Bevölkerungsrückgang kaum aufzuhalten – “auf Zuzug angewiesen” 

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WEIMAR. In Thüringen schrumpfen die Einwohnerzahlen seit Jahren. Experten beraten daher in Weimar über die Konsequenzen. Eine davon: Weiter grassierende Fremdenfeindlichkeit würde den Freistaat teuer zu stehen kommen. 

Willkommenskultur? (Symbolfoto.) Foto: Shutterstock

Der Bevölkerungsrückgang in Thüringen ist aus Sicht eines Experten kaum aufzuhalten. «Auf die Schnelle kann man da nichts machen», sagte der Leiter der Serviceagentur Demografischer Wandel, Olaf Zucht, am Rande der Thüringer Demografiekonferenz in Weimar. Man könne die Entwicklung nur positiv begleiten – etwa familienfreundlicher werden, aber auch weltoffener. «Weil wir auch auf Zuzug angewiesen sein werden.»

Thüringen hat seit längerem mit Geburten- und Bevölkerungsrückgang zu kämpfen. Erst im vergangenen Jahr war ein Geburtentief verzeichnet worden, für dieses Jahr erwartet das Statistische Landesamt einen neuen historischen Tiefstand. Die Geburtenrate brach so deutlich ein wie nirgendwo anders in Deutschland. Nach jüngsten Berechnungen des Landesamts verlieren Thüringens kreisangehörige Städte und Gemeinden in den nächsten 20 Jahren rund 236.000 Einwohner. Das sind 15 Prozent ihrer Bevölkerung.

Auf der Konferenz im Weimar berieten Experten in diesem Jahr vor allem zum Thema Barrierefreiheit. «Der Abbau von Barrieren im Alltag betrifft viele», sagte Zucht. Nicht nur Älteren, sondern auch jungen Familien sei geholfen, wenn etwa der ÖPNV auch die letzten Meter abdecke. Der Geburtenrückgang könne auch positive Aspekte haben, sagte Zucht – etwa könne sich durch weniger Kinder in den Schulen auch der Lehrermangel entspannen. News4teachers / mit Material der dpa

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Gelbe Tulpe
1 Stunde zuvor

Die KI wird so viele Jobs vernichten, da muss man das Arbeitsangebot nicht noch unnötig erhöhen. Massenarbeitslosigkeit stärkt extremistische Gruppen, wie auch schon Anfang der 1930er Jahren.