Bundeskanzler sagt zehn Jahre Lehrermangel voraus: „Das wird ’ne große Nummer“

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor einem wachsenden Problem fehlender Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen gewarnt. «Wir müssen uns natürlich vorbereiten zum Beispiel auf eine Situation von Lehrermangel. Das, glaube ich, haben viele noch nicht vorhergesehen», sagte Scholz am Samstag bei einem Bürgergespräch in seinem Bundestagswahlkreis in Potsdam.

Spitze gegenüber Markus Söder: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Foto: Shutterstock / Midary

«Das wird ’ne große Nummer, weil das überall in Deutschland gleichzeitig der Fall ist und überall Lehrerinnen und Lehrer fehlen. (…) Ich befürchte, das wird uns die nächsten zehn Jahre umtreiben und nicht einfach verschwinden», sagte Scholz, dessen Frau Britta Ernst (ebenfalls SPD) Bildungsministerin in Brandenburg ist.

Der Bundeskanzler brachte Bayern als Beispiel für Lehrermangel. «Herr Söder hat sogar gesagt, wir klauen Lehrer aus anderen Ländern – sehr solidarischer Vorgang, wenn ich sagen darf», sagte er schmunzelnd mit Blick auf Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). In einigen Ländern werde die Stundenzahl der Lehrer angehoben, in anderen werde über höhere Klassenfrequenzen diskutiert. News4teachers / mit Material der dpa

KMK-Kommission sagt 20 Jahre Lehrermangel voraus – sie empfiehlt: Mehrarbeit für Lehrkräfte, Hybridunterricht, größere Klassen

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Mika
1 Jahr zuvor

Ja, das hat wohl keiner vorausgesehen, weder der Grinseschlumpf noch seine Gemahlin. Ist ja auch kaum vorstellbar, dass niemand mehr in diesen ruhigen Hafen einfahren will, in welchem Verbeamtung, eine Arbeitszeit von 12 bis Mittag, bisschen „Buch aufschlagen, Seite 24/3 rechnen“ und permanente Ferien locken. Vermutlich sind die Bewerber aus Angst vor Boring weggeblieben. Da muss man sie wohl mit größeren Klassen, Mehrarbeit und Teilzeitverboten anlocken – das funktioniert so sicher wie die Scholzbazooka… so langsam macht mich das infantile Gehabe unserer PolitikerInnen nur noch wütend!

Enjoy your chicken Ted
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

Das muss diese neue Deutschlandgeschwindigkeit sein, von der Scholz sprach.

Fräulein Rottenmeier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mika

„so langsam macht mich das infantile Gehabe unserer PolitikerInnen nur noch wütend!“
Jetzt erst? Sie haben aber eine lange Lunte….

kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor

Wer hat es nicht vorhergesehen?
Die Lehrer schon.
Als ich anfing, war klar: wenn sie uns und mehrere Jargänge davor und danach nicht einstellen, ist es ein einfaches Rechenexempel, wann Lehrer massiv fehlen werden.
Aha, als Berufsanfänger wussten wir das.
Aber Berufsanfänger sind ja Anfänger, auf die kann man großzügig verzichten?
Das ist jetzt die Folge davon: erst wollten sie uns nicht (bezahlen), dann haben sie die Bedingungen immer schlechter werden lassen (mindestens fahrlässig, mutmaßlich aber absichtlich, denn Lehrer kann man offenbar endlos auspressen), jetzt will keiner mehr…

Komisch aber auch. Konnte man sicher nicht voraussehen… Nee, ist klar…

Und dass ich in 10 Jahren in Pension gehe, das wusste dann auch vorher keiner?
Dann wundert man sich, dass unsere Abiturienten jetzt ja gar nicht mehr Lehrer werden möchten und dann immer noch kein Ersatz da sein wird, dass dieser Wahnsinnszustand dann nochmal 10 weitere Jahre oder 20 oder mehr dauern wird?
Wenn keine Lehrer da sind, sterben vielleicht erstmal keine Leute (wie wenn Ärzte oder Pfleger fehlen), aber in 10 Jahren sterben dann Leute, weil auch keiner mehr zukünftige Ärzte, Pfleger… ausgebildet hat…

In den Schulen müssten die besten Köpfe arbeiten, die beste Bezahlung selbstverständlich sein, damit auch in Zukunft die besten Köpfe ausgebildet werden können – nicht nur als Lehrer, da gibt es ja noch viel mehr Berufe, ohne die die Daseinsvorsorge nicht gewährleistet sein wird. Und für die ist der Staat zuständig!

Die Länder könnten ja theoretisch jetzt hingehen und erstmal schauen, wie viel Unterricht mit vorhandenen Lehrkräften möglich ist, diese dann wirklich unter wirklich angemessenen Arbeitsbedigungen und anständiger, gerechter Bezahlung im System halten und klare Signale (und Anreize?) setzen, damit Nachwuchs wieder Lust auf den Beruf hat…

Ein Bildungsgipfel reicht nicht mehr! Das muss von GANZ oben kommen.
Die müssen endlich handeln, statt zu reden und sich den schwarzen Peter gegenseitig zuschieben.

Hans Maiaer
1 Jahr zuvor

Ich kann dir nur zustimmen.

Währenddessen gibt es in NRW rund 1400 ausgebildete Sek. II Lehrkräfte, die auf Sek. I Stellen hocken, weil dort hingelockt worden, die da schön versauern, weil die Bezirksregierungen keine Laufbahnwechselstellen rausgeben.
Das ist doch eine astreine Wertschätzung. Und dann kriegt man von offizieller Stelle noch gesagt, dass man sich das doch alles ganz bewusst ausgesucht habe. Tolle Katze.

ginny92
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Das ist leider volle Absicht, denn nimmt man die 1400 Stellen aus der SEK I knallt es da.

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  ginny92

Mit den vielen Leuten, die sich da zwar oft redlich bemühen, die quer oder anders einsteigen, aber nicht wirklich professionalisiert sind, knallt es früher oder später sowieso.

kanndochnichtwahrsein
1 Jahr zuvor
Antwortet  Hans Maiaer

Yes, und das seit 30 (und für andere noch mehr) Jahren.
Damals: Lehrer? Brauchen wir nicht. Vielleicht Hauptschule, da will keiner hin.
Willste Du ne Stelle, nimm Hauptschule oder guck, wo Du bleibst.
Und dabei blieb es dann!
Laufbahnwechsel?? Haben wir nicht.

Nicht, dass Hauptschule oder SekI per se schlechter ist.
Aber „die da oben“ haben seit zig Jahren viel Vertrauen verspielt, indem sie gepokert haben, wie sie auf unsere Kosten, auf unseren Nerven, mit unserem Idealismus und Engagement für die uns anvertrauten Kinder… gespart haben.

Es hat sich nichts geändert.
Es wird sich vermutlich nichts ändern.

Gerade in NRW: Jetzt sparen sie genau bei diesen Lehrkräften, denen man Jahrzehntelang die ausbildungsgerechte Bezahlung verwehrt hat, auch noch die Beförderungsstellen ein. Die werden nämlich nicht im Zuge der Hochstufung auf A13-Besoldung mit angehoben. Das müssen die sich nochmal extra überlegen. Würde ja kosten.

Sowas könnte man auch Vera…. nennen!

447
1 Jahr zuvor

Zeit, im großen wie im Kleinen Quittungen auszustellen.

Palim
1 Jahr zuvor

10 Jahre Lehrkräftemangel hatten wir ja inzwischen schon, das ist ein Blick zurück,
nach vorne geschaut ist es düster, sehr düster,
da wird man mit 10 Jahren nicht auskommen angesichts der derzeitig geringen Motivation, Lehramt zu studieren.

Walter
1 Jahr zuvor
Antwortet  Palim

10 oder über 34 (:rolleyes)

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

„In einigen Ländern werde die Stundenzahl der Lehrer angehoben, in anderen werde über höhere Klassenfrequenzen diskutiert.“

Neue LuL gesucht! Verlockend, wer wollte da nein sagen?

Mo3
1 Jahr zuvor

Problem erkannt – Gefahr gebannt? Mein ältester Sohn ist jetzt in der 9. Klasse und von Anfang an war Lehrermangel ein Thema und es ist immer schlimmer geworden. Und wenn man dieses Forum verfolgt, glaubt man auch nicht, das Besserung in Sicht ist. Oder Herr Scholz meint, dass er in 10 Jahren aus der Politik aussteigt, dass es ihn persönlich dann nicht mehr umtreibt.

Ich_bin_neu_hier
1 Jahr zuvor
Antwortet  Mo3

@MO3: Die Politiker stehen vor einem Dilemma: Sie können versuchen, die vorhandenen, ohnehin schon belasteten Lehrkräfte noch stärker zu belasten, um so mehr Lehrerstunden zu generieren.
Das hilft zwar kurzfristig, zumindest auf dem Papier, macht den Beruf aber unattraktiver. Somit erschwert stärkere Belastung der Bestands-Lehrkräfte die Nachwuchsgewinnung. Das verschärft mittelfristig den Lehrermangel. Dieser würde dann durch noch weniger Nachwuchs noch länger anhalten.

Nebenbei treibt es einen gewissen Anteil der Bestands-Lehrkräfte in die Resignation, schlimmstenfalls Depression. Einen erheblich größeren Teil der Bestandslehrkräfte werden derartige Maßnahmen vermutlich demotivieren. Unter dem Strich wird ein solches Vorgehen jedenfalls nicht gerade zu einer Verbesserung der Unterrichtsqualität beitragen.

Da Politiker tendenziell in Legislaturperioden denken (und nicht darüber hinaus), werden sie vermutlich eher auf die kurzfristige (Schein-)Lösung setzen. Zwei Probleme:
1. Schluckt die deutsche Öffentlichkeit das brav wie bisher? – Derzeit unklar.
2. Schlucken die Bestands-Lehrkräfte das? – Nicht ohne individuell angepasste Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der eigenen Gesundheit und Arbeitsfähigkeit, würde ich vermuten…

Lanayah
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Zu 2: Dazu es doch Achtsamkeitsübungen und Yoga….falls man dazu noch Zeit findet.

ginny92
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Ich glaube das alle die gehen können gehen werden. Und der Rest rettet sich in nur noch das Minimum machen.

Johannes
1 Jahr zuvor
Antwortet  ginny92

Genau- bin schon zur Hälfte weg und ab Sommer ganz. Beförderung ins Ministerium.

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Johannes

Schön für Sie, da können Sie ja dann eine ruhige Kugel schieben, wie man unschwer erkennen kann. jEs sei Ihnen gegönnt.
Vielleicht könnten Sie aber auch den Laden mal aufmischen? Ach ja, geht ja nicht, man ist ja dann ein Konformgänger.

Realist
1 Jahr zuvor

Herr Scholz ist also endlich aufgewacht und hat gemerkt, dass es wohl einen Lehrkräftemangel gibt!

Tja, Herr Scholz, wie wäre es mit einem kräftigen „Doppelwumms“ für den Bildungsbereich, so im Umfang von 100 Milliarden, um die Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen, die durch die Inflation bereits um ca. 15% entwertenen Gehälter der Lehrkräfte wieder auf das Vorkrisenniveau anzuheben, die maroden Schulen zu sanieren und die seit zehn Jahren versprochene Unterstützung bei Inklusion, Ganztag und Co. zu realisieren?

Ach neee, ist ja Ländersache, da fühlt sich unser „kann mich nicht erinnern“ Olaf nicht wirklich zuständig. Reden kosten ja nichts…

Alex
1 Jahr zuvor
Antwortet  Realist

Nein, nein, es gibt noch keinen Lehrermangel, Her Scholz sagt, wir müssen uns auf „eine Situation von Lehrermangel“ vorbereiten. Wenn das genauso funktioniert wie die Vorbereitung auf eine globale Pandemie, na, dann, gute Nacht.

potschemutschka
1 Jahr zuvor

„Wir müssen uns auf eine Situation mit Lehrermangel vorbereiten.“ – Das klingt für mich, als ob der Lehrermangel in naher Zukunft vor der Tür steht. In welchem Paralleluniversum lebt er? Wir sind seit vielen Jahren (Berlin schon mindestens 20) mittendrin. Wann gedenken die Politiker mit der Vorbereitung anzufangen? – Ich bin ganz sicher, dass die Vorbereitung der Vorbereitung bestimmt ganz bald beginnt.

ginny92
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

NRW 8000 Stellen sind unbesetzt, könnte man als Lehrmangel bezeichnen.

Mo3
1 Jahr zuvor
Antwortet  ginny92

Das hätte auch schon auffallen können, wenn man mal wieder nach Landtagswahlen neue Lehrerstellen geschaffen hat, die dann aber nicht besetzt werden konnten. Immerhin ein kostengünstiges Wahlversprechen, das man formal ja eingehalten hat. Man kann dann ja gar nichts dafür, dass es die Lehrer dafür einfach nicht gibt. Das hat die Vorgängerregierung verbockt oder die davor. Hauptsache es gibt einen Schuldigen.

Mariechen
1 Jahr zuvor
Antwortet  potschemutschka

Die haben alle den Knall noch nicht gehört. Wir fahren nicht mit Vollgas gegen die Wand. Wir sind bereits dagegen gefahren.

Ron
1 Jahr zuvor

„Große Nummer“, „Doppel-Wumms“ und „kleiner Pieks“ – dieses infantile Gerede hat nur noch Kindergartenniveau. Man hält den Adressaten solcher Reden scheinbar für komplett dämlich.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Ron

Da die Adressaten dieser Äusserungen die entsprechenden Politiker mit bombastischen Quoten Jahr für Jahr wieder wählen gehen… gibt der ganz sachliche Erfolg den Politikern zu 100% Recht.

Egal, ob einem das gefällt oder nicht.

Walter
1 Jahr zuvor

Als Vizekanzler hatte es ja auch schon nicht geklappt waum in der Zukunft dann ?

Studienrat
1 Jahr zuvor

Absolut fahrlässig, in dieser Situation weiterhin unkontrollierte Einwanderung zuzulassen. Das Schulsystem ist längst am Kollabieren.

lehrer002
1 Jahr zuvor
Antwortet  Studienrat

Die Einwanderung von Flüchtlingskindern ist ja wohl das geringste „Problem“. An der Grundschule differenzieren wir ohnehin seit Jahren. Das ist jetzt eben auf sprachlicher Ebene an mehr Schulformen angesagt.

Gelbe Tulpe
1 Jahr zuvor

Durch das Internet hat es sich ja mittlerweile auch bei den Schülern herumgesprochen, dass das Referendariat eine 80-Stunden-Woche-Angelegenheit mit zahlreichen zerstörten Beziehungen ist und man später im Beruf nur mit Teilzeit auf eine familienfreundliche 40-Stunden-Woche kommt. Da kommt es natürlich dann zu so einer Entwicklung.

Konfutse
1 Jahr zuvor

«Wir müssen uns natürlich vorbereiten zum Beispiel auf eine Situation von Lehrermangel. Das, glaube ich, haben viele noch nicht vorhergesehen»
Tut mir sehr leid, aber wenn ich lesen muss, wie unser Bundeskanzler, unser fast oberster Chef von Deutschland, spricht, läuft mir ein Schauer über den Rücken. Und wenn ich ihn höre, geht‘s mir nicht besser. Katastrophe.
Aber mal ganz abgesehen davon: Herr Bundeskanzler, wir haben sehr gut bezahlte Kultusminister, dazu einige Helfeshelfer im KuMi und Politkommissare in den Schulämtern, die jährlich Personal-und Schulanmeldungsstatistiken von den Schulleitern einfordern. Ebenso liegen jährlich Zahlen zur Pensionierung von LK vor. Es ist der Job der oberen Behörde, hier den Bedarf an Lehrkräften zu erkennen oder errechnen zu können, um dann adäquat auf die Befindlichkeiten zu reagieren. Wenn man aber Jahrzehntelang eine Versorgung an den Schulen von knapp 90%-100 % als Überversorgung ansieht, dann wurde eben falsch gerechnet. Erbärmlich. Das sind und waren Zustände, die die Belegschaft an den Schulen schon seit Jahren reklamiert. Echt nichts Neues für uns an der Front!
Das alles ist halt noch schlimmer, weil wir Lehrer, die Eltern und Schüler, also alle anderen hier unten die Misere ausbaden müssen und den Lehrern verklausuliert die Schuld an der Misere in die Schuhe geschoben wird. Nicht die KuMi, die den größten Teil der Misere herbeigerufen haben, müssen unter den prekären Umständen an den Schulen leiden und werden endlich mal dafür verantwortlich gemacht, nicht die Schulflüchtlinge in den Schulämtern, die da sitzen, weil sie dem Wahnsinn an den Schulen entkommen wollen, nicht die Politikerkinder, die eine Privatschule besuchen….Wozu brauchen wir noch hoch bezahlte Kultusminister, eine Schulaufsichtsbehörde, wenn die ihren Job nicht machen und keinerlei Verantwortung für ihr politisches Versagen übernehmen müssen?
Das alles ist einfach nur noch ERBÄRMLICH!

PFK
1 Jahr zuvor
Antwortet  Konfutse

Wüsste leider nicht wo da noch Erbarmen für abzuschöpfen wäre.

Johannes
1 Jahr zuvor

Man hört nur noch von Mangel, Bildungskrise, Notstand, marodem System usw.
Das ist in der Tat motivierend. Es war mir eine Freude, fast 30 Lebensjahre dafür verschwendet zu haben….

Klugscheisser
1 Jahr zuvor

Es wird über 10 Jahre hinaus Lehrermangel geben.
Um Lehrermangel zu kompensieren werden Lehrkräfte noch mehr ausgepresst. Macht das den Beruf sexy?

Es werden einfach mehr Lehrkräfte, die noch da sind, nur noch Dienst nach Vorschrift machen.
Dann werden eben WÄHREND des Unterrichts die unzähligen administrativen Aufgaben bewältigt, wenn die SuS Seite 7, Aufgabe 5 bis 9 machen.

LuL haben gelernt, das Aufbewahrung das wichtigste in der Schule ist.

Chris
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klugscheisser

Mache ich jetzt schon so. Vorbereitet, dokumentiert und korrigiert wird, während die Schüler Arbeitsphase haben. So habe ich dann am Nachmittag und Abend frei und hole mir meine Benefits.

447
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Das ist der Weg.

Paulina
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Dann kann das ja normalerweise auch gar nicht so viel Arbeit sein.

Ken Haddorf
1 Jahr zuvor
Antwortet  Chris

Wie ist das möglich?
Während der Arbeitsphase unterstütze und helfe ich, da bin ich im Raum unterwegs.
Für mich in der GS klingt das wie Fake.

Ureinwohner Nordost
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klugscheisser

Genau so handhabe ich das nach 18 Jahren in der Forschung und Entwicklung an der Uni und Privatwirtschaft.

Hat sich als hoch effektiv herausgestellt und ist somit nur zu empfehlen.

Wat soll ich die Schüler beim fleißigen Üben durch meine Schulterblicke „traumatisieren“.
(Der „böse Blick“ bei Fehlern- einfach traumatisch. 😉 )
Also wird nach 20 min. Hinführen zum Thema die 70 min. Übung angehängt. Zeit für den Rest an Lehrerjob.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Ach jetzt versteh ich! Gemeint ist wohl die „große Nummer“ an fehlenden LuL. Ja, das könnte u.U. womöglich vorstellbar sein, solange man nicht einsehen will, dass es keine Tricks mehr gibt, die nochmal eine paar Jahre den Kutter über Wasser halten würden. Aber der/die Erste, der anfängt SOS zu senden, steht halt außerhalb der Menge … ungemütlich dort.

vhh
1 Jahr zuvor

‚Nicht vorhergesehen‘ – Als würde ein Schüler auf die Frage nach der Selbsteinschätzung ‚ungenügend‘ antworten.
‚Vom Sozialstaat des 21. Jahrhunderts wird erwartet, dass er für das Wohlergehen aller Bürger sorgt, vor allem die wirtschaftliche Stabilität garantiert, die sozialen Unterschiede ausgleicht und alle Einrichtungen und Leistungen bereitstellt, die in der Industriegesellschaft lebensnotwendig sind.‘ Bundeszentrale f. pol.Bildung, Aufgaben der Regierung
Aufgabe mangelhaft erledigt oder Thema komplett ignoriert?

Mondmatt
1 Jahr zuvor

„Das wird ne große Nummer.“

Wieder einer der prolligen Ausdrücke ohne reale Substanz unseres glorreichen Kanzlers.

Immerhin bemerkenswert, dass auch ein Mann das Problem inzwischen erfasst hat der von Bildung so viel Ahnung hat wie jemand der Nudelsalat mitbringt, wenn man ihn zur Gang-Bang Party einlädt.

Hatte er etwa am Wochenende Langeweile und hat aus Versehen mit seiner besseren Hälfe gesprochen?

Eventuell wird er der Bildung jetzt den Trippel-Wums versprechen.
In Anbetracht der Durchschlagskraft der bisherigen Scholz-Wumse hilft uns das aber auch nicht weiter.

Lera
1 Jahr zuvor

Das wird ne große Nullnummer bzw. je nach Zynismus-Level Lachnummer.

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor

Man beachte diesen Zusatz laut Quelle unten:

Kurzfristige Lösungsansätze könnten das Problem jedoch langfristig sogar verstärken. In einigen Ländern werde die Stundenzahl der Lehrer angehoben, in anderen werde über höhere Klassenfrequenzen diskutiert. Leidtragende sind also Schüler und Lehrer. Denn in zu großen Klassen nimmt oft der Lerneffekt ab und eine höhere Stundenzahl der Lehrer könnte den Beruf noch unattraktiver machen.

Sind die (von mir) unterstrichenen Passagen nun (quasi) indirekte Rede, also von Scholz oder Einfügungen des Verfassers? Ich tippe auf den Verfasser …

https://www.n-tv.de/politik/Scholz-warnt-vor-jahrelangem-Lehrermangel-article24011998.html

Dil Uhlenspiegel
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Merci!

Teacher Andi
1 Jahr zuvor
Antwortet  Redaktion

Nachdem Schulen Ländersache ist, wird er es den KuMis schon nahegelegt haben. Es darf ja schließlich nichts kosten.

Friedrich
1 Jahr zuvor

Lehrpflicht statt Wehrpflicht ?

PaPo
1 Jahr zuvor

… and so it begins: https://www1.wdr.de/kuendigungen-schulpersonal-100.html

Ein Mehr an Unterrichtsstunden, höhere Klassenteiler, Teilzeitarbeitsverbote etc. werden diesen Trend intensivieren, akzelerieren. Der allg. Umgang der Dienstherren mit ihrem ‚Personal‘ wird sein Übriges dazu beitragen. Das wird uns nicht lediglich „die nächsten zehn Jahre umtreiben“, sondern ist m.E. ein irreversibler Trend, wenn wir das Bildungssystem nicht grundlegend reformieren, neustarten (resp. quasi zurückdrehen: back to the roots); einige der m.M.n. notwendigen(!), wahscheinlich aber nicht hinreichenden Maßnahmen sind diese hier: https://www.news4teachers.de/2022/12/nie-wieder-burnout-der-lehrerberuf-muss-zurueck-zu-seinen-wurzeln-dem-unterrichten-ein-news4teachers-leser-kommentiert/. Das seit Jahrzehnten immer wieder, auch seitens der Dienstherren, devalvierte Prestige der Profession, die jahrelang gelebte Konfrontation der Schüler mit dem Maroden System u.a. Faktoren werden sich auch nicht so einfach korrigieren lassen.

Und ich möchte abermals darauf hinweisen, dass die Kalkulationen der Kultusministerien unsinnige Milchmädchenrechnungen sind: https://www.news4teachers.de/2023/03/schulen-in-not-vbe-umfrage-hochgerechnet-mehr-als-50-000-lehrerstellen-sind-vakant-weit-mehr-als-die-kmk-angibt/#comment-508762. Und dabei werden weitere korrespondierende Probleme weithin komplett ignoriert: Man durfte doch letztens noch lesen – iirc -, dass ca. die Hälfte aller Lehrer in ihren ersten fünf Jahren hinschmeißen. Weiterhin schmeißt ca. ein Drittel aller Studenten bereits im Bachelorstudium hin. Die Gründe für letzteres sind ja auch evident, da die Schulen weithin keine Studierfähigkeit ausbildet, nicht mehr ausbilden kann (infolge der skizzierten Probleme), sondern nur noch eine entsprechende -berechtigung vergibt. Bei all den Kalkulationen mit Neulehrern wird also nicht bedacht, ob diese überhaupt langfristig gebunden bleiben. Bei all den Kalkulationen mit Lehramtstudenten wird also nicht bedacht, dass ein Gros derselben wahrscheinl. niemals Lehrer werden können wird (sofern dort die Ansprüche nicht ohnehin jetzt mit und mit gesenkt werden). Und natürlich(s. Link): Bei all den Kalkulationen mit Unterrichtsversorgung geht es bei den offiziellen Zahlen nicht um qualitativ hochwertigen Unterricht, sondern um Verwahrung der Schüler.

Die Zukunftsfähigkeit dieses Landes ist in der Tat im freien Fall.

Alternativ schrumpfen die Geburtenkohorten massiv… dann haben wir aber ganz andere Probleme.

10 Jahre… wie naiv, wie impertinent, wie realitätsfern………

Verengtes Lichtraumprofil
1 Jahr zuvor

Ich habe heute extra noch einmal nachgeschaut, draußen am Gebäude steht das Wort „Schule“ geschrieben, mir kommt es im Inneren aber zunehmend vor wie eine Verwahranstalt. Der Arbeitserfolg misst sich mittlerweile hauptsächlich darin, möglichst selten die Polizei auf dem Schulhof zu begrüßen und die Kinder mit möglichst geringen bzw. schnell abheilenden Blessuren wieder der häuslichen Obhut (naja…kann auch durch digitale Endgeräte geleistet werden) zu übergeben.
In diesem Bildungsinstitut schreibt der Neuntklässler Marvin-Alexander in einer zweistündigen Klassenarbeit anderthalbseitige Texte in sehr leichter Sprache ohne ein einziges Satzzeichen zu setzen und geht gleichwohl felsenfest und unerschütterlich von einer Karriere als Arzt, Rechtsanwalt oder Manager aus. Marvin-Alexanders Eltern werden einen Widerspruch, der sich gewaschen hat, bei der BezReg einlegen, falls er im nächsten Sommer nicht seinen Qualifikationsvermerk bekommt.
Aus gendertechnischen Gründen wurde auf einer der letzten Lehrerkonferenzen beschlossen, die Wörter „Schüler“ und „Schülerin“ aus unserem Vokabular zu verbannen. Abgesehen von seiner semantischen Fragwürdigkeit, hoffen wir, dass der nun zur offiziellen Verwendung angeordnete Begriff zumindest richtig betont wird: Lernende…

Steht alles nicht in einem Zusammenhang mit dem Thema „Lehrermangel“!?

Vielleicht doch?!