Kultusministerin will Arbeit für Schulleitungen attraktiver machen – mit Assistenz-Kräften

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Auf der Suche nach Schulleiterinnen und Schulleitern in Baden-Württemberg arbeitet das Kultusministerium an Verbesserungen. Bei einem Modellversuch bekommen Rektoren und Direktoren Schulverwaltungs-Assistenzen zur Seite gestellt. «Diesen Modellversuch wollen wir auswerten und prüfen, ob wir hier weitere Schritte gehen können», sagte Ministerin Theresa Schopper (Grüne) der «Rhein-Neckar-Zeitung» in Heidelberg. An 276 von etwa 4500 Schulen ist der Posten der Rektorin oder des Rektors derzeit nicht besetzt.

Helferinnen und Helfer sollen den Schulleitungen zur Hand gehen. Foto: Shutterstock

«Die Zahl der unbesetzten Schulleitungsstellen ist unbefriedigend hoch», sagte Schopper der Zeitung. «Schulleitungen sind für Schulen die Schlüsselfiguren, und sie sind extrem wichtig für eine gute Entwicklung der Schule.» An der grundsätzlichen Linie, Lehrkräfte zu Schulleitern zu berufen, wolle sie aber nicht rütteln. Eine Schulleitung brauche Führungs- und Managementqualitäten, müsse aber die Dinge immer mit einer pädagogischen Brille betrachten. «Wenn ich vorher aber nie unterrichtet habe, dann weiß ich auch nicht, welche Maßnahmen helfen könnten, die pädagogische Qualität zu verbessern.» News4teachers / mit Material der dpa

Schulleitung werden? Och nö! Warum so viele Lehrkräfte abwinken (und wieso jede fünfte Schulleitung aussteigen will)

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Lehramtsaussteiger
1 Jahr zuvor

In Bayern nennt man das „erweiterte Schulleitung“. Soll die Schulleitung entlasten und ein paar besonders engagierten Kollegen Karotten in Form von Funktionstellen vor die Nase halten. Hilft bei der Spaltung des Kollegiums und schafft neue Arbeit in Form von zusäzlichen Teamsitzungen. Auf den einfachsten Weg der entlastung der Schulleitung (Streichung von Verwaltungstätigkeiten, Abschaffung der Regelbeurteilung) kam man im KM natürlich nicht.

Heinz
1 Jahr zuvor

In NRW wäre es ja schon ein Fortschritt, wenn an Ganztagsschulen das Sekretariat nicht nur bis 12 Uhr bezahlt werden würde!

Konfutse
1 Jahr zuvor

 «Wenn ich vorher aber nie unterrichtet habe, dann weiß ich auch nicht, welche Maßnahmen helfen könnten, die pädagogische Qualität zu verbessern.» 

Genau, liebe KuMis und alle anderen da oben, die meinen, sie müssten Reförmchen durchs Land jagen und damit Unruhe und mehr Verwaltungskram in den geregelten Schulalltag bringen (wenn man von „Schulalltag“ und „geregelt“ überhaupt noch sprechen kann).

Also, liebe KuMis, geht mal mit gutem Beispiel voran und verlagert mal euer Büro in eine GMS, RS, HS oder WRS und übernehmt mal ein paar Stunden Fachunterricht. Dann wollen wir mal schauen, ob ihr immer noch so weise Sprüche vom Stapel lasst.

Oder: Lasst uns einfach mal unser Kerngeschäft machen und stülpt uns nicht immer mehr Aufgaben über, die eigentlich eure sind und nicht unsere. Dann würden auch wieder mehr Lehrer Schulleiter werden wollen.

Nelli
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

An Konfutse: genau das wollte ich auch vorschlagen. Bist mir zuvor gekommen. Sehr gut geschrieben!

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

«Wenn ich vorher aber nie unterrichtet habe, dann weiß ich auch nicht, welche Maßnahmen helfen könnten, die pädagogische Qualität zu verbessern.»

Wen könnte man in so einem Fall fragen: Andere, die ebenfalls nicht oder schon lange nicht mehr oder kaum noch unterrichten?

Hirschlgruber
1 Jahr zuvor

Was können Schulverwaltungs-Assistenzen helfen, wenn „von oben“ keine klaren Anweisungen kommen und weiterhin „herumgewurschtelt“ werden muss? Sitzen dann künftig 2 Personen (Schulleiter + Helfer) am Wochenende wartend vor dem Email-Postfach, bis sonntagabends neue Anweisungen (z.B. für die Corona-Schutzmaßnahmen) vom RP losgeschickt werden?

Die bei der Schulleitung öfters zu Wutausbrüchen führende Verwaltungssoftware (zumindest in den vergangenen Jahren) lässt sich wahrscheinlich zu zweit leichter ertragen (geteiltes Leid ist halbes Leid…).

Sorry Theresa, aber unter diesen Umständen möchte ich weiterhin keinen Schulleitungsposten unter deiner Fuchtel. Bevor ich mir diesen zusätzlichen Stress antue, gehe ich zu REWE Regale einräumen. Bringt finanziell etwa gleichviel, ist zeitlich und vom Stressfaktor her aber eine deutlich geringere Belastung.

Emil
1 Jahr zuvor

Das altmodische Wort für Verwaltungsassistenz heißt Sekretärin. Würde rein praktisch gesehen helfen. Ist aber natürlich nicht so cool wie Verwaltungsassistenz.

SusiS
1 Jahr zuvor

Wäre ja schon mal schön, wenn wir an unserer 4zügigen Schule eine Sekretärin hätten, die Vollzeit an unserer Schule arbeitet und nicht zwei Schulen gleichzeitig beackert.
Ach ja, und gerne auch noch eine eigene Schulleitung, anstatt „kommissarisch“ von der Nachbarschule „ausgeliehen“. Und jetzt werde ich mal ganz verrückt: … mit Konrektorin …. und einer eigen Schulsozialarbeiterin in Vollzeit … und eine Sonderpädagogin, die unserer GL-Schule komplett zur Verfügung steht und nicht noch an ein paar Tagen abgeordnet wird …..

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  SusiS

Ha, SusiS, wirklich verrückte Ideen.
Träum weiter, SusiS…..deine ganzen verrückten Wünsche….nicht in diesem Leben.

Barbarix
1 Jahr zuvor

Wo ist denn nun hier die Verbesserung. Tut mir leid, ich seh sie nicht… Erstens sollte eine Assistenz selbstverständlich sein, da ein Rektor die Arbeit sonst gar nicht schaffen kann. Zweitens haben sie eh schon zuwenig Lehrer, Rektoren und Erzieher – so sollen denn nun die schlechtbezahlten Assistenten herkommen? Völlige Verkennung der Realität auf dem Arbeitsmarkt, würde ich sagen.