Fehlende Luftfilter in Schulen: «Am Ende sind es im Winter wieder minus zehn Grad und wir reißen die Fenster auf»

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ERFURT. Luftfilter sollen das Corona-Infektionsrisiko an Schulen deutlich reduzieren – eigentlich. Der Bund hat dafür eigens ein Förderprogramm aufgelegt. Doch allenfalls ein Bruchteil der Klassenräume werden rechtzeitig zum Schulbeginn im September ausgerüstet sein. Das zeigt das Beispiel Thüringen.

Absehbar ist: Es wird im Winter wieder kalt in Deutschlands Klassenzimmern. Foto: Shutterstock

Der Einbau von Luftfiltern in den Schulen in Thüringen ist aus Sicht der Landeselternvertretung Thüringen (LEV) zu schleppend angelaufen und «nicht ausreichend» im Gange. «Was die Luftfilter angeht, könnte man weiter sein», sagte Koch. «Ich denke, man hat nicht genug vorgearbeitet.» Hier sei eine Chance im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus nicht genutzt worden, so Koch.

Einen Grund für den mangelnden Fortschritt sieht Koch in den Anforderungen einzelner Förderprogramme, die «teils an der Realität vorbeigehen». So habe der Bund etwa zunächst ausschließlich den Einbau von stationären Frischluft-Klimaanlagen in Kindergärten und Schulen gefördert. Die Voraussetzungen für den Einbau solcher Geräte, die Coronaviren aus der Atemluft filtern können, seien in den meisten Schulen in Thüringen aber gar nicht gegeben. Das Nachjustieren mit Förderungen mobile Luftfilter sei zu spät gekommen. Aber auch weiterhin gelten Einschränkungen, die die Ausstattung der Schulen in der Fläche verhindern: „Die Förderung mobiler Luftfilter gilt für Räume mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit in Einrichtungen für Kinder unter zwölf Jahren, das heißt vor allem in Kindergärten und Grundschulen“, so heißt es in der Ausschreibung des Bundeswirtschaftsministerium.

«Ich gebe zu, man hätte das Thema Luftfilter früher angehen können»

Am Dienstag hatte Thüringens (mitregierender) SPD-Chef Georg Maier in einem Interview Fehler im Umgang mit dem Thema zugegeben. «Ich gebe zu, man hätte das Thema früher angehen können», sagte Maier. Der Einbau von Luftfiltern an den Thüringer Schulen sei bis zum Beginn des neuen Schuljahres im September nicht flächendeckend umsetzbar. «Die Zeit wird wahrscheinlich nicht ausreichen.»

Mehrere Schulen in Thüringen konzentrieren sich nach eigenen Angaben mit Blick auf den Schulbeginn im September darauf, sogenannte CO2-Ampeln zu beschaffen. Die Sensoren messen den CO2-Gehalt, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. Über eine Ampelanzeige wird signalisiert, wann wie lange gelüftet werden soll. Die Geräte sind deutlich billiger als Luftfilter, haben allerdings mit Corona wenig zu tun. Eine mögliche Virenbelastung der Atemluft wird nicht angezeigt.

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Seit Ende Juli werden etwa laut Landratsamt alle 54 Schulen des Landkreises Schmalkalden-Meiningen mit solchen Messsensoren zur Bewertung der Luftqualität ausgestattet. Mit den CO2-Ampeln wolle man einen möglichst sicheren Unterricht nach den Ferien gewährleisten, hieß es. Bis spätestens Ende Oktober sollten für insgesamt 295.000 Euro alle Schulen mit den Geräten ausgestattet sein.

Die Investition ist aus Sicht der Sprecherin der Thüringer Landeselternvertretung (LEV), Claudia Koch, unnötig. «Das kann man auch ausrechnen, da braucht man keine Ampeln für», kritisierte sie. «Am Ende sind es im Winter wieder minus zehn Grad und wir reißen die Fenster auf», so Koch. Zwar sei Lüften noch immer die beste Lösung, es gebe aber mit Luftfiltern wirksame Alternativen. (Was so nicht richtig ist: Wissenschaftler warnen davor, in Kitas und Schulen ausschließlich auf das Lüften zu setzen, wie News4teachers berichtet – andererseits muss auch beim Einsatz mobiler Luftfilter gelüftet werden, weil die Geräte über keinen Außenanschluss verfügen. Schon der steigende CO2-Gehalt in der Atemluft macht das Lüften von Klassenräumen nötig, allerdings nur im normalen Umfang.)

Zur Unterstützung stelle man auch den Schulen in Gera CO2-Messgeräte zur Verfügung. Auf der Basis der Empfehlung des Bundes setze man hier aber primär auf «freies Lüften» von Klassenräumen, teilte die Stadt mit. Mit weit zu öffnenden Fenstern stelle man eine gute Lüftung sicher, hieß es vonseiten der Stadt. Dafür würden aktuell einzelne Fenster repariert oder ausgetauscht. Mobile Luftfilter werde man in Geraer Schulen nur in Ausnahmefällen einsetzen.

«Wenn die Luftfilter jetzt nicht drin sind, werden wir uns nicht hinstellen und fordern, dass die Schulen dicht bleiben»

Politische Konsequenzen hat das offenbar keine. «Wenn die Luftfilter jetzt nicht drin sind, werden wir uns nicht hinstellen und fordern, dass die Schulen dicht bleiben», sagte Koch. Das oberste Ziel sei, dass die Schulen im kommenden Schuljahr offen blieben. Um das sicherzustellen, seien aber Chancen vertan worden.

Eine Ausnahme ist etwa die Stadt Eisenach: Hier wurden seit Anfang August 62 mobile Luftreinigungsgeräte in den Schulen verteilt, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Dabei handle es sich um 50 Geräte für Räume bis 50 Quadratmeter und zwölf Geräte für Raumgrößen bis 75 Quadratmeter. Insgesamt habe man 81.000 Euro Förderung erhalten. Die sei komplett für die Anschaffung der mobilen Geräte verwendet worden. Diese sollen laut Stadt den Klassen eins bis sechs bereitgestellt werden – primär der Jahrgangsstufe vier. News4teachers / mit Material der dpa

Luftfilter-Skandal, nächste Runde: Sitzen Zehntausende Schüler und Lehrer in Klassenräumen, die gar nicht genutzt werden dürfen?

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Alla
2 Jahre zuvor

Wir messen schon seit November 2020 mit CO2 Ampeln.
Ergebnis:
Bei einer großen Temperaturdifferenz zwischen innen und außen (Winter) dauert ein Luftaustausch (Ampel sinkt von rot auf grün) zwischen 10 und 30 Minuten, je nach Lage und Anzahl der Fenster, Wind usw.
Im Sommer fällt die Ampel am gesamten Vormittag nicht mehr in den Grünen Bereich. Trotz weit geöffneter Fenster und dem Verbot, die Beschattungsrollos herunterzulassen!
Sie steht immer im gelben Bereich, nach der Pause “ mittelgelb“, am Ende der Unterrichtsstunde „hellrot“.
Die Luft steht.

Nach den Sommerferien hatten wir einige positiv getestete ( Nasenbohrertest) Kinder, die alle durch PCR verifiziert wurden. Diese, und seit dieser Woche auch deren Geschwister, mussten in Quarantäne.

Seit letzter Woche grassiert ein mysteriöser grippaler Infekt unter unseren Kindern. Ob nun Corona oder nicht (keine Tests), Luftfilter können ja auch andere Viren aus der Raumluft filtern! Das würde den Krankenstand reduzieren!

Raumluftfilteranlagen, wie Schweden sie in den Schulgebäuden hat, wären natürlich noch wesentlich besser, da sie auch noch Frischluft zuführen und damit auch den CO2 Gehalt senken, aber das erfordert bauliche Maßnahmen, die so schnell nicht umgesetzt werden können.
Bis dahin helfen mobile Luftfilter in ALLEN Klässenräumen, auch den ANGEBLICH gut zu belüftenden, zumindest die Infektionsgefahr zu senken.

Die Messungen mit den CO2 Ampeln zeigen doch nur auf, unter welch beschi…enen Umständen unsere SuS seit Jahren lernen müssen!!!

Ale
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Hallo Alla,
ist jetzt Off-Topic, aber kannst du mir was zu diesem misteriösen grippalen Infekt sagen? Wäre wichtig, da meine drei Kleinen und wir die Eltern auch einen komisches Infekt haben. Vielen lieben Danke

Alla
2 Jahre zuvor
Antwortet  Ale

Nein, leider nur so viel: Erkältungssymptome, Fieber, tw. Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen.
Genug, um das Kind zu Hause zu behalten.
Soweit ich weiß gab es keine Tests außerhalb der Schule.

Ale
2 Jahre zuvor
Antwortet  Alla

Hallo,
und danke. Meine Kleinen haben sehr hohes Fieber (bei 40,5 geben wir dagegen Senker) und sind total schlapp. Wir haben einen PCR bekommen und mehrere Schnelltests, weil anscheinend das ganze nach Corona aussieht aber eben dem Test nach keines ist. Wir kämpfen damit schon 14 Tage mit minimalen Erfolgen, wobei auch wir als Eltern damit zu kämpfen haben.
Das spricht somit gegen RSV, dass müssten wir schon längst durch haben. Danke an euch!

Kara
2 Jahre zuvor
Antwortet  Ale

@Ale
Habt ihr einen Test auf Grippe machen lassen? Das hört sich ganz danach an… Gute Besserung euch allen!

Viva
2 Jahre zuvor
Antwortet  Ale

PIMS? Oft sind die PCR- und Antigentests negativ, die Antikörpertests zeigen aber, dass eine Infektion vor 2,3,4… Wochen (manchmal auch unbemerkt) stattgefunden hat. Alles Gute!

(Ich möchte keine Angst machen, aber man muss daran jetzt auch immer denken … gerade bei hohem, länger andauernden Fieber.)

Katinka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Ale

Ich habe von RS-Virusinfektionen gelesen, die viel häufiger vorkommen als sonst, berichten Kinderärzte, vielleicht hat es damit zu tun?

A.H.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Katinka

Mein Sohn hätte RSV. Da hat es aber nur die Atemwege insb. die Bronchien befallen. Das war aber im typischen Alter als Säugling. Nicht unterschätzen. Davon kann was zurückbleiben. Gelesen habe ich auch schon, dass es im Moment untypisch umgeht.

Jan aus H
2 Jahre zuvor

„Wenn die Luftfilter jetzt nicht drin sind, werden wir uns nicht hinstellen und fordern, dass die Schulen dicht bleiben“

Genau das würde aber dafür sorgen, dass die Dinger tatsächlich angeschafft werden.

Neben der Anschaffung von Luftfiltern halte ich es für essentiell, dass man auch klare und unmissverständliche Anweisungen für deren Betrieb gibt. Viele, gerade günstigere, Luftreinigungsgeräte haben nämlich eine Automatikfunktion, deren Betrieb das Gerät gegen Viren nahezu unwirksam macht.

https://www.test.de/Luftreiniger-im-Test-5579439-5699357/

Bei „Unser Tipp: Auf Automatikstufe verzichten“

Die Hersteller selbst förderfähiger Luftreiniger weisen zum Teil in ihren Anleitungen auf dieses Problem NICHT hin.

Die Automatikstufe misst die Luftqualität und regelt den Luftdurchsatz danach. Das funktioniert bei Pollen, Straßenstaub, Hausstaub und anderen „großen“ Partikeln prima, allerdings gibt es kein (günstiges) Messsystem, mit dem man Viren in der Luft messen kann (wenn es das gäbe, könnte man ja Corona-Soforttests ganz einfach machen, indem man in ein Röhrchen bläst). Sprich: Sobald Pollen und Co. aus der Luft rausgefiltert sind (was ja bei den empfohlenen 6 Luftwechseln pro Stunde schnell gehen sollte), regelt das Gerät runter und ist damit quasi wirkungslos gegen virenbelastete Aerosole, die ein Infizierter weiter ausstößt (und die das Gerät eben nicht messen kann).

Mit dem Ansatz „Luftreiniger hinstellen, nach Bedienungsanleitung auf Automatik stellen und schon sind wir sicher“ erzeugt man also eine Scheinsicherheit, während das Gerät in Wahrheit die meiste Zeit mit einem Bruchteil der nötigen Filterleistung läuft. Dann ist es sicher schön leise, aber dann kann man es sich auch gleich ganz sparen.

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

„wir möchten darauf hinweisen, dass die Stiftung Warentest Luftfilter für den Hausgebrauch getestet hat – keine Geräte, die für den Einsatz in Kitas und Schulen geeignet wären.“

Ich habe die Stiftung Warentest nur als Beispiel zitiert… auf die Problematik, dass es Luftfilter mit Automatikmodus gibt, die für die Virenfilterung in diesem Modus ungeeignet sind, weisen auch andere hin, beispielsweise auch die Gesellschaft für Aerosolforschung. In ihrem Positionspapier

https://ae00780f-bbdd-47b2-aa10-e1dc2cdeb6dd.filesusr.com/ugd/fab12b_647bcce04bdb4758b2bffcbe744c336d.pdf

werden sie auf Seite 23 sehr konkret und sagen, dass der Automatikmodus solcher Geräte nicht für die Filterung von Viren geeignet ist.

Wenn man in die Förderrichtlinien z.B. von NRW schaut

https://www.land.nrw/sites/default/files/asset/document/mhkbg_11.11.2020a_anlage.pdf

dann wird gefordert: H13 oder besser – weitere Forderungen gibt es da nicht. Ein Luftdurchsatz wird da seltsamerweise nicht gefordert, aber wenn man sich an den 6 Luftwechseln von Prof. Kähler orientiert, dann schafft man das in einem üblichen Klassenraum auch mit zwei relativ günstigen Geräten (bei denen die Chance hoch ist, dass sie so einen Automatikmodus haben). Auf genau diese Gefahr wollte ich hinweisen.

Dardaswahrsein
2 Jahre zuvor

Hatte irgendjemand Hoffnung, daß es anders läuft?

Auch in RLP, unser Kreis schafft Co2 Ampeln an, für ca 80.000€ .
Warum investiert man es nicht in wenigstens in portable Luftfilter um Himmels willen?
Co2 gut und schön, hat aber mit dem Virus nichts zu tun.
Ich kann es nicht verstehen, ich will es auch gar nicht mehr versuchen.

Susi
2 Jahre zuvor
Antwortet  Dardaswahrsein

Seit der Jahrhundertwende zum 20. Jhd. (!) ist die Kritik an schlechter Luft in Klassenräumen bekannt (insbesondere im Kontext der Schüler*innensuizide). Hätte man das von Anfang an ernst genommen, bräuchte es wahrscheinlich jetzt nicht den Diskurs auf dieser Ebene … wieder einmal ein Zeichen dafür, wieviel Wertschätzung Kindern, Jugendlichen und Personal in Bildungseinrichtungen entgegengebracht wurde und wird! Die Anwendung von Straßenverkehrsregularien (Ampel) setzen dem Ranking noch einen drauf …

Defence
2 Jahre zuvor

Diese Heiopeis! Machen die auch mal etwas richtig?

„Am Schluss sind es minus zehn Grad…“

Alle Lehrerinnen und Lehrer, die da noch unterrichten, sind selbst Schuld.

Lanayah
2 Jahre zuvor
Antwortet  Defence

Aus Interesse, da das Arbeitsschutzgesetz bei uns ja nicht angewendet wird: Welche rechtliche Möglichkeit gibt es das nicht zu tun?

KARIN
2 Jahre zuvor

Ist alles politisch so gewollt!
Große Ankündigungen, nachdem alle KM den Einsatz erst als unnötig von sich geschoben haben, dann ein Paket geschnürt, welches aber so viele Stolpersteine aufweist, dass es gar nicht umsetzbar ist!
Und falls es tatsächlich gelingt, durch diesen Dschungel evtl. Gelder zu bekommen, diese beantragen kann, werden diese Bestellungen “ weltweit“ ( Ironie) ausgeschieiben und wegen Mangels am Markt, oder zu teuer nie!! bei unseren Schulen ankommen! Wetten, das dass so passiert!

Kara
2 Jahre zuvor
Antwortet  KARIN

Da halte ich definitiv NICHT dagegen : ich würde ja mit ner Wahscheinlichkeit von nahezu 1 verlieren!

S. Weiß
2 Jahre zuvor

Das Signal der Politik ist doch klar: Schüler, geht euch impfen (an weiterführenden Schulen)!

Die „Lüftungsregeln“ sind ohnehin kein Garant für einen erfolgreichen Luftaustausch, weil dieser nicht nur von der Dauer der Fensteröffnung abhängt.

Es war/ist Zeit genug, sowohl auf der Seite der Schüler als auch der Politik, um weitere Maßnahmen zu treffen.

Ich werde mir gut überlegen, ob ich im Winter bei Minus-Temperaturen, bei denen es in vielen Räumen dank der seit Jahren nicht mehr modernisierten Dämmung (falls überhaupt vorhanden) des Schulgebäudes sowieso schon kalt ist oder zieht, auf Teufel komm raus die Fenster aufreißen zu lassen.

kanndochnichtwahrsein
2 Jahre zuvor

„Am Schluss sind es minus zehn Grad…“

Das Schlimme wird sein:

Das wird nicht der Schluss sein!

Wir werden trotz Kälte weiter frieren und uns die Luft weiter mit den Viren teilen, so wie wir im Sommer trotz stehender virenlastiger Luft weiter schwitzen.

Das wird so sein bis die Eltern einschreiten oder bis der Arzt kommt…

trotzki
2 Jahre zuvor

Luftfilter wenn sie denn mal kommen, helfen mit Sicherheit.
Aber ums Lüften kommt man trotzdem nicht herum, auch bei -6 Grad.
Und ich errinnere mich noch gut an das subtropische Klima in manchen Klassenzimmern während der Winterzeit.
Luftfilter schützt für Lüften micht.

KARIN
2 Jahre zuvor
Antwortet  trotzki

@trotzki
Ich glaube, das man zusätzlich noch lüften muss, ist allen klar!
Haben Sie schon mal in einer pubertierenden , hauptsächlich mit Jungens besetzten Klasse unterrichtet?
Da lüften sie freiwillig mehr als üblich, sonst halten sie den Unterricht nicht durch!
Oder sind Sie schon einmal im Nachmittagsunterricht in einem “ ungelüfteten“ Klassenzimmer gelandet? Dann wissen Sie wovon ich spreche!

trotzki
2 Jahre zuvor
Antwortet  KARIN

Oh, ja. Da braucht man nicht einmal einen CO2-Melder.
Allerdings gilt das mit den suptropischen Klima halt in den anderen Klassen auch. Sobald das Fenster auf ist, wird gejammmert, dass es so kalt ist und wenn die Lehrkraft im Stundenwechsel das Klassenzimmer verlässt, werden alle Fenster sofort wieder geschlossen.
Vorteil der CO2-Melder: Schüler sind sensibilisert und kümmern sich teilweise selber um die Lüftung. Hat bei uns relativ gut geklappt.
Leider gibt es aber auch die Schüler, die sagen, jetzt sind wir doch alle negativ getestet und darum brauchen wir nichts mehr einhalten. Und wenn die Luftreiniger dazukommen, schon zwei Mal nicht. Da gilt es vermutlich halt Überzeugungsarbeit zu leisten.

Rosa
2 Jahre zuvor

Kretschmann hat für BW Luftfiltergeräte für Klassenstufen 1-6 ausgesprochen und nur wenn man die Klassenräume keine Lüftungsmöglichkeiten aufweisen können. Diese Aussage sagt schon alles und man wird es es sich wieder so zurecht biegen, dass man keine Handlungsfähigkeit den Schulen auf Gesundheitsschutz leisten muss. Im September geht in BW die Schulen los und die Zahlen sind massiv am steigen. Es sind zu wenige Schüler geimpft um sicheren Unterricht zu ermöglichen. Das neue Schuljahr hat keine tragende Voraussetzungen auf eine faire und angemessene Bildungszeit an Schulen. Kretschmann der Kittel brennt und Schopper knutschen reicht nicht aus.

Koogle
2 Jahre zuvor

Frischluftwärmetauscher könnte man einfach in die Außenwände oder Fenster einbauen.

Das würde konstant für frische Luft sorgen und dabei auch noch Energie sparen.

Zusätzliche Luftfiltergeräte werden für virenfreie Luft sorgen.

Mit etwas gutem Willen ist beides innerhalb weniger Tage umsetzbar.

CO2 Messgeräte stellen eventuell indirekt fest, ob die Luft Viren enthalten könnte.
Die Viren sollen dann durchs Lüften nach draußen freigelassen werden.
Filtergeräte dagegen töten die Viren ab.

Was ist besser, Viren retten oder Viren abtöten?

Jan aus H
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

„Frischluftwärmetauscher könnte man einfach in die Außenwände oder Fenster einbauen.“

Ganz so einfach ist das nicht… man muss vor allem auch dafür sorgen, dass draußen die Luftströme sauber getrennt werden und man nicht die Fortluft wieder als Frischluft ansaugt. Das sind aber lösbare Probleme.

Vermutlich könnte man sowas auch statt eines Fensters einbauen (so ähnlich, wie man es in den USA manchmal bei Klimageräten sieht), was die baulichen Änderungen am Gebäude sogar noch geringer ausfallen ließe und vor allem schnell auch schnell umsetzbar wäre.

Wichtig bei all diesen Lösungen ist, dass sie zwangsweise laufen müssen und nicht durch uneinsichtige Nutzer einfach abgeschaltet oder in ihrer Wirkung gedrosselt werden können. Der Gesundheitsschutz der SuS und ihrer Eltern darf nicht von der politischen Gesinnung anderer abhängen.

Omamamia
2 Jahre zuvor

„Alle Lehrerinnen und Lehrer, die da noch unterrichten, sind selbst Schuld.“

Ähm, und was ist die Alternative? Wir sind Beamte und haben keine andere Wahl – mal von einer Kündigung abgesehen.

Katinka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Omamamia

Lassen Sie’s, die LehrerInnen sind doch eh die Deppen der Nation. Wenn sie sich wehren und die Dinge nicht so machen, wie sie erwartet werden, sind sie die faulen, überbezahlten Beamten und wenn sie’s machen, sind sie die Hörigen, die keine Eigeninitiative ergreifen… Man kann es nur falsch machen.

dickebank
2 Jahre zuvor
Antwortet  Omamamia

Wieso kündigen. Die Lehrkraft kann ja den Raum nicht verlassen, da sie ja verpflichtet ist, die Aufsicht zu übernehmen. Ob da unterrichtet wird oder nicht, spielt doch gar keine Rolle.
Ein Verstoß gegen die Aufsichtspflicht führt auch ohne Kündigung zu viel Freizeit – nach den vielen Terminen bei Schulaufsicht, Anwälten und Gerichten.

Defence
2 Jahre zuvor

Immer erst schön brav einen Antrag stellen.

So hält man die Menschen klein, so dass niemand aufmüpfig werden kann. Dann wird erst einmal über dies und jenes beraten.

Der Bedarf ist da… Wer will, hätte die Luftfilter schon längst flächendeckend aufgestellt!

Sprich: Die Kinder und vor allem das eigene Personal sind in diesem Land den Verantwortlichen scheißegal! Und MIR ist es vollkommen egal, ob das Land oder der Bund dafür zuständig ist. Stellt die Dinge auf, fertig!

Wie kann man denn so eine Low- Performance hinlegen und noch in irgendein Kindergesicht gucken, die Herren und Damen KM!

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

Die Antworten der Politiker zum Thema Corona kommen doch alle auch aus so einem Blättchen „Umgang mit Kritikern zum Thema Schule und Corona nach Schlagworten sortiert.“, das alle zwei Wochen über einen eMail Verteiler reinkommt.

Diese dumme Wiederkäuen abgedroschener und widerlegter Argumente kann nicht anders erklärt werden

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mary-Ellen

@Mary-Ellen

Danke für den Link, Recht hat er.

Ob Böhmermann „unsere“ schöne n4t-Plattform kennt?
Vielleicht kann ihm jemand, der bei Twitter aktiv ist, mal den Tipp geben?
Denn diese dubiose Strunz-Story von wegen (sinngemäß) „RKI sieht das auch so, darum folgen wir deren Regeln“ müsste doch auch mal größere Kreise ziehen …

gilmore girl
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

Tut es leider! In der neuesten Schulmail steht die Bestätigung, dass Schulen in NRW mit sofortiger Wirkung von sämtlichen Inzidenzen abgekoppelt wird und egal, wie sich das noch entwickelt, die Schulen offen bleiben. Ich weiß nicht mehr, wie ich darauf noch reagieren soll. Mittlerweile fehlt mir sogar die Kraft zum Heulen…

Mutter im Coronamodus
2 Jahre zuvor

THANK GOD we have the Klimawandel – dann haben wir in den nächsten Wintern ja vielleicht keine eiskalten Temperaturen mehr und die Vermeidungspolitik hat es endlich geschafft, zwei glasklare Dinge im Scheitern komplett zu vereinen.

Klimapolitik? Brauchen wir nix machen. Ist doch super, wenn es wärmer wird.
Coronapolitik in Schulen und Kitas? Damit erledigt. Es kann stets gelüftet werden, bald auch ohne Decken, Handschuhe und Thermoskannen im Winter. Wie praktisch.

Jippieh! Nicht.

Es ist zum Ko**en!

Und das Umweltbundesamt erzählt schon seit JAHREN, dass Lüften allein in Schulen gar nix nützt – sogar ohne Corona nicht!!! Hatte es bloß kurz vergessen…

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/376/publikationen/180416_uba_flyer_schuleluften_bf.pdf

By the way: NATÜRLICH bin ich hier sarkastisch unterwegs – anders hält man das Ganze ja auch nicht aus!

Bis auf den Flyer vom Umweltbundesamt – den gibt es wirklich, ernsthaft, ganz seriös!

Pit 2020
2 Jahre zuvor

@Mutter im Coronamodus

Ja, ohne Sarkasmus geht es nicht …
Das dachte ich mir auch während ich dachte, dass wir dann mit KAHA+L (K für Klimawandel) während des Lüftens auch während des Unterrichts auch gleich die Füße waschen können, wegen Starkregenereignissen inklusive Überschwemmungen an den Orten, wo der steigende Meeresspiegel noch nicht hinkommt.

KARIN
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

@Pit2020
Für den kommenden Winter ist die Vorhersage leider nicht gut!
Er soll früh starten und spät enden!
Ausserdem schneereich und kalt sein!
Ausnahme über die Weihnachtszeit, dort wird es etwas milder!
Viele kalte Tage im Unterrichtraum aber dann vielleicht mit Schneeballschlacht, um warm zu bleiben!
Dies ist ja nur im Pausenhof verboten! 😉

Kara
2 Jahre zuvor
Antwortet  KARIN

Na wenn es zu kalt ist im Klassenraum, machen wir dort einfach ein Lagerfeuer an. Das erhöht die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen und sorgt damit für erhöhten Luftaustausch – ganz im Sinne der Infektionsvermeidung!

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kara

Früher haben meine Eltern im Winter bei Minustemperaturen einen Eimer Wasser auf dem Balkon ausgekippt, damit wir schliddern konnten.
Wenn man das im Klassenraum macht, lässt sich der Sportunterricht ohne Räumewechsel problemlos umsetzen.
Und: Bewegung ist wichtig!
(Gott, sind wir kreativ!!!! 😉 )

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Kara

@Mary-Ellen: nicht zu vergessen die Stabilisierung des Sozialgefüges, wenn alle versuchen, dem Gestürzten die Schrammen zu verpflastern. Machen wir gleich noch eine Erhebung der Lernausgangslage zum Thema „Erste Hilfe“ draus.

KARIN
2 Jahre zuvor
Antwortet  KnechtRuprecht

@KnechtRuprecht
Einen kurzfristig angesetzten Impftermin hatten wir am vorletzten Schultag bei uns an der Schule!
Freitags vom KM über das Landratsamt angeordnet!
Viel Schreibarbeit für die Schulleitung (Info an Eltern und Lenrkräfte)!
Viel organisatorischer Vorlauf ( Hausmeister, Hygieneregeln, Raumplanung, Durchführung)kurzfristig nötig!
Alles zusätzlich zu den vielen Schlussarbeiten ( Zeugnisse fertigstellen, GLK vorbereiten, Schülerverabsc hiedungen usw)
Alles noch oben drauf., einfach angeordnet und wir mussten durchführen!
Wenn die Impfungen wirklich an die Schulen kommen, ist wertvolle Unterrichtzeit wieder verschenkt!
Schüler sollten das in ihrer Freizeit erledigen!
Zusätzliche Belastung für die Schulen, Kerngeschäft wird stark tangiert!
Außer: Organisation und Durchführung ist komplett abgekoppelt von der Schule, was ich aber nicht glaube!!

Leisetreter
2 Jahre zuvor

Die STIKO hat nun das Impfen ab 12 Jahren empfohlen!

Xyz
2 Jahre zuvor

Wie praktisch! Dann kann man jetzt Luftfilter noch mehr sparen..

KARIN
2 Jahre zuvor

Dürfen dann in BW nach den Ferien ungeimpfte Kinder irgendwann ( wenn ihnen , den Eltern natürlich!, ein Impfangebot gemacht wurde), nicht mehr in die Schule?
Nachdem bei den Erwachsenen der Druck dazu jetzt schon wächst, wie geht man dann mit den Kindern um?
Kosenpflichtige Test auch dort?
Ich denke nur in die Zukunft!
Was wird sich die Regierung dazu ausdenken?

Leseratte
2 Jahre zuvor
Antwortet  KARIN

In Thüringer Schulen gar keine Tests mehr. Wo keine Tests, da keine Infektionen. Wir laufen blind in die nächste Welle.

https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2021-08/helmut-holter-schule-corona-testpflicht-schliessungen

dickebank
2 Jahre zuvor

Die STIKO hat nun das Impfen ab 12 Jahren empfohlen!

Geht doch gar nicht, um eine Approbation zu erlangen und als Impfarzt tätig zu sein, muss man doch zumindest volljährig sein:(

Wie war das noch mit transitiv und intransitiv?