„Stellenbesetzung läuft besser“: Höheres Gehalt (A13) hilft gegen den Lehrermangel

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Der Linke-Politiker Torsten Wolf sieht durch die Anhebung des Gehalts der Grundschullehrer die Wettbewerbsfähigkeit Thüringens unter den 16 Bundesländern gestärkt. «Es gelingt uns auch deutlich besser, unsere Stellen zu besetzen – gerade im Grundschulbereich», sagte Wolf am Mittwoch in Erfurt.

Wer an der falschen Stelle spart…. Foto: Shutterstock

Nach einer Übersicht der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) zahlen inzwischen acht Bundesländer Grundschullehrern die höhere Besoldungs- oder Entgeltstufe A13/E13 – darunter Thüringen.

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Im bundesweiten Vergleich rutschte Thüringen demnach beim Einstiegsgehalt für Grundschullehrer vom vorletzten Platz nun auf den fünften Platz. Mit 52 664 Euro Einstiegs-Jahresgehalt verdienen Grundschullehrer der Übersicht zufolge in Bremen am meisten, gefolgt von Hamburg, Schleswig-Holstein und Brandenburg.

Wolf kündigte an, dass bei der kommenden Landtagssitzung ein Gesetzentwurf verabschiedet werden soll, der es auch den freien Schulen ermöglichen soll, Grundschullehrer besser zu bezahlen. «Damit hätten wir dann alle Lehrkräfte, die die Lehrbefähigung haben, in Thüringen im Eingangsamt wenigstens in der A13/E13», sagte Wolf. Das sei ein wichtiger Schritt, um genügend Lehrer für Thüringens Schulen zu gewinnen. Das Bildungsministerium in Thüringen wird vom Linken-Politiker Helmut Holter geführt. News4teachers / mit Material der dpa

Wahlkampf-Thema „A13 für alle“: Verband lehrer nrw startet Kampagne für gerechte Lehrerbesoldung

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Marvin S.
1 Jahr zuvor

Tja Überraschung….

Aber manchge glauben noch, Geld ist nicht so wichtig…

Augen auf NRW!

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marvin S.

Geld ist nicht wichtig sagen meist die Lehrer, die A13 oder mehr verdienen. Selbst würden sie aber für A12 niemals morgens aufstehen. Man versucht halt dem A12 Pöbel unter einem einzureden, dass man doch zufrieden sein soll, damit der Abstand bloß gewahrt war zwischen den vermeintlich wertvolleren und nicht so wertvollen Lehrkräften

Amanakoku
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc
Derdiedas
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marvin S.

Das zeigt nur, dass andere Bundesländer dadurch mit Abwanderungen zu kämpfen haben. Erst wenn alle nach A13 besoldet werden, sieht man wo die Baustellen sind. A13 gibt es nämlich auch an Berufskollegs und dort ist der Lehrermangel ebenfalls eklatant. Wir finden kaum Kollegen und wenn nur Quereinsteiger, die zumeist dann nicht nach A13 sondern E13 besoldet werden.

Aus dem eigenen Umfeld weiß ich, dass in NRW das Problem gerade in der Primarstufe viel früher anfängt. Viele Abiturienten erhalten erst gar keinen Studienplatz und weichen dann notgedrungen auf die weiterführenden Schulformen aus. Die fängt man dann später nur selten noch ein.

Taratuga
1 Jahr zuvor

Viele junge Leute können sich kein Lehramtsstudium an der Uni leisten. Daher könnte man mehr junge Leute zum Lehramtsstudium bringen, wenn man es bezahlt an einer dualen Hochschule mit Praxisphasen durchführen würde, so wie das ja auch bei angehenden Verwaltungs- oder Finanzbeamten geschieht. Dann wären die zukünftigen Lehrer auch schon nach 3 Jahren und nicht erst nach 7 und mehr Jahren fertig.

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Taratuga

Ähm ich würde dringend davon abraten das Studium zu entwerteten. Es ist enorm wichtig, dass Lehrer hochqualifizierte Leute sind. Weiter kann ich das Argument nicht nachvollziehen dass das Studium für viele zu teuer sei.

Ich selbst habe mir mein ganzes Studium eigenfinanziert. War garnicht schwer. Einfach etwas arbeiten nebenher. Ich hatte zwar auch Bafög Anspruch, aber wollte mir kein Geld leihen. Also selbst für Studenten aus ärmlichen Verhältnissen ohne Lust auf Nebenjob gibt es immernoch Bafög.

Sami
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Was ist denn bei dem Vorschlag eine Abwertung? An anderer Stelle werden die universitären Inhalte als unbrauchbar hingestellt. Worauf gründet sich die „Hochqualifilation“?

Troll
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

„ich wollte mir kein Geld leihen“

„selbst für Studenten aus ärmlichen Verhältnissen
[…] gibt es immernoch Bafög“

Es scheint mir, als hätten Sie kein Bafög bezogen, aber Sie tätigen Aussagen darüber, welches Geld verfügbar sei.
Welcher Statistik man auch glauben darf, es sind nicht einmal 20% der Studierenden, welche Bafög beziehen.

Aus meiner eigenen Erfahrung (ich + Geschwister) kann ich sagen, dass der Bezug von Bafög ein Spießrutenlauf ist, bei welchem man jährlich schikaniert wird. Das Geld kommt erst nach Monaten (ohne elterliche Unterstützung würde man verhungern) und Bafög wird wegen jeder Kleinigkeit gestrichen.

Wenn man einen Nebenjob nebenbei schafft, Gratulation. Das tun die wenigsten. Es heißt ja auch „Vollzeitstudium“. Manche Leute müssen sich gar eines KfW-Kredits bedienen.

Ich hatte Glück, dass ich eine lukrative Nische im Online-Handel gefunden habe, welche mein fehlendes Bafög mehr als ersetzt hatte.

Dazu passt auch gut die kürzlich von Quarks veröffentlichte Grafik, welche zeigt, dass Kinder von Akademikern zu 74% einen Bachelorabschluss erhalten, während es bei allen anderen Kindern 21% sind. Dabei erhalten 78% aller Akademikerkinder eine Hochschulzugangsberechtigung (Abi o. Ä.) und 44% aller anderen Kinder…also ein weiteres Indiz dafür, dass der sozioökonomische Status negative Auswirkungen auf die Chancengleichheit hat und dass das System Bafög nicht funktioniert.

Ihrem ersten Absatz stimme ich zu, das Lehramtsstudium „dual“ zu machen und auch noch zu kürzen, wäre eine Katastrophe. Kaum raus aus der Schule und dann soll man teilweise Leute unterrichten, mit denen man am Wochenende noch Party machen würde? Kann nicht funktionieren.

Derdiedas
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Kann man nur sagen, wenn das Studium nicht anspruchsvoll ist. Studiert man z.b. Mathematik wird es extrem schwer nebenher noch viel zu arbeiten. In der ersten Studienwoche hat ein Professor darauf hingewiesen, dass man bereit sein muss 70 Stunden zu arbeiten. Sonst sei man falsch hier.

?
1 Jahr zuvor
Antwortet  Derdiedas

Den Lohn eines Mathematikers mit Masterabschluss würde ich auch nehmen.
Dann könnte man schön Bafög beantragen, zahlt je nach System (0-100% wieder zurück).
Ein Freund von mir hat Physik Vollzeit studiert (Doktor) und nebenbei ordentlich viel gearbeitet. Auch das war irgendwie machbar. Das Studium war mit Sicherheit nicht einfach ;). Seinen Verdienst jetzt braucht man aber auch nicht mit dem eines Lehrers vergleichen. Dort hätte er auch mal ganz locker einen Kredit aufnehmen und in kürzester Zeit zurückzahlen können.

Derdiedas
1 Jahr zuvor
Antwortet  ?

Wie realitätsfern sind Sie bitte? Wie viele sind bitte Bafög berechtigt? Immer weniger. Wer bekommt einen Kredit als Student, wenn die Abbruchquoten in diesen Studiengängen ernorm hoch sind? Natürlich kann man nebenbei arbeiten, dann wird es aber kaum möglich in Regelstudienzeit zu bleiben. Ohne Unterstützung der Eltern ist ein Studium kaum möglich. Zusätzlich gilt, dass Bafög nur in der Regelstudienzeit ausgezahlt wird. Ein Teufelskreis.

In meinem Studiengang haben die meisten auch gearbeitet, um eben ihren Unterhalt zu finanzieren. Da blieb neben Studium dann aber quasi keine Freizeit mehr. In den meisten anderen Studiengängen war die Work-Life-Balance um ein Vielfaches besser. So einfach wie viele Pädagogen hier das darstellen sollen, ist es nun mal nicht.

Ihr Bekannter hat aber auch erst paar Jahre für einen Hungerlohn promoviert. Da ist ein höheres Gehalt auch gerechtfertigt. Nichtsdestotrotz sind meiner Meinung nach Lehrer immer noch überdurchschnittlich bezahlt. Das Gehalt von Mathematikern oder Informatikern ist nicht signifikant höher bei gleichzeitig deutlich schlechterer Rentenansprüche. Das muss man durch entsprechende Vorsorge auch erstmal ausgleichen.

Bri gmann
1 Jahr zuvor
Antwortet  Taratuga

Das war früher so an den pädagogischen Hochs hulen

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Bri gmann

Wann soll das gewesen sein? Jedenfalls nicht in den letzten 40 Jahren.

?
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lanayah

@derdiedas
Daher gibt es auch kaum Studenten, die das Lehramt in der Regelstudienzeit schaffen. Wäre doch dann auch ein Argument, dass es nicht sooo einfach, wie oft dargestellt, ist?
Zudem verdient man in den 2 Jahren Ref. auch einen Hungerlohn für den dortigen Erwartungshorizent und Aufwand. (2 Jahre – das ist oft eine Ausbildung oder etwa 2/3 Regelbachelor IT)

Dass das mit dem Bafög nicht so einfach ist, ist mir klar. Ich kenne genug, welche Bafög bekamen und welche die es nicht bekamen. Den Teufelskreis kenne ich auch 😉 Habe mein Abitur (BOS Wirtschaft) und Studium ohne Bafög gemacht (da ich in der Ausbildung gespart habe – sonst hätte ich sogar „gewinn gemacht“ beim Abi).
Dazu hatte ich neben dem Studium zwei Nebenjobs. (Festanstellungen, auch Sonntagsarbeit Nachtschicht)
Hab aber auch „etwas“ länger als die Regelstudienzeit gebraucht.

Mir geht es auch nicht um einen geringeren Verdienst für Mathematiker, Informatiker oder Physiker. Verstehen Sie mich nicht falsch. Angebot und Nachfrage eben.
Allerdings sollte sich niemand beschweren, dass immer weniger für die Rahmenbedingungen (nicht nur das Gehalt) den Job machen. Und verwundert sollte man ebenfalls nicht sein.

Warum sollte man noch Lehramt studieren? Studiert man eben etwas anderes und versucht über Quereinstieg an der Schule zu arbeiten, wenn man das möchte. Ein Bachelor/Master Informatik (Medieninformatik ist nicht soo schwer, kenne ich genug, die das bei meiner Uni „nebenbei“ studiert haben) wird für das Gehalt mit Kusshand genommen denke ich. Und falls man dann doch die Rahmenbedingungen zu schlecht findet, wechselt man in den direkten IT-Bereich.

Ja, die Pensionen sind natürlich nicht ohne, da gebe ich Ihnen recht. Das betrifft allerdings auch nur die beamteten Kollegen. Hier ist weiterhin ein großer Unterschied zwischen Beamte und Angestellte (LuL). Auch das sollte man meiner Meinung nach mal ausgleichen.

Dass Sie das Gehalt überdurchschnittlich hoch empfinden ist halt Ihre subjektive Meinung/Empfinden. Das ist auch okay, kann man unterschiedlicher Meinung sein. Aber auch hier gilt eben Angebot und Nachfrage. Bitte nicht auf die LuL abwälzen, wenn es im Bildungsbereich dann zusammen klappt und Abstriche geben wird.
(Nichts destotrotz ist das Gehalt in einigen Bundesländern – Masterabschluss (+ StEx) im öffentlichen Dienst – einfach gesetzeswidrig)

D. Orie
1 Jahr zuvor

Mehr Geld für die gesamte Bildung! Aber wetten, dass bald weitere Kürzungen kommen?

Klaus
1 Jahr zuvor

Alles schön und gut für die Grundschullehrer. Die Medaille hat aber auch eine Rückseite. Das funktioniert nur, weil die Masse der A13-Beamte seit Jahrzehnten bei der amtsangemessenen Besoldung hinter die Fichte geführt wird. Bei A13-Lehrern ohne Schulleitungsaufgaben ist Eingangsamt=Endamt. Über die „Leermonate“ bei Besoldungserhöhungen und gleichzeitiger Inflationsrate in Thüringen von 8% p.a (März 2022) redet der Herr Wolf auch nicht. Seine Bezüge als Landtagsabgeordneter sind nämlich indexiert.

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klaus

Einstiegsamt gleich Endamt kennt man aus der Grundschule auch. Nur dort ist es A12. Amtsangemessen ist A13 schon. Zumindest die rechtssichere Besoldung für eine entsprechende Ausbildung. Sowas ist auch im Bereich Grundschule nicht selbstverständlich. NRW bezahlt nichtmal rechtlich erforderlichen Sold bei Masterabsolventen in der Grundschule. A12 ist rechtswidrig

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Und wie lange hat es gedauert, bis in der Entgeltgruppe E12 die sechste Erfahrungsstufe eingeführt worden ist? Jetzt also bitte nichts über’s Knie brechen. Die Eingruppierung von GS-, HS-und RS-Lehrkräften ist schon so lange rechtswidrig, da kommt es auf die nächsten 50 Jahre ja nu auch nicht mehr an:)

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klaus

Ich denke A13
Für alle ist erstmal das wichtigste, sonst lassen wir die Kinder bald bis zur 5. Klasse am Gymnasium erstmal zu Hause.

Lola brennt
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Das ist doch eh schon so. Am Gymnasium übrigens auch. Mein Sohn (6. Klasse) hat bisher 70 Ausfallstunden (keine Vertretung, nur Beaufsichtigung) angehäuft. Das kann niemand mehr ernst nehmen. Auch nicht die Ressourcenverschwendung, die mit den zeitschriftlesenden A13/A14 LuL betrieben wird.

o.O
1 Jahr zuvor
Antwortet  Lola brennt

@Lola brennt
Also ist das Ziel, daraus noch mehr zu machen? Klingt vernünftig. Oder was wollen Sie damit sagen?

Milla
1 Jahr zuvor

Besondere Wertschätzung empfangen die GrundschullehrerInnen mit E11 hier in Sachsen-Anhalt.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Sachsen-Anhalt sollte sich DARAN mal ein Beispiel nehmen! Hier brennt an fast allen Grundschulen mittlerweile die Luft! Keine/r will hier Grundschullehrer/in werden. Bei dieser unterirdischen Bezahlung ist das kein Wunder! Die GEW tut ebenfalls viel zu wenig, um auf die Problematik aufmerksam zu machen! Viele Kolleg/inne sind darüber sehr erbost.

kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor

Wenn es ein Bundesland macht, führt A 13 zu höheren Stellenbesetzungen.
Wenn es alle Bundesländer machen würden, wären wir erstmal wieder beim allgemeinen Lehrermangel angekommen.
Wie lange dauert es, bis Abiturienten Lehrer werden, WEIL sie A13 bekommen?
So lange können wir an den Schulen nicht warten.
Bis dahin ist das System zusammengebrochen (und die einzelnen überlasteten Lehrkräfte ohnehin).
Wir brauchen dringend angemessene Besoldung – aber genauso dringend flächendeckend angemessene Arbeitsbedingungen, viel mehr Rückhalt in der Bevölkerung und einen allgemeinen Konsens, was uns Bildung wert ist und wie sie erfolgreich sein kann!
Das wird sonst nichts mit mehr Lehrern!

Die für die Besoldung verantwortlichen sollten bedenken: Was heute nicht entschieden wird, wird auch im Rest einer Legislaturperiode nicht entschieden. Bis dahin sind weitere Abijahrgänge für den Lehrerberuf verloren und weitere Jahre ohne Nachwuchs vorprogrammiert…

Realist
1 Jahr zuvor

„Wenn es alle Bundesländer machen würden, wären wir erstmal wieder beim allgemeinen Lehrermangel angekommen.

Informatik-Master-Absolventen werden sogar von allen Bundesländern mit A14 oder A13 + Zulage (mind. 1000€) eingestellt. Wieso geht das dort und nicht bei Lehrern?

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor

Mit anderen Worten: Niedersachsen hat ein Interesse daran, dass Sachsen-Anhalt noch schlechter bezahlt, weil dann im Grenzgebiet Leute dorthin pendeln oder Tauschanträge stellen.

Salentin
1 Jahr zuvor

Aber Thüringen verbeamtet doch! Wieso brauchen die da noch A13 gegen den Lehrermangel?

huch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Salentin

Anscheinend reicht eine Verbeamtung alleine auch nicht mehr aus, wenn das Gehalt und die Rahmenbedingungen dazu nicht stimmen.
Oder sind alle Leute, die nicht gleich zum Lehrerjob hinrauschen bzw. ein Studium dort anfangen einfach bescheuert? Scheint doch – Ihren vielen Aussagen diesbezüglich – ein Traum für alle zu sein.
Hopp, nur zu. Alle ab in’s Lehramt strömen.

GriasDi
1 Jahr zuvor

Generiert das höhere Gehalt wirklich mehr Absolventen oder werden nur Absolventen aus anderen Bundesländern abgezogen? Bitte nicht falsch verstehen ich gönne jedem mehr Gehalt. Ich glaube nur nicht, dass damit der LehrerInnenmangel bekämpft werden kann. Dazu müsste sich schon noch einiges ändern. Zuerst mal eine Jahresarbeitszeit wie in anderen 40-Stundenwochen-jobs auch.

?
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Warum nicht beides?
Gehalt alleine ist nicht unbedingt das Allheilmittel. Das stimmt.
Wenn alle mal das Gleiche verdienen würden (von miraus auch angepasst auf die Lebenshaltungskosten vor Ort), dann gäbe es doch auch weniger „Abzug durch Gehalt“? Ob man das nach unten oder oben reguliert kommt halt drauf an, ob man mehr Lehrer haben will oder eben nicht. Angebot und Nachfrage …
Auch bei den Rahmenbedingungen.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Wenn der Grundschullehrerberuf insgesamt mit E13/A13 bezahlt wird, werden sich mehr Abiturient/innen dafür entscheiden. E13/A13 ist eine für einen Masterabschluss und ein Zweites Staatsexamen angemessene Vergütung/Besoldung. E11 und A12 sind es nicht. Das schauen sich junge Leute schon genau an.

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Grundschullehrer

Das stimmt für die Zukunft (vielleicht). In anderen Schulformen gibt es in einigen Fächern seit 20 Jahren LehrerInnenmangel, trotz Aussicht auf A15. Im aktuellen Fall werden aber eher Absolventen aus anderen Bundesländern abgezogen, somit kann man noch nicht seriös beurteilen, dass A13 hilft.

Richard Möckel
1 Jahr zuvor

Warum werden die Grundschullehrer an den Freien Schulen wieder vergessen? Wir unterrichten in der Zwischenzeit 15% der Schüler in Thüringen? Nach großer Ankündigung im Landtag ist nichts passiert!

Roman
1 Jahr zuvor

Durch A13 für alle steigt ja auch die Wahrscheinlichkeit, Leute die auf dem Gymnasium auf eine Stelle warten, für eine Realschule zu gewinnen.

Ein Freund von mir hat lieber seit 4 Jahren ne Vertretungsstelle an nem Gym statt sich mit A12 abspeisen zu lassen. Er hat halt noch Hoffnung auf A13. Geld ist wichtiger als die meisten (A13 – Bezieher?) hier uns weismachen wollen….

dickebank
1 Jahr zuvor

Wie gesagt freie, nicht staatliche Schule – warum sollten also die Eingruppierungs- und Besoldungsregelungen des TV-L gelten?
Im Grunde gilt Vertragsfreiheit – also nicht gut verhandelt?

Bla
1 Jahr zuvor

Warum sollte sich der Staat dann bei freien Schulen einmischen? Das geht halt auch mit den Zuschüssen und den abgenommenen Pflichten irgendwie einher? Rechte und Pflichten … Verstehe auch nicht, warum man staatliche Schule und Privatschule/freie Schule immer gegeneinander sieht. Generell gehören einfach bessere Bedingungen her. Alles andere ist halt Neid?

Marianne Pauli
1 Jahr zuvor

Geht es um angemessene Bezahlung oder darum, was man rausholen kann? Mit wem wollen wir GS LuL vergleichen? Mit Sachbearbeitern in der Lohnbuchhaltung (Tarif, Überstundenabbau, keine Verantwortung,…) oder mit den hochbezahlten Managern (kein geregelter Urlaub, 60 Stunden Woche, hohe Sichtbarkeit, hohes Risiko, hire and fire, ständige Erreichbarkeit,…). Man kann doch nicht hohe Gehälter der Manager fordern, aber weiterarbeiten wollen wie die Sachbearbeiter….

GriasDi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marianne Pauli

A13 ist für Sie also ein Managergehalt? 60 Stundenwochen kennen einige Lehrer auch (wenn sie Deutsch und Englisch unterrichten). Oder GrundschulleiterInnen für die sind 60stundenwochen um viel Verantwortung der Normalfall

Marianne Pauli
1 Jahr zuvor
Antwortet  GriasDi

Hochgerechnet: ja! Ich glaube nicht daran, sass LuL Arbeitszeit die 38 Stunden im Schnitt überschreiten. Vor- und Nachbereitet wird ja nur der Unterricht, richtig. Krank, Vertretung, Wandertag, Klassenleiterstunden, die Filmvormittage vor den Ferien, Weihnachtsfeiern, Bastelvormittage, Plätzchenbacken (das machen eh die Eltern), … da seh ich keine Nachbereitung. Auch der Arbeitsweg ist keine Arbeitszeit. Und der Mittagsschlaf auch nicht. Wir reden von 60 Stunden im Schnitt, nicht nur im Peak. Und nix mit „in den Ferien bin ich nicht zu erreichen“, schön immer erreichbar sein, gell.

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marianne Pauli

Glauben kann man in der Kirche. Wer den Beruf selbst nicht ausübt, weiß natürlich nicht, wie viel durchschnittlich zu arbeiten ist. Im Bereich der Grundschule kenne ich keine VollzeitkollegInnen, die unter 50h pro Woche arbeiten. Die 60 h sind realistisch. Wenn Zeugnisse geschrieben werden, auch mal mehr, dafür in den Sommerferien etwas weniger, aber auch immer noch genug, denn hier werden die Klassleitungen vorbereitet und sog. Stoffverteilungspläne geschrieben.
Das vielleicht mal als kleiner Einblick für Außenstehende.

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marianne Pauli

Überstundenabbau und keine Verantwortung im Lehrerjob? o.O
Sachbearbeiter/in mit Masterabschluss und Staatexamen?

Also ständige Erreichbarkeit, hire and fire (je nach Angebot und Nachfrage), Arbeit im/in den „Urlaub/Ferien“, kein Urlaubsanspruch auf Wunsch, 60 Stunden Woche bei bestimmten Fächern + „Engagement“, hohes Risiko (rechtlich gesehen) können sie als Lehrer auch schnell mal haben, wenn sie das (selbst) mitmachen.

Nur wenn ich das Gehalt von einem (Top-)Manager nehme, dann ist das sehr schnell mal bei dem 5-10++ Fachen.

Wenn die (meisten) LuL (egal welcher Schulart) mal auf „Dienst nach Vorschrift“, minimum an Verantwortung und Rechtsrisiko (keine Klassenfahrten, keine Ausflüge, keine Doppelbeaufsichtigungen, keine Arbeiten mit Werkzeugen, usw.), kein Privatmaterial (nur Arbeiten mit dem, was man gestellt bekommt … Oft nicht mal bzw. maximal Schulbücher), keine Überstunden (halt bei 40/42 Wochenstunden – dann eben keine unbezahlten Sonderämter, Veranstaltungen usw.), nur Erreichbarkeit in der Dienstzeit (Vorgegebene Elternsprechzeiten usw.) machen würden, dann wäre ich echt mal gespannt, wie schnell zum Einen der Aufschrei gesellschaftlich wäre, dass vieles nicht mehr hinhauen würde und zum Anderen, wie schnell man den LuL dann wieder mal die Schuld zuspielen würde.

Aber so oder so, Angebot und Nachfrage regeln den Markt.
Sind die Bedingungen und somit auch das Gehalt einfach zu schlecht, dann gibt es halt künfig noch größeren Lehrermangel.
Beschweren sollte sich dann nur bitte keiner, wenn es langfristig nicht jede/r LuL auffangen will und kann. Dann ist das halt so.
Die Rahmenbedingungen werden schon so lange angeprangert, man könnte entweder was dagegen tun und sie verbessern oder man schaut halt mal, wie viele LuL es künfig noch machen (wollen) und wie viele Leute ein Studium anfangen.

(Politische) Aussagen wie „das konnten wir nicht wissen“, „damit haben wir nicht gerechnet“ und dergleichen sind dann halt einfach wieder nur lächerlich und unehrlich und/oder seeehr naiv gedacht.

Denken Sie an diesen Post, wenn es das System künfig mal sprengt, zwecks den schlechten Rahmenbedingungen. (Gilt im Übrigen auch bei bspw. Erzieher(inne)n, Pfleger(inne)n und Krankenpflegern/-schwestern)

Anne
1 Jahr zuvor

Wer entscheidet sich dann noch für das Gymnasiallehramt? Der Stundenlohn an der Grundschule ist ja dann deutlich höher.
Ich habe an beiden Schulformen gearbeitet und ohne die Arbeit abwerten zu wollen, an der Grundschule habe ich erheblich weniger gearbeitet. Wenn man da nur mal an die Korrekturen in der Oberstufe denkt…

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Die alte Leier der Korrekturen und dazu die persönliche Erfahrung als Grundsatz. Ich kenne umgekehrt Kollegen vom Gymnasium, die in der Grundschule schnell überlastet sind. 3 Wochenstunden mehr schüttelt man auch nicht aus dem Ärmel. Am Ende ist es auch eine Frage des persönlichen Engagements. Da scheint bei Ihnen wohl eventuell der Hund begraben zu sein.
Haben Sie als Lehrkraft mit Abitur nicht schon nach Ostern jetzt frei? Die letzten Wochen fallen doch nach dem Abi quasi aus.

Spaß bei Seite:
Sie arbeiten hart, ich arbeite hart, wir alle arbeiten hart. Alle verdienen entsprechende Entlohnung und Chancen auf Aufstieg gleichermaßen. In NRW ist A12 mittlerweile bei gleicher Qualifikation nicht mehr haltbar

Bla
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Am Gymnasium ist das aber seeehr fächerabhängig, oder nicht?
Sport/Chemie (+Fachlehrer) ist wohl bisschen was anderes vom Aufwand als Mathe/Deutsch (+ Klassenleitung). [Sollte man dann dort vielleicht differenzieren in der Bezahlung? *Verdutzt schau*]

Bei GS/MS unterrichtet man etwas vielseitiger, wie Ihnen bekannt sein sollte, wenn Sie an beiden Schulformen waren.
Korrekturarbeiten sind mit Sicherheit bei zwei (Fremd-)sprachen höher am Gymnasium. Allerdings können viele LuL dort ihre Unterrichtsvorbereitungen einmal vorbereiten für jede Jahrgangsstufe und „immer wieder aus der Tasche ziehen“. Auch bei Parallelklassen. Soll jetzt nicht heißen, dass das jeder Gymnasiallehrer macht und keiner differenziert/der Klasse anpasst. Aber man munkelt, dass das doch schon mal vorkommt.

Zudem könnten Sie sich doch dann freuen. Dann machen Sie doch den „leichteren“? Job an der GS und verdienen sich eine goldene Nase. (Nehmen Sie das bitte nicht zu Ernst, ist eher lustig gemeint ;))

Keiner will den Gymnasiallehrkräften ihren Lohn wegnehmen. Warum es aber so vielen Gymnasiallehrkräften so wichtig ist, dass andere (viel) weniger bekommen ist mir etwas schleierhaft. Ist das so eine Egosache? Oder will man einfach „mehr Wert“ sein?
Könnten Sie mir das vielleicht erklären, wenn Sie an beiden Schulformen gearbeitet haben? Vielleicht verstehe ich das dann endlich mal.

Das mit den „am Gymnasium arbeitet man mehr“ lasse ich nur bedingt zählen. Gerade im Lehrerberuf (egal welcher Schulart) ist das generell seeehr unterschiedlich und von der Schule und den einzelnen LuL abhängig. Paar LuL engagieren sich sehr stark, paar kaum bis gar nicht. Das ist egal an welcher Schulart. Außer man will immer nur das Minimum machen/vergleichen. (-> Ihr Korrekturvergleich)
Dementsprechend Aufwändig ist dann auch der jeweilige Job. [Vielleicht doch eine Bezahlung auf Stundenbasis/Zeitlohn? *Am Kopf kratzt*]

DerDirekteVergleich
1 Jahr zuvor
Antwortet  Anne

Ich habe als ausgebildeter Gymnasiallehrer für zwei Jahre an einer Grundschule gearbeitet (Sondermaßnahme des Landes NRW, Bezahlung nach E11). Inzwischen habe ich mich an eine Gesamtschule versetzen lassen. Ich habe den Vergleich über den Arbeitsaufwand also am eigenen Leib erfahren. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich an der Grundschule insgesamt deutlich weniger gearbeitet habe!
– Man überblickt fachlich, didaktisch und pädagogisch nur vier Jahre statt neun. Ich empfand es als große Herausforderung, mein erstes Schuljahr in das Schulleben einzuführen. Genauso herausfordernd ist es aber, Schüler durch die Pubertät zu begleiten, ihren (schulischen/beruflichen) Werdegang zu koordinieren, sie in persönlichen Krisen an die Hand zu nehmen,…
An der Grundschule habe ich deutlich mehr Kontakt mit Eltern gehabt, habe nach Unterrichtsende Telefonate geführt, Förderkonferenzen vorbereitet und ihnen beigewohnt, Mails an Ergotherapeuten, Logopäden, Kinderärzte, Psychologen,… geschrieben und da hatte ich den Unterricht für den nächsten Tag noch nicht hergerichtet. An den meisten Tagen konnte ich die Schule aber am späten Nachmittag halbwegs verrichteter Dinge verlassen und hatte tatsächlich so etwas wie Feierabend.
– An der Grundschule werden keine Abschlüsse vergeben (Zeugnisse zu schreiben oder die Empfehlungen für die weiterführenden Schulen zu erstellen ist mit viel Arbeit verbunden, aber nicht vergleichbar mit den, was mir mit der Korrektur (teilw. auch Konzeption) der ZP10 oder Abiturprüfungen blüht.
– Fachlich ist die Arbeit an der Grundschule einfach weniger anspruchsvoll. Die didaktische/materielle Aufbereitung erfordert viel Zeit, Arbeit und Einsatz. Aber insgesamt brauche ich deutlich länger für die Unterrichtsvorbereitung an der weiterführenden Schule. Insbesondere die fachliche Einarbeitung und die Auswahl der Materialien braucht Zeit. Das gilt vor allem in der Q-Phase, die einen auch als Lehrperson noch einmal anders stresst als der Unterricht in den Schuljahren darunter.
– Während ich Tests an Grundschulen ziemlich schnell korrigieren konnte, erfordert die Korrektur von Klausuren und Klassenarbeiten jetzt an der Gesamtschule ganze Nachmittage, Wochenenden und auch Ferientage. Ich habe an der Grundschule differenzierter testen müssen und die Ergebnisse etwas differenzierter für jedes Kind dokumentiert (eben mit Weitblick auf die ausdifferenzierten Zeugnisse). Aber das ist nicht vergleichbar mit dem Korrekturhammer an der weiterführenden Schule, insbesondere in der Oberstufe. Ich habe zur Zeit zwei Kurse in der Oberstufe, etwa 50 SuS, die auch alle Klausuren schreiben. Ich korrigiere pro SchülerIn etwa 60 Minuten. Davor habe ich die Klausur mitsamt Erwartungshorizont erstellt. Ich habe im Grundschuleinsatz kaum Nachtschichten einlegen müssen. Jetzt stehen sie für mich an der Tagesordnung.
– Als Gesamtschullehrer muss ich häufig länger für Konferenzen und Veranstaltungen die die Oberstufe betreffen, in der Schule bleiben. Auch der Einsatz in den Abiturprüfungen, die einen mental, fachlich und auch physisch fordern (gerade nach den Osterferien geht es richtig rund!), bleiben KollegInnen, die nur in der Sek1 eingesetzt sind, erspart.

Ich fände es unfair, wenn alle Lehrämter die gleiche Besoldung erhielten. Ich habe meinen Job auch an der Grundschule sehr gerne gemacht und ich weiß um den hohen Arbeitsaufwand. Höher ist aber mein Arbeitsaufwand an der weiterführenden Schule mit Einsatz in der Oberstufe. Sorry.

Bla
1 Jahr zuvor

@DerDirekteVergleich
Wozu sorry? Das ist Ihre persönliche Meinung und Erfahrung. Ist doch okay.

Sie unterrichten an einer Gesamtschule – also wahrscheinlich differenzierter und weiter gefächert als an einem Gymnasium (2 Fächer)?
Welche Fächer unterrichten Sie denn?
Mit Sicherheit nicht bspw. Sport + Chemie.
Wenn es rein um den (minimalen) Arbeitsaufwand geht, dann müsste man halt dort auch anpassen, oder nicht?
Haben Sie auch Erfahrungen mit eben solcher Fächerkombination im Vergleich zu Latein/Deutsch/Mathe/Englisch/andere Fremdsprachen? Dort liegen doch Welten. Beide verdienen aber den selben Lohn.
Vergleichen Sie mal die Grundschularbeit mit Sport+Chemie Gymnasium. Sähe das nicht etwas anders aus vom Arbeitsaufwand?

Oder Vergleicht man hier nur gerne starke Abifächer mit viel Korrekturaufwand und Vorbereitung mit bspw. dem durchschnitt der Grundschule (da einfach anders gefächert vom Profil)? Aber die anderen Fächer lassen wir mal außer acht?