„Wir möchten Lehrkräfte stärken – damit sie die Momente erkennen, in denen es gilt, demokratische Haltung zu zeigen“

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BERLIN. „Die Demokratie gerät unter Druck. Auch Bildungsinstitutionen sind deshalb mehr denn je gefordert, junge Menschen zu einer Mitgestaltung des demokratischen Gemeinwesens zu befähigen“ – so heißt es einleitend zum „Demokratiekosmos Schule“ (DEKOS), einem gemeinsamen Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung mit der Bertelsmann Stiftung. Das soll Lehrkräfte dabei unterstützen, demokratische Haltung zu zeigen – auch in mitunter heiklen Situationen im Unterricht. Wissenschaftliche Beraterin der Initiative ist die Politikdidaktikerin Prof. Dr. Sabine Achour von der Freien Universität Berlin. Wir sprachen mit ihr über die Hintergründe.

Prof. Sabine Achour war früher als Studienrätin in den Fächern Politik, Geschichte und Latein tätig. Foto: privat

News4teachers: Warum ist Ihnen politische Bildung an Schulen wichtig?

Sabine Achour: Weil wir junge Menschen in einem Alter erreichen können, in dem politische Sozialisationsprozesse besonders relevant sind. In dieser Alterskohorte werden politische Einstellungsmuster und Orientierungen angelegt und oft bleiben diese auch lange so bis ins hohe Erwachsenenalter. Wenn man davon ausgeht, dass zu Demokratie, zu offener Gesellschaft auch das Fördern von Fähigkeiten und Kompetenzen gehört, sich in dieser offenen Gesellschaft zurechtzufinden und diese auch mitzugestalten und mitzubestimmen, dann haben wir als Demokratie kaum eine andere Institution als die Schule. Dort können wir proaktiv Mündigkeit, Handlungsfähigkeit, Urteilsfähigkeit von fast allen zukünftigen Mitgestalter*innen von Demokratie unterstützen.

News4teachers: Sehen Sie Unterschiede in der politischen Bildung an den verschiedenen Schulformen?

Demokratiekosmos Schule

Das Projekt „Demokratiekosmos Schule“ (DEKOS) soll Schulen im wirksamen Umgang mit antidemokratischen Situationen unterstützen.

Mit unterschiedlichen Formaten erhalten Lehrkräfte anwendungsorientiertes Know-how. DEKOS zeigt Wege auf, wie sie sich diesen Herausforderungen stellen und angemessen handeln können.

DEKOS wendet sich an Schulleitungen, Lehrer/innen und Schulsozialarbeiter/innen. Adressiert werden die siebte bis zur 13. Jahrgangsstufe. Da Diskriminierungen in allen Schulsituationen auftreten, betrifft das Thema alle Unterrichtsfächer. DEKOS ist auch geeignet, in Aus- und Fortbildungsbereichen eingesetzt zu werden.

Hier geht es zu den Materialien.

Achour: Wir konnten eine bundesweite Studie zur politischen Bildung an Schulen durchführen, in der wir 3.400 Lernende befragt haben, in fast allen Bundesländern. Die Studie erhielt den Titel „Wer hat, dem wird gegeben“. Denn das zentrale Ergebnis war, dass sich Qualität und Quantität politischer Bildung an den verschiedenen Schulformen ziemlich stark unterscheiden. Lernende an Gymnasien haben oft mehr Unterrichtsstunden in politischer Bildung. Nach Aussage der Schüler*innen finden dort auch häufiger jenseits des Politikunterrichts Projekte, Exkursionen an Orte von Demokratie statt als an anderen Schulformen. Auch berichten die Lernenden von mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten wie Schulversammlungen.

Dabei sind Lernende an den Gymnasien häufig von zu Hause aus immer schon privilegierter, was politische Sozialisationsprozesse betrifft. Sie kommen häufiger aus akademischen Elternhäusern. Dort wird auch privat mehr über Politik oder gesellschaftliche Fragen gesprochen. An nichtgymnasialen Schulformen sind die Lernenden im Schnitt viel weniger sozio-kulturell privilegiert, erhalten aber weniger Politikunterricht und auch weniger demokratiebildende Angebote jenseits des Faches. Gerade hier sollten wir besonders in politische Bildung und Demokratiebildung investieren. Während sich z. B. auch die Angebote politischer Bildung in der gymnasialen Oberstufe an den Schulformen angleichen, lässt sich eine Zunahme politischer Bildung an den beruflichen Schulen laut Aussage der Schüler:innen nicht erkennen.

„Oft sind es antidemokratische Situationen im Kleinen. Wenn Kinder und Jugendliche sich mit antisemitischen, rassistischen, sexistischen Bezeichnungen beschimpfen“

Die Zusammenhänge zwischen Zugang zu formaler Bildung, also auch zu politischer Bildung, und politischen Einstellungen sind aus der Einstellungsforschung bei Erwachsenen gut belegt. Die Mitte-Studie, an der ich mitgearbeitet habe, beleuchtet seit Jahren wiederholt, dass bei denjenigen, die Zugang zu höherer formaler Bildung hatten, demokratische Einstellungsmuster stärker verankert sind. Diesen Zusammenhang konnten wir schon bei der Befragung der Schüler:innen entlang der Schulformen und unterschiedlichen Angebote politischer Bildung erkennen. Das finde ich sehr problematisch. Da gibt es ganz klar einen bildungspolitischen Handlungsauftrag. In den Schulen erreichen wir Kinder und Jugendliche nämlich noch, während wir in der politischen Erwachsenenbildung gar nicht über entsprechende Strukturen verfügen, da diese auf Freiwilligkeit basiert.

News4teachers: Sie haben selbst als Studienrätin gearbeitet. Haben Sie in dieser Zeit auch antidemokratische Situationen erlebt?

Achour: Ja, ich habe solche Situationen auch erlebt. Vielleicht muss man erklären, was man alles darunter fassen kann. Oft passiert etwas auf einer sehr niederschwelligen Ebene. Es geht oft nicht um gravierende verfassungsfeindliche Vorfälle wie Hakenkreuze an den Wänden. Oft sind es antidemokratische Situationen im Kleinen. Wenn Kinder und Jugendliche sich mit antisemitischen, rassistischen, sexistischen Bezeichnungen beschimpfen. Auch Verschwörungsnarrative, sogenannte neurechte Narrative wie z. B. „großer Austausch“ oder „Globalisten“, insgesamt Diskursverschiebungen nach rechts, die vermeintliche Meinungsfreiheit sein sollen, stellen antidemokratische Herausforderungen dar.

Das habe ich an Schule erlebt und tatsächlich erlebe ich das auch an der Universität und in der Lehrkräftebildung. Zwei Dinge sind dabei meiner Meinung nach für das pädagogische Handeln wichtig. Zum einen sollte man mit den Kindern und Jugendlichen ins Gespräch kommen. Noch einmal nachfragen, was meinst Du damit genau? Als Pädagoge oder Pädagogin hat man eine Fürsorgepflicht. Man sollte die Kinder und Jugendlichen nicht von vornherein verurteilen. Das heißt, es ist wichtig, ihnen die Chance zu geben, wieder aus dieser Situation herauszukommen. Viele Kinder und Jugendliche reproduzieren Dinge, die sie irgendwo gehört haben ohne zu reflektieren, was das tatsächlich für die andere Person, die Demokratie oder die Gesellschaft bedeutet.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Jugendliche, die ganz bewusst mit rechten, antisemitischen oder rassistischen Äußerungen provozieren und verletzen wollen. Hier ist es wichtig, einzuschreiten und damit deutlich Haltung zu zeigen: „Hier hast du eine Grenze überschritten und das finde ich nicht in Ordnung.“ Das ist auch ein notwendiges Signal den betroffenen Schüler:innen gegenüber. Sie müssen geschützt und gestärkt werden. Genauso ist es ein relevantes Signal für die anderen Lernenden, wenn eine solche Situation in größeren Gruppen auftritt. Im Idealfall finden betroffene Lernende auch von den Mitschüler:innen eben diese Unterstützung. Verursacher:innen erkennen, dass sie mit ihren Äußerungen allein dastehen bzw. nicht in der Mehrheit sind. Schließlich bedarf es eines persönlichen Gespräches, welches aber  nicht im Klassenverbund stattfindet. Später sollte das Thema mit der gesamten Klasse oder auch im Rahmen der Schule bearbeitet werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, dies im Rahmen einer demokratischen Schulentwicklung aufzugreifen. Beispiele haben wir im Demokratiekosmos Schule zusammengestellt.

News4teachers: Haben sich in den vergangenen Jahren antidemokratische Tendenzen an Schulen verstärkt?

Achour: Ich würde sagen, die gab es schon immer. Zwei Phänomene haben m. E. aber dazu geführt, dass antidemokratische Tendenzen sichtbarer geworden sind. Es wird viel mehr gesagt, was vor 15 Jahren nicht gesagt worden wäre. Gerade wenn es um Antisemitismus geht. Das heißt nicht, dass diese Einstellungsmuster nicht existierten. Aber die Grenzen des Sagbaren haben sich verschoben. Das ist gezielt von PEGIDA, AfD und neurechten Bewegungen forciert worden. Soziale Medien werden dafür bewusst instrumentalisiert.

„Antidemokratische Situationen treten nicht immer nur unbedingt zwischen Lernenden und Lehrenden auf, sondern können auch im Lehrkräftezimmer auftreten“

Dort kann vieles gesagt werden, ohne dass ich dafür immer Konsequenzen befürchten müsste. Dadurch wird das Bewusstsein einer Grenzüberschreitung immer schwächer, weil Äußerungen nicht geahndet werden, das Gegenüber nicht sichtbar ist und solche Positionen in sog. Echokammern nicht in Frage gestellt oder zurückgewiesen werden . Auch deshalb gibt es das Projekt Demokratiekosmos Schule. Wir müssen Personen in der Schule, nicht nur Lehrkräfte, sondern auch Schüler*innen stärken, genau diese Grenzüberschreitung in der Kommunikation zu markieren und ihnen Handlungsstrategien zu vermitteln.

News4teachers: War das die Hauptintention für das Projekt „Demokratiekosmos Schule“?

Achour: Tatsächlich ist das ein zentraler Grund. Zum einen möchten wir mit dem Projekt Überforderungsgefühle oder Unsicherheiten von Lehrkräften bei rechten oder antisemitischen Vorfällen auffangen. Oft müssen Lehrkräfte neben der inhaltlichen, der didaktischen und der pädagogischen Ebene relativ schnell und kompetent auf solche Vorfälle reagieren können. Es geht uns darum, den Personen an der Schule Handlungsstrategien zur Unterstützung an die Hand zu geben.

Antidemokratische Situationen treten nicht immer nur unbedingt zwischen Lernenden und Lehrenden auf, sondern können auch im Lehrkräftezimmer auftreten. Wie verhalte ich mich, wenn ein Kollege oder eine Kollegin dort Verschwörungsnarrative verbreitet und dann in den Unterricht trägt? Wir möchten die Demokrat*innen an Schulen stärken, weil Schulen zentrale Institutionen in der Demokratie sind. Wir möchten Lehrkräfte als Demokrat*innen stärken, damit sie die Momente erkennen, in denen es gilt, demokratische Haltung zu zeigen und ein Vorbild für ihre Schüler*innen zu sein, quasi Demokratie-Multiplikator:innen. Nina Odenius, Agentur für Bildungsjournalismus, führte das Interview.

Hier geht es zum „Demokratiekosmos Schule“.

Woran erkennt man seriöse Informationen? Was Lehrer ihren Schülern beibringen sollten

 

 

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potschemutschka
1 Jahr zuvor

„Lehrkräfte stärken“ – klingt wieder mal sehr gut. Warum nur tut man dann seit Jahren, nein Jahrzehnten, das Gegenteil davon? Es ist nur wieder einmal eine tolle Umschreibung für Mehrarbeit. “ Die Lehrer werden es schon richten, wenn man ihnen nur gut zuredet.“ Da gibt es wieder ein paar tolle Projekte zu diesem Thema, die die Lehrer durchführen dürfen. Vielen Dank für die „moralische“ Unterstützung!

Kratzbürste
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Bei allem Verständnis für die Belastung von Lehrkräften – jetzt wird es peinlich. Nicht mal mehr Argumentationshilfe darf sein, ohne dass darüber gemeckert wird?

Mal davon abgesehen, dass Lehrerinnen und Lehrer einen Amtseid geschworen haben, die Verfassung zu verteidigen. Es gehört ja wohl zu den BürgerInnenpflichten, für unsere Demokratie einzustehen. Wem das als Bediensteten dieses Staates schon zu viel ist, sollte seine Berufseinstellung mal überdenken…

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Dumm nur, dass wir eigentlich keine echte Demokratie haben, die wäre bei Volksentscheiden wie in der Schweiz gegeben. Aber so müssen wir das verteidigen und weitertragen, was von oben diktiert wird und opportun ist. Mit der Ampelkoalition haben wir auch keinesfalls unsere Vertreter so gewählt, denn wenn ich schwarz wähle, möchte ich nicht rot, bei gelb nicht grün. Von daher zieht dieses Argument nicht mehr so stark, dass man durch die Wahlen (alle 4 Jahre) die Politik mitgestalten kann. Es wäre schon sehr zuvorkommend, wenn wenigsten Umfagen/Bedenken, falls sie eine Mehrheit ausdrücken, zu bestimmten Problemen ernst genommen würden. Bei schulischen Entscheidungen bekommt man jedenfalls immer mehr das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden.

Kratzbürste
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

… also haben Sie gelogen, als Sie einen Eid auf unser Grundgesetz geleistet haben. Entschuldigung, das ist widerlich. Alle Vorteile mitnehmen – und gleichzeitig anonym gegen den Arbeitgeber in einem öffentlichen Forum hetzen.

Wenn Sie diesen Staat ablehnen, dann quittieren Sie gefälligst den Staatsdienst! Keiner zwingt Sie, Büttel einer „Diktatur“ zu sein.

Fr.M.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Woher nehmen Sie das Recht zur Behauptung, dass Teacher Andi „diesen Staat ablehnt“?
Zeugt es denn von demokratischem Verständnis, Menschen mit Kritik, die Ihnen nicht gefällt, solchen Blödsinn zu unterstellen?
Lehne ich etwa Schulen ab, wenn ich die Bildungspolitik kritisiere??

Kratzbürste
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fr.M.

Weil er es selber schreibt: „Dumm nur, dass wir eigentlich keine echte Demokratie haben“ – wenn er das so meint, lehnt er unsere repräsentative Demokratie ab. Da gibt’s doch nichts dran zu deuteln.

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fr.M.

„Woher nehmen Sie das Recht zur Behauptung, dass Teacher Andi „diesen Staat ablehnt“?“

Er behauptet, „dass wir eigentlich keine echte Demokratie haben“. Entweder ist er also dumm, ungebildet oder er lehnt diesen als repräsentative Demokratie verfassten Staat ab.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Wo habe ich gelogen, seien Sie vorsichtig mit Ihren Äußerungen! Ich lehne hier auch nicht den Staat ab, aber offenbar darf man nicht mal mehr kritisieren! So weit sind wir schon. Übrigens, falls es Sie beruhigt: ich bin nicht verbeamtet, trotzdem erledige ich meinen Job verantwortungsvoll und engagiere mich teilweise mehr als meine Beamtenkollegen. Hetze sieht bei mir anders aus, und Ihre Wortwahl ist da schon eher in dieser Kategorie anzusiedeln.

Kratzbürste
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Doch, man darf kritisieren – Sie dürfen diesen Staat undemokratisch nennen, ich darf diese Einstellung dumm und widerlich nennen. Und niemand wird dafür verhaftet.

Das ist Meinungsfreiheit.

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Ich konnte das Wort „undemokratisch“ im Kommentar von Teacher Andi gar nicht finden, SIE brachten es in die Diskussion ein und nennen es gleichzeitig „dumm“ und „widerlich“.
Sachlichkeit wäre nicht dumm und widerlich, sondern einer Diskussion zuträglich. Falschbehauptungen hingegen sind es nicht, aber nunmal durch die Meinungsfreiheit gedeckt.
☆seufz☆

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Nana, Sie schwingen sich da aber zum Oberzensor auf. Mit welchem Recht? Was haben wir bisher tiefsinniges von „Kratzbürste“ gehört?
Wenn ich unser Grundgesetz bejahe, dann muss ich keineswegs auch bejahen, dass Leute wie Frau Esken oder Frau Lang die Regierungspolitik quasi als „Ministerinnen ohne Geschäftsbereich“ mit bestimmen. Denn davon steht nichts im Grundgesetz, das Wort „Parteivorsitzende“ habe ich dort noch nicht gefunden.
Auf Landesebene ist das analog. Wer bestimmt denn da die Schulpolitik, und mit welcher demokratischen Legitimation? Mir scheint, da herrscht eine gewisse „Hinterzimmer-Demokratie“. Eine offene Diskussion wäre nötig.
Und „Lehrkräfte stärken“ geht eigentlich nur, wenn man die höhere Schuladministration gleichzeitig „schwächt“. Dieses „Stärken“ interpretiere ich jedenfalls als das Gegenteil von „ihnen Vorschriften machen“. Alles immer im Rahmen des Grundgesetzes, klar. Deshalb darf es natürlich keine verfassungsfeindliche Propaganda in Schulen geben. Aber Gesinnungs-Schnüffelei brauchen wir auch nicht. Wer legitimiert und kontrolliert eigentlich diese „Demokratie-Multiplikator:innen“ ? Dieses Wort scheint mir neu zu sein.

Kratzbürste
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Wer sind Sie denn, dass Sie hier Mitspracherecht erteilen wollen?

Was hat man denn von Ihnen bislang Tiefsinniges gelesen, obwohl Sie schier pausenlos Ihr Gehetze absondern? Ich noch nichts.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Ich verteile jedenfalls nur nicht Zensuren an Beiträge anderer. Ich versuche zu argumentieren, aber nicht pauschal mit „peinlich“, „widerlich“, „hetzen“, „Staatsdienst quittieren“ usw. usw.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Schlecht drauf, was? Geht jedem mal so.

Bitte noch einmal informieren, was „Demokratie“ bedeutet. Ist nicht so ganz eindeutig, da es diverse Formen gibt.

Schlimm in den Klassen ist das Demokratieverständnis der Eltern und Schüler – die wollen (BigBrother-like) immer jemanden rauswählen.

U.a. die Eltern des einen Kindes, das ständig den Unterricht stört, die alleinerziehende Mutter, deren Kind komplett auf sich selbst gestellt ist …..

Wir kommen jetzt in einen anderen Bereich – doch das Demokratieverständnis dieser Leutchen ist Mobbing.

Klar müssen wir Demokratie leben. Aber wir müssen wirlich nicht mit allen Entscheidungen einverstanden sein – wir müssen uns nur damit arrangieren und uns dran halten.

Last edited 1 Jahr zuvor by Riesenzwerg
SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

„Denn davon steht nichts im Grundgesetz, das Wort „Parteivorsitzende“ habe ich dort noch nicht gefunden.“

Finden Sie implizit im Artikel 21: Parteien und entsprechend auch ihre innerparteilich demokratisch legitimierten Vorsitzenden sind im Grundgesetz verankert. Ob es Ihnen nun passt oder nicht: Wenn sich Vorsitzende von Parteien äußern und Minister die Linie ihrer Partei vertreten, dann tun sie genau das, was ihre Aufgabe. Dafür sind sie gewählt worden.

Dieses Forum ist zunehmend peinlich für den gesamten Berufsstand.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Art. 21 GG bleibt sehr, sehr vage zu den Parteien. Die Bundesregierung besteht lt. GG aus dem Bundeskanzler und Ministern, aber nicht aus Parteien. Die Mitglieder der Bundesregierung müssen ihren Amtseid leisten, Parteivorsitzende natürlich nicht, sie sind einfach kein Verfassungsorgan. Die Parteivorsitzenden sind immer nur ihrer Partei gegenüber verantwortlich, niemals dem gesamten Gemeinwesen. Natürlich dürfen sie sich äußern, aber sie dürfen nicht direkt mitbestimmen. Umgekehrt sind Bundeskanzler und Minister lt. GG eben NICHT ihren jeweiligen Parteien gegenüber verantwortlich, sondern nur gegenüber dem gesamten Parlament.

Nur der Bundestag kann eine Regierung stürzen. Heute wird aber so getan, als könnten Parteien aus parteitaktischen Gründen die Regierung stürzen, indem sie sozusagen ihre Minister — auch gegen deren Willen — aus der Regierung abziehen. Minister sind lt. GG aber nicht in erster Linie Parteipolitiker, sondern sie sollen ein Land regieren.
Und durch die augenzwinkernde Übereinstimmung von Regierung und Regierungsfraktionen im Bundestag wird auch die Gewaltentrennung aufgeweicht. Eigentlich soll der Bundestag die Regierung kontrollieren, aber die Parteien sind dann plötzlich die übergeordnete Macht, und Parteitage könnten die Regierungsarbeit mit bestimmen. Das steht so jedenfalls nicht im GG.
Ich finde es peinlich, dass sich alle an die Herrschaft der Parteien gewöhnt haben und das GG nicht mehr zu kennen scheinen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

So, so, „Herrschaft der Parteien“. Alle können mitmachen, indem sie den Parteien beitreten oder selbst eine Gründen.
Nein, ich bin selbst keine Parteimitglied.
Ich frage mich gerade, wohin ich hier geraten bin!
Alter Verwalter!

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Aber nicht repräsentativ. Leider sind die Nutzer*innen hier irgendwie mehrheitlich etwas „anders“.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„mehrheitlich etwas ‚anders‘ “
Das ist nicht mein Eindruck. Die Kommentare in normalen Tageszeitungen (Süddeutsche, Tagesspiegel, sogar taz) sind vielfach viel drastischer, ebenso bei der elektronischen Tagesschau. Hier lese ich viele, viele Schilderungen von wirklichen Erlebnissen, die einfach nicht zu dem passen, was uns auf Homepages der Kultusministerien begegnet und was auch in Wahlprogrammen und Koalitionsverträgen auftaucht: Beste Bildung durch mehr Förderung und durch Inklusion in Gemeinschaftsschulen, damit ALLE die Ziele erreichen und sich dabei auch noch mit viel Sozialkompetenz lieb haben.
Leider versuchen gerade unsere demokratischen Institutionen, wirkliche Probleme in Schulen mt einer ausgeklügelten (wissenschaftlich angehauchten) Phraseologie zuzudecken, damit man die Probleme nicht mehr sieht. Dazu gehört auch die Frage, WARUM es eigentlich jetzt plötzlich so viele Kinder aus bildungsfernem Milieu gibt, die zu Hause gar keine Unterstützung haben und bei Einschulung keinen Stift halten können. Sowas fällt doch nicht plötzlich vom Himmel. Gesellschaften entwickeln sich nicht ruckartig, sondern schleichend.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Neoliberalismus. Der Staat soll sich nicht einmischen.

klm
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Egal, wie man es nennt, ich denke auch oft, dass der Staat sich inzwischen in zu viele Dinge einmischt, so als traute er den Bürgern nicht mehr über den Weg.
Allein die Dokumentationspflicht im Schulbereich ist ein einziger Misstrauensbeweis, der jeden Lehrer viel Zeit und Mühe kostet und in Aktenordnern vor sich hin modert.
Aber nicht nur die Lehrer müssen jeden Pups dokumentieren, überall herrschen diese unsinnigen Bürokratievorschriften.Darauf angesprochen meinen die Politiker dann: „Ja, wir müssen unbedingt die Bürokratie abbauen“. Doch das Gegenteil ist der Fall.
Wenn Demokratieabbau unter „Neoliberalismus“ fällt, bekenne ich mich gern zum Neoliberalismus und hoffe, dass er sich durchsetzt.

Anna Konda
1 Jahr zuvor
Antwortet  klm

Ich beklage ebenfalls die Bürokratiekrake und den Verwaltungsaufwand für Lehrerinnen an Schulen, Erzieherinnen im (vor)schulischen Bereich usw.
Die Dokumentationen werden nach dem Abheften nicht mehr gelesen, sondern bei Kontrollen wie Schulinspektionen nur noch vorgezeigt und abgehakt.
Ich habe aber zunehmend auch den Eindruck, dass Dokumentionspflichten hinzukamen, um nachweisen zu können, dass LuL korrekt handelten, wenn Eltern mal wieder klagen.
Nicht be-, sondern verklagen…

Streamer01
1 Jahr zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Finden Sie implizit im Artikel 21: Parteien und entsprechend auch ihre innerparteilich demokratisch legitimierten Vorsitzenden sind im Grundgesetz verankert. Ob es Ihnen nun passt oder nicht: Wenn sich Vorsitzende von Parteien äußern und Minister die Linie ihrer Partei vertreten, dann tun sie genau das, was ihre Aufgabe.“

Wir werden Sie daran erinnern, wenn, wie wohl zu erwarten ist, bald irgendwo im Osten die erste AfD-Landesregierung die Bühne betritt…

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Streamer01

Die AfD ist inzwischen aber nun einmal in Thüringen z.B. nicht mehr dem demokratischen Parteienspektrum zuzuordnen mit einem völkischen B. Höcke an der Spitze.

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Höcke, Kubitschek & Co sind westsozialisiert und haben sich „lediglich“ im Osten Deutschlands niedergelassen.
Das macht es nicht besser!!! Aber Ostbashing auch nicht!
Im Gegenteil: Möglicherweise entsteht dadurch immer noch mehr Zulauf zur AfD & Co.

Und die Menschen, die sich seit Jahren gegen die Ansiedlung der „Siedler“ in ihren (im Osten Deutschlands gelegenen) Dörfern wehren, bräuchten ganz sicher mehr Unterstützung, politisch, kommunal, …
Politische Bildung ist neben dem Gefühl, mitgestalten zu können, wichtig! Ob Lehrerinnen diese gesamtgesellschaftliche Aufgaben allein stemmen können, bezweifele ich jedoch.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Davon abgesehen, Kratzbürste, ist es natürlich notwendig, dass wir die demokratischen Werte im Unterricht gegen dem widersprechende Tendenzen verteidigen, das streitet keiner ab. Trotz allem darf doch hinterfragt werden, ob sich tatsächlich ALLE vollumfänglich an diesen Werten orientieren.

SekII-Lehrer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Sie orientieren sich offensichtlich nicht daran, wenn Ihnen nicht klar ist, dass eine repräsentative Demokratie eine Demokratie ist.

Kratzbürste
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Wenn ich die meisten Posts in diesem Forum so lese, bezweifele ich das auch. Gruselig.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Das ist dann so wie mt jenen Regierungen, die mit ihrem Volk unzufrieden sind und sich am besten ein anderes Volk suchen sollten.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Plappermäulchen plappert. Amtseid erstmal lesen und verstehen, Urteile googeln… was Leute wie Sie sich unter (((Demokratie verteidigen))) vorstellen, das weiß ich auch ohne weitere Auskunft.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Geht’s eigentlich noch, Andi?! Auch eine parlamentarische Demokratie ist eine Demokratie! Und direkte Demokratie mit einer Medienlandschaft (Springer) wie wir sie haben, können Sie nicht wirklich wollen, oder?

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Offensichtlich verheddern wir uns in den Begriffen, Sie reden von einer parlamentarischen Demokratie, welche selbstverständlich politisch gesehen eine Demokratie ist, ich rede von demokratischen Werten, die politisch aus notwendigen oder auch gesteuerten Gründen nicht immer eingehalten werden. Und ich sprach von Volksentscheiden, nicht nur über Rauchverbot o.ä. und nichts anderes. Ich bin einfach der Meinung, dass Vieles über unsere Köpfe entschieden wird, vor allem in der Bildungspolitik. Und wenn meine Meinung dem rechten Norden oder Kratzbürste oder SekII-Lehrer nicht passen sollte, ist das noch lange kein Grund für derartige Anfeindungen und Unterstellungen. Demokratisch halt, ne?

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Da sind wir beim Kernproblem: Viele Menschen scheinen unter „Demokratie“ einen Prozess analog zu europäischen Wahlen zu verstehen: Geht der demokratische Prozess (((falsch))) aus, wird er wiederholt bis es passt.

Und wenn Leute die (((falsche Presse))) lesen, ja, da kann man die doch nix entscheiden lassen, gelle?

Das witzige ist, dass die Betroffenen nicht einmal zu merken scheinen, was sie da tun… hat irgendwie was lustiges.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Natürlich ist die Bild falsch, denn sie hält sich nicht an die Standards, sondern verdreht, verfremdet usw., so dass weniger geübte Menschen nicht mehr erjennen, was da gemacht wird.
Und weil Ihnen das voll in die Karten spielt, verteidigen Sie diese Schande der deutschen Presselandschaft auch schön.
DAS ist natürlich kein bisschen lustig, sondern tital unehrlich.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Hat hier irgendjemand gesagt, dass er Bildzeitung liest und diese Art Presse verteidigt??? Merken Sie eigentlich nicht, wie Sie jedem, dessen Meinung Sie nicht teilen, Worte in den Mund schieben, die er nie gesagt hat? Ist das Ihre Diskussionskultur? Na dann.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Und Sie scheinen die Beiträge hier nicht richtig zu lesen. Ich habe nicht geschrieben, dass hier jemand die Bild liest, sondern das Problem beschrieben, das diese Schande der deutschen Medienlandschaft darstellt.

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Eine direkte Demokratie nicht zu mögen oder gar zu befürworten …okay.

Aber sie wegen Springer, Bertelsmann etc. abzulehnen, finde ich gewagt und nicht nachvollziehbar. Man könnte Sie so (miss)verstehen, dass die Medien die eigentliche Macht im Staate haben… ???

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ich stelle immer häufiger fest, dass Demokratie mit einer Speisekarte verwechselt wird: ich habe Schwarz bestellt, also will ich nicht Grün!
So funktioniert Demokratie nicht. Demokratie ist keine Wunscherfüllungspolitik. Auch wenn 25 Prozent der Bevölkerung mittlerweile meinen, mit der Demokratie stimmt etwas nicht, weil die von ihnen gewählten Parteien noch immer nicht den Kanzler, die Kanzlerin stellen, haben sie damit nicht Recht. Wir haben das Wahlrecht in der Schule noch gelernt und falls es in Vergessenheit geraten ist, ist es bestimmt eine gute Idee, es wieder zu unterrichten und zwar ganz ohne persönliche Meinungen zu verschiedenen Parteien.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Die Zusammenstellung der Koalitionen obliegt voll und ganz den Parteien/Parteivorsitzenden durch die Sondierungsgespräche, und mir ist auch klar, dass ohne eine Koalition momentan keine stabile Regierung möglich wäre. Und es geht nicht darum, wer den Kanzler stellt, zumeist eben doch die stimmenstärkste Partei.Und mir ist auch klar, dass die Koalition kein Wunschkonzert ist. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass man nicht ´behaupten kann, dass die Leute das bekommen, was sie gewählt haben. Nicht mehr und nicht weniger.

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

…und es (das Wahlrecht) zu ändern, um den aufgeblähten Bundestag wieder auf Normalmaß bringen zu können.
Positive Vorbilder auf politischer Ebene halte ich auch für einen geeigneten Beitrag zur Festigung der Demokratie.
Vgl. oben, „Maskendeals“ von z. B. MdB’s, Lobbyismus, …

Last edited 1 Jahr zuvor by Klara
Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Als Lehrer hier von keiner echten Demokratie schwurbeln ist wirklich heftig. Die Masken fallen.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich brauche keine Masken, außer bei Coronavorschriften.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

„Die Demokratie stärken“ – das machen die Lehrer ,hoffe ich zumindest,( und ich kenne auch nur solche Kollegen) sowieso schon. Der Artikel suggeriert aber etwas anderes! Aber am meisten hat mich, wie in meinem Kommentar oben beschrieben, gestört, dass Lehrkräfte jetzt „gestärkt“ werden sollen. Davon habe ich, und wenn ich die vielen Kommentare hier bei n4t lese, auch viele andere in den letzten Jahren nicht viel gemerkt. Wie sieht diese Stärkung denn konkret aus? Wie gesagt, ich vermute stark, es gibt wieder schöne bunte Heftchen für die Lehrer und Schüler und das wars dann auch schon.

Kratzbürste
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wo suggeriert der Artikel denn etwas anderes? Es geht um Argumentationshilfe für Lehrkräfte, die ihnen im Unterricht helfen soll – das haben Sie bemeckert. Wenn Sie die Hilfe nicht nötig haben, weil Sie schon wissen, wie Sie mit antisemitischen und antidemokratischen Sprüchen umgehen, ist ja alles gut. Niemand zwingt Sie doch, das Angebot anzunehmen.

Wie wäre es, Sie schauen sich das Angebot mal an, BEVOR Sie es kritisieren, dann brauchen Sie nicht „vermuten“.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Wie Konfutse weiter unten richtig beschreibt, sind Lehrer schon immer und in allen Bereichen mit Demokratiebildung beschäftigt. Sie benennt auch die Probleme. Mir geht es noch um ein weiteres großes Problem: die Stärkung des Ansehens der Lehrer in unserer Gesellschaft. Denn nur, wenn Lehrer und Erzieher von der Gesellschaft wertgeschätzt werden, können sie auch eine gewisse Vorbildfunktion und Glaubwürdigkeit erfüllen. Und diese Wertschätzung vermisse ich. Im Gegenteil werden immer wieder die Lehrer für viele Mißstände verantwortlich gemacht. Da sollte die Politik mal mit dem „Faule Säcke Mythos“ aufräumen und endlich mal die Hausaufgaben in Sachen Bildungsrepublik machen. Das würde die Lehrer wirklich stärken und dann läuft das auch mit der Demokratiebildung besser!

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Haben oder kennen Sie Argumentationshilfen für antidemokratische oder antisemitische oder anti-x-ische Situationen, die eindeutig nicht von politisch rechts kommen? Dieser Demokratiekosmos hat es nämlich nicht, weil der die übliche Linie fährt. Für Anregungen bin ich dankbar.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Google hilft.
Parolen nicht.

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

Google hilft???
Ihr Ernst?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

@Kratzbürste
So kratzbürstig (nomen est omen?) wie Sie hier im Forum reagieren, nehme ich an, Sie waren an der Entwicklung dieser „stärkenden Materialien“ beteiligt. Bitte lesen Sie meine Antwort auf ²Rote Karte“ weiter unten.
Ein paar Fragen habe ich noch an Sie: Haben Sie Ihren Nickname bewusst gewählt? Wenn ja, was wollen Sie damit aussagen, vor allem beim Thema Demokratie? Meinen Nickname habe ich übrigens sehr bewusst ausgewählt, weil er auf mich zutrifft (die Bedeutung kann man übrigens ganz einfach googeln, genauso wie Kratzbürste).

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wie erwartet: Keine Antwort auf konkrete Fragen. Wie heißt es doch: Keine Antwort, ist auch eine Antwort.

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

„Bemeckern“???
Bemerkenswerte Wortwahl!

Ich vermute, potschemutschka spricht einfach aus Erfahrung, wie viele, die schon sehr lange als Lehrerinnen arbeiten.

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Naja, es geht eben auch darum, dass immer wieder in den letzten Jahrzehnten mit den neuen Lehrplänen Politik bzw. Gemeinschaftskundeunterricht und sogar der Geschichtsunterricht gekürzt oder Fächerkombinationen kreiert wurden zugunsten neuer Fächer. Nun entdeckt man, dass diese gesellschaftlich relevanten Fächer, auweia, doch irgendwie wichtig sind und ihre Berechtigung haben. Und wenn man dann eben noch als Lehrer seine andere Arbeit bzw. Fächer hat und einen Lehrplan zu erfüllen hat und ganz gut ausgelastet ist, dann bleibt halt für einen guten, fundierten Politikunterricht, in dem demokratische Werte vermittelt werden, nicht übrig. Und nein, demokratische Erziehung geschieht nicht allein im Technikunterricht oder Musikunterricht oder BK-Unterricht (der z.T. ein Mal pro Woche für eine Schulstunde stattfindet). Da verpuffen unsere Bemühungen schon auch mal. Auch im Deutschunterricht kann man schon zur Demokratie erziehen. Das tun wir ja auch, oder was denken Sie, wird in der Schule gemacht? Denken Sie, wir Lehrer stehen nicht für demokratische Werte ein? Denken Sie, dass demokratische Erziehung nur das Mitspracherecht umfasst? Wenn eine demokratische Erziehung fruchten und nachhaltig sein soll, bedarf es Zeit (also jede Woche mindestens 2 Stunden!) dazu. Kontinuierlich von Klasse 1-12. Meine Schüler in der 7. Klasse haben gerade mal 2 Stunden Geschichte (das ist viel, woanders gibt es in der 7. Klasse z.B. nur eine Stunde), und eine Stunde Politik; unsere 5er KEINE einzige Stunde weder Geschichte noch GMK.
Es geht einfach darum, dass von bildungspolitischer Seite seit Jahren nicht auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert wird und die KuMis nur noch darauf bedacht sind, sich ein Denkmal zu setzen oder irgendwelche Lobbies, Wählerklientel usw. zu bedienen. Und jetzt merkt man (endlich) den Pfusch und man steuert nicht fundiert dagegen, sondern setzt mal kurz noch etwas oben drauf. Und mit dem oben drauf setzen, ist es halt nicht getan. Verpufft.

Beli
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

„Es geht einfach darum, dass von bildungspolitischer Seite seit Jahren nicht auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert wird und die KuMis nur noch darauf bedacht sind, sich ein Denkmal zu setzen oder irgendwelche Lobbies, Wählerklientel usw. zu bedienen. Und jetzt merkt man (endlich) den Pfusch und man steuert nicht fundiert dagegen“…

So ist es.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Vielen Dank für die Einlassung!!
Ich erlebe diese Art des spontanen Aktionismus auch immer mehr als reflexhaftes Reagieren auf unerwünschte bzw bedrohliche Entwicklungen in der Gesellschaft…was mich daran besonders stört ist, dass immer wieder die Bertelsmannstiftung ihre klebrigen Finger im Spiel hat. Als wenn besonders die eine ausgewiesene Expertise in quasi allen Bildungsfeldern hätte – seit deren Engagement im Bereich „selbstständige Schule“ misstraue ich dieser Stiftung aus tiefstem Herzen, weil – bei näherer Betrachtung – andere, bertelsmannspezifische Interessen eine entscheidende Rolle für das Engagement spielen.

Sichtbare und nachhaltige Hilfen für die Praxis – v.a. in Form von Zuweisung von mehr Zeit für diese wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben – sucht man vergeblich….ganz groß sind sie darin, Broschüren, Faltblättchen, Handlungstipps zu geben, die man dann lesen kann – für deren Thematisierung jedoch keine Zeit gegeben wird. Demokratie fördern heißt v.a. auch, Selbstwirksamkeit zu erleben, gehört zu werden, Alltagserfahrungen von Fachleuten – hier z.B. LuL – mit in politische Maßnahmen miteinzubeziehen und nicht über den Kopf der Menschen hinweg Theoreme zu kultivieren, die sich nicht im normalen Leben wiederfinden lassen.
Man könnte, man sollte, man müsste … hilft eben nicht weiter.

Btw. Bei uns in der Anstalt gibt es weder im Jg 5 noch im Jg 7 Geschichtsunterricht…der Lehrplan ist in den verbleibenden Jahrgängen so voll gestopft, dass man nur noch exemplarisch arbeiten kann…dabei ganz nebenbei noch das Demokratieverständnis tiefergehende zu implementieren ist eine echte Herausforderung….der wir uns täglich stellen, die wir gut bewältigen, die aber mehr Zeit benötigen würde, um nachhaltigere Wirkungen zu erzeugen.

Also:
Reflexartiger Aktionismus ohne echtes Interesse an der faktischen Verbesserung.
Und das ist zutiefst verlogen und führt zu weiterer Politikverdrossenheit – mit dem Ergebnis weiterer Erosionen für die Demokratie.

Faktisch kontraproduktiv!!

Rote Karte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Manchmal staune ich, wie Lehrerinnen und Lehrer, die – mit Recht! – gesellschaftliche Anerkennung für sich und ihr Tun einfordern, andere Menschen und deren Arbeit leichtfertig öffentlich herabwürdigen.

„Ohne echtes Interesse“, „zutiefst verlogen“ – starker Tobak, ohne jegliche stichhaltige Begründung (die Bertelsmann-Stiftung und Frau Professorin Achour sind ja wohl nicht verantwortlich für Lehrpläne und fehlenden Geschichtsunterricht).

Das ist das gleiche Niveau wie „Lehrer sind faule Säcke“.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rote Karte

Liegt das vielleicht daran, dass die Lehrer einfach die Nase voll haben, immer wieder neue „Hilfen“ für ihre Arbeit aus dem Elfenbeinturm zu bekommen? „Bildungstheoretiker“ erzählen uns ständig, was, wie und warum wir etwas machen sollen. Wie ich schon mehrfach betonte: Ich erwarte, dass Studien und Arbeitsmaterialien, die neu entwickelt werden, erst einmal in der Realität geprüft werden von denen, die sie entwickelt haben. Und unter „Realität“ verstehe ich z. B.bei dem obigen Thema, eine Brennpunktschule in einer Großstadt. Dann könnten Praxiserfahrungen und Rückmeldungen durch beteiligte Lehrer, Schüler und Eltern mit einfließen. Erst danach sollten die Projekte, Materialien usw. flächendeckend eingesetzt werden. Es wird einfach meistens über die Köpfe der Beteiligten entschieden, ohne sie in den Prozess enzubeziehen. Ist das demokratisch? Wenige Theoretiker ohne Praxisbezug entscheiden, was viele Praktiker tun (sollen, müssen, dürfen)?

Rote Karte
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Wenn ich den Beitrag oben richtig gelesen habe, war Frau Prof. Achour Lehrein für Politik, Geschichte und Latein und hat darüber hinaus wissenschaftliche Expertise zum Thema, zu dem sie forscht.

Was wollen Sie denn noch, damit Anregungen für Sie nicht „aus dem Elfenbeinturm“ kommen?

Außerdem: Wieso „entscheidet“ das Projekt, was für Materialien Sie in Ihrem Unterricht einsetzen? Es ist doch nur ein Angebot. Wie Sie sich hier darüber echauffieren, entsteht leider der Eindruck: Manche Lehrkräfte sind völlig beratungsresistent und ignorant gegenüber anderen Professionen, die auch Wichtiges leisten.

Dieser Eindruck hilft leider nicht dabei, das Image des Berufsstands zu verbessern.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rote Karte

Ich bestreite nicht die wissenschaftliche Expertise. Es geht mir allein um den Praxisbezug! Wann, wie oft, von wem, wo und über welchen Zeitraum werden solche wissenschaftlichen Materialien in der PRAXIS unter realen Bedingungen untersucht? Wann, wo und wie lange waren Sie und Frau Professor das letzte Mal für eine längere Zeit in einer NORMALEN Schule? Mit wievielen und welchen Lehrern und Schülern wurden die Materialien getestet?

Kratzbürste
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Totschlagargument.

Schreiben Sie sich Ihre Schulbücher dann auch selbst?

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Die Kapitel in vielen Schulbüchern werden tatsächlich von Lehrern aus der Praxis geschrieben.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Genau wie auch die Curricularen Vorgaben von Lehrern erarbeitet werden. Wenn Sie aber schon mal in einer dieser Kommissionen gesessen haben, werden Sie schnell merken, dass die wirklichen Rahmenentscheidungen bereits woanders vorgedacht wurden und Sie eher ein ausführendes Element sind.

Lehrerin
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Und genau das ist gut so! Diese Schulbücher sind Gold wert!
Die vielen „Handreichungen“, auch z. B. des KM in BW, die teuer auf Hochglanzpapier gedruckt werden, sind das Papier und das Geld mehrheitlich nicht wert. Die Schulflüchter, also ehemalige Lehrkräfte, die da ihre Weisheiten absondern, sind häufig Schreibtischtäter mit wenig Ahnung – oder, noch schlimmer, mit einer Abneigung gegen die praktische Arbeit vor Ort. Sie haben es in ihrer Lehrtätigkeit nicht auf die Reihe gekriegt und erwarten jetzt von den Kolleginnen und Kollegen, dass alle Schwierigkeiten und Probleme gelöst werden. Man sollte diese KM-Heftchen demnach nicht überbewerten und auf jeden Fall kritisch hinterfragen, ebenso wie manche „bildungswissenschaftliche“ Werke, die im Einzelbüro ohne Kontakt zu lebenden Schülerinnen und Schülern entstanden sind.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Nein, aber es wäre schön, wenn man die Schulbücher vor Einführung gründlich auf ihre Praxistauglichkeit testet! Wir Lehrer verlassen uns darauf, dass dies geschehen ist. Oft genug mussten wir aber in den letzten Jahren feststellen, dass manche schöne bunten Arbeitsmaterialien aber dann doch nicht so toll sind, wie gedacht. Dann sitzt die Schule 4 Jahre lang auf diesen Materialien und hofft, dass die nächsten besser sind.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Aus einem Gesamtschul-Deutschbuch:

Zum Imperativ eine lustige Geschichte von den Alten Römern und die Arbeitsaufgabe, doch eine Straßenumfrage zur Befehlsform zu machen. Dann die weitere Aufgabe, sich doch nun alles Weitere zum Imperativ vom Lehrer erzählen zu lassen. Weitere Hinweise: Fehlanzeige.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Totschlagargument? Nee, Mindestanforderung! Wir arbeiten am lebenden Objekt, da sind Folgen unausgegorener Ideen nicht einfach weglächelbar.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Kein Totschlagargument.

Jemand, der die aktuelle Realität nicht kennt, kann keine sinvollen und hilfreichen „Lehrerstärkungen“ geben.

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Ja, ich stelle tatsächlich meine Unterrichtsmaterialien individuell auf meine jeweilige Klasse zusammen. In allen Fächern! Alle 2 Jahre wieder neu, weil neue Kinder!
Ohne Differenzierung kann man seit Jahrzehnten gar nicht mehr erfolgreich unterrichten – zumindest nicht an Grundschulen.
EIN Lehrbuch für derart heterogene Klassen eignen sich für Anregungen, aber nicht zum „Durcharbeiten“.

Last edited 1 Jahr zuvor by Klara
Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Das wäre in der Tat dringend notwendig! Ein sehr guter, sachlicher Beitrag!

@Rote Karte:
vgl. n4T-Artikel „Akademisierungswahn“.

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rote Karte

NEIN!
Ist es nicht!

Konfutse
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Danke!!!

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  Andre Hog

Danke für Ihren sachkundigen Beitrag!
Mit der Bertelsmann-Stiftung und ihrem Einfluss habe ich auch ein Problem.
Wie alles begann:
Ich kann mich noch gut an meine Schockstarre erinnern, als in der „Tagesschau“ zum ersten Mal „Bild“ zitiert wurde…

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Danke für Ihren guten und fundierten Beitrag!

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Hetze unter der Flagge der Demokratie ist der erste Schritt zur Didaktur.

Zur Verteidung der Verfassung gehört auch, Probleme aufzuzeigen.

Wie gut es um unsere Demokratie steht, zeigte die Ministerpräsidentenwahl 2020 in Thüringen sowie die Bundestagswahl 2022 in der Demokratiehauptstadt Berlin.

Potsches Kommentar geht nochnichtmals in Richtung Berfassungskritik.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Ist aber so, wie potschemutschka schreibt.

Wir gehen unter in besonderen Projekten – viele davon sind extrem notwendig, keine Frage.

Dann muss Entlastung in anderen Bereichen her – denn der Druck, alle Klassenarbeiten mit bestmöglicher Vorbereitung für gute Ergebnisse zu erreichen, ist auch so groß genug.

Ruhig mal in einer multikultiintegrationsdifferenzierungsintensiven Klasse mit verhaltenskreatiefen Schülys hospitieren….

Und hierbei geht es NICHT darum, sich vorm Korrigieren zu drücken.

Mika
1 Jahr zuvor

Was wir nicht alles leisten sollen, so nebenbei. In Brandenburg läuft seit zwei, drei Jahren eine große Bildungsoffensive, Unterricht digitaler zu gestalten („Experte für digitalen Wandel“) und Medienscouts an Schulen zu installieren. Das Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte, die sich dem verschreiben, ist intensiv und zeitaufwändig (je zwei Jahre). Und welche Entlastung gibt es, falls man das machen möchte, weil man es wichtig findet? Na? Trommelwirbel: keine. Sollen wir nebenbei machen. Geht aber nicht mehr, weil die meisten von uns keinerlei Ressourcen mehr haben. Wenn wir neben Unterricht noch was bewirken wollen, brauchen wir dazu Zeit!

Martina
1 Jahr zuvor

Das Projekt ist wie andere auch doch nichts weiter als wieder mal Aktionismus.
Von Projekten habe ich im Laufe der Zeit immer weniger gehalten. Für kurze Zeit erregen sie Aufmerksamkeit und vielleicht auch Interesse, doch die Nachhaltigkeit ist gleich null.
Nur den Veranstaltern geben sie das schöne Gefühl, wieder mal etwas getan zu haben für eine gute Sache, für die sie sich auf die Schulter klopfen können.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Martina

Die Veranstalter sind finanziell auf Folgeaufträge angewiesen. Daher wäre es blöd für Sie, wenn Ihre Vorschläge nachhaltig wären oder nach einer politisch unerwünschten Ecke riechen würden.

Marc
1 Jahr zuvor

Hmm, in meiner Demokratie-Förderung im Unterricht achte ich schon sehr darauf, dass alle Positionen im Demokratischen Spektrum ihren Platz bekommen. Wenn jemand eine linke Einstellung vertritt, ist das sein gutes Recht. Genauso ist es in Ordnung rechte Positionen zu vertreten. Ich mache den Schülern immer klar, dass keiner damit per se besser oder schlechter ist als der andere und man als gleichwertiger und gleichberechtigter Diskussionspartner verschiedene Standpunkte von links und rechts diskutieren kann. Das ist Demokratie.

Die Dame im Text wirkt leider wie so oft sehr voreingenommen gegen die politische Rechte. Häufig wird rechtsextrem und rechts vermischt. Den Kids wird dann oft beigebracht dass links per se gut und rechts per se schlecht ist. Sowas darf nicht sein.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Rechtsextrem wird gern als rechts, noch lieber aber als konservativ verkauft. Ja, wissen wir.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Es ist umgekehrt. Konservativ wird gerne schon als rechts oder rechtsextrem verkauft.

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Sehe ich kritisch. Denn oft wird mit den Begriffen falsch umgegangen und sie werden falsch benutzt, um eben den politischen Gegner mundtot zu machen. Rechtsextremismus ist klar definiert. Doch leider missbrauchen viele den Begriff, um legitime Meinungen zu diskreditieren.

Wenn ein Schüler bei mir die Frage aufwirft, ob Deutschland ein Einwanderungsland sein muss und berechtigte Punkte dagegen aufzählt, ist das für mich völlig in Ordnung und Teil kritischen Denkens in einer gesunden Demokratie. Doch ich weiß dass viele Kollegen da schon Schnappatmung bekommen….

Kratzbürste
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Jetzt kommen wir an den Punkt: Eine (von Ihnen als Lehrer!) losgetretene Diskussion, die auf falschen Fakten beruht, ist per se undemokratisch – politische Lügen machen echte Mitbestimmung unmöglich.

Muss Deutschland ein Einwanderungsland sein? Deutschland IST längst ein Einwanderungsland, und zwar seit Jahrzehnten, das ist erst mal die Grundlage einer jeden sachlichen Diskussion zum Thema. Wie stelle ich mir das konkret in Ihrem Unterricht vor? Lassen Sie die Klasse darüber abstimmen, ob einzelne Mitschülerinnen und Mitschüler mit Migrationshintergrund vielleicht doch besser abgeschoben würden?

Lassen Sie auch ergebnisoffen diskutieren, ob Deutschland eine Demokratie sein muss? Pro und Contra Holocaust? Da geht noch mehr.

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Wieso sollte es nicht legitim sein über die migrationsspezifische Ausrichtung des Landes zu diskutieren? Man ist schließlich nicht von Gott gegeben ein Einwanderungsland, sondern das ist eine politische Entscheidung.

Was Sie tun, ist das Thema aber bewusst zu emotionalisieren, um die Diskussion zu ersticken und Gegenargumente als unmenschlich abzuwehren.
Ja, ich lasse so ein Thema beispielweise offen diskutieren, aber mit Argumenten statt mit moralischer Empörung.

Der Kommentar zur Abstimmung über den Schüler ist dann nur noch bewusste Unterstellung, die die Unmenschlichkeit von mir untermauern soll und völlig aus der Luft gegriffen ist. Und damit zeigen Sie genau das durch ihr Verhalten, wo das Problem heutzutage liegt.

Kratzbürste
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Wieso unterstellen? Sie bestätigen doch den Sachverhalt: Sie lassen eine Klasse (zu der aller statistischen Wahrscheinlichkeit nach auch SuS mit Migrationshintergrund gehören) „offen“ darüber diskutieren, ob es richtig ist, Menschen in Deutschland einwandern zu lassen – ungeachet der Tatsache, dass mittlerweile jeder Vierte in Deutschland aus einer eingewanderten Familie stammt.

Lassen Sie auch „offen“ darüber diskutieren, ob z. B. die Wiedervereinigung ein Fehler war?

Was, glauben Sie, machen solche „offenen“ Diskussionen mit den betroffenen SuS?

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Man darf also Themen nicht mehr diskutieren, sobald jemand von der Thematik betroffen sein könnte? Sehen ich und meine Schüler anders. Denn wir können dazu eine objektiv Distanz wahren. Und was das mit den Schülern macht? Ganz einfach, sie setzen sich objektiv, offen und auch kritisch mit beispielweise Migration auseinander.
Meine Schüler können das sinnvoll diskutieren, obwohl sie selbst Zuwanderer sind. Soll ich ihnen beibringen stattdessen Dauerempört zu sein, sobald ein Thema sie selbst betrifft? Das wäre dann in Ihrem Sinne? Themen meiden, weil jemand beleidigt sein könnte? Themen beschönigen, damit man nicht gecancelt wird? Möchten Sie das? Ist das Demokratie?

Und natürlich kann man auch über die Wiedervereinigung diskutieren. Auch im Osten. Ich verstehe Ihr Problem hier nicht ganz.

Blubb
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Sie manipulieren Schülerinnen und Schüler mit Suggestivfragen („Muss Deutschland ein Einwanderungsland sein?“ Klare Antwort: Ja, weil es das längst ist), beschämen damit einen Teil Ihrer Klasse – und verstehen das Problem nicht?

Was für ein Lehrer sind Sie?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blubb

Für die Studie, um die es in dem Artikel geht, wurden 3400 Schüler befragt. Es wäre interessant zu wissen, welche Fragen gestellt wurden und welche Antwortmöglichkeiten es gab und wie man die Befragten ausgewählt hat. Spätestens seit Corona habe ich ein Problem mit solchen Befragungen! Ich denke da z. B. an die Umfragen zu: Schulen schließen oder nicht (da wurde nie gefragt unter welchen Bedingungen die Schulen offen oder geschlossen sein sollten – damit war klar, dass die Mehrheit für offene Schulen stimmt). Mit geschickter Fragestellung kann man m.M. n. immer das gewünschte Ergebnis erzielen. Das wird leider immer mehr von allen Seiten genutzt.

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blubb

Ich habe nie gesagt dass so eine Fragestellung lauten könnte. Ich würde die Frage wohl anders formulieren.

Und nur weil Deutschland aktuell ein Einwanderungsland ist, muss es ja nicht dauerhaft so sein. Das wäre ja der Kern der Diskussion das zu erörtern und zu diskutieren.

Und nochmal: Nur weil Leute zugewandert sind, darf das Thema nicht diskutiert werden? Sorry, das sehe ich ganz anders. Betroffenheit sollte kein Diskussionsverbot bedingen.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blubb

Lesen hilft. Nicht Marc hat diese Frage gestellt, sondern ein Schüler.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blubb

Und deswegen beschämen wir den Fragesteller und sagen: „So eine Frage stellen wir hier nicht“. Hm, das sieht mir sehr nach Nicht-Demokratie aus.

Gerade die Fragefreiheit gehört doch auch dazu.

Ich persönlich kann so eine Frage nicht sofort mit den Schülys diskutieren – ich vertage sie gelegentlich, damit sich alle (auch ich!) ordentlich darauf vorbereiten können – evtl. zweite Stunde buchen, päd. durchdenken, methodische Überlegungen etc.

Bisher wurden so auch viele Missverständnisse untereinander aus der Welt geschafft – Streitereien bleiben trotzdem – sind Kids bzw. Jugendliche.

Aber vermutlich können wir alle machen, was wir wollen – Sie werden mit uns nicht zufrieden sein. Und das ist Ihr gutes Recht.

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ich finde es sehr gut, ein Thema auch zu verschieben, um sich darauf vorbereiten zu können. Und es den SuS auch genau so zu sagen. Das stärkt neben der Glaubwürdigkeit nach meiner Erfahrung auch die Beziehungsebene enorm. Ab Schuleintritt.
Zudem müsste / sollte / könnte gerade im Zeitalter der schnellen Klicks und schnellen Meinungsäußerungen im Netz ein Gegenpol durch direkten, wertschätzenden Gedankenaustausches gepflegt werden.
Dafür brauchen LuL aber auch Zeit, die wir schlechterdings woanders abknapsen müssen.
Hochglanzprospekte, Handlungsempfehlungen, Flyer etc., unter deren Gewicht sich der Infotisch im Lehrerzimmer biegt, helfen da nicht wirklich!

Last edited 1 Jahr zuvor by Klara
Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blubb

Hat Marc gar nicht.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Was hat Marc gar nicht?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Wollen Sie eine „geschlossene“ Diskussion? Die muss erst noch erfunden werden.

Eine offene, transparente Diskussion – Kommunikation, lässt doch Demokratie erst zu und anders herzum.

Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich nicht, was Sie wollen?

Keine offene Diskussion, lieber eine versteckte?

Es gibt nicht immer ein JA oder ein NEIN – das gibt es nur bei geschlossenen Fragen.

Und wenn die offene Diskussion gut begleitet und moderiert wird, bringt sie den betroffenen Schüler:innen (wer ist damit eigentlich gemeint? Wer ist denn da „betroffen“ und wovon?) richtig viel.

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Was halten Sie für die bzw. eine Alternative?

Last edited 1 Jahr zuvor by Klara
DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Ich hoffe, dass Sie aber alle Argumente, die auf falschen Informationen alle kommentieren und die Fakten beisteuern bzw. Ihre Schüler*innen alles nachprüfen lassen, Marc.

Marc
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Natürlich wird immer geschaut ob Behauptungen auch stimmen. Das gehört dazu. Aber so viel Vorweg: Nicht jedes Argument ist faktisch direkt korrekt weil es von links kommt und nicht jedes Argument ist falsch nur weil es von rechts kommt.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Ein Argument sollte auf Fakten basieren.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Auf Fakten wie „G8 hat besser abgeschnitten als G9“ (Zitat Spaenle, nach der Nachbesserung des G8 Abiturs und den Affront gegen G9, die das schwierigere Abitur hatten, aber bei den Studienplätzen dann hintan stehen mussten). Tja, Fakten, dehnbarer Begriff.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Erfahrungen sind oft ehrlicher und zutreffender als sog. „Fakten“.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Was genau ein Einwanderungsland ist, das ist eine ebenso komplexe Frage wie die, was genau Demokratie ist. Seltsam finde ich, dass diejenigen, die immer den Populisten allzu einfache Rezepte bei komplizierten Sachverhalten vorwerfen, selber dazu neigen, nur mit Worten zu jonglieren und dabei argumentativ an der Oberfläche zu verbleiben.
Ist Dänemark ein Einwanderungsland? Woran genau will man das festmachen? Ist Polen ein Einwanderungsland, nur weil jetzt offenbar viele Ukrainer dort sind? Wie ist das mit Österreich?
Die klassischen Einwanderungsländer waren riesige, dünn bewohnte Gebiete, wo Einwanderer ihr Glück versuchen konnten. Oder sie waren (wie in Südamerika) Kolonien von Europäern, die die Einheimischen schlecht behandelten und über sie herrschten. Es ist ja kein Zufall, dass man dort Spanisch bzw Portugiesisch spricht. Das Zurückdrängen der indigenen Bevölkerung scheint allen gemeinsam zu sein, bei Australien und den USA ist das ganz auffällig und wird auch beklagt. Und in Deutschland? Wird dereinst (vielleicht in 100 Jahren) auch beklagt werden, wenn es ein Zurückdrängen der Einheimischen und der einheimischen Kultur gibt?

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Wer lesen (und VERSTEHEN) kann ist klar im Vorteil.
Ihre Behauptungen sind empörend und Ihre Diskussionskultur ist zum Verzweifeln.

ABCD
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Nein, es ist umgekehrt. Rechts und konservativ werden gern als extrem (rechtsextrem) verkauft, während links inzwischen als Mitte gilt.

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Richtig, es müssen „alle Positionen im demokratischen Spektrum ihren Platz bekommen“, und das ist oft nicht der Fall, sondern nur ein Lippenbekenntnis.
Sobald eine Meinung moralisiert und als gut eingestuft wird, die andere hingegen als böse, ist jede Demokratie-Förderung eine Mogelpackung.

Kratzbürste
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Richtig, „im demokratischen Spektrum“. Dazu gehört der Rechtsextremismus bekanntlich nicht.

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Der Linksextremismus ebenfalls auch nicht. Warum erwähnen Sie diesen nicht? Tolerieren Sie diesen etwa, wenn wir schon bei Unterstellungen gegenüber anderen sind?

Last edited 1 Jahr zuvor by Fakten sind Hate
DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Für einige aber offensichtlich schon. Und dass das N4T-Forum auch von solchen Menschen „besucht“ wird, ist leider auch eine Tatsache.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Und gerade deshalb muss man ihn thematisieren. Im übrigen ist der Linksextremismus auch nicht demokratisch.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Und dafür gibt es in einem Lehrerforum 7 rote Daumen? Hier schwirren anscheinend viel zu viele aus dem rechtsextremen Spektrum rum.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Alex

Deswegen darf unsereins ja auch nur als Moderator in einer Diskussion fungieren.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marc

Die Dame sieht auch den Antisemitismus nur von der politisch rechten Seite.

Ron
1 Jahr zuvor

Mir wird Demokratie hier viel zu stark auf „Kampf gegen Rechts“ und „Rassismus“ reduziert. Politik sollte sich mal selbst an die eigene Nase fassen: Da löschen Ministerinnen ihre Handys, Unterlagen verschwinden, Gasleitungen werden gesprengt und die Untersuchungen über die möglichen Täter landen unter Verschluss, auf EU-Ebene werden Führungspersonen trotz Wahlen im Hinterzimmer bestimmt und auch die Interviewte selbst gendert eisern, obwohl dies sprachlich falsch ist und von der großen Mehrheit der Menschen in Deutschland abgelehnt wird.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Der „Kampf gegen Cum-Ex-Geschäfte und gegen Geldwäsche“ wurde jedenfalls erheblich zaghafter und leiser geführt als der „Kampf gegen rechts“.

Beli
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Volle Zustimmung!

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Anhand des Posts und der Upvotes kann man schön sehen, welches politische Spektrum sich mehrheitlich bei N4T tummelt. Schade, dass es nicht ausgewogener ist.

A.J. Wiedenhammer
10 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

„Ausgewogenheit“ ist nicht die Frage (und auch nicht das Ziel). Schließlich kommt die Einschätzung, was ausgewogen ist, auf den persönlichen Standpunkt an. Auch die wenigsten Extremisten würden ihre eigene Meinung als extremistisch ansehen, eher als naheliegend und „normal“.
Repräsentativität wäre eher wünschenswert.

Georg
10 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Mit den 10-20% meinen Sie wahrscheinlich den laut der aktuellen Sonntagsfrage auf die AfD fallenden Stimmanteile. Man müsste diese Menschen mal befragen, ob sie die AfD wählen, weil sie tatsächlich rechtsradikal sind oder weil sie nur keine Lust mehr auf die aktuelle Politik haben oder weil sie sich von den Altparteien nicht mehr repräsentiert sehen und die Stimme nur einer Partei mit Eintrittschancen in das Parlament geben wollen.

NichtErnstZuNehmen
10 Monate zuvor
Antwortet  Georg

Altparteien.
Wenn der Jargon das Denken offenbart.

Noname
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Künstliche Aufregung ums Gendern, Verständnis für Russland, Verschwörungsgeraune gegen demokratisch gewählte PolitikerInnen – alles dabei, was die rechtsextreme Klientel auf der Agenda hat. Mir scheint, nicht die SuS sind das Problem.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Noname

Wenn Ihnen die Diskussion nicht passt, werfen Sie pauschalisierend mit Dreck. So stelle ich mir echte Demokraten vor. Der Vergleich mit Rechtsextremen streift in meinen Augen bereits den Tatbestand der Verleumdung und Beleidigung. Da sollten Sie massiv aufpassen.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Vielleicht lieber Mal selbst überlegen, was man hier so ablässt.
Die Opferrolle sind wir aus der Ecke ja schon gewohnt. Immer wird man falsch verstanden. Gäääääähn

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Wer sich angesprochen fühlt….

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Noname

Zu meiner eigenen Schulzeit haben wir im Gemeinschaftsunterricht den Nato-Doppelbeschluss durchgenommen, also das Aufstellen amerikanischer Raketen in Westdeutschland als Gegengewicht zum Warschauer Pakt. Ein Mitschüler, Offiziersohn, argumentierte immer wieder für die Aufstellung der Raketen, verantwortet von Helmut Schmidt. Obwohl der Schüler gut argumentierte und die grüngestrickte Lehrerin damit deutlich in Schwierigkeiten brachte, bekam er zum Jahresende die Quittung
für sein Eintreten in Form der Gesamtnote 4, was bei dieser Lehrerin die schlechteste Note darstellte. Viele Schüler haben das damals als Willkür empfunden, die wenigsten hatten jedoch den Mut, darauf hinzuweisen. Ich auch nicht.

Ich hoffe nicht, dass solches Vorgehen wieder Nachahmer findet. Wenn wir nicht mehr diskutieren können und frei Argumente austauschen dürfen, ohne angefeindet oder in eine Ecke gestellt zu werden, können wir das ganze Gerede vom Demokratieunterricht auch gleich vergessen.

P.S. Besagte Lehrerin reichte auch gerne Artikel und Bücher zu den RAF-Gefangenen rum. Zu lesen war, wie schlecht es denen in Stammheim doch ginge und was für ein arschiger Staat das doch sei, der sich gegen Terrorismus wehrt.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

„Demokratisch“ ist eben jeweils das, was die sprechende Person dafür hält. Folglich ist das andere dann… bingo, „undemokratisch“.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Und genau das meine ich wenn ich sage, dass wir eigentlich keine echte Demokratie mehr haben, man konzentriert sich auf einen Aspekt und nennt es Verteidigung der Demokratie, aber das System ist schon etwas komplexer und man sollte bei der Wahrheit bleiben, dass da schon manchmal undemokratisch vorgegangen wird, und das sollte man benennen und kritisieren dürfen.

Sternschnuppe
1 Jahr zuvor

Ich denke, Politik, gerade die Bundespolitik, ist zu weit von der Realität und damit von den Menschen entfernt. Sie versteht die Nöte und Probleme der Menschen nicht mehr. Sie regiert an den Menschen vorbei. Viele fühlen sich nicht mehr abgeholt und verstanden. Der Wille des Volkes wird übergangen. Deshalb radikalisieren sich viele. Warum werden denn keine Volksentscheide eingeführt? In wichtigen Fragen wäre das doch sinnvoll. Und auch für Politiker müssen die gleichen Rechte und Pflichten gelten wie für jeden anderen. Jemand bekommt seine Doktorarbeit aberkannt wegen Plagiaten und bleibt weiter im Amt. Kann nicht sein.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sternschnuppe

Die Politiker haben wahrscheinlich Angst vor den ggf. bindenden Ergebnissen. Außerdem ist es schwieriger, die große Masse der Bevölkerung von etwas zu überzeugen, als auf den Koalitionszwang zu setzen. Man beachte dabei, dass die Bevölkerung linker wählt, wenn sie überhaupt wählen geht, als sie tatsächlich denkt. Bei den angebotenen Politikern und Parteien ist das auch kein Wunder.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  Georg

Linker wählt als sie denkt? Das sind Märchen aus den blaubraunen Telegram Gruppen.

Finagle
1 Jahr zuvor

„Hier hast du eine Grenze überschritten und das finde ich nicht in Ordnung.“

*Lachen, Schulterzucken* „Na und? Mir doch egal.“

„Das hast Du zu unterlassen.“

*noch mehr Lachen* „mir egal, ich mach das trotzdem.“

„Okay, dann machen wir demnächst mal einen Workshop dazu.“

*winkt ab* „geh ich eh nicht mit.‘

„Dann ist wohl ein grundsätzliches Elterngespräch fällig.“

*schulterzucken, grinst breit* „Dafür haben meine Eltern keine Zeit. Wissen Sie doch.“

„Dann das Jugendamt… “

*winkt ab* „die waren schon mal da. Die machen nichts.“

„….“ *Stundenklingeln* Szenenende. Abgang links.

Ohne Zweifel ist die entsprechende anlaßbezogene Behandlung richtig, wichtig und nicht verhandelbar – ebenso ernüchternd, frustrierend und erschreckend das geringe Ausmaß der Möglichkeiten der Einflußnahme, Konsequenzen und Rückendeckung.

Es geht dabei gar nicht um die Vielzahl von Fällen, die man mit einer persönlichen Ansprache erreicht. Es geht um diejenigen, die wie beim Poker einfach das System auffordern seine Trümpfe offenzulegen und damit den anderen, die sich das noch nicht trauen, vorführen, das da nichts ist als heiße Luft, wohlmeinende Worte und der feste Glaube, dass der Mensch im Herzen gut ist und im Angesicht eines echten Abgrunds schreckensstarr, fassungslos und ungläubig in Handlungsunfähigkeit verfällt… dicht gefolgt von dem Abwehrreflex: „Soweit darf es gar kommen. Da muss früher eingegriffen werden – wir müssen die Lehrkräfte besser darauf vorbereiten, in Aus- und Fortbildung.“

Und so dreht sich das Karrusell weiter – man hat ja was getan.

Trallala im alten Jahr – trallala im neuen Jahr – trallala.

mindthebeginning
1 Jahr zuvor

Jede Fachdisziplin hat ihren eigenen Blick auf ein Thema, so auch auf gesellschaftliche Themen. Das garantiert oft eine hohe Kompetenz in der Diskussion der Themen, lässt jedoch häufig auch Scheuklappen entstehen. So ist es mir angesichts der desaströsen Resultate der Untersucheungen zum Lesen- und Schreibenlernen in den deutschen Grundschulen seit über 20 Jahren ein Rätsel, dass nicht jede um Demoktatie bemühte Aktion an vorderer Stelle das Versagen der Schule, den kleinen Kindern in den ersten beiden Schuljahren gegenüber als Angriff auf die Demokratie anprangert: Wenn es der Schule nicht gelingt, die Anzahl der Erfolglosen in diesem frühen Alter massiv zu verringern, verliert die Zivilgesellschaft an Einfluss in ihrem Bemühen um ein stärkeres politisches Bewusstsein und Agieren der Staatsbürger. Unterrichtliches Handeln ist politisches Handeln. ohne eine fundamentale Bildung nur geringe Chancen auf ein demokratisches Bewusstsein, und diese fundamentale Bildung beginnt im ersten Schuljahr. Empirische Belege dafür gibt es an vielen Stellen auf dem Globus – auch hier.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  mindthebeginning

Richtig! ABER: WARUM gelingt es den Schulen nicht?

Blubb
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Könnte an den LuLs liegen – wenn man die Posts hier so liest.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blubb

Sagte ich doch irgendwo schon mal, die Lehrer sind für alles, was in unserer Gesellschaft schief läuft verantwortlich! Frage: Sind Sie selbst Lehrer? Es ist wie beim Fußball, Millionen Bundestrainer können nicht irren!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ja, tut mir leid – ich bin auch zuständig für`s Fracking – und für Corona – und für das Nichtvorlesen der Eltern – für die schlechte Sprachbildung bei den Minikindern, die ich nicht mal kenne – vor allem die in Bayern und allen anderen BLs, alles meine Schuld – ach ne, meine Verantwortung!

(Ich hoffe, ich habe Ihren post falsch verstanden!)

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Okay, muss ich das nächste Mal doch „Ironie off“ dazu schreiben. Ich dachte, das ist wegen meiner vorhergehenden Kommentare klar.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich habe so was ja vermutet…. Deswegen auch der Klammer-Satz) 😉

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blubb

Oder an dem politischen Desinteresse der Eltern bzw. deren politische Einstellung. ….

Aber immer druff auf die „faulen Säcke“.

Da geht noch einiges – bis auch der letzte Angestellte die Schnauze voll hat und und den Lehrermangel … nun, vergrößert.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blubb

Nein!

Dieser „Trend“ nimmt zu -auch die hochgelobten Medien spielen dabei eine Rolle.

Die Eltern und deren Haltung bzw. Uninformiertheit gepaart mit Desinteresse – gehören dazu.

Ich glaube, nein, ich bin fest überzeugt, dass wir Lehrys (ich entgendere) in anbetracht des Ganzen nahezu übermenschliches leisten.

Doch bei einer Stunde bzw. höchstens einer Minute Wahrnehmung pro Schüly (entgendern) im Gegensatz zu 6 bis 8 Stunden Dauerbeschallung durch durchaus demokratiefreien freien Medien werden Haltungen dauerhaft gefestigt, die wir nicht alle immer und ewig und ständig und damit nachhaltig thematisieren und kritisch beleuchten können. Unsere KuMis lassen uns nicht!

Glauben Sie wirklich, dass wir diese Entwicklung nicht sehen?
Glauben Sie wiklich, dass wir das so wollen?

Das Schlimmste für uns ist, dass Selbstwirksamkeit funktioniert – nur eben auch in eine un- bzw. antidemokratische Richtung!

Ich habe keinen Einfluss auf die Dauerbeschallung aus der digitalen Welt.

Mehr, als Demokratie im Unterricht und an der Schule leben, können wir nicht.

Es gibt auch Eltern, die das Volk bilden.
Und die (leider?) oft deutlich mehr Einfluss auf die Kids haben.

Meine kommen mit 10/11 Jahren. Da haben Prägungen bereits stattgefunden.

Realist
1 Jahr zuvor

Es sollte von der Politik einmal klar formuliert werden, was eigentlich die Schwerpunkte schulischer Arbeit in Zukunft sein sollen:

Demokratiestärkung, Integration, Inklusion, Gesundheitsförderung, Sicherstellung der Ganztagsbetreuung, Ausbildungs-/Hochschulfähigkeit sicherstellen, PISA, zentrale Abschlussprüfungen, …

Das sind alles wichtige und valide Ziele. Sie sind aber im gegenwärtigen System GLEICHZEITIG nicht zufriedenstellend zu erreichen. Ohne massive Investitionen in die personelle (nicht nur Lehrkräfte, auch Sozialpädagogen, Gesundheitsfachkräfte, Verwaltungspersonal, IT-Fachkräfte…), sachliche (Digitalisierung, individualisierte Materialien, …) und räumliche (Differenzierungsräume, überhaupt erst einmal genug Räume statt „Massenhaltung“) wird das System eher früher als später kollabieren. Wenn man die Entwicklung der letzten Jahre zugrundelegt, hat der Kollaps sogar schon begonnen (Aufnahme hunderttausender neuer Schüler ohne zusätzliche Ressourcen, massiver Personalmangel, massiver Einbruch bei den Studienanfängerzahlen für das Lehramt, „Quereinsteiger“ als letzte Rettung, Headhunter, die Lehrkräfte aus dem Ausland aquierieren sollen, …)

WAS SOLL SCHULE LEISTEN? PRIORITÄTEN SETZEN UND KLAR KOMMUNZIEREN. UND NICHT DIE ARBEITSLAST FÜR DIE VERBLIEBENEN LEHRKRÄFTE VOR ORT IMMER WEITER ERHÖHEN!

GS in SH
1 Jahr zuvor

In der GS haben wir die Klassenstunde.

In einer 3.Klasse kam die Idee auf, mehrmals die Woche eine „Klassenpause“ einzuführen, in der die ganze Klasse zusammen spielt. Der Hintergrund war, die Grüppchenbildung aufzuweichen.

In der Diskussionsrunde konnte sich jeder zu Wort melden und seine Argumente Pro oder Contra zu Gehör bringen. Dabei gilt der Grundsatz: Meinung stehen lassen! Das bedeutet, dass niemand eine Meinung diffamieren darf, sondern nur mit Argumenten dagegen angehen soll. Wurde z.B. gesagt, dass ja nicht jedes Kind dieselben Spiele mag, kam von der Pro-Seite der Vorschlag, dafür Spiele auszusuchen, die die meisten Kinder mögen usw.
Danach wurde ein Beschluss formuliert, in dem die Anzahl der Klassenpausen, die Art der Spiele und die Dauer des Versuchs festgeschrieben wurden. Dann wurde abgestimmt.
Die Mehrheit bestimmt, die Minderheit muss sich beugen.

In einer Demokratie ist das nun mal so. Nicht jeder bekommt genau das, was er will.
Während der Versuchsdauer muss allerdings auch die Minderheit erst einmal mitmachen. Das mag der eine oder andere als unfair empfinden, ist aber demokratisch.
Klar kann die Gegenseite während der Dauer des Versuchs neue und bessere Argumente entwickeln, um bei der nächsten Abstimmung eine Mehrheit zu bekommen, aber bis dahin….!

Was hat das mit dem Thema zu tun?

Leider sehe ich im Forum manchmal eine undemokratische Diskussionskultur. Etwas z.B. als „widerlich“ zu bezeichnen, würde ich in meiner Klasse nicht akzeptieren! Es trägt weder zur Meinungsbildung bei, da es kein Argument ist, noch zum Klassenfrieden. Solche Äußerungen (Totschlagargumente/ ad hominem) spalten, führen zu Ablehnung, da sie persönlich und emotionalisiert sind, und tragen wenig bis nichts zur Diskussion bei! Überzeugen geht anders!

Demokratie ist eine schwierige Staatsform, besonders in großen Gesellschaften, aber ich sehe zur Zeit keine Alternative dazu!

Kratzbürste
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Wie „überzeugen“ Sie denn, wenn ein Schüler sich beispielsweise antisemitisch äußert? Wird das dann auch „demokratisch“ offen diskutiert?

Demokratie heißt doch nicht, alles zu akzeptieren. Wo ziehen Sie denn die Grenze des Tolerierbaren?

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Solche SuS können Sie maximal (und das auch nur in den allerextremsten Fällen!) nach wochenlanger Eskalation mit Hampelei von X Lehrkräften für grob zwei Wochen vom Unterricht ausschliessen… welch Strafe, da werden die Täter aber richtig zittern!

Ansonsten können Lehrkräfte nach dem Willen des Gesetzgebers nur REDEN.

Und wer extremistische SuS nicht verbal kaltstellen kann, dem hilft auch keine Handreichung. Im Gegenteil unterstellt sowas, dass man solche ABSOLUTEN BASICS nicht beherrschen würde.

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

@Kratzbürste
Wie groß ist Ihre persönliche Erfolgsquote beim Überzeugen? Bitte ein paar Beispiele für uns Lehrerdeppen, wie ein erfolgreiches Gespräch zu solchen Themen bei Ihnen abgelaufen ist.

Unfassbar
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Also ich zähle mich als Lehrer nicht zu den Deppen, aber jeder ist was er meint zu sein.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

🙂

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Unfassbar

@Unfassbar
Da Kratzbürste bisher kein Beispiel eines gelungenen L-S-Gesprächs beigesteuert hat, könnten Sie das doch vielleicht mal tun?

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Okay, mache ich.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich habe es mir angesehen. Die Ideen sind gut, wenn man eine Unterrichtsstunde oder -Einheit zum Thema vorbereiten will (für Geschichts- Politik- und Klassenlehrer). ABER: sehr oft muss man ganz schnell und spontan reagieren und kann nicht erst den Klassenlehrer oder Politiklehrer beauftragen, die Sache im Unterricht zu thematisieren, was dann Stunden oder Tage später passiert. Auf dem Schulhof oder als Fach- oder Vertretungslehrer muss ich bei den rassistischen und/oder anderen diskriminierenden Äußerungen/Streitereien SOFORT reagieren. Beispiele aus eigenem Erleben:
– 8. Klasse Förderschule, ich als Fachlehrer, Schüler: Sch…Juden, Sch…Ausländer, ich bin Deutscher …“ ein Mädchen der Klasse sagt,“ bin ich jetzt keine Deutsche, meine Oma ist Französin?“
-2. Klasse GS, ich Vertretungslehrer, zwei Jungen haben sich in der Pause gestritten, einer weint: „Der hat gesagt, mein Papa ist schwuhl…“
Ich konnte diese und ähnliche Vorfälle einigermaßen klären und evtl. den einen oder anderen zum Nachdenken anregen. Ich verfüge aber auch schon über einige Jahre Berufserfahrung. Wie können aber junge, unerfahrene Kollegen solche Situationen meistern und dann vielleicht noch auf weiterführenden Schulen mit größeren Schülern, die bewusst provozieren? Was macht man bei solchen Beispielen, wie dem von @finagle?

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Nun, es gibt ja auch noch die Menschenrechte – die hängen bei uns in kleinerer Ausführung an der Wand.
Und dann – wird darüber gesprochen!

ABER wenn das von den Eltern, aus der Familie kommt, haben wir keine Chance!

Ist wie mit der gesunden Ernährung – Eltern kaufen ein.

(und NEIN, durch das Beispiel mit dem Essen verharmlose ich Antisemitismus nicht – ich zeige lediglich auf, a) dass Eltern Einfluss haben (mehr als wir) und b) dass wir gegen die Einstellung und Haltung von Eltern einfach nichts machen können. Punkt)

Kalle
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Bei älteren Kindern spielen die Eltern eine geringere Rolle als der Freundeskreis.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kalle

Das stimmt.

Aber die Vorprägung spielt auch hier eine entscheidende Rolle.

Oder die elterliche Zuwendung, Vernachlässigung, das Interesse am Kind, das Desinteresse, die Zeit für das Kind – das komplette Beziehungsspektrum eben.

Wir sehen im Moment einige Schülys in die Kriminalität abgleiten. Peergroupbodies halt.

Zum Glück haben die geschiedenen Elternteile des Einen endlich eingesehen, dass sie sich um ihr Kind (9te Klasse) kümmern müssen. War ihnen vorher nicht wichtig bzw. die Notwendigkeit wurde zwei Jahre lang angezweifelt worden, trotz Gesprächen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Nein. Aber das Mehrheitsergebnis mitzutragen oder zumindest nicht zu boykottieren.

Dumm nur, dass wir das auch müssen, wenn … nun, bestimmte Farben demokratisch gewählt werden.

Oder?

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Richtig, neuerdings gibt es sowas wie eine „Kultur des Niederbrüllens“ von den einen gegen die anderen, und das auch noch im Namen der Demokratie. Gerade die lautesten „Brüller“ halten sich für die Gralshüter der Demokratie, Toleranz und Meinungsfreiheit. Da geht es dann oft genug nur um einzelne „Reizwörter“, die aus dem Zusammenhang herausgerissen werden.

Rote Karte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

… und es gibt die Jammerlappen, die gegen andere anonym austeilen („niederbrüllen“) – aber selbst in Krokodilstränen ausbrechen, wenn sie nur mal kritisiert werden.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Rote Karte

Jepp – die gibt es auch.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Jepp – ist bei uns im Lehrerzimmer derzeit auch der Fall……

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Ein roter Daumen für die Wahrheit.

Vielen Dank. 😉

Wir sind überlastet und da passiert das schon mal. Auch wir sind nur Menschen.

Kratzbürste
1 Jahr zuvor

Es gibt aber auch Grenzen der friedlichen Koexistenz – beispielsweise der Opferschutz.

Würden Sie auch dann so freundlich mit einem antisemitischen Kind in der Klasse umgehen, wenn darin ebenfalls jüdische Schülerinnen und Schüler säßen? Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit kommen ja nicht von selbst, sondern aus dem Elternhaus.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Sie sind offensichtlich keine Lehrkraft.

Genau wegen tiefroter „Kratzbürsten“ wie ihnen kann eine Lehrkraft gegen den Willen von z. B. antisemitischen/gewaltaffinen/extremmobber SuS NICHTS gegen selbige unternehmen.

Jedenfalls nicht juristisch legal.

Ansonsten dürfen Sie gerne mal erläutern, wie KONKRET Sie sich das „nicht-tolerieren“ so vorstellen… bingo, geht nicht.
Alle entsprechenden Machtmittel wurden Lehrer vor langer Zeit schon aus der Hand geschlagen.

Das einzige was Lehrkräfte tun können (unterhalb der Schwelle echter Straftaten von SuS) ist argumentieren, ergo labern.
Und wer als Lehrer extremistische SuS nicht an die Wand reden kann dass selbige wackelt… yoah aldah ey, was soll man dazu sagen… und dafür noch ne Handreichung braucht… ufff… und Sie wundern sich, dass Lehrkräfte hier auf so einen Agitprop-Politzirkus pampig reagieren?

Blubb
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Welche Machtmittel hätten Sie denn gerne zurück – Schusswaffen?

Ich glaube langsam, dass die Schülerinnen und Schüler die Handreichung brauchen – im Umgang mit extremistischen Lehrerinnen und Lehrern.

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blubb

Sind Lehrer jetzt schon extremistisch, nur weil sie sagen, wie das reale Leben an Schulen aussieht. Ich wiederhole mich gern; Liebe Bildungstheoretiker, geht für mindestens 1 Jahr an die Schulen! Das wirkt dem Lehrkräftemangel entgegen und ihr bekommt mal endlich Kontakt zum echten Leben an Schulen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich bin keine Theoretikerin, habe echte Erfahrung. Aber das reale Leben hat Ursachen. Und hier scheiden sich oft die Geister.
Dennoch gebe ich Ihnen recht, dass Theoretiker*innen leider oft keine Ahnung haben. Ganz schlimm ist immer, wenn den Finanzexpert*innen in den jeweiligen Regierungen in die Karten spielen.

Andre Hog
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blubb

Dieser Beitrag ist mehr als schäbig! Herzlichen Glückwunsch zu einer neuen Stufe unterirdischer Unterstellungen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blubb

Wie unfassbar – wir hatten früher den Rohrstock. Von Schusswaffen für Lehrkräfte habe ich noch nichts gehört. Wäre aber mal drüber nachzudenken – einige Eltern kommen ja auch schon mit Messern bewaffnet zu den Sprechstunden.

Wie kommen Sie eigentlich auf solche Fragen? Und wo haben Sie das Hintergrundwissen (… zurück – Schusswaffen?) her?

Ein wenig beneide ich Sie um Ihre kreatiefe Fantasie – aber es macht mir auch wirklich Sorge, dass Sie mit so einem Bild von uns faulen Säcken herumlaufen und damit auch noch leben müssen.

(Ja, Ironie inside und vielleicht ein wenig Gemeinheit – aber bei aller Liebe, liebes Blubb – das geht nun doch zu weit, die Sache mit den Schusswaffen!).

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Blubb

Ohhhh, sweet. Die nächste Nicht-Lehrerin, der zu den schlichten ***Fakten des Schulrechts*** ausser Aufstampfen nichts einfällt.

Schüler haben übrigens (genau wie Eltern) mehrere entsprechende Möglichkeiten.

Unter anderem können selbige ihre Beschwerde sogar ***zur Niederschrift*** in Schulen einreichen, müssen sich ergo nicht einmal selbst beschweren oder gar nen Stift in die Hand nehmen.

Wenn man mehr als NGO-Agitprop draufhätte, wüsste man das auch. 😀

Last edited 1 Jahr zuvor by 447
GS in SH
1 Jahr zuvor
Antwortet  Kratzbürste

Ok, wie gehen wir, an der GRUNDSCHULE, gegen Antisemitismus, Rassismus, allgemein gegen Mobbing vor?
Wir reden darüber. Gemeinsam. Ohne ein spezielles Kind direkt auf die Anklagebank zu setzen.
Es gibt Strategien, die eher zielführend sind. So frage ich alle Kinder, was an dem Verhalten des gemobbten Kindes so unangenehm ist, dass es geärgert werden muss. Was an dessen Verhalten den anderen Kindern schadet. Da werden die meisten Kinder sagen, dass sie sich nicht gestört fühlen. Der Mobber (m w d) wird vielleicht versuchen, irgendeinen Grund zu finden, den aber die anderen Kinder meist nicht unterstützen.
Dann bitte ich die Kinder zu „spiegeln“. Wie fühlst du dich, wenn du geärgert wirst, nur weil du Deutscher, Syrer usw. bist. Da der Mobber (m w d) ja nicht direkt angesprochen wurde, kann er sich ohne Gesichtsverlust äußern.

Es gibt auch Strategien, die wenig zielführend sind. So kann ich den Mobber (m w d) vor die Klasse stellen und ihm/ihr sagen, er/ sie sei ein schreckliches Kind und ich mag ihn/sie nicht.

Mein Ziel als Lehrkraft ist doch, den Kindern etwas bewusst zu machen (beizubringen), damit sie selbst eine Verhaltensänderung herbeiführen können. Nur dann habe ich überhaupt die Chance, dass diese nachhaltig ist. Und natürlich darf ich die Beziehung zum Kind nicht abreißen lassen, wenn ich noch einen gewissen Einfluss haben will.
Für mich heißt Toleranz, dass ich nicht das gesamte Kind ablehne, nur weil eine bestimmte Verhaltensweise falsch ist! Nur so kann ich doch überhaupt mit den Kindern im Gespräch bleiben und mir ihr Vertrauen erhalten. Nur so sind sie doch bereit zu lernen!

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  GS in SH

Ich fürchte, das hat keinen Sinn – so ein guter Text und gute Arbeit – verwirren Blubb und Kratzbürste doch nur (Ja, ein bisschen Ironie ist drin, aber auch viel Wahrheit!).

Ich glaube, die beiden möchten einfach nur stänkern – und wir springen drauf an, weil wir auf Störenfriede geeicht sind und sie mit demokratischen Mitteln gewaltfrei auf andere Meinungen aufmerksam machen.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Kritik daran, dass LK immer mehr Aufgaben übernehmen sollen, ist nahvollziehbar, ja. Und hier hat Kratzbürste m.E. nicht den richtigen Ton getroffen.
Andere Aspekte, die von Kratzbürste, Blubb und anderen angesprochen werden, sehe ich sehr ähnlich.
In S-H darf man im WiPo-Unterricht solche seltsamen Diskussionen, wie sie Marc (s.o.) bspw. gestattet, gar nicht führen lassen, weil es nämlich nicht möglich ist, falsche Argumente wieder einzufangen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Vielleicht lese ich die Posts von Kratzbürste und Blubb anders.

Richtige Kritik lässt sich m.E. nur wohlwollend herauslesen.

Für mich klingt das Meiste eher nach Vorwürfen – ohne selbst Ahnung zu haben -, Forderungen – nicht spezifisch, Beleidigungen – in alle Richtungen, Unterstellungen – oft aus dem Nichts heraus und nach, ja, nach Gestänker.

Texte sind durchaus schwer zu deuten – die eigene Einstellung, das Hintergrundwissen, die Tagesform, gute Laune/schlechte Laune, der eigene Ärger (also Wissen und Emotionen) spielen beim inhaltlichen Erfassen – manche mögen „Auslegen“ dazu sagen – eine große Rolle.

Mir sieht es so aus, als würden viele – auch ich (seufz), in Lehrermanier versuchen, aus der Ecke der unfähigen Lehrys durch Erklärungen, Beispielen und Rechtfertigungen herauszukommen und den „Segen“ von Blubb und Kratzbürste zu erlangen oder sie wenigstens zu informieren („überzeugen“ wäre wohl zu ambitioniert), dass es auch bzw. überwiegend gute Lehrys gibt.

Ich glaube, wir machen unter den gegebenen Bedingungen einen sehr guten „Job“!

(Redewendung, bitte zu dem Wort keine Kommentare wie „Job? Es sollte eure Berufung sein!“ Danke!)

potschemutschka
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Ja, Kratzbürste hat nicht immer den richtigen Ton getroffen. Kann passieren, wenn einem das Thema sehr wichtig ist und man unerwartet Gegenwind bekommt. Verstehe ich. Aber,wenn das Thema ihr so wichtig ist und sie andere überzeugen will, WARUM werden Fragen von ihr nicht beantwortet sondern abgeschmettert oder ignoriert? Das ist für mich kein guter Stil. Als Lehrer habe ich immer versucht, die Fragen der Schüler so gut wie möglich zu beantworten. Konnte ich natürlich nicht immer, aber dann habe ich das auch zugegeben und den Schülern gesagt, wo sie evtl. eine Antwort erhalten können.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor

Mal wieder eine völlig naive und weltfremde Grundannahme der Wissenschaftler und der KMK.

SuS die antidemokratische Ansichten äußern haben nur was falsch verstanden und es liegt hier ein schrecklicher Irrtum vor den die LuL mit ein paar guten Argumenten beheben könnten. Wenn sie eben nicht zu dumm und faul dazu wären.
Ein paar gute Argumente und dieser verwirrte Jugendliche wird das Unrecht seiner Äußerungen sofort erkennen und umdenken.

Leider sieht die Realität anders aus. Die überwältigende Mehrheit der LuL, speziell im Bereich Politik, schreitet natürlich ein und ist argumentativ absolut in der Lage diese antidemokratischen Meinungsäußerungen zu widerlegen.

Das Problem liegt eher darin, dass Sus die so etwas äußern keine verwirrten jungen Bürger sind die da etwas nicht verstanden haben.

Klar es gibt die „Dummschwätzer“ die mal so eine Stammtisch-Parolen von Onkel Erwin nachplappern. Die kann man dann argumentativ ausmanövrieren.
Dann gibt es die Leute die provozieren wollen und genau wissen was sie dazu sagen müssen. Bei denen ist es bedeutend schwieriger. Argumente werden da mit neuen Provokationen getoppt. Ist ja einfach, die LuL haben keinerlei Druckmittel außer eben Argumenten. Genau das was diese Leute wollen. Ein Diskussionsbühne um sich zu produzieren.
Letztlich gibt es die überzeugten Extremisten. An denen perlt jegliches Argument ab. Nazis, Linke, Islamisten, Querdenker. Welches Argument soll ohne Konsequenzen gegen verfestigte Weltbilder helfen?
Die Querdenker könnten auch auf einer überfüllten Intensivstation stehen und noch immer behaupten, dass Corona eine Erfindung ist.

Wenn gute Argumente alleine die Welt ohne weiterführende Maßnahmen verändern könnten wäre die Welt ein bedeutend besserer Ort.
Keine Kriege, kein Klimawandel, keine soziale Ungerechtigkeit.

Eine Idee aus dem Elfenbeinturm.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Sorry, war mit nicht klar, dass es wirklich ernst gemeint war als die Behauptung aufgestellt wurde, dass Lehrer argumentative Hilfestellung brauchen um sich gegen jugendliche SuS mit extremistischen Ansichten argumentativ angemessen zu begegnen.

Vorher war ich von der Naivität der Vorstellung, Extremisten nur durch Argumente zu überzeugen etwas erstaunt.

Nun bin ich entsetzt, von der Vorstellung, dass manche LuL ohne Hilfestellung nicht in der Lage sind extremistischen Aussagen von Jugendlichen mit Argumenten entgegen zu treten.

Sollte dies wirklich der Fall sein, dann wäre dies ein Armutszeugnis für das komplette Bildungswesen, speziell der Politik-Lehrer.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Extremistischen und auch offensichtlich falschen Aussagen kann man entgegentreten, aber das wird bei „Protestlern“ wenig bewirken. Die Jugendlichen lassen sich nicht nur vom Verstand leiten. Sonst gäbe es ja auch nicht so viele Probleme mit Drogen. Jeder weiß, dass die nicht gesund sind.
Und dann gibt’s die Grauzone von Aussagen, bei denen niemand so genau weiß, wie sie zu beurteilen sind. Da sagen die einen was anderes als die anderen. Und die „amtliche“ Wahrheit gibt’s zwar in Russland, China, in der Türkei usw., aber nicht bei uns.
Und selbst der Verfassungsschutz findet es nicht so einfach zu entscheiden, was genau da nun extremistisch ist und was nicht. Beobachtet wird viel, wirksam verboten wird wenig. Die Stasi hatte es natürlich leichter, die wusste genau, was staatsgefährdend ist 🙂
Last not least kann Demokratieerziehung nicht das Erlernen von Lesen, Schreiben, Rechnen ersetzen, das sieht wohl sogar die neue Schulministerin in NRW so:
https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/in-nordrhein-westfalen-sinken-die-leistungen-der-schulen-18448838.html?printPagedArticle-true#pageindex_2

noname
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Was sind „extremistische Aussagen“? Meine Frage ist ernst gemeint, weil heutzutage so vieles als „extremistisch“ bezeichnet wird, dass ich unsicher bin, wie etwas einzuordnen ist und wie nicht.
Ich kann deswegen LuL verstehen, wenn auch sie unsicher sind und in der Extremismusfrage mit ihren vielen Fußangeln lieber den Mund halten.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Guten Morgen Redaktion,

es gibt da entscheidende Unterschiede:

1. Projekte wie das von Ihnen angesprochene RL-Treffen, echte Begegnungen usw. : Sofern Zeit und Mittel von der jeweiligen SL freigegeben werden – – > hohe Wirksamkeit. Wurde bei „uns“ auch direkt freigegeben, Glück gehabt für Lehrkräfte bei uns.

2. Einen unüberschaubaren Urwald von (wohlmeinenden, oder doch AB-Maßnahme für den politiknahen „Bildungsexpertensektor“?)… nennen wir es mal auch „Projekte“ in dicken Anführungszeichen. Eine einfache google-Suche fördert Seiten über Seiten mit Arbeitsblättern, Präsentationen, Stundenentwürfen, „Konzepten“, „Initiativen“ usw. zutage, die alle zwei Gemeinsamkeiten haben:
a) Völlige Banalität (ach wirklich, Extremist sein ist halt großes Kaka, wer hätte DAS denn gedacht?)
b) Keinerlei Ressourcen – im Gegensatz zu echten Projekten, Begehungen, Besuchen usw. Danke auch, gute Ideen gibt es wie Sand am Meer – es muss aber ***beantragbar*** sein, um die Zeit, die Busfahrt usw. zu bekommen!

a) plus b) in Kombination nervt, es grenzt im wöchentlichen Papierspam im Lehrerfach an nervige Internetwerbung für noch nicht existente Technikprodukte: Leidlich interessant, praktisch irrelevant.

Vielleicht ist das in anderen BL oder anderen Schulstandorten anders.. aber an der mit Banalitäten angereicherten zweiten Sorte fehlt es bei uns nicht.

Daher auch die vielen negativen Reaktionen auf eine weitere, diesmal aber echt bessere „Papersammlung“. Also wird abgeklärt bis ablehnend reagiert.

DerechteNorden
1 Jahr zuvor
Antwortet  447

Leider wird aber nicht wirklich differenziert, obwohl das hier sowas von Not täte.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Meine Meinung. Der Pressekodex widerspricht aber in Teilen einer differenzierten, umfassenden, informierenden und vollständigen Berichterstattung.

noname
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Pressekodex wirklich alles konkret benennen und regeln kann, was unter die Menschenwürde fällt.
Dazu ist der Begriff viel zu schwammig und zugänglich für Interpretationen verschiedenster Art und verschiedensten Interesses.

Sie, Redaktion, stellen die Sache mit der Menschenwürde m. E. zu einfach dar. „Ich fühle mich in meiner Würde verletzt“, kann jeder behaupten, wenn ihm was nicht passt. Und dann müssen Gerichte klären, wie mit der Behauptung zu verfahren ist.
Nein, so schön sich der Artikel 1 unseres Grundgesetzes auch anhört, er ist bei Weitem nicht so klar und eindeutig, wie Sie meinen. Ich bin sogar der Ansicht, dass er für Ideologisches Gedankengut sehr missbrauchsanfällig ist und sich über Gebühr zunutze machen lässt.

Georg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Verantwortung und Grundrechte haben halt immer zwei Seiten. Man kann die Verantwortung für Gruppe 1 übernehmen und Gruppe 2 Informationen, die möglicherweise Grundrechte von Gruppe 1 verletzen, vorenthalten. Man kann aber auch Verantwortung für Gruppe 2 übernehmen, und diese über die Machenschaften von Gruppe 1 informieren.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Aha, die Mimosen mit den beanstandeten Mikroaggressionen bei allem und jedem haben niemals „Psycho-Probleme“ ? Die immer „Trigger warnings“ benötigen, weil sie sonst psychisch „aus den Latschen kippen“ ? Ich erkenne an dem obigen Beispiel mit Gruppe 1 und Gruppe 2 nichts, was auf Psycho-Probleme hindeutet. Besondere Weisheit sehe ich daran allerdings auch nicht. Aber übertriebene Aggressivität könnte auf Psycho-Probleme hindeuten (ist hier oft zu sehen, z.B. von Blubb; warum wird das nicht gelöscht?). Und endloses „Gelaber“ hier im Forum über spezielle anekdotische Erlebnisse auch. Damit sollte man andere nicht langweilen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Und wiederholte Äußerungen von immer derselben Seite hier „das widert mich an“ entsprechen genau diesem Kodex? Ist das so? Wenn ich mal mitteile, was mich alles anwidert (ohne dieses Wort zu benutzen), dann wird es gelöscht. Sie löschen abwägende Beiträge und veröffentlichen aggressive, primitive Beiträge Ihrer Freunde. Glauben Sie nicht, dass sich das nochmal rächen wird? Einfach mal drüber nachdenken.

Klara
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

…“Nazis, Linke, Islamisten, Querdenker…“ in einem Atemzug?
Sie meinen hoffentlich Linksextremisten.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor

„Oft sind es antidemokratische Situationen im Kleinen. Wenn Kinder und Jugendliche sich mit antisemitischen, rassistischen, sexistischen Bezeichnungen beschimpfen“

Nun, für MICH sind das KEINE antidemokratischen Situationen „im Kleinen“!
Das sind schon heftige Situationen, die auch den Menschenrechten entgegensprechen.

Julia
1 Jahr zuvor
Antwortet  Riesenzwerg

Aber Menschenrechte und Demokratie sind doch untrennbar miteinander verbunden!!!

INer
1 Jahr zuvor

Ich habe mir den Demokratiekosmos Schule einmal angeschaut. Die Idee finde ich super. Allerdings sind die „Arbeitsblätter“ für Schüler*innen aus bildungsfernen Familien viel zu schwer. Ich würde mir hier einfachere Materialien zum Ausfüllen wünschen. So kann ich das leider nur unter hohem Vorbereitungsaufwand nutzen.

Riesenzwerg
6 Monate zuvor

Das ist ja nett! Ich bin ja auch viel zu schwach, diese „Momente“ zu erkennen.

Wieder einmal Hochachtung und würg.

Lothar Georg Kopp
6 Monate zuvor

„… rassistische … Bezeichnungen“ heißt es im Textbeitrag.
Dazu möchte ich gerne wissen,

  1. Welche Rassen gibt es auf der Erde?
  2. Nach welchen Kriterien erfolgt die Einteilung?

Ich bitte also um eine Operationalisierung des Begriffes Rasse.
Meinen Schülern sage ich derweil, dass es auf unserem Planeten nur eine Rasse gibt, die menschliche. Ich lehre sie den Begriff Rassismus bzw. Antirassismus“ kritisch zu reflektieren.