MÜNCHEN. Mathe lieben – das klingt für viele Schüler völlig undenkbar. Eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität in München ergab jedoch: Gute Gefühle und Mathematik schließen sich nicht aus. Wenn der Erfolg stimmt, kann das verhasste Schulfach viel Spaß machen. Es gehe deshalb darum, Schülern die Chance zu Erfolgen zu geben, folgerten die Forscher vom Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Pädagogische Psychologie in der am Mittwoch im Fachmagazin «Child Development» veröffentlichten Studie.
In der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Untersuchung wurden 3500 Schüler von der fünften Klasse an fünf Jahre lang begleitet. Sie absolvierten jährlich einen Test und gaben zugleich über ihre Gefühle Auskunft: ob sie stolz auf ihre Leistungen waren oder verärgert, ob sie Spaß an Mathe hatten oder verzweifelten.
Diejenigen, die Freude an Mathe hatten, bekamen bessere Noten. Angst, Ärger, Scham, Verzweiflung oder Langeweile korrelierten mit schlechten Leistungen. Mancher gerate offenbar in einen Kreislauf aus schlechten Noten und negativen Gefühlen. «Es kann eine Negativ-Spirale entstehen», sagte Mitautorin Stephanie Lichtenfeld.
Die LMU-Psychologen raten deshalb Eltern und Lehrern, die positiven Emotionen zu stärken. Ein Ansatz könnte sein, den individuellen Lernfortschritt zu bewerten anstatt die Leistung im Vergleich mit anderen, sagte Erstautor Reinhard Pekrun. So könnten Kinder, die in der Klasse schlecht abschneiden, trotzdem Erfolgserlebnisse erzielen. dpa
Zitat:
“Mathe gehört zu den Lieblingsfächern der deutschen Schüler ab der fünften Klasse. – Quelle: http://www.express.de/18053914 ©2017″