MADEBURG. Mit Trillerpfeifen und Plakaten haben Lehrkräfte in Magdeburg dagegen demonstriert, dass sie voraussichtlich ab Mitte März eine Stunde pro Woche länger vor den Klassen stehen sollen (plus Vor- und Nachbereitung). Die GEW hatte zum Protest aufgerufen. Unter dem Motto «Hoch mit der Bildung, runter mit der Arbeitszeit!» versammelten sich nach Polizeiangaben schätzungsweise 2.500 Menschen auf dem Domplatz in Magdeburg.
Auf Plakaten war unter anderem zu lesen: «Ich unterrichte gern mehr, wenn jemand anders den Rest macht!» oder «Leerer kann Jeder». Eine weitere Kundgebung ist für Dienstag auf dem Marktplatz in Halle geplant.
GEW-Landeschefin Eva Gerth sagte, man müsse sich gegen die Erhöhung der Arbeitszeit wehren. Der Ärger sei groß. «Wir zeigen der Landesregierung mit dieser Kundgebung, dass wir keine Lust haben, die Ergebnisse der ganzen verfehlten Personalpolitik der vergangenen Jahre auf unserem Rücken wegzutragen.» Stattdessen brauchten die Lehrkräfte Unterstützung. Zudem müsse die geplante bessere Bezahlung für Grundschullehrkräfte schnell kommen. Die Arbeit der Lehrer müsse Anerkennung finden.
Das Land reagiert mit der zusätzlichen Stunde pro Woche auf den Lehrermangel und das hohe Maß an Unterrichtsausfall. Für Grundschullehrkräfte bedeutet die Neuregelung 28 statt bislang 27 Unterrichtsstunden, für Sekundarschul- und Gymnasiallehrkräfte 26 statt 25 Unterrichtsstunden pro Woche. Die sogenannte Vorgriffsstunde soll bis zum Schuljahr 2027/28 gelten.
Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) betonte jüngst, Sachsen-Anhalts Lehrkräfte erreichten mit der wöchentlichen Unterrichtsverpflichtung nun bundesweiten Durchschnitt. Die zusätzliche Stunde pro Woche wird entweder vergütet oder kann auf einem Arbeitszeitkonto angespart werden. Von der Arbeitszeiterhöhung ausgenommen sind laut Feußner rund 2000 Lehrkräfte ab 62 Jahren sowie Behinderte ab einem Grad von 50 Prozent und befristet angestellte Lehrkräfte. News4teachers / mit Material der dpa
Macht die GEW etwas falsch, wenn sie zu Protesten gegen die Mehrarbeit aufruft?
2500 Menschen (Lehrer) folgten dem Aufruf. Wie viele Lehrer hat Sachsen-Anhalt? Ich schätze rund 22.000.
Es bräuchte dezentrale Aktionen und digitale Aktionen,
damit der Aufwand geringer wird, der Protest aber in der Fläche sichtbarer:
Sehr gute Ideen und eigentlich auch leicht umsetzbar. Warum wird es nicht gemacht? Feigheit der SL? Als ich einmal einen Aufruf zu einer gemeinsamen Protestaktion von Lehrern, Eltern und Erziehern an der Schultür aufhing, musste der Hausmeister auf Anweisung der SL dieses Plakat entfernen (es hing nicht mal eine halbe Stunde).
Bringt nichts, fürchte ich. Das sind gemütliche Aktionen, die niemandem wehtun. Es gibt seit Jahren irgendwo eine Steuerschuldenuhr. Sie bewirkt auch gar nichts. Es gab schon immer Überlastungsanzeigen und offene Briefe. Sie verpuffen.
Aber wenn 800.000 Lehrer auf die Straße gingen. Das würde etwas bewirken. Und wenn das nach dem Unterricht passierte, wären uns sogar die Elternsympathien sicher!
Davon träume ich seit Jahren. Würde es inzwischen außerdem darauf anlegen, wenn die Mehrheit mitmacht, und dass Streikverbot brechen. Einfach um zu zeigen: es reicht wirklich. Die ganz große Reform der Schule muss endlich her. 800.000 Disziplinarverfahren wird das Land schon nicht durchsetzen können oder wollen. :>
“Die Beamten, jetzt streiken die wieder für mehr Geld! Die sollen mal lieber weniger jammern und dafür ihre Arbeit besser machen.”
Kann man dann wahrscheinlich auch in dieser Zeitung mit den vier großen Lettern lesen.
Ich habe selbst sogar schon gestreikt und war zu großen Demos. Einmal sogar in Berlin. Was soll ich sagen? Das Echo da draußen war nicht gut.
Tut mir leid, aber ich erwarte, dass die Eltern etwas unternehmen.
An meiner Schule hat der Schulelternbeirat einen Brief an den zuständigen Staatssekretär geschickt, weil es zu wenige Förderschullehrkräfte an unserer Schule gibt, und angedroht, damit an die Lokalpresse zu gehen. Schwupps hatten wir eine Lehrkraft mehr. Sämtliche Bitten seitens der Schulleitung waren zuvor einfach ignoriert worden. (Nicht, dass eine Lehrkraft mehr jetzt viel bewirken würde …)
Das müssten alle Elternsprecher machen, denn die dürfen sich an die Presse wenden. Lehrer leider nicht!
Und bitte Rückblick auf Niedersachsen. Wir hatten das vor einigen Jahren. Die Stunde wurde zurückgenommen. Aber der Weg war steinig.
Nicht jeder schafft es nach dem Unterricht rechtzeitig bis nach Magdeburg.
Micht jeder will nach dem Unterricht nach Magdeburg.
Und DAS ist traurig!
An allgemeinbildenden Schulen in SA gerade mal 16.506 in SJ 2021/22
Die Lehrerschaft in Sachsen-Anhalt ist die älteste in Deutschland. Wer kurz vor der Rente steht, den juckt das alles anscheinend nicht mehr.
Obwohl ich wusste, dass ich in den Ruhestand gehe, war ich auf mehreren Demos von “Schule muss anders!” und “Bildet Berlin”. Jedesmal war ich enttäuscht, wie wenige Menschen (Lehrer, Elterm, Erzieher …) daran teilnahmen. Die Demos waren am Wochenende! Also nichts mit: Lehrer dürfen nicht streiken, Eltern müssen arbeiten.
Am Wochenende gehören die Eltern den Kindern! 😉
Die sollten a l l e mit zur Demo!
Aber …
Ist ja auch (fast) richtig und konsequent.
Ich gehöre auch zu den “ewig Gestrigen”, dem “alten Eisen”.
Aber: Eisen!
Und ich war auf Demos, habe gestreikt und die Abmahnung ehrenhaft und mit Freude kassiert.
Wer nicht dabei war und ist – die Junglehrys!
Die haben noch nicht soviel Mist, Lug und Betrug und ja, Ausbeutung, Missachtung,… und all das, was den Beruf so herausfordend macht, Androhung von Gewalt, Anrufe beim Schulamt, Einschaltung eines Anwalts, …., mitgemacht. Da fehlt noch der Leidensdruck!
Aber leider auch bereits die Kraft.
Ich selbst gehe noch zu Demos – und werde vom Kollegium als “sonderbar, irgendwie anders und weltverbessernd” angesehen.
Das Jungvolk muss ran!
Lehrys for pupilfuture! And – for themselves!
Es werden niemals Eltern für uns auf die Straße gehen!
Umgekehrt fordern sie diese Rundumverhelicopterung aber von den Lehrkräften!
In deren Erholungszeit!
(Und bitte – ich schere gedanklich nicht alle über einen Kamm, auch nicht buchstäblich.)
Vielleicht macht sich ja auch da der Lehrkräftemangel deutlich 😉
Weiter so! Ich kann nur hoffen, dass alle Lehrer sich beteiligen!
Tun sie nicht. In Berlin nehmen an den Streiks für bessere Arbeitsbedingungen 10-20% teil. Die meisten angestellten Lehrer gehen also pflichtbewusst weiter zur Arbeit, während ein paar wenige streiken, damit es alle besser haben.
Ja. Und die paar machen – leider – nicht viel Eindruck.
Ich empfehle auch massenhaft Klagen wegen Verletzung der Fürsorgepflicht mangels Erhebung der realen Belastung.
Bringt nichts.
Hat in Niedersachsen etwas gebracht, da das Ministerium nicht nachweisen konnte, wie hoch die Arbeitszeit von Lehrkräften ist.
Mein Kollegium kriecht phasenweise auch nur noch auf dem Zahnfleisch, aber eine von allen unterschriebene Überlastungsanzeige bleibt ein Personalratstraum.
Das einzige was kurzfrisitig hilft und auch die Elternschaft mit ins Boot holt, wenn man es richtig macht, sind alle freiwilligen Leistungen streichen:
Ja, ist blöd für die Schüler, aber anders kommt man dieser systematischen Überforderung, man kann fast sagen “Ausnutzun”, nicht bei.
Ich als Elternteil wünsche mir einfach nur guten Unterricht für meine Kinder. An den Tagen zwischen den Ferien.
Ich (und meine Kinder) brauche keine halbherzig abgehaltenen AGs, Klassenfeste (für die sich Eltern bitte Urlaub nehmen und tonnenweise Kuchen heranschaffen sollen), Klassenfahrten, deren Durchführung am Abreisetag “Unterrichts”beginn um 11 Uhr und -schluss am Rückreisetag um 09.00 Uhr (bei gleichzeitigem Entfall der Betreuung) bedeutet und ich brauche auch keine teuren Exkursionen (was soll denn bitte das “länger als der Schultag”, die Arbeitszeit sollte doch dennoch 8 Stunden betragen). Ich brauche aber auch keine Lehrer, die im Mai bemerken, dass sie “wie jedes Jahr” nicht mit dem Stoff durchkommen.
Macht einfach Unterricht, korrigiert zügig die Arbeiten und Tests.
Die o.g. Punkte als “freiwillige” Leistungen anzusehen finde ich trotzdem befremdlich.
” „länger als der Schultag“, die Arbeitszeit sollte doch dennoch 8 Stunden betragen”
Die ganzen Aufgaben außerhalb des Unterrichts werden ja nicht weniger, weil man mal eine Exkursion macht. Schreibt man vielleicht eine Klassenarbeit weniger, weil eine Klasse dauernd auf Exkursion ist, oder führt ein Schüler-/Elterngespräch weniger (“Frau X, tut mir leid, ich kann erst in einem Monat wieder mit Ihnen reden, weil man Zeitkontigent durch diese 8-Stunden-Exkursionen für diesen Monat aufgebraucht ist”) oder vergibt man weniger Noten, hat weniger Konferenzen?
“Die o.g. Punkte als „freiwillige“ Leistungen anzusehen finde ich trotzdem befremdlich.”
Es gibt Sachen, die sind fix vorgegeben bzw. “unvermeidbar”: Unterricht, Klassenarbeiten + Korrekturen, Konferenzen, pädagogische Gespräche mit Eltern, Schüler, Aufsichten, verpflichtende Fortbildungen. Irgendwann ist die vorgesehene Arbeitszeit abgeleistet, irgendwann sind die 46,5 Stunden pro Woche voll (und es sind NUR dann 46,5 Stunden, wenn man in allen Ferien NICHTS für die Schule macht, macht man dort etwas sind es entsprechend weniger als 46,5 Stunden pro Woche). Also: Ist die Zeit um, dann ist sie um. Dann gibt’s eben kein Schulfest mehr und keine Klassenreise: Wer hinter Erziehungsberechtigte eigentlichen daran, in der Ferien selbsttätig ohne Beteiligung der Schule eine “Klassenreise” zu organisieren? Warum müssen dass immer Lehrkräfte tun, in ihrer Freizeit (ja eine Klassenreise ist im Zweifel ein 24-Stunden-Dienst über 4-5 Tage).
DAS interessiert Marianne vermutlich gar nicht. Die Realität – also nee!
In der Wirschaft zählt ein voller Tag Abwesenheit während einer Diensreise in der Regel als 10 Stunden. Das wird bei Lehrern nicht anders sein.
Wenn die Konferenzen so unglaublich zeitaufwändig und (wie man in diesem Forum liest) ausufernd und unsinnig sind, warum ändern Sie nicht daran was? Lauter schlaue Lehrer, die den Durchblick haben und wissen wies läuft. Aber anstatt das zu ändern, was im eigenen Einflussbereich liegt (guter, transparenter Unterricht vermeidet Elternnachfragen, klar strukturierte Konferenzen, die nur stattfinden, wenn es sein muss sparen Zeit, Einsatz von digitalen Medien (kurze elektronische Vokabeltests) spart Korrekturzeit) wird nur lamentiert, dass die Ferien nicht ausreichen.
Der Umgang der Fortbildungen würde mich auch mal interessieren. Natürlich wird das stressig, wenn die während der Unterrichtszeit stattfinden, die restliche Arbeit verdichtet sich dann. Aber eine Fortbildung ist kein Unterricht und sollte in der unterrichtsfreien Zeit stattfinden. Das gleiche könnte man auch mit den Konferenzen machen. Statt die letzte Stunde ausfallen zu lassen (damit die Lehrer dann nicht mal ne Mittagspause haben) könnte das ganz gechillt in der unterrichsfreien Zeit von 9-13 Uhr erfolgen. So kommen die Lehrer auch dazu, ihr Schlafdefizit auszugleichen.
Aber das eigene System zu hinterfragen macht niemand. Lieber auf die Eltern schimpfen, weil die Professionalität erwarten.
Wenn ich als Lehrer eine Dienstreise habe, was bei mir regelmäßig vorkommt, entsteht folgendes Problem: Der Unterricht am Folgetag findet statt und kann nicht verschoben werden. Was bedeutet das? Ich muss den Unterricht dennoch vorbereiten. Als regulärer Arbeitnehmer, der auf Dienstreise ist, fängt man mit dem was noch zu tun war erst dann wieder an, wenn man wieder im Büro ist. Das ist ein entscheidender Unterschied.
Das gilt übrigens auch bei Krankheit. Lehrer sind im Unterricht Einzelkämpfer. Fällt man mit Grippe ein paar Tage aus, entsteht ein riesen Chaos, dass man mit unbezahlter Mehrarbeit wieder einfangen muss. Im Büro habe ich Kollegen, die dafür Sorge zu tragen haben, dass Arbeit nicht einfach liegen bleibt, wenn ich erkrankt bin.
Guter, transparenter Unterricht vermeidet nie Elternnachfragen. Ich unterrichte Mathe und Informatik. Fächer, die eindeutig sind. Trotzdem hinterfragen Eltern, die einfachsten Aufgaben einer Klassenarbeit, trotz Erwartungshorizont, Lösung u.s.w. Am Berufskolleg zum Glück kaum noch. Früher am Gymnasium wollte man von Elternseite mir ständig die Kompetenz absprechen, wenn die Tochter nicht in der Lage war Winkel zu messen. Da lag es dann an der unklaren Aufgabenstellung, der fehlenden Bearbeitungszeit, dem Sonneneinfall in den Klassenraum, … Von maximal 5 Prozent aller Eltern. Nur die Kosten einen dann eben unfassbar viel Arbeitszeit.
Interessant wie sie Transparenz erwarten, aber dort wo es entscheidend ist, bei der Korrektur, soll man dank digitaler Medien diese nicht anwenden. Ich hätte nichts gegen Multiple choice Aufgaben bei Klausuren. Erspart mir viel Arbeit. Wäre den Schülern, Eltern und auch mir aber nicht gerecht.
Fortbildungen finden oftmals am Nachmittag statt. Da wo korrigiert oder Unterricht vorbereitet werden soll. Teilweise dürfen nur 1-2 Lehrkräfte teilnehmen, die dann Fortbildungen des restlichen Kollegiums vornehmen. Unentgeltlich und ohne zusätzliche Zeitressourcen versteht sich.
Welche unterrichtsfreie Zeit? In den Ferien. Dort finden doch bereits Konferenzen und weitere Termine statt. Auch Berstehensprüfungen liegen in den Sommerferien. Konferenzen finden ja mehrfach im Jahr statt. Da kann man nicht immer warten bis die nächsten Ferien anstehen. Einige Konferenzen haben auch einen wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Turnus.
Warum ändern wir das mit den Konferenzen nicht? Weil es Landesvorgaben gibt. Dort wird explizit erwähnt an wie vielen Konferenzen man teilzunehmen hat. Dabei spielt es keine Rolle wie relevant die Konferenz für einen selbst ist. Wer kann das ändern? Die Gesellschaft an der Wahlurne.
Ui, da hat aber jemand ganz viel Ahnung:
“Als regulärer Arbeitnehmer, der auf Dienstreise ist, fängt man mit dem was noch zu tun war erst dann wieder an, wenn man wieder im Büro ist. Das ist ein entscheidender Unterschied.”
Was machen die Geschäftsreisenden, die am Flughafen in ihre Rechner klopfen wohl? Onlineshopping? Das Tagesgeschäft geht weiter und wird auf Reisen abends im Hotel erledigt.
“Wenn ich als Lehrer eine Dienstreise habe, was bei mir regelmäßig vorkommt, entsteht folgendes Problem: Der Unterricht am Folgetag findet statt und kann nicht verschoben werden. Was bedeutet das? Ich muss den Unterricht dennoch vorbereiten.”
Klar, aber wird Unterricht nicht am Tag vorher vorbereitet? Ich sehe hier kein Problem: 12.30 Schulschluss, Unterricht vorbereiten, tags darauf auf Klassenfahrt, Rückreise um 11.00 Uhr, Mittagsschlaf, Unterrichtsvorbereitung nochmal anschauen und am Tag drauf: tataaa, vorbereiteter Unterricht.
“Dort finden doch bereits Konferenzen und weitere Termine statt.” Sicher. Täglich. 8 Stunden.
“Dabei spielt es keine Rolle wie relevant die Konferenz für einen selbst ist. Wer kann das ändern? Die Gesellschaft an der Wahlurne.” Ich wüßte nicht, dass ich mit meiner Wahl den Konferenzwahn der Lehrer beeinflussen könnte. Wieso soll mich denn jemand fragen. Ich habe doch keine Ahnung…
Wieso tun sich die Lehrer nicht zusammen und gehen den Dienstweg gegen unnötige Konferenzen? Oder machen Vorschläge, wie sich das straffen ließe?
Na also, sag ich doch auch: Da sehen die 100tausende Lehrer wieder, wie einfach das für Nichtlehrer alles wäre.
Zitat; “Was machen die Geschäftsreisenden, die am Flughafen in ihre Rechner klopfen wohl?”
Die einen schauen Netflix, manche arbeiten sogar.
Zitat:
“Ich wüßte nicht, dass ich mit meiner Wahl den Konferenzwahn der Lehrer beeinflussen könnte”
Das ist richtig. Aber Sie können auch kaum die Anzahl der Meetings beeinflussen, die ihr Chef oder ihre Chefin ansetzt. Genausowenig können Lehrkräfte die Anzahl der (häufig auch vorgeschriebenen) Konferenzen ändern, wenn die Schulleitung das so will.
Uiii, da kennt sich jemand wohl nur im Bashing aus!
Tut mir leid, aber – rein persönliche Meinung – empfinde Ihre Antwort als unverschämt.
Aber hej – wenn DAS die Realität ist, was Sie da so beschreiben, würde ich ja sofort umsteigen!
Sie dürfen sich gerne bemühen, in diesem Traum arbeiten zu dürfen.
Aber nicht meckern, wenn die Wahrheit eine andere ist 😉
Haben Sie jetzt etwa das System hinterfragt?! Aaaaah … nur Spaß, ich habe gar kein Ahnung vom System, aber gerade das verbindet uns ja.
@Hörmann: Sie zeigen mit Ihrem Post, dass Sie so überhaupt keine Ahnung haben, wie das System Schule funktioniert und wer dort welche Entscheidungsspielräume hat. Ihre Vorstellung von Schule ist so naiv, dass es schon wehtut. Recherchieren Sie doch einmal nur ein klein wenig zu den rechtlichen Rahmenbedingungen von Schule, angefangen mit dem Schulgesetz Ihres Bundeslandes. Über die anderen hunderten Verordnungen und Erlasse, die ALLE bindend für die öffentlichen Schulen sind, wollen wir hier gar nicht erst reden.
Eine Schule ist KEIN Unternehmen und hat bedeutend weniger Spielraum für eigene Entscheidungen. Ist so, war so und wird immer so sein, es sei denn Sie tun einmal etwas Nützliches und wenden sich an den Kultusminister Ihrer Wahl, um das zu ändern. Lehrerverbände versuchen das seit Jahrzehnten, aber solange Wähler wie Sie nur primitives Lehrerbashing betreiben, wird sich NICHTS ändern. Warum auch, wenn der durchschnittliche Wähler immer nur sein Kreuzchen bei den Parteien macht, die viel versprechen, nichts halten können und die Schuld dann bei denen abladen, die die wirkliche Arbeit machen.,
Zitat:
“In der Wirschaft zählt ein voller Tag Abwesenheit während einer Diensreise in der Regel als 10 Stunden. Das wird bei Lehrern nicht anders sein.
Ist es aber.
Und nicht nur das. Ich bekomme keine Spesen, sondern muss ganz im Gegenteil meine Reisekosten vorschießen und bekomme nach ca. einem Jahr einen Teil davon zurück. Für 24 Stunden Dienst bekomme ich eine Überstunde angerechnet. Meine Nächte im Bereitschaftsdienst verbringe ich in einem Jugendherbergsbett.
Zitat
“klar strukturierte Konferenzen, die nur stattfinden, wenn es sein muss sparen Zeit”
Tja darauf haben LehrerInnen genau soviel Einfluss, wie Angestellte auf die Anzahl der Meetings, die der Chef anberaumt. Wie man häufig lesen kann sind diese auch häufig unnötig.
Zitat:
“Einsatz von digitalen Medien (kurze elektronische Vokabeltests) spart Korrekturzeit)”
Sind nicht erlaubt.
Autsch!
Lieber lassen, statt lästern und so viele Unwahrheiten verbreiten.
Der Tipp ist gratis, vermutlich auch vergebens.
Aber das ist wirklich ohne Niveau und Kenntnis des Systems Schule.
Es reicht heute einfach nicht mehr, selber mal ‘ne Schule von innen gesehen zu haben. Ein Fehler, dem unsere KuMis auch immer wieder auf den Leim gehen.
Es reicht auch nicht, das eine oder andere Kind in der Schule zu haben.
Unsere Schulbegleitungen fallen auch regelmäßig vom Glauben ab, wenn sie die reale Realität sehen.
Vielleicht mal Infos von Chatty holen – die kleine KI Wundereinheit ChatGTP gibt gerne Auskunft. Die laminiert auch nichts – keine Angst und – der Hammer! – ist anders als die müden, vertrottelten Lehrys, immer für Sie da!
Oh, danke für die Tipps!
Mir war gar nicht klar, dass einfach Unterricht machen zu meinem Job gehört. 😉
Freiwillig sind die Leistungen nicht, da muss ich Ihnen Recht geben.
Sie sind auf Druck von Eltern und Politikern, die uns stets wohlgesonnen sind, erbrachte unbezahlte Mehrarbeit!
Hallo Marianne,
mit “nur einfach Unterricht” verbessere ich das Sozialgefüge meiner Klasse aber nicht. Die sozial benachteiligten SchülerInnen fallen ohne diese Aktionen dann vollends vor den Schlitten und diejenigen, bei denen alles “rund” läuft (das wären dann wahrscheinlich Ihre Kinder?) werden von der dann nicht vorhandenen Klassengemeinschaft im Lernfortschritt bestenfalls ausgebremst und es bleibt (noch mehr) an den Eltern hängen.
Wie hätten Sie es denn gerne?
Ha, das sah ich in meinem Kommentar eben voraus. DAS ist dann die Elternsicht.
“Macht einfach Unterricht, korrigiert zügig die Arbeiten und Tests.” – Aye!
Und nicht meckern!
Und nicht den Mund aufmachen!
Und nichts von Eltern fordern!
Aye, aye, ko.z!
Zitat
“Ich brauche aber auch keine Lehrer, die im Mai bemerken, dass sie „wie jedes Jahr“ nicht mit dem Stoff durchkommen.”
Woran das wohl in erster Linie liegt?
Wie groß ist bei Eltern der Aufschrei, wenn Lehrer zu schnell im Stoff voranschreiten und ihre Kinder nicht mitkommen.
Sollte man echt mal ausprobieren.
An welcher Schule sind die Kids? 😉
Zitat:
“Ich (und meine Kinder) brauche keine halbherzig abgehaltenen AGs, ”
Dann müssen ihre Kinder die AG ja auch nicht wählen. Oder gibt es bei Ihnen Zwangs-AGs?
Wenn die AG so schlecht ist, dass sie nicht nachgefragt wird, findet diese auch nicht statt. Wird sie hingegen nachgefragt, scheint es Bedarf zu geben und Kinder sind froh, diese AG besuchen zu können.
Die AGs werden gewählt, damit die Kids betreut sind.
Vermute ich.
Und da haben die Kids halt keinen Bock auf halbe Herzigkeiten.
Vermute ich.
Und sie wollen auch keine AG am Nachmittag.
Vermute ich.
Deswegen gibt es Steess zu Hause.
Vermute ich.
Aber – Start oben! 😉
AGs können auch Wahlpflicht sein, jedes Kind wählt aus einem Angebot, die Stundengehörtnzur regulären Stundentafel.
Darum sind die AGs aber nicht halbherzig erzielt.
“Die o.g. Punkte als „freiwillige“ Leistungen anzusehen finde ich trotzdem befremdlich.”
Die Wahrheit hört nicht jeder gern..
Das würde das KuMin doch nicht stören. Die sagen dann, das ist Sache der Lehrer: Die könnten das machen, aber die wollen nicht. Dann sitzen wir vor traurigen Kinderaugen und vor verständnislosen Eltern, die uns sagen, sie hätten es in ihrem Job auch nicht immer leicht.
GEW ist ein Versagerverein, welches mir nicht helfen konnte und ich musste letztendlich meine eigene Rechtschutzversicherung einschalten.
Die Beratung war super schlecht und selbst der “Vorsitzende” antwortete meinen Mails nicht mehr.
Selber aktiv werden und es besser machen!
Ich kann diese ewige Meckerei nicht mehr ertragen.
Jede Fußballmannschaft ist so gut, wie ihre Spieler.
Das ist bei Gewerkschaften nicht anders.
Comprende?
Dann ist die GEW aber nichtmal Kreisklasse. Was bedeutet das nun?
Das bedeutet zu wenig aktive, engagierte Mitglieder.
Das bedeutet zu viele passive, unengagierte Forderer.
Ich dachte, das wäre durch meinen Beitrag oben bereits deutlich geworden 😉
Ich frage mich eher, was Sie so erwarten.
Na, dass sie GEW die geheimen Wünsche von Keko durchsetzt!
Ja, die GEW macht schon lange viele entscheidende Fehler. Vor über 10 Jahren, bei den letzten Pflichtstundenzahlerhöhungen in Berlin, wurde bereits das Thema „Arbeitszeittarifvertrag“ in der großen Tarifkommission angesprochen. Bei den meisten Mitglieder damals (und wahrscheinlich auch heute) ein Fremdwort. Statt dessen ein unsinniger Warnstreik für kleine Klassen und eine Streikwelle für die Verbeamtung (ein Unding eigentlich). Vielleicht wird es dafür mal langsam Zeit, dann kann der Dienstherr nicht mehr nach Gutsherrenart die Pflichtstunden erhöhen. Übrigens damals auch ein Thema Zinsen auf Arbeitszeitkonten.
Ähm, wenn die Lehrer verbeamtet sind, sind sie nahezu auf Gedeih und Verderb ihrem Dienstherrn ausgeliefert. Sie lassen sich das allerdings gut bezahlen (Pension. Privatversicherung, unbefristete Krankschreibungen……….. ).
Eine ganze Stunde die Woche, die 45 Minuten dauert und entweder vergütet oder auf einem Arbeitszeitkonto angespart wird.
Monatsbrutto / Std.-Deputat
3.500 € /26 = +134,62 € mtl.)
4.000 € /26 = +153,85 € mtl.)
4.500 € /26 = +173,08 € mtl.)
Ein anderslautender Vergütungsgedanke (Mehrarbeitsstundensatz) wäre allerdings indiskutabel, da die Arbeitszeiterfassung nicht existiert und nur Deputate Berechnungsgrundlage sein könnten.
Die reguläre Überstundenvergütung wäre eine Alternative. Die ist aber deutlich geringer …
Lustig ist ja auch, wenn ich mich in ein fremdes Fach einarbeiten muss 😉
Nicht nur selber wieder lernen, auch Arbeitsmaterialien sichten, zusammenstellen und auf mindestens drei Niveaustufen präsentieren….
Nächstes Jahr
– neues Fach
– neue Klassenstufe
– auf Anfang!
Jubel oder ko.z. Ich bin noch unentschieden 😉
Pro Stunde angeordneter Mehrarbeit halbiert sich dann eben die noch vorhandene Motivation. Ganz simpel.
Ich wage mal eine bundesweit einheitliche Regelung zu fordern. In Sachsen-Anhalt demonstrieren sie jetzt gegen ein Stundensoll, das in vielen Bundesländern schon lange üblich ist. Es fällt mir schwer, sie zu bemitleiden.
Wochenstundenzahl und Gehalt sollten bundesweit einheitlich sein. Dann kann auch keiner abwerben. Es kann Zuschläge geben für besonders teure Regionen oder für Ländereien, wo keiner hin will. (Nur hebt sich das nicht gegenseitig auf?)
Warum ist gleiche Arbeit je nach Bundesland doch wieder nicht gleich viel wert?
Weil die Lebenshaltungskosten in Wixhausen nunmal höher sind als in Großbadegast. Deshalb wird unterschiedlich besoldet.
Und deshalb würde das abwerben munter weitergehen, sonst eben über weitere Vorteile (Dienstwohnung o.Ä.).
Deshalb ist dein Vorschlsg einfach nur indiskutabel.
Wer solche Kollegys hat, braucht keine KuMis!
Weil ein Arbeiter am Fließband den Akkord bricht, holt der Vorarbeiter die Peitsche raus – um mal etwas plakativ zu sein. Dann müssen alle ran, der Akkord muss täglich gebrochen werden.
Gewinnmaximierung – kapitalistischer Wahnsinn, der uns … ja, wohin hat er uns bisher getrieben?
Ich habe 28 Vollzeit, die Wahl des Bundeslandes war meine Entscheidung.
Niemand auf Seiten der Lehrkräfte hat etwas davon, wenn die Lehrys in S-A bei ihrer maximalen Stundenverpflichtung bleiben, und vor allem – niemandem wird etwas weggenommen!
Diese Demo sollte uns alle angehen – denn wir wissen: unsere KuMis sind erfolgreichen Nullkostenlösungen gegenüber sehr aufgeschlossen.
Das ist unsere Pandora!
Und wegen der Verbeamtung – können nur angestellte Lehrkräfte abwandern.
Oder soll das ganze in Richtung “Ablösesummen” gehen?
Menschenhandel wie im Fußball?
Jede Woche eine andere Schulstunde aussuchen, in der man nichts macht und für die man nichts vorbereitet.
Gute Idee!
Schon reihum – man macht sich bei den Schülys beliebt(er), entlastet sie vom Notendruck, dem Lernen überhaupt, keine -hust- Lerngruppe wird benachteiligt – alle dürfen einmal Film, Cola und Popcorn!
😉
Nee, jede Woche eine andere Stunde aussuchen, die man vorbereitet. So geht Entlastung:)
Nee, das würde unter Mehrarbeit fallen. Das geht garnicht.