Ukrainische Schüler wollen bei einem Schulaustausch in Göttingen Abstand vom Krieg im eigenen Land bekommen. 15 Kinder aus der Nähe der umkämpften Stadt Bachmut sind als Teil eines Projektes, das unter anderem von der Unesco betreut wird, etwa zweieinhalb Wochen in der südniedersächsischen Stadt. Die Schülerinnen und Schüler kommen bei Gasteltern des Hainberg-Gymnasiums unter.
«Unsere Schule in Swjatohirsk ist komplett zerstört», sagt die ukrainische Lehrerin Kateryna Tschertschascha. Swjatohirsk liegt eine Autostunde nordwestlich von Bachmut in der Oblast Donezk. In einer Noteinrichtung würden sie einige wenige verbliebene Kinder verschiedener Altersklassen unterrichten. Klassenverbände oder fachspezifische Lehrkräfte gebe es nicht mehr. Viele Kinder würden zudem online unterrichtet.
«Wegen Luftalarmen müssen wir uns regelmäßig verstecken», sagte Lehrerin Switlana Medinzewa. Die beiden Lehrerinnen wünschen sich, dass ihre Schüler durch den Aufenthalt in Göttingen ein emotionales Gefühl von Sicherheit bekämen.
Für die Austauschschüler, die bis zum 30. Juni in Göttingen sind, sei ein vielfältiges Programm erstellt worden, bei dem auch die Traumabewältigung eine Rolle spiele. Unter anderem seien Erfahrungen mit Tieren geplant, sagte die stellvertretende Schulleiterin des Hainberg-Gymnasiums Angelika Reese. Im Sinne der Völkerverständigung seien aber auch gemeinsame Aktivitäten mit deutschen Schülern wie etwa Kochen geplant. Der Schüleraustausch wird unter anderem vom Auswärtigen Amt finanziert. News4teachers / mit Material der dpa
Täglich werden in der Ukraine vier Kinder getötet oder verletzt (mindestens)