BERLIN. Zum zehnjährigen Jubiläum der Schulstrukturreform in Berlin fordert die GEW, in der Hauptstadt weitere Reformschritte einzuleiten, um mehr Bildungsgerechtigkeit zu erzielen. „Die Reform war richtig und wichtig. Trotzdem sind viele Ungleichheiten im Berliner Bildungssystem auch nach zehn Jahren nicht beseitigt“, betont GEW-Landesvorsitzender Tom Erdmann.
Die GEW befürwortet eine weitere Angleichung der Bildungswege: „An den Gymnasien sollten die grundständigen Züge und das Probejahr abgeschafft und eine flexible Oberstufe eingeführt werden. Langfristig halten wir das gemeinsame Lernen von Jahrgangsstufe 1 bis 10 mit anschließender drei- bis fünfjähriger Oberstufe für den richtigen Weg. Für das längere gemeinsame Lernen sind die Berliner Gemeinschaftsschulen ein gutes Vorbild und für die Gestaltung einer vielfältigen Oberstufe sind die Oberstufenzentren beispielhaft“, sagt Erdmann.
Die soziale Spreizung findet sich an den Schulen wieder
Der Handlungsdruck ist nach Ansicht der GEW Berlin auch nach zehn Jahren weiter hoch. Die zu große Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der Herkunft bleibe trotz der Reform und einiger Fortschritte bestehen. Kinder, die bereits zu Hause viele Bildungsanregungen erhalten, besuchten tendenziell Gymnasien oder Sekundarschulen mit Oberstufe, die hohe Abiturquoten und Abschlussnoten aufweisen. Die Zusammensetzung der Schülerschaften an den Schulen variiere sehr. „Überspitzt lässt sich sagen: An den einen Schulen ballen sich die sozialen Probleme, an anderen die Einser-Abiturient*innen. Das können wir so nicht hinnehmen!“, macht Erdmann deutlich.
„Die Pädagog*innen leisten sehr viel, um Schüler*innen mit ungünstigen Voraussetzungen zu unterstützen und eine positive Lernatmosphäre zu schaffen. Die Frage ist aber, ob es nicht eine andere Steuerung bräuchte. Hier muss die Qualitätskommission dringend konkrete Vorschläge liefern“, fordert der GEW-Vorsitzende.
Vor zehn Jahren wurde das Schulsystem in Berlin zweigliedrig
Hintergrund: Seit dem Schuljahr 2010/2011 gibt es in Berlin bei den weiterführenden Schulen nur noch das Gymnasium und die Integrierte Sekundarschule (ISS). Die ISS entstanden durch das Zusammenführen von Hauptschule, Realschule und Gesamtschule. Dort können die Schülerinnen und Schüler die Berufsbildungsreife, den Mittleren Abschluss sowie in 13 Jahren das Abitur erreichen. An den Gymnasien wird das Abitur in der Regel nach 12 Jahren absolviert. Neben diesen beiden Schularten existieren die schulstufenübergreifenden Gemeinschaftsschulen, die zu allen Abschlüssen führen. News4teachers
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Studie: Alternative Schulformen erhöhen die Chancen benachteiligter Schüler aufs Abitur nur wenig
Alles kein Problem, solange Bayern weiter für Berlins Defizit zahlt.
Die GEW zeigt mal wieder, dass sie vom Gymnasium keine Ahnung hat. Vermutlich bekämpft sie es deshalb auch mit allen Mitteln. Eine Vertretung der dort unterrichtenden Lehrkräfte ist dies nicht.
Der GEW fehlt nicht nur jede Ahnung vom Gymnasium, sondern auch jede Sympathie. Deshalb bekämpft sie es mit allen Mitteln.
“Eine Schule für alle” ist ihr Herzenswunsch, ein gegliedertes Schulsystem dagegen ein Dorn im Auge.