Nach Umfrage: Verdi fürchtet Personalflucht aus den Kitas – wegen Überlastung

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STUTTGART. Die Personalnot in den Kitas spitzt sich bundesweit zu. Beispiel Baden-Württemberg: In Tübingen sollen Eltern ihre Kinder demnächst schon mittags aus der Kita abholen. Überall im Land dürfen Kita-Gruppen vergrößert werden – alles wegen fehlenden Personals. Verdi legt nun eine Umfrage vor, die noch Schlimmeres befürchten lässt.

Die Bedingungen in vielen Kitas werden den Bedürfnissen der Kinder nicht mehr gerecht. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Die ohnehin angespannte Personalsituation in vielen Kitas könnte sich weiter zuspitzen, so auch in Baden-Württemberg: Die Gewerkschaft Verdi und die Hochschule Fulda legen mit einer Umfrage – dem Kita-Personalcheck – den Finger in die Wunde. Demnach spielen 7,1 Prozent des befragten pädagogischen Personals mit dem Gedanken, das Berufsfeld komplett zu verlassen. Sogar 27 Prozent erwägen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren – vor allem wegen der hohen Belastung. Verdi sprach bei der Vorstellung am Freitag in Stuttgart von einem alarmierenden Ergebnis. Dieses fällt mitten in bereits hitzig geführte Debatte. Immerhin geht es die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Sicherheit und Geborgenheit der Kinder.

Wie konkret das Problem ist, zeigte sich jüngst in Tübingen: Dort beschloss der Gemeinderat, dass zahlreiche Kitas in der Stadt künftig wegen Personalmangels die Öffnungszeiten verkürzen müssen. Viele Eltern bringt das in die Bredouille, ganze 50 Gruppen der städtischen Kitas schließen dann schon um 13.15 Uhr.

Was genau hat der Kita-Personalcheck ergeben?

Während rund ein Drittel der Befragten so unglücklich oder gestresst im Job ist, dass sie entweder ganz den Beruf wechseln oder Arbeitszeit reduzieren wollen, könnten 9,3 Prozent sich auch vorstellen, aufzustocken. Allerdings unter der Voraussetzung, dass sich die Bedingungen verbessern. 44 Prozent der pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beklagten in der Umfrage eine insgesamt zu hohe Belastung.

Wieso ist die Personalsituation so schlecht?

Experten haben schon länger davor gewarnt, dass sich die Situation zuspitzen würde. Der Fachkräftemangel komme nun akut in der Praxis an, sagte Nancy Hehl, Expertin für die Themen Erziehung, Bildung und Soziale Arbeit bei Verdi. Dabei verdienen Erzieherinnen und Erzieher inzwischen deutlich mehr als noch vor einigen Jahren. Das Einstiegsgehalt lag im Jahr 2005 noch bei 1960 Euro brutto monatlich – seit 2022 sind es 3272 Euro. Doch bis dahin muss man es erstmal schaffen: Auszubildende verdienen in den ersten drei Jahren normalerweise gar nichts, im vierten Jahr – dem Anerkennungsjahr – gibt es eine sogenannte Praxisvergütung.

Eine wichtige Rolle spielt nach Ansicht der Experten aber vor allem auch die Arbeitsbelastung. Die Erzieherinnen und Erzieher hätten einen sehr hohen Leistungs-Ethos, sagte Nikolaus Meyer, Professor an der Hochschule Fulda und Leiter der Befragung. Sind etwa die Gruppen zu groß oder gebe es zu viele «Nebenbei-Aufgaben», könnten sie ihren eigenen Ansprüchen an die Betreuung der Kinder nicht gerecht werden.

Was schlägt Verdi vor?

Aus Sicht der Gewerkschaft gibt es mehrere Stellschrauben – doch eines dürfe nicht dazu gehören: Die Qualität abzusenken, also beispielsweise Gruppen zu vergrößern. «Wenn wir nicht noch mehr Fachkräfte verlieren wollen, dann müssen wir die Qualität halten oder erhöhen», sagte Hehl. Andernfalls werde sich das Problem noch verschärfen. Eine Notlösung sei dann eher, die Quantität vorübergehend zu senken, also beispielsweise die Öffnungszeiten zu verringern – wie nun in Tübingen beschlossen.

Außerdem wirbt Verdi dafür, die Ausbildung attraktiver zu machen und das pädagogische Personal zu entlasten. Besonders in kleineren Kitas könnten demnach Arbeitskräfte in den Bereichen Verwaltung, Hauswirtschaft und Technik eingesetzt werden, damit sich die Erzieherinnen mehr auf die Betreuung der Kinder fokussieren können. Positiv sei das noch recht neue vergütete, praxisintegrierte Ausbildungsmodell (PiA), das sich vor allem an Quereinsteiger richtet.

Was sagt die Politik?

Der Sprecher für frühkindliche Bildung der SPD-Landtagsfraktion, Daniel Born, fordert von der Landesregierung eine «Fachkräfteoffensive». «Wir brauchen mehr Studien- und Ausbildungsplätze in Voll- und Teilzeit, müssen Verwaltungs- und Hauswirtschaftskräfte zur Entlastung des pädagogischen Personals einstellen, Aufstockungs- und Rückkehrboni auszahlen, den Direkteinstieg erleichtern und dann dafür sorgen, dass die Fachkräfte auch in den Kitas bleiben», sagte Born laut Mitteilung. «Außerdem muss die grün-schwarze Landesregierung die praxisintegrierte Ausbildung stärken.»

Land und Träger arbeiteten bereits an Lösungen und Konzepten, um zusätzliches Personal zu gewinnen, sagte Kultus-Staatssekretär Volker Schebesta (CDU). «Wir versuchen bei allen unseren Maßnahmen die Balance zu halten zwischen der Belastung der Erzieherinnen und Erzieher sowie dem Betreuungsbedarf der Eltern. Denn es hilft uns nicht, wenn wir das belastete Personal zugunsten längerer Öffnungszeiten strapazieren und sie dadurch das Berufsfeld verlassen.» News4teachers / mit Material der dpa

Sind immer mehr Kräfte überfordert? Aufsichtsbehörden bekommen deutlich mehr Meldungen über Gewalt in Kitas

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TaMu
1 Jahr zuvor

Der hohe Berufsethos der Erzieherinnen und Erzieher bedeutet ganz einfach: das Kind und sein Wohlbefinden steht im Mittelpunkt der Arbeit.
Das wurde politisch abgelöst durch: die flächendeckende Betreuung aller Kinder ab 1 Jahr steht im Mittelpunkt, damit die Eltern möglichst uneingeschränkt arbeiten gehen können. Falls irgend möglich, sollten sich die Kinder dabei zumindest objektiv wohl fühlen können. Die Erzieher und Erzieherinnen (oder zumindest die Tageseltern) müssen deshalb verpflichtend an Fortbildungen zum Thema Kindswohlgefährdung teilnehmen. Damit ist auf dem geduldigen Papier schon alles in Ordnung.
Erzieher und Erzieherinnen sind nicht umsonst mitfühlend. So fühlen sie deutlich und schmerzhaft diese Verschiebung des Mittelpunkts in Richtung „Arbeitgeber- und -nehmer – Zufriedenheit. Sie bekommen ja oft schon Ärger, wenn sie das deutlich erkrankte Kind abholen lassen wollen. Wegen einem Kind, das ein Vierteljahr täglich immer wieder weint, weil es zu Mama oder Papa will, brauchen sie niemanden anrufen. Die Eltern müssen schließlich arbeiten. Und dann schauen sie das kleine, weinende Kind an und fragen sich, ob sie weiterhin so ihr Geld verdienen können, mit so viel Elend, das nicht gelindert werden kann. Und während sie das weinende Kind trösten sollten, fehlen die Kollegen und sie müssen sich alleine um zu viele weitere Kinder dringend kümmern. Je öfter man sich diese Frage stellt, umso eher wird man sich von dieser Arbeit verabschieden, gerade weil man das so ungemein hoch gehaltene Kindswohl so gar nicht einhalten kann.
Ich bin froh, wenn Kitas wie in Tübingen reagieren und ihre Qualität in kürzere Öffnungszeiten packen, statt am Kindswohl zu sparen.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Das Berufsethos der ErzieherInnen ist bestimmt nicht das Schlechteste, aber es übermäßig positiv zu sehen ist auch nicht das Wahre. In jedem Beruf gibt es solche und solche. Früher bekamen diejenigen, die sich nicht sonderlich engagiert haben, keinen unbefristeten Arbeitsvertrag. Nicht jede Probezeit wurde verlängert. Heute werden ungeeignete Kräfte gehalten und können ohne Abmahnungen grob zu Kindern sein. Das Buch von Anke Ballmann „Seelenprügel“ ist keine Science fiction. Nachdem es vor dem Jahreswechsel immer mehr gemeldete Verdachtsfälle zur Gewalt von Fachkräften gegenüber Kindern gegeben hat, forderte Bundesfamilienministerin Lisa Paus am 27igsten Dezenber Eltern dazu auf, jeden Verdacht auf Gewalt gegenüber Kindern in Kitas der Polizei zu melden. https://www.focus.de/familie/deutlich-mehr-gewaltvorfaelle-in-kitas-ich-moechte-alle-eltern-ermutigen-solche-vorfaelle-der-polizei-zu-melden_id_181437885.html

Der chronische Fachkräftemangel hat über Jahre dazu geführt, dass immer wieder auch Fachkräfte eingestellt wurden, die kein besonderes Geschick im Umgang mit Kindern haben.
Und wie viele Erzieher haben ohne Widerstand immer wieder mitgemacht beim „Hauptsache die Kita muss keine Gruppe schließen, keine Öffnungszeiten verkürzen.“??? – Es gab kaum Selbstkritik oder gar Widerspruch, wenn es um Bezeichnungen wie „Kitahelden“ und andere Belobigungen ging. Dafür über viele Jahre vorauseilender Gehorsam. (Stichwort Delfin-4-Test)

Vieles, was jetzt notgedrungen geschieht, hätte vor ein paar Jahren eine hilfreiche Vorwarnung sein können, wenn Erzieherinnen den Mumm gehabt hätten, bei Durchseuchung der Kita Gruppen zu schließen oder die Anzahl der zu betreuenden Kinder zu begrenzen.

Scholl Ute
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Sie verurteilen zu Unrecht!!!

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

„Wegen einem Kind, das ein Vierteljahr täglich immer wieder weint, weil es zu Mama oder Papa will, brauchen sie niemanden anrufen. Die Eltern müssen schließlich arbeiten.“

An solchen traurigen Situation zeigt sich, wie verpfuscht die „Bildungsinstitution Nummer eins“ ist. Unsere Gesellschaft kennt und benutzt immer noch den Begriff „Schulreife“. Aber der Begriff „Kindergartenreife“ hat ausgedient und darüber, ob es eine „Krippenreife“ gibt, wird kaum noch gestritten. Die Psychoanalytiker bleiben oftmals bei ihrem Nein. Und viele ErzieherInnen würden das, was sie Kitakindern ermöglichen, einem eigenen nicht zumute, wenn es sich dagegen sträubt.

Es ist grausam, was Eltern und Fachkräfte gemeinsam einem Kind abverlangen, was sich in der Kita nicht wohl fühlt und meist auch entsprechend oft krank ist… Wäre es da nicht besser, diese Kindern könnten selbst – mit ihrer Körpersprache! – entscheiden? Alle Großen gegen ein Kind?
Und die anderen Kinder müssen alles mitansehen und meinen später vielleicht, es sei „normal“ dass Eltern von ihrem Kind weggehen, obwohl es bei ihnen sein will.

TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Genau das meine ich. Die Situation entfernt sich insgesamt immer mehr vom Kindswohl. Wer das nicht mehr erträgt, sucht sich nach Möglichkeit eventuell ein neues Betätigungsfeld.

Nimue
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Genau so ist das. Wenn das System so bleibt oder schlimmer wird, bin ich weg. Das kann ich mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren. Suche jetzt schon sporadisch nach neuen Möglichkeiten.

Ani
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Ich kann leider dem zuvor Gesamten nur Zustimmen.
Ca. 20 Jahre habe ich notgedrungen ausgehalten, dass Kinder kaum ausreichende Eingewöhnungsvoraussetzungen haben und in der Regel überfüllte Gruppenräume Agressionen schüren. Im Bestreben den Kindern dabei zu helfen, sich mit ihren individuellen Bedürfnissen in der Welt zurecht zu finden, bin ich schon bis 2006 an meine Grenzen gekommen. An den Bedingungen hat sich bis heute leider für alle Beteiligten nichts Grundsätzliches geändert. Ich konnte 2006 eine Umschulung absolvieren. Darüber bin ich einerseits sehr dankbar, aber auch wehmütig, weil ich es sehr wichtig und sinnvoll finde, den Kleinen hilfreich zur Verfügung stehen zu können. Mein hohes Verpflichtungsgefühl hat dafür gesorgt, zu lange den politischen Versprechnungen zu glauben und mich quasi über viele Jahre selbst auszubeiten. Für meine eigene Familie konnte ich nicht ausreichend kümmern.

Nun stelle ich schmerzhaft fest, dass meine Enkelkinder immernoch mit so desolaten Bedingungen zu kämpfen haben.
Das wird sich in der Schule leider kaum ändern.

Diese Problematik trifft die Kinder von Geringverdiener und der Mittelschicht am meisten. Diese können sich keine privaten Betreuungs-/ Bildungseinrichtungen leisten. Die Chancen für diese Kinder sind geringer, wenn Eltern keine Ressourcen zum Ausgleichen haben.

Die Zukunft sind unsere Kinder!

Scholl Ute
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Eltern *müssen* nicht immer arbeiten…! Wunschkind …Bis zum 2.Lebensjahr????
Die Zeit könnte bei der Rente anerkannt werden. Ich habe 2 Kinder ohne Kita betreut- es gab noch keine …heute fehlen 11 Jahre meiner Renteneinz.
Mein Ex muss nicht bezahlen für diese Fehlzeiten !!!???

Nimue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Scholl Ute

Deshalb sage ich ja: der Staat MUSS familienfreundlicher werden!

abc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Scholl Ute

Klar nennt sich Versorgungsausgleich bei der Scheidung. Nicht verheiratet selbst schuld.

DPeter
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Ich bin genau wegen dieser beschriebenen Lage ausgeschieden
Wieder eine Fachkraft weniger. Doch wenn die Träger und Regierungen nicht hören wird eben mit den Füssen abgestimmt.

Scholl Ute
1 Jahr zuvor
Antwortet  TaMu

Super !!!

Carsten60
1 Jahr zuvor

Ein Grund für die Probleme dürfte doch auch die dröhnende Botschaft gewesen sein, möglichst ALLE Kinder in die Kita zu schicken, und nicht nur 1-2 Jahre. Das war leichtsinnig. Man sollte dankbar sein für diejenigen Eltern, die das nicht tun und deren Kinder bei Schuleintritt dennoch schulreif sind. Aber das Gegenteil ist die allgemeine Botschaft.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Carsten60

Ich war nicht im Kindergarten und beim ungestörten Draußenspiel mit Naturmaterialien, inklusive der Nadeln von Tannen wurde unsere Feinmotorik vermutlich besser geschult als durch die Förderangebote in Krippen und Kitas. Allein wenn man sieht, wie oft Kindergartenkinder ihr Spiel unterbrechen müssen, kann man sich nicht mehr darüber wundern, wenn es ihnen schwer fällt, sich in der Schule lange zu konzentrieren. „Ausspielen lassen“ klappt nicht mehr, wenn ein „Bildungsangebot“ auf dem Plan steht. Und es gibt so viele Materialien, die Naturerfahrungen ersetzen sollen. Zum Beispiel „Plastiksteine“ zum Balancieren in drei Größen…

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor

Ismirschlecht!
Andauernd wird von „Bedarfen“ der Erwachsenen gesprochen und die Grundbedürfnissen von Kleinkindern werden systematisch ausgeblendet.

Zu wenig Personal und verkürzte Öffnungszeiten werden dazu führen, dass nun noch mehr Kleinkinder wie Wanderpokale weitergereicht werden. Von früh bis spät. In den Krippen und Kitas, weil im Schichtdienst gearbeitet wird und Aushilfen eingesetzt werden müssen. Viele Eltern werden privat auch dafür sorgen, dass ihre die Kinder noch daheim von anderen betreut werden.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Voilà die Lösung:

-mehr, länger, härter arbeiten
-Teilzeit weg
-Gruppen vergrößern
-mal achtsam Yoga machen
-Frei Day: selbstbestimmtes Spielen, um ganz modern den individuellen Interessen gerecht zu werden
-eine hypothetische Hausmeisterstelle, die es bisher schon gab
-eine hypothetische Verwaltungsstelle, die es bisher schon gab
-die Kita-Leute in ihrer Verantwortung „stärken“, da man dort vor Ort ja am allerbesten weiß, was nötig ist.
-eloquentes Disputieren über Quer-, Seiten-, Um- und Neueinsteiger*innen, vielleicht irgendetwas mit dual, klingt auch fortschrittlich
-die beruflichen Ansprüche der EuE an sich selbst loben und weiter so!
-Erfassung von Fehlzeiten und -zahlen einstellen, das verbraucht kostbare Zeit, nicht wahr.
-Zahl der fehlenden Kräften auf 12.000 beziffern.
-Lüften, Digitalisierung, Chancen der KI und was sonst noch an Termini aktuell anliegt, bitte hier ergänzen: __________________

Oh ihr Götter,
dankt mir später,
aber schickt Gunstbeweis oder Geld sofort.

Last edited 1 Jahr zuvor by Dil Uhlenspiegel
TaMu
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Mal ein grünes Däumchen vorab, falls die Götter sich Zeit lassen

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

„mal achtsam Yoga machen“ – Das Achtsamkeitsgesülze zieht aber nicht mehr so gut. Wenn Karten gezogen werden und eine Kollegin der anderen etwas Nettes sagen soll oder so – dann werden manche Konflikte nur noch bewusster und die Veranstalter von Teamtagen nehmen die aufbrechenden Konflikte dann schon mal zum Anlass, der Leitung ein teures „Leitungscoaching“ anzubieten.

Hoffentlich wird der „Gunstbeweis Geld“ nicht an die Beraterzunft verpulvert. Auch an „Evaluationen“ könnte man vermutlich sparen, ohne dass es Kindern und ErzieherInnen schaden würde.

Mary-Ellen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Dil for president!
(non-monetärer Gunstbeweis)

Jedoch für ALLE hier bisher
Job-(be-)schreibenden Foristen dicke grüne Daumen und riesigen Respekt vor eurer Kita-Arbeit!
(Stand Sonntagabend)

abc
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Wie soll man den Teilzeit unterbinden bei unserer Kita sind nur die Mütter kleiner Kinder in Teilzeit was ja verständlich ist. Wenn man denen sagt Teilzeit geht nicht mehr kündigen die.

Dreamghost
1 Jahr zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Sie haben den hippokratischen Eid für Erzieher/innen vergessen 😉

Marion
1 Jahr zuvor

Zum Hausarzt darf ich mit positvem Coronatest mit Maske, Abstand und in der Praxis aufgestellter Spuckschutzvorrichtung, nicht mal meine Krankmeldung an der Anmeldung abholen.
Ein Kollege von mir, darf mit „normaler“ Erkältung nicht zu seinem Hausarzt in die Praxis. Er wird aufgefordert, jemanden zu schicken, der seine Krankmeldung abzuholt.
Andererseits haben Haus- und vor allem Kinderärzte aber kein Problem damit, Eltern zu empfehlen, ihr Kind mit Husten und permanent laufender Nase ruhig in die Kita zu schicken. „Ist nur ein Schnupfen.“ „Ist ein ganz normaler Husten.“
Mit Corona infizierte Kinder dürfen in die Kita, wenn sie keine Symptome haben.
Infizierte Eltern schicken ihre Kinder. Ist alles erlaubt. Wundern darf man sich dann aber auch nicht über die Folgen:
Bei uns seit November durchgehend mehr oder weniger krankes Kitapersonal. Grippe, Magen/Darm und ein büschen Scharlach.
Corona ist bei uns übrigens auch gerade wieder durch. Diesmal hat es, als letzte im Kollegium, auch mich erwischt. Alle anderen haben Corona schon mehrmals gehabt.
Es gehört seit Jahren (also schon seit Vorpandemiezeiten) zur Normalität in Kitas, daß die komplette Herbst/Winter-Saison durchgehend personeller Notstand herrscht. Aber ist schon ok. Scheiß auf die paar dauerkranken Erzieher. Scheiß auf durchgehenden Husten und ständig laufende Nasen bei Kindern. Gesundheit wird überbewertet. Die Eltern müssen arbeiten. Das ist wichtig. Nur das zählt.
Wie? Es gibt Erziehermangel?
Den Job will keiner mehr machen?
Viele verlassen den Beruf und suchen sich was anderes?
Aber warum nur? Das ist doch so ein schöner Beruf. Die leuchtenden Kinderaugen geben einem doch so viel zurück.
Ja, ja. Wenn aber die Augen nur noch leuchten, weil das Kind Fieber hat…? Ach was, nicht immer so dramatisieren!
Schiebt euren Kindern, wenn sie krank sind, vorne ein Antibiotkium und hinten ein Fieberzäpfchen rein.
Dann funktionieren die schon wieder. Die verkraften das schon.
Macht euch keine Gedanken. Das ist echt ok. Schlaft ruhig weiter….
Ich weiß, das ist böse, zynisch und gemein. Darum bin ich gerade ganz intensiv auf der Suche nach einer beruflichen Alternative. Ich mag mich nicht, wenn ich böse, zynisch und gemein werde.

SanSan
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Und es ist ja nicht so dass die Kinder es einem nicht sagen. Eltern die Kinder mit dem Satz: „Er hat ganz schön Schmerzen aber habe ihm gerade Ibu gegeben. Das müsste bald wirken“ ihre Kinder rein schieben. Man ruft an: „ihr Kind hat über 39 Fieber holen sie es bitte ab.“ „Ach was so schlimm? Muss ich es sofort abholen?“ Nein natürlich nicht lassen sie sich Zeit. Ist ja nicht schlimm wenn das gerade nicht mal 2 jährige Kind fast 40 Fieber hat. Und wir sind nicht mal verpflichtet zu Messen geschweige denn zu sagen wie hoch es ist. Wenn ein Kind jeden Tag mindestens 7 Std in der Kita ist sieht man einem Kind an wenn es krank ist oder nicht.
Kinder deren Rotz und die Augen vor der Kita weg gewischt werden. Nur dass man dann 15 min später sieht dass das Kind nicht nur fett erkältet ist sondern zudem ne Bindehautentzündung Entzündung hat. Aber erst einmal muss man ja jedes Kind annehmen denn die Eltern müssen arbeiten und macht man es nicht darf man ins Büro und der Leitung erklären weshalb man so handelt. Schön wären ja auch Leitungen die nicht nur Studiert haben um den Posten zu besetzten sondern die mal richtig in dem Erzieherberuf gearbeitet haben damit man nicht alles erklären muss. Weil die genau wissen wie es läuft. Einfach alles nur nich traurig

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  SanSan

„Schön wären ja auch Leitungen die nicht nur Studiert haben um den Posten zu besetzten sondern die mal richtig in dem Erzieherberuf gearbeitet haben damit man nicht alles erklären muss.“ – Gut möglich, dass es bald darauf hinauslaufen wird, dass studierte Fachkräfte auf einer Halbtagsstelle die übergeordnete Leitung für einige Einrichtungen des Trägers übertragen bekommen und der eigentlichen Leitung der simple, lästige und Zeit fordernde Kleinkram überlassen bleibt. Sie ist halt die pädagogische Leitung.
Wenn sich etwas in Kindergärten bewährt hat, damm waren es die flachen Hierarchien. Früher waren die Leitungen derart grottenschlicht für ihre Mehrarbeit bezahlt, dass sie nicht um ihre Stellung beneidet wurden. – Jetzt aber sorgen die miesen Rahmenbedingungen dafür, dass frisch ausgebildete Fachkräfte schleunigst ein Studium absolvieren wollen, um nicht immer im Gruppendienst bleibe zu müssen.

abc
1 Jahr zuvor
Antwortet  SanSan

Dann würde ich Mal die Leitung auswechseln wenn sie den Eltern nicht erklärt das kranke Kinder nicht in die Kita gehören und das durchsetzen. Was wollen die Eltern machen können doch gern sich ne andere Kita suchen

Nimue
1 Jahr zuvor
Antwortet  abc

Je nach Leitung werden die Eltern ja noch dabei unterstützt. Und der Träger macht eh nix.

Aktuell haben wir Magen und Darm sowie Fieber in der Kita. Mittwoch hatte ein Kind Durchfall vom feinsten, leider nur 1x. Wurde natürlich nicht abgeholt, obwohl der Virus in der Einrichtung ist. Leitung meinte: 2 bis 3x muss Durchfall sein, vorher lassen wir nicht abholen.

Ende vom Lied: ich war gerade erst 2 Wochen mit heftiger Bronchitis krank zuhause, hatte meine erste Arbeitswoche und jetzt bin ich wieder krank. Donnerstag ging Magen und Darm los und jetzt fieber ich hier vor mir her. Msl wieder ein Wochenende das I’m Eimer ist, mein Kind muss zurück stecken, weil ich mich wieder angesteckt hab. Mein Mann fängt seit heute auch an, bin gespannt wann mein Kind auch los legt.

Ich hab die Nase echt gestrichen voll! Und zum Dank darf ich mir noch anhören, welcher Tablettencocktail hilft, damit ich schnell wieder im Dienst bin. Während ich nicht da bin, wird über mich geredet.

Hach ja…. So ein sozialer Beruf ist was feines….

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Ich finde es nicht böse, zynisch und gemein, solche Gedanken öffentlich – für Erwachsene! – zu äußern. Wer intelligent und lebensklug ist, darf sich das doch anmerken lassen.

Was wir von der Politik, dem Verhalten vieler Eltern und den
für uns nicht nachvollziehbaren Aussagen der Vorsitzenden von manchen Ärzteverbänden halten, lassen wir uns nicht vor den Kindern anmerken. Aber gerade weil sich die Berufsgruppe in der Vergangenheit leider zu wenig gewehrt hat, muss jetzt um so mehr „ausgepackt“ werden.

TschinavonMauzen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Gerade einen Artikel gelesen, dass Eltern in einer Kita in Stuttgart, die Kinder wegen gekürzten Öffnungszeiten aufgrund Personalmangels, die Kinder aus Protest deutlich nach der Öffnungszeit abholen. Wo ist da der Respekt vor den ErzieherInnen und ihrer Arbeitsleistung? Wo der Respekt gegenüber euren Kindern, die in vielen Kinder einfach nur verwahrt statt optimal gefördert werden können?Und nein liebe Eltern ich kann bei aller Liebe nicht mehr hören, dass eure Kita 50 Stunden in der Woche fremdbetreut werden müssen, weil ihr Vollzeit arbeiten müsst. Geht’s nur noch darum dem Arbeitgeber zu gefallen? Ist euch die Qualität der Betreuung eurer Kinder so egal, hauptsache sie sind tagsüber versorgt und leben abends noch? Ja liebe Arbeitgeber ihr müsst dringend familienfreundlicher werden und ihr lieben Eltern, euch auch Mal am Arbeitsplatz für eure Kinder einsetzen. Nicht nur wenn es um Urlaub geht. Und nicht die Verantwortung n die völlig überlasteten ErzieherInnen abgeben. Danke

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  TschinavonMauzen

Gibt es einen Link zu diesem Artikel?

Erzieher sollten mal eine Anthologie schreiben: „So dreist können Eltern sein“. Uns tut es leid, wenn wir sehen, wie erschöpft vor allem die unter Mehrfachbelastungen leidenden Mütter von Kleinkindern sind. Aber eine Notfallmassnahme nicht zu respektieren, geht zu weit.

Hoffentlich sorgt der Träger dafür, dass die Fachkräfte eine juristische Beratung bekommen, sofern sie diese haben möchten. Und es lohnt sich vermutlich bei „Die Kitarechtler“ mal reinzuhören, denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sie zu dem Vorfall in Stuttgart etwas zu sagen haben.
Er wird kein Einzelfall bleiben.

dickebank
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Spätestens 15 Minuten nach Kita-Schließung die Kinder an das zuständige Jugendamt übergeben. Des weiteren Kündigung des Betreuungsvertrages seitens des Kita-Trägers bei dreimaligem Verstoß gegen die vertraglich festgelegten Betreuungszeiten.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  dickebank

Das würde vermutlich nur klappen, wenn eine Kindergartenleitung einen guten Draht zum Jugendamt hat. Wenn ich daran denke, wie mühsam es war, einen Jugendamtsmitarbeiter zu überzeugen, dass sein Einsatz bei einem nicht gut daheim versorgten Kind wirklich angebracht ist, gehe ich davon aus, dass man sich in diesen Konflikt von Amts wegen nicht einmischen würde.

Wenn das Team jedoch nicht minder resolut wie dei Eltern in Aussicht stellen würde, geschlossen zu kündigen, wenn die neu festgesetzten Schließzeiten nicht eingehalten werden, könnte das vielleicht eher wirken.
Es gab schon Drohungen mit der Kündigung mehrerer Kräfte oder des gesamten Teams.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Alle-Erzieherinnen-eines-Kindergartens-drohen-mit-Kuendigung,kindergarten336.html
Aber man sollte nichts ankündigen, wozu man im äußersten Fall nicht auch bereit wäre. Und es sind immer wieder die Erzieherinnen, die mit Rücksicht auf die Kinder nachgiebig sind. So gut kennen Eltern die ErzieherInnen!

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  TschinavonMauzen

Danke für den Link. Mich erinnert das Ganze an die Elternschaft, die sich während des ersten bundesweiten Streiks des Sozial- und Erziehungsdienstes mit „Elternstreik“ gegen den fortdauernden Streik der Erzieherinnen ausgesprochen haben. Vor Journalisten behaupteten sogar welche, ihre Kinder seien durch den Streik zu Bettnässern geworden. – Und die Erzieherinnen der angeblich einnässenden Kindern sagten, dass in ihrer Kita diese Kinder noch nie ohne Windeln gebracht wurden…

Um mit den Kindern mehr Harmonie im Alltag erleben zu können, sollten wir in Konflikten mit den Eltern vielleicht besser beharrlicher und bloß nicht so harmoniesüchtig sein. Nüchtern betrachtet überschneiden sich die Interessen von Kindern, Eltern und ErzieherInnen nur teilweise. Wenn wir wollen, dass es uns und den Kindern besser geht, kann das nicht angenehm folgenlos für die Eltern bleiben.

TschinavonMauzen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Natürlich muss und soll die Politik die treibende Kraft sein, wenn es um die qualitative Betreuung der Kinder geht. Sie sind eben die Zukunft unseres Landes und nicht umsonst bedürfen sie einer besonderen Fürsorgepflicht. Trotzdem geht das Thema uns alle an. Nicht nur engagierte ErzieherInnen oder LehrerInnen. Auch den Eltern und deren Arbeitgebern sollte daran gelegen sein, dass Kinder in den Kitas nicht nur verwahrt sondern auch optimal gefördert und betreut werden. Wir päd. Fachkräfte gehen seit Jahren auf dem Zahnfleisch. Um mehr Druck auf Seiten der Politik und auch der Arbeitnehmer zu machen brauchen wir den Schulterschluss mit den Eltern und dürfen nicht zum Spielball von Eltern und Politikern werden. Ich verstehe natürlich die Ängste der Eltern um ihren Arbeitsplatz und auch dass bei den momentan steigenden Lebensunterhaltskosten der Druck und Existenzängste noch größer sind. Trotzdem kann es weder Ziel noch Sinn der Sache sein, dass die Kleinsten in unserer Gesellschaft darunter leiden. Auch ihr liebe Eltern habt Verantwortung dafür eure Kinder gut versorgt zu wissen, auch ihr müsst eure Stimmen für ihr Wohl erheben, den die Kinder selbst sind zu klein um für sich und ihre Rechte einzustehen. Für eure Kinder ist es nicht am besten, wenn ihr vorm Arbeitgeber kuscht und sie dafür vernachlässigt. Das wird auch nicht durch den 4 Urlaub, die tollen Sport, Sprach-, Kunst und sonstige Kurse ( bei der die Kinder ja wieder weniger Zeit mit euch verbringen) weggemacht. Kinder wollen Zeit mit euch verbringen. Und immer nur Arbeit vorzuschieben, wird aus euren Kindern keine empathischen, selbstdenkenen Individuen machen. Sie werden nur lernen, dass es im Leben nichts wichtigeres als Arbeit gibt. Sie werden wie ihr, im Hamsterrad mitlaufen und wie ihr dabei frustriert und ausgebrannt sein. Ich sage nur “ Cats in the Craddle“ und ja ich habe zum Glück täglich mit Eltern zu tun, die gerne Zeit mit ihren Kindern verbringen. Die lieber weniger Konsum und dafür mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Und bei mir in der Einrichtung ist das zum Glück der überwiegende Teil. Ich kenne aber auch die andere Seite nur zu gut.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  TschinavonMauzen

Alle Schilderungen zu den alltäglichen Sorgen und Belastungen der Fachkräfte und der Familien kann ich gut nachvollziehen, aber die Bundespolitik sehe ich noch lange nicht als treibende Kraft für eine Entwicklung zum Besseren. Die Kommunen sind oft derart klamm, dass sie sich die Bezahlung der Erzieher nach dem TVöD SuE nicht leisten können. In den letzten Jahren wurde an der Einstellung anderer Mitarbeiter gespart, um – zum Teil mit Extrazulage – Erzieher zu gewinnen.Wenn private Träger Kitas übernehmen und der Ausstieg aus dem TVöD weiter zunimmt, verschlechtern sich möglicherweise wieder die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung. Gut, dass es jetzt bundesweit überall Kitafachkräfteverbände gibt.

Wo gab es in den letzten Jahren mit den Eltern den Schulterschluss, der zu bedeutsamen Erfolgen geführt hat? Nur wenige gingen bei Streiks mit und selbst wenn es mehr gewesen wären, hätte es nichts gebracht. Nicht nur einmal haben gewerkschaftzlich organisierte ErzieherInnen ein Tarifergebnis angenommen, dass sie auch hätten ablehnen können.

TschinavonMauzen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Das meine ich ja. Wir müssen an einem Strang ziehen. Und ja auch wir ErzieherInnen müssen mehr aufbegehren und mehr und klare Grenzen setzen. Ich komme ursprünglich aus der Behindertenhilfe.12 Jahre Kinderwohnheim und ja auch wenn es in den Medien nicht präsent ist, so ist der Pflegenotstand schon lange auch in der Behindertenhilfe angekommen. Nach dem 2 Burnout hab ich die Reißleine gezogen. Vor allem wollte und konnte ich dieses System nicht mehr unterstützen. Jetzt bin seit 3 Jahren in der Kita. Ich muss sagen wir sind tatsächlich gut besetzt. Vorausgesetzt es sind alle da, was so gut wie nie der Fall ist, denn die Krankenquote ist enorm. Ich selbst war in den 3 Jahren öfter erkältet als alle Jahre im Wohnheim zusammengenommen. Und die eigentlich gute Personaldecke nützt nichts wenn jede Woche mehrere Leute fehlen, weil die Kinder trotz krank in die Kita geschickt werden, weil man ja arbeiten muss oder was wie @Marion weiter unten schreibt, die Kinder trotz Elternzeit mit jüngerem Kind zu Hause, krank kommen,weil es für die Mutter sonst zu anstrengend ist. Familie und Kinder müssen einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen. Vor allem muss Care Arbeit als richtige und vollwertige Arbeit gesehen werden. Eltern müssen wieder Zeit für ihre Kinder haben und mit diesen auch Zeit verbringen wollen. Nicht das es am letzteren scheiterte, viele Eltern wollten, wenn sie könnten. Und dürften sie das, hätten wir mehr Zeit die Kinder aufzufangen, deren Eltern es nicht wollen. Es ist und bleibt ein Teufelskreis. And round and round it goes, where it stops, nobody knows

Last edited 1 Jahr zuvor by TschinavonMauzen
Nimue
1 Jahr zuvor
Antwortet  TschinavonMauzen

Ist es nicht von der Politik so gewollt, dass wir alle irgendwann ordentlich gedrillte Hamster sind? Passt doch gut wenn unsere Kinder schon so erzogen werden. Zwei Generationen weiter hat man ein folgsames Volk.

TschinavonMauzen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nimue

Na eben nicht. Das System kollabiert doch gerade. Wie will man unter diesen Bedingungen fleißige Arbeitsbienchen züchten. Wären Politik und Arbeitgeber wirklich zukunftsorientiert wären ihnen besonders an der guten Betreuung und Ausbildung gelegen, würden sie viel mehr in gute Betreuung und Bildung investieren. Das System der letzten Jahre hat doch erst mit zum Fachkräftemangel aller Orten geführt und nun haben wir noch Grundschüler, die in der 4 Klasse kaum lesen und schreiben können. Ergo das System funktioniert eben nicht. Ich bin Jahrgang 87 und hatte noch den Luxus zumindest bis in die weiterführende Schulzeit hinein von Oma und Mutter nach der Schule bekocht und betreut zu werden. Mein Vater hat Vollzeit gearbeitet, meine Mutter hat nachdem wir alle in der Schule waren wieder halbtags gearbeitet. Wir waren 4 Kinder zu Hause. Keiner von uns musste am Hungertuch nagen. Urlaub gab’s wenn überhaupt zur Tante an den Bodensee. Es gab einen Gameboy, den wir 4 uns teilten. Ausflüge haben wir mit dem Fahrrad gemacht, jeder von uns war in einem Verein. Bei Schulproblemen nahmen sich die Eltern Zeit. Mein Vater hat mit mir Lesen geübt, weil ich da Probleme hatte. Und er hatte einen körperlich anstrengenden Job und oft länger als 8 Stunden gearbeitet. Ich will meine Kindheit nicht als super harmonisch und idyllisch beschreiben. Gewiss war es auch für meine Eltern nicht soimmer leicht. Aber ich hatte auch diese Sicherheit, wenn ich nach Hause komme, ist jemand da. Heute haben wir diese unglaubliche Mehrbelastung der Mütter und hier muss dringend auch was getan werden. Trotzdem denke ich das vielen Eltern bewusst werden muss: Kinder brauchen vorallem eins und das ist Zeit mit ihren Eltern.

Nimue
1 Jahr zuvor
Antwortet  TschinavonMauzen

Du hast mich glaub ich falsch verstanden. Menschen die einfach nur noch machen und nicht hinterfragen sind viel einfacher zu lenken. Daher kommt es den Mächtigen doch gerade Recht, wenn wir aus Angst nur noch am Malochen sind und es unseren Kindern auch so beibringen. Bist nx, dann hast du nix. Die Pandemie hat doch wunderbar gezeigt wie man Menschen mit Angst und Verzweiflung lenken kann.

Oks
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Mein kleinste seit Geburt hat mit Nase Probleme,haben wir schon OP gemacht,läuft so wie so. Warum sol ich ihn nicht zum Kindergarten schicken??,? Jetzt er ist 2Jahen Schule,läuft Nase aber immer noch. Hm,das ist ein Nase läuft,nicht Grippe

SanSan
1 Jahr zuvor

Es macht mich einfach nur wütend. Ich strebe jetzt das Studium an. Nur, weil ich weiß, dass wenn es so weiter geht ich nicht lange im System-Kita bleibe. Und irgendwie muss man ja seinen beruflichen Arsch retten. Wie wäre es denn, wenn man die Gruppengröße minimiert? Entschuldigt, aber in anderen Ländern können Eltern auch keinen Kitaplatz bekommen, wenn sie ihn nicht selbst zahlen können. Nur wir sind wieder soooo doof und sagen „jeder hat einen Anspruch“. Wie viele Kinder habe ich von 7 bis 17 Uhr in der Einrichtung wo die Eltern nicht arbeiten gehen. Die sich nicht um ihre Kinder kümmern, aber immer mehr machen und dann jammern, dass es ja soooo anstrengend ist mit den 5 Kindern und dem Neugeborenen. Und gerade diese Kinder machen dir das Leben zur Hölle. Es ist normal mittlerweile, dass man dank der ach soo tollen *Augen ganz doll verdreh * offenen Arbeit unter Mittag, allein oder zu zweit mit 40 Kindern eine Wachgruppe leitet. Wo ist da die Kindeswohlgefährdung? Wo stellen wir da noch die Aufsichtspflicht ins rechte Licht? Ich liebe diesen Beruf, weshalb ich ihn nicht aufgeben möchte, aber zunehmendst macht er einen krank. Wenn man nicht einmal Kraft hat, nach der Arbeit, sich um sein eigenes Kind zu kümmern, dann ist es ein Zeichen. Und ich verstehe jeden der flieht, obwohl es mich unendlich traurig macht. Ja mehr Geld ist immer „toll“, aber was wir dringend brauchen sind weniger Kinder KEINE 17 auf einen Erzieher. Auch keine 12!! Was wir brauchen sind kompetente Erzieher (keine gerade fertig gewordenen die noch zusätzlich ein Kind mehr in der Gruppe bedeuten) sondern gut ausgebildete junge Leute die anpacken. Ich bin selbst noch jung. Jedoch sehe ich immer öfter, dass das was nach mir jetzt kommt , oftmals leider nicht ganz weiß was man da macht und aus allen Wolken fällt, wenn die Person mit einer Gruppe alleine ist. Was wir brauchen ist Wertschätzung für die Arbeit des Erziehers. Wenn Eltern vor Respektlosigkeit triefen ist es kein Wunder, dass deren Kinder es ihnen gleich tun. Allein der Wandel der Zeit hat keinen Raum für große Gruppen. Eltern belesen sich und erziehen ihre Kinder ihren Augen nach „Bedürfnisorientiert“ ohne Regeln und Grenzen und wozu führt es? Zu vielen Prinzen und Prinzessinen die es absolut nicht verstehen, dass sich in der Kita die Welt nicht um sie dreht. Ich könnte weiter machen, doch so langsam sind wir alle dieses Thema leid. Wir kämpfen darum gehört zu werden und auf politischer Ebene passiert einfach nichts. Oh Verzeihung! Doch! Noch mehr Kinder! 🙁

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  SanSan

Und weil unsere Gehälter gestiegen sind und die „Arbeitsplatzsicherheit“ phänomenal hoch ist, werden wir sogar von Eltern beneidet. Und wehe es trinkt eine was, um die Kehle zu befeuchten!

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor

Mit welchen Tricks werden eigentlich von allen möglichen Seiten Zahlen ermittelt?

So brenzlig es im Alltag auch ist – dass so viele Fachkräfte wirklich ernsthaft daran denken, ihren einstigen Traumberif aufzugeben, glaube ich erst, wenn entsprechend gekündigt würde.

Wann ist endlich Schluss damit, dass sich Fachkräfte in Umfragen auf manipulative Fragen einlassen? Ich habe den so genannten „Gute-Kita-Bericht 2021“ beim Bundesfamilienministerium kostenlos bestellt und erhalten. In einem länderübergreifenden Monitoring zur Zufriedenheit der Fachkräfte mit der Betreuungssituation ging es um die Zufriedenheit mit der Gruppengröße und zum anderen um die Zufriedenheit mit der Anzahl der Betreuungspersonen. Anhand einer Skala von eins bis sechs wurden Anworten gegeben, aus denen ein Mittelwert errechnet wurde. Auf dieser Skala bedeutete 1 „überhaupt nicht zufrieden“ und 6 bedeutete „sehr zufrieden“. Sowohl in 2019 und 2020 kamen noch erstaunlich schmeichelhafte Mittelwerte heraus.
In keinem Bundesland wurde eine spitzenmäßig hohe Unzufriedenheit bekundet und insgesamt bewegten sich die schmeichelhaften Ergebnisse von 4,3 bis zur recht hohen Zufriedenheit gemäß der Stufe 5!

Seite 92 des „Gute-Kita-Bericht 2021″: Knapp zwei Drittel des pädagogischen Personals gaben an, dass in den Kindertageseinrichtungen eines gute Personal-Kind-Relation erfüllt ist und dass mit der gegenwärtigen personellen Ausstattung den Bedürfnissen der Kinder entsprochen werden kann.“

Es war auch schon vor Corona vieles nicht in Ordnung!

amBergsee
1 Jahr zuvor

Ich habe gerade drei Fragen an eine künstliche Intelligenz gestellt, die von OpenAI trainiert wurde. Es war interessant zu sehen, wie die Antwort lautet.

1. Warum sind Erzieherinnen überlastet?

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Erzieherinnen überlastet sein können. Hier sind einige der häufigsten:

Übermäßige Arbeitsbelastung: Erzieherinnen haben oft viele Kinder unter ihrer Obhut und müssen gleichzeitig Aufgaben wie pädagogische Aktivitäten, Planung und Organisation, Reinigung und Pflege erfüllen.

Mangel an Personal: In vielen Einrichtungen sind die Erzieherinnen unterbesetzt, was zu einer Überlastung und hohen Stressbelastung führt.

Unzureichende Ressourcen: Erzieherinnen kämpfen oft mit begrenzten Mitteln, was es schwierig macht, die Bedürfnisse aller Kinder zu erfüllen.

Fehlende Unterstützung von Eltern und Verwaltung: Erzieherinnen können sich auch übermäßig belastet fühlen, wenn sie keine ausreichende Unterstützung von Eltern und Verwaltung erhalten, insbesondere bei Herausforderungen im Zusammenhang mit Verhaltensproblemen oder besonderen Bedürfnissen von Kindern.

Emotionale Belastung: Die Arbeit mit Kindern kann auch emotional anspruchsvoll sein, und Erzieherinnen müssen oft mit schwierigen Situationen und Herausforderungen umgehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Überlastung bei Erzieherinnen nicht nur negative Auswirkungen auf ihre eigene Gesundheit und Wohlbefinden hat, sondern auch Auswirkungen auf die Kinder haben kann, für die sie verantwortlich sind. Daher ist es wichtig, dass Erzieherinnen die Unterstützung und Ressourcen erhalten, die sie benötigen, um ihre Arbeit erfolgreich zu verrichten.

Warum verlassen so viele Erzieherinnen ihren Beruf?

Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum viele Erzieherinnen ihren Beruf verlassen. Hier sind einige der häufigsten Gründe:

Überlastung und Stress: Erzieherinnen arbeiten oft mit vielen Kindern gleichzeitig und haben eine Vielzahl von Verantwortungen, was zu hohem Stress und Überlastung führen kann.

Niedrige Bezahlung: Der Erzieherberuf ist oft mit einem niedrigen Lohn verbunden, was für viele Erzieherinnen ein Anreiz sein kann, einen anderen Beruf zu suchen.

Fehlende Unterstützung: Viele Erzieherinnen fühlen sich nicht genug unterstützt, sei es durch ihre Vorgesetzten oder durch politische Entscheidungen, was zu Frustration und Unzufriedenheit führen kann.

Mangel an Professionalisierungsmöglichkeiten: Manche Erzieherinnen fühlen sich in ihrem Beruf nicht gefördert und haben das Gefühl, dass sie keine Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern.

Physische und emotionale Belastungen: Die Arbeit mit Kindern kann physisch und emotional anstrengend sein, und einige Erzieherinnen können den Herausforderungen dieser Arbeit nicht gerecht werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass es keine einfachen Lösungen für diese Herausforderungen gibt. Um die hohe Fluktuation von Erzieherinnen zu verringern, müssen politische Entscheidungen getroffen werden, um den Beruf zu professionalisieren und bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, darunter bessere Bezahlung, mehr Unterstützung und Fortbildungsmöglichkeiten.“

Was müsste sich in Deutschland verändern, um für Erzieherinnen in Kitas bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen?

Um bessere Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen in Kitas in Deutschland zu schaffen, müsste sich Folgendes ändern:

Finanzierung: Es müsste mehr Geld in die Kinderbetreuung investiert werden, um den Bedarf an Personal, Ressourcen und Gebäuden zu decken.

Personalressourcen: Es müsste sichergestellt werden, dass jede Kita genügend Erzieherinnen und andere Fachkräfte hat, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden.

Lohnanpassungen: Die Löhne für Erzieherinnen müssten angehoben werden, um den Beruf attraktiver zu machen und um den Fachkräftemangel zu beheben.

Schulung und Fortbildung: Erzieherinnen müssten regelmäßig die Möglichkeit haben, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen zu verbessern, um eine hochwertige pädagogische Arbeit zu leisten.

Arbeitszeiten: Es müsste sichergestellt werden, dass Erzieherinnen angemessene Arbeitszeiten und Pausen haben, um ihre Arbeit effizient und effektiv zu leisten und ihre Gesundheit und Wohlbefinden zu schützen.

Anerkennung und Wertschätzung: Der Beruf der Erzieherin müsste angemessen gewürdigt und als wichtiger Bestandteil des Bildungssystems anerkannt werden.
Durch die Umsetzung dieser Veränderungen könnten bessere Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen in Kitas geschaffen werden, was zu einer hochwertigeren Kinderbetreuung und zur Bekämpfung des Fachkräftemangels beitragen würde.

Soviel zu den Antworten der KI

In den Kitas sind viele Erzieherinnen die diesen Beruf bewusst ergriffen haben. Warum? Weil wir mit Kindern arbeiten wollen.
Was macht es wohl mit uns, wenn wir in unserer täglichen Arbeit nicht einmal annähernd unsere „Ausbildungsinhalte“ umsetzen können?

Jeder vernunftbegabte Mensch, mit ein wenig „Herz“ versteht,

dass Kinder Menschen brauchen!

Menschen die ZEIT haben,

um zu sehen,

zu hören,

zu fühlen,

zu verstehen…

Menschen die beständig und verlässlich für Kinder und ihre legitimen Bedürfnisse einstehen können.

Was hat die KI noch gleich vorgeschlagen?

… Um die hohe Fluktuation von Erzieherinnen zu verringern, müssen politische Entscheidungen getroffen werden, …

(Ich arbeite seit Jahrzehnten mit Kindern und Eltern. War lange Jahre Leitung einer großen Kita. Arbeite heute in Teilzeit. Warum? Weil ich „das alles“ sonst nicht mehr „aushalte“. Warum fühle ich mich von einer KI besser verstanden, als von zahlreichen Entscheidungsträgern?)

Nimue
1 Jahr zuvor

Ich hab da eine ganz lustige Idee:

Die Politik sorgt dafür, dass Mütter wieder 3 Jahre zuhause bleiben können nach Geburt der Kinder. So dass die Kleinen die ersten 3 Jahre ihres Lebens mit den wichtigsten Menschen zusammen sein können. Viele Kinder sehen die Erzieher länger und öfter, als ihre eigene Familie.

Arbeitgeber müssen Familienfreundlicher werden, sprich Kind krank, ein Elternteil kann ohne Sorgen und Druck sein krankes Kind zuhause pflegen.

So könnte man schon mal die U3 Betreuung abschaffen und hätte wieder deutlich mehr Erzieher für den Ü3 Bereich.

Stellt Hauswirtschaftskräfte ein, damit die Erzieher sich um die Kids kümmern können und nicht stundenlang mit Frühstück herrichten, essen begleiten, Geschirr her und wegräumen, sowie Abwasch oder Spülmaschine ein und ausräumen beschäftigt sind. Das gleiche natürlich auch fürs Mittagessen und die Obstpause am Nachmittag.

Eine Büro oder Verwaltungskraft, die sich mit dem ganzen Papierkram beschäftigt und am Telefon sitzt.

Etwas mehr Geld für die Instandhaltung der Gebäude, Möbel und Wände wäre ein Träumchen, damit man sich nicht wie auf dem Sperrmüll fühlt. Außerdem mehr Geld für die Anschaffung von Materialien und Möbeln.

Hausmeister, die nicht noch für tausend andere Objekte zuständig sind, damit die Einrichtungen auch tatsächlich gepflegt werden können und man nicht in seiner Freizeit noch vorbei kommt und mit dem Ehemann einiges repariert.

Realistische Konzepte, die auch umgesetzt werden können, vor allem auch zeitlich und nicht nur auf dem Papier was her machen.

Mehr Gesundheitspflege und Angebote für die Mitarbeiter, sowie mehr Urlaub/Schließungszeiten (tut auch den Kindern sehr gut).

Unser Staat ist einfach nur noch Menschenunfreundlich.

Eltern sind gezwungen arbeiten zu gehen (beide, wenn sie denn noch zusammen sind), durch die ganze Industrialisierung und 24 Stunden Leistungsfähigkeit in vielen Betrieben gibt es immer mehr Schichtarbeit in zwei bis drei Schichten. Wie sollen Eltern ihre Kinder da noch sehen und betreuen? Die Eltern stehen so heftig unter Druck und in finanziellen Nöten (teilweise auch hausgemacht: ich brauch den größeren Fernseher, das neuere Auto, die Markenklamotten), dass wenn sie von der Arbeit kommen einfach nur noch platt sind. Wie leicht ist es dann, wenn man die Kids abgeholt hat, sie vor den nagelneuen Fernseher zu setzen, oder ihnen das Tablet oder Handy in die Hand zu drücken. Erstmal Akku aufladen, dann schaffe ich zumindest noch das Abendessen.
Die Kinder sind völlig drüber, weil sie von 7-17 Uhr in der Betreuung sind und Dauerbeschallt wurden, keine Möglichkeit haben, sich mal kurz zurück zu ziehen. Nach der Betreuung evtl weitere Betreuung durch Oma, Opa, Tante, Onkel oder Tagesmutter. Wenn dann endlich der ersehnte Mensch (Mama und/oder Papa) da ist, haben die keine Zeit (Haushalt, selbst ko von der Arbeit, oder müssen sogar noch etwas von zuhause arbeiten), also weitere Beschallung durch TV oder Apps auf dem Tablet etc. Dann soll es ins Bett gehen, aber die Kinder möchten noch Zeit haben, Zeit mit dem Menschen, der ihnen am wichtigsten ist, doch die wollen oft schnell Feierabend haben, weil sie selbst den ganzen Tag funktionieren mussten, oft zögern die Kids das Schlafen hinaus, trotzdem klingelt der Wecker am nächsten Tag wieder in der Frühe und das Hamsterrad dreht sich ab 7 Uhr wieder.

Das gleiche kann man auch auf Schulkinder beziehen.

Merkt unsere Gesellschaft eigentlich noch was?

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Nimue

Danke für den ausführlichen Beitrag!

Wie viele Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer fänden es momentan – losgelöst von ideologischen Wünschen – sinnvoll, wenn der Rechtsanspruch zumindest für die unter Zweijährigen stark eingeschränkt oder auf Jahre ausgesetzt würde?

Dann gäbe es wieder mehr Erzieher, die in Heimen und Schulen arbeiten könnten. Die Jugendämter könnten auch mehr ErzieherInnen einstellen.

War es nicht perfide von unseren Bundestagsabgeordneten, erst den Rechtsanspruch auf Betreuung der Jüngsten zu schaffen und erst nachdem die angeblich „bedarfsgerechte Betreuung“ mehr schlecht als recht angeleiert war, auch noch den Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung der Grundschüler durchzusetzen?

Vor Jahren waren unseren Volksvertretern die Kinderpflegerinnen für die neuen tollen Krippen nicht gut genug. Nur studierte Fachkräfte und Erzieherinnen sollten die Kleinsten betreuen dürfen. Aber jetzt sollen Ungelernte – kurz geschult – ausgerechnet dort die Lücken füllen, wo die Fachkräfte wegen zu mieser Betreuungskonditionen gekündigt oder ihre Arbeitszeit verkürzt haben.

Nein, so wird das nichts mit „guten Kitas“!

Nimue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Angelika Mauel

Ich liebe meinen Job, eigentlich. Jedoch werden die weinenden und nach Mama oder Papa rufenden Kinder immer mehr. Es zerbricht mir jeden Morgen das Herz, wenn ich diese Kinder dann morgens von den Eltern abpflücken muss, damit diese Arbeiten gehen können.
Wenn man dann noch personell unterbesetzt ist, oder unfähige Vertretungskräfte hat, oder Bufdis die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, wird der Arbeitsalltag nicht besser.
Hinzu kommen die ganzen „traumatisierten“ Kinder, wo es zuhause nicht rund läuft, Eltern sich trennen und schlammschlachten über die Kinder führen. Corona geschädigte Kinder, weil sie fast 3 Jahre ausgegrenzt wurden oder mit überängstlichen Familien zusammen leben.
Mein Sohn, mittlerweile 10 Jahre alt, konnte 2021 keine Gesichter mehr malen, weil er überall nur noch Maskenträger gesehen hatte. Obwohl er selbst eine Befreiung hat und wir versucht haben, ihn wie vor der Pandemie leben zu lassen und Orte mit Maskenpflicht gemieden haben.

Die ganzen Homeoffice geschädigten Eltern, die damals keinen Platz in der Notbetreuung bekommen hatten, weil sie ja im Homeoffice waren, die Arbeit und Kinder unter einen Hut bringen mussten. Wie herrlich einfach, wenn man dann auf Playstation, Switch, Netflix und Youtube zurückgreifen kann. Natürlich wurden die Inhalte nicht immer kontrolliert, so dass die Kids sich all zu häufig mit nicht altersgerechten Dingen beschäftigt haben.

Das Wetter Problem der modernen Gesellschaft. Hui, ist kalt oder bewölkt, da gehen wir lieber nicht raus. Könnte ja regnen. Es gibt nur noch wenig Kinder die tatsächlich gerne draußen spielen. Und wenn, dann braucht es nen super abgespaceten Spielplatz. Naturmaterialien? Neee lieber nicht. Die sind dreckig und machen krank.

Ne Bekannte von mir desinfiziert sogar Salatgurken seit der Pandemie und gibt sie dann ihren Kindern.

Die Welt ist einfach nur noch verrückt und selbständig, sowie logisch denken kann kaum noch einer.

Was zählt ist: als erstes ICH dann kommt wieder ICH, danach nochmal ICH und wenn dann noch Zeit ist, dann vielleicht noch jemand anderes.

Marion
1 Jahr zuvor

Inzwischen gibt es immer mehr Kinder, die mit ganz normalem Spielzeug, (Puzzle, Bausteine, Eisenbahn, Brettspiele…), nichts mehr anfangen können. Solche Kinder mäandern den ganzen Tag ziellos durch den Raum, können sich aus sich selbst heraus mit nichts wirklich beschäftigen und brauchen permanent Impulse von der Erzieherin, um mal für wenige Minuten bei einer Sache zu bleiben.
Wenn man solche Kinder fragt, was sie zu Hause am liebsten spielen, antworten sie „Handy“ oder „Tablet“. Diese Kinder sind es gewohnt, sich nur mit Dingen zu beschäftigen, bei denen etwas piept und blinkt. Viele kennen es gar nicht mehr, mal ein Brettspiel zu spielen, weil sie das daheim auch nie machen. Das sind aber nicht unbedingt Kinder aus prekären oder vernachlässigenden Familienverhältnissen. Die Eltern lieben ihre Kinder sehr und wollen durchaus das Beste für sie. Aber sie wissen gar nicht mehr, wie man sich altersgemäß und sinnvoll mit Kindern beschäftigt.
Häufig sind sie überfordert. Sie möchten ihrem Kind jeden Wunsch erfüllen, scheuen davor zurück auch mal „nein“ zu sagen und geraten irgendwann an ihre Grenzen, weil ihnen ihr Kind schon mit drei Jahren nur noch auf der Nase herumtanzt. Dann sind sie erleichtert, wenn die Kleinen in der Kita sind und merken schnell, wie gut es ihnen tut, der Spirale aus Streß, in die sie sich durch völlige Verwöhnung des Nachwuchses hineinkatapultiert haben, zu entkommen. Da kommt es dann häufig vor, daß nach der Eingewöhnungsphase schon bald der Wunsch nach einer Erhöhung der Buchungszeiten geäußert wird.
Daß sind dann oft die Kinder, bei denen wir Erzieher uns wundern, warum sie immer bis zuletzt in der Kita sind, obwohl Mama mit dem jüngeren Geschwisterchen noch zu Hause ist. In Gesprächen hört man dann schon mal heraus, daß zwei Kinder gleichzeitig zu anstrengend sind.
Ich will hier wirklich kein pauschales Elternbashing betreiben. Die meisten der Eltern leisten Großartiges. Aber wir nehmen in den Einrichtungen doch auch wahr, daß die Tendenz dahin geht, daß Kindern immer öfter wichtige soziale Basiskompetenzen fehlen. Wenn ich aber nun als Erzieherin in einer Kindergartengruppe immer mehr Kinder habe, die sich ohne meine Hilfe überhaupt nicht mehr selbst beschäftigen können, die ständig in Konflikt mit anderen geraten, weil sie kein altersgemäßes Sozialverhalten haben, die wegen jeder Kleinigkeit sofort außer sich sind, weil sie nie gelernt haben mit Frustrationen umzugehen, die sich nicht an allgemeingültige Regeln halten können, weil sich zu Hause alles nach ihnen richtet, die von sich aus nicht in der Lage sind eine Beschäftigung zu finden und wie eine überdrehte Aufziehmaus durchs Zimmer rennen, die mit dreieinhalb immer noch gewickelt werden müssen und dann muß ich mich auch noch um diejenigen kümmern, die irgendwie total platt herumhängen, weil sie nicht wirklich gesund sind, ja glaubt denn tatsächlich jemand, daß man das schaffen kann, wenn dazu noch die halbe Belegschaft wegen Krankheit ausfällt?
Leute, DAS KANN NICHT GEHEN!!!
Und das muß auch endlich mal in die Köpfe der Eltern, der Arbeitgeber und der Politiker rein.
Mittlerweile hoffe ich regelrecht auf den völligen Zusammenbruch des Systems. Wir müssen wirklich an den Punkt gelangen, wo NICHTS mehr geht. Väter und Mütter müssen dastehen und nicht mehr wissen, wo sie mit ihrem Nachwuchs hin sollen, weil das System Kita am Boden liegt. Erst dann wacht der Rest der Gesellschaft auf. Erst dann wird es zu Veränderungen kommen. Selbstverständlich wird von den Hauptverantwortlichen dann keiner Schuld gewesen sei.
Das konnte man schließlich alles nicht vorhersehen.
An Eltern, die ihre Kinder, trotz Husten, Schnupfen oder anderer Unpäßlichkeiten, in den Kindergarten bringen, hätte ich noch folgende Bitte: Nicht aufregen, wenn die Kita wegen Krankheitsausfällen beim Personal mal wieder nur eingeschränkte Öffnungszeiten anbieten kann. Das habt ihr mitverursacht. Danke.

Angelika Mauel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Och, aufregen können die Eltern sich doch, wenn ihre enormen Anspruchshaltungen nicht erfüllt werden. Mir würde auch ein Schild gefallen. „Ab sofort gehen wir mit gutem Beispiel voran und kommen nicht mehr krank in die Kita.“

Längere Schließzeiten oder die Aufnahme von nur wenigen Kindern pro Gruppe würden schnell dafür sorgen, dass der allgemeine Krankenstand sinkt.

Dorina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Marion

Dem ist kaum mehr etwas hinzuzufügen. Die Kinder von heute sind absolut nicht mehr die Kinder die sie eigentlich sein sollten.Es sind kleine Prinzen und Prinzessinnen die in der Realität nicht klar kommen und es als Erwachsene unglaublich schwer haben werden.Die Zukunft wird eine Katastrophe. Erziehung muss hauptsächlich zuhause passieren.Erzieher sind keine Zauberer.Es muss schnell etwas passieren.Ich hoffe auch auf einen schnellen Total-Zusammenbruch des Kita Systems.Um hoffentlich Ernüchterung zu bekommen. Nochnicht mal die Lockdowns während der Pandemie haben die Augen geöffnet. Es wird jeden Tag schlimmer. KATASTROPHE!!!!!

Yvonne
1 Jahr zuvor

Seit 1.Dezember bin ich raus aus dem Erzieherberuf. Mir geht es nicht gut mit dieser Entscheidung. Aber es ging nicht mehr anders. Als alleinerziehende konnte ich dem ständig wechselnden Dienstplänen nicht mehr gerecht werden. Dann noch die ganze Planung, Vorbereitung und Organisation nach Feierabend. Ich hatte das Gefühl kein Privatleben mehr zu haben. Dann war eine Netzhautablösung der überlaufende Tropfen gewesen. Diese hätte verhindert werden können, bin aber erst im Urlaub zum Arzt, weil ich nicht ausfallen wollte. Ich habe gern als Erzieher gearbeitet aber der Preis war letztendlich zu hoch:-(

Schmidt
1 Jahr zuvor

Es nicht nur Sache der Kommune sondern Hauptsache eine Sache der anerkennung, gerechte Bezahlung, nicht Ausbeutung etc.. Ich verstehe das die Leute kündigen und keine Lust mehr haben, sie sind ausgelaugt, kaput

Daphne
1 Jahr zuvor
Antwortet  Schmidt

Genau,
es ist ganz einfach eine Sache der Wertschätzung und des Geldes, in Form einer angemessenden Bezahlung (mind. 500 Euronen mehr)
Und genau daran mangelt es.
Die finanziellen Förderungen bekommen genau die, die diesen aufopfernden Beruf nicht schätzen und nur fordern – auf Deutsch: Die Eltern. Im Grunde stehen die staatlichen finanziellen Förderungen dem Kita-Personal zu, denn: Was nichts kostet ist nichts wert. Das sieht man ja.

Nimue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Daphne

Und we3die Fachkräfte jetzt monatlich 500 Euro mehr in der Tasche haben, ändert es etwas an den Zuständen und Problemen in Kitas?
Es muss viel mehr passieren, als das die Fachkräfte mehr Geld haben. Der ganze Job, die gesamte Institution Kita muss sich ändern!

Thea Stolte
1 Jahr zuvor
Antwortet  Daphne

Das Geld ist es nicht. Viele hält sogar die mitlerweile recht gute Bezahlung weil man ungelernt in anderen Bereichen eher weniger verdienen würde.

Es ist die Personaldecke und die Gruppenstärke. Das sich permanente zerreißen. Ich selbst habe meine Kinder in eine I- Gruppe gegeben, für die ich weiter fahren musste aber so wusste das dort die Bedingungen besser sind als im Regelsystem

Jenke
1 Jahr zuvor

Verkürzte Öffnungszeiten sind schon mal ein guter Anfang, um wieder Qualität in die Betreuung zu bringen. Nichts ist so wichtig gerade bei unserer demografischen Entwicklung, wie das die Kinder, die wir haben, sich gut entwickeln. Erzieher sind am Kindswohl nicht am Wirtschaftswohl interessiert! Das vorallem Pädagogen ihre eigenen Kinder oft lieber zu Hause betreuen in den ersten Lebensjahren und danach auch nur in bestimmte Einrichtungen bringen und das nicht überstrapazieren, sagt doch alles. Viele kommen auch gern zurück oder bleiben, wenn die Kindereinrichtungen wieder familienergänzend und nicht immer mehr familienersetzend arbeiten und das natürlich für Wertschätzung und eine gute Bezahlung. Es ist auch sehr bemerkenswert, dass mit zunehmenden Ausbau der Ganztagesbetreuung und Schulen, dass Leistungsvermögen der Kinder abgenommen und psychische Auffälligkeiten immer mehr zugenommen haben. Stärkt die Familien! Stärkt Teilzeitmodelle, die kein Hindernis für eine Karriere sein sollten und honoriert die Erziehungsarbeit durch entsprechende Bezahlung und Rentenansprüche. Wo leben wir denn, dass diejenigen, die für unsere Zukunft arbeiten an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden?

Bärbel Scharlowsky
1 Jahr zuvor

Wenn Kinder von 6.30 – 21 Uhr in die Kita sollen , dann frage ich mich wofür man Kinder in die Welt setzt . Das werden Kinder die eine gestörte Bindung zu ihren Eltern haben werden . Ein kleines Kind bis 3 Jahren gehört zur Mutter , und nicht in die Kita , in Fremde Hände . Macht sich überhaupt noch jemand Gedanken wie ein Kind sich dabei fühlt .

Thea Stolte
1 Jahr zuvor

Ich arbeite jetzt seit 2006 in diesem Beruf und muss tatsächlich auch sagen, dass ich in den letzten Jahren gedacht habe das ich diesen Beruf aufgeben muss, weil ich das in dieser Form nicht mehr aushalte. Der permanente Druck, das schlechte Gewissen wenn man Urlaub hat, dass nie genug Personal da ist, die frustrierten Eltern und immer auffälligere Kinder durch das verkorkste System.

Ich hatte Glück und habe eine neue Stelle in einer rein heilpädagogischen Einrichtung gefunden. 3 Gruppen á 16 Kinder davon 3 oder 4 mit ANERKENNANNTEM Förderbedarf und jeweils 2 Erzieher*innen und ein/e Heilpädage/in durchgehend verpflichtend in der Gruppe. 3 Personen auf 16 Kinder. Inklusion. Zeit für Angebote. Ein Traum. Das macht was mit den Kindern. Ich komme ganz anders von der Arbeit. Vorher war es nurnoch Quälerei…..

Scholl Ute
1 Jahr zuvor

…ähnlich auch bei Lehrern !!!
Respektlosigkeit u.Unwillen beim Lernen macht hilflos.Die Eltern meinen, mit Abgabe in Kita oder Schule müssen sie sich nicht mehr einsetzen ??? Falsch !! Das Elternhaus ist verantwortlich für den Werdegang ihrer Kinder !!!
Ich verstehe die Lehrkräfte sehr gut!!

Nimue
1 Jahr zuvor
Antwortet  Scholl Ute

Die Zeiten, in denen ein Elternteil (früher meist die Mutter) zuhause ist und die Kinder ordentlich betreuen und auch bei Hausaufgaben begleiten kann, sind lange vorbei!
Viele Eltern rotieren in ihrem Hamsterrad aus Familie und Job, teilweise im 3-Schicht-system. Die Eltern sind oft selbst völlig fertig und haben kaum noch Kraft, oder Zeit dann noch stundenlang Hausaufgaben zu machen.

Unser Sohn (5. Klasse) sitzt fast täglich ca 2 Stunden an den Hausaufgaben. Während vormittags in der Schule oft nur Filmchen geguckt werden, oder Vertretungsunterricht stattfindet. Wir begleiten ihn täglich bei den Hausaufgaben und obwohl wir ein stabiles Elternhaus sind mit einem normalen Bildungsniveau, kommen auch wir an manchen Tagen an unsere Grenzen, vor allem wegen der Masse an Aufgaben. Wir gehen auch beide arbeiten, mein Mann Vollzeit und ich in Teilzeit.

Beide Systeme sind einfach nur noch kaputt, Kita und auch Schule gehören von Grund auf erneuert! Es gibt so viele Studien und Wissenschaften zum Thema Kleinkindpädagogik, motiviertes Lernen usw. Warum finden all diese Studien keine Berücksichtigung bei den Gesetzgebern?
Warum sind immer noch die Länder für alles verantwortlich, während der Bund die Gesetze macht?

Die Erwachsenen müssen ordentlich arbeiten, schade, dass sie ne zeitlang wegen der „Gören“ nur halbe Leistung bringen, also sind wir Arbeitgeberfreundlich und organisieren ein Konstrukt, welches Gesellschaftlich anerkannt wird und die Last (die Gören) eben weg organisiert. In den Einrichtungen werden die „Gören“ dann weiter zu fleißigen Arbeitsbienen gedrillt, damit sie später noch besser funktionieren als ihre schnöden Eltern, die selbst noch ne glückliche Kindheit hatten.

S.G.
1 Jahr zuvor

Warum nicht gleich wieder Wochenkitas(wie sie es einst gab und wir uns damit zurueckentwickeln),,das alle Eltern brav volltags arbeiten koennen oder besser noch,erst garkeine Kinder mehr bekommen .
Meine Tochter ist alleinerziehende Mama und arbeitet volltags,sprich,sie ist mit Pausen oft 9 Stunden am Tag auf Arbeit,eine Vollzeitbetreuung geht aber max.nur 9 Stunden und ist ein sehr langer und anstrengender Tag auch für die kleinen.
Ist es verantwortungsbewusst,ein Kind abends nach 9 aus der Kita zu holen,aus dem Schlaf zu reisen um es danach zu Hause gleich wieder ins Bett zu bringen?
Sowas kommt sicher von einem Mann der sich darüber nie wirklich Gedanken machen musste,wie viele Eltern,Omas und Opas das gestemmt bekommen.

Makkus
1 Jahr zuvor
Antwortet  S.G.

Es gibt auch Menschen, die keine Unterstützung von Omas/Opas haben. Leider ist nicht planbar, wie eng das private Unterstützungsnetz ist.

TschinavonMauzen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Makkus

In meiner Kita unterstützen sich die Eltern gegenseitig, denn Oma und Opa arbeiten mitunter selbst noch. Die Lösung mag auch nicht optimal sein. Ich würde mein Kind aber auch lieber zur Betreuung einer mir und meinem Kind bekannten Familie mitgeben, also sie dem von mir unbekannten 70 jährigen Onkel Klaus, der die Betreuung in der Kita bis 21.00 Uhr übernimmt.

Sand
1 Jahr zuvor

Dürfen Krankenschwestern und Kellnerinnen also keine Kinder haben wenn die Kita nur Büroöffnungszeiten hat

TschinavonMauzen
1 Jahr zuvor
Antwortet  Sand

Doch natürlich. Aber Öffnungszeiten bis spät in den Abend sind einfach hanebüchen. Den die meisten kleinen Kindern schlafen schon längst um 21.00 Uhr und würden dann aus dem Schlaf gerissen. ich bezweifle das Erwachsene gerne mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen werden wollen. Aber von kleinen Kindern erwarten wir dann, das sie dies regelmäßig über sich ergehen lassen. Eine alleinerziehende Pflegekraft aus meiner Gruppe hat Spät- und Nachtschichten privat abgedeckt, damit das Kind in vertrauter Umgebung schlafen kann und wenn es in der Nacht aufwacht vertraute Personen (eine Freundin der Mutter) um sich hat. Wenn schon müsste das Kind in der Kita übernachten und die Mutter könnte es am morgen abholen und hätte dann genau wie viel Stunden Zeit bevor sie das Kind wieder in die Kita bringen muss. Dann kommt das Kind mitten am Tag in die Kita. Ausflüge und Bildungsaktivitäten fallen komplett weg. Denn in einem 24/7 Schichtsystem bei dem die Kinder alle zu unterschiedlichen Zeiten kommen ist es kaum möglich einen strukturierten Tagesablauf anzubieten. Bzw. Braucht eine solche Einrichtung ein erhebliches Mehr an Personal. Es fehlt aber jetzt schon an allen Ecken und Enden und
der Job wird nicht attraktiver , wenn man die Arbeitszeiten ausweitet und ein 3Schichtsystem anbietet. Im übrigen gibt es auch alleinerziehende ErzieherInnen und wo bringen, die dann ihre Kinder unter? Es braucht also mehr in unserer Gesellschaft als längere Öffnungszeiten in den Kitas. Im übrigen habe ich viele Jahre im 3Schichtsystem gearbeitet. Mütter wurden wo es ging entlastet. Gerade junge oder ältere KollegInnen waren gerne bereit, die Schichten zu übernehmen, die für Mütter oder Väter schwierig waren. Natürlich gibt es auch Mal Neid und auch kinderlose KollegInnen haben Mal was vor, da liess sich aber meist ein Kompromiss finden und falls nicht haben sich die KollegInnen immer ein kleines Dankeschön einfallen lassen. Es geht wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen.

Oks
1 Jahr zuvor

Was?! Bis 21 Uhrund noch ohne WE lächeln, unser schön um 19.30 im Bett liegen. Nein, definitiv NEIN!!! Also nehmen die Kinder nur zum Schlafen, toll!!!

Dorina
1 Jahr zuvor

Über die Realität können nur Erzieher/innen berichten die sich das ganze Leid der Kinder täglich antun müssen. Ich selbst bin auch bald raus aus dem Wahnsinn und kann das nicht mehr mittragen. Mein ehemaliger Traumjob hat nichts mehr mit Kindeswohl zu tun.Ich bin selbst Mama.Ich kann es nicht verstehen, wie die meisten Kinder so lange wie möglich in die Fremdbetreuung abgeschoben werden.Es gibt doch keine kostbarere Zeit als mit seinem eigenen Kind.

Dorina
1 Jahr zuvor

Warum Überlastung und daher Flucht aus dem einst geliebten Job???????
Gründe::
Man fühlt sich wie der Depp der Nation und soll Unmögliches möglich machen.Eigentlich sind wir Erzieher doch nur die etwas besser bezahlten Babysitter der Eltern.
UM die Bedürfnisse der Kinder geht es schon lange nicht mehr in Kindertagesstätten.

Hauptsächlich ist die Gesellschaft Schuld..diese Respektlosigkeit uns Erziehern und den eigenen Kindern gegenüber nimmt immer mehr zu.In den seltensten Fällen haben die Eltern Existensnöte und müssen ihre Kinder fremdbetreuen lassen.Es ist halt einfacher…weil es mitunter auch anstrengend sein kann ,sich selbst um sie zu kümmern.Eltern sind in Elternzeit- Kinder gehen trotzdem den ganzen Tag in die Betreuung!? Sowas sollte vom Staat nicht gefördert werden.Wie krank manche Kinder in den Kindergarten gebracht werden ist auch absolut erschreckend. Ich würde mich schämen, meinem Kind und den anderen Menschen in der Kita so etwas anzutun.
Die Gesellschaft braucht sich nicht zu wundern, warum wie Erzieher fliehen.Bei solch einem Egoismus und solcher Respektlosigkeit.
Selbst die meisten Kinder haben keinen Respekt mehr und sehen nur noch sich.Aber sie mache ich nicht verantwortlich. Sie spiegeln nur das Verhalten ihrer Eltern:-(((((((

Edgar Roll
1 Jahr zuvor

Boris Palmer ist der einzige Politiker, der immer wieder konkrete und sachliche Vorschläge macht. Alle anderen Politiker, quer durch alle Parteien, sind „Schwätzer“ ohne Substanz. Diese Republik bräuchte noch viele Palmers. Der Flüchtlingsgipfel zuletzt, wieder nur Gerede, Streit ums Geld usw. Es ist frustrierend in diesem Land.

Tobi
1 Jahr zuvor

Ich finde ein Aspekt ist die Zunahme an schwierigen Kindern

Tobi
1 Jahr zuvor

Wie sehr würde ich mir deutlich kleinere Gruppen wünschen