BADEN-BADEN. Selbst gemachte Musik friste in Schulen und Elternhäusern ein Schattendasein beklagt Andreas Mölich-Zebhauser.
Der Baden-Badener Festspielhaus-Intendant Andreas Mölich-Zebhauser plädiert für mehr Musikunterricht in den Grundschulen. Selbst gemachte Musik fristete aus seiner Sicht in Schulen und Elternhäusern «viel zu lange ein Schattendasein». Das soll sich ändern: «Auch für die Musik gilt, ähnlich wie bei der Ernährung, wieder mehr auf “Selbstgemachtes” und eine gewisse Entschleunigung zu setzen», meinte Mölich-Zebhauser.

Der Intendant von Deutschlands größtem Opernhaus freut sich zwar über mehr Anmeldezahlen in deutschen Musikschulen. Nötig seien jedoch weitere Bemühungen für einen hochwertigen Musikunterricht – vor allem an Grundschulen. Auch Musikveranstalter müssten auf entsprechende Kinder- und Jugendprogramme setzen.
Das Festspielhaus geht mit Kindermusikfesten wie an diesem Wochenende («Karneval der Tiere») gegen die «schleichende Entmusikalisierung» an. Pro Jahr nehmen mehr als 10 000 Kinder und Jugendliche an den privat finanzierten Programmen des Hauses teil. Förderer und Firmen geben dafür Mittel in Millionenhöhe. Unter anderem sponsert das Festspielhaus Klavierunterricht für Grundschullehrer. (dpa)
zum Bericht: VBE-Sprecher moniert: Musik und Kunst verlieren in Schulen an Bedeutung
zum Bericht: Vielgeschmähte vor dem Aus? – Immer weniger Schüler lernen Blockflöte