FRANKFURT AM MAIN. In Frankfurt soll eine sanierungsbedürftige Berufsschule übergangsweise in ein Gebäude einziehen, das aktuell von zwei neu gegründeten Gymnasien genutzt wird. Eine effiziente Übergangslösung – könnte man meinen. Doch bei manchen Gymnasialeltern sorgt dieser Plan für Empörung. Eine Onlinepetition ist gestartet, rechtliche Schritte stehen im Raum. Der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB) reagiert fassungslos: Die Äußerungen der Eltern seien „unerträglich“, der Tonfall erinnere an „Kastendenken“.

Was ist passiert? Die Julius-Leber-Schule in Frankfurt, eine Berufsschule mit den Schwerpunkten Gesundheits- und Verkehrsberufe, muss dringend saniert werden. Ihr Gebäude stammt aus dem Jahr 1956 und ist mit Schadstoffen wie Asbest belastet. Der ursprüngliche Plan einer Sanierung im laufenden Betrieb wurde verworfen – zu groß war der Widerstand gegen die damit verbundenen Belastungen.
Nun will Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) die Berufsschule für drei Jahre in die „Neue Börse“ in Frankfurt-Bockenheim auslagern – ein ehemaliger Bürokomplex, den die Stadt bereits für 30 Jahre angemietet hat. Dort sind zwei neu gegründete Gymnasien – das Stadtgymnasium und das Neue Gymnasium – im Aufbau. Derzeit sind pro Schule nur ein Jahrgang vorhanden, das Gebäude mit seinen acht Riegeln und 46.000 Quadratmetern ist weitgehend leer. Dennoch schlägt der Plan, die Berufsschule temporär mit einzuquartieren, hohe Wellen.
Ängste, Vorwürfe und eine Petition
„Junge Erwachsene haben ganz andere Themen als Kinder, die elf oder zwölf Jahre alt sind“, sagte der Vorsitzende des Elternbeirats des Stadtgymnasiums, Taskin Tasan, laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung. Er sieht das pädagogische Konzept der Schule gefährdet und bezweifelt, dass das Gebäude groß genug für drei Schulen sei. Eine Mutter nannte das Vorhaben „grob fahrlässig“.
Die Onlinepetition, die innerhalb eines Monats immerhin 500 Unterstützer gefunden hat, listet in den dazugehörigen Kommentaren Horrorszenarien auf: Berufsschüler könnten „schlechten Einfluss“ auf die Gymnasiasten haben. Genannt werden „Alkohol, Drogen, Rauchen, Sex und andere ,erwachsene‘ Verhaltensweisen“. Ein Kommentar: „Hier wird die Sicherheit und Entwicklung unserer Kinder riskiert!“
Schulleiter mahnen zur Sachlichkeit
Oliver Schulz, Leiter der Julius-Leber-Schule, zeigt sich betroffen. „Ich habe kein Verständnis für eine Verunglimpfung und Diffamierung meiner Schülerinnen und Schüler“, sagte er gegenüber der FAZ. Auch im Kollegium stoße die Vorverurteilung auf Unverständnis. „Wir werden falsch dargestellt. Mit Ausnahme des Neuen Gymnasiums hat uns niemand gefragt, wer wir überhaupt sind und was wir machen.“
Er verweist auf die gesellschaftliche Bedeutung der Ausbildungsgänge: 72 Prozent der Schüler seien im Gesundheitswesen tätig, etwa in Krankenhäusern oder Arztpraxen. Die übrigen in Verkehrsberufen – bei der Bahn oder bei Logistikunternehmen wie Schenker oder Lufthansa. „Ich möchte, dass unsere Berufsschüler als gleichwertiger, essenzieller Teil der Gesellschaft anerkannt werden, und nicht als Menschen zweiter Klasse.“
Auch Nils Franke, Schulleiter des Neuen Gymnasiums, wirbt um Verständnis. Er sieht die Herausforderungen, aber auch die Chancen: „Es ist nicht ohne, wenn drei Systeme auf engem Raum ineinandergreifen. Man muss Vereinbarungen treffen, damit das gut läuft.“ Versetzte Pausenzeiten, getrennte Toiletten und eine gesonderte Mensanutzung seien denkbar. Franke: „Ich glaube, es ist machbar. Für drei bis dreieinhalb Jahre geht das auf.“ Allerdings müsse die Stadt den Zeitplan einhalten – Verzögerungen wie beim Bau der Turnhalle schürten Zweifel.
Lehrer-Verband: „Berufsschüler sind Teil der Lösung“
Die schärfste Reaktion kommt vom Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB). In einer Pressemitteilung zeigen sich die Bundesvorsitzenden Pankraz Männlein und Sven Mohr empört über das Narrativ, das in der Petition mitschwingt. Sie schreiben: „Prononcierte Äußerungen in Richtung Berufsschule und ihre Schülerschaft sind für den Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB) und seine Mitglieder unerträglich!“
Und weiter: „Wie kann es sein, dass junge Erwachsene, die sich wie an der Julius-Leber-Berufsschule in Frankfurt mitten in einer qualifizierten Berufsausbildung befinden – viele davon im Gesundheitswesen oder in systemrelevanten Verkehrsberufen –, pauschal als potenzielle Gefahr für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten dargestellt werden?“ Die Bundesvorsitzenden rücken das Bild zurecht: „Berufsschülerinnen und Berufsschüler sind keine Problemfälle – sie sind Teil der Lösung. Sie tragen Verantwortung im Berufsalltag, sie stemmen Versorgung, Transport, Pflege und Organisation. Sie halten, oft unsichtbar, unsere Gesellschaft am Laufen – jetzt und in Zukunft.“
Was sich in der Frankfurter Debatte zeige, sei ein „alarmierendes Maß an Bildungsdünkel und sozialer Distanzierung“: „Es irritiert, dass Eltern ausgerechnet in einem so zentralen Bildungsort wie Frankfurt suggerieren, Gymnasiastinnen und Gymnasiasten müssten vor Berufsschülerinnen und Berufsschülern geschützt werden – als seien letztere Menschen ‚zweiter Klasse‘. (…) Dabei wäre genau das Gegenteil wichtig: Begegnung. Miteinander. Respekt.“
Und schließlich der Appell: „Lassen wir uns nicht von diffusen Ängsten oder diffamierenden Äußerungen leiten. Statt Mauern zu errichten, sollten wir Brücken bauen – zwischen Schulformen, Lebenswegen und Milieus. Denn nur so funktioniert eine demokratische, inklusive und zukunftsfähige Gesellschaft.“
Das Bildungsdezernat will nach den Sommerferien eine endgültige Entscheidung treffen. New4teachers
Kann man denn den Berufsschüler*innen die Unterstufengymasiast*innen zumuten?
Das bezweifel ich ernsthaft 🙂
Sie verstehen mich wenigstens
Ist Einbildung Teil des gymnasialen Bildungskanons?
Einbildung ist halt auch eine Bildung…..
Damals in der Oberstufe gingen mir die Unterstufenkinder so auf die Nerven. Die waren so frech zu uns…..Man glaubt es kaum und es wird in den 35 Jahren nicht besser geworden sein….
Ja, die Jugend von heute …
Ist Einbildung Teil des gymnasialen Bildungskanons?
Nein, im Gegenteil: Einbildung, Dünkel und Snobismus scheint die wichtigste Voraussetzuing für gymnasiale “Bildung” zu sein!
Gaaanz laaaangsaaam beginne ich zu verstehen, warum gefühlt alle Eltern ihre Kinder auf einem Gym sehen wollen: Nur dann gehört man scheinbar zur gesellschaftlichen “Prominenz” (Grins!)
Wenn Eltern ihre Kinder auf einem Gymnasium sehen wollen, dann sollen sie dafür Sorge tragen, dass sie Dachdecker werden oder in der Solarbranche Fuss fassen.
Nein, es ist umgekehrt: wer nicht am Gymnasium ist, fühlt sich als minderwertiger Rest. Dabei wurde sich das inkl. der Bestnoteninflation genau so gewünscht. Somit sind wir wieder bei geliefert wie bestellt.
Wer wünscht sich das denn “genau so”? Herzliche Grüße Die Redaktion
Genau deshalb und aufgrund der negativen Folgen, die ich mir selber abstrampeln musste, habe ich meine Kinder auf Gesamtschulen geschickt. Man magst kaum glauben, aber auch da kann man ein Abitur machen
Jaaa, aber das ist doch mit der Aprätur an einem Gym überhaupt nicht zu vergleichen, der Durchschnitt liegt an Gesas immer circa vier Teilnotenstufen unter dem an GY.
Ich habe den direkten Vergleich, ein Kind am GY, das andere an einer IGS. In allen drei Naturwissenschaften lässt die Gesamtschülerin die Gymnasiastin hinter sich. Bei Fremdsprachen siehts anders aus.
Ich auch.
Ich kann mich noch an Berichte erinnern, als an der hiesigen Berufsschule mal übergangsweise ein Klassenzimmer für ein benachbartes Gymnasium zur Verfügung gestellt wurde. Das ging von Beschwerden der Reinigungskräfte bis zur Frage, wer denn für die Aufsicht der Gymnasiasten zuständig wäre, die im Pausenhof der Berufsschule Fußball spielten.
Und ich erinnere mich (nicht), wie wir mal einen Informatikkurs neben der Hauswirtschaftsklasse untergebracht haben – danach hatten wir plötzlich USB-Sticks in den Aufläufen und keiner wusste mehr, ob man die Rechner runter- oder die Suppe umrühren sollte.
Aber abschließend mal ganz ernsthaft gefragt: Welchen Wert hat eigentlich diese anekdotische Evidenz? Reicht eine Handvoll empörter Reaktionen wirklich aus, um strukturelle Entscheidungen über Schulorganisation zu rechtfertigen?
Die anekdotische Erzählung zeigt, dass es immer Personen gibt, die angesichts einer Veränderung besorgt oder unzufrieden sind. Und das durchaus zu Recht, denn seltenst stellen Veränderungen für wirklich alle Beteiligten oder alle Belange eine eindeutige Verbesserung dar, meistens ist es ein Abwägen der Vor- und Nachteile in der Gesamtheit. Hier gleich von Bildungsdünkeln zu sprechen, ist tatsächlich polemisch.
Fehlt eigentlich nur noch jemand, der betont, wie bereichernd Berufsschüler auf Unterstufenschüler (jeglicher Schulform) einwirken.
Ich denke, wäre die betroffenen Schule eine Gesamt- oder Realschule, gäbe es ebenfalls Bedenken, besonders von Eltern jungerer Kinder.
Das ist richtig, Ihre Ausführungen bringen eine erfreuliche Differenzierung in eine ansonsten einseitige und pauschalisierende Diskussion.
Ohne Worte!
Manche Eltern schaffen es, die Atmosphäre schon im Vorfeld zu vergiften.
Ersetze “Manche Eltern” durch “Frankfurter Dezernat XI und dessen vermeintliche Pressestelle (FAZ)”, dann ergibt der Satz Sinn.
Das spiegelt nur die gesellschaftliche Realität wider, oder? In der Presse (und auf dieser von mir geschätzten Seite) kommen Berufsschulen doch auch kaum vor. Wer weiß schon, wieviele Bildungsgänge es da gibt, verglichen mit nur einem am Gymnasium?
Ich rate nur dazu, die Raucherecke klar zu definieren, dann hat man normalerweise mit den fast erwachsenen SuS keinerlei Probleme. Im Gegenteil, ich empfinde sie durchweg als höflicher und kooperativer als jüngere SuS.
Natürlich gibt es an Berufskollegs Bildungsgänge, die schwierig sind, aber die im Artikel erwähnten scheinen doch nicht dazu zu gehören.
Ich habe am BK schon alles unterrichtet, die gymnasialen Vertreter sollten sich nicht so anstellen. Kommt eben mal ein bisschen Realität in den gymnasialen Alltag!
“In der Presse (und auf dieser von mir geschätzten Seite) kommen Berufsschulen doch auch kaum vor.”
Als Macher dieser Seite geben wir Ihnen Recht – und geloben Besserung. Über Berufliche Bildung wird viel zu selten berichtet, auch von News4teachers. Das wird sich ändern. Für den Januar planen wir einen ganzen Themenmonat dazu: https://www.news4teachers.de/2025/07/neues-redaktionskonzept-bei-news4teachers-mehr-tiefe-mehr-praxisbezug-themenmonate-starten/
Aber auch schon vorher werden wir den Fokus stärker auf die Berufsschulen und -kollegs legen. Ab sofort. Der Beitrag oben mag schon als erster Beleg dafür dienen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Danke, ich freue mich darauf!
Oh, sehr interessant.
Ich habe mir mal auf der Homepage der Schule die Bildungsgaenge näher angeschaut. Das sind zum einen sehr wenige und zum anderen überwiegend “entspannte” Bildungsgaenge.
Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass eher die weiblichen Schülerinnen der Berufsschule genervt sein werden und sich belästigt fühlen.
Auf einer Landkarte kann man die Gebäude sehr gut erkennen. Es besteht aus acht Teilgebäuden die durch eine Häuserfront verbunden sind. Von einem Ende bis zum anderen sind es ca 500 Meter und das Gebäude ist bis zu 100 Meter lang. Also ein sehr großer Komplex. Steht ja auch im Artikel 46.000 qm. Belegt mit zwei Klassen?! OK, in den nächsten drei Jahren kommen wahrscheinlich noch 4-6 Klassen dazu. Aber selbst wenn in 20 Jahren beide Schulen vierzügig sein sollten (13*4*2=104 Klassen), wäre immernoch genug Platz für eine andere Schule.
Diese Idee der Eltern ist reine Geldverschwendung. Die Stadt ist Träger der Schulen und daher ist die Sache doch klar. Gebäude nutzen und gut.
Und was machen die erst, wenn sie die Oberstufe bekommen.?
Die Oberstufe hatte ich schon eingerechnet.
Ich vermute, Sie beziehen Ihre Ortskenntnis aus einem Online-Kartendienst.
Vor Ort sieht man jedoch, dass das Gebäude selbst noch eine Baustelle ist, da es sich ursprünglich um ein Bürogebäude handelte, das nun entsprechend erst umgebaut werden muss. Diese nicht unwesentliche Information, wurde in der öffentlichen Berichterstattung leider “vergessen”. Bisher waren die Schulen daher in den Containern hinter dem eigentlichen Gebäude untergebracht.
Nach mehreren Jahren Planung und Umsetzung werden voraussichtlich zwei der Flügel nach den Sommerferien für die beiden Gymnasien fertiggestellt sein.
Wie die weiteren sechs Flügel innerhalb von 12 Monaten fertiggestellt werden sollen, weiß vermutlich nur das zuständige Dezernat (oder auch eher nicht).
Zugute halten möchte ich Ihnen jedoch, dass Ihre aufgezeigten Rechenkünste denen des zuständigen Dezernats meilenweit überlegen zu scheinen scheinen, wobei ich nicht beurteilen kann, ob das tatsächlich so ist.
Ich empfehle keine Segregation, sondern Integration. Fragt die BSler, ob sie Paten für die Kleinen werden wollen, aktiver Pausenhof mit Ballspielen etc.
Man sollte das als Chance verstehen.
Übrigens: Die Toiletten in unserer Berufsschule werden von unseren Schülerinnen und Schülern deutlich sauberer hinterlassen als in jedem Gymnasium/ GS, das ich im Umkreis kennengelernt habe.
Ich bin sicher, diese Eltern halten ihre kostbaren und schützenswerten Kinder auch zu Hause, in der Stadt, im Bus, im Urlaub, Musikschulen, Vereinen, Familienfesten, Feiern, Grillen, in der Nachbarschaft…. von “solchen” Menschen fern. Ältere Geschwister werden vermutlich beim ersten Bier – kreisch!, der ersten Zigarette – brüll… vor die Tür gesetzt.
Gut finde ich auch, dass diese Eltern ihren Kindern keinen Zugang zum Internet gewähren. Die Gefahren sind schließlich da und groß sind sie auch noch.
Zur Sicherheit sind die Kids vermutlich gechipt, damit sie getracked werden können. Ich bin mir fast sicher, die AzuBis essen kleine Kinder. Und Gehirne von schlauen – also Gymnasiast:innen – sollen ja besonders gut schmecken….
Ein “Halleluja!” auf diese Eltern, die ihren Kindern nicht nur den Kontakt mit der Realität zu verhindern wissen, sondern so ganz nebenbei beibringen, eine ganze Menschengruppe bashen, die enorm wichtig ist!
Abgesehen mal von den guten Vorurteilen, die die Kids spätestens jetzt mit Muttermilch und Bionahrung aufnehmen (müssen).
Nehmt diese Sorgen ernst!
Mein Vorschlag – Kinder so lange ins sichere Home-Office, während diese ach so gefährlichen AzuBis in Ruhe ihre Ausbildung machen – unbehelligt und genervt von den kreischenden, streitenden, respektlosen Schnuckies.
Ich genieße Ihre köstliche Ironie und den sehr schmackhaften Sarkasmus.
Wer erinnert sich nicht gerne an die Berufsschule… wir haben damals die kleinen Gymnasiasten von gegenüber in der großen Pause mit Whisky runtergespült und ihre Strümpfchen geraucht.
Aus dem BGB wussten wir schließlich, dass man behalten darf, was über den Zaun wuchert.
Stadtgymnasium: ‘Eine moderne Schule, die Digitalisierung und kulturelle Bildung verbindet und eine individuelle Förderung anstrebt’ – da hat man aber das Wespennest ziemlich genau getroffen, wenn jetzt die mediensüchtigen vermeintlichen Unterschicht-Berufsschüler kommen.
‘Das Neue Gymnasium Frankfurt legt einen Fokus auf selbstorganisiertes Lernen, Persönlichkeitsentwicklung und einen Schwerpunkt im MINT-Bereich sowie in ökonomischer Bildung.’ – ja dann, da sieht man doch schon die Zukunft Deutschlands…
Zu dumm, da sind Eltern so engagiert für die Kinder und die Fortentwicklung von Schule eingetreten und dann wird so schnell gezeigt, dass es eigentlich nur um optimale Chancen für die eigenen Kinder geht. Bitte keine unkontrollierten Kontakte außerhalb der ‘passenden Kreise’. Einfach ignorieren oder, noch besser, den Gymnasien anbieten, Asbestsanierung im laufenden Betrieb in der Berufsschule zu erleben, sind doch nur drei Jahre.
Man könnte die Bereiche auch durch Zutrittszonen abgrenzen. Jeder Schüler bekommt ein Transponder und kann sich dann frei innerhalb seiner Räumlichkeiten der Schule bewegen, kommt aber nicht in die anderen Bereiche. Im Übrigen hat es das an der Hamburger Uni schon mal gegeben, als ein Fachbereich wegen Gebäudesanierung in ein grösseres Bürogebäude mit anderen Mietern ausgelagert wurde, dessen Zugang durch Drehsperren kontrolliert wird – jeder Student, der dort hin musste bekam dann für die Uniräumlichkeiten eine Zugangskarte.
Kompromissvorschlag: Die Gymnasiasten gehen einfach in die asbestverseuchten Räume der Berufsschule, vielleicht gefällt das den Eltern besser – ihre Kinder wären unter sich.
Was denken solche Menschen? Junge Erwachsene, die in einer Berufsausbildung sind, könnten sogar Vorbilder sein!
Ja eben. Ich glaube auch, dass die Kinder bei Auszubildenden für Transportwesen und Gesundheitsberufe sehr sicher wären.
Das glaube ich auch.
Allerdings impliziert das schon, dass das bei Auszubildenden anderer Bereiche eventuell nicht so wäre.
Vielleicht bestehen sogar “Dünkel” bei den angehenden Gesundheitsberuflern gegenüber …, nee, ich gebe jetzt lieber kein Beispiel. (OT: Und muss immer unwillkürlich an die Beschreibung der Berufsschulklassen des Protagonisten in Tom Sharpes “Puppenmord” denken. Oder sind eventuelle Neuausgaben inzwischen “sprachsensibler” gestaltet?)
Gegenvorschlag: die Stadt kommt endlich ihrer Verantwortung nach, die Schulgebäude in Frankfurt in einen akzeptablen Zustand zu versetzen, anstatt ständig irgendwelche Notlösungen als großen Wurf zu verkaufen.
Schade dass der Philologenverband sich nicht geäußert, das ist ja auch immer sehr nun ja… einseitig.
Aber viel interessanter als alles was im Artikel diskutiert wird ist doch die Frage, warum in einem Gebäude zwei unterschiedliche Gymnasien ansässig sind? Sowas hab ich ja noch nie gehört, welchen Sinn macht das? Ist das eine eine Privatschule?
Bin entsetzt über diese Diskussion . Komme von Bad Homburg und wohne jetzt in Hamburg Wellingsbüttel, hier gibt’s nur eine Grundschule, aber die Eltern hier sogenannte Helikopter Eltern, mit wenigen Ausnahmen . Es ist ein sehr arroganter Stadtteil, das sage ich , aus dem Vordertaunus kommend, allerdings auch Jahrzehnte in FFM gewohnt .
… das macht gar keinen Sinn. Aber da die Stadt völlig von der Anzahl der Schüler ab der 5. Klasse überrascht wurde, hat man kurzfristig ein großes Bürogebäude angemietet. Das ist nun mal so groß, dass dort 2 (mit kreativer Planung auch 3, 4 oder warum nicht gleich 5) Schulen rein passen. Dumm nur, dass das Bürogebäude erst komplett umgebaut werden muss und es bis heute noch kein Schüler von innen gesehen hat.
Völlig überraschend!
Vielleicht dürfen zumindest die Berufsschüler*innen rein, die überdurchschnittliche Ergebnisse in einem IQ-Test vorweisen können XD
Erzählen Sie uns doch mal von Ihrer privaten Geschichte, die Sie derart traumatisiert hat, dass Sie dauernd bei jeder Ungelegenheit mit diesem unsinnigen Geschwafel vom “IQ-Test” ankommen? Hat man bei Ihnen klinisch entsprechend Defizite festgestellt und das hat Ihnen irgendwie was verbaut, weshalb Sie jetzt hier (*lol*) Rache nehmen wollen oder was?!
Ich las, dass Lehrkräfte tatsächlich davon ausgingen, dass das Gymnasium Schüler*innen nach Intelligenz aussortieren müsse, wobei die sich an der Normalverteilung der Intelligenz orientierten, anstelle von brauchbaren Maßstäben, welche für die Schule im 21. Jahrhundert angemessen sind.
Wie Sie auf “Rache” kommen, ist irritierend, ich glaube nur zu erkennen, dass die Eltern im Artikel eine ähnliche Auffassung von “Elite” haben 😉
Also kein Offenbarkngseid Ihrerswits? OK.
Aber: Was Sie vermeintl. gelesen vaben, haben Sie jedrnfalls nicht hier gelesen – Sie rezitieren lediglich Ihren Strohmann, der nicht zwischen einerseits der Feststellung, dass Gymnasien bestimmte Anforderungen an die kognitiv-intellektuelle Leistungsfähigkeit, -beritschaft und -demonstration der Schüler stellen (sollten), und andererseits Ihrer Unsinnsbehauptung, diese Feststellung sei ein Plädoyer für Selektion gem. IQ (oder hier neuerlich Orientierung an der Normalverteilung der Intelligenz o.ä. Quatsch) differenzieren kann – Sie sind hamt komplett überfordert.
Same shit, different day.
Also wurden Sie selbst nicht auf ein Gymnasium grlassen und wettetn jetzt dagegen? OK.
Mich interessiert jetzt sehr, was “brauchbare Maßstäbe, welche für die Schule im 21. Jahrhundert angemessen sind” ganz konkret sind. Also, bei uns gibt es keinen – wie auch immer gearteten- IQ-Test, der die Zugangsberechtigung zum Gym feststellen soll. Die Noten und die Empfehlungen der Grundschule fußen meines Erachtens durchaus auf Maßstäben, die sich daran orientieren, wie gut Kinder an verschiedenen Schulformen vermutlich zurechtkommen würden.
Äußerst witzig, Ihre Standesdünkel sind auch klar zu erkennen. Schrecklich, so was.
Sie haben recht. Garantiert sind die Sorgen der Eltern sehr fundiert 😉
… im Vergleicht zum manchen Post hier scheinen mir die sehr fundiert.
Könnte man die Eltern vielleicht identifizieren und in den Praxen immer eine extra Runde warten lassen?
Meinen Sie die Eltern in den zahlreichen Privatpraxen in Frankfurt, deren Kinder auf die Privatschule gehen?
Ich habe es nicht bereut, als Lehrkraft die Schulart gewechselt zu haben, vom Gymnasium zur Berufsschule/Fachoberschule. Diese Arroganz und die Standesdünkel am Gymnasium, die völlig unberechtigt sind, haben mich tierisch genervt. Ich würde nie wieder ans Gymnasium zurückgehen. Wir haben auch etliche Schüler, die vom Gymnasium zu uns gewechselt haben und sich erstaunt die Augen reiben über die Unterschiede, die ihnen ein ganz anderes Schulgefühl geben. Und damit meine ich nicht Unterschiede in den Leistungsanforderungen.
Dieser Artikel zeigt, wie unerträglich Elternabende sein können. Unfassbar!
Diese Kinder werden später einmal hohe Positionen in unserer Gesellschaft einnehmen.
Na dann …
…. nein, Sie verwechseln diese die Kinder mit denen, die aufgrund dieser Situation auf die Privatschule gehen.
Ich kann die Sorgen der Eltern verstehen.
Wenn deren Kinder mitbekommen, dass an einer Berufsschule ein deutlich kooperativerer Umgang, ein entspannteres Klima und wirklich zeitgemäßer Unterricht stattfindet, wollen die am Ende noch alle direkt die Schule wechseln.
Nur weil die Eltern selber ein schlechtes Vorbild in Sachen Sex und Alkohol für ihre Kinder sind, müssen sie nicht von sich auf andere schließen. Und wie sieht es eigentlich mit den Lehrkräften aus? Das sind doch auch Erwachsene, die teilweise auch rauchen … Wären die Kinder dann nicht nach Logik ihrer Eltern in einem Umfeld geschützter, in dem es gar keine Erwachsenen gibt? Müssten die dann nicht ein Internat, das von Kindern selbst geleitet wird?
Schön, wie hier die pauschalisierende Abwertung von “DEN Berufsschülern” (hinsichtlich der handverlesenen(!) Aussagen) kritisiert wird, um kurz darauf “DIE Eltern” an den Pranger zu stellen.
Es ist erschreckend, wie Betroffene – und damit meine ich die Schüler, Eltern und Lehrer aller erwähnten Schulen – hier gleichermaßen von der katastrophalen Frankfurter Schulpolitik hier gegeneinander ausgespielt werden, während die Verursacher, also das Dezernat XI der Stadt Frankfurt, in einem solchen Beitrag derart verschont werden. Dass das Feindbild von „DEN Eltern“ hier von einigen Kommentatoren dankend aufgenommen wird, ohne die konkreten Sachverhalte vor Ort zu kennen, ist ebenfalls bedenklich.
Ebenso bedenklich ist, dass wichtige Fakten, die eine wesentliche Ursache des Unmuts vor Ort ausmachen, in der Berichterstattung leider nicht aufgegriffen wurden. Dazu gehören die lokalen Begebenheiten: Das Gebäude ist beispielsweise gar nicht fertig saniert und bisher fand dort Unterricht in Containern statt. Stattdessen arbeitet man sich an Online-Kommentaren Einzelner ab.
Faktenlose Berichterstattung gepaart mit uninformierter, aber öffentlich zur Schau gestellter Empörung – vielleicht ein perfektes Negativbeispiel für den kritischen Umgang mit öffentlichen und sozialen Medien an allen drei betroffenen Schulen.
Ich kann mir vorstellen, wie solche Vorurteile entstehen. Die Jugendlichen, mit denen die Schule hier vor Ort gar nicht mehr klar kam (Gewalt, Drogen, …), landeten irgendwann dort in einem speziellen Bildungsgang. Diejenigen, die nur ihre Schulplicht absitzen (oder auch nicht-selten) und Bafög kassieren, verbessen das Klima auch nicht. Dann noch der ein oder andere Artikel in der Tagszeigung z.B. über einen mit Schußwaffe hantierenden Schüler, schon ist das Schreckgespenst geschaffen.
Die Julius-Leber-Schule scheint diese Ausbildungsgänge aber gar nicht anzubieten.
Ein bekannter Berufsschullehrer sagte, dass ohne die Schüler seiner Berufsschule die freiwillge Feuerwehr dichtmachen könnte. Das wäre doch mal ein Artikel wert, oder?
Leider greift der Artikel mit wenig neuen Inhalten einen bereits vor einigen Tagen in der FAZ erschienenen tendenziösen Artikel auf, der erfolgreich von der eigentlichen Problematik ablenkt.
Diese ist aber wesentlich, um die Ursache des de Frustes der Eltern zu verstehen:
– Das besagte Gebäude ist noch immer eine Baustelle, bisher wurde in den Containern HINTER dem Gebäude unterrichtet. Die Stadt wird es bis nach den Ferien voraussichtlich geschafft haben, zwei der Flügeln fertiggestellt zu haben, in die die Gymnasiumskinder einziehen sollen.
– Eine Turnhalle gibt es nicht und der bei Einschulung angekündigte Termin wurde kürzlich wieder verschoben.
– Die Berufsschule soll in einem Jahr einziehen und die Bauarbeiten an den weiteren Flügeln haben noch nicht begonnen – dass sie termingerecht fertig werden, ist bei der Frankfurter Historie mehr als fraglich.
Es ist also insgesamt davon auszugehen, dass es (wie in Frankfurt üblich) wieder auf die Ausquartierung in Container hinter dem Schulgebäude hinausläuft oder in Wahrheit bereits eine Überbelegung des Gebäude eingeplant ist.
Und genau hier liegt der Frust ALLER Schüler und Eltern verschiedenster Bildungseinrichtungen, nämlich dass die Infrastruktur in Frankfurt seit Jahrzehnten verfällt (Stichwort Sanierungsstau Schulen Hessen: ca. 5 Mrd. € davon Frankfurt ca. 2,5 Mrd. €) und sie ständig mit irgendwelchen Kompromissen vertröstet werden. Die katastrophale Situation an Frankfurter Schulen (einstürzende Decken, schimmelbefallene Keller, Straßen werden aus Platzmangel als Pausenhöfe genutzt) war ja auch bereits Gegenstand von Satiresendungen des WDR. In dieser Gemengelage präsentiert das zuständige Dezernat XI – Bildung, Immobilien und Neues Bauen den frustrierten Schülern und Eltern seit Jahren eine Notlösung nach der anderen und man wundert sich über die sich nicht einstellende Begeisterung.
Vielleicht hätte es sich also gelohnt, die besondere Situation in Frankfurt genauer zu recherchieren, anstatt die Berichterstattung auf handverlesene Elternbriefe einer Online-Petition zu stützen.
Das klingt schwer nach einer Ablenkung. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Container Klassen kennen wir in NDS auch zur Genüge und auch für Jahre!
Meinen Sie also, die Berufsschule würde bevorzugt und die Gymnasien müssten noch länger im Container bleiben, wenn die BBS dazu kommt? Warum sollte das so sein? Wenn die nicht voran kommen, kriegt die BBS wahrscheinlich auch einen Container.
Wieso soll die BBS in ihrer Schimmelbude bleiben, wo Sie doch gerade diese Zustände beklagen?
Wieso redet die Petition von der “Klientel”, wenn es allen nur um Sanierungsstau geht?
Sie müssen doch nicht die Westen Anderer reinwaschen.
Ich sehe die Ablenkung vor allem von den katastrophalen Zuständen der Schulgebäude landauf, landab, in deren Folge soziale Spannungen auf vielen Ebenen entstehen (wie an diesem Beispiel eindrucksvoll zu sehen ist).
Um es klar zu sagen:
Allgemeine und diffamierende Aussagen gegenüber Berufsschülern sind nicht akzeptabel. Dass sich das Gebäude der Berufsschule seit Jahren in einem solchen Zustand befindet, ist ein Skandal.
Genauso sind aber auch allgemeine und diffamierende Aussagen über die Eltern nicht akzeptabel.
Dass diese „Planung” wieder einmal auf ein absolutes Chaos hinausläuft, ist absehbar. Ist Ihnen bekannt, wie viele seiner Projekte das zuständige Dezernat in den letzten Jahren fristgerecht abgeschlossen hat?
Meiner Meinung nach ist dies ein Konflikt, der zwischen den falschen Parteien (d. h. auf Ebene unterschiedlicher Schulen) ausgetragen wird. Nur ein Beispiel: In Frankfurt baut man jetzt eine neue Oper für 1,5 Mrd. €. Da kann mir niemand überzeugend erklären, warum sich Schüler, Lehrer und Eltern (weder die der Berufsschulen, der Gynmasien oder sonstigen Bildungseinrichtungen) andauernd mit irgendwelchen Notlösungen zufriedengeben sollen.
In Bezug auf Ihr “Klientel”-Aurgument: Ich habe gerade noch einmal einen kurzen Blick auf die Homepage der besagten Petition geworfen. Unter „Klientel” findet man einen Kommentar, der die Elternschaft als „die linksgrün versiffte Klientel im Pippi-Langstrumpf-Paralleluniversum” verunglimpft. Ist das ein gutes Beispiel für Ihre Argumentation?
Ich beziehe mich dauauf, was die Redaktion schrieb. Nämlich, dass die Sorge dieser Petition der “schlechte Umgang” sei. Wenn das nicht stimmt und sich lediglich auf einzelne Meinungen beruft, sollte diese Petition das klar benennen und betonen, es ginge ausschließlich darum, auf Sanierungsstau aufmerksam zu machen und wenn dem so war, sollte die Redaktion sich entschuldigen.
Den Standesdünkel von Privatschulen kenne ich allerdings, sowohl von Waldorf in Melle, als auch von den ersten Eltern der Forscherhaus Gesamtschule in Bünde. Diese teilten sich ein Gebäude mit der Hauptschule, die sich dort nach und nach auflöste und dann durch das Forscherhaus übernommen wurde. Da gab es von Eltern auch abfällige Sprüche zu den Hauptschülern :”Alle schwarz” (schwarzhaarig)
Auch bei Waldorf ist man vor allem, weil “der Plattenbau” dort nicht ist, weil’s schick ist und weniger aufgrund des Konzeptes, welches oft von Vätern sogar sehr abgelehnt wird (zu wenig Leistungsdruck) . Viele kommen nach der 4.Klasse, weil es für das Gym nicht reicht und Waldorf besser klingt als Oberschule .
Bei Problemen werden Alleinerziehende ins Visier genommen und immer spekuliert, wer hier eigentlich “nicht hin gehört”.
An beiden Schulen waren extrem fordernde , anstrengende Eltern,die das Schulklima vergifteten. Die Lehrer entwickelten dadurch wiederum viel Antipathie gegen Eltern, ließen das dann aber wiederum an den schwächeren oder auch “lieberen ” Eltern aus, weil sie gegen die starken Eltern keine Chance hatten und auch versuchten, sich mit denen gut zu stellen.
Eltern mit Beziehungen oder die viel materiell in die Schule investiert hatten bekamen mit einem schwierigen Kind mehr Nachsicht.
Im Forscherhaus waren damals Eltern sehr involviert, die in der FDP aktiv waren. Folglich kam auch öfter jmd von der FDP die Kinder besuchen, um zu erzählen, nie Grüne, oder andere.
Ich kenne auch Waldorf Lehrer bzw deren Lebensgefährten persönlich und die hatten schon sehr über die Eltern gestöhnt.
Das nur mal so, da sie oben meinten, die Eltern von den Privatschulen seien eher vor den schwierigen Eltern, wie man sie auf Eltern Abenden sieht, geflohen. Meinten Sie da “Brennpunkt” eltern?
Diese sind wohl auf eine andere Art schwierig, aber vermutlich tatsächlich “weniger” schwierig.
Und zu der Petition, die ich nicht kenne: Was hat das mit “links-grün” zu tun? Allerdings sagt man, dass das eine Politik für reiche, denen es gut geht, ist. Vermutlich deshalb der unsinnige Vorwurf. Tatsächlich ist Standesdünkel äußerst weit rechts, auch wenn es schick ist, sich gleichzeitig als grün zu betrachten, wie auch bei Waldorf oft der Fall.
Bevor Sie weitere Vermutungen über die Forderungen der besagten Petition anstellen, empfehle ich einfach den Besuch der (leicht zu findenden) Homepage. Leider zeigte bereits der ursprüngliche FAZ-Artikel diesbezüglich entsprechende Recherche-Lücken. Auch hier scheint dies leider keine Stärke zu sein.
Dort finden Sie auch das “links-grün”-“Argument” eines dieser Petitionsgegner, die dort ebenfalls kommentieren dürfen. Handverlesene “Pro-Kommentare” wurden hingegen von den Autoren als “Beleg” für die Ansichten “DER Eltern” herangezogen.
Über die Eltern von den Privatschulen äußere ich mich dahingehend, dass diese das Problem des allgemein schlechten Zustands der öffentlichen Schulen für sich mit dem Geldbeutel gelöst haben. Das finde ich nicht “schwierig”, sondern nachvollziehbar.
Ihre weiteren anekdotischen Ausführungen sind zwar interessant, lassen aber leider keine Rückschlüsse auf allgemein gültige Zusammenhänge zu.
Die Tatsache, dass der Altersdurchschnitt massiv steigt und damit darauf geachtet werden sollte, dass den Jüngeren genug Freiraum zum Spielen gegeben werden sollte, erkenne ich an. Da reicht aber i.d.R.ein klärendes Schild im Sinne von “nur für die Jahrgange x bis y” am Spielplatz.
Ansonsten sehe ich eher Vorteile. Gymnasiasten haben leider oft ein sehr eingeschränktes Weltbild.
Der Weg scheint oft konsequent auf das Studium hinauszulaufen. Nehmen wir z.B. einen jungen Menschen, der neben guten akademischen Leistungen auch gleichzeitig noch gerne in der heimischen Werkstatt arbeitet. Genau so jemanden würde ich gerne mit einem Master der IHK sehen, so dass er später wirklich gute Leute ausbilden kann.
Was bitte spricht dagegen den jungen Menschen eine Vielfalt an Lebenswegen zu vermitteln?
Ihren ersten Gedankengang kann ich noch nachvollziehen und er klingt auch sinnvoll.
Bei Ihrer Einschätzung “Gymnasiasten haben leider oft ein sehr eingeschränktes
Weltbild.” stellt sich mir jedoch die Frage, ob in Ihrer Logik nicht auch “Haupt-, Real-, Berufs- XYZ-Schüler haben leider oft ein sehr eingeschränktes Weltbild.” ebenfalls gilt?
All diese Stereotypisierungen helfen in dieser Diskussion nicht weiter, sondern führen lediglich zu verhärteten Fronten.
Wie bescheuert können Eltern sein. Lieber sollten sie ihre Kinder auch an solche Berufe heran führen. Wir haben nämlich viel zu viele Studenten und dadurch viel Zuwenig Auszubildende in wichtigen Berufen.
Mit Verlaub – pauschale Aussagen wie diese sind schlichtweg falsch.
Ein einziges Gegenbeispiel genügt, um sie zu entkräften: Haben wir wirklich „zu viele“ Studierende in den Fächern Elektrotechnik, Maschinenbau oder Informatik? Wohl kaum. Gerade in diesen Bereichen herrscht ein eklatanter Fachkräftemangel – sowohl in den Hörsälen als auch später auf dem Arbeitsmarkt. Wer hier von einem Überangebot spricht, verkennt die Realität und untergräbt eine differenzierte Debatte.
Ich möchte zudem betonen: Die Kritik “DER Eltern” richtet sich m.E. keineswegs gegen Berufsschulen, Lehrberufe oder das duale Ausbildungssystem – ganz im Gegenteil. Die Sorgen beziehen sich ausdrücklich auf die Umsetzung eines Plans durch das zuständige Dezernat, der mit hoher Wahrscheinlichkeit im nächsten organisatorischen Schulchaos enden wird. Dass Frankfurt in dieser Hinsicht bundesweit als Negativbeispiel dient – bisweilen sogar Thema in Satiresendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist – spricht Bände.
Aber ich sehe ein: Eine unterkomplexe “Berichterstattung” trifft hier offenbar auf ein dankbares Publikum, das wenig Interesse an den tatsächlichen Hintergründen zeigt.
Schade eigentlich – denn so lässt sich kein ernstzunehmender Diskurs führen.
Die Aussagen, die wir dokumentiert haben, richten sich gegen Berufsschüler. Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2025/07/keine-menschen-zweiter-klasse-beamtenbund-und-lehrerverband-verteidigen-berufsschueler/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Vielen Dank für den Hinweis und dafür, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, nochmals genauer nachzuschauen!
In der BOX „Im Wortlaut“ lässt sich von Seiten der Petition m.E. keine grundsätzliche Abwertung gegenüber Berufsschülern erkennen. Dort werden unter anderem Sicherheitsbedenken geäußert – etwa wegen großer Altersunterschiede oder weil „nicht mehr kontrolliert werden kann, wer das Schulgelände unbefugt betritt“. Aber vielleicht übersehe ich hier etwas und Sie können diesbezüglich helfen.
Hinsichtlich der ausgewählten (!) Kommentare von „Eltern und Angehörigen“ (wobei diese Zuordnung nicht überprüfbar ist – jede Person kann dort Kommentare posten) besteht das Problem, dass von einzelnen Beobachtungen auf alle Eltern verallgemeinert wird oder zumindest ein solcher Eindruck erweckt wird (die hier geführte Diskussion liefert leider einen treffenden Beleg dafür). Auch wenn manche Kommentare befremdlich wirken und zu kritisieren sind, ist eine solche pauschale Bewertung und in Teilen ebenfalls diffamierende Darstellung nicht gerechtfertigt.
Mit derselben Logik könnte man aus dem dort ebenfalls zu findenden Kommentar „Schon cool, wenn es um Altersdiversität geht, passen plötzlich ältere Schüler nicht an ein Gymnasium – die linksgrün versiffte Klientel im Pippi-Langstrumpf Paralleluniversum aka ‚not in my neighbourhood‘“ [Zitat] ableiten, dass alle, die sich für das Vorhaben aussprechen, „gerne Eltern beleidigen“. Auch dies wäre eine unzulässige Verallgemeinerung.
“Wegen großer Altersunterschiede” – an jedem Gymnasium gibt es diese Altersunterschiede. Herzliche Grüße Die Redaktion
Vielen Dank für diesen nützlichen Hinweis.
Ich fasse zusammen:
1) Eine Elterninitiative an zwei Frankfurter Gymnasien spricht sich im Rahmen einer Online-Petition gegen den Einzug einer weiteren Berufsschule in ein bislang nicht fertig umgebautes Bürogebäude aus, das für die alleinige Unterbringung der Gymnasien vorgesehen war. Begründet wird dies insb. mit absehbarem Platzmangel, nicht kontrollierbarem Zugang Unbefugter, der Gefährdung pädagogischer Konzepte, mangelhafter Planung und Kommunikation seitens des zuständigen Dezernats UND dem großen Altersunterschied zwischen den Schülergruppen.
2) In der Kommentarfunktion auf besagter Seite schreiben Eltern, vermeintliche Eltern (und deren vermeintliche Angehörige) oder sonstige (unbekannte) Internet-Nutzer teilweise großen Unsinn (u.a. über Berufsschüler und Eltern).
3) Private Medien und der DBB greifen diesen Sachverhalt unter folgenden Überschriften auf:
„Eltern haben Angst vor Berufsschülern“ (FAZ)
„Eltern laufen Sturm gegen Berufsschule – Lehrer-Verband spricht von „Bildungsdünkel““ (news4teachers.de)
„Sie [die Berufsschüler] sind keine Menschen zweiter Klasse!“ (Deutscher Beamtenbund)
Wirkt die durch diese Überschriften transportierte Einschätzung der Elternhaltung auf Sie nicht auch überzogen oder einseitig?“
Nein. Weil auch in der Petition schon behauptet wird, “die Schule als Schutzraum wird aufgegeben”. Und weil sich bislang niemand von den Initiatoren von den – ja veröffentlichten – Elternkommentaren distanziert hat. Wir lassen hier auf News4teachers auch nicht einfach Kommentare laufen, in denen Menschen herabgewürdigt werden.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich kann Ihrer Argumentation leider nicht folgen.
Also wenn sich die Initiatorinnen und Initiatoren der Petition also nicht ausdrücklich von (zugegebenermaßen in Teilen unsinnigen) Kommentaren anonymer Nutzerinnen und Nutzer – die in Teilen Eltern sind, sein können, aber nicht zwingend Eltern sind – distanzieren, dann kann unterstellt werden, dass sich die Initiatoren der Petition und natürlich auch die Eltern dieser Schulen diese herabwürdigenden Aussagen (übrigens auch gegenüber Eltern) zu eigen zu machen?
Nach dieser Logik müsste man dann auch annehmen, dass Sie selbst die Aussage eines Kommentars eines Nutzers namens “Ingo” – veröffentlicht auf dieser Seite und offenbar von Ihnen freigegeben – teilen. Darin heißt es: „Nur weil die Eltern selber ein schlechtes Vorbild in Sachen Sex und Alkohol für ihre Kinder sind, müssen sie nicht von sich auf andere schließen.“ [Zitat]. Da von Ihrer Seite keine Distanzierung hinsichtlich dieser Aussage erfolgt ist, müsste man folgern, dass Sie dieser Aussage zustimmen, also folglich Eltern auf Ihrer Seite zu schützen sind.
Sie erkennen das Problem dieser Argumentation, oder?
Nein, erkennen wir nicht. Es handelt sich nicht um einen einzelnen problematischen Kommentar unter der Petition – sondern um Dutzende. Und, wie gesagt, die Petition selbst ist schon problematisch.
Herzliche Grüße
Die Redaktion