STUTTGART. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, hat eine Diskussion losgetreten, die für viele Lehrkräfte einem Frontalangriff auf ihren Berufsstand gleichkommt: In einem Interview mit dem SWR fordert sie, Lehrerinnen und Lehrer künftig nicht mehr zu verbeamten. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) kontert heftig – und warnt vor einem Angriff auf die Bildungsqualität in Deutschland.
Im Videopodcast „Zur Sache! intensiv“ des SWR erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele: „Ich würde das Berufsbeamtentum in einigen Bereichen infrage stellen.“ Konkret forderte sie, dass Lehrkräfte – ebenso wie Beschäftigte in der Verwaltung – nicht mehr verbeamtet, sondern künftig angestellt und in die gesetzliche Rentenversicherung eingebunden werden sollten. Das Ziel: eine Entlastung des Rentensystems.
„Wenn Lehrerinnen und Lehrer nur angestellt sind und Rentenbeiträge zahlen, dann stabilisiert das unsere Rentenkasse“, so Bentele. Gegen den erwartbaren Protest der Lehrkräfte argumentiert sie provokant: „Dann sagen natürlich viele Lehrer, wir haben ja so einen harten Job. Da kann ich immer nur sagen: Die Pflegekraft, die nachts mit 25 Leuten allein ist, die hat auch einen harten Job.“
Eine der häufigsten Gegenargumente gegen die Abschaffung des Beamtenstatus ist die Möglichkeit von Streiks durch angestellte Lehrkräfte. Bentele aber zeigt sich davon unbeeindruckt: „Klar könnten sie streiken. Aber wenn man mal sieht in Deutschland – ich weiß nicht, wie viele Tage im letzten Jahr beim Daimler gestreikt wurden. Ich glaube, so arg viele waren das jetzt nicht.“ Und weiter: „Dann ist das eben ein pädagogischer Tag.“
Ministerpräsident Kretschmann warnt: Lehrermangel würde sich verschärfen
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) reagierte mit deutlicher Ablehnung auf den Vorschlag. Zwar habe er grundsätzliche Sympathie für eine gerechtere Altersvorsorge, doch er stellte klar: „Dann verschärfen Sie im eigenen Land den Lehrermangel. Das können Sie in der Lage nicht machen.“ Wichtiger sei, dass der Beruf attraktiv bleibe – und dafür sei die Verbeamtung zentral. Auch das Kultusministerium Baden-Württemberg äußerte sich skeptisch: „Die Vorzüge tragen sicher wesentlich zur materiellen Attraktivität des Berufsbildes bei. Eine Alternative müsste insofern die Frage beantworten, wie der Beruf der Lehrkraft auch in Zukunft einen entsprechenden Reiz entfalten kann.“
VBE-Chef Brand: „Verantwortungslos“ und „wie ein Orangensaft in Udo Lindenbergs Minibar“
Der Bundesvorsitzende des VBE, Gerhard Brand, reagierte empört. In einer Pressemitteilung bezeichnete er Benteles Forderung als Angriff auf die Stabilität des Staates: „Was als Gerechtigkeitsdebatte verkauft wird, ist in Wirklichkeit ein Angriff auf die Stabilität unseres Staates. Wenn wir als VBE von Gerechtigkeit sprechen, dann meinen wir Bildungsgerechtigkeit – also den verlässlichen Zugang aller Kinder zu guter Bildung. Und genau den sichern verbeamtete Lehrkräfte.“
Der Beamtenstatus stehe nicht für Privilegien, sondern für das Funktionieren des öffentlichen Dienstes: „Wer dieses Fundament mutwillig schwächt, handelt nicht gerecht, sondern verantwortungslos.“ Brand zeigte sich irritiert darüber, dass solche Vorschläge überhaupt eine ernsthafte Debatte auslösen: „Bentele und Bas stehen mit dieser Meinung im öffentlichen Dienst so einsam da wie ein Orangensaft in der Minibar von Udo Lindenberg.“ (Da könnte er allerdings falsch liegen – hier geht es zu einem Bericht über das Fitnessprogramm von Udo Lindenberg, d. Red..) Hintergrund: Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) hatte unlängst gefordert, Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen.
„Verbeamtete Lehrkräfte sichern den Schulbetrieb – Tag für Tag“
Der VBE-Chef betont die besondere Stellung von Lehrerinnen und Lehrern im Sinne des Grundgesetzes: „Lehrkräfte üben im Sinne des Grundgesetzes Artikel 33 Absatz 4 hoheitliche Befugnisse aus und sind deshalb zu verbeamten. Diese verbeamteten Lehrkräfte sichern den Schulbetrieb – Tag für Tag, zuverlässig, und auch dann, wenn andere streiken.“ Auch das häufig genannte Sparargument will Brand nicht gelten lassen. Länder, die die Verbeamtung abgeschafft hätten, stünden heute noch schlechter da: „Sie kämpfen noch stärker mit dem Lehrkräftemangel und müssen diesen über Quereinstieg und fachfremdes Unterrichten abmildern. Das führt zu sinkender Qualität.“
Sein Fazit: „Wir müssen Lehrkräfte verbeamten, um Qualität im Bildungssystem und damit Bildungsgerechtigkeit zu gewährleisten.“ News4teachers / Titelbild: Shutterstock









Sind denen die Nachteile auch klar? Bestreikte Schulen, leichtere Jobwechsel, keine Pension heißt auch leichterer Ausstieg aus dem kompletten Schulsystem in andere Berufe.
Deutlich unattraktiverer Lehrberuf im öD und dadurch garantierter Boom von Privatschulen. Für viele ist nur noch das Beamtentum der letzte Anker für eine Anstellung an Schulen im öD. Viele sind auch an Privatschulen mit besserer Ausstattung, kleineren Klassen und angenehmerer Schülerschaft deutlich zufriedener
Zusätzlich wird die soziale Ungerechtigkeit selbst dann verschärft, wenn wir alle Privatschulen verbieten würden. Schon jetzt geht es an vielen Schulen nur noch um Schülerzahlen und ein nicht-verbeamteter Lehrer würde wesentlich mehr unter Druck stehen, Elternwünschen nachzugeben. Wir wissen doch alle, welche Eltern ihre Wünsche mit Nachdruck vertreten können und einen Anwalt heranziehen.
So ich denn überhaupt weiter (schulisch, dem kann man ja auch legal privat nachgehen, genau was mir im Schulwesen angekreidet wird lockert bei Bezahlung die Geldbörsen der Eltern fix) unterrichten würde:
Zwei Privatschulen sind mit Fahrrad 17 bzw. 25 Minuten entfernt. Eine dritte gäbe es auch noch, ist mir aber zu religiös.
Das koooooomische ist: 80% der Sachen und Klientel die sonst nerven / grob 80% der Zusatzarbeit verursachen gibt es da nicht.
Aus Gründen.
Das ist alles von der Realität widerlegt, denn die ostdeutschen Bundesländer hatten mal alle nicht verbeamtet und die von Ihnen “herbeihororisierten” Effekte fanden nicht statt. Kein Ansturm auf die Privatschulen, keine massenhaft streikenden Lehrer… Nichts von alledem. Wie kann man nur so “halluzinieren”?
Auch die jetzt schon oder immer noch oder bis vor Kurzem angestellten Lehrer nehmen nur minimal an Streiks teil.
Dies hat dazu geführt, dass Lehrkräfte in die Länder abgewandert sind, die verbeamtet haben – soweit sie es konnten, unter anderem auch ich. Für das Angestelltengehalt in Thüringen hätte ich meine Arbeitskraft nicht auf Dauer verkauft.
Hallo Gugelhupf, solange der Hauptteil der KuK noch verbeamtet ist ( und auch die SL), schwingen die Angestellten im Beamtenmodus mit. So auch bei uns. Wir stellen aber bei unseren jungen Angestellten fest, dass sie mehr Flexibilität einfordern, was Stellenwechsel und Stundenplan bei Teilzeit angeht. Wenn keiner mehr im Kollegium verbeamtet ist, gehe ich von stärkeren Veränderungen aus.
Da erinnere ich mich noch an die ganzen Diskussionen aus Pandemiezeiten hier als in vielen Kommentaren deutlich gesagt wurde wenn sinngemäß ich keinen Beamtenstatus hätte, hätte man den Schuldienst schon längst quittiert, aber so bekomme ich die letzten xx Jahre auch noch irgendwie rum… . Arbeitsplatzsicherheit wegen des Beamtenstatus ist leider kein Garant, dass man sich wohlfühlt und wenn aus welchen Gründen auch immer Unzufriedenheit, Überlastung usw. eintritt und man die “Aussicht” hat das Ganze noch 20 Jahre machen zu dürfen – ich stelle mir das sehr schwierig vor wenn mann dann irgendwie an seinen Job klammert wegen der formalen Jobsicherheit. Das ist weder für die Lehrkraft noch für die Schüler dann ein Vergnügen. Ich bin überzeugt, dass ein Jobwechsel für eine Lehrkraft für ihn auch sehr fördernd sein kann, wenn er mit dem Schulbetrieb nicht mehr zurechtkommt oder irgendwie zwangsweise zurechtkommen muss.
Das machen aber die wenigsten Beamten im Schuldienst, obwohl man bei etlichen deutlich merkt, dass sie den Beruf verfehlt haben. Die sichere Kohle ist wichtiger.
Alle Jahre wieder…
…der Sozialneid zum Sommerloch.
I beg your pardon…insbesondere hier trifft es doch ständig vor Sozialneid:
Homeoffice, Vier-Tage-Woche, Dienstwagen, Deutschlandticket, die freie Wirtschaft, nen Vermögen scheffeln, Sozialprestige, Betriebsrente, vorzeitiger Ruhestand mit Extremabfindungen…bli, bla, Blub.
Man liest hier doch kaum etwas anderes als diese Rosinenpickerei oder gleich ganz imaginären Vorstellungen, was woanders angeblich Usus sei für Abermillionen Beschäftigte.
Das sind gerade mal zwei Kommentator*innen, die das in Dauerschleife schreiben: @PetraOWL und @Realistin.
Die meisten von uns teilen diese Meinung nicht.
Nee, es sind nicht nur die zwei sondern auch die, die affirmativ dazu kommentieren.
Und auch andere haben sich in dem einen oder anderen Aspekt dazu geäußert.
Hier gab es nun wirklich unzählige Wortmeldungen dahingehend, dass man als einfacher Lehrer mindestens so viel verdienen müsse, wie Führungskräfte in industriellen Großkonzernen mitsamt der dazugehörigen Benefits natürlich.
Denn Studium sei ja Studium und so weiter…
Mehr Geld, 34 Stunde Woche
also so, dass wir es auf 4 Tage verteilen können, ist definitiv auch mein Ziel.
Die Schere ging zu weit auseinander.
Der Reallohnverlust von Realist und Realistin dauernd genannt stinkt uns gewaltig 🙁
Geben Sie es zu, Ihnen würden die Geschichten vom super-coolen Hasipupsimausischnuckischatzi auf Petras gepflegten Sonnenterasse doch auch fehlen, oder nicht?
Eben, wie “den meisten von uns”.
“insbesondere hier trifft es doch ständig vor Sozialneid”
“Usus” für:
– Doppelakademiker
– die sich in der freien Wirtschaft auch wirtschaftlich VERHALTEN
Natürlich sind auch jede Menge Firmen voll mit abgezockten AN, die aus nicht-marktkonformen Gründen (wollen nicht mal innerhalb von BRD umziehen, wollen nicht Firmenhopping betreiben, fühlen sich “emotional” einer Firma verbunden die das praktisch nie erwiedert usw. usf.) unterbezahlt und zum Teil auch richtig extrem gemolken werden. Von den miesen Nettogehältern normaler Jobs ohne Schwarzarbeit brauchen wir ja garnicht sprechen.
Wenn ich mich mit meinen Freunden in der Wirtschaft vergleiche verdienen die netto gleich bis minimal mehr (seit dem AN-Boom, zugegeben waren einige vorher auch schlechter dran) ODER haben so derart krasse echte benefits, dass ich dafür die Gehaltsdifferenz sofort nehmen würde (Extrembeispiel: 100% home office mit vollem support der Firma für digital nomad/expat-lifestyle, dafür halt dann gut 900 EUR weniger).
“Wenn ich mich mit meinen Freunden in der Wirtschaft vergleiche verdienen die netto gleich bis minimal mehr (seit dem AN-Boom, zugegeben waren einige vorher auch schlechter dran)…”
Haben Sie dabei die unterschiedliche Altersversorgung, ist ja das Thema hier, bereinigt?
Im sozialen Bereich und dazu gehört auch Schule wird man nicht reich.
Da sind Lehrer bereits sehr privilegiert und im Durchschnitt ganz oben in der Einkommensskala.
Die Ausnahmen sind, dass einem der Laden gehört oder bei einem großen Träger weiter oder ganz oben im Wasserkopf sitzt.
Aber zumindest Sie haben da anscheinend einen realistischen Blick auf die Dinge.
Ich berücksichtige da vor allem das, was “Studien”, “Verbände” (und ähnliche “N”GOs) bei der gelenkten Kommunikation gerne vergessen: Nicht DIREKT messbare jedoch teils sehr hohe indirekte “benefits”, über die normalerweise garnicht gerne berichtet wird (weil schwer zu erfassen, unbequem und gefährlich für die “sei-abhängig-Beschäftigter-zahl-alles-und-denk-nix”-Logik.)
Simple Beispiele:
1) Meister CNC, Spezialisierung auf Schwungräder und industrielle “riesen Sägeblätter”: Hört sich nett an, aber “offiziell-statistisch” verdient der deutlich weniger bei mehr Arbeitszeit. ERSTMAL. Aus spezifischen Gründen gibt es da aber wenige von. Wenn der jetzt aber von mir busiiinähz änglisch 😉 gelernt hat und sich mit der (noch) hoch angesehenen Zertifikatsflut aus der dt. Industrie international bewirbt…da ist tröten und *****lecken für den Fiskus und die Statistik angesagt – und mit deutschen Geizlöhnen ist dann auch schnell Ende. Gleichzeitig kann der durch seine Kontakte mir umsonst leihweise alles an Maschinen besorgen…auf feinstem fossilien Industriehate-Level, versteht sich.
Glauben Sie, der muss sich irgendwie Gedanken um Rente (die er eh faktisch nicht kriegen wird als offizieller AN) machen? 🙂
2) T. koordiniert Veröffentlichungen von wissenschaftlichen Arbeiten mit Verlagen, Dozenten, wiss. Newcomern und Industrie. Also: Er ist ‘ne Tippse 😉 , würde in der BRD so behandelt und unwesentlich besser bezahlt werden.
WENN man aber die gleiche Arbeit steueransässig(!) im Ausland macht und dann Länder wählt, wo den Menschen die MACHT von Technik und Wissenschaft noch bewusst ist – wo die KAUFKRAFT des Eurolohns gigantisch und die soziale Konnektivität hoch ist, Respektkultur herrscht, wo der Typ mit Brille und Intellekt sowie gutem Benehmen nicht der “langweilige nerd” sondern ein “respektabler Gelehrter” ist…das ist schon von der Lebensqualität her ein Gigaplus, vom materiellen Kram ganz zu schweigen.
3) Mal ein Beispiel aus Dodoschland zum Abschluss:
Maler, sonst nix!
Zweites Haus legal bald abbezahlt!
Mit 31!
Wie?
Kleinunternehmen gründen, legal billig malen & streichen, Räume sanieren.
Die Frau (gelernte Tischlerin) hat auch ein Kleinunternehmen zusätzlich.
Der Sohn auch…muss sein Kumpel demnächst auch eines eröffnen und den Pinsel schwingen? :- D
Wohlgemerkt, alles mit legalen Aufträgen, Kostenvoranschlägen, Rechnungen usw.
Wir wissen es nicht.
Aber eines weiß ich bestimmt:
– normale AN-Rente ist ein zynischer Witz auf “Joker”-Niveau
– die nimmersatte Steuerkrake dreht jedes Jahr mehr frei
– wer nichts ***aktiv*** dagegen unternimmt kriegt mit miesem Lohn, geiziger Knickerrente und gleichzeitig “knallhart-deutsche Qualität fordernden” Chefs zum miesen Wetter in D noch ‘nen fetten Sh**-Burger obendrauf serviert
– zusätzlich darf man zahlreichen Spezialisten dabei zuschauen, wie sie leistungslos vom eigenen Geld durchgefüttert werden & ab Mittags rumlungern…UND dazu nicht mal bescheiden und dankbar sind, sondern frech und fordernd werden…(das ist die Extrasauce für den gerade angesprochenen Burger 😉 )
– ab Beamter, RA, Arzt wird es langsam und gerade so besser…noch.
trifft –> trieft
Alle Jahre wieder…
…der Sozialneid zum Sommerloch.
Ja 🙁 LEIDER !!!
Nein. Nicht Neid. Gerechtigkeitsdebatte.
Beamtenpension vs. Gesetzliche Rente: Warum die Unterschiede so groß sind! | finanzen.net
Die alten Leute, die täglich im Park nach Pfandflaschen suchen mussen, gucken so neidisch… (augenroll)
“Die alten Leute, die täglich im Park nach Pfandflaschen suchen mussen…”
Angenommen man hätte rechtzeitig mehr ins Bildungssystem investiert und unter anderem multiprofessionelle Teams als Standard etabliert, dann wären diese Leute besser individuell gefördert worden und bräuchten, da besser ausgebildet und mit erfolgreicher Berufsbiographie, jetzt nicht Flaschen zu sammeln.
Wenn ich schon als Lehrkraft ständig die Welt retten soll, statt einfach nur professionell einen Beruf auszuüben wie andere Leute auch, dann darf ich das wenigstens auch als Argument nutzen.
“Angenommen man hätte rechtzeitig mehr ins Bildungssystem investiert […]”
Oh weija, jetzt wird man Ihnen im Forum erklären, dass keine Maßnahmen bzw. Mittel für Investitionen beschlossen wurden, weshalb es kein Geld für Investitionen gab – und sich daher auch künftig nichts verändern kann -__-
Inwiefern Sie das Gefühl haben “die Welt zu retten”, wenn Sie ironisch (?) auf Pfandsammler*innen reagieren, damit Ihr “Sozialneid”-Kommentar, weiger wiegt, erschließt sich mir immer noch nicht.
Sie machen das schon. ANDERS als diese Neider*innen müssen Sie ja keine Pfandflaschen sammeln…
Ist es nicht das, was alle Lehrer wollen?
Streikrecht
Freie Arbeitsplatzwahl
Keine Abordnungen
KK wahlfreiheit
Möglichkeit zum ausstieg aus dem lehramt
…
Und dann doch dagegen sein?
Dieser ewige Schlingerkurs macht mich schwindelig
Was wollt ihr alle eigentlich??
“Was wollt ihr alle eigentlich??”
Alles und das Gegenteil und von Allem alles und von Allem das Beste.
Natürlich will jeder das Beste. Sie für sich doch auch.
So ist das in individualistischen, marktgeprägten Demokratien halt…da steht das nicht nur dem Adel zu.
Die Frage ist, ob man darüber jeglichen Realitätssinn verlieren muss oder man zwanghaft entblößen muss, das man von der Realität aka “freie Wirtschaft” so gar keine Ahnung hat.
Das ist meiner Erfahrung nach hauptsächlich eine Frage von:
– Verhandlungsgeschick/Härte
– Bereitschaft, die 30-Sekunden-Regel einzuhalten (“Lass Dich auf nichts ein, was Du nicht in 30 Sekunden zurücklassen könntest” usw., natürlich sinngemäß gemeint)
– bereit zu sein, voll Leistung NUR zu erbringen, wenn es monetär (in D ganz schlecht wg. Abgaben usw.) oder nicht-monetär kompensiert wird
– grundsätzlich natürlich: Bereitschaft, eben den einen Anruf mehr zu machen, sich reinzuhängen (ok, das gilt natürlich immer und überall)
Auf individueller Ebene ist es ganz, ganz doof, die “statistische 08/15- Realität” anzupeilen, denn dann kriegt man auch das: Den (mittlerweile halt miesen) Durchschnitt.
Sie sind ja lustig!
“Ist es nicht das, was alle Lehrer wollen?”
Nö. Das ist lediglich das, was Sie aus den Posts verschiedener Forumteilnehmer hier entnehmen und zu einem von Ihnen konstruierten Gesamtbild verallgemeinern.
“Dieser ewige Schlingerkurs macht mich schwindelig
Was wollt ihr alle eigentlich??”
Wieso gehen Sie davon aus, dass wir alle dasselbe wollen? Ist es etwa nicht unser Recht, Individuen zu sein und eigene Meinungen zu haben?
Nicht “alle”.
Kennen Sie “WENN A, DANN B.” ?
Freie Wirtschaft, kein Beamtenstatus?
Ist ok, ready for impact “Streikwelle” in 3, 2, 1…
Beamtenstatus, dafür keine AN-Freiheiten?
Auch ok. Dann bleibt es wie es ist.
“Beamtenpflichten” zu “Arbeitnehmerrente pkus fettes Gehaltsminus” = Anforderung abgelehnt.
Nein, fast alle Lehrer wollen Pension, Privatversicherung, Familienzuschläge, mehr Netto vom Brutto, unbegrenzte Lohnersatz-Zahlung bei Krankheit….
Streikrecht juckt niemanden wirklich.
Naja “alle Lehrer” sicherlich nicht.
Ich persönlich habe mich gegen die Verbeamtung entschieden.
Sehe allerdings sowohl Vorteile, als auch Nachteile.
Kann man von miraus machen … Braucht sich aber nicht wundern und dann sagen “oh, das konnten wir nicht wissen”.
Zumindest würde es die “Zweiklassengesellschaft” innerhalb des Systems etwas reduzieren. Auf auf … *Wegduck*
Bin ebenfalls der Meinung, dass eine Verbeamtung lediglich für die Inhaber von Funktionsstellen aka Schulleitungen (keine Mitglieder der erweiterten SL) sinnvoll ist.
Dann ergeben sich aber Schwierigkeiten mit Blick auf die Ruhestandsregelungen, da die Lehrkräfte ja nicht gleich am Beginn ihrer Laufbahn eine Funktionsstelle bekleiden. Entweder müssen die Rentenversicherungszeiten und Beiträge in die GRV auf die Pensionsleistungen angerechnet werden oder für die Zeiten als verbeamtete SL die kompletten Beiträge (AN- und AG-Anteil) im Nachgang vom Land an die GRV abgeführt werden.
Mit einer Nachzahlung als Ausgleich für die einbehaltenen Gehaltszahlungen der vergangenen Jahre, könnte ich mich damit anfreunden. Dann wäre es möglich, sich noch einmal neu zu orientieren und den Beruf evtl auch mal zu wechseln. Außerdem wäre ein Nebenerwerb oder eine zusätzliche Firmengründung einfacher.
Versteh ich nicht. Einbehaltene Gehaltszahlungen? Weil? Weil Angestellte mehr bekommen? Ich verstehs nicht.
Naürlich müssen die Gehäter steigen, damit in die Rentenkasse eingezahlt werden kann. Oder glauben Sie, dass die derzeitigen Lehrkräfte eine faktische Netto-Gehaltskürzung in Kauf nehmen würden?
Aber die angestellten Lehrer sollen das hinnehmen? Die typische Arroganz der Beamten.
Womöglich ist gemeint, dass die Beamten auch mit 1,4% “einbehaltenen Gehalts” an ihren Pensionen beteiligt sind. Sagt man. Übersehen wird, dass Angestellte zu 50% an ihren Einzahlungen in die Rentenkassen beteiligt sind und Beamte 0% für die Arbeitslosenversicherung zahlen, denn sie sind ja unkündbar.
Sie nehmen als Beamte auch keine Leistungen aus der AV in Anspruch. Warum sollte ich für eine Versicherung zahlen, die ich nie brauchen werde?
Bekomme ich die Leistungen aus der AV wieder zurück, wenn ich sie nie beanspruche? Nein.
Kann ein Beamter selbst kündigen/das Beamtenverhältnis auflösen? Ja.
Verstehen Sie meine Anspielungen? Vielleicht.
Die Wahl haben “wir Angestellten” ja auch nicht … Sozialsystem und so …
Warum sollte ich denn für Kinderzuschläge und Kindergeld zahlen, wenn ich selbst keine Kinder habe/hätte? Auch hier … Sozialsystem. Warum für Inklusion usw., wenn ich davon nicht profitiere? Auch hier … Sozialsystem.
Man muss nicht immer davon profitieren. Das stellt dann schon das Privileg im System gleich/dar.
Wie “gerecht” oder “fair” jeweils was ist … Das lässt sich streiten. Absolut.
Aber genauso kann man das “ich werde nie vom AV profitieren” eben diskutieren und kritisieren. Gerade mit diesem Privileg in einem Sozialsystem/-staat.
Auch mal diese Seite zumindest mal in Betracht ziehen und überlegen. Kann man gerne mal machen.
Solidargemeinschaft? Schon mal davon gehört? Gilt für Beamte aber wohl nicht. Ich habe als Angestellter meine AV auch nie genutzt, und die RV versickert offenbar im Sand ……. Das sind große Posten, mit denen der Beamte nie konfrontiert wird. Das Ganze ist eklatant ungerecht.
Wenn Sie dann die Lohndifferenz Beamte – Angestellte zurückzahlen.
Dazu sämtliche Zuschläge (bspw. Kinderzuschlag und Ehezuschlag).
Dann … Warum nicht?
Alles das bekommen die angestellten Lehrer, die es überall gibt (ca. 40.000 in NRW) nicht. Kümmert nur keinen der verbeamteten Kollegen.
Eben nur etwas mehr als 20%. Deshalb muss auf Minderheiten auch keine Rücksicht genommen werden.
Nein, es kümmert mich nicht, in der Tat. Habe mich zuden geltenden Bedingungen für den Beruf entschieden und meine Dienstpflichten fast 40 Jahre erfüllt. Nun soll der Staat seine Pension zahlen. Das war der Deal. Wenn man das anders regeln will, wird das Konsequenzen haben für Lehrkräfte, Haushalte, Sicherungssysteme, Beschäftigtenzahl. Auch dann werden die Betroffenen sich dazu verhalten und man muss damit klarkommen.
Wird man sehen, nicht mehr meine Sache.
Beiträge generieren Ansprüche! Als angestellter Lehrer würde ich niemand empfehlen, den Job für E11-13 zu machen: Die Rente liegt mehr als deutlich unter der Pension, das monatliche Einkommen auch, Karriere unwahrscheinlich, Krankenversicherung ist nicht der riesige Unterschied. Der liebe Arbeitgeber müsste wohl die neuen angestellten Lehrer besser bezahlen als jetzt, um noch welche anzulocken. Das bedeutet aber auch wesentlich höhere Kosten pro Lehrer als jetzt wg. des AG-Anteils an den Sozialversicherungen. Für eine kurzfristige Verbesserung der Rentensituation einen langfristigen Totalabsturz in Kauf nehmen? Wie wäre es, zuerst einmal den Staatszuschuss so festzulegen, dass wirklich alle nicht beitragsfinanzierten Leistungen damit abgedeckt sind?
Ich würde mich freuen, für gleiche Arbeit gleich bezahlt zu werden, aber doch nicht auf diese Art…
Ich würde mal behaupten, der Staat kann sich (stand jetzt) die zukünftigen Pensionen nicht mehr leisten (die Bundesländer sorgen meiner Meinung nach ungenügend vor). Wären die entsprechenden Lehrer Angestellte und bekämen eine Rente, würde das wohl noch machbarer sein. Ich denke darauf wollte Frau Bentele hinaus.
Und so ehrlich muss man schon sein Das Beamtentum braucht dringend eine strukturelle Reform! Sonst sieht es mit der Pension auch nicht mehr so dolle aus: Stichwort “Haushaltsnotlage”. Es wird in Zukunft Verteilungskämpfe geben, davon gehe ich sehr stark aus.
Also würde so oder so nur ein Loch mit dem zukünftigen nächsten gefüllt. Ich habe jedenfalls keine Ahnung, wo die Beitragszahler für die RV herkommen sollen, sinkende Geburtenrate, weniger Einwanderung gewünscht, da bleibt nicht viel Luft. Ob man Lehrer als Beamte will oder nicht spielt eigentlich keine Rolle, es ist einfach keine Lösung der Probleme der RV.
Wer sich die sprichwörtlich gewordenen “Radwege in Peru”, “Wumms”, “Doppelwumms” und 800 MILLIARDEN (!!!!!) “Sondervermögen=Schulden” leisten kann … KANN sich ganz easy leisten, seinen vereidigten Bediensteten ihre ihnen zustehenden Gehälter zu zahlen.
Ob das auch GEWOLLT ist, das ist wiederum eine ganz andere Frage…
Die Finanzierung der Radwege in Peru ist übrigens der CSU zu danken, da sie damals das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit vulgo Entwicklungshilfeministerium geführt hat. – Nur bevor jemand die Idee entwickelt Habeck könne schuld sein.
Ist doch egal, ob einem der Polarbär, der Braunbär oder der Schwarzbär den Kühlschrank plündert, die Küche verwüstet und das ganze Ferienhaus voll***** – und jeden fressen will, der sich darüber “delegetimierend” beschwert.
Mit “zu danken ” spielen Sie darauf an, dass der größte Teil dieser Gelder als verzinste Kredite vergeben wurde?
Nein, sondern darauf dass dieser Punkt von der CDU/CSU den Grünen vorgehalten worden ist, frei nach Konnis Leitspruch.
Wurde das tatsächlich den Grünen vorgehalten ?
Obwohl das Ministerium für Entwicklungshilfe in der Ampel bekanntlich von der SPD geführt wurde?
Die Kämpfe werden erst richtig übel, wenn der Staat das Bürgergeld nicht mehr bezahlen kann.
Gehse halt zur Bw und erhälst die Ausbildung das Bürgergeld wieder einzuführen.
Karriere lohnt sich nicht, da es den Status des außertariflich Beschäftigten bei Lehrkräften nicht gibt. Die Tariftabelle endet bei E14, da es keine Paralleltabelle gibt. Für die A15/A16 besoldeten Stellen gibt es kein Pendant im TV-L. Wer als Angestellter Karriere macht, zahlt also drauf. Ein angestellter StD ist somit ein kommerzieller Versager.
Erstaunlich, nicht minder auch traurig, wer alles auf die Idee kommt, mit Populismus zu Punkten.
Aufschlussreich, gegen wen Frau Bentele austeilt und gegen wen nicht.
Es wird nie passieren. Und damit für mich Ende der Diskussion.
Ist Frau Bentele im Wahlkampf in eigener Sache?
Es wird etwas passieren, denn wenn die Rentner noch mehr geschröpft werden und das Geld zum Leben immer weniger reicht, dann gehen die Aufstände gegen die Ungerechtigkeiten im System los.
“Dann verschärfen Sie im eigenen Land den Lehrermangel. Das können Sie in der Lage nicht machen.”
Die “Lage” = Ihre Amtszeit?
Ehrlichgesagt sehe ich nicht ganz, inwiefern Beamte eine eigene Rentenkasse haben müssen – würde eine gemeinsame nicht durchaus Sinn ergeben, DASS der Staat genügend Mittel für Rente und Investitionen ausgleichen kann?
Aber wir drücken uns jetzt noch um ein paar Jährchen von Bürgerversicherung und Mietreformen, bis wir absolut und vollkommen auf die Fresse fliegen -__-
Gut, dann ist das ja easy: Regierungserklärung rausgeben – ab (z.B.) dem Jahr 2030 werden Lehrer nicht mehr verbeamtet.
Die alten Beamtenprivilegien bleiben selbstverständlich genau so intakt wie die alten Beamtenpflichten, ab 01.01.2030 sind es dann alles Angestellte die neu ins System kommen.
Warum weiß ich nur, dass diese ehrliche und ohne Rechtsverdreherei auskommende Variante niemals zustande kommen wird? 😀
Vielleicht weil 2030 das Land so pleite ist, dass es sich überhaupt nichts mehr leisten kann?
Guter Konter! 😀
Aber hey, “Sondervermögen” regelt.
Dann kostet Butter wegen “Ukraine/Klima/Putin” zwar 19 Eurodollar…aber wer diesen Zusammenhangbanspricht wird einfach”Querdenker!!!111″ genannt und wegen “Wirtschaftshass” gecancelt.
Es gibt also Lösungen! 😉
Wieso Ukraine?
Klima und Putin trifft es völlig hinreichend.
Leider gibt es weiterhin keine durchgehende Einsicht, beide Probleme zu benennen und nachhaltig anzufassen -__-
“Regierungserklärung rausgeben – ab (z.B.) dem Jahr 2030 werden Lehrer nicht mehr verbeamtet.”
Ich glaube, Sie missverstehen mich. Ich halte eine RENTENREFORM für unausweichlich. Diese muss am Ende auch Beamt*innen betreffen, wenn die Bevölkerung schrumpft und Staatseinnahmen sinken. Bisher half man sich mit Wirtschaftswachstum und immer größerer Verschuldung, um sich mit dem Thema nicht befassen zu müssen, aber diese Zeit ist vorbei.
Warten wir also darauf, dass sich die Politik später (wenn es viel zu spät ist) damit beginnt zu befassen… 🙁
„Dann sagen natürlich viele Lehrer, wir haben ja so einen harten Job.“
Danke für die Wertschätzung, die aus diesen Sätzen spricht. Bei Lehrern ist es wie bei Udo und seinem Kühlschrank: Den schlechten Ruf wird man einfach nicht los.
Das Praktische an solchen Forderungen ist, dass man sich, wenn sie umgesetzt werden und, in welche Richtung auch immer, schief laufen, nicht verantworten muss.
Nachdem gerade mit Berlin das letzte Bundesland zur Verbeamtung zurückgekehrt ist – und wie hart wurde darum gerungen -, ist diese Äußerung ja einfach nur ein Witz. Sommerloch?
Als beamteter Lehrer finde ich den Vorschlag nicht schlecht. Vielleicht wäre es ja gar nicht schlecht, wenn der ein oder andere Kollege sich einen neuen Job suchen würde und die Schulleitung auch die Möglichkeit hätte, sich von Minderleistern zu trennen.
Schlage vor, sich mal ausführlich mit dem Kündigungsrecht zu beschäftigen, was das Thema Trennung von Minderleistern zu definieren.
Interesannt wäre auch, wie sie Minderleister definieren und erkennen.
Interessant wird der Aspekt der Trennung auch dann, wenn es an den Schulen an Lehrkräften fehlt, aber ja es ist schließlich egal, ob wir mit 85% oder 80% fahren.
Lassen wir halt ein paar Stunden mehr ausfallen.
Es gibt überall angestellte Lehrer, nicht nur im Osten, wo jahrzehntelang nicht verbeamtet wurde. Man kann auch angestellte Lehrer nicht einfach so entlassen.
Kann man sich wünschen. Kleiner Denkanstoß:
1. Wie viele der bereits im System vorhandenen “Mehrleister” würden unter den neuen, deutlich schlechteren Bedingungen auch “Mehrleister” bleiben?
Wie viele würden dagegen völlig frustriert mehrere Gänge zurückschalten – zu Recht (gebrochene Versprechen und so)?
2. Wie viele neue “Mehrleister” würden Sie wohl zu den neuen, schlechteren Bedingungen noch ins System bekommen, wenn es schon bisher schwer war, überhaupt noch jemanden anzulocken?
Nicht immer so langfristig denken! Warum schlägt Frau Bentele nicht gleich vor, alle Lehrkräfte sofort aus der Verbeamtung zu entfernen?
Das spart richtig kurzfristig viel Geld, wirkt “befreiend” für Lehrkräfte und in wenigen Jahren hat man kaum noch Kosten für Lehrkräfte – dann gibt es nämlich keine mehr.
Sie meinen also, die meisten heutigen Lehrer seien nur Lehrer geworden, weil sie verbeamtet werden? In Ostdeutschland wurde seit den 1990er Jahren nicht verbeamtet, es gab keinen Lehrermangel, es gab da sogar einen Lehrerüberhang.
Ich meine, dass die Verbeamtung bewirkt, dass Lehrkräfte eher bleiben, als sich nach einer Alternative umzuschauen.
Heute werden immer mehr Forderungen und Ansprüche an das System Schule und die Lehrkräfte gestellt, aber keine zusätzlichen Ressourcen bereitgestellt. Wenn man jetzt die Verbeamtung wegnimmt, wird der Beruf deutlich unattraktiver.
Ja, da stimme ich zu, der Beamtenstatus hält manche Lehrer, die sonst vielleicht längst weg wären.
Und wohin sollen die “weg”? Versuchen Sie mal, mit einer Fächerverbindung Deutsch-Geschichte in der freien Wirtschaft einen ähnlich gelagerten Beruf zu finden, da müssen Lehrer ganz schön flexibel sein und auch mal “niedrigere” Arbeiten verrichten, und das werden die meisten nicht können/wollen. Lehrer sind sehr einseitig ausgebildet.
Was Quatsch ist, d.h. mir sind durchaus einige Kolleg*innen bekannt, die kein Interesse bis Abwehr bezüglich einer Verbeamtung zeigte.
Ob das kurzfristig Geld spart, weiß ich nicht. Sie müssen bedenken, dass dadurch die Länder die Arbeitgeberanteile in den Kranken- und Rentenkassen einzahlen müssen. Da reden wir locker über 1000€ pro Monat und Lehrkraft.
Und Sie müssen bedenken, dass Milliarden an Zulagen für den Ehegatten und Kindern gezahlt werden. Da kommt ein beträchtliches Sümmchen zusammen. Gibt es sonst nirgends!
Pensionen zahlt der Staat – mit Steuergeldern
Defizite aus der Rentenkasse begleicht der Staat – mit Steuergeldern
Der Staat zahlt für Beamte nicht in die Rentenkasse ein, weil diese Stand heute keine Rente beziehen. (Gilt auch für das Arbeitslosengeld, wofür in eine Versicherung einzahlen, die nie in Anspruch genommen wird.)
Dadurch fallen die Lohnkosten deutlich niedriger aus.
Das der Staat keine Rücklagen für Pensionäre bildet bzw. gebildet hat, ist fahrlässig, allerdings hat ja gerade die Rentenkasse gezeigt, wie Rücklagen Begehrlichkeiten wecken, um Löcher zu stopfen.
Ich habe kein Problem damit, dass mein Beamtenstatus in einen Angestelltenstatus umgewandelt wird. Aber bitte mit gleichem Netto und einer Betriebsrente, die die gesetzliche Rente entsprechend ergänzt. Und ja, ich hätte dann gerne auch Arbeitnehmerrechte wie Maximalarbeitszeit pro Tag, Arbeitsschutz (Lärm, Hitze), ein vollständiges Stellen der Arbeitsmittel durch den Arbeitgeber und ein Entgegenkommen bei Stundenplan und Klassen.
Multiprofessionelle Teams, attraktive Fortbildungsmöglichkeiten mit Vorlauf ( nein, dann kommt der neue Bildungsplan nicht Ende Juli für das neue Schuljahr) und ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz in der Schule wären auch wichtig. Und ich würde für sehr wichtige private Termine gerne Urlaub in der Schulzeit nehmen können.
Beziehen Sie das gleiche Netto auf das Lebenseinkommen mit oder ohne Pension/Rente? Sie müssen dabei bedenken, dass rund 70% vom letzten Brutto brutto etwas völlig anderes ist als rund 50% vom durchschnittlichen Netto netto.
Dafür ja die Betriebsrente, die den Unterschied auffangen muss.
Sie haben so gar keine Ahnung von dem, was ein angestellter Lehrer an Rente bekommt. Damit würden Sie nie zufrieden sein.
Hallo Andi,
das mag sein. Bei den Angehörigen der GRV wurde das Rentenniveau seit 1977 von knapp 60 Prozent auf heute 48 Prozent gesenkt. Und niemand hat protestiert, keine gelben Westen, nichts. Man hat es einfach so hingenommen, nicht auf sich bezogen, vielleicht das System Rente nicht verstanden.
In der Schweiz wurden die Beamten in das reguläre System überführt, aber ohne Einkommensverluste für die Bestandsbeamten. Davon spreche ich hier. Wenn Sie mir verkaufen wollen, dass sich meine Bezüge heute schon um mehrere hundert Euro reduzieren und ich das Niveau einer gesetzlichen Rente erhalte, dann besorge ich mir die gelbe Weste! Denn: ich darf zwar nicht in der Schule streiken, in meiner Freizeit aber demonstrieren, wenn es mir geboten scheint.
Macht uns doch mal ein Angebot!
Verschlechterung ist aber keines.
In welcher Welt leben Sie eigentlich. Ja, es gibt Gesetze, welche bestimmte Rechte von Arbeitnehmern sichern sollen. Machen sie aber nicht so konsequent, wie sich Arbeitnehmende das wünschen. Dafür gibt es einige Gründe. Diese ausführlich hier darzulegen dauern zu lange. Dafür benötigt man Berufs- und Lebenserfahrungen.
Warum soll man es dann noch machen?
Wenig Kohle
Kein Homeoffice
Keine 34 Stunde Woche
Wenig Urlaub
Sehen Sie sich auch im Vergleich zu Ihren angestellten Lehrerkollegen? Wenig Kohle… wenig Urlaub….
Warum soll man sich mit anderen “angestellten Lehrerkollegen” vergleichen?
Da ich annehme, dass so allmählich die alten Lehrer aus DDR-Zeiten die Schulen verlassen (die Einzigen, denen ich die “Ausrede” nicht verbeamtet worden zu sein rational “entschuldige”), gibt es keinen Grund auf angestellte Kollegen (ja ja, #notall) aufzublicken.
Es ist schlicht dumm sich nicht verbeamten zu lassen oder sie hatten es schlicht nicht drauf verbeamtet zu werden – seien wir doch einfach einmal ehrlich.
Ich beherrsche die Grundrechenarten und unter anderen Bedingungen würde ich mit meiner akademischen MINT-Ausbildung gar nicht erst als angestellter Lehrer anfangen.
Und kommt mir auch nicht mit Krise in der “freien Wirtschaft”! Die ganze Welt ist inzwischen “freie Wirtschaft”, wo Leistungsträger ihr Glück finden können. In meinem persönlichen Umfeld (das schon nicht so groß ist) sind Leute nach Australien, Österreich, Schweiz, Skandinavien gegangen. Ich selbst habe, als Beamter, die Green Card in den USA beantragt.
Ich glaube, viele haben hier noch gar nicht gemerkt, dass sich die Zeiten geändert haben. Der Öffentliche Dienst konkurriert (um Arbeitnehmer) nicht mehr nur mit der “freien Wirtschaft”, sondern Deutschland auch mit dem Rest der Welt.
Aber wer meint, dass man das Arbeitsleben einfach mal weiter unattraktiv machen will, soll halt machen… mal sehen, wie lange das noch gut geht (und da geht es nicht nur um Lehrer, sondern eben auch um die “Pflegekraft, die nachts mit 25 Leuten allein ist” und alle möglichen andere Leistungsträger – denn immer mehr Menschen realisieren, dass der Lehrer und die Pflegekraft eben nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern nur zwei Seiten der selben Medaille sind)
Sie haben keinerlei Ahnung, warum bei einem Viertel der Berufungen in den Schuldienst eine Verbeamtung versagt wird. Mit Leistung respektive Qualifikation hat das nämlich in keinem Fall etwas zu tun.
Na dann erklären Sie es mir doch!
Altersbegrenzung, gesundheitlichen Ausschlussgründe, zeitliche Befristung (Vertretungsstellen), OBAS
Also nichts, weshalb man sich so behandeln lassen muss…
Warum sollte ich mich denn an Leuten orientieren, mich mit ihnen vergleichen, wenn die sich schlecht behandeln lassen (vielleicht behandeln lassen müssen, weil sie keine Alternativen haben)?
Das BL sagt, ich wäre zu alt zur Verbeamtung?! Ich wechsel das BL (unterschiedliche Altersgrenzen) oder ich wechsel den Job.
Ich bekommen keine feste Stelle?! Siehe oben
Gesundheitliche Ausschlüsse?! Wie viele Menschen betrifft das denn überhaupt ernsthaft? Und nein, Fettleibigkeit gilt nicht als gesundheitlicher Ausschluss, denn das ist in 99% eine persönliche Entscheidung auf gesunde Ernährung und Sport zu verzichten und sich gehen zu lassen.
Noch einmal: Verbeamtete Kollegen haben einfach mehr geleistet als angestellte Kollegen und wenn es das ist, dass sie jeden Tag Sport gemacht haben, um den Amtsarzttermin zu bestehen und die anschließende 3jährige Probezeit oder vorher 2. Staatsexamen…
OBAS = Ausbildung. Das zählt also nicht einmal mit hierein.
Zustimmen würde ich, dass sich Lehrer im Allgemeinen zuviel gefallen lassen, z.B. dass sie an Streiks eher kaum bis gar nicht teilnehmen (was bei den Beamten nicht anders wäre, wenn sie dürften).
Ansonsten gibt es eben diese Altersgrenzen und kaum jemand wechselt deshalb einfach das Bundesland. In Berlin gab es nun eine Grenze von 53. Da fallen aber auch alle durch, die zwischen 54 und 67 (Renteneintritt) waren. Das sind kaum noch “alte DDR-Lehrer”.
Aber wieder haben Sie auch nicht ganz Unrecht. Es sind immer noch etwa 8000 angestellte Lehrer in Berlin (zu alt oder wollten nicht oder durften nicht). Die können den Schulbetrieb bei Streiks gewaltig lahmlegen. Aber auch die machen kaum mit.
Der Beamtenstatus macht für den Staat Sinn, eben weil Beamte nicht streiken dürfen. So hat der Staat an dieser Stelle (Schulen) wieder seine Ruhe, nachdem in Ostdeutschland ja nach der Wende erstmal nicht mehr verbeamtet wurde und somit Lehrer streiken durften. Was sie nur eben wenig gemacht haben.
Der Staat ködert die Lehrer mit all den Vorteilen, die der Beamtenstatus bringt. (Die er wirklich bringt!) Dafür dann aber auch bitte “Klappe halten”!
Ich finde, dass der öffentliche Diskurs zur Verbeamtung von Lehrkräften häufig an den eigentlichen Fakten vorbeigeht. Besonders auffällig: Die meiste Kritik kommt von außerhalb des Schulwesens – also von Menschen, die weder den Alltag noch die strukturellen Rahmenbedingungen des Lehrerberufs unmittelbar kennen.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Aus Sicht der Bundesländer – also der Arbeitgeber bzw. Dienstherren – ist eine angestellte Lehrkraft (z. B. mit Entgeltgruppe E13) auf Dauer deutlich teurer als eine verbeamtete Lehrkraft (A13). Rechnet man alle Lohnnebenkosten mit ein, die bei Angestellten anfallen (insbesondere Arbeitgeberanteile zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung), ergibt sich über ein ganzes Berufsleben von 42 Dienstjahren ein Kostenunterschied von bis zu einer Million Euro – zugunsten der Beamtenvariante.
Und auch im Ruhestand bleibt der finanzielle Vorteil beim Dienstherrn: Selbst wenn eine Lehrkraft nach vollen 42 Jahren in den Ruhestand geht und die maximal mögliche Pension von 71,75 % bezieht (was etwa 4.300 € brutto sein könnten), dauert es statistisch rund 14 Jahre, bis sich die Differenz zu den vorher eingesparten Sozialabgaben ausgleicht. Mit anderen Worten: Erst ab dem 81. Lebensjahr ist eine verbeamtete Lehrkraft finanziell „teurer“ als eine angestellte.
Diese Rechnung wird oft nicht mitgedacht. Dabei ist sie zentral: Der Staat