Kinder in der Corona-Krise: „Eine solche Gewichtszunahme hatten wir noch nie“

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MÜNCHEN. Es ist naheliegend: Wer im Lockdown zuhause hockt, bewegt sich weniger als sonst und tröstet sich gern mit der ein oder anderen Nascherei. Auf Folgen bei Kindern und Jugendlichen weist eine Umfrage hin. Ernüchternd dabei: Schlechte Angewohnheiten bleiben erhalten.

Die Zahl der übergewichztigen Kinder ist gestiegen (Symbolfoto). Foto: Shutterstock

Die Corona-Pandemie hat sich nach Aussagen von Eltern negativ auf das Ess- und Bewegungsverhalten vieler Kinder und Jugendlichen ausgewirkt – und das nachhaltig. Einer Umfrage zufolge haben viele Minderjährige in den vergangenen zwei Jahren zu viel zugenommen, sie ernähren sich ungesünder und sind weniger fit. «Eine Gewichtszunahme in dem Ausmaß wie seit Beginn der Pandemie haben wir zuvor noch nie gesehen. Das ist alarmierend, denn Übergewicht kann schon bei Kindern und Jugendlichen zu Bluthochdruck, einer Fettleber oder Diabetes führen», sagte Susann Weihrauch-Blüher von der Deutschen Adipositas-Gesellschaft zur Vorstellung der Ergebnisse am Dienstag.

«Die Folgen der Pandemie müssen aufgefangen werden, sonst werden die „Corona-Kilos“ zum Bumerang für die Gesundheit einer ganzen Generation», forderte der Direktor des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München, Hans Hauner. Der Umfrage unter Eltern zufolge ist jedes sechste Kind in Deutschland seit Beginn der Pandemie dicker geworden, fast die Hälfte bewegt sich weniger als zuvor, etwa ein Viertel isst mehr Süßwaren. Im Gegenzug stieg den Eltereinschätzungen zufolge bei etwa 70 Prozent der Minderjährigen die Mediennutzung an.

Besonders betroffen sind demnach Kinder aus einkommensschwachen Familien

«Durch Lockdowns veränderte Gewohnheiten scheinen nicht temporär zu sein», bilanzieren die Fachleute. Besonders betroffen sind demnach Kinder aus einkommensschwachen Familien, ohnehin übergewichtige Kinder sowie die Altersgruppe der Zehn- bis Zwölfjährigen. Als Gegenmaßnahmen empfehlen die Expertinnen und Experten eine umgehende Besteuerung von Zuckergetränken, Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel und die Übernahme der Kosten für eine Adipositas-Therapie durch die Krankenkassen.

Schon zuvor hatten Analysen darauf hingewiesen, dass Kinder etwa mehr Zeit mit Medienkonsum verbringen und mehr Süßes essen. Für die nun vorgestellte repräsentative Umfrage hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa Eltern von Kindern zwischen 3 und 17 Jahren befragt. Da rund die Hälfte der Fragen gleichlautend mit einer Umfrage aus dem Jahr 2000 war, konnte die Entwicklung seither nachgezeichnet werden – auch wenn die Fachleute davon ausgehen, dass Eltern gerade die Angaben zu ungesundem Verhalten häufiger geschönt haben. News4teachers / mit Material der dpa

Psychologen und Ärzte schlagen Alarm: Präsenzunterricht um jeden Preis belastet Kinder massiv

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Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

… gewichtige Gründe den PISA-Wettkampf um eine Disziplin zu erweitern: tachi-ai (立合い)

[Bitte kein Gemecker, ich hab nicht gesagt, dass ihr es googlen sollt. Und wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Donut!]

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

😉

Rüdiger Vehrenkamp
1 Jahr zuvor

Danke, dass Sie auch über die Folgeerscheinungen der Pandemie und ihrer Maßnahmen berichten. Dies bekräftigt mich in meinem Urteil, dass Schul-Lockdowns und Homeschooling riesengroße Fehler waren, die sich niemals mehr wiederholen dürfen. Die ganzen psychisch-sozialen Folgeschäden kommen on top noch hinzu. Kinder und Jugendliche sollten die letzten sein, die irgendwelchen Maßnahmen unterliegen (und nicht die ersten).

kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor

Da kommt also das nächste unbekannte Virus und wir schützen die Kinder nicht als erste, sondern als letzte???
Na denn…
Bei allen Problemen, die die Maßnahmen mit sich brachten (und für die präventiv eine Menge hätte getan werden können, hätte man u.a. die Ideen der Lehrkräfte berücksichtigt) – Alternativen wären m.E. zu riskant gewesen.
Hinterher kann man immer lamentieren, es seien Fehler gemacht worden.
Ich hätte das Geschrei hören wollen, wenn als erstes ungeschützte Kinder schwer krank geworden wären – wo die Eltern schon bei einer unerwünschten Note mit dem Anwalt drohen…

dickebank
1 Jahr zuvor

Wieso behaupten Sie die ganze zeit, dass die eltern in der zeit des Home-schoolings ihren Kindern psychische Schäden zugefügt haben. Die Lehrkräfte können es ja nachweislich nicht gewesen sein, da die SuS ja nicht in der schule gewesen sind. Lehrkräfte sind auch keine Erziehungsbeistände. Wenn Sie mit dem eigenen nachwuchs überfordert sind, wenden Sie sich doch bitte an das zuständige Jugendamt Ihrer Heimatkommune.

Martina
1 Jahr zuvor

Von mir ebenfalls herzlichen Dank an die Redaktion für einen Artikel, den ich nicht mehr für möglich gehalten habe.Die Nebenwirkungen von Schul-Lockdowns und Homeschooling geben mir wirklich zu denken.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Martina

Mir gibt zu denken, wieso es in dieser Zeit noch mehr Kids mit psychosozialen Erkrankungen gibt. Ist doch nur die Familie da.

Sonst sind immer die Lehrkräfte schuld – die waren diesmal wirklich nicht vor Ort.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Ach ja, seufz.

Tina plus 2
1 Jahr zuvor

Früher hieß es mal, Frauen und Kinder zuerst. Was – da wird sogar Herr Vehrenkamp vermutlich noch zustimmen – bedeutet, dass diese als besonders schützenswert galten.

Heute hingegen sind es die Kinder (+ Familien, + Lehrer), denen ohne mit der Wimper zu zucken das Recht auf körperliche Unversehrtheit gestohlen wird. Und den Eltern (auch den vorerkrankten) gleich mit. Ohne die Chance, wenigstens noch zu kündigen. Man hat als Familie de facto keinerlei Möglichkeit, die ach so tolle (beschissene) Eigenverantwortung auch nur ansatzweise durchzuführen!

Ich finde es absolut menschenverachtend und gegen jegliche Kinderrechte, dass gelogen, betrogen und verharmlost wird, nur damit die Kinder von der Wirtschaft und den Eltern outgesourct werden. Es gibt extrem deutliche Hinweise auf Hirnschäden, Organschäden, Nervenzellen, Leber, Herz – ich glaube, es gibt kaum ein Teil im Körper, das von Corona nicht langfristig befallen werden kann. AUCH BEI KINDERN!!! Und erst recht bei 2 – x Infektionen im Jahr, die Herr Vehrenkamp und Konsorten blindwütig fordern!

Ich kann nicht mehr in höflichen Worten ausdrücken, wie widerwärtig ich die Zwangsdurchseuchung in den Schulen finde!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

Vor allem sollte man auch von sämtlichen Erziehungsmaßnahmen gänzlich Abstand nehmen.

Aber das machen ja viele Eltern schon.

Komisch, dass wir schon VOR Corona haufenweise Kids diverser Erkrankungen hatten.
Komisch, dass Eltern während LD und Homeschooling verantwortlich waren.

ICH als Lehrkraft bin aus der Schuldzuweisungsnummer raus!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Psychisch-soziale Folgeschäden haben die Kinder aus den Hochwassergebieten im Ahrtal oder die vom Krieg geschädigten Kinder aus der Ukraine. Hier handelt es sich um ein Luxusproblemchen, ein Jahr Schulschließung, und ach Gottchen, die Kinder sind zu dick geworden oder können nicht richtig schreiben! Was ist denn das für eine Haltung? Als ob diese Probleme nicht schon vor Corona vorhanden waren und sich wahrscheinlich genauso weiterentwickelt hätten. Wenn Eltern nicht endlich mal wieder Initiative und Verantwortung übernehmen, sich wieder auf die Bedürfnisse ihrer Kinder einlassen, und das sind nicht: Überschütten mit materiellen Dingen und digitalem Schnickschnack, nicht die Anhäufung von kommerziellen Kursen von Sport, Kreativität, Selbstfindung, Selbstbestätigung, und was weiß ich was (1-2 Hobbies genügen), sondern die natürliche Bewegung fördern und beeinflussen, auf die Ernährung achten, einfach mal den Verstand einschalten und nicht immer nur „das Beste“ für das Kind wollen, das oft zum Dilemma führt. Wir sind an einem Punkt angelangt. wo Kinder als Statussymbole oder Sebstbestätigung gelten (wie ist es gekleidet, was hat es alles, welche Bildung kann es vorweisen, wo ist es erfolgreich, wie kann es sich durchsetzen, wo ist es besser als Andere ……?), wobei das „Kümmern“ immer mehr vernachlässigt wird. Ein Kind wird z.B. nur dick, wenn die Eltern es zulassen, sprich a) kein Vorbild sind b) mit Essen belohnen/beruhigen c) zu bequem sind, vernünftig zu kochen d) die Augen verschließen vor den Folgeschäden.
Schiebt bitte nicht alles auf Corona, man muss lernen, mit Krisen umzugehen und entsprechend aus seiner Komfortzone hervorkommen. Wir werden in Zukunft wahrscheinlich noch viel schlinmmere Situationen als Schulschließungen erleben.

Mama hoch 3
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Macht man genau das, was sie von uns Eltern fordern, nämlich sich Zeit für die Kinder nehmen: Gemeinsam in den Wald gehen, im Garten toben, das Haus offen haben für Besuchskinder, da sein, wenn ein offenes Ohr benötigt wird,… Wird man von der Gesellschaft ganz schön schief angeguckt, denn es ist doch gar nicht mehr akzeptiert eine Vollzeitmama zu sein. dann ist man nicht emanzipiert, lebt veraltete Rollenbilder vor, ist finanziell vom Mann abhängig, hat im Alter ein Rentenproblem. Das Problem liegt doch gar nicht nur bei den Eltern, sondern vielmehr an unserer Gesellschaft, die Erziehung immer mehr auslagert in Institutionen, den Eltern die Erziehungsfähigkeit abspricht und institutionelle Verwahrung als das einzig wahre anpreist. Und es ist dann verdammt schwer und frustrierend gegen den Strom zu schwimmen…

Heike
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mama hoch 3

Sie haben ja so recht, Mama hoch 3! Alles, was Sie an Verachtung gegenüber den „Vollzeitmamas“ beschreiben, kann ich nur bestätigen. Ich erinnere mich sogar, dass vor Jahren ein Wutgeheul im Lande tobte, dem Mütter ausgesetzt waren, die in den ersten Lebensjahren ihres Kindes zu Hause bleiben wollten und deshalb auf ein mickriges Elterngeld von 100 oder bestenfalls 150 Euro hofften. Ein Krippen- oder Kindergartenplatz hätte den Staat ein Vielfaches gekostet.

Diese Mütter oder manchmal auch Väter wollten in den frühen, besonders wichtigen 2 oder 3 Lebensjahren, in denen Kinder noch viel persönliche Wärme brauchen und ihre Bindungsfähigkeit zu anderen Menschen durch eine zunächst möglichst liebevolle und gleichbleibende Betreuungsperson entwickeln, einen guten Start ins Leben ermöglichen.
Nur Bayern gewährte diesen mickrigen Geldbetrag, die anderen Bundesländer nicht.

Die Behauptungen über diese Mütter, nicht zuletzt von Familienpolitikerinnen!, lauteten: „Glucken“ – „Sie halten ihre Kinder von der wertvollen Bildung in Krippen fern“ – „Sie wollen nur ein bequemes Leben führen“ oder:sogar „Sie denken nur an sich und nicht an ihre Kinder“.

Eine neue Definition von „Rabenmutter“ war geboren. Eine gute Mutter würde sich angeblich anstrengen, ihr Kind schnellstens in die guten Händen staatlicher Betreuungs- und Bildungseinrichtungen zu geben.

Mein Kommentar wird zu lang. Deswegen noch: Was bei uns in Deutschland in den letzten Jahrzehnten als „gute Erziehung“ oder „gute Bildung“ verbreitet wurde, ist ein einziges Trauerspiel.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Heike

Total dispektierlich, die „Herdprämie“. Da hätte man meiner Meinung nach bundesweit noch ein paar Hunderter drauf legen sollen. Kinder haben ein Recht auf frühkindliche Bildung, das heißt aber nicht, dass sie Vollzeitbetreut werden müssen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mama hoch 3

Liebe Mama hoch 3 und liebe Heike, ich bin da ganz bei Ihnen, und genau das ist es, was ich anprangere: immer mit dem Trend leben, sich sorgen, was die anderen über einen denken, die Kinder abgeben, wo es nur geht. Und Sie haben Recht: der Staat geht aus familiärer Sicht den falschen Weg, aber aus politischer Sicht ist dies gewollt. Und die Eltern müssen sich leider darauf einlassen. Ein Elternteil, das länger (und damit meine ich 3+ Jahre, pro Kind) zuhause bleibt, mag vielleicht beruflich wieder Fuß fassen, wird aber um die Rente betrogen, da man zwar Anrechnungszeiten bekommt, die sich aber nur in der Dauer der Arbeitsjahre auswirkt, nicht finanziell.
Also wenn es das moderne Rollenbild ist, dass man Kinder „verwahrt weiß“, ob gut verwahrt ist oft fraglich, dann bin ich ein Verfechter von veralteten Rollenbildern, man muss nur selbstbewusst genug sein, über die Häme der Anderen hinwegzusehen, denen wird das Lachen schon noch vergehen.
Davon abgesehen, es ist doch wirklich so, dass unsere Gesellschaft aus diesen Schulschließungen ein Riesendrama macht, anstatt mal aktiv sein Verhalten zu hinterfragen und anzupacken.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mama hoch 3

Ich bin so froh, wenn Eltern mit ihren Kindern genau so leben, Mama hoch 3. Ich würde Eltern gerne ermutigen, neue Lebensentwürfe zu finden, die ihnen diese Zeit mit ihren Kindern möglich machen, ohne dabei zu verarmen.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Danke, Teacher Andi!

Julia
1 Jahr zuvor

Auch wenn das viele anders sehen- für die Ernährung der Kinder und ihre Gesundheit sind zuallererst die Eltern zuständig und verantwortlich. Wenn Kinder, sobald sie mehr Zeit als gewöhnlich zu Hause mit der Familie und eben nicht fremdbetreut verbringen, fett, suizidal, bewegungslos und Vollzeitdigis werden, sagt das viel aus über Erziehungskompetenz oder Erziehungswillen.

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Genau das denke ich auch immer, wenn ich was über Übergewicht bei Kindern lese. Es gab ja keine Ausgangssperre tagsüber, man konnte jederzeit draußen toben, spazieren gehen, Radfahren was auch immer. Und gesund kochen konnte man zu Hause auch, wenn man denn wollte… Diese Folge geht eindeutig auf die Eltern zurück, nicht auf die Schulschließungen! Wir waren im Lockdown auch jeden Tag draußen mit den Kindern.

Realo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

Das stimmt schon. Die Sportvereine und Sportstätten waren trotzdem dicht. Ganz viele Kinder können beispielsweise nicht ordentlich schwimmen, weil die Schwimmschulen geschlossen waren. Das hat längerfristige Auswirkungen.

Kätzchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realo

Das ist auch eine Sache der Eltern. Ich will, dass mein Kind schwimmen lernt, dann lerne ich es ihm. Jeder schreit nach Urlaub. Eine gute Gelegenheit. Nicht immer alles auf andere abschieben. Das Problem von Übergewicht und zu wenig Bewegung gibt es auch nicht erst seit Corona.

Realo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kätzchen

O.k., nicht alle sind so priviligiert, dass sie ein Schwimmbecken zuhause haben.

Das Problem gab es schon vorher, stimmt. Aber es hat sich durch Corona verschärft.

Kätzchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realo

Finde ich nicht. Schon lange vor Corona gab es unter Kindern und Jugendlichen viele Übergewichtige. Hauptursache scheint da die Ernährung zu sein. Und dieses Zocken am Computer. Ernährung lernt man zu Hause. Da haben die Eltern eine Vorbildfunktion. Bei unseren Praktikanten sieht man das immer gut. Etwas Gesundes gibt es da fast nie.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kätzchen

Bei den Erwachsenen gibt es auch schon seit langem einen Trend.

Eine gesellschaftliche Entwicklung, welche sich in der Pandemie nur verstärkt hat.

Realo
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kätzchen

Ich gebe Ihnen schon recht. Trotzdem vergessen Sie, glaube ich, dass Lehrer*innen sehr privilegiert sind.

Zudem spielt die Bildung natürlich eine Rolle und die findet für betroffene Familien nicht online sondern in Präsenz statt.

Die Erziehung findet teilweise in den Sportvereinen statt.

Das können Sie blöd finden, ich tu es auch. Das hilft aber nichts. Schule und Sportvereine sind für viele Kinder und Jugendliche essentiell wichtig um einen halbwegs ordentlichen Grundstock an Wissen und Sozialisation fürs Leben zu erlangen.

Kätzchen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realo

Da gebe ich Ihnen recht Nur leider kann das Schule nicht leisten. Bei meinem Sohn gab es oft gar keinen Sportunterricht, weil es keine Lehrer gab. Ich hätte auch ein gesundes Schulmittagessen gut gefunden. Eine Zuckersteuer fände ich auch sinnvoll. Viele sind sich gar nicht bewusst, wo überall Zzcker enthalten ist und welche gesundheitlichen Probleme damit verbunden sind. Da muss die Politik ran. Entwickelt sich ja langsam zur Volkskrankheit.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realo

Nun, Schwimmen lernen kann man nachholen. Die Auswirkungen sind allenfalls, dass man die Kids am Badesee deutlich mehr beaufsichtigen muss oder der Urlaub an der See muss verschoben werden…..

ODER man bringt es seinen Kids selber bei. Das geht! Auch Eltern können das – da vertrau ich ganz feste drauf.

Die Kids tragen keine psychischen Schäden davon, wenn sie noch nicht schwimmen können.

Sie können ja laufen. Das geht auch, wenn die Schwimmschulen geschlossen sind.

Längerfristige Auswirkungen – kann ich nicht nachvollziehen. Es sei denn, s.o.

Last edited 1 Jahr zuvor by Riesenzwerg
Realität
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realo

Da stimme ich zu. Auf der anderen Seite gibt es viele Eltern, die die Verantwortung dafür auf die Grundschule abwälzen.
Allerdings konnten die Eltern während des Lockdowns eben keinen Schwimmkurs mit den Kinder besuchen. Auch hier zeigt sich ein gemischtes Bild. Die Eltern, die einen Schwimmkurs gebucht haben, der dann aber nicht stattfinden konnte, haben sich ja darum gekümmert, dass das Kind schwimmen lernen sollte.

@ Katinka:
sehe ich auch so. Die Kinder konnten draußen toben und spielen. Auch das verbraucht Kalorien. Wenn dann die Eltern auf die Ernährung geachtet haben, gab es meist nicht das Problem des Übergewichts.
Aber auch hier zeigt sich, dass es einfacher ist das Thema Ernährung den Schulen zu überlassen und nicht selber aktiv zu werden.

Vorsicht Sarkasmus und Ironie!:
Meiner Meinung nach ist eine vernünftige Ernährung aber die Eigenverantwortung eines jeden Erwachsenen. Warum kann hier denn nicht mal der FDP-Slogan greifen. Frei nach dem Motto: Jeder ist für das eigene Übergewicht oder das seines Kindes selber verantwortlich.

Wie so oft, es gibt die eine Seite und die andere Seite. Für die eine Seite war der Lockdown ein Problem, für die andere Seite nicht.

Mel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Also… wir haben dieses Problem auch mit unserem 12-jährigen. Sowohl mein Mann als auch ich haben nie in den Corona-Jahren im Homeoffice gearbeitet. Sohnemann war also vormittags tatsächlich allein. Wir hatten 0 Kontrolle mehr darüber was er isst.
Denke so ging es vielen…

Katinka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mel

Aber Sie machen die Einkäufe und habt ihm hoffentlich die 12 Jahre davor gesunde Ernährung beigebracht? Das ist nämlich oft der springende Punkt… Wenn keine Chips im Haus sind, können auch keine gegessen werden…

Mel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Katinka

Das diese Antwort kommt, habe ich mir schon gedacht. Aber Kinder in diesem Alter haben Taschengeld und kaufen sich selber den ganzen Mist.

Natürlich ist Ernährung hier ein Thema. Natürlich haben wir nicht ne riesen Süßigkeiten-Schublade etc.
Aber das sind KINDER! Natürlich pfeifen die auf gesunde Ernährung i dem Alter und essen lieber das was schmeckt.

Elternteil
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mel

Es kommt wohl auch darauf an, was das Kind zu Hause vorfindet!

Ich war während des Corona-Lockdowns als Lehrkraft vormittags in der Notbetreuung und nachmittags mit Videokonferenzen und Homeschooling beschäftigt, also auch nicht 24/7 vor Ort. Mein Mann ist verstorben.

Allerdings gibt es schon immer No-Gos! Es gibt KEINE Süßigkeiten- Schublade, kein Junk Food, immer genügend „gesunde“ selbstgemachte Snacks aus Obst und Körnern, um dem „kleinen Hunger“ entgegenzuwirken. Und ich kontrolliere selbstverständlich auch die Kinderzimmer und Abfalltonnen auf Verpackungen von Süßigkeiten. (Was zum Glück nur selten vorkommt).

Um für ausreichend Bewegung zu sorgen, haben wir uns bei Draußenaktivitäten als Aufsichtspersonen (dabei haben auch größere Nachbarskinder geholfen) abgewechselt, da bei uns keiner einen Garten hat und nur die Spielplätze und das nahegelegene Naturschutzgebiet entsprechenden Auslauf bieten.

Unsere Kinder sind nicht verfettet oder sozial verwahrlost!

Mel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Elternteil

Moment… mein Kind ist sicherlich nicht sozial verwahrlost. Was soll das denn bitte?
Ja, er hat und hatte immer viel Bewegung. Aber JA er hat auch in dieser Zeit mehr zugenommen als vorher. „Verfettet“ ist er deshalb nicht, aber es wäre sicher anders gewesen, hätte er weiterhin einen geregelten Tagesablauf gehabt.
Da gab es sicher auch viel nebenher essen und aus Langeweile und und und.

Ich weiß nicht, wie die Pandemie für SIE als Lehrer oder wasweißichwas war, aber ich war im Dauerstress. Beruflich und im Blick auf meine Kinder. Ein dauerhaft schlechtes Gewissen, weil ich arbeiten MUSSTE und dies nicht von zu Hause aus, bei meinen Kindern, tun konnte. Ich muss mir echt nicht sagen lassen, dass das ja wohl nur an meiner Erziehung liegen könne. Das empfinde ich wirklich als Frechheit. Aber es gibt wohl gute Menschen und bessere Menschen.

Ich war dankbar für die Zeit, die meine Kinder nicht in die Schulen gezwungen wurden. Aber es gab auch Nachteile. Natürlich! Und da kann ich so ehrlich sein zu sagen: Ja, es gab Probleme! Ja, ich war teilweise am Ende und habe weiter funktioniert. Ja, das hat mit meinem Kind was gemacht! Und ganz ehrlich. Dafür muss ich mich nicht schämen und mir auch nicht von fremden Menschen unterstellen lassen, dass das ja nur mein Problem war und man eben einfach mehr hätte machen oder kontrollieren müssen. Echt nicht.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mel

Ich verstehe Ihre Reaktion!

Vielen Dank für Ihre differenzierte Antwort und zusätzlichen Erläuterungen.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mel

Ich finde es jetzt aber nicht so schlimm, wenn ein Kind ein bisschen zunimmt, weil es vom Taschengeld Junk Food gekauft hat. Das passiert auch mal ohne Pandemie und geht normalerweise auch wieder weg.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Elternteil

„Allerdings gibt es schon immer No-Gos! Es gibt KEINE Süßigkeiten- Schublade, kein Junk Food, immer genügend „gesunde“ selbstgemachte Snacks aus Obst und Körnern, um dem „kleinen Hunger“ entgegenzuwirken.“

Die Kinder kenne ich!

Bekommen diese mal ne Tüte Chips bei Freunden in die Hand, gibt es kein Halten mehr und man sammelt danach die Hälfte vom Boden auf.

Richtig(er) wäre es, den verantwortungsvollen Umgang mit ungesunden Lebensmitteln zu vermitteln, ein gutes Vorbild in Sachen Ernährung und Bewegung zu sein und vor allem dem Alter entsprechend aufzuklären.

In Abfalltonnen und Kinderzimmern danach zu suchen, ist sicherlich nicht der richtige Weg…und auch ein Stück weit naiv.

Last edited 1 Jahr zuvor by Stromdoktor
Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Wer sagt Ihnen denn, dass @Elternteil diesen verantwortungsvollen Umgang nicht vermittelt hat? Bei uns gibt es auch Cola, Chips, Kuchen und Limo, aber nicht jeden Tag, und dann freut man sich drauf. Mittlerweile sind die Kids älter und verlangen nicht mal mehr an besonderen Tagen nach dem Junkfood. Komisch, nicht?

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Wir machen ähnliche Erfahrungen. Insofern sind wir uns einig.

Für mich wäre dieser Umgang in Verbindung mit Kontrollen der Mülltonnen bzw. Kinderzimmer allerdings ein wenig unplausibel.

Wenn meine Kinder es für nötig hielten, unser gemeinsames Commitment bzw. Regeln bzgl. Menge, Häufigkeit und Zeitpunkt derart zu unterlaufen, dann wäre meine Botschaft/die Vorbildfunktion nicht angekommen.

Ich finde es aber gut, immer entsprechende gesunde Angebote vorzuhalten. Erfahrungsgemäß greifen die Kinder immer zu. Egal ob Gurke, Apfel, Banane…

Die Geschichte oben ist allerdings tatsächlich so passiert. Wenn man es übertreibt, Referate über Weißmehlprodukte hält und Kindern etwas vorenthält, bedienen sie sich im Zweifel irgendwann woanders. Und dann in der Regel maßlos…

Ganz grundsätzlich denke ich bzgl. der Pandemie allerdings, dass es auch der Bewegungsmangel ist/war. Sehe ich insbesondere bei vielen KuK (in der Industrie), die jetzt schrittweise aus dem HO zurückkehren. Bei manchen umfasste der Gang zu Tür raus schon den wesentlichen täglichen Bewegungsumfang…

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mel

Das mag sein, aber dennoch ist es Ihre Aufgabe als Eltern und nicht die von Lehrkräften über ein übliches Thematisieren im Unterricht (gerne auch handlungsorientiert) hinaus. Ihre Kinder- Ihre Verantwortung.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Julia

Wo hat Mel denn geschrieben, dass es die Verantwortung der Lehrkräfte ist und warum suggerieren Lehrkräfte dies dauernd? Sie schrieb davon, dass er in der Pandemie viel alleine Zuhause sein musste!

Übrigens, was auch ne richtige Kalorienbombe ist : Kind zu den Großeltern schicken. 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„Die Corona-Pandemie hat sich nach Aussagen von Eltern negativ auf das Ess- und Bewegungsverhalten vieler Kinder und Jugendlichen ausgewirkt – und das nachhaltig.

Interessant. Wer hat da wohl was eingekauft?

Einer Umfrage zufolge haben viele Minderjährige in den vergangenen zwei Jahren zu viel zugenommen, sie ernähren sich ungesünder und sind weniger fit.

Mich wundert, dass das den Eltern nicht peinlich ist. Sie nehmen das als corona-gegeben hin. Prima – Schuldiger gefunden! Das Virus, der Distanzunterricht, der LD.

Ich habe – und das gildet natürlich nur für mich – festgestellt, dass auch das, was ich esse, eine Rolle spielt – ebenso die Menge dessen, was ich esse.

Bei uns wurde Gemüse geknabbert – statt Chips. Sind wir ganz alleine drauf gekommen.

Alarmierend ist m.E., dass erneut alle Probleme, die durch – zum Beispiel – ungünstiges Einkaufsverhalten entstanden sind und anhalten, von anderen gelöst werden müssen.

Ja, die Bewegung war eingeschränkt – dennoch sind nicht alle Kids aus dem Leim gegangen. Unsere Schüler: innen haben das überwiegend sehr gut hinbekommen.

Um wieviele Bumerang-Corona-Kilo-Kids geht es?

Jedes sechste ist ein Mops, 25 % isst mehr Süßes, 70 % hängen an Stromfressern.

Nun, Stromfresser weg, mehr Bewegung und keine Gelegenheit, Süßes in sich hineinzustopfen.

Es ist möglich, die Ernährung jetzt umzustellen – da sind die Eltern aufgefordert. (Ja, mir ist klar, dass viele Kids morgens zu diversen Chipstüten greifen, die sie auf dem Schulweg kaufen). Es gibt auch GEMÜSE !

Und wieder – einkommensschwache Familien. Mir kann wirklich niemand mehr erzählen, dass Süßkram und Chips billiger sind als Lebensmittel.

„Als Gegenmaßnahmen empfehlen die Expertinnen und Experten eine umgehende Besteuerung von Zuckergetränken, Werbeschranken für ungesunde Lebensmittel und die Übernahme der Kosten für eine Adipositas-Therapie durch die Krankenkassen.“

Ich stehe dem „Gejammer“ ja schon sehr kritisch gegenüber. Aber hier bin ich raus!

Zuckergetränke – nicht kaufen! (Ja, Eltern geben Kindern Geld mit … warum kein Trinken?)
Ungesunde Lebensmittel – nicht kaufen! (s.o. – warum kein Essen?)
Adipositas-Therapie – halte ich für ganz unsinnig, da die Eltern in der Regel das Einkaufen übernehmen.

Wir hatten schon viele Kids, die zur Kur waren um abzunehmen. Hat auch gut geklappt. Der Einkauf blieb derselbe – Rückfall.

Da muss die komplette Familie mitmachen – Einkauf, Kochen…. gehört alles dazu.

Dann lieber Kochkurse für Eltern und Kinder anbieten. Das ist ein Angebote, das ich gerne unterstütze.

Hmh, Medienkonsum und Süßes hängt zusammen? Ach was, papperlapapp.
Das nimmt euch niemand ab 😉

Nutriscore bringt nichts. Ist auf jeder Packung – deutlicher Hinweis.
Werbeschranken – da sind doch diverse Lobbyisten nicht amused.
Besteuerung – dann meckert doch auch wieder wer.

Und wie soll die ……Industrie sich dumm und dämlich verdienen, wenn alle gesund sind?
Hat da schon mal jemand drüber nachgedacht?

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

„Mich wundert, dass das den Eltern nicht peinlich ist. Sie nehmen das als corona-gegeben hin.“

Den Gedanken hatte ich auch. Übergewicht ist in vielen Familien allgegenwärtig. Manchmal wird noch der Versuch unternommen, das in den Griff zu bekommen. Viele geben auf…da kommt eine „Ausrede“ gerade recht.

Selbstverständlich ist diese Aussage sehr verallgemeinernd und wird vielen Betroffenen nicht gerecht.

TaMu
1 Jahr zuvor

Oja, natürlich, es war Schul-lockdown und gleichzeitig gab es zwei Jahre lang weder Toilettenpapier noch Gemüse, Obst und Wasser aus dem Hahn. Auch durfte in der ganzen Zeit niemand seine Wohnung verlassen, es sei denn, um bei Penny Chips, Softdrinks, Schoki und Pommes einzukaufen. Zwei Sommer über konnte kein Kind draußen in der Sonne beim Bolzen erblickt werden, keine Kleinkinder vergnügten sich auf Spielplätzen. Es wurde eine Anweisung heraus gegeben, dass jeder, der elektronische Medien irgendwie in der Hand halten konnte, diese auch an 16 Stunden pro Tag zu nutzen hatte. Notbetreute Kinder mussten im Auto gefahren werden. Kein Mensch war in den letzten beiden Jahren schwimmen oder wandern. Wanderwegen sind zugewuchert und müssen allmählich von den Forstverwaltungen wieder frei gelegt werden, ebenso Parks und Zoologische Gärten. Allmählich kommen wir schwergewichtig aus den Innenräumen gekrabbelt, schwer traumatisiert und nicht mehr in der Lage, Kontakte zu pflegen, nachdem wir alle wegen den Coronamassnahmen mit Masken im Gesicht in unseren eigenen vier Wänden eingekerkert waren und uns nicht bewegen durften!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Danke, Tamu. Urban Priol hätte es kaum besser karikieren können.

Stromdoktor
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

„Zwei Sommer über konnte kein Kind draußen in der Sonne beim Bolzen erblickt werden, keine Kleinkinder vergnügten sich auf Spielplätzen“

Ich finde Ihren Post grundsätzlich gut!

Möchte aber zu bedenken geben, dass man anfangs sogar die Spielplatznutzung untersagt bzw. über Kontaktbeschränkungen auch gemeinsames Spielen erschwert hat.

Zudem musste jede Familie das Infektionsrisiko für sich und die jeweiligen Angehörigen bewerten.

Achtung Sarkasmus!
Wenn man sich ausschließlich auf N4T informiert hätte, würden wir alle nur noch Individualsport betreiben…Bayern München wäre dann allerdings auch nur 8x hintereinander Meister geworden…