Plagiatsvorwurf: Staatssekretär Dippel verliert Doktortitel – Einspruch angekündigt

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KASSEL. Der hessische Sozial-Staatssekretär Wolfgang Dippel (CDU) verliert seinen Doktortitel. Nach Überprüfung der Doktorarbeit sei «der Vorwurf des Plagiats vom Promotionsausschuss als gerechtfertigt zu bezeichnen», teilte die Universität Kassel am Montag mit.

Dippel kündigte an, gegen die Entscheidung vorzugehen. «Ich werde den Bescheid und die Begründung abwarten und – Stand heute – Einspruch einlegen. Ich werfe mir nicht vor, vorsätzlich etwas gemacht zu haben», sagte er auf Anfrage. Von 198 Seiten würden nur zwei oder drei bemängelt. Zudem sei nicht rechtens gewesen, wie verfahren worden sei. Es habe Verfahrensfehler der damaligen Hochschule gegeben, betonte er.

Die SPD legte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) nahe, Dippel zu entlassen. «Aus Sicht der SPD-Fraktion ist der bestätigte Plagiatsvorwurf so schwerwiegend, dass Herr Dippel zu einer Belastung für die Landesregierung würde», sagte der Abgeordnete Günter Rudolph.

Dippel hatte eigenen Angaben zufolge um die Überprüfung gebeten, nachdem er einen anonymen Hinweis erhalten hatte. In seiner Dissertation aus dem Jahr 1995 an der damaligen Gesamthochschule Kassel beschäftigte sich Dippel mit Kommunalpolitik am Beispiel der Gemeinde Breuna (Landkreis Kassel). Er war bis 2014 Bürgermeister in Fulda, seit einem Jahr ist er als Staatssekretär im Sozialministerium Mitglied der hessischen Landesregierung. dpa

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