Lichtblick! Lernlücken schwinden – Schüler und Eltern zeigen sich mit Corona-Aufholprogrammen alles in allem zufrieden

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BERLIN. Etliche Kinder und Jugendliche sehen sich nach eigener Einschätzung durch die Einschränkungen in der Corona-Pandemie weiterhin im Lernrückstand – allerdings deutlich weniger als noch vor einem Jahr. Dies geht aus einer Umfrage unter Schülerinnen und Schülern sowie von Eltern im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung hervor. „Die Ergebnisse zeichnen ein vorwiegend positives Bild von den Aufholmaßnahmen, die Schulen und außerschulische Einrichtungen angeboten haben, um Versäumnisse aufzuholen. Kinder und Jugendliche wie auch Eltern zeigen sich tendenziell zufrieden mit der Unterstützung und ihrer Wirksamkeit“, so heißt es in der Bilanz der Studie.

Die Schülerinnen und Schüler scheinen einen Sprung nach vorne gemacht zu haben. Foto: Shutterstock

Deutliche Lernlücken nehmen aktuell nur noch 12 Prozent (Vorjahr: 27 Prozent) der Kinder und Jugendlichen bei sich wahr, 47 Prozent meinen, etwas im Rückstand zu sein. Entsprechend machen sich auch weniger von ihnen deswegen Sorgen, nämlich 17 Prozent – statt 38 Prozent 2021. Rund jeder Zweite, der nach eigener Aussage Lernlücken hat, unternimmt heute aktiv etwas dagegen. Das ist mehr als im vergangenen Jahr. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen fünf bis 10 sowie von Eltern durch das Allensbach-Institut im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung im September und Oktober.

„Zwar hat sich die technische Ausstattung an vielen Schulen spürbar verbessert, aber der Einsatz digitaler Medien im Unterricht ist längst noch nicht Alltag“

Die meisten Schulen haben der Umfrage zufolge Unterstützungsangebote gemacht, um versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen. 63 Prozent der befragten Eltern wissen um Aufholangebote der Schule ihres Kindes. Nur 16 Prozent sagen, es habe keine gegeben. Zwei Drittel der Eltern geben an, dass ihr Kind vorhandene Angebote genutzt habe. Laut den Kindern und Jugendlichen waren das vor allem Zusatzaufgaben zum Selbstlernen zuhause, Extra-Aufgaben während des Unterrichts, spezielle Vorbereitungsangebote für Arbeiten und Prüfungen sowie Förderunterricht oder AGs, in denen sie Sport, Musik, Theater oder Kunst machen konnten. Lediglich elf Prozent der Kinder und Jugendlichen wussten von keinen Maßnahmen zu berichten.

Bund und Länder hatten über ein «Aufholprogramm Corona» Mittel für zusätzliche Lernangebote bereitgestellt. In ihrer Wirkung werden die Angebote überwiegend positiv gewertet – sowohl von den Kindern und Jugendlichen als auch von den Eltern: 22 Prozent der Schüler und sogar 31 Prozent der Erwachsenen sagen, die Maßnahmen haben sehr geholfen, 64 bzw. 59 Prozent meinen „etwas“. Kaum geholfen haben die Angebote aus Sicht von 9 bzw. 6 Prozent der Kinder und Jugendlichen. Leicht verbessert hat sich die Einschätzung der eigenen schulischen Leistungen. 50 Prozent der Befragten sind der Ansicht, in der Schule alles in allem „gut“ zu sein (2020: 45, 2021: 46).

„Es ist bedauerlich, dass die positiven Impulse aus der Corona-Krise das Lernen offenbar nicht dauerhaft beeinflusst haben“

Mit Blick auf die Digitalisierung heißt es in der Bilanz der Studie: „Der Unterricht an deutschen Schulen und auch das Lernen scheinen sich durch die Corona-Krise nicht nachhaltig verändert zu haben. Zwar hat sich die technische Ausstattung an vielen Schulen spürbar verbessert, aber der Einsatz digitaler Medien im Unterricht ist längst noch nicht Alltag.“ So fällt die Bewertung der digitalen Ausstattung der Schulen deutlich positiver aus als noch vor einem Jahr: 65 Prozent der Schülerinnen und Schüler vergaben hier die Note „sehr gut“ oder „gut“ (2021: 57). Ein Drittel gab allerdings an, dass der Unterricht inzwischen wieder fast wie vor Corona sei. 44 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler sagten, dass es noch einige digitale Angebote gebe, und 12 Prozent, dass es alle digitalen Angebote weiterhin gebe.

Thomas de Maizière, ehemaliger Bundesinnenminister und Vorsitzender der Telekom Stiftung, meint dazu: „Es ist bedauerlich, dass die positiven Impulse aus der Corona-Krise das Lernen offenbar nicht dauerhaft beeinflusst haben. Laut unserer letzten Umfrage 2021 haben viele junge Menschen aus der Zeit von Schulschließungen und Wechselunterricht einen geübteren Umgang mit digitalen Medien, bessere Selbstorganisation, mehr Eigenständigkeit beim Lernen mitgenommen. Hier muss es nun darum gehen, all das nachhaltig zu verankern. Die jetzt vorhandene bessere Technik reicht für gute Bildung nicht aus.“ News4teachers / mit Material der dpa

GEW kritisiert Aufholprogramme von Bund und Ländern: Keine Hilfe für diejenigen, die es am nötigsten haben

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Minna
1 Jahr zuvor

Nun, die Lernlücken durch den aktuellen INFEKTLOCKDOWN, den wir zukünftig im Winterhalbjahr grundsätzlich erwarten dürfen („immune dysregulation“ nach Corona und Virenparty in Immunsupprimierten weltweit) dürften viel größer sein. Mit dem Unterschied, dass noch angeschlagene/kranke Kinder sich zur Schule schleppen, von LehrerInnen angetrieben, gefälligst sofort benotbare Leistungen zu erbringen. Scheißegal, dass die Kinder nicht gerade fünf Tage gefehlt haben, sondern fünf Wochen.

Mika
1 Jahr zuvor
Antwortet  Minna

Der Zwang zur Benotung ist eklatant, nicht durch die Lehrkräfte zu verantworten (da Vorgabe durch die jeweiligen Kultusministerien) und führt in der gegenwärtigen Situation zur Frustration ALLER Beteiligten. Aus meiner Sicht ist es Zeit, das gesamte System zu überdenken. Krank sein sollte nicht zur Frustration führen, weil man nach 14 Tagen das Gefühl hat, völlig abgehängt zu sein. Vielleicht müssen wir Schule umstellen vom Jahrgangsunterricht auf Zertifikate, so dass ein Schüler z.B. Mathe JG 8 erst dann bescheinigt bekommt, wenn er alle relevanten Zertifikate erzielt hat. Dann kann Mathe eben im Jahr drauf wiederholt werden, während man in den anderen Fächern weiter- oder vorarbeitet. Dazu müsste man die Klassenverbände auflösen, der Unterrichtsstoff müsste in mehrere zertifizierbare Lehrgänge aufgeteilt werden und die SuS müssten die Möglichkeit haben, unabhängig von ihrem Jahrgang den jeweiligen Zertifikatslehrgang zu besuchen, den sie brauchen. Im Grunde wird das Studiumprinzip in die Schule vorverlegt. Vermutlich brauchen einige SuS dann länger, wieder andere werden schneller sein. Das ist alles noch unausgegoren – Fakt ist, dass Fehlen heute ein echtes Problem ist.

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

„Dazu müsste man die Klassenverbände auflösen“

10 Schuljahre ohne Klassenverband, ohne direkte Ansprechpartner und ohne Freunde. Erinnert mich an das Schicksal von Staatenlosen auf Flughäfen, die jahrelang im Transitbereich leben.

Geht's noch
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Was ein lächerlicher Vergleich

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Geht's noch

Mit einem Stück Empathie und Perspektivübernahme sollte sich jeder vorstellen können, wie es Kindern und Jugendlichen ergeht, die ohne Klassenverband und Klassenlehrer täglich in anderen Kursen unterwegs sind. Das ist zu vergleichen mit Arbeitnehmern, die in der Großfirma keinen festen Sitzplatz mehr haben und sich nach jedem Meeting irgendwo anders einen Platz suchen dürfen, um sich einzuloggen. Komplette Entfremdung und Haltlosigkeit. Bei Kindern kommt dann noch Orientierungslosigkeit hinzu. Bitte versetzen Sie sich einfach mal in einen solchen jungen Menschen hinein. Man hat die Orientierungsstufen z.T. genau deshalb aufgelöst, weil das Kurssystem in den Hauptfächern ungünstig für die soziale Entwicklung der Kinder war und sich in dieser Form auch als wenig zielführend herausgestellt hat, da die soziale Verbindung zwischen Lehrer und Schüler fehlte. „Aha, du bist jetzt scheinbar in meinem Kurs. Wie heißt du denn? Gut, hab ich notiert. Dann such dir mal einen freien Platz.“ Das war es dann mit persönlicher Ansprache in einem Kurssystem.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Es muss ja nicht gleich der worst case angenommen werden.

Ihr Hinweis – gerade in der heutigen, oft beziehungslosen oder beziehungsgestörten Situation zwischen Schülys und Eltern – ist m.E. gerechtfertigt.

Wir überlegen immer wieder, ob wir auf das Lehrerraumprinzip umsteigen wollen. Es hat viele Vorteile. Doch genau wegen der „Heimatlosigkeit“ machen wir das nicht.

Dennoch kann es sehr, sehr vorteilhaft sein, dass die Schülys erst weiterkommen, wenn sie die Prüfungen bestanden haben. Gerne dürfen sie dreimal wiederholen.

Da lernen sie, dass sich lernen lohnt. Sie kommen weiter, anstatt zurück zu bleiben. Und zwar aus eigener Leistung und nicht, weil sie – unabhängig von i h r e m Einsatz – von uns allen über die Zielgrenze geschubst, geschoben, gezerrt, geschleppt und getragen werden.

Ein völlig dämliches Konzept übrigens, für alle, die das noch nicht gemerkt haben.

Frei nach dem Motto: „Ich kann nicht bei Olympia beim Stabhochsprung mitmachen. Keiner meiner Lehrys hat ’nen Flugschein.“

Ja, alles noch unausgegoren.

Aber das jetzige System ist tot. Wurde nur noch nicht bemerkt.

Na, es siecht noch unmenschlich vor sich hin.

Wir bräuchten wenigstens die Option, ein derartiges Vorhaben umsetzen zu dürfen.

Probieren geht über Studieren – so machen es die KuMis auch.

Aber WIR wissen, wivon wir reden, da wir nicht alle vier Jahre den Posten wechseln und eben auch nicht nur unsere eigenen Interessen verfolgen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Da bin ich sofort dabei!

Welchen Sinn hat das, Schülys „aufsteigen“ zu lassen, wenn sie die Grundlagen nicht mal im Ansatz und schon gar nicht nachhaltig beherrschen?

Sie brauchen derzeit keinen (Lern)Erfolg, um in die nächste Klassenstufe zu kommen. Das geht derzeit auch mit Nichtsstun.

Und wenn wir Integration und Inklusion und Differenzierung und Individualität tatsächlich ernst meinen, muss jemand auch damit leben, mit einem Sechstklässler zusammen für den Vokabeltest zu lernen, auch wenn dieser Jemand eigentlich bereits mit den Achtklässlern lernen sollte….

Es gibt viele Gründe, die jemanden aus dem Lernen rausschießen können oder nie richtig hineinführten.

Was sollte dagegen sprechen, Teilabschlüsse zu machen und nur das nachzuholen, was noch fehlt?

Jaaaa, Schulpflicht! Da kann dann ja auch was Anderes belegt werden – oder es wird ein Praktikum gemacht.

Wenn ich Chinesisch lernen will, komme ich in den Anfängerkurs! Nicht in den Kurs 30 bis 32. Ich werde nach Können eingestuft – und das ist gut so.

Karolina Z.
1 Jahr zuvor
Antwortet  Minna

Ich bin es leid, als Elternteil diffamiert und angeklagt zu werden.
„Werden von den Eltern in die Schule „getrieben““, „werden wir mit Klagen der Elternschaft vor Gericht überschwemmt“, …
Unter solchen Vorzeichen habe ich keine Lust „mich mit den Lehrkräften zusammenzutun“ (vermutlich i.S.v. unreflektiert die Standpunkte der Lehrer vertreten). Lehrkräfte wollen sich ja offensichtlich auch nicht mit „der Elternschaft“ zusammentun.
Ich glaube weder an eine Klageschwemme – auch wenn ich hier keine Ahnung habe. Allerdings ist mir keine einzige Familie bekannt, die gegen eine Lehrkraft klagt / geklagt hat, weil keine schriftlichen „Beweise“ für Noten vorliegen.
Aber ja: Schule ist in einer sehr sehr großen Misere, da Lehrkräfte und Eltern nicht am gleichen Strang ziehen. Ein Grund hierfür mag sein, dass Lehrkräfte Eltern als unfähig, dumm und dämlich angesehen werden. Dies bezeugen leider sehr viele Forumsbeiträge. Lehrer“bashing“ wird kritisiert, aber in großem Maße Eltern“bashing“ betrieben. So wird das leider nichts in unserem Land.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karolina Z.

Klingt böse!
Ist aber unsere Lebenswirklichkeit!!

Wir betrachten Eltern nicht als unfähig!

Leider zeigt sich seit Jahren, dass Eltern in zunehmendem Maß die Fähigkeit und / oder den Willen verlieren an der Erziehung und Bildung ihrer Kinder mit zu wirken.

Leider siegt in diesem Zeitraum auch, parallel zum verringerten Eigenanteil, die Erwartungshaltung und das Anspruchsdenken der Eltern.

Schattenläufer
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karolina Z.

Früher war Klausi faul oder nicht besonders begabt.
Dann hat man darüber geredet und Schule und Familie haben Klausi gemeinsam „motiviert“ und gefördert.

Heute ist Klausi hochbegabt und die Lul sind als überbezahlte Beamte nur zu dumm und / oder zu faul das arme Kind angemessen zu fördern und zu fordern.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schattenläufer

Wir sind uns einig – wir faulen Säcke 😉

Aber so ist es leider. Kaum kann ein Kind lesen (Wörter, keine Sätze oder – huch! – ein Buch), gilt es schon als hochbegabt.

Vielleicht sollten wir dem ganzen einfach aus dem Weg gehen, indem wir völlig unindividuell Einstufung- und Intelligenzstests machen lassen und die Ergebnisse den Eltern zuschicken.

Von unabhängigen Expeeten, versteht sich! 😉

Jaaa, auch das hier ist böse und Galgenhumor.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Karolina Z.

Nun, bei uns mehrfach geschehen.

Es gibt eine Schulleitung im Kreis, die dich auf solche Eltern freut und keinen Anwalt scheut.

Diese sollten sich übrigens schämen, solche Klagen überhaupt anzunehmen.

Unsere SL zieht auch den S … ein.

Und ja – viele Eltern sind leider tatsächlich zu dumm – oft fehlt es nämlich an eigener Bildung bzw. dem Erkennen und der Wertschätzung selbiger.

Und ja – viele Eltern sind leider tatsächlich unfähig – oft resultiert das aus der eigenen Lebenssituation – drei Jobs, dauernd Überstunden, keine Zeit für das Kind….

Das heißt nicht, dass sie generell unfähig sind, sich um ihre Kinder zu kümmern.

Das heißt eher, dass sie u.a. durch wirtschaftliche Zwänge dahin abdriften (müssen). Diese Menschen sind arm!
Dann passiert es leider zu oft, dass sie in Depressionen abgleiten.

Wie kann jemand, der sein Leben nicht im Griff hat ider haben kann, sich liebevoll und fürsoglich um seine Kids kümmern können?

Diese Kids werden krank zur Schule geschickt, die Kids von den Drei-Jobs-und-es-reicht-immer-noch-nicht-Eltern sowie von denen, die eben (lieber?) zur Arbeit gehen auch!

Oft werden die Kids nicht abgeholt, sondern werden erstmal im Krankenzimmer verwahrt.

Der Dank geht bitte an diese flexiblen und kinderfreundlichen ArbeitGEBERN – bei uns haben Ihre Vorwürfe nicht viel verloren.

Wir verwalten den Mangel, verursachen ihn aber nicht.

Guten Tag!

Ach ja, ein wenig Ironie ist borhanden, viel Wahrheit und Verbitterung auch.

Minna
1 Jahr zuvor
Antwortet  Minna

Am Schlimmsten ist eigentlich das fehlende Bewusstsein für Rekonvaleszenz. Unser Kind war drei Wochen mit einem hartnäckigen, fiebrigen Infekt zuhause. Der Sportlehrer wollte es daraufhin im Springseilspringen auf Ausdauer (!) prüfen. Einige Kinder in der Klasse hatten zudem gerade Corona … wir haben es dann notgedrungen vom Sport befreien lassen (per Erklärung) und eine schlechtgelaunte Antwort erhalten.
Ich sehe, dass Newsforteachers-LeserInnen sich Gedanken machen. Aber viele LehrerInnen eben nicht. Sie sind ausgelaugt und gereizt und wälzen das Aufholproblem auf die Eltern ab (während sie selbst ebenfalls wochenlang gefehlt haben). Über das Stichwort „Nachschreiben“ bei Twitter finden sich dazu zahlreiche Diskussionen und einige herzzerreißende Beschreibungen von gestressten Kindern …
Ich kann nur die Probleme identifizieren: Völlig unterschiedlicher Aufholbedarf, Eltern häufig selber krank, fehlende Energie, fehlendes Verständnis und eine enormer Fokus auf die schriftlichen Arbeiten.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Minna

Deswegen verlangen unsere Sportlehrys immer eine Entschuldigung mit dem Krankheitsgrund!

Jaaa, Datenschutz….

Aber das Wissen um eine Erkrankung lässt die Anforderungen anpassen.

Machen wir übrigens alle so.

Ja, Klassenarbeiten werden nachgeschrieben, aber es werden immer ein/zwei Tage zum Ankommen gegeben und i.d.R. nur der Teil der Klassenarbeit bewertet, an dem das Kind noch in der Schule war.

Ob das nun rechtens ist? Wer weiß?

Es ist zumindest menschlich, fürsorglich und wertschätzend.

Und ich gehe davon aus, dass das sehr viele Kollegys auch so machen.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Minna

Angeschlagene/kranke Kinder gehören ins Bett!

Ron
1 Jahr zuvor

Schüler und Eltern können die Lernrückstände nur sehr subjektiv selber einschätzen. Ich halte die Defizite für weiterhin größer und denke, dass die positive Selbsteinschätzung eher daher rührt, dass Schule derzeit in Rücksichtnahme und Wissen von Coronalücken die Anforderungen weiterhin auf einem ermäßigten Niveau belässt. Es macht eben keinen Sinn, Lernenden Vorwürfe zu machen oder Unmögliches abzufordern.

Carsten60
1 Jahr zuvor

So generiert man Schlagzeilen. Man fragt die Leute: „nehmt ihr deutliche Lernlücken bei euch wahr?“ Damit wird die Empfindung an die Stelle der Realität gesetzt. Und 50 % der Befragten meinen, alles in allem in der Schule „gut“ zu sein, etwas mehr als in Vorjahren. Ist ja ganz wunderbar! Nur die Tests des Monitorings müssten noch in Übereinstimmung mit den Empfindungen der Leute gebracht werden. Und dann soll dieses Corona-Aufhol-Programm ursächlich sein, auch nur laut Befragungen.
Aber von Umfragen unter Lehrern, was sie von den neuesten kompetenzorientierten Bildungsplänen halten, habe ich nie gehört. Umfragen sollen offenbar Zufriedenheit demonstrieren. Wie wär’s mal mit Umfragen zu ausgefallenem Unterricht oder sonst irgendwie verlorener Zeit in der Schule, z.B. wegen Störungen?

Fakten sind Hate
1 Jahr zuvor

Bisher habe ich nur aus den Medien von dem Aufholprogramm gehört.
Gleichzeitig wurden Lernlücken propagiert, die jetzt dank eines Aufholprogramm verschwinden.

Wer hat denn die Lernlücken flächendeckend dokumentiert? Wie hat man festgestellt, dass diese Lernlücken verschwinden?

Ich denke, dass dieses Aufholprogramm ein medienwirksames Konstrukt darstellt, mit dem die Verantwortlichen die Wähler blenden wollen.

Carsten60
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Hinsichtlich der Lernlücke war merkwürdig oft auch von der „sozialen Schere“ die Rede, die sich mal wieder öffnete. Man ortete die Lernlücken hauptsächlich bei jenen Kindern, deren Eltern — so das neue Politsprech — sie nicht unterstützen können. Manche Kinder haben vom Fernunterricht sogar profitiert, weil sie allein schneller und besser lernen als in einer lärmenden Umgebung von undisziplinierten Mitschülern. Schließlich gibt es Bücher, die ohne funktionierende Digitalisierung auskommen. Die Kleinen können auch zu Hause Schreiben üben. Die einzelnen Buchstaben können ja wohl auch ungebildete Eltern mit einer Vorlage vergleichen, sie müssen dazu nicht mal Deutsch können. Zweisprachige Kinder können dann vielleicht auch andere Schriften üben, etwa Russisch, Griechisch. Mir hätte das als Kind Spaß gemacht, ich habe freiwillig mit Feder und Tusche (gemäßigte) Frakturschrift und Gotisch geschrieben, das wurde allerdings wohl im Unterricht angeregt. Vorlagen findet man heute im Internet.
Leider scheint es kein wirksames Rezept gegen diese „soziale Schere“ in den Schulen zu geben. In jedem Land ist die Schule auch irgendwie ein Abbild der Gesellschaft. Wenn eine Gesellschaft sozial relativ homogen ist, dann ist die Schule es eben auch, und manche Probleme entstehen gar nicht erst. Ebenso, wenn es Vorstellungen von Bildung und ihrem Wert gibt, die von einer weit überwiegenden Mehrheit geteilt werden. Über Finnland wurde mal sowas gesagt, über Südkorea auch. Deutschland ist sehr weit davon entfernt.

Student
1 Jahr zuvor
Antwortet  Fakten sind Hate

Ich habe noch bevor dieses Aufholprogramm und bevor diese Lernlücken propagiert wurden, eben diese vorhergesehen, und diverse Stellen mit meiner Idee angeschrieben, genau solche Aufholprogramme anzubieten und hierzu die Studenten hinzuzuziehen, die aufgrund der Corona-Lage in finanzielle Nöte geraten und ihr Studium gar unter- wenn nicht gar abbrechen müssen.
Komischerweise kam von diversen Stellen keine Reaktion.
Ein halbes Jahr später lese ich von meiner Idee, schreibe wieder diverse Stellen (Ministerien, aber auch Schulen) an, erhalte aber wieder keine Reaktion und kann nicht ausmachen, wo diese Programme angeboten werden.
So real scheinen diese Aufholprogramme und Lernlücken (als auch das Interesse an Personal) dann doch nicht zu sein.

Riesenzwerg
1 Jahr zuvor
Antwortet  Student

Ich kann mich entsinnen, das gelesen zu haben.

Die Reaktion der KuMis ist, nun, normal, weil vorhersagbar.

Ist alles nicht so gewollt, von den KuMis.

Wir sind ja auch nicht völlig verblödet, obwohl wir täglich und seit Jahren/Jahrzehnten in diesem System arbeiten.

Aber hat je ein KuMi auf Lehrys gehört, geachtet, die noch im Schuldienst sind?

Man nimmt als Referenzen lieber welche, die die aktuelle Situation nicht kennen, da sie vor Jahren ihren Hut genommen haben.

Leider versäumen es die KuMis regelmäßig, deren Ausstiegsgründe zu eruieren.

Regina
1 Jahr zuvor

AHA, Was sind sie denn hin, die „Lernlücke“ – haben sie den Lernkratern Platz gemacht?

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Regina

Na ganz so, wies passt.

Für die Eltern: Die Aufholprogramme fruchten-> damit aus der Lücke ein Lücken wird.
Alles gut, keine Klagen.
Wie sind die Glorreichen glorreich.

Für die LuL: Bewegt endlich Euren Allerwertesten, damit der Krater nicht zur Nemesis wird. Hört auf Referendare und Quereinsteiger zu vertreiben,
kurz: macht Euren Job…..( Politiker arbeiten auch covidinfiziert im homeoffice, die 125 Sekretäre sind auch faule Sxxxx)

Da geht viel und noch mehr.

Sissi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sissi

* Damit aus der Lücke ein LÜCKCHEN wird