Bildungsforscher: Großer Fehler, nicht auf veränderte Schülerschaft reagiert zu haben

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Der Tübinger Bildungsforscher Prof. Ulrich Trautwein hat vor einer Spaltung der Gesellschaft wegen abgehängter Schüler und Schülerinnen gewarnt. Wer in der vierten Klasse nicht richtig lesen, schreiben und rechnen könne, werde danach wohl weiter abgehängt und lande langfristig in prekären Arbeitsverhältnissen, sagte der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats des Kultusministeriums zur Neuordnung der Qualitätsentwicklung des baden-württembergischen Schulsystems der «Schwäbischen Zeitung».

multietnische Kindergruppe
Die Schülerschaft wird immer heterogener – die Schulpolitik hat daraus keine Konsequenzen gezogen, in den meisten Bundesländern jedenfalls nicht. Foto: Shutterstock

«Das gefährdet wiederum unsere offene, demokratische Gesellschaft: Wer beobachten möchte, wie es zu einer gefährlichen Spaltung der Gesellschaft kommt, kann das – quasi in Zeitlupe – anhand der Schulkarrieren der Kinder in Baden-Württemberg beobachten», so erklärte der Bildungsforscher. Mit Blick auf das mäßige Abschneiden baden-württembergischer Kinder bei Bildungstests sagte Trautwein: «Der vielleicht größte Fehler der vergangenen 15 Jahre war es, nicht konsequent auf die veränderte Schülerschaft zu reagieren.»

Der Anteil der Schüler mit Zuwanderungshintergrund sei in zehn Jahren von rund 30 auf rund 50 Prozent gestiegen – das sei in Baden-Württemberg nach Bremen der höchste Wert aller Bundesländer. Ihre Lernvoraussetzungen seien schlechter, «und die mittlere Leistung sinkt quasi automatisch, wenn diese Kinder nicht besonders gute Lerngelegenheiten bekommen. Leider hat Baden-Württemberg hier sträflich versagt», sagte er. Anders sehe es etwa in Hamburg aus.

«Manche Probleme kann man mit den Experten lösen, die wir schon haben, bei anderen Dingen müssen wir kurz-, mittel- und langfristig mehr Geld investieren, das ist überhaupt keine Frage», erklärte Trautwein.

«In Kitas muss der spielerische, aber systematische Erwerb der deutschen Sprache bei allen Kindern gelingen. Leider sind wir davon weit entfernt»

Den aktuellen Lehrkräftemangel bezeichnete er dem Zeitungsbericht zufolge als «Hypothek der Vergangenheit» und als Schande. «Es wird uns auf Jahre hin massiv erschweren, den Kindern und Jugendlichen das zu bieten, worauf sie ein Recht haben: die bestmögliche Unterstützung für ihr Lernen.»

Richtige Ansätze wie Förderprogramme für Mathematik und Deutsch gebe es schon. Dass Lehrer an Grundschulen mit anderen Experten, etwa für Lernstörungen, im Team unterrichten sollen, sei ebenso richtig wie die «längst überfällige sozialindexbasierte Ressourcenzuweisung», durch die Schulen mit besonderen Herausforderungen mehr Geld als andere bekommen sollen. Zudem sollten aus Sicht des Experten Kitas in den Blick genommen werden. «Hier muss der spielerische, aber systematische Erwerb der deutschen Sprache bei allen Kindern gelingen. Leider sind wir davon weit entfernt.» News4teachers / mit Material der dpa

CDU: Kitas sollen Kinder verpflichtend sprachlich fördern! Doch: Woher soll das Personal denn dafür kommen?

 

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112 Kommentare
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Ron
1 Jahr zuvor

Was sagt uns diese Bestandsaufnahme? Wir müssen mehr Geld in die Hand nehmen und unsere gemeinsame Sprache frühzeitig spielerisch vermitteln? Wer soll das tun? In welchem Rahmen? Zu welchen Zeiten? Mit welchen personellen Mitteln? Oder ist da wieder die 10jährige Anna-Sophia in der Zwangs-Ganztagsschule als Integrationshelferin fest eingeplant?

marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Es wird ohne die Eltern nicht gehen. Und genau da liegt auch das Problem. Zu Hause wird kaum oder gar nicht Deutsch gesprochen. Häufig sind die Brennpunktschulen mit so hohen Anteilen an Kindern mit Migrationshintergrund versehen, dass das Sprachbad fehlt. Es gibt dann auch keine Sprachvorbilder mehr.

Für eine gelungene Integration ist der aktuelle Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund einfach zu hoch. Entweder man versucht die Kinder stärker zu verteilen, oder man greift noch stärker in die Familien ein. Aber wie will man die Eltern zu mehr „Deutsch“ verpflichten?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Ein Anteil von 10% mit gleicher Muttersprache in einer Klasse kann schon zu hoch sein, wenn diese 10% nicht sehr bildungsnah erzogen sind. Als Richtwert nehme ich da die Japaner als mein Lieblingsbeispiel.

Eine stärkere Verteilung bei Schulen mit deutlich über 50% Migrantenanteil wie in Berlin oder dem Ruhrgebiet der Standard ist unmöglich. Harte Leistungsorientierung in der Schule und empfindliche Strafen bis hin zur Ausweisung bei Integrationsunwillen können helfen, werden aber nicht kommen.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Harte Leistungsorientierung in der Hauptschule, da will ich Mal sehen, wie unser Georg sowas durchsetzt. Zum Rest äußere ich mich lieber nicht. 14 grüne Daumen bisher für die Forderung von Ausweisungen lassen mich sprachlos zurück.

Last edited 1 Jahr zuvor by Unfassbar
Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Die Hauptschule wird doch bald abgeschafft, und die Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg sind laut Homepage des Kultusministeriums jedenfalls „leistungsorientierte Schulen“:
https://km-bw.de/Gemeinschaftsschule
Das wird dann natürlich auch konsequent durchgesetzt, wir können doch volles Vertrauen in unsere Kultusministerien haben, oder? 🙂

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Bei uns an der Gemeinschaftsschule gibt es Hauptschulklassen ab der Siebenten. Da wird garnix abgeschafft.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Hauptschulklasse ungleich Hauptschule

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Weil – siehe Übertrittsquoten – das GY die neue Hauptschule ist.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Korrekt. Das Niveau der neuen Hauptschule nähert sich aber dem der alten.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Seine Unwissenheit hier so zur Schau zu stellen, ist schon bemerkenswert. Nur Wer noch nie in einer Hauptschulklasse unterrichtet hat, kann solche völlig deplatzierten Vergleiche ziehen. Peinlich!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Schreiben wir es mal so: Ich habe mal in einem Vorbereitungsbuch zum Hauptschulabschluss in NRW aus dem Jahr 1980 geblättert. Die dort dargestellten Inhalte könnte ich heute am Gymnasium nicht mehr machen. Jetzt sind Sie dran.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Paulanergarten.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Aber die Gemeinschaftsschulen werden überall — auch hier — hochgejubelt als ganz großartig und als die Lösung der Probleme des dreigliedrigen Schulsystems. Sollten die Probleme gar nicht am SchulSYSTEM liegen, sondern an den Schülern oder den Eltern, dann sollte man das sagen. Falls die Lehrer schuld sein sollten, dann empfiehlt sich eine „Säuberungsaktion“ unter den Lehrern. Alle diejenigen feuern, die die individuelle Beschulung in den heterogenen Klassen nicht so hinbekommen wie die Theorie vorsieht.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Dass Carsten von Säuberungsaktionen fantasiert verwundert mich auch nicht mehr. Widerlich!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Manche Leute verstehen keine Ironie.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Sie schreiben doch seit Wochen, dass Sie bestimmte Schüler:innen der Schule verweisen wollen.

Auf die Frage, wer diese Schüler:innen dann beschult, gibt es keine Antwort.
Gestern haben Sie offen zugegeben, dass Sie nicht an Lösungen interessiert sind.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Er ist ein blaubrauner Troll, mehr nicht Palim.

Fr.M.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Dass man jemanden, dessen Meinung nicht gefällt, auf so billige Weise diskreditieren und ins Abseits schubsen kann, finde ich wiederum unfassbar.
Wann hören solche Stigmatisierungen endlich auf!?

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Dafür schreibt Carsten60 aber viel zu ausführlich und begründend. Trolle packen eher nur irgendwelche Keulen ohne Inhalte aus.

Fr.M.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Bitte so lesen und verstehen, wie es offensichtlich gemeint ist, Palim, auch wenn die Meinung nicht gefällt.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Wieso? So eine Aktion müsste Sie doch freuen. Dann gäbe es nur noch Lehrer Ihres Schlages, Carsten60 und ich würden gefeuert werden.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Tja da irrst du aber gewaltig Georg. Ich habe solche Fantasien nicht.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Hier wurden bereits in Artikeln Vorschläge gemacht. Diskutiert wurde z.B. ein verpflichtenden Vorschuljahr für Kinder aus nicht deutsch Sprechenden Familien.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Wenn schon verpflichtend, dann bitte für alle.

In der Sprachförderung vor der Einschulung saßen häufig genug auch Kinder aus deutschsprachigen Familien, deren Wortschatz minimal war und die sich kaum in Sätzen äußern konnten.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

„Wenn schon verpflichtend, dann bitte für alle.“

Abgelehnt, Euer Ehren. Anna Sophia kann schon deutsch und braucht deshalb kein verpflichtenden Kindergartenjahr zur Sprachförderung. Sie steht auch nicht als kostenlose Integrationshelferin zur Verfügung. Und wenn ein Pflichtjahr kommen würde, würden ihre Eltern mit ihr sicherlich nicht in den Einrichtungen vorstellig werden, die Sie zwecks Durchmischung so im Auge haben.

unverzagte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Palim meinte Kinder, die Förderung benötigen, zu denen leider auch jene gehören, die mit deutschsprachigen Eltern hier aufgewachsen sind.
Ihre Formulierung „kostenlose Intergrationshelferin“ verweist auf ein Lernverständnis, welches an Einbahnstrassen erinnert.
Können Sie sich vorstellen, dass Anna – Sophie in keiner Hinsicht von Kindern lernen kann, die in der Sprache gefördert werden?
Jedes (!) Kind etwas kann. Eine geteilte und damit bereichernde Weitergabe lohnt sich für alle Beteiligten zumal ein Können sich durch weitere Vermittlung intensiviert.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  unverzagte

Dann erzählen Sie mir bitte, was Anna-Sophia lernen kann, außer in einer Dauerschleife Rücksicht zu nehmen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Deswegen macht man das ja auch oft von einem Sprachtest abhängig. Aber das müsste eben konsequent durchgehalten werden. Und wenn nicht genügend viele Plätze zur Verfügung stehen, ist es unpraktisch, ALLE in die Kita zwingen zu wollen.

GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Nicht zu vergessen, dass auch einige Aushilfen, die jede Kita und Ganztagsschule braucht, nur gebrochen Deutsch sprechen.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Nicht zu vergessen, dass jede KiTa und GS überhaupt genug Personal bräuchte, um die Gruppen/ Klassen besetzen zu können.
Auch Förderung kann nur stattfinden, wenn das Personal vorhanden ist und nicht immer für andere Aufgaben einspringen muss.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Nie wurde mehr vom Fördern geredet als heute, nie waren die Grundschulklassen kleiner als heute, nie zuvor waren die Lehrer in ihrem Studium so mit der Heterogenität und dem Fördern befasst wie heute, nie gab es so viele Didaktiker wie heute. Und gab es je mehr als die derzeit 790.000 Lehrer?
Aber nie wurde so viel von Problemen geredet wie heute, nie waren so viele Schüler „abgehängt“, nie zuvor redete man man so viel von bildungsfernen Eltern (obwohl sie es immer schon gab). Wie kam das alles?

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Man spricht Probleme an, die man früher nicht benennen wollte
und hat schon lange festgestellt, dass diejenigen, die man früh abhängt, über lange Zeit große Probleme haben und nicht gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können.

Ihre „nie zuvor“ sind sehr ausgesucht.
Woher nehmen Sie Ihre Erkenntnisse?
In Grundschulklassen werden ein paar Stühle hinzu gestellt, um genug Platz für alle zu haben, Klassenteiler werden dabei ausgesetzt,
Grundschulplätze sind gesucht und nicht in allen Städten ausreichend vorhanden,
Grundschullehrkräfte werden bundesweit gesucht und es gibt jede Menge offene Stellen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Jedenfalls waren nie zuvor so viele Kinder in Kitas. Ich frage nur nach dem Effekt.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Genau wie bei vielen anderen Problemdiskussionen im Feld „Schule“ kann es hilfreich sein, folgende Dinge zu tun:

1. Sich wirklich ganz konkret in die real existierenden Personen reinzuversetzen (So wie sie sind, nicht wie man sie gerne hätte! Konjunktive und „hätte, müsste, könnte, sollte“ sind verboten)

2. Sich dann fragen, mit welchem objektiven oder subjektivem „Gewinn“ oder „Verlust“ die Personen handeln.

Man versteht so einige Probleme dann blitzschnell – und erkennt auch, wieso sie sich unter gegebenen Umständen nicht ändern werden.

Nur um das Beispiel „Deutsch“ rauszupicken:
Warum sollte man das tun, warum seine Sprache (min. teilweise zwangsläufig) oder gar Identität (ebenfalls zwangsläufig, spätestens wenn die Kinder dann Familien gründen, westlich leben) ändern?

Geld und Auskommen kriegt man so oder so, Anreiz oder Strafe gibt es nicht… wozu also was ändern?

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Das gilt besonders, wenn die Herkunftssprache im Gastland so verbreitet ist, dass es auf Kenntnis der deutschen Sprache nicht mehr ankommt. Japanisch ist in Düsseldorf so ein Beispiel. Türkisch oder mittlerweile arabisch in etlichen Großstädten auch.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

„… die Kinder stärker zu verteilen …“
Auch das ist nur noch in einigen Teilen möglich. In Frankfurt/M haben nach einer offiziellen Statistik der Stadt von den Viertklässlern nur noch 38 % keinen Migrationshintergrund, entsprechend sieht es in den 5. Klassen dann aus. Selbst wenn man sich um Gleichverteilung bemühen würde, hätte man Klassen mit 70 % Migranten. Und man kann ja nun nicht die Kinder aus Frankfurt in weit entfernten Städten zur Schule schicken. Dasselbe gilt für die soziale Zusammensetzung: Die Brennpunktschulen entstehen (nahezu zwangsläufig) in den Brennpunkt-Stadtteilen. Und dagegen hilft auch kein einheitliches Schulsystem. In USA hat man ein einheitliches Schulsystem, aber gleichwohl Brennpunktschulen in Schwarzen-Ghettos. Und dann las ich gerade, dass Weiße, die aus diesen typischen Schwarzen-Vierteln wegziehen, als „rassistisch“ kritisiert werden, wenn aber Weiße dorthin ziehen, beklagt man eine „Gentrifizierung“ und kritisiert deshalb. Falsch ist es also immer.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Wer mit Migranten ein Problem hat, sollte sich einen anderen Beruf suchen. Nur noch peinlich hier

Last edited 1 Jahr zuvor by Unfassbar
Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Also doch „Säuberungsaktionen“ ?

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Diese Art der Unterstellung und Verleumdung verbitte ich mir. Unglaublich was hier frei gegeben wird mittlerweile.

Luk
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Soso, Sie verbitten sich das.
Wenn Sie jedoch über Carsten60 sagen „Er ist ein blaubrauner Troll, mehr nicht, Palim“, finden Sie das in Ordnung!?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Was soll das denn konkret bedeuten: „soll sich einen anderen Beruf suchen“ ? Wer bestimmt darüber mit welcher Legitimation?

OlleSchachtel
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

Das schlimme ist, dass auch die Kinder ohne migranten Hintergrund kein Deutsch mehr können. Häufig sind sie in der 4. Klasse kaum in der Lage zusammenhängende Sätze zu bilden. Oft bleibt das Sprechen einfach und rudimentär. Fachbegriffe, Sprichwörter, Wortfamilien, etc. Alles Fehlanzeige! Ich bin über 20 Jahre an der Grundschule und stelle fest, dass eine immer größere Zahl der Kinder konzentrationsschwach, aufmerksamkeitsgestört, hyperaktiv, selbstbezogen, aggressiv und beziehungsgestört ist.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  OlleSchachtel

Sie passen sich halt der Mehrheit an.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  marc

marc beschreibt genau das Dilemma: Um bildungspolitische Globalziele durchzusetzen, darf man in unserem Lande gemäß Art. 6 GG nicht „in die Familien eingreifen“. Das gilt für die nicht-deutsche Familiensprache ebenso wie für sog. Bildungsbürger oder die steinreiche Oberschicht als Kunden von Schloss Salem.
Der Unterschied ist allerdings: Die sog. Bildungsbürger werden öfter mal anklagend für echte oder vermeintliche Missstände verantwortlich gemacht (schulische Segregation, mangelnde Begeisterung für Gesamtschulen), aber diejenigen mit der nicht-deutschen Familiensprache niemals. Die gelten — egal was sie machen — immer als unschuldig, schuld sind nur unsere Gesellschaft und fehlende Ressourcen.

Georg
1 Jahr zuvor

Achtung: Und trotzdem nehmen der Anteil Gymnasiasten und die Abiturquote immer weiter zu, die Durchschnittsnoten im Abitur verbessern sich auch immer weiter. Die seit 60 Jahren verfehlte Einwanderungs- und Bevölkerungspolitik rächt sich immer mehr.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Und immer die gleiche blaubraunen Leier. Es ist so unerträglich, was Georg hier seit Jahren ablässt. Und dafür gibt’s in nem Lehrerforum grüne Daumen? Ich schäme mich für meine Berufsgruppe nur noch.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ob „Georg“ ein Hund, ein Mensch oder ein Kaktus mit Senf auf den Stacheln ist – seine Aussage zum Niveau des Abiturs ist zutreffend, wie jeder weiß der selbiges regelmäßig abnimmt.

Wenn er „blaungrau“ ist – sind Sie als sein Antipode dann „sichelrot im grünen Speck, äh, Sojamantel“?

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
Walter
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Abi … wenn es da den letzten Satz nicht geben würde: „Die seit 60 Jahren verfehlte Einwanderungs- und Bevölkerungspolitik rächt sich immer mehr.“


Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Sehr geehrter „Unfassbar“,
ich fände es schön, wenn Sie sich mal inhaltlich mit Argumenten auseinandersetzen würden, statt gegen andere Forenteilnehmer Hetzkampagnen zu fahren. Das ist nämlich ermüdend und das wirkliche „Unfassbar“. Gerne dürfen Sie auch mit linksgrünen Ideologien kommen – die können wir dann inhaltlich gemeinsam mit Menschen aus der Praxis sezieren – falls Sie daran ein Interesse haben.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Hat er nicht. Dafür aber ohne Ende Pseudonyme.

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Geht mir auch so, ist hochgradig peinlich, was sich hier zeigt. Andererseits: Wer treibt sich bevorzugt in Foren herum? Alternde, verbitterte Männer, die sonst nichts haben außer ihrem Unbehagen an der Gegenwart.

Und andere, die sich unverstanden und abgehängt fühlen, etwa Corona-Nostalgiker.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Schön ausgedrückt.

Walter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Dies ist damit sicher nicht gemeint:
Gastarbeiter im Westen, vor 67 Jahren unterzeichneten Deutschland und Italien das erste Abkommen, das deutschen Unternehmen ermöglichte, Arbeitskräfte aus Italien legal zu beschäftigen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Walter

Aber vor ca. 50 Jahren hörte die Anwerbung von Gastarbeitern auf, schon wegen einer sich abzeichnenden Arbeitslosigkeit. Dennoch kam die Zuwanderung danach erst so richtig in Schwung. Das ist paradox.

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Gab ja hier erst kürzlich einen Artikel, dass in einigen Bundesländern Schüler mit Migrationshintergrund häufiger aufs Gymnasium gehen und bessere Leistungen erzielen als der Durchschnitt. Kann man also nicht alle über einen Kamm mit BW scheren.

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

An den Artikel erinnere ich mich auch. Er bezog sich auf die neuen Bundesländer und dort gibt es das bei einigen Foristen so verpönte G8.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Maja

Lesen Sie am besten mal nach, was Wikipedia zu „Abitur nach der zwölften Jahrgangsstufe“ schreibt, insbesondere zu den wahren Gründen. Es ging um ökonomische Effizienz, auch seinerzeit in der DDR.

Maja
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Wikipedia als zitierfähige Quellenangabe? Ökonomische Effizienz? Sie werden doch bestimmt eine Antwort darauf haben, warum gerade die Beruflichen Gymnasien dann auf das längere G9 gesetzt sind? In den neuen Bundesländern gibt’s die G8-Gymnasien seit der Wiedervereinigung, also mehr als 30 Jahren. In den neuen Bundesländern (G8) legen eben auch die Schüler mit Zuwanderungshintergrund ein tolles Abitur ab. So lautete der Inhalt des ursprünglichen Artikels bei n4t. Vielleicht finden Sie ja in Wikipedia einen Grund dafür?

Carsten60
1 Jahr zuvor

Warum sollen die 20-25 Wochenstunden in 4 Jahren Grundschule nicht ausreichen, um Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen, wenn das konsequent forciert würde? Da müssten vielleicht andere Dinge mal etwas hintangestellt werden — sozusagen aus Not.
Im übrigen fallen 50 % Migrantenkinder (Trautwein: die mittlere Leistung sinkt quasi automatisch) ja nicht plötzlich vom Himmel und sind auch nicht nur Kriegsflüchtlinge. Man sollte sich schon fragen, ob dabei alles richtig gelaufen ist und im wesentlich (etwa aus der EU) nur bildungsorientierte Fachkräfte zugewandert sind, deren Kinder dann wieder Fachkräfte werden wollen. Welche Politiker waren dafür eigentlich zuständig, und welchen Prinzipien sind sie dabei gefolgt? Waren sie vielleicht auf breiter LInie zu naiv? Muss man nicht immer befürchten, dass es anders kommt als vorher gedacht?
Aber auch die Bildungsforscher müssen sich fragen lassen, ob sie das vorher für unmöglich gehalten haben, was hinterher eingetreten ist. Oder warum sonst haben sie nicht gewarnt, sondern sich ihrerseits am noch Schönreden beteiligt und auch bei sinkenden Leistungen gern „stabile Testergebnisse“ bescheinigt (weiter so, weiter so) ? Aber Trautwein ist ja schon eine gewisse Ausnahme, wir haben ansonsten etliche Ja-Sager in der Bildungswissenschaft, die auf keinen Fall die Regierenden verärgern wollen. Lieber fordern sie mehr Forschungsgelder für einen wachsenden Stapel von wiss. Ausführungen zum Thema.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Und wieder Hetze gegen Einwanderer plus grüne Daumen hier. So widerlich!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Wo hat Carsten60 gegen Einwanderer gehetzt? Bestenfalls würde sein Zitat von Herrn Trautwein darunter. Alles andere sind logische Konsequenzen aus den politischen Entscheidungen.

Walter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Georg war es doch höchstselbst!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Das Volk denkt anders als die Funktionäre und auch anders als die meisten Journalisten. Wer das nicht erträgt, muss halt in der Blase der Funktionäre und Journalisten verbleiben. Niemand muss das lesen, was ihm nicht behagt. Aber hat Trautwein nun Recht oder nicht? ER spricht doch von der exorbitant hohen Migrantenquote in Baden-Würtemberg, ich habe mich nur darauf bezogen. Oder sollen wir annehmen, die wackeren Schwaben wären schuld am Niedergang? Wobei ich Herrn Özdemir von den Grünen durchaus als Schwaben zähle. Er hat ja als Kind auch Deutsch gelernt, wenngleich mit leicht schwäbischem Einschlag. 🙂 Sollen die anderen doch seinem Vorbild folgen!

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Nein, Carsten60, Trautmann spricht nicht von der exorbitant hohen Migrantenquote, sondern Sie fügen das Wort „exorbitant“ (=ungeheuer) mit Absicht in die Diskussion um das Statement von Trautmann ein. Wieder einmal, um Stimmung gegen Migranten zu machen.
Trautwein bemängelt in seinem Statement m.E. mit Recht: «Der vielleicht größte Fehler der vergangenen 15 Jahre war es, nicht konsequent auf die veränderte Schülerschaft zu reagieren.»
Übrigens: Trautmann fordert auch als Reaktion auf die die veränderte Schülerschaft die «längst überfällige sozialindexbasierte Ressourcenzuweisung», durch die Schulen mit besonderen Herausforderungen mehr Geld als andere bekommen sollen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Trautwein nennt 50 %. Das finde ich ausgesprochen viel. Und er meint, das ginge nicht ohne besondere Maßnahmen, die normalerweise nicht nötig wären. Aber welcher Politiker hat das schon mal zugegeben? Es gab Politiker, die eine Begrenzung des Migrantenanteils in jeder Schulklasse auf 35 % gefordert haben !! Die waren wohl mathematisch unterbelichtet.
Haben die bei PISA, IGLU etc. erfolgreichen europäischen Länder eigentlich auch einen so hohen Migrantenanteil? Hat man mal diese Korrelation näher angesehen?
Die sozialindizierte Mittelvergabe gibt’s ja nun in Teilen schon, aber was hat die konkret bewirkt? Der letzte IQB-Bildungstrend zeigte dennoch nach unten.
Und wenn ich Stimmung machen wollte, dann gegen unsere naiven Politiker, die uns das alles ohne Not eingebrockt haben. Die „kleinen Leute“ können natürlich nichts dafür.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Sogar 10-20% können schon exorbitant viel sein. Ich gebe aber zu, dass eine Klasse mit 50% Japanern oder Koreanern auch nicht zwingend einfach zu unterrichten sein muss.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Herr Möller: Auch für Sie gilt, dass Trautmann und Trautwein zwei verschiedene Leute sind.

Gerd Möller
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

ja,ja, Trautmann muss Trautwein heißen. Wohl ein Assoziationsfehler von mir.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Gerd Möller

Herr Möller: Zu dem Sozialindex in NRW lese ich, dass da neben anderen Daten auch die Zahl der Schulkinder mit nicht-deutscher Familiensprache eingeht. Also sieht man das doch als problematisch an. Andererseits erzählen manche hier, es sei völlig egal, in welcher Sprache man in den Familien redet, Zweisprachigkeit wäre sogar sehr gut und würde beste Chancen eröffnen. Man dürfe da gar nicht gegensteuern
Wie schätzen Sie das ein?
Wenn die Zahl der Kinder mit nicht-deutscher Familiensprache weiter ansteigt (und das zeichnet sich ab), wird das den Sozialindex von 1 bis 9 beeinflussen, also mehr Schulen werden einen höheren bekommen. Was wären dann die weiteren Konsequenzen?

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ich fühle mich dem Volk zugehörig, bin weder Jounalist:in noch Funktionär:in, die im übrigen nicht mit einer Stimme sprechen, sondern zum Glück vielfältige Meinungen haben dürfen und kommunizieren.

Und in meiner Funktion einer dem Volk zugehörigen Person äußere ich hier, dass auch das Volk nicht mit einer Stimme spricht, sondern jede Person eine eigene Stimme hat und erheben darf.

Wie kommen Sie darauf, dass es eine Einheitsmeinung des Volkes gäbe? Wo Sie doch sonst immer gegen „Einheitsschulen“ schreiben und darin zu viel Gleichmacherei sehen wollen.

Teile des Volkes verwehren sich gegen die von Ihnen unentwegt vorgebrachte Diffamierungen.

Trautmann äußert sich zu dem Thema, das in den letzten Tagen schon unter den anderen Beiträgen in den Kommentaren genannt wurde: Es gibt etliche Schüler:innen, die im derzeitigen Bildungssystem abgehängt werden, und es ist wichtig, ihnen mehr Beachtung zu schenken und innerhalb des Schulsystems sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen, um gerade diesen Schüler:innen die Teilhabe zu ermöglichen.
Kurzum: Es hilft nicht, sich zu wünschen, dass sie nicht da sein sollten oder einzelner Schulformen verwiesen werden. Wichtig ist, zu überlegen, wie man helfen kann, dass sie Grundlegendes lernen können.

Aber auf die Frage, wer sich denn um die Abgehängten und Abgewiesenen kümmern soll, gab es ja schon in den vergangenen Tagen Ihrerseits keine Antwort, Ihnen war bisher vor allem die Ausgrenzung auffallend wichtig.

Trautmann nennt eine bessere Ausstattung für die Schulen, die sich um diese Schüler:innen kümmern, damit es Förderung geben kann. Positiv sieht er Förderkurse für D und Ma, Sprachförderung in KiTa, Zusammenarbeit mit Expert:innen für Lernstörungen (da würde ich gerne mal fragen, wer das sein soll) und multiprofessionelle Teams … letztlich also weit mehr Personal für kleinere Schülergruppen.

Soso
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Gut dass Sie es sagen. Ich habe Sie bisher tatsächlich für eine Funktionärin gehalten, und zwar für eine von der GEW.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Ich habe nicht von einer „Einheitsmeinung“ gesprochen. Es sind doch andere hier, die alles als „widerlich“ bezeichnen, was nicht mit ihrer Meinung konform geht. Man hat aber festgestellt, dass Journalisten generell in politischen Dingen anders ticken als das Durchschnitts-Volk:
https://www.medienpolitik.net/2021/02/das-herz-des-journalismus-schlaegt-links-so-what/
Das gilt nach meiner Erfahrung auch für Bildungsjournalisten. Die äußern sich meist gegen das Gymnasium (dem sie selbst entstammen), ohne aber eine Gewissheit
auszustrahlen, dass sich ohne Gymnasien was bessern würde. Im rot-rot-grün regierten Bremen hat man den Gymnasialanteil schon künstlich auf 20-25 % reduziert, aber ein positiver Effekt ist nicht sichtbar, im Gegenteil: Sogar die Gymnasiasten sind in Tests schwach.
Mir vorzuwerfen, ich hätte keine Lösungsansätze parat, ist albern. Ich bin nicht an den Schalthebeln, ich kommentiere nur den Murks, der da gemacht wird, die ganze „Schaufensterpolitik“. Vermutlich wird KEIN Rezept mehr helfen, das finanziell im Rahmen der international üblichen Aufwendungen bleibt. Man wird weiter nur postulieren. Andere Länder haben übrigens auch „Risikoschüler“, sogar Kanada.
Es wäre jetzt Sache der Stuttgarter Landesregierung, eine Antwort an Trautwein zu geben. Kultus- und Wissenschaftsressort sind beide in der Hand der Grünen. Die beiden Ministerinnen studierten Soziologie bzw. Kunstgeschichte und Germanistik.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

„Mir vorzuwerfen, ich hätte keine Lösungsansätze parat, ist albern. Ich bin nicht an den Schalthebeln, ich kommentiere nur…“

Immerhin sind Sie so ehrlich, dass Sie selbst keine Lösungen haben und auch keine entwickeln wollen.
Sie wollen also nur Stimmung machen, an Lösungen sind Sie gar nicht interesseriert.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Genau so ist es Palim. Und das ausdauernd und zu jedem Thema hier… Fast könnte man meinen, da hat jemand nichts anderes zu tun.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

„Lösungen“ kann es realistisch nur innerhalb der Parameter eines gegebenen sozialen Systems geben.
Und wenn diese Parameter lange und oft genug verschoben werden, hat das Problem (innerhalb dieser Matrix) dann schlicht keine Lösung.

Primitivbeispiel:
1. Wir definieren, dass alle negativen Zahlen böse und sehr unmoralisch sind, da „negativ“ abwertend, unsolidarisch und [setze Zeitgeistwort hier ein] sei.

2.Niemand (der bei Verstand ist) wird nun in politisch-sozialen Kontexten negative Zahlen nennen.

3. Gibt es jetzt (beispielsweise) ein „Schuldenproblem“ – können wir darüber nur anonym, jedenfalls nicht sozial wirksam reden – siehe 1.Denn Schulden, MOMENT MAL, hat er da negative Zahlen in falscher Balance legitimiert, dieser Minusnegativsprecher!!!11 Kündigen, mindestens!!!! 11

4. Ergebnis: Problem unter gegebenen Paramtern nicht lösbar, jeder (insbesondere wer es halt weiß) tut gaaaanz schockiert und enorm überrascht und muss „das mit dem nicht vorhandenen Geld näher erforschen“.

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Es gibt überhaupt keine Schuldenstände, es sind nur die Spiegelstände der entsprechenden Guthabenbeträge (mit der Spiegelachse im Nullpunkt).

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Trautmann und Trautwein sind übrigens zwei verschiedene Leute. Sie reden von Trautmann, im Artikel steht aber Trautwein.
Zum Thema „weit mehr Personal“ schauen Sie am besten in den Artikel hier mit dem Titel „Gespenstisch: Kultusminister schreibt 4000 Stellen aus, die kaum zu besetzen sind“.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich habe hauptsächlich Fragen gestellt. Aber auch das gilt bei den „wahren Demokraten“ jetzt schon als „Hetze“. Die einzige Erklärung ist: Solche Fragen berühren Tabuthemen und sind daher unerwünscht. Manche Leute leben eben in einer „Blase“ von Gleichartigen und Gleichgesinnten im engeren Sinne. Sie wehren alles andere ab. Aber den Problemen kann man damit nicht davonlaufen.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Die Opferrolle steht dir gut Carsten. Tendenziöse Fragen kennen wir ja schon genug von dir.

Konfutse
1 Jahr zuvor

@Rot-Grün anno 2011:
Tja, das passiert, wenn man Klientel-Schulpolitik betreibt.
Gell, Kretschi: „Es wird in Baden-Württemberg zwei Schulen geben: Das Gymnasium und die Schule für den Rest.“
Danke Stoch und Kretschmann! Es wird nie wieder gut werden, der Zug ist völlig abgefahren!

E.S.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Bei genügend lautem und eindeutigem Protest der Reisenden, die allmählich merken, dass der Zug nicht zum angegebenen Ziel fährt, kann das Bahn-Management auch eine andere Weichenstellung vornehmen.
Ich bin also nicht ganz so pessimistisch wie Sie.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  E.S.

Weichenstellung mit Verspätung.

Achin
1 Jahr zuvor

Sehr angenehm, dass Prof. Trautwein aus Tübingen hinsichtlich einiger Aspekte eine klare Sprache spricht, z. B. bezüglich der Finanzierung von Reformen.
Nichtsdestotrotz verwundert ein Blick auf seine Berufsbiografie:

„2017 wurde Trautwein von Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann zum Vorsitzenden des vierköpfigen wissenschaftlichen Beirats ernannt, der die Neuordnung der Qualitätsentwicklung des baden-württembergischen Schulsystems begleitet und unterstützt.“

https://uni-tuebingen.de/fakultaeten/wirtschafts-und-sozialwissenschaftliche-fakultaet/faecher/fachbereich-sozialwissenschaften/hector-institut-fuer-empirische-bildungsforschung/institut/personen/trautwein-ulrich-prof-dr/

War er daher als Bildungsforscher über Jahre nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems?

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Teil der Lösung. Es sollten die Schulprofile (HS, WRS, RS) wieder gestärkt und mehr Niveau in die völlig darniederliegende, nivellierte Bildung gebracht werden. Zudem sollte die Inklusion ausgesetzt werden, wenn die Mittel weiterhin gekürzt werden. Die Kürzung der Lehrerstellen von Rot und Grün wurde rückgängig gemacht, schreiben nach Gehör wurde verboten und ein verbindlicher Orientierungsplan für Grammatik und Rechtschreibung erstellt. Das heißt, die Scherben wurden zusammengelesen und es wurde versucht, das angerichtete Elend abzufedern. Auf Trautwein wurde gehört, was jetzt wahrscheinlich nicht mehr der Fall sein wird, seitdem eine Waffenruhe zwischen den Koalitionspartnern herrscht und unser aller Chefin in der Türe hängt, um kein Lüftchen reinzulassen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Achin

Wenn die Chefetage im Kultusministerium im Rhythmus der Landtagswahlen nach dem Prinzip „hü und hott“ besetzt wird, können Berater kaum etwas ausrichten. Sie werden dann auch ausgetauscht, so wie die Ghostwriter. Was hinter den Kulissen passiert, weiß man ohnehin nie. Oft machen Berater sinnvolle Vorschläge, aber die Fraktion der jeweiligen Partei will sie nicht umsetzen (so passiert in Berlin). Die Parteipolitiker schwingen sich dann zu Ober-Experten auf und fühlen sich mehr ihren Parteitagsbeschlüssen verpflichtet.

Alla
1 Jahr zuvor

Deutschland sieht sich nicht als Einwanderungsland, weshalb es für die Immigration auch keine Standards gibt.

Wir haben überwiegend „Gastarbeiter“, Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge, die ja nur „kurz“ bei uns bleiben. Ob sie sich integrieren oder nicht bleibt IHNEN überlassen. Viel Unterstützung gibt es auch nicht! Das Ganze nennt sich dann euphemistisch Multikulti, obwohl es damit nichts zu tun hat. Es ist eher so, dass jede Gruppe in ihrer eigenen (Kultur)Blase bleibt, aus der das Ausbrechen schwer ist.
Kein vernünftiger Sprachunterricht für Erwachsene, das Erreichen eines bestimmten Sprachlevels ist nicht verpflichtend, der Unterricht wird oft von Leuten erteilt, die keine Ahnung haben, worauf sie achten müssen und wie die deutsche Sprache aufgebaut ist – Hauptsache billig! Das ist für beide Seiten frustrierend und wenig zielführend!
Ohne Kommunikation ist Integration aber nicht möglich!

Einige Migranten legen Wert darauf, sich zu integrieren und tun alles dafür. Das sind aber auch meist bildungsaffine Familien, die viel Zeit und Mühe darauf verwenden wollen und können. Denn Intergration ist bei uns ein Prozess, der aktiv von Zugewanderten geleistet werden soll. Wer das nicht will oder kann bleibt halt in seinem Kietz und wird in Ruhe gelassen!

Nun sollen Schulen, vor allem die sogenannten Brennpunktschulen, die Versäumnisse aufholen und in die Familien „hineinregieren“. Natürlich ohne jemandem auf die Füße zu treten oder etwas zu „verlangen“! In einem kapitalistischen Land wie den USA klappt das vielleicht (aber da sind Flüchtlinge auch NICHT willkommen), in einem Wohlfahrtsstaat wie Deutschland eher nicht. Der Druck sich zu integrieren um zu überleben ist viel geringer!

Wir hoffen, dass wir die Geflüchteten schnell wieder los werden und bis dahin hält die Politik die Füße still, die Augen fest geschlossen, den Geldbeutel verschlossen und übergibt den Schulen die Verantwortung, Parallelgesellschaften zu verhindern(s.o.)!

Real existierende Probleme werden ignoriert, ja sogar negiert, was dann wieder rechten Populisten Tür und Tor öffnet. Nicht, dass diese irgendwelche sinnvollen Problemlösungen beisteuern würden! Aber alleine, dass diese Probleme benennen (und diese weit übertreiben!), reicht vielen schon, da es offenbar zwischen „alles ist supi und multikulti“ und dem „Untergang des Abendlandes“ keine Grauzonen gibt!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alla

Da bin ich mal gespannt, ob das, was Sie schreiben, hier auf allgemeine Zustimmung stößt oder wieder als „widerlich“ bezeichnet wird. Auch grüne Daumen werden ja neuerdings von Besserwissern „zensiert“.
In der Sache: Man sollte tatsächlich real existierende Probleme mehr und vor allem ergebnisoffen diskutieren. sonst wird das so wie bei Reden im Bundestag: die einen klatschen, die anderen hören gar nicht erst zu, je nachdem, ob Regierung oder Opposition.

Carsten60
1 Jahr zuvor

So ganz nebenbei sollten Trautweins Ausführungen auch eine gewisse Ernüchterung bei den Gesamtschul-Enthusiasten zur Folge haben. Denn es geht hier um die Grundschule, die bekanntlich ohnehin nicht gegliedert ist. Aber dennoch gibt’s massive Probleme mit dem unteren Ende der Bildungsskala. Warum, steht oben im Artikel. Ich sehe also keinen Grund, warum das in einer einheitlichen Sekundarstufe nun anders sein sollte.
Für Berlin hatte die Berlin-Studie festgestellt, dass die sog, „Risikoschüler“ sich keineswegs an den geschmähten Hauptschulen herausbilden, sondern bereits in den 6-jährigen Grundschulen. Nur landeten sie halt vorwiegend in den Hauptschulen, bevor diese abgeschafft wurden. Jetzt sind sie in den integrierten Sekundarschulen, und nach Abschaffung der Gymnasien würden sie in den einheitlichen Gesamtschulen (oder verlängerten Grundschulen) sein. Aber auch dort würde man erwarten, dass alle Lesen und Schreiben können. Und das ist das Problem, wie man es auch dreht und wendet.
Fazit: Für die im Artikel diskutierten Probleme sind weder das dreigliedrige Schulsystem noch irgendwelche „Gymnasialeltern“ verantwortlich.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Es kann aber nicht sein, was nicht sein darf.

Und vor allem darf nix verlangt und „durchgesetzt“ werden.
Also wächst das Problem und wächst und wächst…

Viele Grüße von einem „Migranten“ kind, der die Kombination aus Duckermäusertum und verbalem Buntheitsbekenntnis (bei gleichzeitiger Wohnflucht in die sauberen Vororte und eigenes Kind aufs deutschestmöglichste Gymnasium) in der massiven Mehrheit der deutschen Lehrerschaft nur noch lächerlich findet.

Sowas wird in vielen anderen Kulturen schlicht als Schwäche wahrgenommen, was die Anreize zur Bildung und Integration *noch* weiter verringert – wer tauscht denn bitteschön seine Identität freiwillig zumindest in Anteilen aus gegen „(sozial) schwach“ und „heuchlerisch“? Ein paar wenige schon, aber niemals die Mehrheit.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

In Berlin halten sich hartnäckig Gerüchte, dass selbst aufstiegsorientierte Deutsch-Türken sich bemühen, aus dem „Türkenviertel“ wegzuziehen, weil sie meinen, für ihre Kinder sei das besser. Und auch multikultibegeisterte Grünen-Politiker mussten schon mal zugeben, vor der Einschulung ihres ältesten Kindes aus dem Multikultiviertel weggezogen zu sein. Prominente SPD-Politiker schicken derweil ihre Kinder auf Privatschulen, natürlich nur aus rein persönlichen Gründen. 🙂

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

So schwer ist das nicht:
1) Während des Deutschunterrichts haben sie keinen Regelunterricht.
2) Über welche Schüler reden wir? Ukraine ungleich Nordafrika ungleich Nahost.
3) Kann man davon ausgehen, dass im Herkunftsland auch 50% des Jahrgangs das Äquivalent des deutschen Abiturs schaffen, und ist die Verteilung der Flüchtlinge genauso wie die im Herkunftsland?
4) Ziel könnte eine Einsparung des daz-Unterrichts sein.
5) Die Gymnasien sollen mal wieder schlecht gemacht werden.

Last edited 1 Jahr zuvor by Georg
Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Haben Sie den Bericht gelesen? Es geht um eine Studie über Migranten zwischen 2015 und 2019. Diejenigen, die gleich integriert wurden, kamen besser voran und besuchten hinterher öfter das Gymnasium, als diejenigen, die in sogenannten Willkommensklassen separiert wurden. Der Kontakt zu deutschsprachigen Kindern bringt also mehr als am Tisch mit Lehrer alleine Deutsch zu üben. Inklusion bringt also mehr als Exklusion.

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Aus dem Bericht geht aber z.B. nicht hervor, wie lange die Kinder jeweils die Inklusionsklassen und Regelklassen besucht hatten, bis diese Tests in der 5. Klasse gemacht wurden. Wenn für beide Gruppen jeweils gleiche Verhältnisse bezüglich der demographischen, soziographischen, ethnischen usw. Voraussetzungen und der jeweiligen Schulbesuchsdauer herrschten und die beiden Gruppen auch bezüglich Größe/Ausreißeranfälligkeit vergleichbar waren, würde ich die Aussagekraft schon für gut einschätzen. Leider gibt das der Artikel nicht her.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  ed840

Ja, das sollte mit berücksichtigt werden, allerdings genauso, wenn man große Gesamtschulen mit kleinen Eliterealschulen in BaWü vergleicht.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„kleine Eliterealschulen in BaWü“
Das ist ein guter Witz. Die Landesregierung hat doch die Kommunen quasi gezwungen, allzu kleine Schulen entweder zu schließen oder aber zu Gemeinschaftsschulen zusammenzulegen. Und auch konservativen Bürgermeistern blieb nichts anderes übrig, als brav eine Gemeinschaftsschule zu gründen. Dafür gab’s dann die „Unterstützung“ durch das Kultusministerium.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

… umso privilegierter ist man also, wenn man einen Platz auf einer der wenigen verbleibenden Realschulen bekommt und das erklärt dann die Leistungsunterschiede der jeweiligen Schularten.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich denke nicht, dass Leistungs-unterschiede mit einer organisatorischen „Privilegierung“ erklärt werden können. Vielmehr ist es umgekehrt: die „Privilegierung“ (so es denn eine ist) erklärt sich aus den Leistungs-unterschieden. Es scheint eine Wunschvorstellung zu sein: alle aufs Gymnasium zu schicken führt dazu, dass alle wie durch Zauberhand schlauer werden. In Wahrheit würden die Unterschiede bestehen bleiben und zu Frust führen.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Da haben Sie mich falsch verstanden. Eltern, die sich Gedanken machen, die bildungsaffine sind, die sich um das Kind kümmern, mit ihnen lesen ect haben im Durchschnitt auf den jeweiligen Gebieten (Haupt/Real/Gym) die leistungsstärkeren , motivierteren und weniger auffälligeren Kinder. Und diese Eltern schicken ihre Kinder dann auf Schulen, wo man „unter sich“ ist und diese Schulen haben dann die besseren Ergebnisse. Zudem wählt auch die Schule, sofern sie beliebt ist, die Kinder danach aus. Bei uns ist das die IGS und in BaWü dann vermutlich die Realschule und überall stets das Gymnasium und so kommen die entsprechenden Ergebnisse zustande.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Und was wollen Sie jetzt beanstanden, und welche Zwangsmaßnahmen schlagen Sie gegen die Eltern vor, die mit ihren Kindern lesen? Und gegen die Realschule geht das alles doch gar nicht. Warum also die Realschule abschaffen?

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Hallo? Es geht darum, wie sich erklären lässt, dass in BaWü die Realschulen besser abschneiden als die Gesamtschulen und dies nicht mit dem Konzept und der Inklusion zu tun haben muss. In NDS ist es nämlich umgekehrt. Warum, schreibe ich jetzt kein drittes Mal auf.

ed840
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich fühle mich zwar nicht angesprochen, da ich weder Gegner noch Befürworter der Einheitsschule bin, habe aber beruflich viel mit Statistiken zu tun. Zahlen lügen selten, lassen aber oft viel Spielraum für Interpretation. Soweit ich weiß besuchte in HH die große Mehrheit der Kinder Willkommensklassen, eher wenige Regelklassen. Es fehlt also der Vergleich mit einer Situation, wenn diese Kinder sofort in großer Zahl in Regelklassen geschickt worden wären und dort dann nicht als Einzelpersonen, sondern als größere Gruppen in Erscheinung getreten wären. Außerdem werden nur die Bildungserfolge der Geflüchteten betrachtet, nicht die der gesamten Klasse. In obigem Artikel wird ja ein hoher Anteil als negativer Faktor für die Lernfortschritte insgesamt genannt, wenn die nötige Unterstützung der Lehrenden und Lernenden fehlt. Man weiß also nicht sicher, ob es sich positiv für die Geflüchteten und die Klassengemeinschaft ausgewirkt hätte oder evtl. auch negativ, wenn diese Kinder in großer Zahl sofort in Regelklassen beschult worden wären. Aus meiner eigenen Grundschulzeit weiß ich, dass einzelne Gastarbeiterkinder ohne Deutschkenntnisse in meiner Grundschulklasse relativ gut und schnell aufgenommen wurden. Ob das bei größeren Anteilen ebenso leicht geht, dürften die Pädaggen hier besser beurteilen können, die damit Erfahrug haben. Eine klare und unumstößliche Aussage ob „Willkommensklassen“ oder „alle Geflüchteten sofort in die Regelklassen“ besser oder schlechter wäre, würde ich mir allein auf Basis dieser Statistik jedenfalls nicht zutrauen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Was sollen bitte die Probleme derer, die (noch) kein Deutsch sprechen, mit dem Schulsystem als ganzem zu tun haben? Welches Land ändert denn sein Schulsystem wegen temporärer Kriegsflüchtlinge? Die Türkei ganz bestimmt nicht. Sie dürfen Not-Maßnahmen nicht mit Systemfragen verwechseln. In Diskussionsbeiträgen zu dem Link wird auch geltend gemacht, dass ein oder zwei Flüchtlingskinder in einer Normalklasse was anders sind als eine Mehrheit von denen. Im ersteren Fall wird das wohl erheblich besser ablaufen.

Palim
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Georg spricht ja die 60jährige Einwanderungspolitik ein.
Kinder mit Migrationshintergrund sind gar nicht gleichzusetzen mit denen mit aktueller oder sagen wir eigener Fluchterfahrung.

Die Sprachförderung vor der Einschulung bezog sich nicht allein auf Kinder mit Migrationshintergrund, auch häufig Kinder ohne diesen zeigen erhebliche Defizite.
Auch abgehängte Schüler:innen findet man unter denen, deren Familien nicht in den letzten 30 Jahren umgezogen oder zugewandert sind, denen, die kaum oder wenig im KiGa waren, denen die sozioökonomisch schlecht gestellt sind, denen, die ihren Kindern wenig Anreize bieten.

Das Schulsystem muss also eine Antwort darauf finden, wie man Kinder beschult, die in Deutschland leben – und zwar alle und nicht nur auserwählte.
Dazu gehört nicht nur, dass man ausreichend Lehrkräfte für alle Klassen hat, sondern auch weiteres Personal
und auch, dass man genug Reserven im System hat, um auf einen plötzlich eintretenden Bedarf reagieren zu können.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

Konkrete Vorschläge zur Lösung haben Sie doch auch nicht jenseits von „Das Schulsystem muss eine Antwort finden“. Postulieren kann man viel, mehr Lehrer, weiteres Personal. Aber es gibt hier bei n4t den Artikel: „Gespenstisch: Minister schreibt 4000 Stellen aus, die kaum zu besetzen sind.“ Also sind Vorschläge gefragt, die mit dem vorhandenen Personal auskommen. Mir haben Sie weiter oben vorgeworfen, keine konkreten Vorschläge zu haben. Aber außer billigen Allgemeinplätzen haben Sie auch keine.
In den USA war „no child left behind“ übrigens auch kein Erfolg. Die gutgemeinten Rezepte versagen.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Dann bleibt nur noch die Frage, bevorteilen wir einige “ Auserwählte“ oder müssen das ALLE mittragen? Zuwenig Lehrer =weniger Unterricht, fertig!

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ein temporärer Lehrermangel ist ja wohl das schlechteste Argument für die Abschaffung der Gymnasien. Sie ignorieren beharrlich, welche Quantitäten von Schülern in den Gymnasien sind. „Einige Auserwählte“ ist schon lange nicht mehr richtig. Und fragen wir die G8-Gymnasiasten, ob sie sich „privilegiert“ fühlen oder eher „im Stress“.

Indra Rupp
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Nö, das war allgemein gemeint. Ihre Lösung bei Lehrermangel?

Caro
1 Jahr zuvor

Damit das nicht passiert wäre, hätte es schon vor vielen Jahren kleinere Gruppen geben müssen für mehr individuellere, inklusivere Förderung und wenn schon größere Gruppe, dann mit zwei voll ausgebildeten Lehrkräften pro Klasse, wobei eine Kraft sich auch mal auf die Förderung leistungsstarker Schüler konzentrieren kann und eine Kraft auf die Förderung leistungsschwächerer Schüler und wo letztere Zusatzkenntnisse im Bereich Vermitllung DAF oder Heilpädagogik hat. Es wäre wesentlich mehr Geld für Bildung in die Hand genommen worden. Man hätte die Bürokratie verschlankt, die Bildungsabschlüsse vergleichbarer gemacht und das Ziel hätte weniger auf dem Sieben gelegen, als darauf ein gutes allgemeines Bildungsniveau für alle zu erreichen unabhängig vom Elternhaus. Auch die Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung wäre von Lehrern betreut gewesen, die auch mal Rückmeldung gegeben hätten und korrigiert hätten und nicht einfach nur – wie heute – Aufpasser, die schauen, ob das Kind am Tisch sitzt und aufs Blatt malt in der Hausaufgabenzeit.

Aber davon träume ich nachts. Heutzutage ist man schon froh, wenn 50 % der Lehrer tatsächlich die Lehramtsausbildung regulär abgeschlossen haben, irgendein Lehrer mehr macht als nur Aufsicht, weil Fachlehrer krank sind oder schlicht zu wenige existieren. Man ist froh, wenn alle Fächer tatsächlich gegeben werden können, wenn nicht Kind 31 oder 32 in die Klasse gequetscht wird, und nicht 70 % der Schüler überhaupt kein Deutsch können. Ist doch so.

Ich bin ehrlich. Ich habe meine Kinder schon allein deshalb aufs Gymnasium geschickt, weil da einfach mehr Geld reinfließt. Sie haben dort mehr Lehrer als an den anderen Schulen, es fällt weniger Unterricht aus, es wird mehr vermittelt und die Mitschüler können Deutsch und sind auch einfach besser erzogen.

Damit sie die Empfehlung bekommen, habe ich jahrelang nachmittags jeden Hefter durchgeschaut und immer wieder zwischengeprüft. Und wenn wieder irgendwo irgendwas war, Lehrermangel, Lehrer krank, Ausfall, keine Zeit für Stoffvermittlung, weil so viele Problemkinder in der Klasse waren oder als dann Corona kam, da habe ich mich hingesetzt und meine Kinder von mir aus unterrichtet. Ich habe Deutsch, die Fremdsprachen und gesellschaftlichen Fächer gemacht, mein Mann Naturwissenschaften und Mathe. Wir sind dran geblieben und haben die Lücken immer wieder geschlossen. Nur deshalb können unsere Kinder heute noch gut mithalten, auch nach drei Jahren Corona Zusammenbruch des Schulsystems. Jetzt sind wir in den Abschlussjahren und unsere Kinder kommem noch immer zu uns und bitten in einzelnen Fächern um extra Unterricht, weil einfach durch Corona immernoch ständig Ausfall ist. Meine eine Tochter war länger richtig krank deswegen und alleine sowas immer wieder rein holen…..es ist unmöglich. Deshalb arbeiten wir beide nicht Vollzeit, einfach um das nicht richtig funktionierende Schulsystem abzufangen. Wer niemanden hat, der ihn unterstützt ist in Deutschland am Ars… und wird sehr wahrscheinlich abgehängt und das bestätigen die Zahlen auch eindeutig.

Du brauchst deutsche, gebildete Eltern/Großeltern die Ersatzlehrer spielen können, um das marode System abzufangen und die Kinder solide zu bilden. Für die Kinder aller anderen Familien, die es sich nicht leisten können etwas weniger zu arbeiten, um die Kinder mehr zu unterstützen, denen es schon selbst am Zugang zu Bildung fehlt oder die die Sprache nicht sprechen, da sieht es einfach schlecht aus.

Und Homeschooling für Kinder die lesen erst lernen sollten in Klasse 1-3 war einfach bloß unverantwortlich. Natürlich haben die nicht richtig lesen gelernt.

PObert
1 Jahr zuvor

Als Lehrer an einer Offenbacher Schule, gemeinhin als Brennpunktschule bezeichnet wird, bin ich doch immer wieder überrascht, wie viele Cliches in Diskussionen wie diesen diskutiert werden.
Ja, unsere Schülerschaft ändert sich. Sie wird diverser. Das ist unumgänglich, da wir als Gesellschaft auf Zuwanderung angewiesen sind. Natürlich sind dann Fächer wie Deutsch Schlüsselfächern, und ja, es gibt hier Handlungsbedarf v.a. in der frühkindlichen Bildung- aber nicht nur dort. Als dramatisch empfinde ich die Situation aber nicht. Gut – mit dem Genetiv klappt es nicht mehr so. Versuchen Sie mal einem im Ausland geborenen Menschen eben jenen zu erläutern- v.a. wenn die Muttersprachr quasi nur den Akkusativ kennt. Vielleicht ist das dann aber auch ein Zeichen, dass sich unsere Sprachr anpasseb muss.
Darüber hinaus unterrichte ich Mathematik, und hier werden diesselben Inhalte unterrichtet wie zu meinet Zeit. Auch mein Zweitfach Wirtschaftslehre ist alles, aber nicht anspruchslos. 40% Prozent, die in der gymnasialen Oberstufe eintreten, machen bei uns mir ihr Abi. In der Sek1 sieht es noch schlimmer aus. Das Problem liegt aber m.E. woanders: ein Schulsystem, dass auf Kooperation setzt, aber Ausgrenzung und Selektion fördert (Versetzungen usw), kann nicht gut funktionieren.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  PObert

Was sagt eigentlich das Fach Wirtschaftslehre zur (wirtschaftlichen) Selektion? Ist es nicht ein Prinzip, nicht-rentable Unternehmensteile zu schließen oder abzustoßen? Und kommt das Wort Konkurrenz nicht aus der Wirtschaft? Oder aus dem Sport?

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  PObert

„Gut – mit dem Genetiv klappt es nicht mehr so.“ …..Und wenn man es mal mit dem Genitiv probieren würde?