HALLE. An einer Gesamtschule in Halle (Saale) müssen Schüler wegen anhaltendem Vandalismus jetzt selbst ihr Toilettenpapier mitbringen. In einem Brief informierte der Schulleiter die Eltern über die Maßnahme.
Derzeit würden täglich Toilettenpapierrollen in die Toilettenbecken gestopft, schrieb Schulleiter Stephan Wussow an die Eltern. Dies führe nicht nur zu materiellen Schäden, sondern auch zu erheblichen hygienischen Problemen und Unannehmlichkeiten für die Schülerinnen und Schüler. Es werde daher empfohlen, eigenes Toilettenpapier mitzubringen. Alternativ sei Toilettenpapier auch im Sekretariat der Schule erhältlich.
Das Probleme bestehe schon seit längerem, erklärte Wussow am Dienstag. Es sei sehr bedauerlich, dass durch so eine Aktion die Schule in die Schlagzeilen gerate, dabei engagierten sich die Lehrer und viele Schüler außerordentlich und es gebe viele positive Aktionen. «Das ist jetzt auch eine gewisse Hilflosigkeit.» Er hoffe, dass sich durch die Gespräche, die die Lehrer jetzt mit der Schülerschaft führten, die Lage wieder bessere und die Maßnahme zu den Ferien Mitte Oktober wieder beendet werden könne.
In den vergangenen Jahren hatten immer wieder einmal Schulen in Deutschland zu drastischen Maßnahmen in ähnlichen Fällen gegriffen. Unter anderem in Wittenberg hatte es 2011 an einer Grundschule eine ähnliche Maßnahme gegeben. News4teachers / mit Material der dpa
Schüler vermeiden Essen und Trinken morgens – wegen der ekligen Schultoiletten
Das Problem ist und bleibt: Ein paar wenige machen den Mist und alle anderen müssen die Konsequenzen ertragen.
Nein, seufz, sie tragen das Toilettenpapier.
Bei uns haben sie sich gestern und heute mit den Klobürsten duelliert – noch Fragen ?
(Übrigens – wenn der Klügere nachgibt, regieren die Dummen).
Stimmt. Oder die anderen stellen sich einfach mal auf die Hinterbeine….irgendjemand von den anderen weiß bestimmt Bescheid, könnte ich mir vorstellen!
Da kennen Sie (vermutlich) deutsche Gesamtschulen schlecht…Täter sind festzementiert die “wahren Opfer”. Natürlich ist das ein Klischee und nicht jede GS ist so…aber die Mehrheit, nun ja…
Ja, richtig! Sonst soll der Direktor was genau unternehmen?
In unserem Gym am Anfang des Jahres wurden 3-Mal!! Mit eigenen Fäkalien auf dem Toilettenwand der Jungentoilette Bilder geschmiert! Ein neues Gymnasium noch dazu, alles wirklich schön. Einfach unverschämt. Gegenüber baut man einen Kindergarten. Wenn sich bald keiner Meldet als Verantwortliche, werden alle Jungs Arbeitertoilette draußen benützen müssen. Und es ist recht so. Ich habe auch einen Jungen, er ist zwar erst 5. Kl. aber bei uns zu Hause wurde das Thema sehr groß besprochen. Was zu viel ist, ist es einfach zu viel.
Liebe Redaktion,
bei all meiner großen Wertschätzung für Ihre Arbeit:
Die Überschrift ist mindestens missverständlich, da – wie aus dem Text ersichtlich – Toilettenpapier im Sekretariat beschafft werden kann.
Das hat etwas Boulevardeskes.
Eine Schule braucht für 500 Schüler:innen viel weniger Toiletten als ein Betrieb mit 500 Mitarbeitern
Eine Schule und vorallem die Schultoiletten werden nur noch jeden zweiten oder dritten Tag gereinigt.
Viele Schultoiletten sind so alt, dass sie an Altersschwäche sterben, da braucht es keinen Vandalismus, und werden nie repariert.
Keine Belegschaft würde sich gefallenlassen, was wir unseren Kindern selbstverständlich zumuten.
Sind wirklich die Schüler:innen Schuld, wenn sie ihren Frust rauslassen?
Ja die Toiletten sind eine Katastrophe und müssten dringend an den meisten Schulen saniert werden. Das bedeutet trotzdem nicht das man mutwilliges zerstören von fremdem Eigentum dulden darf oder sollte.
“Sind wirklich die Schüler:innen Schuld, wenn sie ihren Frust rauslassen?” – Interessante, gleichwohl abwegige Neuinterpretation klassischer adoleszenter Verhaltensmuster.
Diese “adoleszente(n) Verhaltensmuster” ziehen sich hoch.
Schauen Sie sich mal öffentliche Toiletten an, die überwiegend von “Erwachsenen” benutzt werden…..
Ich konnte auch noch nicht feststellen, dass es gerade die altersschwachen Toiletten sind, die besonders zum Vandalismus reizen. Meiner Erfahrung nach reizen besonders frisch geweißte Wände zum Beschmieren und die nagelneuen Trennwände zum Versuch, ob diese aushebelbar sind.
Ja.
Wie viele von denen zerschlagen zu Hause Toilettenschüsseln, verstopfen ihr eigenes Klo?
Aha, ok, Fall geklärt.
Genau diese Täterversteherattitüde führt zu sowas.
Nebenbei gesagt:
Sehr, SEHR komisch ist es…dass bei einmal richtig Durchbefragen und Umlegen der Kosten auf die (meist in 2-3 Tagen gegundenen) Täter immer für zwei bis drei Jahre Ruhe ist damit….*Kopfkratz, kopfkratz* Ein Fall für Galileo Mystery, denn “sTrAFähn BriNgn doAch NiX!!!”
Alte und marode Gebäude sind für niemanden eine Rechtfertigung es noch schlimmer zu machen. Weil das gar nichts (seht unsere Beispiel) mit alten schmutzigen Gebäuden zu tun hat, sondern mit einer arrogante, verwohnter und respektloser Generation.
Ja!
Bei uns werden die Toiletten täglich gereinigt und immer instand gehalten.
Dennoch – Duelle mit Klobürsten.
Dennoch – Scheiße an Eand und Decke.
Dennoch – verstopfte Toiletten.
Dennoch – Überschwemmung mit und ohne Fäkalien.
Noch Fragen?
Bei uns genau dasselbe.
Bei uns auch. Toilettenanlagen sind ganz und vollkommen neu, ca. 1 Jahr alt.
Täglich werden neuerdings die Klobrillen abgerissen und zum Weitwurf benutzt.
Dazu könnten Experten mal eine wirklich sinnvolle Studie machen:” Was geht in den Köpfen dieser Kinder vor?”
Unsere Schulsozialarbeiterin hat es uns schon erklärt. Es handelt sich um Kinder mit Traumata, die mehr Verständnis und Nachsicht brauchen.
Ah, ja … sind es wirklich die traumatisierten Flüchtlingskinder, die so etwas tun? Oder sind es auch tic-toc-challenge-verwahrloste Kinder?
Ich habe nicht von Flüchtlingskindern gesprochen! Alle Kinder können Traumata haben: durch Scheidung der Eltern, Leistungsdruck, Corona, Wohlstandsverwahrlosung, einkommensschwacher Familie, Ganztagsbeschulung oder fehlender Ganztagsbeschulung….
@Gs in SH
Sag ich doch : verwahrloste Kinder = ohne Erziehung, ohne Regeln, ohne Konsequenzen …
Und also deswegen Verwüstung… interessant.
Oder – Ausrede.
Es gibt auch sehr weichspülende Schulsozialarbeiterinnen….
Die lernen derzeit völlig realitätsfern, wer was warum wie macht und wie – Schule (also wir), damit im Unterricht umzugehen haben.
Leider übernimmt sie nie die restlichen 30, damit ich mich um das eine Kind kümmern kann…..
Es gibt nicht nur weichgespülte Sozialarbeiter*innen sondern auch Kolleg+innen die sich eine weichgespülte Sozialarbeiter*in erfinden um besser dazustehen. Wir Lehrer+innen sind die harten Hunden die Sozialarbeiter*innen alle doof. Muss ne nette Schulatmosphäre bei ihnen sein. Kleiner tipp: Probieren sie es mal mit Teamarbeit. das enstpannt.
Hm.
Ich bin im Team potschemutschka!
Ich stelle mir das Ergebnis der Studie vor. Viele der vandalierenden Schüler sind in ihrem Kopf demnach nur Opfer. Ihr Verhalten ist Protest gegen zu viel Fremdbestimmung, gegen eine Schule “wie vor 100 Jahren”, gegen Noten- und Leistungsdruck, gegen uneinfühlsame Lehrer, gegen Anpassungspflichten und zu hohe Forderungen ans Benehmen und Sozialverhalten …usw.
Ihr Tun ist letztlich nur ein Hilfeschrei gegen Unterdrückung und Überforderung, den man ernst nehmen muss und der für eine Bildungsreform spricht, die so und so aussehen sollte:……
@Luk
Ironie?
Na klar! Hätte ich wohl besser dazugeschrieben.
Aber so ist es doch. Bei Kindern und Jugendlichen überbietet man sich gern an falschem Verständnis und zur Schau gestellter Gutmenschlichkeit.
Richtig, Erwachsenenwünsche als Kinderiteressen zu verkaufen, feiert seit Jahren Hochkonjunktur. Edle Selbstdarstellung und Heuchelei auf dem Rücken des Nachwuchses ist immer wieder erfolgreich und einfach nicht wegzukriegen.
Das nennt man auch “Toleranzfalle” oder Ignorieren und Ausblenden von empirisch belegten Lernprozessen – und strategien.
Bitter, wie sehr wir das alles mit Füßen treten müssen, weil Unkundige oder vor “Toleranz” und überempathischer Akzeptanz meinen, sich alles (aus guten Gründen – hust, röchel) gefallen lassen zu müssen.
Irgendwo in Asien sind öffentliche Toiletten offen einsehbar, weil es keine Türen gibt, was dort als Norm gilt.
Vandalismus ist entsprechend weniger attraktiv…
Kenne ich, ist bei uns genauso. Und jedesmal, wenn ein neuer Probelauf mit Klopapier gestartet wird landen die Rollen in den Klos. Dabei gibt es Vorrichtungen, aus denen nur Einzelpapiere entnommen werden können, die sind aber teurer…
Aber selbst solche Vorrichtungen würden nicht braunduftende Graffiti an den Kabinenwänden, benutzte Tampons an der Decke, gezielt neben das Klo gesetzte Geschäfte, Müll aller Art in den Heizkörpern, Wettpinkeln über die Pissoirabgrenzungen hinweg auf Boden und Schuhe … erklären! Putzfrauen könnten Bücher schreiben! Die Reinigungskräfte und Hausmeister sollten Erschwerniszulage erhalten, oft bekommen sie nicht mal ein “Guten Tag”!!
Wer (v)erzieht die Kinder zu solchen Ferkeln (meine Entschuldigung an die echten Ferkel ist raus!)???
Wie sagte mal ein Kollege: Das ist nicht typisch Schüler*in sondern typisch Mensch. Und natürlich auch das Verhalten einer Minderheit. Aber ist natürlich auf allen Nichtprivaten Toiletten ein Problem.
@Uwe
WARUM?
Weil es eine Minderheit gibt die sich nicht Benehmen kann. Fällt halt auf Bahnhofstoiletten und Schultoiletten auf und in den öffentlichen Toiletten von Hotels zum Beispiel nicht weil die stündlich gereinigt werden.
Unsere gesamte Gesellschaft tut das. Zeitgeist halt.
Ich tue das nicht! Mein Mann tut dasnicht! Meine Kinder tun das nicht! Und auf diese Art von Zeitgeist kann ich GERNE verzichten! Das ist asoziale Schweinerei, zeugt von immensem Mangel an Voraussicht und Empathie, die Delinquenten sollten ihren Sch… selbst entfernen müssen – wenn man sie erwischt. Aber dagegen werden sicher Eltern und Add und KuMi sofort Sturm laufen…
Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor.
Das ist (hoffentlich) eine Antwort auf die Frage:
“Wer (v)erzieht die Kinder zu solchen Ferkeln (meine Entschuldigung an die echten Ferkel ist raus!)???”
Na, dann ist doch klar – die Kids wollen keine Toiletten.
Warum noch versuchen?!
Mit Ironie, aber inzwischen wenig.
Wie wäre es mit Überwachungskameras in den Waschräumen, nicht in den Kabinen natürlich? Da könnte man gleich sehen, wer zu fraglicher Zeit drin war und Unsinn macht.
Wer zahlt? Immer die gleiche Problematik, leider.
War bei uns auch schon die Überlegung.
Wir wollten noch nicht mal den Raum selber, sondern nur den Flur dorthin überwachen, um eingrenzen zu können, wer imentsprechenden Zeitfenster drin war – wurde und verboten, weil angeblich sogar der Weg zu den Toiletten ein sensibler Bereich wäre.
Wir haben damals allerdings vermutet, dass unser politisch sehr aktiver und äußerst ambitionierter Schulleiter da eine gewisse Konfliktscheue an den Tag gelegt hat und einfach alles vermied, was unangenehme Nachfragen provoziert und langfristig Wählerstimmen gekostet hätte.
Nein, das stimmt.
Wollten wir an unserer Schule machen, weil immer wieder Kleidungsstücke im Klo landeten. Wurde uns aber verboten.
Und dann diskutieren wir noch über kostenlose Menstruationsartikel auf den schulklos. Bei den Mädels sieht es mitnichten besser aus als bei den Jungs.
Und jeder, der diesbezüglich Misstrauen oder Warnungen geäußert hat, wurde hier gnadenlos niedergebügelt.
Ja, daran erinnere ich mich auch noch gut.
Beteiligung … warum macht man das nicht so:
Zu Jahresbeginn wird auf einem Konto für jede SuS ein Betrag x vom Schulträger hinterlegt. Von all diesen SuS-Beträgen werden (anteilig) Reinigungs- und Sanierungskosten über das laufende Schuljahr bezahlt. Was am Ende des Schuljahres noch übrig ist, erhalten die SuS als Taschengeld. Wer mutwillig etwas zerstört, haftet natürlich wie gewohnt.
Bezahl-Toiletten! Die werden auch gereinigt.
Bei den anderen – egal.
Es geht ja auch mit Coupons – jeder kann einmal umsonst auf die gereinigte Toilette – evtl. mit Kontrolle.
Wer dann noch mal muss, zahlt – für Toilettenpapier und saubere Umgebung.
Die anderen müssen für den zweiten Gang….
Solange es keine Konsequenzen gibt, wird das so bleiben.
Und Konsequenzen gibt es nicht, da die Versauer und Verschmutzer nicht genannt werden und …. fertig.