Antisemitismusbeauftragter fordert von Schulen mehr Engagement

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BERLIN. Nach einer antisemitischen Attacke auf einen Schüler in Berlin-Marienfelde hat Berlins Antisemitismusbeauftragter Lorenz Korgel Schulen dazu aufgefordert, sich gegen Antisemitismus zu positionieren. Außerdem sollten sich Schulen mit dem jüdischen Leben befassen, sagte Korgel. Wie das geht, zeige die aktuelle Kampagne «Du Jude! #sowhat?» der Amadeu Antonio Stiftung, die sich gegen antisemitische Beleidigungen unter Jugendlichen richtet. Auch empfahl Korgel die Präventivprojekte und Beratungsangebote des Berliner Senats.

Antisemitische Schmiererei. Die Schule darf sich nicht aus der Verantwortung für die Antisemitismusbekämpfung herausstehlen, befinden Samuel Salzborn und Alexandra Kurth. Foto: Beny Shlevich / flickr (CC BY-SA 2.0)
Antisemitische Schmierereien – Berlins Antisemitismusbeauftragter fordert von Schulen mehr aktive Positionierung. Foto: Beny Shlevich / flickr (CC BY-SA 2.0)

Laut Polizei sollen drei Schüler einen 14-Jährigen während des Sportunterrichts am Donnerstagvormittag gefesselt, gewürgt und antisemitisch beleidigt haben. Der Junge erlitt bei der Attacke an einer Oberschule an der Straße Alt-Marienfelde Rötungen am Hals, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt. Ersten Erkenntnissen zufolge ließen die mutmaßlichen Angreifer erst von dem 14-Jährigen ab, als der Sportlehrer einschritt.

Die Berliner Bildungsverwaltung hatte vor knapp zwei Wochen erklärt, Schulen stärker bei ihrem Engagement gegen Antisemitismus unterstützen zu wollen. Unter anderem sollen Imame und Rabbiner gemeinsam im Unterricht für mehr gegenseitigen Respekt und Toleranz werben, erläuterte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Laut Scheeres gebe es inzwischen auch Beispiele für antisemitische Vorfälle an Grundschulen. «Es ist wichtig, frühzeitig präventiv vorzugehen.» Noch gebe es nicht genügend Projekte für den Grundschulbereich. Das solle sich nun ändern. (dpa)

Rassismus ist ein Alltagsphänomen – auch in der Schule. Dort betrifft er Lehrer und Schüler mit Migratinshintergrund gleichermaßen

 

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