Kretschmann beteuert: Will Französisch-Unterricht nicht abschaffen!

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Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat nach umstrittenen Äußerungen zur zweiten Fremdsprache an Schulen klargestellt, dass er den Französisch-Unterricht nicht abschaffen will.

«Muntere Debatte»: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Foto: Grüne Baden-Württemberg

Wenn er an einer Podiumsdiskussion teilnehme, dann gebe er dort keine Regierungserklärungen ab, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Sondern er hocke da, um eine «muntere» Debatte zu führen, um Anstöße zu geben – «und auch mal einen Stein ins Wasser zu werfen». Seine Intention sei es bei der Veranstaltung am Montag gewesen, die Frage zu erörtern, wie man Sprachbarrieren bei Partnerschaftstreffen überwinden könne.

Kretschmann hatte am Montag bei einem Festakt zur deutsch-französischen Freundschaft in Ludwigsburg betont, dass aus seiner Sicht die künstliche Intelligenz – etwa in Form von Übersetzungs-Apps – das Erlernen einer zweiten Fremdsprache wie Französisch künftig ersetzen könne. Man dürfe nicht mehr glauben, dass jeder ein bisschen Französisch können müsse, hatte er gesagt.

Die Bildungsverbände hatten ihn für seine Äußerungen scharf kritisiert. Der Philologenverband sprach am Dienstag von «bildungsfeindlichen Gedankenspielen» und einer «moralischen Ohrfeige und Abqualifizierung für alle Sprachenlehrkräfte».

Kein Mensch habe ihm bislang gesagt, dass er sich irre, verteidigte sich Kretschmann mit Blick auf die künftigen technischen Möglichkeiten. Man sollte schon mal bereit sein, Dinge, die man bislang mache, in Frage zu stellen, wenn sich die Welt ändere. News4teachers / mit Material der dpa

Kretschmann: Zweite Fremdsprache (Französisch) ist verzichtbar – Englisch reicht!

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Ceterum Censeo
9 Monate zuvor

Das ist leider nicht das erste Mal, dass der Kretsche einfach so mal was raushaut ohne nachzudenken. Und dann rudert er zwei Tage später zurück. Mittlerweile ist so ein Verhalten nur noch mit Demenz zu entschuldigen. Was sagt eigentlich die Kultusministerin? Lebt die noch, oder kassiert die einfach nur ihr fürstliches Gehalt?
Ceterum censeo alle KMs nur noch mit Fachkräften besetzen.

Kim P
9 Monate zuvor
Antwortet  Ceterum Censeo

Demenz? Ich finde Ihre Aussage heftig und unpassend, und ich wähle kein Grün! Wenn Politiker sich mal trauen, auch etwas nicht Wasserdichtes zu sagen, und sich auch zu korrigieren, wenn es daneben ging, freue ich mich.

Gabriele
9 Monate zuvor
Antwortet  Kim P

Gänzlich unqualifiertes Gelabere und hanebüchenen Unsinn darf sich auch ein Ministerpräsident, schon gar nicht bei einer Podiumsdiskussion im Kontext eines Festaktes (!), leisten!!
.
Er ist dort ja nicht als Privatmann!

Er schwätzt schließlich nicht bierselig zu später Stunde in einer Stammtischrunde.

Er disqualifizierte sich als Politiker doch selbst.
Und, zudem, weit schlimmer noch, er blamierte sich als Repräsentant unseres Ländles – und auch der Bundesrepublik.

Im Übrigen:
Übersetzungen durch diverse Computerprogramme etc. lassen meist sehr zu wünschen übrig!
Zumindest wenn man auf Differenzierungen, Genauigkeit, Feinheiten und ein gewisses Anspruchsniveau Wert legt.

Außer man gibt sich mit Ungenauem und Groben, oft auch de facto Falschem, zufrieden!
Bei der KI sind ähnliche Probleme zu erwarten sein.

Es wird Zeit, dass Herr Kretschmann sich auf’s Altenteil zurückzieht und seinen wohlverdienten Ruhestand genießt, wenn auch diplomatisches Feingefühl nicht mehr vorhanden ist.

In der Sache “ Französisch als (denkbare) 2. Fremdsprache am Gymnasium in BaWü“ geht es um den Austausch schlagkräftiger Argumente und Tatsachen, die kritisch beleuchtet werden müssen.

Alles grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen, Überkommenes regelmäßig kritisch zu hinterfragen, Pro und Contra abzuwägen, dem verschließe ich mich keineswegs.
Hat seine volle Daseinsberechtigung.
Doch Form, Diktion und Inhalt müssen passen!

Aleidis, von edlem Wesen
9 Monate zuvor
Antwortet  Ceterum Censeo

Irrtum. Er denkt nur anders als Sie. Darf man nur so denken wie Sie?

Gabriele
9 Monate zuvor

Um das geht es doch gar nicht! Meinungsvielfalt, Meinungsaustausch sind immer zu begrüßen.

Doch sachlich Falsches, Problematisches und Fehlverhalten/Fehlleistungen dürfen doch nicht unkommentiert, unwidersprochen bzw. nicht angeprangert bleiben, oder?

Shux
9 Monate zuvor

Doch weiter Französisch? ooch, schad!

Gabriele
9 Monate zuvor
Antwortet  Shux

banal!

Senkrechtstarter
9 Monate zuvor

Nicht abschaffen, aber freiwillig machen! Als Französisch zur Pflicht gemacht wurde, war es vor 100 oder schon vor 200 Jahren, da hatte Französisch noch einen ganz anderen Stellenwert. Den hat es jetzt schon lange nicht mehr. Es reicht als freiwilliges Angebot neben Spanisch, Türkisch und sonstwas…….

Gabriele
9 Monate zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Schulinterne Organisation (Klassen- bzw. Kursgröße) basierend auf Lehrkräftezuweisung und Gesamtzahl der für die Schule bewilligten Unterrichtstunden (= insgesamt für alle Fächer) durch das KuMi gilt es dabei auch zu bedenken.

Vor 100 oder 200 Jahren gab’s noch nicht die zwei Weltkriege und die darauffolgenden Aussöhnungbemühungen (Aktivitäten im Rahmen der Deutsch-Französischen Freundschaft seit 1963).

Und es gab auch noch nicht die Europäische Einigung/Integration als Friedensgarant.

Französisch ist auch eine der offiziellen Amtssprachen in der EU!

Oberkrämer
9 Monate zuvor
Antwortet  Gabriele

Französisch wird nicht mehr als offizielle Amtssprache der EU gebraucht. Da kann viel Geld gespart werden!

Gabriele
9 Monate zuvor
Antwortet  Oberkrämer

Welche einzige Amtssprache sollte es denn dann Ihrer Meinung nach sein?

Etwa Englisch? Die Briten waren doch erst seit 1973 dabei. Sind seit dem Brexit raus.

Etwa das Englische – als lingua franca – auch bei der Europäischen Integration als einzige Amtssprache zu verwenden, drängt sich mir überhaupt nicht auf.

Auch aus Respekt vor der gemeinsam angestoßenen und energisch, unverdrossen betriebenen und vollbrachten historischen Leistung als ehemals verfeindete Länder solten das Deutsche und (!) das Französische gleichrangig Amtssprachen bleiben!

Aus Achtung vor dem historischen gemeinsamen Verdienst ihrer Länder bzw. ihrer involvierten Staatsmännern!

Frankreich und Deutschland waren damals doch gemeinsam (!) d i e entscheidenden Schrittmacher und Motoren bei dem immer noch weiter ablaufenden Prozess der Europäischen Einigung.
Und sind immer noch sehr bedeutende Impulsgeber, politische und auch wirtschaftliche Schwergewichte in der EU.

Beide Länder leisten so einen wertvollen Beitrag zur Friedenssicherung, nicht nur in Europa, und zur Wahrung bzw. Stärkung der Stellung Europas in der heutigen und zukünftigen globalisierten Welt:
einer Welt mit immer mehr neuen aufstrebenden „playern“, die um wirtschaftlichen Einfluss und politische Macht auf der Weltbühne ringen.

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  Gabriele

Es muss nicht unbedingt Französisch oder Englisch sein, aber Sprachkenntnisse sind m. M. n. für gebildete Menschen, in einer immer mehr globalisierten Welt, enorm wichtig.
„Die Grenzen meiner Sprache bedeutet die Grenzen meiner Welt. (Ludwig Wittgenstein)
„A different language is a different vision of life.“ (Federico Fellini)
„Besitze nur, was du immer bei dir haben kannst: Kenne Sprachen, kenne Länder, kenne Menschen. Lass deine Erinnerungen dein Reisegepäck sein.“ (Alexander Solzhenitsyn)

vhh
9 Monate zuvor

Innovative Idee: Einfach mal das sagen, was er auch meint. Das ist zugegeben eine hohe Erwartungshaltung an einen Politiker.

moi aussi
9 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Ich versuche mal eine Übersetzung: „Wir müssen Französisch streichen damit wir kostenneutral mehr Stunden für andere Fächer haben.“

Last edited 9 Monate zuvor by moi aussi
Gabriele
9 Monate zuvor
Antwortet  vhh

Einfach unreflektiert, unüberlegt etwas herauszuplappern, was einem gerade durch den Kopf schießt oder spontan einfällt, ist dem Anlass nicht angemessen!

Ganz einfach unprofessionell, und hier ein mehrfaches Armutszeugnis!

moi aussi
9 Monate zuvor
Antwortet  Gabriele

Ich war mal an einer Schule da musste man zum Lachen (und für ein paar ehrliche Worte) tatsächlich in den Keller… .

Dil Uhlenspiegel
9 Monate zuvor
Antwortet  moi aussi

War der Keller gut besucht?

Gabriele
9 Monate zuvor
Antwortet  moi aussi

Hä?
Witz komm raus! Schlichtweg selbstentlarvend!

Kultivierte Menschen, auch LehrerInnen, schätzen geistreichen, niveauvollen Humor!

potschemutschka
9 Monate zuvor
Antwortet  Gabriele

Machen doch manche Politiker auch.

AvL
9 Monate zuvor

Gut dass er seine Aussagen revidieren kann und es anderen überlässt, zum Beispiel den Eltern jnd Den Schülern, ob diese weiter eine zweite Fremdsprache lernen wollenn oder eben nicht. Als Grengäger und direkter Nachbar von Frankreich erweist es sich durchaus als sinnvoll diese Sprache zu lernen. Das gilt auch für Menschen in NRW, die in die Niederlande fahren.

Ich_bin_neu_hier
9 Monate zuvor

„…er hocke da, um «[…] auch mal einen Stein ins Wasser zu werfen»“ – War wohl doch eher ein ziemlicher Brocken, der da baden gegangen ist und so hohe Wellen ausgelöst hat, dass da jetzt jemand verblüfft am Ufer hockt, durchnässt wie ein begossener Pudel.

Gabriele
9 Monate zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Welche Zielsetzung verfolgen Sie denn mit diesem Beitrag?.