Nächste Hochschule offensichtlich von Hackern angegriffen: Chaos, aber (angeblich) kein Datenverlust

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FREIBERG. Nach dem mutmaßlichen Cyberangriff auf die TU Bergakademie Freiberg hat die Hochschule weiter mit den Folgen zu kämpfen. Die Universität war auch am Dienstagmorgen noch nicht wieder am Netz, bestätigte eine Sprecherin auf Anfrage.

Hacker zielen offensichtlich auf Bildungseinrichtungen – auch Schulen waren zuletzt betroffen. Illustration: Shutterstock

Es werde daran gearbeitet, Sicherheitslücken zu schließen und die IT-Dienste wie etwa E-Mail-Kommunikation sukzessive wieder zuzuschalten. Die Hochschule hatte nach «Unregelmäßigkeiten in der IT-Infrastruktur» Mitte vergangener Woche alle Verbindungen zum Internet gekappt.

Nach Einschätzung von Rektor Klaus-Dieter Barbknecht war die Bergakademie vorbereitet und hat den mutmaßlichen Angriff rechtzeitig bemerkt. «Es sind daher keine Daten abgeflossen und nach heutigem Stand sind keine Verschlüsselungen entstanden», sagte er in einem Interview des MDR. «Jetzt sind wir am Aufarbeiten der Technik, so dass wir hoffentlich bald wieder online gehen können.» Die Hochschule hat einen Stufenplan zur Wiederherstellung der verschiedenen Systeme aufgestellt. «Erste Dienste werden voraussichtlich Anfang Februar wieder bereitgestellt werden können», hieß es.

In dem Fall ermitteln Cybercrime-Experten des Landeskriminalamtes. Die TU Freiberg hat Strafanzeige gegen unbekannt erstattet. Anders als die Hochschule wollte die Polizei bisher nicht von einem Cyber- oder Hackerangriff sprechen. Das könne erst im Ergebnis der laufenden Ermittlungen festgestellt werden. Für die Hochschule ist es auch noch zu früh, um über Konsequenzen zu sprechen. Noch liefen Aufarbeitung und Ermittlungen, erklärte die Sprecherin.

Nach einem schweren Cyberangriff auf die Universität Duisburg-Essen (UDE) am 27. November letzten Jahres hofft die Hochschulleitung auf die weitgehende Rückkehr zum Normalbetrieb für die Studierenden bis spätestens Mitte Februar. Vor einigen Tagen hatten die Angreifer erbeutete Daten im Darknet veröffentlicht (News4teachers berichtete). News4teachers / mit Material der dpa

„Die Gefährdungslage im Cyber-Raum ist so hoch wie nie“: Wer schützt die Daten von Schülern, Eltern und Lehrern?

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Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Wie wird in Schulen Datensicherheit von professioneller Qualität gewährleistet?

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Wie wird auf Privatgeräten der LuL, die dienstlich genutzt werden, für Datensicherheit gesorgt, auch privat?

Realist
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

In der Regel per Erlass. Man kann nur hoffen, dass die Hacker den auch kennen…

Ron
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Ich warte nur noch auf den Tag, an dem mit der Dienstpost mein privater PC versehentlich infiziert wird. Wer dann wohl Schuld war…

Ron
1 Jahr zuvor

Offene Systeme mit vielen Nutzern werden immer besonders gefährdet sein. Die Landesschulbehörden ahnen noch gar nicht, was sie sich mit der beabsichtigten großflächigen Digitalisierung der Schulen einhandeln. Wenn in den ersten voll digitalisierten Schulen dann die Zeugnisnoten der Schüler inklusiv Backup weg sind, sämtliche E-Mail-Adressen bei Hackern landen und die Schülertablets unaufgerufen Pornoseiten anzeigen, wird die Aufregung grenzenlos sein.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Dann war’s halt die KI, und die stellt sich dann dumm und macht einen auf syntax error. Kann sein, dass sie einige Zeit in den Quarantänebereich vom Malware-Blocker kommt, aber mit dem ist sie schon lange auf DU und DU.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel