Missbrauchsbeauftragter fordert Pflichtfach „Medienkompetenz“ in der Schule

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BERLIN. Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, plädiert für die Einführung eines Pflichtfachs «Medienkompetenz» an Schulen. Hintergrund sind Berichte über bundesweite Durchsuchungen und Ermittlungen gegen 21 Verdächtige im Alter zwischen 14 und 26 Jahren, die kinderpornografisches Material über soziale Netzwerke weiterverbreitet haben sollen.

Setzt auf die Schule: Der „Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“, Johannes-Wilhelm Rörig. Foto: Christine Fenzl / UBSKM

Bundesweit sollte entweder ein Fach «Medienkompetenz» von der ersten bis zur zehnten Klasse eingeführt werden, «oder querschnittlich in allen relevanten Fächern vermittelt werden, dass grundlegende Werte wie Menschlichkeit und Respekt auch in der digitalen Welt gelten», forderte Rörig am Montag.

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Die Ermittlungsbehörden hatten am Wochenende mitgeteilt, in den vergangenen Monaten sei häufiger beobachtet worden, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene einzelne Videodateien mit eindeutigen kinderpornografischen Inhalten über die sozialen Netzwerke teilten.

Rörig wies darauf hin, dass vielen Kindern und Jugendlichen, die Missbrauchsabbildungen über soziale Netzwerke verbreiteten, womöglich nicht ausreichend bewusst sei, dass hinter den Fotos oder Videos der reale Missbrauch eines Kindes stehe. Die Bandbreite sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche habe im Internet enorme Ausmaße angenommen. «Dass hier in verstärktem Maße auch Kinder und Jugendliche aktiv werden, zeugt von mangelnder Reflektionsfähigkeit der Minderjährigen und macht deutlich, dass ein verantwortungsbewusster Umgang mit digitalen Medien offensichtlich nur ungenügend vermittelt wird.» dpa

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