Charakterstärken trainieren macht glücklich

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ZÜRICH. Charakterstärken stehen nicht nur in engem Zusammenhang mit Lebenszufriedenheit – ihr Training steigert auch das Wohlbefinden. Das haben Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik der Universität Zürich jetzt erstmals nachgewiesen.
Auch Optimismus kann man trainieren. Und das tut gut. Foto: Magnus Gertkemper / Wikimedia Commons (CC BY-SA 2.5)
Auch Optimismus kann man trainieren. Und das tut gut. Foto: Magnus Gertkemper / Wikimedia Commons (CC BY-SA 2.5)
Wie der Nachrichtendienst „idw online“ berichtet, zeigte das Trainieren der Stärken „Neugier“, „Dankbarkeit“, „Optimismus“, „Humor“ und „Enthusiasmus“ den größten positiven Effekt auf das Wohlbefinden der Probanden. Insgesamt profitierten aber alle Teilnehmer, die Charakterstärken trainierten. „Wer die einen oder anderen Stärken trainiert hatte, berichtete von gesteigertem Wohlbefinden“, erklärt Willibald Ruch, Professor für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik. „Dies äußerte sich beispielsweise darin, dass diese Teilnehmenden heiterer oder häufiger positiver Stimmung waren.“ Als dritte Erkenntnis zeigte sich, dass vor allem jene Personen von den Trainings profitiert haben, die im Verlauf der Trainingszeit sowohl ihre Handlungen und Gefühle besser steuern lernten, als auch mehr Enthusiasmus entwickelt hatten.

Die Probanden wurden zu Übungen angewiesen, die sie in ihren Alltag integrieren konnten. Dankbarkeit übten sie beispielsweise, indem sie ein Dankesschreiben an eine Person verfassten, die im eigenen Leben eine wichtige Rolle gespielt hatte. Den Sinn für das Schöne konnten sie unter anderem damit trainieren, indem sie in ihrem Alltag auf Momente und Situationen achteten, in denen sie Bewunderung für etwas Schönes empfinden konnten – Menschen und Dinge, besondere Fähigkeiten, die ihnen an sich oder anderen auffielen oder auch bewegende Gesten und Handlungen.

Charakterstärken und ihre Beziehung zum Wohlbefinden sind ein wichtiges Forschungsfeld der Positiven Psychologie. Unter diesem Oberbegriff hat sich in den letzten Jahren eine neue Richtung etabliert, die sich hauptsächlich auf die Erforschung positiver Eigenschaften konzentriert und die sich zum Ziel setzt, zu entdecken, was das Leben am meisten lebenswert macht, was also Lebenszufriedenheit ausmacht – Themen, mit denen sich die Psychologie viele Jahre nicht befasst hat.

(7.07.2012)

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