„Präsenzunterricht nicht um jeden Preis“: Demonstration für sichere Kitas und Schulen

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BERLIN. Zahlreiche Eltern, SchülerInnen, LehrerInnen und ErzieherInnen haben am Wochenende vor dem Sitz der Kultusministerkonferenz in Berlin für sichere Bildungseinrichtungen demonstriert. Sie forderten unter anderem ein sofortiges Aussetzen der Präsenzpflicht. Zur Kundgebung aufgerufen haben das Bündnis Berliner Eltern und die bundesweit aktive Initiative SichereBildungJetzt.

Vor dem Sitz der KMK in Berlin wurde demonstriert. Foto: #LeiseWirdSichtbar

Die Kundgebung war Teil einer bundesweiten Aktion unter dem Motto #LeiseWirdSichtbar mit zeitgleich stattfindenden Kundgebungen in sieben Städten Deutschlands. „Täglich wird mir mitgeteilt, dass weitere MitschülerInnnen sich mit Covid infiziert haben. Infektionsketten sind nicht nachvollziehbar. In meinen Kursen, testen sich Schülerinnen und Schüler ,live‘ positiv“, berichtet Anjo Genow, Schülersprecher und Mitglied des Landesschülerausschusses Berlin. „Infizierte werden dem Unterricht von zuhause zugeschaltet und man sieht und hört Ihnen an, wie krank sie sind. Die Politik muss auf unsere Forderungen reagieren, denn so kann es nicht weitergehen. Jedenfalls nicht mit uns!“

„Nach fast zwei Jahren Pandemie und den bereits im letzten Winter gesammelten Erfahrungen ist es völlig unverständlich und auch nicht akzeptabel, dass die derzeit einzige Strategie für Bildungseinrichtungen die zumindest billigend in Kauf genommene Infektion aller Beteiligten ist“, äußert Undine Balk von der Initiative SichereBildungJETZT. „Gerade in Anbetracht der bisher noch nicht ausreichend bekannten langfristigen Folgen, auch bei Infektionen mit milden Verläufen, ist es eine ziemlich gefährliche Wette, die hier mit der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in den Kitas und Schulen eingegangen wird“, führt sie weiter aus.

„Erwachsene können sich gegen die Impfung entscheiden, Kinder werden in die Schulen gezwungen”

„Präsenzunterricht ist wichtig, aber nicht um jeden Preis. Es ist ungerecht, dass Erwachsene sich gegen die Impfung entscheiden können, während Kinder in die Schulen gezwungen werden”, sagt Daniel Moor vom Berliner Elternbündnis. Er kritisiert die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). „Unser Engagement für sichere offene Schulen wird seit Monaten ignoriert und jetzt passiert genau das, was wir befürchtet hatten – die Zahlen explodieren. Frau Giffey verbreitet irreführende Zahlen, die denen der Gesundheitsämter widersprechen. Dabei wird so getan, als gäbe es nur Schulschließungen oder Vollpräsenz mit Präsenzpflicht. Die positive Perspektive, die der Teilungsunterricht mit Aussetzung der Präsenzpflicht im Frühling 2020 auch für Schüler bot, denen kleine Lerngruppen gut tun, wird dabei unterschlagen.” News4teachers

Landkreis verzeichnet Kinder-Inzidenz von fast 5.500! Statt mehr Schutz: Schüler werden künftig weniger PCR-getestet

 

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19 Kommentare
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Anonymous
2 Jahre zuvor

Wie viele Demonstranten kamen denn bei den in sieben Städten stattfindenden Kundgebungen zusammen? Je kleiner die Zahl, desto weniger beeindruckt dürften sich die politisch Verantwortlichen zeigen.

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Anonymous

@Anonymous
1. googeln
2. hier mit Link mitteilen
3. vielen Dank

potschemutschka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Anonymous

@Anonymous
Auf jeden Fall waren es zu wenige! Anscheinend vertreten unsere Politiker doch die Mehrheitsmeinung – es ist zum verzweifeln. Warum sind die Vernünftigen so leise?

Inis Sönke
2 Jahre zuvor

Soviel Nachrichten über Impfgegner und die Politiker… Ich hätte mich gefreut, wenn diese Demonstrationen nicht nur mehr durch die Presse gegangen wäre… Sondern auch im Vorfeld mehr propagiert… Hätte mich gerne angeschlossen. Petitionen habe ich schon lange für eine sichere Schule unterschrieben. Traurig wie wenig Freiheit und Entscheidungsfreiheit uns als Eltern und unseren Kindern bleibt. Wenn eins von corona übrig bleibt, wäre es doch schön gewesen, das Schulsystem endlich zu reformieren… Neue Lehrpläne, mehr Unterstützung für die Lehrer/innen*, mehr Sozialarbeiter/innen*….

Sunshine1977
2 Jahre zuvor

Ich wäre gerne dabei gewesen!
Wohne nur leider in Stuttgart.
Was in Schulen und Kitas abgeht geht gar nicht!

Sabine Stenz
2 Jahre zuvor

Es wird mit der Gesundheit ( mit dem Leben ) unserer Kinder gespielt. Jedes Kind was krank wird oder schlimmeres, ist auch eines zuviel . Hier wird um das Leben der Kids gepokert,aber man soll sich schützen und impfen,um such die Alten zu schützen. Leute was muss noch passieren . Präsentzunterricht weg und hin zum Distanzunterricht. Ich dachte es heisst zum Wohle des Kindes? Muss ich wohl was falsch verstanden haben. Im übrigen habe ich 6 Enkel die in Schule und kita müssen,trotz Angst. Die Oma

LeiseWirdSichtbar
2 Jahre zuvor

Zu der TN-Zahl: Die Aktion war sehr Kurzfristig und naja – Pandemie.

Berlin + Bremen über 100
München ca 45

Hamburg, Stuttgart, Bonn hab ich aktuell keine Zahlen – kann ich gerne erfragen

05.02. Plakataktion – follow @leisesichtbar – Twitter 😉

Indra Rupp
2 Jahre zuvor

Gibt es auch eine in Osnabrück?

eldorado
2 Jahre zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Auch wenn man nicht bei Twitter ist, kann man hier dem #LeiseWirdSichtbar folgen (einfach immer mal wieder reingucken):
https://twitter.com/search?q=%23LeiseWirdSichtbar&f=live
Sollte es weitere Demos geben, werden die da zu finden sein.

Ansonsten finde ich gut, dass es nicht so viele Leute waren. Mit einem Massenauflauf – sprich Infektionsschutz ignorieren um Infektionsschutz zu fordern – würden sich die Demonstranten ja selbst genauso unglaubwürdig machen, wie die KMs.

Elly
2 Jahre zuvor

Leider viel zu wenige. Es passt aber zusammen, wir waren auch die einzigen Eltern an der Schule unseres Sohnes, die ihr Kind zu Hause lassen wollten. Leider ist es eine Außenseiterposition…

Conny
2 Jahre zuvor

Präsenzpflicht muss weg .
Wann ist die nächste Demo und wo ?

Sven
2 Jahre zuvor

Was soll man von einer der Realität entrückten Politik erwarten ? Nach impfpflicht schreiend die Kontrolle vorsätzlich verloren. Hauptsache die Wirtschaft läuft und keinen Lockdown gleich wieviele Tote. Die absolute Gleichgültigkeit gegenüber der Gesundheit der Bürger. Da kann man nur hoffen das die Straßen bald brennen.

Alexandra Grützner
2 Jahre zuvor

Zum wohle des Kindes ,heißt Pränzpflicht!! Ironie off!! OB dies auch die Gesundtheit betrifft? Glaube nicht. Doch viele Eltern,fürchten,das bei Wechselunterricht und Distanzunterricht,die Kids auf ,der Strecke bleiben. Aber mal ehrlich,es sind die Kids aus Bldungsschwachen Familien,die auf der Strecke bleiben . Und sozialsschwachen Familien ,die trifft es. Wer einen guten Background hat,der muss sich ,nicht fürchten. Doch die schreien am lautesten. Bitte ,bitte Pränzpflicht .Obwohl diese zig Möglichkeiten haben, auch treffen ,im Videocall mit Freunden. Können sich ,die mit wenig Geld ,ned leisten. Doch Die Eltern und auch die sich ,nicht kümmern nehmen ,das ganze billigend in Kauf. Da unsere Infrastruktur,nur noch auf Ganztagsschule ausgelegt ist…Arbeit und soweiter. Kommen die Eltern ,schnell an ihre Grenzen.!!!Da ja Familie,nur noch am Wochenende stattfindet!! Hausaufgaben in der Ogata oder Weiterführende Schule,durch Ganztagsschule,keine Hausaufgaben mehr. Und im Distanzunterricht oder Wechsel müssen Eltern ran. Am besten im Homoffice….tja da geraten viele,an ihre Grenzen..

Lehrer mit Seele
2 Jahre zuvor

Danke. Bitte alle Termine und Orte hier teilen

EineMutter
2 Jahre zuvor

Das die Präsenzpflicht bis Ende Februar nur in Berlin wegfällt und die Eltern selbst entscheiden können, ob sie ihr Kind zur Schule schicken oder nicht hat mich wütend gemacht. Haben nur die Eltern in Berlin Angst um ihre Kinder? Was ist denn mit den Eltern und Kindern der übrigen Bundesländer, die haben keine Angst?

Die Infektionszahlen explodieren und trotzdem müssen die Kinder zur Schule, weil die Politik auf die Präsenzpflicht beharrd. Schlimm und absolut nicht nachvollziehbar. Wie viele Schüler, Lehrkräfte und Eltern müssen denn noch krank werden?

Die Schüler gehen mit Angst in die Schule, Angst davor sich anstecken zu können und das macht nichts mit der Psyche der Schüler?

Es ist unverantwortlich wie die Politik mit der Gesundheit der Kinder spielt, anstatt Distanzunterricht oder Homeschooling anzubieten. An unserer Schule fällt so oft der Unterricht aus, Vertretung findet kaum statt und die Kinder sitzen die Zeit in der Schule ab. Hinzu kommt dann noch der Krankenstand und das viele Schüler und Schülerinnen positiv getestet wurden und in Quarantäne sind.

Die Schule ist kein sicherer Ort, nur leider wollen es die Kultusminister einfach nicht verstehen. Sollen die doch mal eine Woche lang, und dann bitte auch im Winter, zum Hospitalisieren vorbei kommen und sich das ganze vor Ort anschauen. Dann wissen sie erst, wie es in den Schulen wirklich abläuft, denn Theorie und Praxis ist zweierlei.

Bei dem was in unserer Schule alles nicht stattfindet, findet eingeschränkt schulische Bildung statt.
Im Homeschooling würde man Schüler, Lehrkräfte und Eltern schützen, es würden nicht so viele erkranken und regelmäßige Aufgaben können, wenn auch selbstständig, zu Hause erarbeitet werden. Meiner Tochter tat Homeschooling so gut und hat sich dadurch so enorm verbessert.

Bei den hohen Infektionszahlen und die noch weiter steigen werden, bitte KEINE Präsenzpflicht mehr. Endlich anfangen die Gesundheit von Schüler, Lehrkräften und Eltern zu schützen, und zwar JETZT.

Wyld
2 Jahre zuvor

In Brandenburg ist meiner Meinung nach noch viel zu machen, zwar ist die Präsenzpflicht momentan ausgesetzt allerdings leider nur für die 1-5, 7. Und 8. Klasse. Alle anderen werden außen vor gelassen. Meiner Meinung nach sollte die Präsenzpflicht für alle Klassen ausgesetzt werden. Ich bin selbst noch Schüler und schreibe dieses Jahr mein Abitur, aber unter den Umständen die momentan in den Schülen hier herrschen ist eigentlich kein vernünftiges lernen mehr möglich. Wenn man die Präsenzpflicht aussetzt würde das zwar nur indirekt mit dieser Situation helfen aber es wäre ein Anfang. Ich kann mir den Lernstoff größtenteils Zuhause mit den Lehrbüchern beibringen, verstehe aber auch dass das nicht bei jedem geht. Deswegen wäre es am besten einfach für sichere Schulen zu sorgen.

Gestresste Mutter
2 Jahre zuvor

Wir haben an unserer Schule mit zwei Kids zwei sehr chaotische Monate hinter uns. Mit Teilquärantäne, häuslicher Quarantäne, am Ende hatte sich mein Sohn trotzdem in der Schule infiziert und meinen Mann angesteckt, damit musste seine Schwester auch in Quarantäne.
Das Ende vom Lied sehen wir aktuell, ein massiver Einbruch der Leistungen, denn das einzelne Kids mal zwei Wochen nicht im Unterricht sitzen, fällt nicht auf, wird nicht berücksichtigt und kaum sind sie zurück werden ohne Ende Tests nachgeschrieben.
Tja und ich sitze fast nur noch vor dem Handy und prüfe, ob ich wieder ein Kind aus der Schule holen muss, und klingelt morgens an einem Testtage das Telefon renne ich schon mal mit der Jacke in der Hand zur Tür …
Und was muss ich heute lesen, angeblich befürworten alle Seiten in MV den Präsens Unterricht

Echt
2 Jahre zuvor

Daher schicken viele Eltern ihre Kinder weiterhin in die Schule. Trotz unsicherem Gefühl. Gerade an den Gymnasien wird m.M.n. weiter gemacht, als wäre nichts. Was zählt ist der Schulstoff und Leistungsnachweis. Mir ist klar, dass das die Vorgaben sind. Läge also wieder mal in der Hand der Kumis etwas für entspanntere Lernbedingungen auf beiden Seiten zu tun. Tun sie aber nicht. Fällt ein Kind krankheitsbedingt aus, erhöht sich der Schulstress noch obendrauf. Aber Schulen dienen der psychischen Gesundheit. ALLES klar. Das Nichtstun dient wohl eher der psychischen Gesundheit der Kumi’s, halt work-life
balance. Verantwortung und Arbeit wegdelegieren können die ganz wunderbar.

Meike
2 Jahre zuvor

Auch wenn ich mich jetzt wieder in die Nesseln setze, aber ich finde, dass jeder der Angst hat seine Kinder einfach h zu Hause lassen kann. Dass ist nicht schwer. Und die Begründung zählt. Oder man lässt es einfach 2 Wochen krank schreiben .Ende fertig ist die Laube.