Steuerzahlerbund moniert Dankeschön-PR in Richtung Lehrkräfte als Geldverschwendung

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SCHWERIN. Der Bund der Steuerzahler ist bei der Suche nach mutmaßlicher Steuerverschwendung auch in Mecklenburg-Vorpommern wieder fündig geworden – im Verantwortungsbereich von Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke). Die hatte sich für viel Geld bei den Lehrkräften öffentlichkeitswirksam bedankt.

Demonstrativer Beifall – für 130.000 Euro? Hält der Bund der Steuerzahler für unnötig. (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Viel Geld gab das Bildungsministerium von Simone Oldenburg (Linke) für eine Aktion im Rahmen der Lehrer-Werbekampagne aus. Auf 60 Großplakaten, auf Postkarten und in kurzen Videoclips wurde Lehrkräften ausdrücklich für ihre Arbeit gedankt. Kostenpunkt 130.000 Euro. «Klatschen allein reicht nicht. Das weiß man auch im Bildungsministerium», hieß es. Ein persönlicher Dank an alle Lehrer sei kostengünstiger möglich gewesen, meint nun der Steuerzahlerbund. Das eingesparte Steuergeld hätte besser für die «dringend notwendige Verbesserung der Bildung» eingesetzt werden sollen. News4teachers / mit Material der dpa

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8 Kommentare
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Realist
6 Monate zuvor

Der „Steuerzahlerbund“ (genauer: Bund der Steuerzahler Deutschland e.V.“) ist ein privatrechtlich organisierter Verein, der überhaupt keine offizielle Funktion hat.
Laut Wikipedia steht er auch in der Kritik:
„Der Steuerzahlerbund steht in der Kritik, vorrangig Partikularinteressen zu vertreten, insbesondere die Interessen mittelständischer Unternehmen und wohlhabender Privatpersonen.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_der_Steuerzahler_Deutschland

Aber da moniert man sich lieber über läppische 130.000 Euro und ignoriert die wirklich relevanten Themen (z.B. Verlust an Steuereinnahmen pro Jahr im Milliardenbereich aufgrund personeller Unterausstattung der Finanzämter).

447
6 Monate zuvor
Antwortet  Realist

So ist es.

Rainer Zufall
6 Monate zuvor

In Zeiten des Sparens ist das nicht wenig Geld. Es wäre aber auch interessant zu wissen, inwiefern sich die öffentliche Wertschätzung auf den Beruf auswirkt. Zu viele Lehrkräfte arbeiten da ja nicht…

Hysterican
6 Monate zuvor

Wow, 130tsd Euro für ein ganz zes Bundesland!

In Bielefeld, wo die Haushaltslage extrem eng ist (es droht wieder einmal die Haushaltssicherung) hat der Verkehrsbeauftragte 55tsd Euro für ein knapp 3 min YoutubeVideo ausgeben, in dem Bürger der Stadt durch die Gegend radeln … und dann für die Feier zur Veröffentlichung dieses lächerlichen Filmchens nochmal 55tsd Euro rausgeblasen, damit Catering, DJ, Veranstaltungsort und Planungsfirma dieses Event „für die geladenen Gäste schön macht“

Keine Frage: jeder Cent, der aus öffentlichen Mitteln für Blödsinn verschleudert wird, fehlt an Stellen, wo wir das Geld dringend bräuchten.

Kathrin
6 Monate zuvor
Antwortet  Hysterican

Das Erschütternde am Bielefelder Skandal: keinerlei Konsequenzen für die, die das zu verantworten haben. Außer ein „Ich werde prüfen lassen, wie das passieren konnte“ kam vom Dezernenten NIX.

Lisa
6 Monate zuvor

Wertschätzung ist für mich, dass man mich in Ruhe und angemessen ausgestattet arbeiten lässt. Alles andere ist Pillepalle.

Dejott
6 Monate zuvor

Ich kenne absolut keine Kollegen, die irgendwelche Dankesaktionen überhaupt ernst nehmen.
Häufig blüht im Lehrerzimmer nach solchen Aktionen eher der Sarkasmus.
Jeder weiß, die Wahrheit liegt auf dem Platz. In Ausstattung, Arbeitsalltag, Klassengrößen, Gehalt….

Pete
6 Monate zuvor

Immer wieder interessant, wie diesem dubiosen Verein jedes Mal so viel mediale Aufmerksamkeit geschenkt wird.