150 Lehrkräfte wurden Opfer von Körperverletzung – allein in Niedersachsen

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HANNOVER. Die Zahl der gewaltsamen Übergriffe auf Lehrer ist in Niedersachsen rückläufig. Das dürfte auch mit der Corona-Pandemie und den Schulschließungen zu tun haben. Entwarnung kann nicht gegeben werden: Noch immer wurden 150 Lehrer im Land Opfer von Körperverletzung.

eine Frau vor weißem Hintergrund hält die ausgestreckte Hand vor Ihr Gesicht
Während der Pandemie ist die Zahl der Gewalttaten gegen Lehrer zurückgegangen, nach einem Höchststand im letzten Vor-Corona-Jahr. Foto: Shutterstock

Im vergangenen Jahr sind in Niedersachsen mindestens 150 Lehrerinnen und Lehrer Opfer von Körperverletzung geworden. Das hat das Landeskriminalamt auf Nachfrage mitgeteilt. Demnach wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik 121 Fälle dieser Art verzeichnet. Auf einen Fall können mehrere Opfer entfallen. Niedriger lagen die beiden Werte zuletzt im Jahr 2017 (130 Opfer, 105 Fälle). Einen Höchststand hatten die Zahlen im letzten vollständigen Vor-Corona-Jahr 2019 erreicht, als 197 Fälle und 230 Opfer erfasst wurden.

Der Landeschef der Bildungsgewerkschaft GEW, Stefan Störmer, betonte, es müsse berücksichtigt werden, dass der Unterricht im Jahr 2021 coronabedingt nicht in vollem Umfang stattfinden konnte. «Dennoch bleibt der Rückgang erfreulich – auch wenn jeder verbliebene Fall einer zu viel ist», sagte Störmer. «Schulsozialarbeit und andere Maßnahmen in den Schulen konnten aufkommender Gewalt offensichtlich entgegenwirken.» Der Weg der Prävention in den Schulen solle daher unbedingt weiter beschritten werden. News4teachers / mit Material der dpa

Beleidigungen und Schläge: Mehr Schulleitungen berichten von Gewalt gegen Lehrer

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3 Kommentare
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Fragezeichen
1 Jahr zuvor

Leider findet sowas kaum Erwähnung.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fragezeichen

Genau da liegt der Kern des Problems.
Unsere Dienstherren, die KMK, haben an dem Problem keinerlei Interesse.
Im Rahmen des umfassenden, pädagogischen Verständnisses der KMK gilt die Unterstützung unseres Dienstherren eher den gewalttätigen Schülern und Eltern.
Verständnis für irregeleitet Schaft kostet nichts und kommt in der Öffentlichkeit gut an.
Punkt für die Täter.
Lehrer habe eh ein schlechtes Image. Nicht zuletzt dank der Bemühungen der KMK selbst.
Wer die Lehrer durch hartes Durchgreifen schützt macht sich unbeliebt. Außerdem ist es peinlich, dass so was an unseren mustergültigen Schulen überhaupt passiert. So was gibt ein schlechtes Image.
Zweiter Punkt für die Täter.

Das Handeln der letzten Jahre zielt doch genau da hin. Der Tatbestand der Beamtenbeleidigung ist von ministerieller Seite schon lange von Tisch. Beleidigungen und eventuell auch Angriffe scheinen für die KMK zum normalen Berufsrisiko der Lehrer zu gehören.

Also Liebe Kollegen, wenn ihr schon nichts arbeitet, sondern den ganzen Tag auf der Terrasse sitzt, und jegliche Reform der KMK durch eure Unfähigkeit sabotiert, dann könnt ihr doch wenigstens ab und an mal eins in die Fresse hinnehmen. Das ist doch wohl nicht zu viel verlangt.

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor

Ich tippe mal auf wesentlich mehr.
Wenn ich da so an die Corona-„Verordnungen“ unserer KuMis denke….
(Eine Prise Ironie ist mit reingerieselt.)