Abertausende von Kindern infizieren sich mit Corona – Kinderärzte-Präsident will Tests in Schulen streichen

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BERLIN. Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Dr. med. Thomas Fischbach, hat sich für eine Abschaffung der regelmäßigen Corona-Tests an Schulen ausgesprochen – obwohl in Thüringen das Infektionsgeschehen in Schulen außer Kontrolle geraten ist, seit die dortige Landesregierung die Schnelltests unter Schülern gestoppt hat. Das war von Wissenschaftlern so vorausgesagt worden. „Wir brauchen die anlasslosen Corona-Massentests in Schulen nicht mehr“, meinte Fischbach trotzdem nun gegenüber der „Bild“. Denn Kinder erkrankten selten schwer an Covid-19.

Ist eine Corona-Infektion für Kinder halb so wild? (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Hintergrund der Forderung von Fischbach sind offenbar wirtschaftliche Erwägungen. Es geht dabei um den Aufwand der Kinderarzt-Praxen, der mit den Tests verbunden ist – denn bei positiven Ergebnissen in den Schulen müssen PCR-Nachtests erfolgen. „Ein Massenabstreichen in den Praxen ist weder leistbar noch sinnvoll. Vielmehr werden die Kinder- und Jugendärzte in der Praxis mit Augenmaß und im Wissen der regionalen Gegebenheiten entscheiden, wann im Einzelfall ein PCR-Abstrich durchzuführen ist“, so hatte Fischbach in einer Pressemitteilung in der vergangenen Woche erklärt.

„Ich halte eine generelle Fortsetzung einer Maskenpflicht in Schulen für unangemessen“

Dass Kinder deutlich seltener als Erwachsene Corona-Symptome zeigen, auch schwere, ist gleichwohl Konsens in der Wissenschaft. Allerdings, das ist ebenfalls unbestritten, gibt es Ausnahmen: Internationale Studien kommen, je nach Definition dessen, was gravierende Covid-19-Folgen bei jungen Menschen sind, auf Quoten zwischen einem und elf Prozent der Infizierten. Dass den BVKJ diese Fälle nicht irritieren, machen der Verband und sein Präsident seit Beginn der Pandemie deutlich: Schon im Mai 2020 plädierte der niedergelassene Kinderarzt für weit offene Kitas und Schulen ohne Abstandsregel. Seinerzeit litten die Praxen unter massiven Umsatzverlusten, wie der BVKJ beklagte.

Nicht jammern, anpacken! Deutschland testet extrem wenig. Jeder hat seinen Beitrag zu leisten. Pädiatrische Fachgesellschaften fallen ständig durch Quertreiben und Stimmungsmache gegen den Seuchenschutz auf. Das muß aufhören, werden Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst! pic.twitter.com/HvZIxYOKv1

— Dr. Robert (@Robert83563198) October 11, 2021

Und diesen Kurs, der von den Kultusministern dankbar aufgenommen wird, behält Fischbach bei. „Ich halte eine generelle Fortsetzung einer Maskenpflicht in Schulen für unangemessen“, so erklärte er vor drei Wochen. Etliche Bundesländer sind dieser Expertise gefolgt – und diese Bundesländer haben jetzt, sofern sie noch nicht in den Herbstferien waren, mit explodierenden Infektionszahlen unter Schülerinnen und Schülern zu kämpfen.

Das betrifft neben Bayern und dem Saarland vor allem Thüringen – wo neben der Maskenpflicht im Unterricht auch die Corona-Testpflicht in Schulen gestrichen wurde, wo die Landesregierung also tat, was Fischbach verlangt. Die Folge: Chaos im Schulbetrieb.

In mittlerweile fünf Kommunen (gestern waren es noch vier) sind die Inzidenzen unter Fünf- bis 14-Jährigen auf Werte über 500 gestiegen. Aktuell ist die Stadt Weimar mit einem Wert von 582 hinzugekommen. Im ebenfalls stark betroffenen Landkreis Gotha wächst sich der Ausbruch an einem Gymnasium derart aus, dass der dortige Landrat die Gesundheit der gesamten Bevölkerung gefährdet sieht. Die Haltung der Landesregierung werde schon in wenigen Wochen zu flächendeckenden Schulschließungen führen, sagt die CDU im Erfurter Landtag voraus.

Genau das war vorhergesagt worden. „Wenn man das verstehen will, dann guckt man am besten auf die einzelnen Bundesländer. Da zeigt sich nämlich immer wieder der gleiche Verlauf der vierten Welle, bloß eben zeitlich verschoben“, erklärte Dr. Jan Mohring vom Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) vor drei Wochen im Deutschlandfunk. „Dieser zeitliche Verschub ist genau gebunden an die Sommerferien, und der sieht ungefähr so aus: Bis in die ersten Ferienwochenenden dümpelt die Inzidenz vor sich hin. Dann steigt sie stetig an, bis zum Ende der Sommerferien. Dann macht sie plötzlich einen Riesensatz nach oben, aber genauso jäh bricht sich dann wieder in der zweiten Woche nach den Ferien nach unten ab und fällt dann nur noch ab.“ Dieser Abfall habe mit den Tests zu tun – durch sie würden nämlich Infizierte entdeckt, die ansonsten im Dunkelfeld bleiben und das Virus weitergeben.

„Den allergrößten Effekt beim Eindämmen der dritten Welle hatte damals das Testen“

Und was passiert, wenn die Tests ausbleiben? Die Forscher haben Modellrechnungen für Rheinland-Pfalz unternommen. „Was wir dann sehen, ist, dass es diesen Einbruch etwa in der zweiten Woche nach Schulbeginn nicht gegeben hätte. Und das wäre noch bis zum November angestiegen, bis es dann mal abgeflacht wäre und dann wegen der Impfung dann doch langsam runtergegangen wäre. Das ist ein ganz massiver Punkt. Auch für das Frühjahr, für die Osterzeit, haben wir genau denselben Effekt gesehen. Und da konnten wir auch zeigen, dass der allergrößte Effekt beim Eindämmen der dritten Welle damals eben auch das Testen war, noch größer als das Impfen oder eben die Kontaktverschärfungen.“

Anlasslos also? Da rast gerade die vierte Welle durch unser Gymnasium, die Schule ist nur noch mit Coronaverwaltung beschäftigt. Die Kinder aus Klassen ohne Fälle werden mit Schülern aus Klassen mit Fällen in diversen Fächern weiter fleißig zusammengewürfelt, aber ok, kein Anlass

— Stina (@Stina2312) October 11, 2021


Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach beschreibt die Durchseuchung von Kindern – wie sie der DKVJ in Kauf nimmt – als gefährlich. Er warnt vor den Langzeit-Folgen einer Infektion. Auf Twitter erklärt er: Bei Kindern treffe das Virus auf wachsende Zellen im Gehirn. „Wenn Kinder nach Covid nicht riechen oder schmecken, ist das Gehirn betroffen. Will man das? Wer von den Verharmlosern kann garantieren, dass diese Kinder nicht in 5 Jahren neurologische Auffälligkeiten haben?“ Und weiter: „Auch höre ich immer wieder, dass selbst bei der Delta Variante ‚nur‘ 1% der Kinder ins Krankenhaus müssten. Wäre das bei Schulbusunfällen die Quote, wäre die Hölle los. Unterricht darf nicht ausfallen. Aber ein Freedom Day mit Durchseuchung der Kinder wäre falsch, zu früh.“ News4teachers / mit Material der dpa

Hier geht es zu einer Studie des Fraunhofer ITWM zur Wirkung von Schnelltests in Schulen.

Ärzte-Funktionäre drängen (schon wieder!) darauf, Maskenpflicht an Schulen zu streichen – Virologin Brinkmann: „dumm“

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Koogle
2 Jahre zuvor

In Sachsen und Thüringen sterben fast doppelt so viele Infizierte Menschen an Corona wie z.B. in Niedersachsen.

Wenn Kinder keine Maske tragen und nicht getestet werden, dann verbreitet sich Corona eben auch schneller unter den ungeimpften Erwachsenen. (leider trifft es auch manche Geimpfte)

Es wird wohl einige Monate dauern, bis alle Erwachsenen Geimpft, Genesen oder Gestorben sind.

Das neue 3G:

— GEIMPFT
— GENESEN
— GESTORBEN

Mika
2 Jahre zuvor

Ich empfehle Fischbach und Konsorten, die Strategie „was man nicht sieht, ist auch nicht da“ konsequent im Alltag anzuwenden. Beispielsweise könnten sie beim Überqueren vielbefahrener Straßen Augen und Ohren verschließen und einfach loslaufen (wenn ich weder nach Autos Ausschau halte noch sie höre, sind sie nicht da). Dieses Verhalten braucht man konsequenterweise erst dann ändern, wenn aus den Krankenhäusern die Rückkopplung erfolgt, dass diese mit Unfallopfern volllaufen.

Leseratte
2 Jahre zuvor

Dafür hat Fischbach doch jetzt die Impfung wärmstens und uneingeschränkt empfohlen…

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/corona-kinderaerzte-fuer-uneingeschraenkte-impfung-ab-zwoelf-jahren,SlzQRZS

Und dann kann man ja alle anderen Schutzmaßnahmen streichen…
Wie viele SuS sind bisher geimpft? Man macht wieder den zweiten Schritt vor dem ersten. Es gibt keinen adäquaten Ersatz für Maskenpflicht und Tests, solange die Inzidenzen bei SuS so extrem hoch sind und auch weiter in die anderen Altersgruppen getragen werden. Impfdurchbrüche bei Älteren häufen sich. Wieso muss man immer gleich Maßnahmen streichen, wenn es eine andere gibt, statt die Maßnahmen zusammen als wirksamsten Schutz zu belassen…

Leseratte
2 Jahre zuvor

„Kinder haben zwar in der Regel weniger schwere Covid-19-Verläufe, das Virus kann ihnen aber trotzdem gefährlich werden. Das berichten auch Thüringer Mediziner. Aber nicht nur Covid bereitet ihnen Sorgen.
Nicht nur Covid-19, sondern auch andere Infektionskrankheiten bei Kindern und jüngeren Menschen bereiten Thüringer Medizinern Sorgen. „In Jena liegen auch immer mehr jüngere, ungeimpfte Menschen zwischen Ende 20 und Mitte 40 auf der Intensivstation“, sagte der Jenaer Infektiologe Mathias Pletz mit Blick auf die Corona-Lage. Die Zahl der Patienten mit dem Atemwegserreger RSV sei in der Klinik zudem gestiegen. In Dänemark etwa seien bereits viele Kinder damit hospitalisiert. „Das Problem ist, dass diese Infektionen nun alle zeitgleich auftreten.“

Schwere Covid-19-Verläufe treten bei Kindern nach Einschätzung des Leiters der Jenaer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, James F. Beck, zwar eher seltener auf. Er machte aber auf Fälle aufmerksam, bei denen Covid-19 Autoimmunerkrankungen nach sich zieht. Dabei würden Organe angegriffen. „Die brauchen dann eine Therapie mit Immunsuppressiva, mit Cortison oder stärkeren Medikamenten, damit der Angriff auf die Organe danach auch wieder nachlässt“, sagte Beck. Offenbar würden diese Kinder mit der richtigen Behandlung aber wieder vollständig gesund werden. […]
Sowohl für den Umgang mit Covid-19, als auch mit anderen Erregern wie RSV oder Influenza empfiehlt Infektiologe Pletz weiter die Maskenpflicht an Schulen. Unter aktuellen Bedingungen halte er das für eine gute Idee, sagte er. Dabei sei es am sinnvollsten, Masken situationsabhängig aufzusetzen: Bei einer Diskussionsrunde im Klassenraum könne sie etwa helfen, Tröpfchen- und Aerosolinfektionen zu vermeiden. Bei einer stillen Klassenarbeit hingegen könne sie auch abgelegt werden.“

https://www.thueringer-allgemeine.de/leben/gesundheit-medizin/mediziner-besorgt-wegen-corona-infektionen-bei-juengeren-id233614949.html

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Also nach einer angeregten Diskussion, in den Aerosole in der Luft hängen und dann Stillarbeit gemacht und die Masken ablegen? Öhm… naja. Wenn das für eine gute Idee gehalten wird…

Leseratte
2 Jahre zuvor

Das passt doch alles nicht zusammen. Eltern, von denen viele selber nicht geimpft sind (in Thüringen ist die Impfquote unter den Erwachsenen miserabel und bei den SuS sieht es nicht besser aus) verlangen Impfpflicht der LuL. Als ob das etwas ändern würde an den Ansteckungen der Ungeimpften untereinander. Und je höher die Viruslast im Raum, umso höher ist die Gefahr, dass sich auch die Geimpften infizieren.
Sind das dieselben Eltern, die sich im vergangenen Jahr noch über eine Privilegierung der LuL beim Impfen aufgeregt haben?

MONTAG, 18. OKTOBER 2021
Coronavirus-Liveticker
+++ 10:20 Elternvertreter fordern Impfpflicht für Lehrpersonal

Elternvertreter und Patientenschützer fordern angesichts steigender Infektionszahlen strengere Maßnahmen in den Herbst- und Wintermonaten. Ines Weber, Vorstandsmitglied des Bundeselternrats, verlangte eine Impfpflicht für Lehrkräfte. Diese müsste von der Bundesregierung „bundeseinheitlich gesetzlich festgeschrieben werden“, sagte sie der Funke Mediengruppe. Die Quarantäne ganzer Klassenverbände oder gar Schulschließungen müssten unbedingt verhindert werden.

+++ 09:58 Ärztevertreter sind für Abschaffung von Massentests an Schulen +++
Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hat sich für eine Abschaffung der regelmäßigen Corona-Tests an Schulen ausgesprochen. „Wir brauchen die anlasslosen Corona-Massentests in Schulen nicht mehr“, sagte Fischbach der „Bild“. Denn Kinder erkrankten selten schwer an Covid-19. „Was uns aktuell wirklich Sorgen bereitet: Die Kinderstationen sind voll mit ganz jungen Patienten, die an Atemwegserkrankungen durch das RSV leiden“, so Fischbach. Corona-Fälle seien die Ausnahme. Der riesige logistische Aufwand der Schnelltests lohne sich nicht und führe nicht selten zu falschen Ergebnissen.“

Wenn die Krankenhäuser aber jetzt schon voll sind, sollte man da erst recht vorsichtig sein und weitere Infektionen, egal ob RSV oder Corona, vermeiden? Vielleicht mit Maskenpflicht? Aber dagegen wettern die Kinderärzte ja auch.

Rike
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

@Leseratte: Erinnerst du dich? Wurden nicht wir LuL verantwortlich gemacht, das Virus “von außen” in die Schule getragen und damit die Kinder angesteckt zu haben?
Und damit wir das nicht tun und Corona endlich ein Ende hat, fordern sie die Impfpflichtige von uns. Ist doch nur konsequent. (Ironie off)
Nicht falsch verstehen: ich bin natürlich geimpft, finde es auch wichtig und richtig, aber diese Forderungen lenken doch wieder vom eigentlichen Problem ab.
Es gäbe wirklich wichtigere Dinge, die die Elternvertreter fordern sollten. Wann waren die eigentlich das letzte Mal in einer Schule ( während des Schulbetriebs) und haben sich ein Bild von der Lage gemacht?

Leseratte
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rike

Ich erinnere mich… Das sehe ich genauso. Ich bin auch geimpft, aber die Diskussion lenkt davon ab, dass es außer Impfung keinen weiteren Schutz gibt, der auch gegen andere Infektionen hilfreich wäre.
Und was ist mit ungeimpften Eltern, die ihre Kinder anstecken, und diese bringen das Virus mit in die Schule??? Davon haben wir doch noch genügend.

gilmore girl
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Und großartig ist auch, dass die Diskussion mittlerweile auch ganz passend von den fehlenden Luftfiltern ablenkt, die nie kommen werden – muss ja auch nicht sein, da man es (politisch initiiert?) geschafft hat, dass man nur noch um den minimalsten Schutz kämpft! Nämlich Masken! Das billigste von allen Mitteln!!! Läuft!

Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor

Die Kinderärzte (zumindest jene um Hrn. Fischbach) verharmlosen mit ihren Forderungen nach einem Normalbetrieb das Virus … mit welchem Argument genau wollen sie dann Eltern dazu auffordern, ihre Kinder impfen zu lassen?

Ich muss da mal was loswerden
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mrs.Braitwhistle

Fischbach ist Funktionär und hat eine eigene Agenda und Karriere. Das ist das gleiche wie ein KuMi in der Politik.

Julius
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mrs.Braitwhistle

Egal- Hauptsache,
– die Kasse stimmt,
– man kann wenig lukrative Tätigkeiten wie PCR- Tests loswerden,
– die Klientel bei Laune halten mit obskuren Forderungen.

Testen gehört nicht in die Schule- Lehrer sind kein medizinisches Personal!!!

Jan aus H
2 Jahre zuvor

Hmm… der Herr scheint inkonsequent zu denken:

Testpflicht… kann weg
Maskenpflicht… kann weg
Schulpräsenzpflicht… ???

Wenn man den Kindern SÄMTLICHEN Schutz verweigert, dann sollte man sinnvollerweise auch die Schulpräsenzpflicht aufheben. Dann können sich die schützen, die das wollen, statt gezwungen zu werden, bei dem Durchseuchungsirrsinn mitzumachen.

Bei uns im Stadtkreis (sehr hohe Inzidenzen, die Altersgruppe 5-13 lag teilweise bei fast 600!) fallen die Inzidenzen aktuell gerade deutlich, auch unter Kindern. Das ist aber keineswegs das Ergebnis einer besonders guten Corona-Schul-Politik, sondern liegt schlichtweg daran, dass Ferien in NRW sind. Oh Wunder… Schulen zu -> Zahlen sinken.

Wie kann man da auf die Idee kommen, es einfach laufen zu lassen?

„Denn Kinder erkrankten selten schwer an Covid-19.“

Kinder, die bei Rot über die Ampel gehen, verunglücken selten schwer. Ab und zu wird mal eins überfahren, aber bei den meisten bleibt es beim Schreck oder ein paar blauen Flecken. Wenn man die Logik des Herrn F ansetzt, dann sollte man die Kinder nicht nur dazu ermuntern, bei Rot über die Straße zu gehen, sondern sie sogar dazu zwingen.

Nochmal: Corona ist KEIN Schnupfen! Es ist eine Gefäßkrankheit mit weitgehend unbekannten Spätfolgen. Wie kann man als ARZT ernsthaft auf die Idee kommen, eine ganze Generation einem solchen Risiko wissentlich auszusetzen, wenn es Maßnahmen gibt, die das Risiko erwiesenermaßen senken?

Und: Die Zulassung des ersten U12-Impfstoffs ist nur noch Wochen entfernt. Warum muss man jetzt nochmal schnell beim Durchseuchen aufs Gas treten, statt so lange stillzuhalten?

S.
2 Jahre zuvor

Fischbach ist Präsident einer Berufvereinigung.
Denken wir mal an praktische Gründe:
– Könnte es sein, dass ein PCR-Test bei einem Kind nicht besonders hoch vergütet wird?
– Könnte es sein, dass viele Kinderarztpraxen nicht über die Räumlichkeiten verfügen, Kinder und Jugendliche mit einem positiven Antigentest, die auf einen PCR-Test warten, gut abzusondern?
– Den Test zu machen, ist mit Gefahren verbunden, wenn man als Arzt*Ärztin bzw. als Arzthelfer*in keine Schutzkleidung trägt. Schutzkleidung anzuziehen, ist mit Zeit und zusätzlichen Hygieneregeln verbunden – außerdem mit zusätzlichen Kosten.

Rosa
2 Jahre zuvor
Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor

Sehen wir es mal so, in dieser ganzen Diskussion gibt es im Prinzip 2 Lager/ Meinungen/Überzeugungen, die entsprechende Vorgehensweisen fordern.

Wir haben diejenigen, welche nicht an eine Gefahr von Corona glauben. Sie vertreten die Meinung Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen spielen keine Rolle, in welcher Höhe auch immer. Dire Pandemie, wenn es denn eine überhaupt gab, sei bewältigt, es sei Zeit Maßnahmen aller Art einzustellen. Es werden Zahlen von Coronatoten und Hospitalisierung angezweifelt, viele, vor allem Ältere sterben ja sowieso und gar nicht an/mit Corona. Es wird angezweifelt, daß eine Infektion gefährlich ist, weil viele gar keine oder nur wenige Symptome hätten, ergo gar nicht „krank“ sein. Longcovid , vor allem bei Kindern sei überbewertet.
Der Virus sei für den Großteil der Bevölkerung nicht relevant. Es herrscht Panikmache. Man sagt es reicht jetzt, das muss jetzt mal ein Ende haben.

Nun, diejenigen, die es dann doch erwischt haben einfach nur Pech? Sind da die Zahlen und Berichte gefaked?

Das andere Lager sind diejenigen, die in Corona und in einer drohenden Durchseuchung sehr wohl eine Gefahr sehen. Es wird gewarnt, Covid-19 ist ein Multiorganvirus, von dem noch lange nicht klar ist welche Auswirkungen in Zukunft für Infizierte drohen. Nachweislich wird daraufhin gewiesen, daß Kinder und Jugendliche sehr wohl erkranken, auch mit schwereren Verläufen. Daß jedes Kind es wert ist einen Schutz zu erhalten. Daß es gerade für die noch nicht impfbaren Kinder U12 keinen Schutz mehr in Schulen gibt. Und Schule ist Pflicht!
Im Privaten könne sich jeder eigenverantwortlich schützen, niemand sei gezwungen sich mit vielen anderen Menschen in einem geschlossen Raum ohne Schutzmaßnahmen aufzuhalten. Das treffe für SuS eben nicht zu.

Wie sieht die aktuelle Situation aus?
Wir sind in Erwartung eines Impfstoffs, auch für Kinder U12. Die Zulassungsverfshren laufen.
Die Bevölkerung hat große Teile der „Freiheiten“ zurück.
Zumindest Geimpfte haben eigentlich keine Einschränkungen mehr. Restaurantbesuche, Feste, Feiern, Konzerte, Fussball , Urlaub…alles ist möglich.
Dies alles kann man, in persönlicher Abwägung, wieder genießen.
Es wird weiter versucht die Impfung voranzutreiben. Studien aus Israel belegen, daß die Drittimpfung weitere deutlich vergrößerte Sicherheit in allen Altersstufen bringt.
Die steigenden Zahlen der Infektionen kann man an der Vielzahl der erzwungenen, ungeschützten Kontakte (Schulen) sehen.
Es ist nunmal Fakt, daß niemand in der Lage ist, eine völlige Harmlosigkeit des Virus, in Bezug auf Longcovid und körperliche, gesundheitliche Schäden, zu garantieren. Die Gefahren, die eine Durchseuchung mitsich bringt, kann niemand wirklich entkräften.
Wieso will man dann alles, jegliche Schutzmaßnahmen über Bord werfen.
Warum sollen die Menschen, die noch keine Chance auf einen anderen Schutz haben, so „geopfert“ werden.
Was ist so schrecklich daran, in Schulen ( einzige Orte mit Präsenzpflicht für viele Ungeimpfte) noch Maßnahmen aufrecht zu erhalten.
Wir sind doch in allen anderen Bereichen wieder auf einem Niveau, wo fast jeder „sein altes Leben“ zurück hat.
Ich verstehe euer Problem nicht!
Klar, fanatische, überzeugte Impfgegner, weden wir nicht überzeugen können. Auch werden wir mit Corona leben müssen. Aber bitte so, daß die Gesundheitsgefahren minimiert werden. Hohe Impfrate, bei allen Altersgruppen, Verhinderung von Mutationen und verhindern von Durchseuchungen.
Der Zeitpunkt wird kommen, wo man durch Boosterimpfung, Eindämmung der Infektionszahlen und vielleicht auch andere Medikamente, die Situation im Griff hat.
Wir jedoch, steuern gerade in die andere Richtung.
Ist der Egoismus so groß, ist die Realitätswahrnehmung inzwischen so verdreht?

Rike
2 Jahre zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

Gut analysiert! Und ja, ich denke, der Egoismus ist mindestens so groß – leider.

Lila
2 Jahre zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

@Darfdaswahrsein:
Ich denke, es gibt nicht nur diese beiden Lager. Es gibt viele Facetten dazwischen – nur leider werden diese oft von den von Ihnen beschriebenen beiden Lagern in die jeweils andere Ecke gepresst. In die Corona-Leugner/Querdenker-Ecke oder in die Panikmacher-Ecke. Es wird dem jeweils anderen oft überhaupt nicht mehr zugehört. Es werden nur noch Schlagworte wahrgenommen und -zack- in die jeweilige Schublade gepresst. Das ist sehr schade!!!

Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lila

@Lila

Ja sicher gibt es auch viele die so dazwischen angesiedelt sind, oder ganz fanatische oder solche die ein bißchen von beidem glauben.
Aber sehen wir es doch mal nüchtern. Es tendiert immer in die eine oder andere Richtung.
Und ändert es etwas am großen Ganzen?
Nein , für mich nicht!
Es geht nicht mehr um Schubladen.
Es geht doch jetzt darum, wie wir weiter verfahren wollen. Hü und Hott gleichzeitig geht eben nicht!
Wollen wir auf gefährdete Mitmenschen achten, glauben wir, dass eine Gefahr immernoch besteht, wollen wir deshalb andere schützen?
Oder glauben wir an keine Gefahr, an kein Risiko, und werden alles „laufen“ lassen.
Oder sind uns andere gar egal und wir pochen nur auf unser eigenes, vermeintliches Recht, alles tun und lassen zu können was uns gerade passt, ohne Rücksicht auf Verluste.

DAS ist es was sich jeder mal durch den Kopf gehen lassen sollte.
Ich persönlich bin mir total im Klaren, wo ich stehe und was ich bereit bin dafür zu leisten.

dickebank
2 Jahre zuvor

Alle rufen nach kleineren Klassen, und jetzt wo entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, ist es auch wieder nicht recht.

Zukünftig eine geimpfte Lehrkraft vor dem Rest von ehemals 30 SuS, der entweder geimpft, genesen oder nach leichten Verlauf wieder gesundet ist. Bei entsprechend hoher Letalität gibt es vielleicht sogar Doppelsteckungen. Also nicht aufregen sondern das Positive sehen:(

Rosa
2 Jahre zuvor

Es wird ein falsches Signal von Jens Spahn ausgesprochen und dies bestärkt die KM in Ihren Fehlentscheidungen.https://www.rnd.de/politik/ende-der-corona-notlage-karl-lauterbach-kritisiert-gesundheitsminister-jens-spahn-FXNWZTUYGJHORFK6L4HJGSWOBE.html Zum Glück gibt es noch Menschen die ihren Verstand einsetzen.

Außenseiter im Dienst
2 Jahre zuvor
Antwortet  Rosa

Die Fehlentscheidungen haben die doch auch ganz ohne Spahn hinbekommen.

Anders herum wird der Schuh raus.
Spahn legitimiert diese Entscheidungen jetzt.

Leseratte
2 Jahre zuvor

In den Niederlanden passiert jetzt das, was uns dann auch bevorsteht, abgesehen davon , dass in etlichen Bundesländern die Infektionszahlen jetzt schon stark steigen und die Impfquote niedrig ist, z.B. in Thüringen und Sachsen.

„+++ 16:22 Niederlande melden starken Fallzahl-Anstieg nach Lockerungen +++
Der starke Anstieg von Corona-Infektionen und Patientenzahlen in Krankenhäusern in den Niederlanden hält an. In den vergangenen sieben Tagen nahm die Zahl der Neuinfektionen um 44 Prozent im Vergleich zur Vorwoche zu, wie das zuständige Reichsinstitut für Gesundheit und Umwelt (RIVM) mitteilte. Gut 25.700 Fälle wurden gemeldet. Die Inzidenz beträgt nach Angaben des RIVM 151. Die Behörde sieht einen direkten Zusammenhang mit der Lockerung der Maßnahmen vor etwa drei Wochen. So war die Abstandsregel von 1,5 Meter aufgehoben worden. Masken müssen nur im öffentlichen Nahverkehr getragen werden. Nur vor dem Besuch von Gaststätten wird ein Nachweis verlangt, dass man getestet, geimpft oder genesen ist. Auch die Zahl der Todesfälle stieg. In den vergangen sieben Tagen wurden 48 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet, fast doppelt so viel wie in der Vorwoche. Die Zahl der Covid-Patienten in Krankenhäusern und auf Intensivstationen stieg so stark an, dass Krankenhäuser erneut Operationen absagen müssen. Etwa 80 Prozent der Covid-Patienten sind nicht geimpft.“

https://www.n-tv.de/panorama/17-07-Spahn-Ampel-Parteien-sollen-kuenftig-ueber-Ausnahmezustand-entscheiden–article21626512.html

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Leseratte

Nene, im Ausland ist alles schick. Die kommen ohne Maskenpflicht, Tests und Luftfilter aus. Schulen waren nie geschlossen und es gab nirgends ausser in Deutschlland einen Lockdown. Im Ausland gab es keine Corona Toten und keinerlei Einschränkungen.

Da kannst doch jetzt nicht mit sowas ums Eck kommen.
Zudem: sind doch nur 20% Geimpfte, die im Krankenhaus liegen. Läuft doch!

xy
2 Jahre zuvor

Herr Fischbach darf sich gerne mit dem Pflegepersonal und den Intensivmedizinern unterhalten, die sich sicher darauf freuen, den Bockmist der ewigen Verharmloser erneut auszubaden!

Hellus
2 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Das ist meiner Ansicht nach ein gewichtiges Argument für jede Maßnahme (Impfung, Maskentragen, Abstand usw.):
es gilt die Belastungen für die Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, möglichst gering zu halten. Oder wir haben bald einen noch größeren Mangel an medizinischem Personal, durch Burnout, Frühverrentung, Berufswechsel usw.
Das sind Menschen, die in den letzten 1,5 Jahren Unglaubliches geleistet haben, aber irgendwann sind auch die „auf“. Wir sollten auf sie Rücksicht nehmen, aus Mitgefühl und aus Eigeninteresse, denn irgendwann ist jeder einmal auf sie angewiesen.

auweia!!
2 Jahre zuvor
Antwortet  Hellus

Ein anderes Argument ist, dass die Kinderkliniken in NRW jetzt schon mit auch anderen Atemwegsinkekten am Anschlag sind und Beatmungsgeräte kaum noch zur Verfügung stehen und dass obwohl hier Herbstferien und die Inzidenzen niedrig sind. Wenn die Schule wieder losgeht, dürfte sich die Situation verschärfen ( Nähe in den OPNV etc.). Ohne Tests werden sich die Infektionen unbemerkt ausbreiten, wie im letzten Jahr. Aber damals waren Kinder ja noch keine Pandemietreiber -Ironie off.

Viva
2 Jahre zuvor

Herr Fischbach stellt sich sicherlich auch darauf ein, dass Kinder nach ihrer Coronainfektion monatelang nicht richtig am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, da sie folgenreich unter Einschränkungen aufgrund einer Long-Covid-Situation leiden. Das ist dann nämlich nicht nur eine große physische, sondern auch eine psychische Belastung, wenn man wochen- bis monatelang nicht mehr am gewohnten Alltag teilnehmen kann. War nicht u.a. auch er derjenige, der medienwirksam immer wieder darauf aufmerksam gemacht hat, dass der Lockdown für die Kinder und Jugendlichen zu extremen psychischen Folgen geführt habe? Eine Long-Covid-Erkrankung könnte für die betroffenen Kinder noch zu extremeren psychischen Folgen führen als es der Distanz- und Wechselunterricht und die Einschränkungen in der Freizeit es bisher getan und sich in Kinderarztpraxen gezeigt haben. Alles egal? Sollte man dieses erwartbare Szenario aufgrund von Coronainfektionen nicht aus Ärztsicht unter allen Umständen verhindern (z.B. durch geschützten Präsenzunterricht bis zur Imfpung von allen Schulkindern)?

Stattdessen wird gefordert: Masken in den Schulen weg (auch bei den älteren, die gar keine Probleme mit der Maske haben); Tests in den Schulen weg (wegen Kinderarztpraxenüberlastung aufgrund von PCR-Massentestungen); Kinderimpfung nur, wenn wirklich gewollt und auch nur, wenn von der Stiko empfohlen; zukünftige Folgen (insbesondere auch psychische) einer Coronainfektion bei Kindern (erstmal) ignorieren … dagegen aber Impfpflicht für Lehrer(innen) und pädagogisches Personal einfordern und Erwachsene zur Impfung aufrufen, um vulnerable Menschen (dann doch auch eigenartigerweise explizit Kinder, denen Corona nicht viel angeblich antun kann) zu schützen … wie passt das alles bei Fischbach & Co. zusammen?

Mir fällt es schwer zu glauben, dass im Interesse der Kinder gehandelt wird, weil Fischbach & Co. sich nicht nur für einen Präsenzunterricht einsetzen, sondern vor allem für einen UNSICHEREN Präsenzunterricht, bei dem sich alle Kinder (re)infizieren werden – ob geimpft oder nicht. Mir fällt es schwer zu gauben, dass im Interesse der Kinder gehandelt wird, weil die Impfung für die Kinder eine nachgeordnete Rolle in der Priorität der Pandemiebekämpfung bei Kindern für diese Kinderärzte hat und dem weder Zeit noch Bedeutung noch Wertschätzung eingeräumt wird.

Mir fällt es dagegen leicht zu glauben, dass bei vollem Risiko für die Kinder wegen der Impfdefizite bei den Erwachsenen und auch im Sinne von Eigeninteressen gehandelt wird. Erst hieß es, Herdenimmunität sei ohne die Kinder nicht zu erreichen. Jetzt dauert es nur noch ein paar Wochen bis zur möglichen Impfung für alle Schulkinder und man hat weder die Zeit, darauf zu warten noch würdigt man diese Möglichkeit zur Pandemiebekämpfung (sprich Herdenimmunität über Impfung vor Infektion) entsprechend! Man hat die Möglichkeit, den Präsenzunterricht sicherer zu machen und man handelt dagegen – aus praktischen Gründen wie Überlastung der Kinderarztpraxen duch die PCR-Testerei zu verhindern. Schnell, schnell sollen die Kinder stattdessen möglichst sogar unerkannt durch die Infektion gehen. So kann man auch Herdenimmunität anstreben über die Kinder, aber nicht, weil es für und mit den Kindern nicht anders ginge (die Impfung für alle Schulkinder wird bald möglich sein), nein, weil es sich mit dem Part der erwachsenen Gesellschaft trotz aller Aufrufe zum Impfen nicht anders machen lässt, weil sich dieser Part den Luxus gönnt, andere für sich impfen zu lassen oder auch – aus den verschiedensten Gründen – sich keine Sorgen wegen Corona macht.

Fischbach & Co. regen sich darüber auf, wenn die Politik eine Impfempfehlung für die Kinder zeitlich vor der Stiko rausgibt! Fischbach nennt das „einen Fehler“ der Politik, der Stiko vorzugreifen. Auch im Nachhinein, nachdem die Stiko die Empfehlung ausgesprochen HAT für Kinder Ü12! Warum eigentlich? So hat doch die Politik im Nachhinein nichts falsch gemacht; die Stiko hinkte nur etwas nach und kam schließlich später doch auch zu demselben Ergebnis!

Und was machen Fischbach & Co. jetzt? Der Impfung U-12 vorweggreifen, der Stiko-Empfehlung U-12 vorweggreifen, der Politik Handlungsempfehlungen zur Aufgabe aller Schutzmaßnahmen in den Schulen geben, Herdenimmunität durch Durchseuchung der Kinder anstreben und damit die Kinderarztpraxen in Sachen Belastung durch Longcovid – aber auch die Krankenhäuser allgemein durch Impfdurchbrüche und Infektionen – aus- und belasten!

Das alles soll in den Befugnisbereich eines Kinderärzte-Präsidenten fallen? Da Distanzunterricht offensichtlich kein diskutierbares Thema in Deutschland – sogar bei regelrechten Ausbrüchen – mehr zu sein scheint, der doch gerade auch laut diesen Kinderärzten insbesondere bei den Kindern psychische Probleme verstärkt hat, die auch vor den Lockdowns schon unter vermehrten Problemen litten, fällt die Diskussionsgrundlage für Folgen aus Lockdowns für diese Kinder doch in Zukunft eher weg. Es geht nicht um Schulschließungen … ja oder nein … es geht hier lediglich um die Frage, ob Kinder ganz schnell durchseucht ODER geimpft und bis dahin geschützt werden sollen. Die Positionen von Fischbach & Co. sind dazu eindeutig. Nur profitieren davon die Kinder nicht, sondern die Hirnis in unserer Gesellschaft, an die man sonst nicht so richtig drankommt. Mit den kleinen Patienten kann man es ja machen…und nachher wird sich darauf berufen, dass Erkenntnisse sich entwickeln und niemand es so vorhersehen konnte und dabei füllen sich auch noch finanziell die eigenen Taschen. Wer könnte prädestinierter dafür sein, eine Durchseuchung der Gesellschaft auf dem Rücken der überwiegend noch ungeimpften Kinder voranzutreiben, wenn nicht Kinderärzte? Corona boomt, die Langzeitfolgen aus Coronainfektion bei Kindern werden boomen, die Kinder- und Jugendmedizin boomt, die Verursacher von heute sind die helfenden Hände von morgen … und nebenbei wird die freiheitliche Welt in Deutschland für die meisten gerettet. Die auf Vorausrechnungen basierten bis zu 220 im Zuge der Durchseuchung in Deutschland an Corona versterbenden Kinder – ob vorerkrankt oder nicht – die Infektionen mit Todesausgang bei Ungeimpften generell – die Infektionen mit Todesausgang bei Impfdurchbrüchen (insbesondere auch bei den Älteren) … soweit muss man öffentlich als Kinderärzte-Präsident nicht denken oder Stellung beziehen … es braucht lediglich vermehrtes Augenmaß auf die Ausweitung der Studienplätze für Kinder- und Jugendmediziner, neue und mehr Praxen, insbesondere auch im Bereich der Kinder- und Jugendpsychatrie … wohlwissend, dass da nachhaltig Bedarf sein wird: Boom wegen Corona-Langzeitfolgen!!!

Des einen Glück ist eben des anderen Leid! Und der Heiligenschein der scheinbar einzigen wahren Kinderfreunde in Deutschland überleuchtet alles!

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  Viva

Liebe Viva…
Touche‘!!! Vielen Dank für die wunderbare Zusammenfassung…

….und ja, herzlich willkommen in der absurden Welt des Herrn Dr. FISCHBACH!!

😉

TaMu
2 Jahre zuvor
Antwortet  Viva

Perfekt analysiert, danke, Viva!

catblue
2 Jahre zuvor
Antwortet  Viva

Auch ich danke für diese treffende Zusammenfassung

TaMu
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klugscheisser

Vielleicht sollte man viel stärker auf die Corona-Spätfolge Haarausfall hinweisen. Ich glaube, das schockt einfach mehr als Nieren-oder Herzprobleme oder Dauermüdigkeit. Schäden am äußeren Erscheinungsbild sind für die meisten Menschen so indiskutabel, dass alles dagegen unternommen wird, und so eine kleine Spritze ist da noch harmlos oder gar Maskentragen… so lange es der Schönheit dient, würde sie auch rund um die Uhr getragen werden. Ich bin auch froh, geimpft zu sein und als Bonus auch noch meine schönen Haare geschützt zu haben.

xy
2 Jahre zuvor

Long Covid bei Kindern. Sehenswerter Beitrag.

https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-700606.html

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Ich kenne selbst zwei gymnasiale Schüler, die an Long-Covid-Symptome leiden. Sie haben erhebliche Konzentrationsstörungen, können dem Unterricht nicht lange folgen, wirken depressiv und teilnahmslos.

Hellus
2 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Hammer-Beitrag!
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Rike
2 Jahre zuvor
Antwortet  xy

Mein erster Gedanke war: Wir sollten das Video zum Pflichtprogramm auf einem außerordentlichen Elternabend machen. Aber das gäbe richtig Ärger.

AvL
2 Jahre zuvor

Herr Fischbach verhält sich rücksichtslos gegenüber seinem Klientel der heranwachsenden Kinder, deren Interessen und Gesundheit er schützen müsste.
Statt dessen erfolgt die mediale Unterstützung einer planlosen Aufgabe einfachster Schutzmaßnahmen im Klassenraum, ohne dass seine Patienten durch Luftreinigungsfilteranlagen geschützt werden. Die Folge wird eine massenhafte Durchseuchung sein, wie diese bereits in Bayern und Thüringen nachweisbar ist.
Es ist zum Fremdschämen.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Ah, @xy hatte ihn schon reingestellt….

xy
2 Jahre zuvor

Marokko kappt den Luftverkehr mit Deutschland und weiteren Hochinzidenzländern. Wir haben es weit gebracht. Zuerst die Alten zu spät geschützt und jetzt die Kinder gar nicht geschützt. Aber die Party läuft wieder.
Mein Mitgefühl gilt dem medizinischen Personal.

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor

Habe derzeit nicht den Überblick, ob dies schon gepostet wurde:

„Vorschau: Exakt – Die Story: Unerkannt und unterschätzt – Wenn Kinder an Long-Covid leiden | MDR.DE“ https://www.mdr.de/tv/programm/video-563826.html

Erschütternd!

Erzieherin
2 Jahre zuvor

Die Corona des Auges der Wahrheit… Die ideologischen Zahnräder unserer Gesellschaft… Wenn die naturwissenschaftliche Wahrheit zum Virus so eindeutig, wie können dann Institutionen und einzelne Personen so eigennützig lügen und propagieren?

Corona deckt das mehr als deutlich auf. Also mitmachen, um Geld zu verdienen oder nicht mehr für dieses „Teilsystem“ arbeiten?