VBE mahnt neue NRW-Landesregierung, Lehrermangel zu bekämpfen – mit A13

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DÜSSELDORF. Anlässlich der erfolgten NRW-Landtagswahl erinnert der Verband Bildung und Erziehung (VBE) an die „größte Baustelle der Schulpolitik“ im Land – nämlich: den Lehrkräftemangel. Dessen Behebung müsse nun endlich zur Priorität erklärt werden. Wie das gehen kann? Dazu hat der VBE eine klare Meinung.

Wahlgewinner: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Foto: Land NRW / Tobias Koch

„Auf die künftige Landesregierung wartet als gewaltigste Herausforderung in der Schul- und Bildungspolitik der Lehrkräftemangel. Es ist zwingend erforderlich, nachhaltig für ausreichend Lehrkräfte zu sorgen und diese Aufgabe zur Priorität zu erklären. Wir müssen deutlich mehr junge Menschen für diesen Beruf begeistern und endlich diejenigen wertschätzen, die tagtäglich dem Personalmangel mit hohem Engagement trotzen. Deshalb muss das Wahlversprechen des gleichen Lohns für gleichwertige Arbeit für alle Lehrkräfte dringend umgesetzt werden. Starke Bildung schafft die Zukunft für ein starkes Nordrhein-Westfalen“, erklärt Stefan Behlau, Vorsitzender des VBE NRW.

„Schul- und Bildungspolitik wird leider allzu häufig als landespolitisches Verliererthema angesehen“

Bündnis 90/Die Grünen, CDU, FDP und SPD kündigten in ihren Wahlprogrammen an, die Besoldung der Lehrkräfte anzupassen. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) versprach im Wahlkampf eine Angleichung noch in den ersten 100 Tagen einer von ihm geführten Regierung. In Nordrhein-Westfalen erhalten Lehrkräfte an Schulen der Sekundarstufe I und an der Grundschule trotz gleich langer Ausbildung weniger Lohn als etwa Gymnasiallehrkräfte. Für den VBE ist ein Zusammenhang zum Personalmangel überdeutlich, denn besonders die Grund-, Haupt-, Real-, Sekundar-, und Gesamtschulen leiden an Personalmangel.

„Schul- und Bildungspolitik wird leider allzu häufig als landespolitisches Verliererthema angesehen. Umgekehrt wird jedoch ein Schuh daraus: Nur mit einer nachhaltigen Schul- und Bildungspolitik kann NRW gewinnen. Dies muss in den anstehenden Sondierungs- und Koalitionsverhandlungen deutlich werden“, so der Vorsitzende. News4teachers

Gebauer hat für ihre desaströse Corona-Schulpolitik die Quittung bekommen (und sonst wenig zu bieten gehabt)

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72 Kommentare
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Alex
1 Jahr zuvor

Lasst uns beten, dass Wüst seine 100 Tage Ankündigung wahr macht. Wenn ich die Grünen wäre, würde ich mir das Schulministerium nur antun, wenn ich mir A13 auf die eigene Fahne schreiben lassen könnte.
Bin sehr auf den Koalitionsvertrag gespannt.

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

SPD und CDU haben ja Beide schnelle Lösungen bei A13 versprochen. Die Grünen haben es sowieso im Programm. Spannend wird es eher ob die Zusatzqualifikation für Altlehramtler kommt oder nicht.

Im Juli will die EZB auch wieder den Leitzins anheben…. Am Ende glaube ich erst dran wenn es in trockenen Tüchern ist. Zu oft würden wir veräppelt

E.K.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Ich war im letzten Durchgang mit Staatsexamen an der Uni Köln. Für A13 mache ich gerne eine Zusatzqualifikation, auch wenn es mit fast 10 Jahren Berufserfahrung irgendwie auch absurd ist.

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  E.K.

Ich finde es ebenfalls albern. Es hat den Anschein, dass die Verantwortlichen bei der CDU nicht wissen, dass eine Fortbildungspflicht ohnehin besteht. Außerdem gibt es auch viele andere Bundesländer, in denen es A13 gibt und das Studium z.B. acht Semester dauert (z.B. Sachsen). (Wichtiger als die Studiendauer finde ich die Zahl der Fächer, d.h. die Breite der Ausbildung. Ein Lehramtsstudium für die Grundschule ohne Mathe und Deutsch kann ich nicht ernstnehmen.)

Außerdem frage ich mich, wie das funktionieren soll mit der Umsetzung.
Es gibt doch Lehrkräfte, die sechs (ältere), sieben, acht, neun oder zehn Semester studiert haben.

  1. Müssen die mit neun Semestern dann ein Modul belegen und die mit sieben drei?
  2. Was ist mit Gymnasiallehrkräften, die nur acht oder neun Semester studiert haben?
  3. Was ist, wenn in ein paar Jahren Lehrkräfte aus anderen BL eingestellt werden, die Nachqualifizierungen aber nicht mehr existieren? Bekommen diese dann so A13?

Viele, viele offene Fragen… Ich denke: A13 ohne Wenn und Aber wäre sinnvoller!

E.K.
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Ehrlich gesagt habe ich die Befürchtung, Herr Wüst hat das mit „A13 für alle“ eh nur so dahergesagt…

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  E.K.

…zumal er ja im Wahlkampf davon ausging, dass das für Junglehrer eh schon gilt und so zeigte, dass ihn das Thema herzlich wenig interessiert.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lehrerin

Na, der Mann kennt sich halt aus!! 🙂

marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Sinnvoller, aber sicher für die Politiker zu teuer….
Daher wurstet man irgendwie wieder rum, damit man Kosten sparen kann. Geht ja schließlich nur um Grundschulen und Sek1.

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Naja, wenn man pragmatisch denkt: Welche Unsummen müssten für die Konzeption dieser Module ausgegeben werden, die sicherlich die mit Abstand meisten LuL für A13 machen würden?

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Bei der Inflationsrate und den ausgehandelten Tariferhöhungen würden sich die „A13 für alle“ mittelfristig nicht groß auf den Haushalt auswirken, da ja alle „beförderten“ eine erfahrungsstufe verlieren. In den ersten fünf Jahren gibt es kein nennenswertes Besoldungs-/Gehaltsplus. Wenn mann dann noch in den nächsten Tarifrunden die Höhe der Eingangsbesoldung prozentual unterhalb der Inflationsrate erhöht und zusätzlich die Wochenstundendeputate für alle – wg. der Solidarität – um eine Unterrichtsstunde erhöht, ist das ganze ein Nullsummenspiel.

Kölnerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  E.K.

Ich bin dann nach Rlp gewechselt und nach dem Ref 1993 sofort landesgrenznah auf A13 Planstelle an Realschule gekommen. Inzwischen A14Z.
Der Weg klappt auch heute noch ganz wunderbar- also nicht heulen, sondern handeln. Ggf. gleich fürs Gymnasium oder die BBS studieren.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kölnerin

Also einzige Chance wegziehen und hier weiter NRW NRW-Dinge tun lassen?

Kölnerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Wir sind nicht weggezogen, sondern haben uns den Arbeitsplatz gesucht, der uns passt.
Eine Möglichkeit, nicht die einzige. Aber das Geheule und Mimimi nervt. Und scheint ja wohl nicht zu helfen- qed.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kölnerin

Von Köln aber auch unendlich weit weg – RLP meine ich.

Kölnerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ach ja? Geographiekentnisse helfen!

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kölnerin

@Kölnerin

„Ggf. gleich fürs Gymnasium oder die BBS studieren.“ … Welch überaus durchdachter Ratschlag für Bestandslehrkräfte. Chapeau!
Hilfreich in der Sache, edel und gut? Klug noch dazu? 😉
Da freuen sich alle „weniger Klugen“ aber sicher für den realitischen Rat, auch weil der „Weg“ ja kaum massentauglich ist. (Ganz NRW-A12 wandert ins gelobte Land RLP in landesgrenznahe Gebiete und wird dort mit offenen A13-Armen empfangen, klar.)
„… also nicht heulen, sondern handeln.“
Kölsch‘ kläwer Määädsche, kannste haaabn:
https://www.youtube.com/watch?v=W8pJUmIITWo
🙂
„Comic Relief“ gibt es bestimmt auch in RLP? Für alle Fälle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Comic_Relief_%28Stilmittel%29

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Von Yvi lernen heißt Siegen lernen – muss an der Kölschen Luft liegen oder an dem Gesöff, das sie Bier nenen.

Kölnerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Massentauglichkeit ist nicht meine Kategorie, sondern Passung zur eigenen Lebensrealität und -planung. Btw. das klappt auch bei Bestandslehrkräften und im Grenzbereich zu Nds. Aber man kann sich auch aufs Klagen und Meckern beschränken. Geht auch.

Kölnerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Nachsatz: Aufstiegsprüfung oder Funktionsstellenbewerbung gehen immer. Aber da muss man was tun und hat keine Zeit für Mimimi.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kölnerin

Gibt dennoch keine Sprungbeförderung.

Kölnerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Doch, die gibt’s im Einzelfall schon. Aber ein ‚Aber‘ als Legitimation fürs Zurücklehnen, Nichtstun und Weiterjammern findet sich ja immer, nicht wahr?

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Ich denke, dass die CDU das KuMi selber besetzen müsste – allein um zu betonen, dass diese Aufgabe zur „Chefsache“ gemacht wird. Mir würde niemand einfallen, der / die diesen Job mit den notwendigen Kompetenzen, dem angemessenen Respekt vor der Arbeit der KuK und v.a. einer langfristigen und tiefgreifende Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen für alle an Schule Beteiligten erledigen könnte.
Hier kann Hendrik Wüst quasi den ersten Lakmustest vornehmen und uns zeigen, dass er seine Aussagen bezüglich der notwendigen Entwicklungen und Verbesserungen in und für Schulen ernst nimmt.

Bin gespannt, wer auf den „Schleudersitz des MSB“ gesetzt wird! Nach PolitikerInnenaussage kann man ja angeblich mit diesem Ressort nur scheitern – das klingt ja auch bei einigen Kommentaren an, die hier veröffentlicht sind.
Unleugnenbar ist jedoch, das wir es hier mit einem zukunftsrelevanten Politikfeld zu tun haben. Ich habe vor einigen Tagen etwas däfetistisch von einer politischen ResteRampe geschrieben, von der dieses Ressort besetzt wird.
Also an die „Wüste CDU“ & Koalitionspartner:
Beweist uns doch mal, dass es euch tatsächlich wichtig ist, diesen Bereich effektiv, langfristig und zukunftsorientiert zu gestalten und stellt angemessene Verantwortliche.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

Jetzt habe ich doch glatt statt „zukunftsrelevanten Politikfeld“ „zirkusrelevantes Politikfeld“ gelesen … 🙂 🙂
Der Wahnsinn wird uns noch alle wahnsinnig machen! 😉

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Der Teufel ist ein Eichhörnchen! 😉

Das mit dem zirkusrelevanten Politikfeld finde ich richtig gut….kommt meinem Erfahrungshorizont mittlerweile am Nächsten. 😉
Merci, mein Lieber!!

Last edited 1 Jahr zuvor by Andre Hog
Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

…und erfahrungsgemäß immer mit Netz und doppeltem Boden….(und Tusch!), wenn es schon wie beim „Zirkus“ zugeht… 😉

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Am besten Frau Scharrenbach, die konnte als Heimatministerin auch nur mit (Heimat-)Schecks reüssieren. An Erft und Urft und den anderen vom Starkregen betroffenen Regionen allerdings eher nicht.

lehrer002
1 Jahr zuvor

Ich hoffe sehr darauf, dass die Ankündigung auch in die Tat umgesetzt wird, und dass die Grünen nicht das Schulministerium unbedingt haben wollen. Noch eine Löhrmann wäre unerträglich, dann lieber noch eine Sommer.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

„Eine Sommer macht noch keine Schwalbe“, sagt der Schuke und Fußball kombinierende Sportlehrer. 🙂

Markus Webber
1 Jahr zuvor

Ab 2024 gibt es wieder einen Überschuss an Grundschullehrern. A13 einzuführen ist daher überflüssig.

noname
1 Jahr zuvor
Antwortet  Markus Webber

2024 sinken doch angeblich auch die Immobilienpreise. Es wird ein tolles Jahr! 😀

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Markus Webber

Sagte der Lehrer mit A13 oder höher…

Fragezeichen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Wie kann man nur soooo geldgierig sein. Warum sind Sie eigentlich Lehrer geworden????????

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Um Geld zu erhalten, hauptsächlich. Deshalb liegt es in der Natur der Sache, um eine gerechte und legale Besoldung zu kämpfen. Was sind sie denn so, evtl. Bäcker? Ist das ihre Berufung? Nein? Aha.

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Genau! Deswegen arbeiten Menschen im Allgemeinen. Die Downvotes unter Ihrem Beitrag, kommen vermutlich von Menschen, die erwarten, dass Grundschullehrerinnen (ja, es sind überwiegend Frauen) hier gefälligst aus purem. Idealismus zu arbeiten haben

Noch 5 Jahre
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Allein so eine Frage zu stellen, ist der Grund, warum die Karin und ihre Kolleg:innen mit allen Frechheiten durchkommen (werden). Wie doof kann man sein? Lehrer –> Erwerbstätigkeit –> Geld –> Sicherung des Lebensunterhalts, Erwerb von Geldmitteln zur Bedürfnisbefriedigung.
Wäre das nicht gegeben, ginge ich sicher nicht in die Schule. Sie etwa?

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Sorry Marc, aber ich verjubel mein A13-Gehalt für E-Gitarren und Verstärker … ich habe viel Verständnis für deine Grundhaltung … aber immer nur mit dem A13 -Argument aus der trockenen Hose zu kommen ermüdet tatsächlich ein wenig.

Erinnert ein wenig an Didi Hallervorden: PALIMPALIM!!
„ICH HÄTTE GERNE EINE FLASCHE POMM-FRITTS“

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Es ermüdet mich auch. Dass man das seit 13 Jahren diskutieren muss ist wirklich ein Witz. Ich hatte damals 2009 nie gedacht dass man die Anpassung bis ins Jahr 2022 schleppt (oder noch weiter).

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  Markus Webber

Guter Witz! Es gibt eine ganz klare Prognose, die besagt in NRW, dass bis Anfang der 2030er Jahre ein massiver Mangel im Grundschulbereich herrschen wird, mit einem Höhepunkt im Jahr 2025. Das können Sie so auch auf der Seite des Schulministeriums nachlesen.

Marie
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Auch 2026 und 2027 werden große Schülerzahlen in den Grundschulen bescheren. Kann man ganz leicht rausfinden, wenn man sich die in den Coronajahren deutlich gestiegenen Geburtenzahlen anschaut. Das scheint aber für KuMi zu viel verlangt.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Markus Webber

Dich schickt man bis dahin in Frühpension 😉

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Markus Webber

Nur wer will die vielen Grundschüler ermorden, damit die Prognose auch wirklich stimmt?

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Markus Webber

Und was nutzt der SekI der Überschuss an den GS? In NRW erhalten alle Lehrkräfte außer Föderschullehrern und Gymnasialleheren A12 im Eingangsamt. Der überwiegende Teil der Lehrkräfte in NRW erhält die A12 bzw. als tarifbeschäftigte Lehrkraft E12 oder als nicht-grundständige Lehrkraft trotz zweitem StEx die E11.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Markus Webber

2024 Überschuss an GS-Lehrern? Wer behauptet denn sowas?

celanon
1 Jahr zuvor
Antwortet  Markus Webber

Es gab vor etlichen Jahren einen Lehrerüberhang. Damals kümmerte sich niemand um A13 und die Lehrer waren froh, einen Job zu bekommen. Als Lehrer, meine ich.

Aleidis, von edlem Wesen
1 Jahr zuvor

Das ist wie in Berlin. Jedes Argument, wie man es braucht.

Da wo nicht verbeamtet wurde, war die Nicht-Verbeamtung schuld am Lehrermangel. (Wo verbeamtet wird, gibt es ihn aber auch.)

Da wo nicht alle Lehrer A13 bekommen, ist fehlendes A13 schuld am Lehrermangel. (Wo es A13 für alle gibt, gibt es ihn aber auch.)

Irgendwie haben die Politiker immer die falschen Berater, will mir scheinen.

lehrer002
1 Jahr zuvor

Es handelt sich ja auch um mehrere Faktoren, die zusammenspielen. Zusätzlich spielt eine Rolle, ob das Bundesland ausreichend ausbildet, wie anspruchsvoll das Studium ist…
Fakt ist, dass u.a. Thüringen von deutlich gesunkenen Problemen bei der Stellenbesetzung seit der Einführung von A13 berichtet.

Fragezeichen
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

Quelle? Oder Hörensagen?

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fragezeichen
obscura
1 Jahr zuvor

Hallo alle zusammen ,
A13 für Grundschullehrkräfte löst die Probleme nicht. Auch wenn die Studienlänge (künstlich) angeglichen wurde , ist ein Studium für die Sekundarstufe 2 deutlich schwieriger (s. Physik , Mathe , Latein … ). Außerdem unterrichten Sek2 -Lehrkräfte häufig insgesamt 9 (!) verschiedene Jahrgänge.
Man sollte Schule von System her denken und die Arbeitsbedingungen für alle (!) Lehrkräfte verbessern, z. B. an Schulen angebundene Kitas für die Lehrkräfte , Bahntickets für Lehrkräfte , weniger Bürokratie, mehr Zusammenarbeit der Lehrkräfte der verschiedenen Schulformen (Schulzentren ), … Grundschulen sollten mehr Beförderungsstellen bekommen …

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

@obscura

Sie benennen teilweise gute Punkte (insbesondere die letzten drei oder vier) zur Verbesserung der „Arbeitsbedingungen für alle (!) Lehrkräfte“.
Kein einziger davon führt zum logischen Ausschluss von A13 für Grundschullehrkräfte.

Ihre Ideen sind meist nicht zeitnah umzusetzen, denn es dauert, bis aus Ideen Gesetzesvorschläge und danach Gesetzesänderungen werden. Isso.
Ihre Ideen (z.B. weniger Bürokratie) wurden hier schon oft diskutiert, sind also auch nicht wirklich neu. Sorry, isso.

„A13 für Grundschullehrkräfte löst die Probleme nicht.“
„die Probleme“ (= Mehrzahl) werden auch nicht durch 1 einzelne Maßnahme gelöst werden können – zumal Sie „die Probleme“ nicht näher aufschlüsseln und unklar bleibt, worauf Sie sich da beziehen.

„z. B. an Schulen angebundene Kitas für die Lehrkräfte“
Wie darf man sich das vorstellen? Wäre das dann so eine Art „Betriebskindergarten“? Wie groß müsste eine Schule und deren Lehrerkollegium dann sein, damit diese Kita annähernd wirtschaftlich wäre? Woher kommen denn – zeitnah, natürlich! – die Räumlichkeiten?
Btw: Auf die Lebensarbeitszeit im aktiven Dienst haben Lehrkräfte nicht immer eigene Kinder im Kita-Alter. Würde diese Kita dann auch für 1 einziges Lehrerkind bestehen? Danach – wenn das „einsame“ Lehrerkind selber auf eine Grundschule wechselt – würde die Kita dann geschlossen?

Sicher wäre A13 für Grundschullehrkräfte doch einfacher umzusetzen.
Verdient hätten es die Grundschullehrkräfte jedenfalls!
In jedem Fall ist A13 eine längst überfällige Wertschätzung für die in den letzten Jahren immer stärker geänderte „Lebenswirklichkeit“ von Grundschülern sowie die Auswirkungen auf den Arbeitsalltag in Grundschulen und die doch äußerst respektable Art und Weise wie die Grundschulen trotz oft dürftiger Ausstattung damit umgehen.

obscura
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Hallo , ja, ich meine so eine „Art Betriebskindergarten “ und natürlich ist es nicht sinnvoll einen Kindergarten für ein „einsames“ Lehrerkind zu eröffnen und diesen dann wieder zu schließen . Viele Lehrkräfte haben Probleme mit der Betreuung ihrer Kleinkinder und müssen ihre Kinder noch vor Schulbeginn zur Kita bringen , die oft erst um halb 8 öffnet . Zur Schule bzw. zur ersten Stunde zu kommen wird dann knapp . Ja , meine Vorschläge sind etwas komplizerter , aber sicherlich nicht unlösbar . Räume müssen geschaffen werden , ich weiß , dass das eine große Forderung ist . Und das A13-Gehalt umzusetzen , scheint ja auch nicht so einfach zu sein , immerhin wird ja schon seit 2009 diesbezüglich verhandelt . Ich habe nicht gesagt , dass meine Forderungen neu sind (z. B. die nach weniger Bürokratie). Es hat sich aber nicht nur die Lebenswirklichkeit an Grundschulen geändert , sondern an allen Schulformen , von daher müssten dann ja alle Lehrkräfte mehr Gehalt bekommen ? „Dürftige“ Ausstattung gibt es auch an anderen Schulformen .
Lehrkräfte an Gesamtschulen /Gymnasien unterrichten oft bis in den Nachmittagsbereich , dies tun Grundschullehrkräfte nicht . Außerdem sind jene für das Abitur zuständig und auch für den Abschluss nach Klasse 10 , insgesamt unterrichtet ein Gesamtschullehrer/Gymnasiallehrer im Schnitt zwischen 150 und 220 verschieden Kinder . Sicher ist es nicht leicht , ein oder eine GrundschulleherIn zu sein , aber die Angleichung an A13 finde ich nicht gerechtfertigt . Wie gesagt , ich wäre beispielsweise stattdessen für mehr Beförderungsstellen auch an Grundschulen und das SchulleiterInnen dieser Schulform nicht „nur“ A13 bekommen . Ich verstehe die Fokussierung auf die Grundschulen nicht … .

Allex
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

Welch ein Bullsh‘t

obscura
1 Jahr zuvor
Antwortet  Allex

Super Kommentar ! Ich hoffe , Sie sind keine Lehrkraft . Mein Kind sollte nicht von Menschen unterrichtet werden , die denken, so Ihre Meinung ausdrücken zu können….

Allex
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

Vielleicht hat aber auch ihr Kind das Pech, solch ein Elternteil zu haben. Wenn ihre tollen und kreativen Ideen auch in den Erziehungsbereich eingebracht werden, mein Beileid.

Wir brauchen A13 für alle. Der Markt entscheidet immer mehr, es geht in die falsche Richtung. Seit Jahren. Wenn man bedenkt, wieviele Gymnasiallehrer ohne Stelle dann vorhanden wären, um Lücken in Realschulen oder Gesamtschulen der Sek 1 zu stopfen, unfassbar…

obscura
1 Jahr zuvor
Antwortet  Allex

Die Sache scheint für Sie sehr emotional zu sein , ansonsten würden Sie wohl nicht beleidigend werden.

Pit2020
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

@obscura

Exemplarisch:
„Ja , meine Vorschläge sind etwas komplizerter , aber sicherlich nicht unlösbar . Räume müssen geschaffen werden , ich weiß , dass das eine große Forderung ist .“

Lassen wir mal die Frage nach dem Baugrundstück raus und gehen der Einfachheit halber davon aus, dass ein Neubau (Größe „x“, da kein konkreter exemplarischer Bezug gegeben ist) auf das vorhandene Schulgrundstück gesetzt wird.
Das verkleinert dann eben entsprechend die freie Fläche aka Pausenhof = weniger Möglichkeiten zum Spielen oder Sporteln oder „sich aus dem Weg gehen können“ für die SuS.
Positive Auswirkungen wird das nicht haben.
Schulgrundstücke lassen sich auch nicht einfach durch einen neuen Zaun vergrößern, da die umliegenden Grundstücke auch jemandem gehören (jaja 😉 ) bzw. bereits bebaut sind, wenn wir von städtischen Gebieten ausgehen. Auch in kleineren Orten ist mir persönlich keine Schule bekannt, die idyllisch am Ortsrand liegt und sich beliebig „ausbreiten“ könnte …
Schade, denn auch bzw. gerade Kinder im Kita-Alltag sollten doch auch mal an die frische Luft und die Sonne sehen können? Man munkelt, es wäre gut für die Gesundheit … 😉

Also dann (wieder mit dem gebotenen Ernst) zum Gebäude an sich:
Die Auftragslage für gute Handwerksbetriebe ist … gut, teilweise sehr gut. Die Auftragsbücher sind voll.
Hinzu kommt: Öffentliche Gebäude werden anders gebaut/saniert/renoviert/erweitert als private Gebäude, Stichwort „Ausschreibung“ (europaweit).
Das beisst sich ein bissl mit Ihrem Aspekt „weniger Bürokratie“, lässt sich nicht ändern, verlängert aber schon allein die Planungsphase erheblich.
… und da ist man noch weit, weit entfernt davon, dass der erste Bagger für den Erdaushub anrollt.

Ach, die steigenden Preise für Baumaterial und auch die schiere Knappheit auf den Märkten auch in diesem Bereich habe ich noch nicht erwähnt. Aus Zeitgründen erlaube ich mir hier einmal exemplarisch drei Links:
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/baupreise-bau-haus-material-100.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/materialmangel-bau-103.html
https://www.bauingenieur24.de/fachbeitraege/konjunktur/teures-bauen-kosten-fuer-baustoffe-und-dienstleistungen-historisch-erhoeht/3413.htm

Soviel mal „ganz auf rasch“ zum Thema Gebäude, mit Bezug auf Ihre Idee „Kita für Lehrerkinder direkt an vorhandene Schulen angliedern“.

Schade, dass Sie auf diesen Punkt gar nicht weiter eingehen: „und natürlich ist es nicht sinnvoll einen Kindergarten für ein „einsames“ Lehrerkind zu eröffnen und diesen dann wieder zu schließen .“
Es hätte interessant sein können.

Btw:
Ich gebe Ihnen in einem anderen Punkt hier absolut Recht:
„„Dürftige“ Ausstattung gibt es auch an anderen Schulformen .“
Ich bin allerdings immer noch der Ansicht, dass Grundschullehrkräfte für Ihre absolut fordernde Arbeit A13 verdienen – in jeder Hinsicht der Wortbedeutung „verdienen“!
Die Arbeit der Grundschullehrkräfte ist mit Sicherheit nicht weniger fordernd als die der LuL an anderen Schulformen. Wäre das keine Arbeit sondern ein Kur-Urlaub, würde es wohl kaum einen Mangel an Grundschullehrkräften geben – stattdessen eher einen „Run“ auf die offenen Stellen.

Und:
Was passiert denn langfristig an den anderen Schulformen, wenn der Berufs-Nachwuchs bei den Grundschullehrkräften weiterhin weniger wird oder ganz ausbleibt? … Genau: Mal nachdenken. 😉
Mit einem Kita-Platz für das Lehrerkind kann man nur Volldeppen locken (DIE wollen wir – hoffentlich – nicht auf die jüngsten SuS loslassen, um dort die Grundsteine für schulische Bildung zu legen), denn nur Volldeppen lassen sich locken mit einem „Bonus“, der auf die Lebensarbeitszeit nur einen winzig kleinen Teil ausmacht.
Funfact:
Ich selbst bin keine Grundschullehrkraft.
(Aber ich gönne den Grundschullehrkräften von Herzen eine angemessene – sic! – Besoldung.)

Und:
@dickebank schreibt es weiter unten (nur weil Sie ja auch in Ihren beiden letzen Absätzen auf andere Schulformen eingehen):
„In NRW haben alle Lehrkräfte mit zweitem Staatsexamen – nicht nur Grundschullehrkräfte -, die keine Sonderpädagogen oder Gymnasiallehrer sind, A12/E12 bzw. E11 als nicht grundständige Lehrkräfte.“

obscura
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

„Mal nachdenken“… Ja , das sind alles Punkte , über die man nachdenken muss . Sicherlich ! Man muss generell über Kitas nachdenken , wenn Geburtenraten sinken. Es gibt ja nicht nur schwarz oder weiß. Man könntet die Kita bspw. auch für andere Kinder öffnen , aber Lehrkräfte sollten einen Kita-Platz in Schulnähe sicher haben ! Und Menschen als „Volldeppen“ zu bezeichnen ist jetzt nicht der richtige Ton . Daran merke ich aber , wie emotional die ganze Debatte ist . Außerdem meine ich dies als Beispiel , um den Lehrerjob generell attraktiver zu machen . Viele Unternehmen haben bspw. Betriebskindergärten . Zum Unterschied zwischen Sekundarstufe I und II -Lehrern habe ich weiter unten etwas gesagt . Steigende Preise für Baumaterialien sind ein Problem , aber deshalb soll man jetzt alle Ideen ad acta legen ?
A12 ist ein gutes Gehalt und Lehrermangel gibt es auch an weiterführenden Schulen, nämlich überall da, wo es schwierig ist ! Und an Grundschulen ist es auch schwierig. Aber , wie gesagt , an Grundschulen sollten Lehrkräfte einen leichteren Zugang zu A13 bekommen (Beförderungsstellen ) , aber pauschal A13 für Grundschullehrkräfte finde ich eben nicht gerechtfertigt .

Last edited 1 Jahr zuvor by obscura
obscura
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Auf die Kita bezogen : es geht auch darum , dass viele Lehrkräfte , gerade an Grundschulen , eine halbe Stelle haben , wenn man mehr LehrerInnen motivieren könnte , eine volle Stelle zu besetzen , wäre der Lehrermangel auch nicht mehr ein so großes Problem. Dafür müsste man u.a. die Kinderbetreuung ausbauen .

obscura
1 Jahr zuvor
Antwortet  Pit2020

Ich sehe als großes Problem einfach auch , dass viele Lehrkräfte (egal, ob A13,A12 ) , keine vollen Stellen haben. Wenn man den Beruf attraktiver machen würde (Kita-Plätze in Schulnähe sind lediglich ein Beispiel ) , könnten vielleicht mehr Lehrkräfte gewonnen werden , die eine volle Stelle besetzen. So könnte man den Lehrermangel auch ausmerzen. .. es gibt übrigens einen „Run“ auf Grundschulen , allerdings nur auf die in den guten Stadtteilen . Vielen Dank für Ihre Recherche zu den Baumaßnahmeproblemen an Schulen. Es ist mir auch klar , dass das schwer umzusetzen ist und ich habe nicht gesagt , dass man dafür Schulhöfe verkleinern soll. Diese Dinge gehen nicht von heute auf morgen ! Und zu dickebank : ich meinte dies so : es gibt nun mal Unterschiede im Anspruch des Studiums zwischen Sekundarstufe 1 und 2 , der meiner Meinung nach , anerkannt werden sollten! MfG und ein schönes Wochenende!

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

Nicht künstlich sondern gesetzlich.

obscura
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Ich meine dies folgendermaßen :
Ein Studium für die Sekundarstufe II ist nun mal anspruchsvoller . Vor kurzem gab es beispielsweise einen Artikel auf Spiegel von einer Lehrkraft , die ihr Studium wegen des Anspruchs auf Grundschullehramt wechselte :
https://www.spiegel.de/start/berufseinstieg-als-grundschullehrerin-laura-barton-erzaehlt-von-herausforderungen-und-gehalt-a-2cd8e44e-a28c-4716-827a-2f43586e61d4

Es ist schon so , dass SekII-Studenten häufig nicht in Regelstudienzeit studieren können aufgrund des Anspruchs , bspw. in Mathe usw. , wie ich bereits am Anfang sagte . Das muss meiner Meinung nach auch irgendwie anerkannt werden !

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

Papperlapapp – da ich Anerkenner mit Diplom TU und 2. StEx für Lehramt GHR(HRGe) bin, weiß ich, dass die Eingruppierung nicht nach dem Ausbildungsstand sondern nach der Schulform erfolgt, an der amn eingesetzt wird. Und Ing-Mathe I bis III kriegt man auch an einer Tu nicht geschenkt.

obscura
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Für eine objektive Beurteilung vergleichen Sie die Prüfungsordnungen für Sek1 und Sek 2 . Ich habe nicht gesagt , dass man irgendetwas „geschenkt“ bekommt .

obscura
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

Ihr erstes Argument stimmt so nicht. Es gibt A13-Lehrkräfte , die keine Stellen bekommen haben und bspw. an Sekundarschulen eingesetzt werden und auch A13 bekommen.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

Es gibt Lehrkräfte mit dem Lehramt Gy/BK die eine Planstelle an einer SekS mit dem Eingangsamt A13 innehaben. Es gbt aber keine Lehrkräfte mit der Lehrbefähigung GHR(HRGe) die ain einer SekS im Eingangsamt A13 erhalten.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

SekS umd GemS in NRW haben im Gegensatz zu HS und RS A13 dotierte Planstellen, die weder Funktions- noch Beförderungsstellen sind. Diese A13-Stellen für Lehrkräfte der Laufbahngruppe II, zweites Einstiegsamt wurden geschaffen, um für SuS der Abteilung II die für den Erwerb der FOR-Q notwendigen Kompetenzen sicher zu stellen. Diese A13-Stellen entsprechen in etwa den Koordinatoren-Stellen an GE und GY, nur sind die dort A15 besoldet.

Das, was an HS im Profiltyp B und an RS üblicherweise auch durch SekI-Lehrkräfte sichergestellt wird, traut man den Lehrkräften an SekS und GemS nicht zu, obwohl die die gleichen Voraussezungen erfüllen wie die an HS und RS eingesetzten Lehrkräfte.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

Die vorangestellte Geschichte ist episodischer Natur, da sie nur einen Einzelfall betrifft. In anderen Studienfächern gibt es auch Studienfachwechsler. Das hat zwei nennenswerte Gründe., zum einen sind das studierende, die merken, dass das gewählte Studienfach nicht „ihr Ding“ ist, und zum anderen Studierende, die trotz Wiederholungsprüfung(en) den Abschluss in ihrem Studiengang nicht erreichen und deshalb nach einem artverwandten Studiengang suchen, in dem möglichst viele der bereits erreichten „Scheine“ – aka Prüfungsleistungen – anerkannt werden, um nicht wieder ganz bei Null anfangen zu können. Vergleichbar zu Bauigeln, die entweder an eine FH (Hochschule für angewandte Wissenschaften) oder in den Studiengang Architektur wechseln.

Der Witz ist nur, dass der Bau-Ing., der von der TU an eine „FH“ wechselt und dort seinen Masterabschluss macht, bei einer Anstellung im ÖD mit abgeschlossenem 2. StEx in die Laufbahngruppe II, zweites Einstiegsamt übernommen wird und im Einstiegsamt A13 erhält- unabhängig davon ob es sich um einer Oberbehörde/Mittelbehörde oder untere Behörde handelt. Die Dreiteilung im Verwaltungsaufbau und Kenntnisse in Staatsorga setze ich als bekannt voraus, da wir ja hier unter uns Pastorentöchtern sind.

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

Sie hat wohl in erster Linie aus einer pädagogischen Motivation heraus gewechselt, sonst hätte sie einfach das Fach gewechselt und sich nicht weiterhin ein Mathestudium, dann für eine andere Schulform, angetan. Hätte sie die Schulform nicht gewechselt, sondern das Fach auf z.B. GEschichte, dann würde sie jetzt A13 bekommen. Ihr Beispiel zeigt also eher die Absurdität des Besoldungsssystems .

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

In NRW haben alle Lehrkräfte mit zweitem Staatsexamen – nicht nur Grundschullehrkräfte -, die keine Sonderpädagogen oder Gymnasiallehrer sind, A12/E12 bzw. E11 als nicht grundständige Lehrkräfte.

Thomas
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Was weiterhin absolut unwürdig ist und vor dem Hintergrund des akuten Lehrermangels an diesen Schulen in dieser Legislatur in NRW unbedingt verändert werden muss.

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  obscura

„A13 für Grundschullehrkräfte löst die Probleme nicht“
Langfristig schon, denn die Besoldung ist ein wichtiger Faktor für AbiturientInnen bei der Berufswahl. In Bielefeld und Paderborn laufen inzwischen Plätze fürs Grundschullehramt leer, weil sich kaum jemand bewirbt (gerade zum SoSe).

„Auch wenn die Studienlänge (künstlich) angeglichen wurde“
Auch die Studienlänge des Gymnasiallehramts wurde künstlich auf 10 Semester ausgedehnt. Das liegt aber an Bologna. Das Studium ist weniger kompakt als früher, für alle Lehrämter in NRW. In anderen BL gibt es weiter das Stex, das Studium sit somit kürzer. Dass die Studiendauer gleich lang ist, ist auf die gestiegenen Anforderungen in der Grundschule zurückzuführen. Es ist ein fundiertes Wissen über Mehrsprachigkeiten, inklusive Lernprozesse, Bewegungserziehung usw. notwendig.

„ist ein Studium für die Sekundarstufe 2 deutlich schwieriger (s. Physik , Mathe , Latein … )“
Ein Studium für die Sekundarstufe II kann man lediglich in Deutsch und Geschichte absolvieren. Das ist wohl keineswegs anspruchsvoller als z.B. Grundschullehramt mit Mathematik/Deutsch/Englisch. Entsprechend hoch sind die Durchfallquoten teils. Außerdem gibt es Studierende, denen das Mathestudium leichtfällt, das Französischstudium aber schwer, oder umgekehrt. Es hängt also auch von individuelle Fähigkeiten ab.

„9 (!) verschiedene Jahrgänge“
… und muss kaum binnendifferenzieren, keine ernstzunehmenden (!) Klassenleitertätigkeiten übernehmen, usw.

„Man sollte Schule von System her denken und die Arbeitsbedingungen für alle (!) Lehrkräfte verbessern, z. B. an Schulen angebundene Kitas für die Lehrkräfte , Bahntickets für Lehrkräfte , weniger Bürokratie, mehr Zusammenarbeit der Lehrkräfte der verschiedenen Schulformen (Schulzentren ), … Grundschulen sollten mehr Beförderungsstellen bekommen“
Das ist alles wiederum richtig!

obscura
1 Jahr zuvor
Antwortet  lehrer002

„und muss kaum binnendifferenzierte, ernstzunehmende (!) Klassenleitertätigkeiten übernehmen … “

Ich glaube , dass man dies nicht über einen Kamm scheren kann . SekII-Lehrkräfte arbeiten bspw. auch an Gesamtschulen und haben diesbezüglich auch allerhand zu tun und sind genauso am Ende ihrer Kräfte ( müssen jede Menge binnendifferenziertes Material erstellen , telefonieren täglich mit dem Jugendamt , Prügeleien von älteren SchülerInnen sind auch meistens etwas schwieriger zu händeln ) . Und auch manche Gymnasien haben Schüler und Schülerinnen , die einiges mehr brauchen als nur fachlichen Input .