GEW gegen Kleinsthauptschulen

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GÖTTINGEN. Niedersachsen GEW spricht sich dafür aus, kleine Hauptschulstandorte aufzulösen und ist sich darin mit Ministerin Heiligenstadt grundsätzlich einig.

Die Lehrergewerkschaft GEW macht sich für die Schließung kleiner Hauptschulen stark. «Kleinststandorte sollten aufgelöst werden», sagte der Landesvorsitzende Eberhard Brandt. Dadurch würden Ressourcen für andere Aufgaben frei. Vor allem in ländlichen Regionen könnten neue Gesamtschulen die Bildungsperspektiven verbessern, sagte Brandt bei der GEW-Landesdelegiertenkonferenz in Göttingen. Einen positiven Effekt hätte auch die freiwillige Zusammenlegung kleiner Grundschulen.

Dorfschule
Angesichts sinkender Schülerzahlen geraten Kleinststandorte in Niedersachsen zunehmend ins Visier der Schulentwicklungspolitik. Foto: michael.berlin / flickr (CC BY-SA 2.0)

Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) sagte, man werde angesichts weiter sinkender Schülerzahlen »über Kleinststandorte reden müssen». 2004 gab es in Niedersachsen noch 990 000 Schüler. Seither sinkt die Zahl. 2018 werden es nach Heiligenstadts Worten noch etwa 785 000 sein. Sie hoffe, dass die GEW bei möglichen Schulschließungen nicht den Protest anführe, sagte die Ministerin. Derzeit gibt es in Niedersachsen rund 3000 Schulen.

Der Protest Tausender Pädagogen Ende August in Hannover gegen die geplante Erhöhung der Arbeitszeit für Gymnasiallehrer hat bei der Ministerin zu keinem Sinneswandel geführt. Sie habe zwar Verständnis für den Unmut, sagte Heiligenstadt. Es werde aber bei ihrem Plan bleiben. Die Kultusministerin hatte vor Start des neuen Schuljahres Gymnasiallehrer mit der Nachricht überrascht, dass sie von Sommer 2014 an eine Stunde pro Woche länger arbeiten müssen. Auch versprochene Entlastungen für ältere Kollegen an allen Schulen wurden gestrichen. Die GEW hat errechnet, dass das Land dadurch rund 80 Millionen Euro spart. Die Gewerkschaft vertritt in Niedersachsen etwa 30 000 der rund 86 000 Lehrerinnen und Lehrer. (dpa)

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Reinhard
10 Jahre zuvor

Da die GEW generell gegen Hauptschulen ist (welche schließlich keine Gemeinschaftsschulen sind), ist sie logischerweise auch gegen kleine Hauptschulen … Dass im Bildungsparadies Finnland die meisten Schulen klein sind, sollte an dieser Stelle keinesfalls erwähnt werden.