BONN/WÜRZBURG. Bei praktischen Arbeiten im Wald die Zusammenhänge in der Natur zu erfahren und sich über die eigenen Bezüge zur Natur klar zu werden, das ist Ziel der sogenannten Waldschule. Schülergruppen ab 14 Jahren mit mindestens 15 Personen können sich für Projektwochen anmelden.
Bei praktischen Arbeiten im Wald die Zusammenhänge in der Natur zu erfahren und sich über die eigenen Bezüge zur Natur klar zu werden, das ist Ziel der sogenannten Waldschule. Bereits 200 Jugendliche und junge Erwachsene haben sie seit Juni besucht und sich theoretisch und praktisch mit den Fragen des Waldnaturschutzes beschäftigt. Bisher engagierten sich die „Waldschüler“ in rund 7.000 Stunden und haben gelernt, aktiv anzupacken. Dabei wurden über 4.000 standortgerechte Bäume gepflanzt. Das Projekt „Waldschule für die biologische Vielfalt“ hat eine Förderlaufzeit von vier Jahren. Es wird vom Bundesumweltministerium (BMUB) mit fast 377.000 € Euro gefördert und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) fachlich betreut.
Der gemeinnützige Verein Bergwaldprojekt e.V. hat damit zum Jahresende eine erste positive Bilanz für dieses Projekt gezogen. So konnten bereits im ersten halben Jahr des Projektzeitraumes gemeinsam mit vielen Schülerinnen und Schülern eine Reihe konkreter Maßnahmen umgesetzt werden. 4.000 standortheimische Bäume wurden gepflanzt, um die alpinen Schutzwälder zu naturnahen Waldgesellschaften zu entwickeln. Im Biosphärenreservat Rhön und auf den Flächen des Nationalen Naturerbes im Naturschutzgebiet Lauterberg bei Coburg wurden bereits mehr als 40 Hektar Biotope gepflegt. Auf über 50 Hektar wurden weitere Pflanzungen mit Einzelschutzmaßnahmen oder Zäunen vor Verbiss geschützt. Profitieren können von den Schutzmaßnahmen bei-spielsweise seltene Tierarten wie der Apollofalter oder das Birkhuhn oder auch seltene Pflanzenarten wie die Arnika.
Mit speziellen Materialien werden die Schüler auf den Aufenthalt vorbereitet
Speziell für das Waldschul-Projekt wurden Schulmaterialien entwickelt. Hiermit werden die Schüler im Unterricht vorbereitet und starten dann in das einwöchige Outdoor-Erlebnis in die Natur. Dort werden sie von den erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bergwaldprojekt e.V. über die Lebensräume vor Ort informiert und praktisch an der Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen beteiligt. Im Anschluss bereiten die Schülerinnen und Schüler das Gelernte im Unterricht nach und erhalten so eine Anleitung zur Umsetzung der Strategie zur Bewahrung der biologischen Vielfalt im Alltag. „Das Projekt ermöglicht es, einerseits die jungen Menschen für den Schutz der Biodiversität zu begeistern und gleichzeitig konkret etwas zur Verbesserung der ökologischen Situation vor Ort beizutragen“, sagt Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz.
Martin Ladach, Projektleiter Waldschule beim Bergwaldprojekt e.V., freut sich ebenfalls über den erfolgreichen Start des Projekts: „Es ist eine große Freude für uns sehen zu können, wie Jugendliche und junge Erwachsene ihr gesamtes Potenzial aktivieren: Durch den physischen Einsatz für die biologische Vielfalt entstehen ohne Umwege nachhaltige Bildungsmomente, deren Intensität in der etablierten Bildungsarbeit nur selten erreicht wird.“ Für das kommende Jahr sind bereits zehn Schulen, FÖJ-Referate und Universitäten für die Waldschule angemeldet.
Die Waldschule richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren. Gruppen sollten mindestens 15 Teilnehmer haben. Die Unkostenbeteiligung 160,50 Euro pro Teilnehmer (150 € TN-Gebühr + 7% MwSt.)bei selbständiger An- und Abreise.
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