Zur Entlastung: Piazolo schafft Stellen für „erweiterte Schulleitung“

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Schulleiterinnen und Schulleiter in Bayern sollen sich zum neuen Schuljahr mehr Zeit für ihre Leitungsaufgaben nehmen können. Man wolle den Schulleitern Entlastungsstunden von umgerechnet insgesamt 115 Vollzeitstellen zur Verfügung stellen, teilte das bayerische Kultusministerium am Montag in München mit. Diese könnten dann in die Planung des Personalbedarfs der Schulen einfließen. Davon solle jede Grund-, Mittel- und Förderschule im Freistaat profitieren.

Reagiert: Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Foto: Andreas Gebert / © StMUK

Zudem könnten mehr als weitere 50 Realschulen, Gymnasien und Berufliche Schulen in Bayern vom kommenden Schuljahr durch das Modell der «Erweiterten Schulleitungen» Leitungsaufgaben auf mehr Schultern verteilen, teilte das Kultusministerium mit. «Unsere Schulleiterinnen und Schulleiter machen hervorragende Arbeit», sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). «Damit das so bleiben kann, schaffen wir – wo kurzfristig möglich – Entlastungsmöglichkeiten.» Weitere Schritte in diese Richtung sollten folgen, kündigte Piazolo an.

«Diese Stellen sind in der jetzigen Zeit genau das richtige Zeichen», sagte die Präsidentin des Lehrerverbandes BLLV, Simone Fleischmann. Jetzt komme es vor allem darauf an, dass die Stellen sinnvoll verteilt werden. Langfristig reiche die Aufstockung aber nicht. Der BLLV hatte Anfang des Jahres gefordert, die Schulleitungen in Bayern müssten mehr Zeit zum Organisieren bekommen – und mehr Kompetenzen, damit sie mit passgenauen Notlösungen auf den vielerorts herrschenden Lehrermangel reagieren könnten. News4teachers / mit Material der dpa

Schulleitung werden? Och nö! Warum so viele Lehrkräfte abwinken (und wieso jede fünfte Schulleitung aussteigen will)

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4 Kommentare
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Teacher Andi
1 Jahr zuvor

Guten Morgen, Herr Piazolo, die erweiterte Schulleitung ist längst gang und gäbe. Vielleicht sollten Sie Ihr Augenmerk auf die wirklichen Probleme legen, nämlich den Lehrerberuf wieder attraktiv zu machen. Was nützt mir eine Entlastung der Schulleitung (eine gute Schulleitung delegiert eh schon vermehrt Aufgaben), wenn die „Basis“, sprich Lehrer immer mehr mit zusätzlichen Aufgaben überfrachtet wird? Nur weil jetzt keiner mehr eine Schulleitung übernehmen möchte, wird hier angeblich Sorge getragen. Haben Sie schon gemerkt, dass auch immer weniger Akademiker Lehrer werden möchten und die verbliebenen Kollegen am Limit sind und manchmal auch aufgeben? Nein? Dann begeben Sie sich doch bitte mal in die reale Schulwelt, unangemeldet und ohne heuchlerische Vorgaben und Vorbereitungen. Dann sehen Sie die wahren Missstände, es ist nicht alles gut, so wie Sie behaupten.

Gabriele
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Auch hier bewahrheitet sich erneut die alte „Lebensweisheit“: Schuster bleib bei deinen Leisten!

Oh, wäre er doch weiterhin Dozent an der „Akademie für politische Bildung“ in Tutzing am schönen Starnberger See geblieben! Dort war er richtig, da war er in seinem Metier.

Nur weil die Freien Wähler unter Herrn Aiwanger an der Bayrischen Staatsregierung beteiligt wurden und das Ressort des Kultusministeriums mit einem von ihnen besetzen durften, … !

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gabriele

Sie haben Recht, Gabriele, dieser bayerische Kultusminister mag seine Qualitäten haben, aber mit diesem Posten ist er heillos überfordert. Doch welcher Kultusminister ist das nicht, man hat das Gefühl, dass dies ein Restposten ist für übrig gebliebene Minister, da von der Priorität nicht so wichtig. Mit der Priorität haben sich die Politiker schon beim Verteidigungsressort vertan, dasselbe geschieht jetzt mit dem Schulbildungsressort. In beiden Fällen werden die Auswirkungen schmerzlich zu spüren sein.

Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor

Schulleitungen könnte das KM prima entlasten, indem sie ihnen zahlreiche Verwaltungstätigkeiten ersparen würde. Macht man aber nicht, statdessen versuch man die Überlastung durch zusätzliche Häuptlinge in den Griff zu kriegen. Vorteil: Die damit verbundene Aufsplittung des Kollegiums folgt dem Prinzip „Teile und Herrsche“. Was bin ich froh, raus zu sein.