BLLV kritisiert Diskussion um Schuldauer – Lerninhalte und Lernformate sollten im Mittelpunkt stehen

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MÜNCHEN. Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) begrüßt die ersten Ansätze der CSU-Landtagsfraktion für ein professionelles Projektmanagement zur Weiterentwicklung des Gymnasiums. Gleichzeitig wundert sich der Verband allerdings über die aktuelle Diskussion um die Ausgestaltung der Mittelstufe plus.

diametrale Richtungspfeile
G8? G9? Oder beides? – Die Diskussion um die Ausgestaltung des Gymnasiums und vor allem um die Dauer der gymnasialen Schulzeit nimmt in Bayern kein Ende. Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Mit der offenbar geplanten Einschränkung der Wahlfreiheit würden die dringend erforderlichen pädagogischen Reformen konterkariert, die der CSU ebenso wichtig seien wie dem BLLV, äußert sich der Verband in einer Pressemitteilung. Außerdem seien mit einer Mittelstufe plus kaum zu bewältigende organisatorische Schwierigkeiten verbunden, die erhebliche Ressourcen erforderlich machen würden.

Viel drängender sei zudem die Klärung der Fragen, was Schüler lernen müssen und wie sie lernen dürfen. Klaus Wenzel, BLLV-Präsident, beklagt, dass ständig die Frage der Schuldauer diskutiert werde, obwohl es noch keine Einigkeit über Lerninhalte und Lernformate gebe. „Wer voreilig die Lernzeit festlegt, handelt kontraproduktiv und schafft zusätzliche Unruhe.“ Nach Auffassung des BLLV werde sich dieses Problem ohnehin erübrigen. Wenzel: „Wenn wir Lerninhalte bündeln und in intelligenten Lernarrangements für individuelle Förderung sorgen, können wir auf äußere Differenzierungen in der Mittelstufe verzichten. Dafür gibt es deutschlandweit überzeugende Beispiele“.

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Titelbild: Patrick Rasenberg / Flickr (CC BY-NC 2.0)

 

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