„Kein Qualitätsverlust“: Schopper will harte Null-Punkte-Regel beim Abitur kippen

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Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) plant Erleichterungen bei der Abiturprüfung. Sie will die harte Null-Punkte-Regel kippen. «Wir wollen den betroffenen Schülerinnen und Schülern damit eine zweite Chance geben und Härtefälle vermeiden», sagte am Freitag ein Sprecher des Kultusministeriums.

„Härtefälle vermeiden“: Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne). Foto: Kultusministerium Baden-Württemberg

Nach der bisherigen Regelung fallen Abiturienten durch, wenn sie bei einer der beiden mündlichen Prüfungen nicht mindestens einen Notenpunkt erreichen. Prüflinge, die im Schriftlichen im Leistungsfach null Punkte bekommen, haben dagegen die Möglichkeit einer zusätzlichen mündlichen Prüfung. Die neue Regelung sieht nun für jeden der fünf Teile der Abiturprüfung – drei schriftliche, zwei mündliche Prüfungen – die Möglichkeit einer zusätzlichen mündlichen Prüfung vor.

Bislang waren bei null Punkten in der schriftlichen Prüfung drei Punkte im Mündlichen notwendig, um zu bestehen. Künftig wird ein Punkt in der zusätzlichen Prüfung reichen, so das Ministerium.

«Hiermit geht keineswegs ein Qualitätsverlust einher. Die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten werden ohnehin nur zur Prüfung zugelassen, wenn sie gewisse Mindestnoten erreichen», betonte der Ministeriumssprecher. Man schaffe nur eine Ausgleichsmöglichkeit für wenige Betroffene. «Denn wir wollen den Prüflingen nicht den ganzen Abschluss nehmen, nur weil sie einen Blackout haben.» dpa

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Mika
2 Jahre zuvor

Und es zeigt sich immer mehr, dass die immer wieder vernommene Beteuerung: „Wir müssen und wir werden alles tun, um die Schulen für den Präsenzunterricht offen zu halten!“ zu übersetzen ist mit: „Fenster auf bei Regen und Sturm, Fenster auf bei Kälte und Lärm, Fenster auf – offene Fenster bedeuten offene Schulen“

Rosa
2 Jahre zuvor

Geht Schopper Plus Punkte sammeln. Hat Sie Schuldgefühle nach der Mogelpackung ohne Inhalt um die Lernrückstände aufzuarbeiten. Jeder Schuljahrgang ist von den vielen Fehlentscheidungen getroffen und gebeutelt, denn in BW ist G8 und haben nochmals ein verkürztes G7 Schuljahr geleistet. Das Aufholprogramm ist an vielen Schulen immer noch nicht angekommen.https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/swr-talk-quo-vadis-schule-bildung-in-corona-pandemie-100.html

Hoffnung
2 Jahre zuvor

Vielleicht sollte man insgesamt an den Schulen die Lehrpläne anpassen. Wir haben seit 2 Jahren Pandemie. Die Schüler frieren sich den ganzen Winter die Finger ab. Das Lernen fand teilweise als Distanzu gereicht statt, es gibt viele Lücken. Und der Lehrplan bzw. die Anforderungen sind starr wie zuvor. Was soll das? Warum hat die Politik unsere Kinder vergessen? Kinder sind unsere Zukunft!!!! Warum geht Eine Gesellschaft so schlecht mit ihren Kindern um??????

Erasco
2 Jahre zuvor

Nein, wir hatten durch die unsinnigen Anweisungen keinen Qualitätsverlust. Einfach mal es den Schulen überlassen. Und die Lehrer nicht bevormunden. Wir können es besser als jedes KuMi. Danke für die Mehrarbeit. Wir hatten noch nie schlechtere Schüler als zur Zeit. Arbeite am Oberstufengymnasium. Grundschulen mit allen anderen Schulformen gleichzusetzen ist echt grenzwertig. Und steigert Burn-out bei den doch jetzt wieder wichtigen systemrelevantem Kollegen – danke für die Priorisierung, die keine war- ins Unermessliche. Auch die Booster-Impfung habe ich mir selbst besorgt. Danke, das ich deshalb unter den unmöglichsten Umständen arbeiten darf. Schön wäre es mal den Schulen etwas zu überlassen ohne uns zu bevormunden- wir haben Ahnung- Kultusminister?
Im übrigen bin ich gerade krank geschrieben. Psychiater was soll ich sagen? Danke Dienstherr? Hauptsache ihr gebt unsinnige Anweisungen aus dem Home-Office, falls ihr überhaupt erreicht werdet.
Besuch in Schulen erwünscht – macht ihr aber nicht.

Yvonne Schulte
2 Jahre zuvor

Grundsätzlich ist das Argument Schopper’s doch nur logisch, wenn diese Regel nicht nur im Schriftlichen sondern auch mündlich gilt. Zu mutmaßen, woran diese Regeländerung liegen könnte, ist mehr als nur spekulativ.

Küstenfuchs
2 Jahre zuvor

Was für eine Nebelkerze! Wie viele Schüler betrifft das denn so in BW? Ich tippe auf eine Zahl zwischen 20 und 40.

Bauer
2 Jahre zuvor

Welche Probleme hat Frau Schopper?
Rutsch mir den Buckel runter!

XX -Lafalicite
2 Jahre zuvor

Warum wird der Frust über Corona in den Kommentaren abgelassen?! Mein Jahrgang ist übrigens gut durch die Pandemie gekommen. Den meisten ist hoffentlich klar, daass ddas Abitur nicht geschenkt ist. „Schlechtesten Schüler zur Zeit“? Pah.
Außerdem bemühen sich die Politiker auch die Kinder nicht zu vergessen, so wie man an diesem Artikel sehen kann und an den anderweitigen Überlegungen der Regierung. Wenn man sich immer über die Politiker beschwert, sollte man auch Vorschläge zur Verbesserung äußern können.

Dina
2 Jahre zuvor

Was ist dann mit den Real-/ und Werkrealschülern?? Sind diese nicht auch von allem betroffen oder zählen die nichts?? Bin echt entsetzt, dass sich hier nur alles um Abiturienten dreht!!