene?) betreut werden. Wo ist das Problem? Ich verstehe es nicht.

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  Friesennerz

EuE kann Erzieherinnen und Erzieher bedeuten. Es kann auch Eltern bedeuten (… Ja …). In dem Kontext natürlich ErzieherInnen.

Genau … Top. Also soll man die eigene Erziehung “hinten anstellen”, damit man andere Kinder erzieht, während die eigenen Kinder von anderen “erzogen” werden.
Ebenfalls mit Zeit und Aktivitäten. Naja, gut. Cool.

Und woher nimmt man das Personal dann flächendeckend? Haben Sie dafür auch eine Lösung?

Das Problem stelle “ich” hier:
– Kita ist schon ein Mangelsystem
– Schule ebenfalls
Bei beiden fehlen bereits ErzieherInnen.
Nimmt man die dann noch mehr von einem Mangelsystem und schickt diese in das andere Mangelsystem?
Wie löst man dann das andere Mangel-Mangelsystem dann?
Sie verstehen hoffentlich … Worauf ich hinaus will?
Woher nimmt man denn die Abdeckung? Die kann man bereits in KiGa und Kitas gar nicht stellen … Wie kommt man jetzt darauf, dass man dies an Schulen flächendeckend könnte? Auch hier fehlt es bereits – sogar ohne diese “Umsetzung”.
Haben Sie da paar Ideen? Vielleicht wissen Sie ja mehr. Bin da wirklich interessiert auf Ihre Lösungen.

Zusätzlich kommt natürlich die “Lukrativität” dazu. Es ist sowieso im Vergleich zu einigen “Wirtschafszweigen/Berufen” im sozialen Sektor von den Bedingungen oft … Schlechter. Stellt man dies vllt. noch schlechter als Rahmenbedingungen auf, dann wird es bestimmt ein massiver Andrang an Bewerbungen geben. Bestimmt. Man muss nur feste dran glauben.
Sie denken jetzt “naja, sind doch besser dann, wenn Urlaub flexibler ohne Schließzeiten”. Das klingt auch erstmal logisch. Ist da die verdammte Realität nur häufig … Natürlich wird es hier zu massiven Überstunden und “Ablehnungen” innerhalb der jetzigen Schließzeiten kommen. Das wäre so mein Bedenken. Warum? Weil es Mangelbetriebe sind. Woher wie gesagt … Nimmt man denn die Abdeckung? Die gibt es aktuell nicht.
Erst Fördern (stellen) … Dann “anweisen/beschließen”. Nicht andersrum.
Fordern darf man gerne … Bleibt halt evtl. dann bei Forderungen, bis man hier mal als Gesellschaft mehr Druck aufbaut bzw. aufbauen kann.

Friesennerz
3 Monate zuvor
Antwortet  Nanu

Richtig. Diese Schließzeiten sind unmöglich. Verstehe gar nicht, wieso das hier so “viele” befürworten. Im Osten gab es in u.a. den 8 Wochen Sommerferien keine Schließzeiten. War machbar. Es gibt auch jetzt Privatschulen ohne Schließzeiten. Erzieher können ja auch außerhalb der Ferien ihren Urlaub nehmen. Wie Leute in den Betrieben auch. Geht ja nur bei Lehrern nicht.

Rüdiger Vehrenkamp
3 Monate zuvor
Antwortet  Friesennerz

Es gibt nicht genügend Erzieher auf dem Markt, wie oft denn noch? Den “Osten” gibt es seit über 35 Jahren nicht mehr. Was wollen Sie hier eigentlich genau vergleichen? Die Bedingungen heute sind doch komplett andere.

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Friesennerz

Ich nin bestimmt plemplem – Erzieher mit schulpflichtigen Kindern nehmen dann wegen Eltern mit schulpflichtigen Kindern Urlaub nach oder vor aber suf keinen Fall während der Sommerferien?!

Müssen die ihre Schwangerschaften planen und absprechen?

Da läuft doch was nicht rund – die Stellschraube ist u.a. in der Wirtschaft.

Dort wird doch dafür gesorgt, dass Eltern gut Überstunden machen müssen und dafür zu sorgen haben, dass die Kids wegorganisiert sind.

GBS-Mensch
3 Monate zuvor
Antwortet  Friesennerz

Diese Schließzeiten sind nicht unmöglich sondern ein Ausfluss von Kinderrechten. Denn auch Kinder haben ein Recht auf “Urlaub”, betreuungsfreie Zeit und Zeit mit der Familie.

Nicht umsonst sind die Schließzeiten auf den Urlaubsanspruch eines Großteils der Arbeitnehmer abgestimmt.

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  GBS-Mensch

“Kinderrechten”

Was?

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  Friesennerz

Wie wäre es denn, wenn Betriebe eine Kinderabteilung stellen?
Große Betriebe machen das doch teilweise auch?
Sogar einige Gyms/Fitnesscenter bieten das an. Kann der AG doch dann bestimmt auch easy machen?
Ebenfalls einige andere Unternehmen von Freizeitaktivitäten (Boulderwelt, Schwimmbäder) oder aber auch Einkaufszentren zum Teil.

“Es gibt auch jetzt Privatschulen ohne Schließzeiten.”

Wären Eltern dann auch bereit diesbezüglich das zu zahlen?
Bei Privatschulen machen sie das meistens … Oft sogar nochmal zusätzlich zu den eigentlichen Elternbeiträgen.
Privatschulen stehen zudem – wie bereits erwähnt – in anderen Abhängigkeiten und Rahmenbedingungen als Regelschulen. Privileg und Bürde. Zudem stehen sie eben in Konkurrenz mit anderen Regelschulen (vor Ort) und anderen Privatschulen. Regelschulen normalerweise eher weniger. Klar will man hier auch auf seine (Mindest-)Zahlen kommen, damit es keine Schulschließungen/Zusammenlegungen gibt … Aber darüber hinaus eher weniger. Bei Privatschulen sieht das etwas anders – wirtschaftlicher – aus.

Zudem verzichten viele LuL an Privatschulen nicht gerade auf wenig Gehalt im Vergleich zu Regelschulen um solche Rahmenbedingungen “tragen” zu können.
Auch bei mir ist das durchaus ein Gehaltsverzicht (gewesen).
Gibt halt auch hier mehrere Seiten der Medaille. Auch das kann man mal bedenken und benennen.

Rüdiger Vehrenkamp
3 Monate zuvor

Das kennen wir bereits vom Anspruch auf einen Kitaplatz und der Inklusion. Man schafft den rechtlichen Rahmen, bevor man die Voraussetzungen dafür geschaffen hat und hofft, dass es schon irgendwie klappen wird. Tut es halt nicht.

Eddi
3 Monate zuvor

Ja im Bereich Schule wird sich ja eh grundsätzlich nicht an den rechtlichen Rahmen gehalten. Finde es auch immer gut, dass es für Unternehmen die unsinnigsten Bürokratischen Aufgaben gibt, die sie erfüllen müssen, die vor der Last ächtsen und das Land bekommt es bei den eigenen Dingen noch viel weniger hin.

Riesenzwerg
3 Monate zuvor

Na, da dürfen wir aber diesmal tatsächlich frohlocken – es werden doch weniger Kinder geboren!

In fünf Jahren stehen die Gebäude leer…..

Oder so.

Ironie inside and outside

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ohne Scheiß, in TH passiert das schon im ländlichen Raum.

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Kosteneinsparung nehme ich an?
Heißt nicht, dass das “sozial sinnvoll” immer ist.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Die vom Land vorgegebenen Gruppengrößen werden nicht erreicht. Das hat zur Folge, dass bei vorgegebenem Betreuungsschlüssel und den bestehenden Beitragssätzen sich der Betrieb wirtschaftlich nicht darstellen lässt und deshalb Gruppen zusammengelegt werden sollen.
Für die Kita-Träger ist das Ganze halt auch nur ein Geschäft. Bei städtischer Trägerschaft ist das dann die Wahl zwischen Pest und Cholera, entweder Kita oder Seniorentreff.

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Absolut. Letztendlich ist es trotzdem: Kosteneinsparung.
Mal mehr sinnvoll. Mal weniger sinnvoll.
Wenn wir “wirtschaftlich orientiert” bei Schulen denken, dann zeigt das eben auch die Priorität.
Und hier könnte man durchaus mal auch bedenken, dass der “Umrechnungsfaktor” 1 Euro Input : 1,5 Euro Output (wahrscheinlich auch aktuell noch?) betrug/beträgt. Also könnte man hier doch etwas angleichen/erhöhen. Nur eben sieht man das nicht “als Leistung” an. Bildung soll möglichst wenig (dem Staat/AG/usw.) kosten.
Und dann käme ja noch der gesellschaftliche und soziale Faktor dazu. Dazu der Bildungsfaktor. Usw. … Also: Was ist uns gutes Sozialleben und eine gute Gesellschaft, sowie Bilding Wert? Was sollte es uns Wert sein?

Selbstverständlich ist das Zusammenlegen durchaus sinnvoll an/bei einigen Schulen. Aber überall, wo gemacht? Nach strikten Teilungsschlüsseln?
Warum nicht die Kommunen bisschen “familientauglicher” machen?
Normalerweise tauchen hier auch gerne mal “Folgeprobleme” auf. Klar … Die muss der Staat oft wenig tragen oder trägt wenig .. “kein Geld” … Aber vorhanden sind sie doch trotzdem?
Beispielsweise wenn ländliche Schulen schließen müssen, weil “zu wenig Kinder” … Dann muss man schauen, wie man diese “an andere Schulen bringt”. Das betrifft allerdings wahrscheinlich nicht die beliebtesten Gegenden mit guter Infrastruktur. D. H. man müsste diese fördern. Oder es “leiden die Eltern” drunter wegen Fahrten zur Schule. Usw. usf. Dazu weiterhin “auf Auto angewiesen”. Und das muss auch wiederum leistbar für soziale Schwerpunkte/”Brennpunkte” sein.

Nähbiene
2 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Idee: Kita und Seniorentreff zusammenlegen um kostensparend zu Arbeiten

Palim
3 Monate zuvor

In NDS sind die Jugendhilfe-Träger in die Verantwortung gesetzt, das sind aber die Landkreise, während die Schulträger die Gemeinden sind.
Somit haben die Schulträger keinen Zugriff auf Gelder, sollen aber die Schulen bauen.
Sie sind auch nicht für das Personal zuständig, werden aber jetzt benannt, den Ganztag auszugestalten.

Die Schulen selbst haben keine Möglichkeiten.
Um so schlimmer, dass in allen Berichten nun von „den Schulen“ gesprochen wird, die es regeln, improvisieren, retten sollen:

Nein,
die Minister:innen hätten sich kümmern müssen,
die Landkreise hätten längst agieren müssen,
sie hätten sich mit dem Land abstimmen müssen, um Ausbau und Personal bereitstellen zu können.
Und im Sommer dürfen die Minister:innen und die Landkreise den Eltern erklären, warum sie sich nicht schnell genug gekümmert haben.

“Die Schule“ und „die Lehrkräfte“ müssen dann auf die verweisen, die es verbockt haben.
Eltern schulen mit der Erwartungshaltung ein, dass es vorbereitet und geregelt ist. Dabei kann die Schule, die am wenigsten beeinflussen kann, nur verlieren, wird dann aber den Ärger abbekommen und auch von den Eltern in die Verantwortung gesetzt.

Zudem fehlt auch in dieser Hinsicht in den Schulen die Arbeitszeiterfassung, wenn in SH jetzt Schulen aufgefordert werden, Konzepte abzugeben.
Wo sind denn die Konzepte des Landes, zumindest best practice oder Muster?
Warum hat sich niemand im Ministerium darum gekümmert, war niemand an den Schulen, hat sich niemand mit unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten beschäftigt?
Gibt es für die Lehrkräfte dann das notwendige Beratungshonorar, den Verantwortungs-Bonus oder zumindest die Mehrarbeit bezahlt, weil andere sich nicht kümmern wollten?

Petra OWL
3 Monate zuvor

Zu unattraktiv.
Lehrer brauchen mehr Geld, mehr Homeoffice und richtige Arbeitszeiten (34 Stunden Woche)

Eddi
3 Monate zuvor
Antwortet  Petra OWL

Was hat das jetzt schon wieder mit dem Thema zu tun? Achso, gar nichts.

Chris
3 Monate zuvor
Antwortet  Eddi

Na, es ist doch abzusehen, dass den Lehrern die Ferienbetreuung noch oben drauf gepackt wird. Nur mit einer ordentlichen Arbeitszeiterfassung könnte man dem entgegenwirken, weil man erst dann gerichtsfest sagen kann: “Wir haben unser Soll von 1440 Stunden/Jahr schon erfüllt, in den Sommerferien müssen wir unsere Überstunden abfeiern und können da nicht auch noch auf die Kinder aufpassen.”

vhh
3 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Nana, nicht so voreilig. Da kommen die Damen und Herren mit den Stoppuhren und stellen fest, dass die Fächer X,Y,Z weniger Aufwand erfordern und damit die Stunden noch nicht erfüllt sind. Pech, wer zu langsam arbeitet. Auch typischen Tätigkeiten lassen sich noch optimieren.

Chris
3 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Die Zeit ist schon mit der ewig neuen Erstellung der Didaktischen Jahresplanung und der Inkkusion in der Form „Wir stellen einfach einen Stuhl dazu“, sowie den notwendigen fortwährenden Abstimmungen in den ach so gefeierten multiprofessionellen Teams mehr als aufgebraucht.

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Sie dürfen/können ja gerne die Zeiten stoppen.
Bei “Optimierungsempfehlungen” würde ich die Stoppuhr an mich nehmen und sie können dann mal zeigen, wie man “optimiert”. Das stoppe ich gerne.
Wenn der Durchschnitt der “Wachhunde” schneller ist als ich (bei gleicher/ähnlicher Qualität)… Optimiere ich sehr sehr gerne. Allerdings kann ich das auch andersrum dann ggf. anpassen, falls diese (deutlich) langsamer “in der Optimierung” sind.
“Das Risiko” gehe ich ein.
Go for it. Keine Ahnung wo hier immer die Angst herkommt … Viele sind doch sowieso (ver-)beamtet. Bisschen dann “mitspielen” vielleicht?

Bei dem Lehrermangel aktuell … Würde auch meine Privatschule einen Teufel tun und sich mit Stoppuhr neben mich und KuK stellen. Das ging seeehr schnell nach hinten los. Dann gibt es erstmal deutlich steigende Überstundenanträge, welche jetzt eben “oben drauf” einfach sind. Dafür hat man hier andere Privilegien halt.

mama51
3 Monate zuvor
Antwortet  Petra OWL

Gäääääääähn! 🙁

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Petra OWL

… und – Ihren Mann!

Her damit!

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

… aber nur wenn nachwuchs gezeugt wird. Die Fertilitätsrate muss wieder steigen:)

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

… ich stelle mir eher das Sitzen im Garten vor, während der Herr Fischis betrachtet und die Kohle so nebenbei gescheffelt wird…..

Anstrengung – och nö

und außerdem: Wohin mit den Kids, wenn die Kohle in der Dom.Rep. unters Volk soll…

Sany G
3 Monate zuvor
Antwortet  Petra OWL

Ihr Mann ist ein Glückspilz 🙂
Wir sind neidisch :O

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  Sany G

Vielleicht muss sich der Mann jeden Tag anhören, dass er es sooo gut hat ubd Petra nicht.
Noch neidisch?

mama51
3 Monate zuvor

Tatsächlich bin ich sehr persönlich der Meinung, dass sich Deutschland mit den “Rechtsansprüchen” im Rundumschlag eh nur selbst ein Bein stellt. Das fing beim KiGa schon an! Was soll es denn sonst in Zukunft noch alles geben?
Vorschläge hätte ich!
Rechtsanspruch zB auf:

  • Kostenlose Senioren- Pflegeplätze?- Kann sich nicht JEDER leisten…braucht aber irgendwann JEDER
  • Kostenlose Bestattungen? – Kann sich nicht JEDER leisten…braucht auch irgendwann JEDER
  • Für jeden SuS ein Taxi zur Schule…? – “Scheint” JEDER zu brauchen?
  • …alternativ eine gesicherte Anzahl “Elternparkplätze” vor dem Klassenzimmer, nicht nur vor dem Schulgebäude
  • Jedem Bürger ein kostenloses Smartphone? – Damit JEDER an der fortschreitenden (hä?) Digitalisierung teilnehmen kann?

…da gäbe es bstimmt noch mehr, je länger ich darüber nachdenke…

Es darf über meinen Kommentar also gelacht, geschmunzelt, geschimpft oder geweint werden. Man suche sich was aus…

Ansonsten kann ich BLa (Kommentar weiter oben) nur unterstützen! Alles sehr korrekt beschrieben.
Die wirklich Dummen sind am Ende die Schulleitungen und die Lehrkräfte, die den wütenden und frustrierten Eltern freundlich(!) erklären sollen/müssen, wieso “dies und das” nicht möglich ist.
Meine SL pflegt/e in solchen Momenten zu sagen:

  • Bitte wenden Sie sich mit Ihrem Problem vertrauensvoll “an das Kultusminsterium”, alternativ: “an den Schulträger” des Landkreises oder auch “an die Landesregierung”! Ich bin hier nicht (mehr) zuständig!

Die Reaktionen waren unbezahlbar! 🙂

Chris
3 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Wie wäre es erst einmal damit:

  • Kostenlose Personalausweise, braucht schließlich jeder, ob er will oder nicht.

Dann könnte man in dem Zuge auch gleich dafür sorgen, dass Kindre die Ausweise selber beantragen können. Meine Frau hat zwei Kinder in die Ehe mitgebracht. Habt ihr eine Idee was das für ein Theater ist, wenn der leibliche Vater sich weigert den Antrag auf die Erteilung eines Personalausweises zu unterschreiben? Bei Reisepässen würde ich es ja ggf. noch einsehen von wegen “Gefahr der Kindesentführung”, aber beim Perso nicht!

Ureinwohner Nordost
3 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Das Problem liegt beim “Personalausweis” wohl darin, dass man damit auch die EU, ohne Visum, verlassen kann. Z.B. in die Türkei… Deshalb diese Vorkehrungen

Realist
3 Monate zuvor

die EU, ohne Visum, verlassen kann”

Die EU ohne Visum verlassen? Das müsste Frau von der Leyen aber dringend ändern…

Mariechen
3 Monate zuvor

Die volle Halbtagsschule funktioniert nicht. Studenten, die sich eine 1. Klasse teilen und mal machen… Wie bitteschön soll dann der Ganztag funktionieren?

Riesenzwerg
3 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Es werden irgendwo weitere Sondervermögen gefunden UND! Pädagogen mdw in kürzester Kürze zwei Wochen intensivbeschult und dann – rein in die nicht vorhandenen Bauten und ran an die Kids, die gar nicht da sind.

Das ist Planung in Deutschland – ich hoffe, ich irre mich.

Ich_bin_neu_hier
3 Monate zuvor

Doch in vielen Kommunen herrsche eine „abwartende Haltung und ein Rufen nach dem Staat“.

Ach so – ich dachte ja eigentlich immer, die Kommunen seien TEIL des Staates?

Realist
3 Monate zuvor

Nächses Jahr lesen wir in der Presse:

“Ganztag schon dieses Jahr? Hat doch nun wirklich niemand von uns verantwortlichen Politikern voraussehen können!”

“Die Schülerzahlen gehen doch irgendwann, vielleicht, in x-Jahren zurück. Da können wir es nicht verantworten viel Geld in Strukturen zu investieren, die wir dann vielleicht, oder auch nicht, mehr brauchen. Als Rechnungshof müssen wir uns strikt gegen diese Geldausgabe wenden.”

“Wir alles müssen den Gürtel enger schnallen. Andere Projekte sind diesmal ausnahmsweise wichtiger als Bildung. Auch bei den Lehrkräften muss dieser Mindset jetzt langsam ankommen. Ich als Politiker weiß doch, was die Lehrer für Schluffis sind, war ja selber mal einer.”

“Was machen denn die Lehrer den ganzen Tag? Werden für 40 Stunden bezahlt, müssen aber weniger als 20 Stunden unterrichten. Die können doch in der vielen freien Zeit noch ein bisschen Ganztag organisieren, betreuen, kochen, bei Hausaufgaben helfen… Ich als Herr S. aus P. weiß sogar, dass in Südkorea die Lehkräfte 60 Stunden die Woche arbeiten, auch in den Ferien. Warum geht das in Deutschland nicht auch?”

“Da müssen die Unterrichtsbeamten wohl temporär ein, zwei Stündchen mehr arbeiten pro Woche, um das Ganztagesangebot sicherzustellten. So ist das bei Beamten, man darf sich nicht nur auf seinen Privilegien ausruhen. Und das sage ich Ihnen als Finanzminister.”

Ureinwohner Nordost
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Und man wundert sich “zum Wohle des deutschen Volkes”, dass das einfach nicht die nächste Legislaturperiode für die Verantwortlichen bezahlen (wählen) möchte.

Chris
3 Monate zuvor

Gibt es jetzt neue (FDJ) Ferienlager, um die Kinder dann in den Ferien dort unterzubringen? Werden die dann auch wie der Ganztag verpflichtend?

Ureinwohner Nordost
3 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Aber sicher doch
Und es wird wohl auch “militärische Körperertüchtigung” stattfinden. Das ist gut gegen Adipositas der Schülerschaft, passt in die “neue Zeit der Wehrfähigkeit” … Man muss nur aufpassen, dass das nicht übertrieben wird, sonst schrumpft die Schülerschaft.

Ureinwohner Nordost
3 Monate zuvor
Antwortet  Chris

PS: auch an die kollektive Esseneinnahme, den Marsch in den Essensaal mit Marschgesang sollte gedacht werden. Das volle Programm

Marie
3 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Wo genau ist denn was von einem verpflichtenden Ganztag für Grundschulkinder zu lesen?

Mary-Ellen
3 Monate zuvor
Carsten
3 Monate zuvor

Meistens ist es mit der Erfindung von Ansprüchen nicht getan . . .

TaMu
3 Monate zuvor

Es wird auf lange Sicht nirgendwo auch nur annähernd gut sein, geschweige denn perfekt. Allein das dauerhafte Fehlen von Rückzugsräumen ist eine institutionelle Gefährdung des Kindeswohls, weil sich das Gehirn zu keinem Zeitpunkt über Tag ausruhen kann, abends aber auf Knopfdruck abschalten soll, wenn Schlafenszeit ist. Die Kinder sind nicht mehr normal müde und schlafbereit, sondern dauerhaft tief erschöpft und deshalb sehr still oder überdreht.
Für die Kinder wird es, wenn überhaupt, zahlenmäßig funktionieren, aber nicht bedürfnisgerecht. Da Kinder lange still leiden oder auch „schwierig“
sind, wird zu selten nach dem Umfeld, in dem sie leben, geschaut. Sie werden übersehen oder mit ADHS diagnostiziert.
Niemand macht sich die Mühe, Ruhe und Schlaf vorbeugend und heilend einzusetzen, weil beides tagsüber bei kleinen Kindern als notwendiges Übel und im weiteren Leben als unproduktive Zeitverschwendung gesehen wird.