Nur knapp zwölf Prozent der Lehrerschaft an Grundschulen sind männlich

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WIESBADEN. Hessens Kultusministerium wünscht sich mehr Männer in den Lehrerkollegien an Grundschulen. Der Anteil männlicher Lehrkräfte an öffentlichen Grundschulen betrug zum Stichtag 1. Oktober 2022 knapp zwölf Prozent, wie aus einer Antwort des Ministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des fraktionslosen Landtagsabgeordneten Rainer Rahn in Wiesbaden hervorgeht. Der Anteil männlicher Schulleiter von allen Schuleiterinnen und Schulleitern an öffentlichen Grundschulen lag demnach bei gut 14 Prozent.

Wo sind die vielen Männer? In den Grundschulen jedenfalls nicht. Foto: Shutterstock

«Mehr männliche Lehrkräfte an Grundschulen wären aus Sicht der Landesregierung wünschenswert», erläuterte das Kultusministerium – verwies aber gleichzeitig auf die Freiheit der Berufswahl. Sowohl die Vergabe der Studienplätze als auch die Einstellung in den Schuldienst folgten nach den Grundsätzen der Bestenauslese und Gleichbehandlung. «Den Möglichkeiten, den Anteil männlicher Lehrkräfte an Grundschulen zu erhöhen, sind damit Grenzen gesetzt», erläuterte das Ministerium. News4teachers / mit Material der dpa

„Schulschwatz, der Bildungstalk!“ Neue Folge des News4teachers-Podcasts: Hurra, ein angehender Grundschullehrer (männlich!)

 

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Realist
7 Monate zuvor

Konsequent jede zweite Stelle mit einem männlichen Bewerber besetzte, geht andersherum trotz „Fachkräftemangel“ ja auch… oder nimmt das Ministerium hier die „Gleichstellung“ nicht ernst?

Ironic
7 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Lesen Sie, was die Herren Marc und Senkrechtstarter schreiben! Das ist alles eine Frage von Image und Prestige. Und von Geld. Es ist nicht notwendig, jeder männlichen Lehrkraft einen Orden zu verleihen oder den roten Teppich auszurollen.
Davon abgesehen, finde ich diese latente Botschaft, der hohe Anteil der Grundschullehrerinnen sei ein Malus, gar ein Entwicklungsnachteil für Jungen, zum K…
Kein Vater ist anfgehalten, in Teilzeit zu arbeiten, um diesen Prägungsnachteil ggf. auszugleichen.

447
7 Monate zuvor
Antwortet  Ironic

Sehe ich auch so wie Sie, braucht man keinen Teppich ausrollen.

Genau so wenig braucht man sich dann zu wundern, wenn praktisch kein Mann das machen will.

Bleibt halt alles wie es ist. 🙂

Nur: Aus irgendeinem Grund ist es ja ssssoooooooo wichtig, in Frauenberufe „Männer“ reinzustecken….fragen Sie mich nicht, warum.

Nun…Angebot und Nachfrage regelt den Markt…

Senkrechtstarter
7 Monate zuvor

Nur 12%? So, dann jetzt die Forderung nach Gehaltserhöhungen, um den Beruf für Männer attraktiver zu machen. 😀 Vielleicht eine „Männerzulage“?

Meinetwegen
7 Monate zuvor
Antwortet  Senkrechtstarter

Wie viel Prozent der Frisöre sind denn wohl Männer? Ich kenne fast nur Frisösen. Sollte man da auch was tun, damit es mehr Männer werden?

Ragnar Danneskjoeld
7 Monate zuvor
Antwortet  Meinetwegen

Vor 15 Jahren waren es 10 Prozent. Mittlerweile ist jeder dritte Friseur-Lehrling männlich. Ich finde ja, es sollten mehr Frauen auf dem Bau schaffen.

Bla
7 Monate zuvor
Antwortet  Meinetwegen

„Frisösen“ zu sagen ist schonmal ein guter Ansatz.
Friseurinnen/Haarstylistin ist normalerweise inzwischen üblicher und wohl deutlich erwünschter.
Wenn wir dann noch die Verpflichtung von „10 nackte Frisösen“ als Dauerschleife in Friseursalons durchsetzen könnten, dann wäre das vielleicht ein Fortschritt.
*Achtung: Text enthält etwas Ironie*

Hysterican
5 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Was ist der entscheidende Unterschied zwischen Coiffeur und Frisör bzw. Coiffeurin und Frisörin?

Je nach Haarschnitt zwischen 12 und 25 Euro.

Bla
7 Monate zuvor
Antwortet  Meinetwegen

Zusatz:
Genderkonform sind wahrscheinlich 100 % der Frisöre männlich. Die anderen sind Friseurinnen oder identifizieren sich nicht männlich/weiblich.
Aber guter Versuch! 😉

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Meinetwegen

Ich habe einen Friseur, sein Kollege arbeitet im gleichenSalon – 50-50 mit FriseurINNEN.

Alx
7 Monate zuvor

„Bestenauslese und Gleichbehandlung“, ich schmeiß mich weg.
Wären dir Geschlechter umgekehrt, gäbe es bestimmt eine Quote und einen ganzen Sack voll Förderprogrammen.

447
7 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Natürlich.
Wie die Wählermehrheit es wünscht.

Marc
7 Monate zuvor

Männer wollen als Familienernährer meist gut verdienen. Und Männer achten besonders darauf was man am Ende für Ausbildung und Arbeit auf dem Lohnzettel rausbekommt. Das passt beim Grundschullehramt eben nicht. Gleich langes Studium und am Ende über 500 Euro weniger auf dem Konto? Dazu mehr Stunden Unterrichtsverpflichtungen, weniger Entlastungsstunden, kaum Beförderungsmöglichkeiten und trotz Masterstudium kein höherer Beamtendienst.

Da bekommt man wirklich nur die Menschen, die meist nicht so aufs Geld schauen, sondern denen es reicht mit Kindern zu arbeiten….

Freiya
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Auch in Zeiten, wo beide Elternteile arbeiten ist das Konzept des „Familienverdieners immer noch in den Köpfen?
Beide arbeiten, beide kümmern sich um Haushalt, Kinder, Altersversorgung…

Lera
7 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Insbesondere in den Köpfen der Frauen:

„Zunächst konnte festgestellt werden, dass Frauen, befragt nach ihren Partnerpräferenzen, mehr Wert auf den sozialen Status legen als Männer.
Männern ist dagegen die physische Attraktivität wichtiger als den Frauen.
Einschränkend muss dabei festgehalten werden, dass die Rangliste der Part-nerpräferenzen von den Merkmalen Verständnis und Toleranz, Treue und Humor angeführt wird und nicht von Attraktivität und Status. Allerdings ist auch zu berücksichtigen, dass es sich hier um Selbstauskünfte handelt und die Nennung von Status und Attraktivität als wichtigste Partnermerkmale sicherlich nicht zu den sozial erwünschten Antworten gehört. Die geschlechtsspezifischen Präferenzen bezüglich der Partnermerkmale zeigen sich auch bei Kontrolle verschiedener weiterer Merkmale in multivariaten Regressionsanalysen. Die Ergebnisse sprechen insgesamt eher für eine Bestätigung als für eine Widerlegung der evolutionsbiologischen Erwartung.“

https://www.soz.unibe.ch/e39893/e48983/e127077/e127485/e127516/franzen_hartmann_beitrag_2001_ger.pdf

447
7 Monate zuvor
Antwortet  Freiya

Was Leute offiziell sagen (oder von sich selbst theoretisch denken) und was die (extrem stark wirksamen, wenn auch nicht wie bei Tieren 100% wirksamen) Instinkte belohnen sind zwei ganz, GANZ verschiedene Paar Schuhe.

So einfach ist das.

Kurz: Evolutionspsychologie kann man in vielerlei Hinsicht kritisieren, die ok-cupid-Studie versuchen aus dem (deutschsprachigen) Internet zu „scrubben“… 80/20 ist real, Hypergamie ist real und das (gesellschaftspolitische) Schweigekartell darum auch.

Nur WIRKEN…wirken tut „es“ halt trotzdem.
Ganz egal, wie sehr man das verbal verteufelt oder sprachmagisch zu „verbannen“ versucht.

447
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Genau mein Humor – noch!
In 5 oder 10 Jahren könnte das wirklich so passieren und man könnte (dank entsprechender Gesetzesgebung) diesen Zustand nicht mehr sprachlich ausdrücken, ohne sich strafbar zu machen. 😀

Meinetwegen
7 Monate zuvor
Antwortet  Marc

Das ist „herbeigedacht“. Gibt es dazu Umfragen, Studien? Es ist ja nun nicht so, dass alle oder wenigstens die meisten Männer einen Beruf oberhalb des A12-Verdientes gewählt haben, weil sie ja mehr aufs Geld schauen als die Frauen.

Männer als Familienernährer… Das ist doch auch ein Gesellschaftsbild aus dem letzten Jahrhundert (und davor).

447
7 Monate zuvor
Antwortet  Meinetwegen

Tonnenweise, im englischen Sprachraum.

Ob das reine Etikett nun „Familienernährer“ oder „phat monies“ heisst ist relativ egal – unabhängig davon ist finanzielle Überlegenheit (also RELATIV mehr) ein wesentlicher Faktor für Attraktivität von Männern aus der Sicht von Frauen. (Mit anderen Merkmalen zusammen, messbar, alle Merkmale hochgradig nicht-pc – extreme Kurzversion: Körpergrösse/Muskeln, sozialer Status, Geld)

Dass das natürlich resolut geleugnet wird ändert wenig daran, dass es genau so ist.

Entsprechend gibt es starke Anreize für heterosexuelle Männer, erfolgreich zu sein.
„Kindergärtner“ oder „Grundschullehrer“ ist nun wirklich das absolute Antisignal zu „männlich-erfolgreich“.

DerDip
7 Monate zuvor
Antwortet  Meinetwegen

Angesichts ihres letzten Satzes: In wievielen Familien in ihrem Umfeld mit kleinen Kindern arbeitet die Frau mehr (damit ist keine Carearbeit in der Familie gemeint) und verdient mehr als der Mann?

In meinem Umfeld trifft das auf keinen einzigen Fall zu (Großstadt in NRW, sowohl Männer als auch Frauen größtenteils Akademiker). Und das – Sie werden staunen – im Jahr 2023.

Victoria Petermann
7 Monate zuvor

Das Foto ist suboptimal. Ein derart gekleideter, (nicht) frisierter bzw. rasierter Kerl ist in keinem Schulhaus angemessen. Möglicherweise ist er -Digga- auf der Höhe der Schülerinnen und Schüler, aber tritt wohl kaum seinem Amt angemessen auf. Letzteres ist übrigens im Beamtenrecht festgelegt: amtsangemessene Besoldung und amtsangemessene Lebensführung 😉

Lera
7 Monate zuvor

Amtsangemessen wären inzwischen eine Eselsmütze, eine Clownsnase und ein Kartoffelsack.

Victoria Petermann
7 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Was haben Sie denn für ein Selbstbild bzw. eine Empfindung von Selbstwirksamkeit`?

Lera
7 Monate zuvor

Keine Ahnung. Ich mag einfach die Realität. Und Sie so?

447
7 Monate zuvor

Da passt das äussere outfit doch zum gewünschten inneren Charakter der modernen Schule. Völlig „amtsangemessen“, wie es heute verstanden wird. 🙂

Bla
7 Monate zuvor

Sehe dort gar kein Problem. Warum sollte der Kerl denn keinen Bart haben? Wüsste nicht, dass man sich jetzt glatt rasieren müsste als Lehrkraft. Das wäre mir neu. Würde tatsächlich wohl auch rechtswidrig sein.

Ansonsten: Body-Shaming?
Ansonsten: Würde dieser Mann auf dem Shuttershock-Bild denn per se ein schlechter Lehrer sein? Weil er sich eben anscheinend so wohl fühlt und so kleidet und „frisiert“?

So einen Quatsch habe ich lange nicht mehr gelesen.

Ich finde Ihren Kommentar suboptimaler als das Bild, welches die Redaktion dafür wählte.
Aber ist nur meine Meinung „Schwester“.

Bringen Sie mir mal die Stelle im Beamtenrecht/-gesetz, dass „bärtige Männer“ keine amtsangemessene Lebensführung haben.

An die 2 „Likes“: Schwachköpfe.

PaPo
7 Monate zuvor

Borniertheit par excellence

Jmd. ein dem Amte angemessenes Auftreten, eine „amtsangemessene Lebensführung“ abzusprechen, verkennt nicht lediglich das, (a) was der Gesetzgeber mit einer dem Amte angemessenen Lebensführung eigtl. meint – nämlich nicht einen konservativen dress code
(es gibt keine Dienstkleidung für Lehrer i.S.d. § 74 BBG u.ä.) und ggf. eine Bartfrisur, die dem Gusto einer Victoria Petermann genügen, sondern das Alimentationsprinzip (Art. 33 Abs. 5 GG) -, sondern auch das, (b) was das Bundesdisziplinargesetz (u.ä. Landesgesetze) regelt, wenn es sicherstellen will, dass Beamte sich inner- und außerhalb des Dienstes so verhalten, dass sie der Achtung und dem Vertrauen gerecht werden, das ihr Beruf erfordert, wonach sie alles zu unterlassen haben, was dem Ansehen des Staates, der Dienstbehörde u./o. dem Berufsbeamtentum schaden könnte, und ignoriert zudem, (c) dass Pluralismus ein Grundwert (vulgo: Minimalkonsens) unserer Gesellschaft ist, der in Schule natürlich auch vorgelebt werden kann und muss, dass Kleidung, Haar- u./o. Barttracht, Schmuck, Schminke und Co. erstmal per se nichts über die Qualifikation, den Unterricht o.ä. eines Lehrers aussagen (anders als es Ihr ressentimenthaftes „Digga“ über Sie selbst bewerkstelligt), dass Lehrer nicht Rollenmodell für Biederkeit sein u./o. (optische) Klischees längst vergangener Jahrzehnte perpetuieren müssen, und dass die Zeiten eines Mommsen-Gymnasium vorbei sind (auch wenn dies inhaltlich m.E. durchaus bedauernswert ist).

Ich dachte, Sie seien „akademisch gebildet und zur Literatur- und Faktenrecherche selbst in der Lage“ (https://www.news4teachers.de/2023/08/lehrerin-droht-gefaengnis-weil-sie-mutter-ueber-sexting-video-informieren-will/#comment-540460)? Vielleicht das „Beamtenrecht“ einmal diesbzgl. konsultieren und sich im Selbstwert der Toleranz bilden (an unserem Gymnasium würde Sie wahrscheinl. der Schlag treffen)?!

Fräulein Rottenmeier
7 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

„Vielleicht das „Beamtenrecht“ einmal diesbzgl. konsultieren und sich im Selbstwert der Toleranz bilden (an unserem Gymnasium würde Sie wahrscheinl. der Schlag treffen)?!“

Bei uns ebenfalls… 🙂
Egal, der Typ würde gut bei uns reinpassen. Bei uns tragen die Kolleginnen nämlich keine dieser neckischen Tüchlein um den Hals und Strickpullover mit Bluse drunter. Dafür den einen oder anderen fleischfarbenen BH, die dann und wann im Lehrerzimmer über dem Stuhl hängen *Kopfschüttel*….die wären dann hoffentlich verschwunden…!?