ERFURT. Bis Ende August soll allen Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren ein Impfangebot gemacht werden. Thüringens Bildungsminister sieht das Impfen als Baustein für Präsenzunterricht im kommenden Schuljahr.
Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) will erreichen, dass alle Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren bis zum Ende der Sommerferien ein Impfangebot bekommen. «Mein Ziel ist schon, dass so viele Kinder wie möglich bis zum Ende der Sommerferien zumindest die erste Impfung erhalten», sagte Holter. Er betonte, das nächste Schuljahr solle wieder ein Präsenzschuljahr werden und dafür sei das Impfen zwar keine Bedingung, aber eine «gute Voraussetzung».
Am Freitag hatte die Europäische Arzneimittelbehörde Ema grünes Licht für die Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer auch für jüngere Menschen ab zwölf Jahren gegeben. Zuvor wurde das Mittel nur Menschen über 16 Jahren gespritzt. Mit dem Wegfall der Impfpriorisierung am 7. Juni sollen in Deutschland auch Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zum Zuge kommen und sich um einen Impftermin bemühen können.
Holter sagte, es müsse nun Aufklärungsarbeit an den Schulen geleistet werden. «Was das Impfen betrifft, brauchen wir eine gesellschaftliche Grundstimmung, die besagt: Lasst euch impfen», so der Minister.
Allerdings stellte er auch klar, dass es für ungeimpfte Kinder und Jugendliche keine Nachteile geben dürfe. Es sei sein Wunsch und sein Ziel, dass die jüngeren Menschen ihr normales Leben und ihren Alltag wiederbekämen. «Was nicht passieren darf, ist, dass diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollen, von diesem Alltag ausgeschlossen werden», betonte Holter.
Das Gleiche müsse perspektivisch auch wieder für Schüler gelten, die sich nicht testen lassen wollen. «Was nicht geht, ist, dass Schülerinnen und Schüler, die sich weder testen noch impfen lassen wollen, vom Präsenzunterricht ausgeschlossen werden», sagte Holter.
In Thüringen wird aktuell diskutiert, ob die derzeitige Testpflicht an Schulen fortbestehen sollte – und wie lange. Nach Holters Ansicht sei dies eine Frage der Bildungsgerechtigkeit. «Ein Betretungsverbot für das nächste Schuljahr, das möchte ich nicht», sagte Holter. Mindestens bis Ende Juni ist die Testpflicht über das Bundesinfektionsschutzgesetz noch festgeschrieben. Derzeit dürfen Menschen ohne negativen Test oder die Bereitschaft, sich in der Schule testen zu lassen, die Bildungseinrichtung nicht betreten. (dpa)
“Er betonte, das nächste Schuljahr solle wieder ein Präsenzschuljahr werden”
Sollte er dann nicht langsam mal anfangen, Luftfilter usw. zu kaufen? Selbst wenn er nun auf Impfungen setzt, so sollte ihm mal jemand sagen, dass es auch SuS unter 12 Jahren gibt und es für diese wenigstens bis zum Herbst auch keine zugelassene Impfung geben wird.
Auch diese SuS haben ein Recht auf Infektionsschutz!
Mit der Bildungsgerechtigkeitskeule zu schwingen ist einfach. Haben die Herren denn die Grundlagen dafür geschaffen? Die Ausstattung mit zechnischen Mitteln zum Beispiel, oder Präsenz von ausgebildeten Sozailarbeitern oder Psychologen an den Schulen. Jetzt legen sie die Verantwortung für den Ablauf des nächsen Schuljahres auf die Kinder ab, ohne Rücksicht auf Verluste. Statt die Schulen mit Luftfiltern etc. auszustatten. Hier muss man ja selber aktiv werden und viel Geld in die Hand nehmen. Traurig.