Lehrermangel: Nächster Kultusminister denkt laut über Mehrarbeit für Lehrkräfte nach

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DRESDEN. Lehrer sind bundesweit gefragt. Bei steigenden Schülerzahlen dürfte das noch längere Zeit anhalten. Auch in Sachsen will man der Entwicklung nicht tatenlos zuschauen. Momentan fehlen hier für eine komplette Abdeckung des Unterrichtes rund 1200 Pädagogen. Der Kultusminister denkt laut über eine Arbeitszeiterhöhung nach.

„Tal der Tränen“: Sachsens Kultusminister Christian Piwarz. Foto: Sächsisches Kultusministerium / Ronald Bonss

Sachsen wird auch in den kommenden Jahren mit einem Lehrermangel zu kämpfen haben. Erst am Ende des Jahrzehntes gibt es mit Blick auf Schüler- und Absolventenzahlen Licht am Ende des Tunnels. Nach einer vom Kultusministerium vorgelegten Prognose werden die Schülerzahlen bis zum Schuljahr 2029/2030 auf gut 450.000 steigen und dann allmählich abflauen. Im gleichen Schuljahr dürfte auch erstmals die Zahl der Absolventen des Vorbereitungsdienstes die der notwendigen Einstellungen übersteigen.

Damit wären theoretisch mehr Lehrer vorhanden, als Sachsen zur Kompensation von Altersabgängen ausgleichen müsste: 1512 Absolventen stehen nach einer Schätzung dann 1430 notwendigen Einstellungen gegenüber. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) bleibt dennoch vorsichtig optimistisch. Bei den Grundschulen komme man schon in zwei, drei Jahren aus dem «Tal der Tränen» heraus. Obwohl die Zahl der Einstellungen in den vergangenen Jahren stets höher war als die der Altersabgänge, bleibt ein Mangel. Über alle Schularten hinweg fehlen derzeit etwa 1200 Vollzeit-Lehrer.

«Die Entlastung von Lehrkräften muss der erste Schritt gegen den Lehrkräftemangel sein»

Eine Ursache dafür sei der hohe Schülerzuwachs, hieß es. Allein seit dem Schuljahr 2021/2022 seien durch Zuwanderung etwa 13.300 Schüler dazugekommen, darunter rund 10.000 aus der Ukraine. Auch die Zahl inklusiv unterrichteter Schüler wachse und lasse den Bedarf an Lehrkräften steigen. Etwa 90 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer würden vor dem regulären Renteneintritt in den Ruhestand gehen.

Der Grundbereich – alle Fächer des Lehrplans – ist nach Angaben des Kultusministeriums derzeit zu 85,3 Prozent bei Förderschulen und zu 98,2 Prozent bei Grundschulen abgedeckt. Deutlich über ein Drittel der Lehrer in Sachsen arbeiten in Teilzeit. Das Ministerium möchte das ändern, um Unterrichtsausfälle zu minimieren. Fortan soll Teilzeit nur noch genehmigt werden, wenn die Pädagogen einen Rechtsanspruch nachweisen können.

Um die Unterrichtsversorgung zu gewährleisten, schwebt Piwarz zudem – wie in Sachsen-Anhalt bereits beschlossen – ein Arbeitszeitkontenmodell für Lehrer bis zum Alter von 55 Jahren vor. Eine befristete Erhöhung des Unterrichtskontingents pro Woche könnte für Lehrer finanziell ausgeglichen oder später durch weniger Arbeitszeit «abgebummelt» werden. Ab August ist dazu in Sachsen eine Studie geplant. Ob und wann allerdings die Mehrarbeit in Form von Entlastung erstattet werden könnte, steht in den Sternen: Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz geht von 20 Jahren Lehrermangel aus (News4teachers berichtete).

Piwarz kann sich aber nicht vorstellen, dass an Schulen künftig Stechuhren Einzug halten. Auch eine Reduzierung der Stundentafel schließt der Minister aus. Bei Gymnasien sei man ohnehin schon an der Mindeststundenzahl angelangt. Vielmehr setzt sich Piwarz dafür ein, das Lehrerinnen und Lehrer aus anderen Ländern schneller ihre Abschlüsse anerkannt bekommen. Einstellungsverfahren für Seiteneinsteiger sollen einfacher werden.

«Erst kürzlich wurde in einer Studie gezeigt, dass Lehrkräfte in Sachsen an der Überlastungsgrenze sind»

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zeigte sich von den Plänen nicht überzeugt. «Es werden Maßnahmen angekündigt, deren Umsetzung schon vor Jahren erforderlich gewesen wäre. Es werden Schecks auf die Zukunft ausgestellt, deren Deckung nicht garantiert ist und vor allem wird auf eine noch höhere Belastung der Lehrkräfte gesetzt, statt entscheidende Schritte zur Entlastung zu gehen», teilte die GEW mit. Das Ministerium setze nicht auf die gemeinsame Lösung der riesigen Probleme, sondern verkünde «obrigkeitsstaatlich».

«Erst kürzlich wurde in einer Studie gezeigt, dass Lehrkräfte in Sachsen an der Überlastungsgrenze sind. Manche sind auch einen Schritt weiter: Ein Drittel der Vollzeitkräfte arbeiten während der Unterrichtszeit deutlich mehr als das gesetzliche Höchstmaß von 48 Stunden pro Woche», argumentierte GEW-Chefin Uschi Kruse. Auch für Lehrerinnen und Lehrer würden Arbeitsschutzstandards gelten, das Kultusministerium habe eine Fürsorgepflicht.

Kruse forderte das Ministerium zu Gesprächen auf: «Die Entlastung von Lehrkräften muss der erste Schritt gegen den Lehrkräftemangel sein», betonte sie und verlangte unter anderem weniger Verwaltungsaufgaben und eine Überarbeitung von Lehrplänen.

Die Linken meldeten gleichfalls Bedenken an, dass Piwarz‘ Vorstellungen etwas an der Situation ändern können. «Ich bezweifle, dass seine Vorschläge dafür geeignet sind. Wer damit liebäugelt, in Sachsen als Lehrkraft zu arbeiten, hat nun die Aussicht auf noch mehr Belastung», sagte die Landtagsabgeordnete Luise Neuhaus-Wartenberg. News4teachers / mit Material der dpa

Ab März eine Unterrichtsstunde zusätzlich: Lehrkräfte protestieren gegen Mehrarbeit

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37 Kommentare
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Dil Uhlenspiegel
11 Monate zuvor

„Piwarz kann sich aber nicht vorstellen, dass an Schulen künftig Stechuhren Einzug halten.“
Ich kann mir das schon vorstellen. Und was dann kommt, kann man sich nicht vorstellen!

Der Zauberlehrling
11 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Ich kann mir das auch vorstellen:

https://www.ahs-kanzlei.de/de/pflicht-der-arbeitszeiterfassung

Ob der Piwarz das piwarzen will oder nicht.

Wenn wir als Lehrer die Zeiten erfassen, wird uns erst mal Betrug unterstellt werden.

Alex
11 Monate zuvor

Die wissen schon, warum es eben bei Lehrern nicht heißt „41-Stunden-Woche“, sondern „28 Stunden Unterrichtsverpflichtung“. Letzteres kann ganz wunderbar per Stundenplan erfasst werden.

Dil Uhlenspiegel
11 Monate zuvor

Gleicher Link:
„Die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung trifft zunächst die Arbeitgeber, diese müssen laut Beschluss des BAG: 
-Lage; 
-Beginn;
-Dauer und Ende der Arbeitszeit tatsächlich erfassen.“

Streamer01
11 Monate zuvor

Sie können die Zeiten doch erfassen. Sie brauchen nur eine Uhr, einen Stift und Papier. Führen Sie Buch wann Sie mit der Arbeit begonnen haben, wann und ob Sie Pausen machten und wann Sie Ihrer Arbeit beendeten und sammeln Sie diese Zettel!

Beenden Sie Ihre Arbeit konsequent nach den in den Lehrerarbeitszeitverordnungen der Länder festgelegten Zeiten. Was liegen bleibt, bleibt liegen und wenn Sie doch einmal Überstunden machen, dann beenden Sie ihre Arbeit zu einem anderen Zeitpunkt eben früher.

Uwe Lehmann
11 Monate zuvor

Was soll das ?! Das müssen Millionen von Arbeitnehmern schon seit Jahrzehnten !

Andre Hog
11 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Das können sich die Länder gar nicht leisten, wenn alle Stunden realer Arbeitszeiten abgerechnet werden müssen….

Indugalgo
11 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Nein, die AZE wird vermutlich nicht kommen, wie ein Urteil aus Osnabrück deutlich macht. Sinngemäßes Zitat „es könne dem Dienstherren nicht zugemutet werden, die Arbeitszeit alle Lehrer zu erfassen!“

Dil Uhlenspiegel
11 Monate zuvor
Antwortet  Indugalgo

… wir könnten vielleicht dabei helfen.

Katrin Trümper
11 Monate zuvor
Antwortet  Dil Uhlenspiegel

Das was sich Sachsen-Anhalt im Schulsystem leistet, hat nichts mit Kompetenz zu tun. Die Folgen sind ein vollständiges Scheitern! Das derzeitige Bildungssystem in Deutschland ist den Herausforderungen der Zukunft nicht mehr gewachsen, es ist nicht in der Lage die geforderten Fachkräfte heranzubilden.Die Wirtschaft beklagt den Fachkräftemangel in allen Branchen. Wer jetzt nicht beginnt sich neu auszurichten, kann die Zukunft nicht meistern.

Silberfischchen
11 Monate zuvor

Die Verbeamtung hat in Sachsen nun also doch nicht den Lehrermangel beseitigt, wie immer behauptet worden war, nun muss man zu anderen Mitteln greifen: Teilzeit einschränken, Wochenstundenzahl erhöhen…

Starke Gewerkschaften könnten zum Streik dagegen aufrufen. Am Montag steht wohl der ganze Fernverkehr in Deutschland still wegen eines Streiks. Aber die Lehrer? Achja, die sind ja nun in Sachsen wieder verbeamtet, können also nicht streiken. Dürfen nicht.

Ob das geplant war? Erst verbeamten, dann Teilzeit einschränken und Stundenzahl erhöhen?

Realist
11 Monate zuvor

Der Jurist(!) Piwarz ist seit 2017 Kultusminister in Sachsen. Wie alle seine Amtskollegen hat er den Lehrkräftgemangel ignoriert („Kopf in den Sand-Steck-Strategie“) und jetzt. wo sein Versagen offensichtlich wird, fällt ihm nichts anderes ein, als die Arbetsbedingungen der Lehrkräfte (von denen er als Jurist keine persönliche Ahnung hat) massivst zu verschlechtern.

Erbärmlich!

Walter
11 Monate zuvor

Eine Ursache die Zuwanderung von etwa 13.300 Schüler (davon 10.000 aus der Ukraine), wie die Stühle sind ausgegangen? Also bitte hier nicht ablenken wollen.

Ron
11 Monate zuvor

Da fragt sich der Volksmund, warum nicht auch Lehrer 40 Unterrichtsstunden unterrichten sollten 😉

Andre Hog
11 Monate zuvor

„Eine befristete Erhöhung des Unterrichtskontingents pro Woche könnte für Lehrer finanziell ausgeglichen oder später durch weniger Arbeitszeit «abgebummelt» werden.“

Komisch, in meinen nun nahezu 30 Dienstjahren habe ich noch nie das Gefühl gehabt, Stunden abbummeln zu können.

Die Distanz der politischen Entscheidungsträger scheint massiv von den eigenen Arbeitserfahrungen im Amt des KuMi geprägt zu sein….da ist „abbummeln“ offensichtlich die Doktrin der Amtsführung … und zwar bundeslandübergreifend.

potschemutschka
11 Monate zuvor
Antwortet  Andre Hog

Das mit dem Abbummeln „funktionierte“ in Berlin nur für die Jahre 2003 bis 2014. Danach war Schluss mit Arbeitszeitkonto, aber nicht mit den 2h Mehrarbeit!

Studienrat
11 Monate zuvor

Der März neigt sich dem Ende entgegen und die Osterferien sind in Sicht – zum Glück. Nach 120 Klassenarbeiten sowie 30 Klausuren und damit verbundenen gut 40 Stunden Korrigieren am Schreibtisch merkt man, was man in diesem Monat geleistet hat. Die Erstellung der Arbeiten und Klausuren ist da noch nichtmals eingerechnet.

Mehrarbeit ist absolut nicht mehr möglich – zumal das „Kerngeschäft“ deutscher Lehrer längst nicht mehr der Unterricht ist.

Pro Woche erhalte ich übrigens 1,13 Stunden „Entlastung“ für die Korrekturen. Macht also immerhin knapp 5 Stunden für März.

Die Forderung nach Mehrarbeit ist unfassbar realitätsfern.

Christabel
11 Monate zuvor
Antwortet  Studienrat

Entlastung für Korrekturen, was ist das und was muss man tun, um in den „Genuss“ zu kommen? Ist bei uns völlig unbekannt!

Metalman
11 Monate zuvor
Antwortet  Studienrat

150 Klassenarbeiten/Klausuren in 40 Stunden ist schon sehr sportlich. Mathe? In Sprachen kommt schnell mal das Doppelte oder mehr zusammen.

Derdiedas
11 Monate zuvor
Antwortet  Studienrat

Ihre Rechnung verstehe ich nicht. 1 Stunde auf ihr Deputat? Das wären dann ca. 1,6 Zeitstunden pro Woche. Also rund 74 Zeitstunden pro Jahr. Das ist beachtlich. Damit können Sie offensichtlich 2 Hochkorrekturphasen bereits abdecken.

Frauke
11 Monate zuvor

Ein Arbeitszeitkonten-Modell ist eine schlaue Idee. Statt fester Vorgaben ist das eine Lösung, in der die einzelnen Lehrkräfte auch individuell mehr Kontrolle über eine Verteilung der Arbeitszeit haben. Es ermöglicht auch eine Gleichbehandlung zwischen verbeamteten und angestellten Lehrer genauso wie zwischen verschiedenen Lehrergenerationen bzw. Anstellungsabschnitten.

mama51
11 Monate zuvor
Antwortet  Frauke

Frauke, vergiss es! Sorry 🙁

Hornveilchen
11 Monate zuvor

Ich glaube immer öfter, mit der Verbeamtung hat man den Lehrern einen Floh ins Ohr gesetzt, um sie quasi handlungsunfähig zu machen. Als Beamte müssen sie praktisch alles ertragen und können sich maximal in endlose Krankschreibungen flüchten. Und das tun einige ja auch.

Streamer01
11 Monate zuvor
Antwortet  Hornveilchen

Das sehe ich anders. Man kann durchaus auch subversiv tätig werden.

Chris
11 Monate zuvor
Antwortet  Streamer01

Dienst nach Vorschrift. Vor- und Nachbereitung des Unterrichts in der nächsten Stunde während der Arbeitsphase. Frontales, durchgetaktetes Unterrichten mit dem Fokus auf „Verwertbarem“ im Heft. Kurze Arbeitsphasen, kurze Sicherungsphasen. Alles gut erreichbar, wenn man in der Lage ist, gute und übersichtliche Tafelbilder zu erstellen. Wer querschießt, kriegt Extraaufgaben mit Abgabe und Bewertung. Vertretungsunterricht und keine Aufgaben bekommen? Zeit für ne Doku. Klassenfahrt? Krankschreiben.

Ragnar Danneskjoeld
11 Monate zuvor

Ich lese „Kultusminister denkt“ und weiß schon vor Satzende: das wird nix.

Andre Hog
11 Monate zuvor

Exakt mein erster Gedanke!! 😉

Alex
11 Monate zuvor

Also, wenn selbst der Bundeskanzler erst jetzt merkt, dass es einen Lehrermangel „geben wird“ („Wir müssen uns natürlich vorbereiten, zum Beispiel auf eine Situation von Lehrermangel. Das, glaube ich, haben viele noch nicht vorhergesehen“), wie sollten das dann die kleinen KuMi ahnen? Allerdings hat Herr Scholz tatsächlich das Problem bei größeren Klassen oder mehr Lehrerstunden erkannt: „Kurzfristige Lösungsansätze könnten das Problem jedoch langfristig sogar verstärken. In einigen Ländern werde die Stundenzahl der Lehrer angehoben, in anderen werde über höhere Klassenfrequenzen diskutiert. Leidtragende sind also Schüler und Lehrer. Denn in zu großen Klassen nimmt oft der Lerneffekt ab und eine höhere Stundenzahl der Lehrer könnte den Beruf noch unattraktiver machen.“ DAS sollte er vielleicht auch mal allen KuMi sagen…
https://www.n-tv.de/politik/Scholz-warnt-vor-jahrelangem-Lehrermangel-article24011998.html

Dil Uhlenspiegel
11 Monate zuvor
Antwortet  Alex

„in zu großen Klassen nimmt oft der Lerneffekt ab und eine höhere Stundenzahl der Lehrer könnte den Beruf noch unattraktiver machen.“
Ja da schau her. Die Katze ist ausm Sack. Jetzt muss die Stäwiko sie fix wieder einfangen.

vhh
11 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Bei den zu großen Klassen ist versehentlich ein logischer Gedanke direkt in eine Formulierung umgesetzt worden. Das gibt Ärger zuhause, passiert aber danach sicherlich nie wieder. Die selektive Interpretation von Hattie hat immerhin Jahre und 16 Ministerien gebraucht, wie soll er das auf Anhieb schaffen?

rudluc
11 Monate zuvor

Jetzt aber mal ehrlich…
Ist Mehrarbeit wirklich etwas Neues? Bei der aktuellen Situation macht doch jeder Lehrer bereits jetzt Mehrarbeit in erheblichem Ausmaß! Wer verbringt heute überhaupt noch einen Schultag, ohne wenigstens eine Vertretungsstunde geleistet zu haben?
Neu wäre es, wenn Lehrer ihre Mehrarbeit von der ersten Stunde an bezahlt bekämen. Das Gleiche gilt auch für die vielen zusätzlichen außerunterrichtlichen Leistungen, die man quasi nebenher „gratis“ erledigt.

Metalman
11 Monate zuvor
Antwortet  rudluc

Bekommt man in NRW als Teilzeitkraft, bis die Vollzeitstundenzahl erreicht wird. Ich habe ab nächstem Schuljahr 10% reduziert, also 2,5 Stunden pro Woche, so dass zumindest die unvermeidlichen zwei Vertretungsstunden abgerechnet werden müssen. Und zwar wochenweise, denn was kann ich dafür wenn Klasse X ins Praktikum geht irgendwann im Monat und ich die Wochen davor und danach Vertretung machen muss, weil ich ja in der Praktikumszeit ungewollt möglicherweise Minusstunden mache?

mama51
11 Monate zuvor

WARUM nur, verstehen die Obrigen einfach nicht, dass es nicht nur um die Anzahl der Stunden, sondern hauptsächlich um KÖPFE geht?
Was nützen einer kleineren Schule (GS) mit bspw 15 Klassen 12 / 13 VollzeitlehrerInnen (womit dann möglicherweise die gesamte „Stundenzahl“ zur gesamten Schülerzahl der Schule passt), wenn 2-3 Klassen dann keine Klassenleitung haben? –> Ergebnis: Doppelte Klassenführungen = 4-Fachbelastung für die KuK.
Herzlichen Glückwunsch!

Johannes
11 Monate zuvor

Warum wird im Konjunktiv formuliert? Sie werden!

Indugalgo
11 Monate zuvor

Ich befürchte, dass es nicht zur Arbeitszeiterfassung kommen wird. Das Gericht in Osnabrück hat 2020 beurteilt, das Zitat: „dem Dienstherr nicht zugemutet werden könne, die Arbeitszeit aller Lehrer zu erfassen.“. Aktenzeichen:24.11.2020 – 3 A 45/18

Alex
11 Monate zuvor
Antwortet  Indugalgo

Es gibt allerdings ein neueres Urteil des BAG: „Nach dem jüngsten Grundsatzurteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) vom 13. September 2022 besteht in Deutschland nun jedoch eine Pflicht zur systematischen Erfassung der gesamten Arbeitszeit.“
https://www.verdi.de/themen/recht-datenschutz/++co++0ba8cc14-1882-11ed-9793-001a4a160129

mama51
11 Monate zuvor
Antwortet  Indugalgo

„dem Dienstherr nicht zugemutet werden könne, die Arbeitszeit aller Lehrer zu erfassen.“. Aktenzeichen:24.11.2020 – 3 A 45/18

…mimimimimimi! Der „arme Dienstherr“! WENN ich mal (Frei)Zeit habe, werde ich vor dem Kultusministerium einen Kranz niederlegen – mit Schleife und dem obigen „Text“!