„A13 für alle Lehrkräfte“: GEW mahnt, andere Schulbeschäftigte nicht zu vergessen

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HANNOVER. Die GEW hat die Einigung von SPD und Grünen über ein einheitliches Einstiegsgehalt für Lehrkräfte bei den Koalitionsverhandlungen in Niedersachsen begrüßt.  „Endlich werden die Lehrkräfte an Grund-, Haupt-, Real- und Oberschulen nicht mehr durch eine niedrigere Bezahlung benachteiligt. A 13 und E 13 hätten schon viel früher kommen müssen, dennoch hat sich der Kampf der GEW gelohnt“, sagte der GEW-Landesvorsitzende Stefan Störmer.

Lehrkräfte verschiedener Schulformen verdienen in einigen Bundesländern (noch) unterschiedlich – dagegen kämpft die GEW. Foto: Shutterstock

„Die Umsetzung muss nun schnell gehen und vollständig erfolgen. Es wird weiter schwierig bleiben, Lehrkräfte zu gewinnen, aber einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil kann das Land Niedersachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern nun beseitigen“, so Störmer. Jetzt müssten zudem die niedersächsischen Studienkapazitäten deutlich ausgebaut werden.

Zugleich mahnte der Landesvorsitzende die künftige rot-grüne Regierung, andere finanziell benachteiligte Schulbeschäftigte nicht zu vergessen. „Wir fordern, die Bezahlung der Fachpraxislehrkräfte an den berufsbildenden Schulen in Niedersachsen ebenfalls umgehend anzuheben“, betonte er. Im Einstiegsamt müsse es A 10 für die verbeamteten Kolleg*innen sein, für die Tarifbeschäftigten die Entgeltgruppe 9 b.

Auch für die von der GEW geforderte dynamische Zulage für Therapeut*innen an Schulen sei endlich eine Lösung zu finden. Sie verdienen in den multiprofessionellen Teams im Vergleich deutlich schlechter als ihre pädagogischen Kolleg*innen. „Das Land darf hier nichts mehr auf die lange Bank schieben. Diese erhebliche Benachteiligung muss jetzt aktiv behoben werden, ohne auf spätere Tarifverhandlungen zu verweisen“, forderte Störmer. News4teachers

„A13 für alle Lehrkräfte“ soll auch in Niedersachsen kommen (aber wann?)

 

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Carabas
1 Jahr zuvor

Schön wie die GEW die A12 Lehrkräfte an denen von ihnen favorisierten Gesamtschulen vergessen hat. Gerade hier werden doch die Ungerechtigkeiten besonders deutlich, wenn Lehrkräfte mit gleicher Ausbildungsdauer und -höhe bei gleichem Aufgabenbereich mal mit A13 und mal mit A12 vergütet werden.

Ron
1 Jahr zuvor

Erst wenn auch die letzte Schulsekretärin A13 bekommt, werdet ihr merken, dass A13 nichts bedeutet, denn die hinterlegte Besoldungstabelle lässt sich geschickt runtermanipulieren. Das Ganze ist ein Pyrrhussieg auf dem Weg zur Einebnung und Egalisierung aller Gehälter.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Was ein Schwachsinn

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Mit welcher Begründung soll ein Gymnasiallehrer mehr Geld verdienen, wenn die Ausbildungsdauer und der Universitätsabschluss identisch sind? Das würde ich wirklich gerne wissen. Wenn überall sonst im öD bei gleicher Qualifikation auch gleich bezahlt wird, warum soll ss ausgerechnet bei Lehrern anders sein? Damit sie sich weiterhin als was besseres fühlen können?

OlleSchachtel
1 Jahr zuvor

Wie ist das eigentlich mit dem Gleichheitsgrundsatz wenn in einigen Bundesländern GS Lehrer A 13 bezahlt bekommen und in anderen nicht?

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  OlleSchachtel

Wie ist es mit dem Gleichheitsgrundsatz, wenn in einigen Bundesländern A13 500 Euro weniger ist als im Nachbarbundesland? Noch besser wird es, wenn Sie A13 Landesbedienstete mit A13 Bundesbedienstete vergleichen.

Grundschullehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  OlleSchachtel

Der Gleichheitsgrundsatz wird verletzt. Was den Lehrerarbeitsmarkt betrifft, wird das zur Folge haben, dass Grundschullehrkräfte dorthin abwandern, wo sie A13/ E13 erhalten. Aktuell sehr anschaulich zu beobachten in Sachsen-Anhalt. Die Einführung von A13/ E13 in Niedersachsen wird den Abwanderungseffekt noch weiter verstärken.

gehtsnoch
1 Jahr zuvor

Warten auf Dienstagmittag wo man den Koalitionsvertrag der Öffentlichkeit vorstellen möchte.

Besoldung nach A13 als Mindeststufe für alle Lehrer.
Stand 10/2022:
E13 beginnt bei 4.074,30 €
A13 beginnt bei 4.233,67 €
UND NU?

Emil
1 Jahr zuvor
Antwortet  gehtsnoch

Freuen sich die Angestellten über eine kostenlose Familienkrankenversicherung, Weihnachtsgeld, Streik- und Kündigungsrecht. Und hören auf zu jammern.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Emil

Ist das dein Ernst? Als angestellte Lehrerin kann ich zwar kündigen, darf aber noch lange nicht an eine Schule meiner Wahl, sondern werde in dem Fall wie eine verbeamtete Lehrkraft behandelt. Dafür fällt allerdings meine Rente bescheiden aus, mein Gehalt ist viel geringer, sodass man uns das Weihnachtsgeld nun nicht unbedingt neiden sollte, und die Streiks führen wir Angestellten letztlich auch zu Gunsten der Beamten aus. Erst einmal überlegen, bevor man selbst anfängt zu jammern, dass die Angestellten jammern. 😉

Walter
1 Jahr zuvor

TvÖD bekommt dann mal die geforderte Erhöhung mit angenommen 10 % mehr inkl. Inflationsausgleich, Energiekostenbeileidsprämie usw. und E13 hat dann mit Anpassung auf A13 + Tarifanpassung mehr als regulär A13 …

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter

Was hat TVöd mit Lehrern zu tun?

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

In Bayern gibt es tatsächlich städtische Schulen, an denen ist das gesamte Personal Personal der Kommune und nicht des Freistaates.

Funktioner
1 Jahr zuvor

Ich bin Realschullehrer an einer IGS (A12 Einstiegsgehalt). Aufgrund meiner Funktionsstelle (Fachbereichsleitung) bin ich nun auf A13.

Werde ich nach der Umstellung auf A14 befördert? Die Gymnasialkolleg:innen, die schon mit A13 angefangen haben, bekleiden die gleiche Funktionsstelle durch die Beförderung mit A14.

Gibt es da Erfahrungswerte aus den anderen BL?

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Funktioner

Nee, das ist derzeit nicht vorgesehen. Die alten Beförderungsstellen bleiben auf A13 sitzen.

Erich
1 Jahr zuvor

Ist bekannt, wie das ganze für Quereinsteiger aussehen wird?Ich bin Quereinsteiger und seit 5 1/2 Jahren im Schuldienst. Vergütet wird meine Arbeit mit E10. Ein Unterschied von 3 Entgeltgruppen fände ich ehrlich gesagt ziemlich anmaßend, da ich auch als Klassenlehrer eingesetzt werde und fachfremd unterrichte.

Peter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erich

Das wäre auch für mich interessant. Ich gehe mal davon aus, dass eine Anpassung nicht stattfindet.
Bisher gibt es von offizieller Stelle keine Stellungnahme dazu. Von 35 Lehrkräften erhalten bei uns 5 e10, aufgrund dss Seiteneinstiegs mit FH Abschluss.

Erich
1 Jahr zuvor
Antwortet  Peter

Ich habe mal bei der GEW nachgefragt. Es soll wohl auch für Quereinsteiger eine Anpassung stattfinden (wahrscheinlich bis E12) und auch generell soll es auch für Quereinsteiger interessanter werden. Mit E10 würde ich mich bei der geplanten Angleichung nicht zufrieden geben. Ich mache nicht die gleiche Arbeit mit Berufserfahrung für eine drei Gehaltsstufen geringere Bezahlung.

Wilma
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erich

Da wäre es für mich jetzt interessant, ob das dann auch für QE mit nur einem anerkannten Fach gilt, wegen dieser Einschränkung wurde mir nämlich auch schon die Angleichung an das Gehalt der FöS abgelehnt. Trotz offizieller Versetzung, fachfremdem Unterricht und Klassenleitung. Und auch mir geht es gar nicht darum, dass es zu wenig ist, sondern um die ungleiche Behandlung.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Erich

Bei mir ist es auch so, dass ich als Quereinsteigerin mit Magisterabschluss nur E10 bekomme: Ich unterrichte das sehr arbeitsintensive Fach Deutsch und fachfremd, bin zudem Klassenlehrerin einer 5. Klasse. Auch wenn ich in meinem Lehrerdasein meine Berufung gefunden habe – oder vielleicht gerade deshalb – finde ich mein Gehalt mehr als beschämend.