BERLIN. Immer weniger der Berliner Schulanfänger kommen aus Familien, in denen geraucht wird. Waren es 2005 noch 47 Prozent der Kinder, lag ihr Anteil 2010 bei nur noch 38 Prozent. Dies ist eines der Ergebnisse der jährlichen Einschulungsuntersuchungen, die in den bezirklichen Kinder- und Jugendgesundheitsdiensten in Berlin durchgeführt werden.
Jetzt liegen die Daten von 14.350 Jungen und 13.227 Mädchen vor, die 2010 untersucht und eingeschult worden waren. „Insgesamt gibt es eine erfreuliche Entwicklung. Der Gesundheitszustand der Kinder in dieser Altersgruppe ist gut, in einigen Bereichen lassen sich sogar Verbesserungen erkennen“, sagte Katrin Lompscher, Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz.

Andere gesundheitliche Merkmale erweisen sich über die Einschulungsjahrgänge als vergleichsweise stabil. Hierzu gehören insbesondere die sprachliche Entwicklung, die Visuomotorik (Auge-Hand-Koordination) und das Übergewicht, von dem zehn Prozent der Kinder betroffen sind.
„Erfreuliche Entwicklung“ bei Kita-Besuch
Immer mehr Kinder, zunehmend auch aus Familien türkischer, arabischer und osteuropäischer Herkunft, besuchen vor der Einschulung länger als zwei Jahre eine Kita. Deren Anteil dieser Kinder liegt 2010 bei 88 Prozent. „Das ist eine besonders erfreuliche Entwicklung und es ist zu hoffen, dass sich diese dank der drei beitragsfreien Kitajahre in den nächsten Jahren fortsetzt“, sagt Lompscher. Durch den Kitabesuch würden die Kinder unkompliziert und altersgerecht die deutsche Sprache lernen.
Verfügte 2005 nur gut die Hälfte der Kinder nichtdeutscher Herkunft über gute oder sehr gute Deutschkenntnisse (55 Prozent), waren es 2010 mehr als zwei Drittel (68 Prozent). Dagegen hat sich der Anteil der Kinder mit nicht oder kaum vorhandenen Deutschkenntnissen mehr als halbiert (2005: 16 Prozent, 2010: 7 Prozent). Besonders deutlich fällt diese Verbesserung in den Bezirken Neukölln, Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte aus.
Erneut wurde bestätigt, dass es einen engen Zusammenhang zwischen sozialer und gesundheitlicher Lage der Kinder gibt. Problematische Lebenslagen sind nach wie vor besonders häufig in den Stadtteilen Gesundbrunnen, Wedding, Kreuzberg Nord, Kreuzberg Ost und Neukölln.
„Hier muss Prävention weiterhin ansetzen. Der Öffentliche Gesundheitsdienst, die Mitglieder der Landesgesundheitskonferenz und die vom Land etablierte Fachstelle für Gesundheitsförderung und Prävention tragen dabei neben den Eltern und den Kindertagesstätten eine besondere Verantwortung“, sagte Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher