Landesschülerrat: Sächsische Lehrer sollen für Vertretungen weitergebildet werden

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DRESDEN. Sachsens Landesschülerrat fordert weitere Verbesserungen bei der Bekämpfung des Unterrichtsausfalls und legt Vorschläge zur Nachwuchsgewinnung vor.

Zugleich würdigte der Schülerratsvorsitzende Konrad Degen am Mittwoch in Dresden Erfolge bei der Verringerung von Ausfallstunden. Das Problem sei weniger gravierend als im vergangenen Schuljahr. «Es hat Verbesserungen gegeben, wir wissen aber auch von größeren Problemen in Einzelfällen», so Degen.

«Wir nehmen eine positive Entwicklung wahr», sagte Degen. Er schränkte aber ein: Da zum Schuljahresbeginn wegen des Lehrermangels größere Klassen gebildet worden seien, leide die Qualität des Unterrichts. Eine vom Schülerrat organisierte Befragung zu den Ausfallstunden vom Ende des vergangenen Jahres sei noch nicht endgültig ausgewertet.

Der Schülerrat legte einen Katalog mit Forderungen vor, in dem auch die Vertretung von Ausfallstunden angesprochen wird. Lehrer sollten für Vertretungen weitergebildet werden – damit etwa ein Mathe- und Physiklehrer auch notfalls Biologieunterricht erteilen könne, ohne den Schülern nur Aufgaben vorzulegen.

Mit Blick auf den Lehrermangel machte der Schülerrat konkrete Vorschläge: Das Land solle mit Lehramtsstudenten Vorverträge abschließen und sich so den Lehrernachwuchs zu sichern. Das schaffe Planungssicherheit für beide Seiten und koste nichts. Um junge Lehrer in ländliche Regionen zu bekommen, könnten den Bewerbern für spätere Zeiten Stellen in Städten zugesichert werden.

«Die Gewinnung des Lehrernachwuchses muss oberste Priorität haben, um den Generationswechsel in den Lehrerzimmern hinzubekommen», sagte Degen. Der Freistaat habe mit den Nachbesserungen am Doppelhaushalt am Punkt Bildung einen ersten kleinen Schritt weg vom Abgrund getan. Nun müssten weitere folgen. Der Rat plädiere deshalb dafür, unerwartete Steuermehreinnahmen künftig weiter in die Bildung zu investieren.

Weitere Themen, die der Schülerrat in diesem Jahr ansprechen will, sind die Integration von lernschwachen und behinderten Kindern und Jugendlichen an den allgemeinbildenden Schulen sowie eine bessere Berufs- und Studienvorbereitung. (dpa)

(09.01.2013)

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