SCHWERIN. Weil sie ihren Sohn seit drei Jahren nicht mehr zur Schule geschickt hat, ist eine Mutter aus einem Dorf bei Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern verhaftet worden. Sie habe einen Strafbefehl über 90 Tagessätze wegen Verstoßes gegen das Schulgesetz nicht bezahlt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Schwerin am Mittwoch.
Auch das Angebot, die Strafe gemeinnützig abzuarbeiten, nahm die Frau demnach nicht an. Nun muss sie für 90 Tage ins Gefängnis. Zuvor hatte die «Ostsee-Zeitung» über den Fall berichtet. Dem Blatt zufolge war der Junge zuletzt im Oktober 2020 in der Schule gewesen.
Weitere 150 Tage muss die Frau der Staatsanwaltschaft zufolge ins Gefängnis, weil sie unter anderem nicht angemeldete oder verbotene Versammlungen abhielt. Dies sei im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie geschehen. Außerdem habe sie Vollstreckungsbeamte tätlich angegriffen. Insgesamt belaufe sich die Ersatzfreiheitsstrafe der Frau damit auf 240 Tage. Der Sprecher betonte, sie könne diese jederzeit beenden, wenn sie die Strafe bezahle. Alle Strafbefehle habe das Amtsgericht Wismar erlassen.
Nach Angaben des Landkreises Nordwestmecklenburg ist der Sohn vom Lebenspartner der Frau in Obhut genommen worden. Dem Jungen gehe es gut, sagte eine Sprecherin. Dem Bildungsministerium in Schwerin zufolge soll er nun wieder in das Schulsystem integriert werden. News4teachers / mit Material der dpa
Lehrermangel und momentaner Gefährdung der Schüler durch Bombendrohungen und Terror zum Trotz! Die Schulpflicht muss durchgesetzt werden.
Wen interessiert schon, dass es “dem Jungen gut ging” und er bei seiner Mutter wahrscheinlich eine bessere Bildung erhalten hat, als dies im momentanen Schulchaos der Fall gewesen wäre. Was nicht sein darf, kann eben nicht sein. Da stellt man lieber noch mal ein paar “Quereinsteiger” oder gar “Ehrenamtliche” oder “Elternhelfer” ein, die unsere Kinder dann versuchen zu unterrichten.
Hauptsache der gleiche Staat hat während der Pandemie unzählige Schüler einfach mir nichts Dir nichts über Monate ausgeschlossen, weil Maskenatteste nicht anerkannt wurden oder Kinder sich geweigert haben sich täglich zu testen. Der Staat darf das. Auch wenn für ihn die Schulpflicht ebenfalls einzuhalten ist. Normalerweise zumindest.
Liebe Redaktion, übernehmen jetzt die Trolle auch hier die Kommentarspalten? Filtert doch mal vernünftig, danke.
Volkes Stimme… Herzliche Grüße Die Redaktion
Die Schulpflicht in Kombination mit dem Schulzwang geht auf ein Nazi-Gesetz aus dem Jahr 1938 zurück. Das kann man schnell recherchieren. Ist aber für die meisten Menschen in DE kein Thema, weil sie mit diesem Schulsystem aufgewachsen sind. In Dänemark oder in den Niederlanden wäre es schier undenkbar.
In den Beratungen der Weimarer Verfassung und im Grundschulgesetz wurden seit 1919 die neuen und bis heute unveränderten Vorgaben formuliert und anstelle der Unterrichtspflicht für ganz Deutschland erstmals die Schulpflicht gesetzt. Quelle: https://www.bpb.de/themen/bildung/dossier-bildung/185878/kurze-geschichte-der-allgemeinen-schulpflicht/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Der gegenwärtig gültige Schulzwang wurde aber 1938 normiert.
Das heißt, er wurde bestätigt?
Dann stammt das Gesetz trotzdem nicht aus der Zeit, oder?
In der Weimarer Republik wurde die Schulpflicht für die Grundschule eingeführt. Später wurde sie gleichgeschaltet, verlängert und mit Schulzwang verschärft. Also die Schulpflicht wurde so gesehen 1938 bestätigt.
Der Schulzwang wurde 1938 nicht bestätigt, sondern tatsächlich erst erfunden.
War das die Frage?
Wenn es bereits während der Weimarer Republik eine Art Bestrafung gab, wenn man dieser Pflicht nicht nachkam, und die Nazis nur das Wort Pflicht durch Zwang ersetzt haben, dann erkenne ich da keinen Unterschied.
Das wäre dann wie mit den Autobahnen, nur umgekehrt. Die wurden ja bereits während der Weimarer Republik geplant und der Bau wäre auch ohne die Nazis begonnen worden. Viele Menschen behaupten aber auch heute noch, dass die Nazis uns die Autobahnen gebracht hätten.
Was ich sagen will: Man muss nicht nicht ständig irgendwie das Dritte Reich ins Spiel bringen. Schreiben Sie doch einfach, dass sie die Schulpflicht doof finden.
In anderen europäischen Nachbarländern gibt es auch eine Schulpflicht und keinen Schulzwang.
Und nein, in der Weimarer Republik gab es eben KEINE Bestrafung, wenn man der Schulpflicht nicht nachkam.
Schulpflicht gibt es schon seit der Weimarer Republik.
Schulzwang erst seit 1938.
Und nun? Kann man doof finden. Ist aber so.
Und wozu ist Ihr Einwurf mit dem Nazi-Verweis nun gut?
Eben.
Der Einwurf dient der Einordnung und Einbettung in Werte und Normen.
Das Dritte Reich war nicht nur eine kurze unbedeutende Episode in der Geschichte der Schulpflicht, sondern hat den Schulzwang als wesentliches Element erst begründet.
Eben.
Ändert nichts an der Tatsache, dass der Einwurf hier nur dazu dienen soll, die Schulpflicht generell schlecht zu machen. So ganz subtil.
Die Schulpflicht muss man nicht schlecht machen. Sie schafft das ganz alleine, besonders, wenn man genauer hinschaut.
Es geht um die Sensibilisierung für das NS-Erbe in der Bundesrepublik. Man denke an das Auswärtige Amt in der Adenauer Zeit, Hans Globke usw.
Schulzwang wurde von den Nazis eingeführt und besteht bis heute. Das ist für mich mehr als ein Skandal.
Ich finde die Schulpflicht gut obwohl ich die Nazis doof finde. Ist das möglich?
Sie haben es nicht verstanden oder wollen es nicht verstehen. Die Schulpflicht ist nicht das Problem. Der Schulzwang ist das Problem. Und dieser Schulzwang wurde von der NSDAP eingeführt und von der post-nationalsozialistischen Gesellschaft in Deutschland nicht außer Kraft gesetzt, sondern beibehalten. Darum geht es. Alles andere, z.B. das Argument, dass Kinder zur Schule gehen müssen, verdeckt die Evidenz des Nazi-Erbes.
Kinder mit Polizeigewalt in die Schule zu zerren, Eltern zu bestrafen und ihnen die Kinder wegzunehmen, das ist Nazi-Erbe und wurde in dem Reichsschulpflichtgesetz vom 6.07.1938 genauso vorgesehen.
Es gibt zig erfolgreiche Länder ohne Schulzwang und ohne NS-Vergangenheit wie Deutschland. Das müssen Sie akzeptieren, ob es Ihnen gefällt oder nicht.
Richtig. Das ist mir bewusst.
Die Schulpflicht haben die Preußen im 19.Jahrhundert eingeführt.
Der Grund war einfach: Der Kaiser musste zu viele junge Männer ausmustern, weil man diese als Kinderarbeiter in den Fabriken und Minen verheizt hatte.
Das kann man schnell recherchieren. 😉 Wenn man denn möchte;-)
Quelle: Reichsschulpflichtgesetz vom 6. Juli 1938. Unterschreiben von Adolf Hitler. Dort wurde der Schulzwang eingeführt. Die Bundesrepublik hat dieses Nazi-Gesetz in nuce beibehalten.
Im Übrigen war Preußen ein wichtiger Referenzpunkt für die Massenbewegung der Nationalsozialisten.
Das auch. Aber in den alten Gesetzen gibt es immer auch Hausunterricht.
In der Weimarer Republik wurde eine Art Schulpflicht wie heute ausgesprochen, nur um sie sofort zugunsten der alten Regelungen wieder zurückzustellen – Deal von Zentrum und SPD.
Wirklich in die Tat umgesetzt wurden Schulpflicht und Schulzwang erst 1938.
Müffelt extrem nach AFD.
“Wen interessiert schon, dass es „dem Jungen gut ging“ und er bei seiner Mutter wahrscheinlich eine bessere Bildung erhalten hat, als dies im momentanen Schulchaos der Fall gewesen wäre.”
Kann man das so in den Lebenslauf schreiben, wenn man sich nach der Schule um einen qualifizierten Arbeitsplatz bewirbt? Frage für einen Freund.
Auch wenn Sie es nicht glauben und sich scheinbar noch nie damit befasst haben: es gibt andere Möglichkeiten, sich zu bilden, auch ohne Schule einen Abschluss zu machen und einen qualifizierten Arbeitsplatz zu bekommen. Willkommen im 21. Jahrhundert.
Wie machen es denn wohl die Menschen in anderen Ländern, in denen homeschooling oder wie in Großbritannien und Irland oder auch teilweise in Amerika gar “unschooling” also komplett selbstbestimmtes Lernen, erlaubt sind? Alle arbeitslos? Frage für eine Freundin 😉
Wie würden Sie es denn mit Immigranten, z.B. Flüchtlingen in Deutschland handhaben wollen. Die Schulpflicht führt dazu, das ein Mindestmaß an Integration stattfindet. Wie wäre es ohne Schulpflicht? Wäre es ihrer Meinung nach in Ordnung, wenn in manchen Familien nur die Jungs zur Schule geschickt würden?
Die Schulpflicht beinhaltet aber auch von Seiten der Lehrerschaft, dass diese interaktiv unterrichtet, vor dem eigenständigen Einüben der Schüler sinnvolle und verständliche Erklärungen liefern, und wenn nötig, diesen Vorgang auch mal mehrfach durchzuführen, Rückmeldungen an die Schüler zu geben sowie bei fehlender Zusammenarbeit der Schüler eine Rückmeldung an die Erziehungsberechtigten zu geben, damit diese eine Verhaltensänderung der eigen Kinder bewirken.
Es geht gar nicht an, dass Grundschüler in den ersten beiden Schuljahren sich selbstständig die Phonem-Graphem-Beziehungen ohne eine anleitende Beratung durch das Lehrpersonal aneignen sollen.
Derartige Vorgehensweisen und Ideen werden an dieser Grundschule praktiziert- das böse Erwachen folgt für alle beteiligten in der dritten klasse- und dann gibt es zu Recht Ärger, aber richtigen.
Entschuldigung, aber so ein Quatsch. Wie machen das die Menschen in anderen Ländern ihrer Meinung nach, in denen homeschooling oder gar komplett selbstbestimmtes Lernen erlaubt sind? Darunter Frankreich, Belgien, Österreich, die Schweiz, Großbritannien, Irland, Amerika…. ich möchte mit der Aufzählung nicht weiter langweilen, denn homeschooling ist in so ziemlich allen Ländern erlaubt.
Haben die nun alle ein grundlegendes Problem? Mensch, wie gut, dass wir in Deutschland leben, dass eins unter wenigen Ländern ist, die es mal wieder besser wissen als alle anderen.
Wie es die anderen Länder handhaben würde mich auch interessieren. Sie scheinen ja mehr zu wissen. Wie wird in den Ländern ohne Schulpflicht sichergestellt, dass die Kinder ihr Recht auf Bildung tatsächlich erhalten? (Unabhängig von den Ansichten der Eltern)
Noch immer wird auf news4teachers der Konflikt über die Corona-Maßnahmen diskutiert, ausgestanden ist das Thema offenbar nicht.
Man kann hier nur anmahnen, das Thema differenziert zu betrachten, Kompromisse zu suchen und für beiderseitiges Verständnis zu sorgen. news4teachers könnte mehr dazu beitragen. Die Idee den Konflikt ” gewinnen ” zu können geht fehl, denn Wahrheit gibt es auf beiden Seiten.
Es geht nicht um Corona, sondern um den Schulzwang im deutschen Schulsystem. Schulzwang wurde als Ergänzung zur Schulpflicht (1919, Weimarer Republik) 1938 eingeführt. Das Gesetz, das den Schulzwang regelte, wurde am 6.7.1938 von Adolf Hitler unterschrieben. Es hat die Entnazifizierung überdauert.
Wenn es nicht konkrete Menschenschicksale auch heutigentags betreffen würde, könnte man das als ein exotisches deutsches Phänomen erforschen.
Wie kann es sein, dass die meisten Menschen hier im Forum sich NICHT darüber aufregen?
Nicht schon wieder!
Rechte argumentieren mit Adolf Hitler. Das kann man sich nicht ausdenken.
Sie haben es nicht verstanden oder wollen es nicht verstehen. In der NSDAP gab es mehr als 9 Mio Mitglieder. Nicht alle wurden entnazifiziert. NS-Zeit hat Spuren hinterlassen, in unterschiedlichen Bereichen der Bundesrepublik. Ich verweise Sie etwa auf die Antisemitismusforschung, die evidente Befunde diesbezüglich vorgelegt hat. Ihre Argumentation ist unsachlich und diffamierend. Meine Argumentation fokussiert den Befund des Schulzwanges als eines Elements der NS-Schulpolitik und versucht, Lehrkräfte für dieses Problem zu sensibilisieren.
Mich nervt dieser Verweis auf die NS-Zeit aber. Wo sind denn die objektiv sachlichen Argumente?
Warum schreiben Sie denn nicht, dass man für bestimmte Kinder auch Ausnahmen zulassen bzw. ihnen Alternativen anbieten muss?
Ich finde z.B. dass psychisch erkrankte Kids oder welche mit einer Krankheit, die ihnen einen normalen Schulbesuch ohne größten Stress unmöglich macht, der Pflicht oder meinetwegen dem Zwang nicht unterliegen sollten.
Nichtsdestoweniger finde ich es richtig, dass Kinder Schulen besuchen müssen, wenn solche Indikationen nicht vorliegen. Ansonsten behalten Reichsbürger*innen und andere Verstrahlte sowie vernachlässigende Eltern ihre Kinder zuhause. Und das finde ich viel schlimmer.
Der Verweis auf NS-Zeit ist gerade heute erforderlich.
Nicht nur, dass eine Partei wie die AfD immer mehr Anhänger findet, was an sich für ein Land wie Deutschland nicht zulässig ist. Erinnerungskultur hat in Deutschland nicht funktioniert, wie der steigende Judenhass auch und gerade an Schulen zeigt. Und der Judenhass geht nicht nur von Migranten aus. Das wird jetzt im AfD-Umfeld natürlich geleugnet.
Ich muss auf den historischen Kontext des Schulzwanges in der Bundesrepublik Deutschland auch deshalb rekurrieren, weil dieses Phänomen in anderen OECD Ländern, die diese NS-Vergangenheit nicht haben, schlicht unvorstellbar ist. Schulzwang ist ein Manko, das Deutschland hat. Kinder mit Besonderheiten als “Kranke” nur deswegen abstempeln zu müssen, weil die Alliierten nach 1945 bei der Entnazifizierung etwas übersehen haben, ist m.E. nicht gerecht. Die Politik und die Pädagog:innen müssen sich mit diesem Problem endlich auseinandersetzen, der Menschenwürde und der Demokratie Willen. Darum geht es.
Nein, muss es nicht. Ich bin hier geradezu verschrien als jemand, die andere gern in die rechte Ecke stellt, aber hier finde ich, dass Sie Unrecht haben.
Es geht nicht darum, andere irgendwo hin zu stellen. Es geht um die Problemanalyse. Und wenn Sie so passiv aggressiv darauf reagieren, dann hat es Sie am Nerv getroffen.
Passen Sie auf. Dieses Mal laufen Sie Gefahr, in die rechte Ecke zu geraten
Gibt es eigentlich in China oder sonstigen Ländern einen Schulzwang? Und wenn, dann doch sicher nicht wegen der NS-Politik?
Die deutsche Prägung der Schulpflicht ist schon in Europa selten. Der deutsche Schulzwang einzigartig.
Nur über Nordkorea wird ähnliches berichtet. Das könnten aber Gerüchte sein.
Also die Uiguren in China dürfen ihre Kinder selbst unterrichten, ohne das staatliche Schulsystem? Das würde mich aber wundern.
Und welche der heutigen Entscheidungstrager in Deutschland sind immer noch nicht entnazifiziert? Habeck, Lindner oder Scholz? Oder wen meinen Sie genau?
“Das Gesetz, das den Schulzwang regelte, wurde am 6.7.1938 von Adolf Hitler unterschrieben. Es hat die Entnazifizierung überdauert.” Wenn man das gut findet, warum steht man dann nicht dazu? Warum das Augenrollen?
Ja, ich bin Nazi, weil ich es richtig finde, dass Kinder in Deutschland zur Schule gehen müssen.
Quod erat demonstrandum.
Mit Ihren Lateinkenntnissen machen Sie Ihren Mangel an Kenntnissen von Stilmitteln nicht wett.
Über Schulzwang kann man sich aufregen, muss man aber nicht. Auch bei dem Thema gibt es Wahrheit auf beiden Seiten. Was sollen die Kinder denn stattdessen machen? Kinderarbeit ist verboten, und Kinder ins Büro mitnehmen ist auch verboten. Andererseits, ich arbeite selbst im sozialen Bereich, Schule ist oft unnütz, bringt aber wenigstens die Kinder zusammen. Das ist doch schonmal was.
Primasius möchte seine Kids gern zuhause auf Linie bringen. Ist doch doof, dass wir Lehrkräfte sie dahingehend zu indoktrinieren versuchen, dass Sie zu eigenständig denkenden Menschen heranwachsen.
Und Kontakt zu allen möglichen anderen Kids ist dann auch schädlich.
Ich habe mich gefragt, warum er so auf dem Nazi-Gesetz herumreitet. Inzwischen habe ich es kapiert.
Hm. Demokratie, wenn alle eigenständig das Gleiche denken und der Kontakt zu allen möglichen anderen Kids in der Schule stattfindet. Das hat schon 1938 prima funktioniert. Das muss die deutsche Erfindung der Demokratie sein.
“Auf Linie bringen” ist ein Ausdruck, der in den Erziehungsmethoden auch des Dritten Reiches sehr präsent ist. QED
Es geht nicht nur um das Nazi-Gesetz. Es geht um die Mentalität, die viele Menschen in diesem Land teilen, welche die AfD so stark macht. Und diese Mentalität kommt durch Sprache zum Ausdruck, Ihre Sprache (“Auf Linie bringen…”)
Aber in Holland hat jetzt Wilders mehr Stimmen bekommen als jemals die AfD hier. Man kann in die “deutsche Mentalität” auch einiges hineininterpretieren.
Whataboutism können Sie sich sparen, denn Holland hat die Shoah nicht erfunden und auch nicht umgesetzt. Der Mord an über sechs Millionen europäischen Juden wurde nicht von Holländern begangen, sondern von Deutschen. Damit müssen Sie leben, ob es Ihnen gefällt oder nicht.
Was machen den die Kinder in den Niederlanden, in Dänemark, in Frankreich, in UK…?
Es geht nicht darum, ob Schule gut sei. Es geht um die deutsche Spezialität, die in der Praxis des Schulzwanges besteht. Darum geht es… Warum ist das so schwer zu verstehen? Warum verstehen es die Menschen in anderen Ländern und in diesem Land nicht? …
Warum so defätistisch?
Ich finde es furchtbar, eine Mutter ins Gefängnis zu stecken und ihr Kind durch Fremdunterbringung zu traumatisieren, tut mir Leid. Eigentlich bleibt ihnen nur der Umzug ins Ausland.
Wenn besagter Schüler in der Schule massive Lernlücken aufweist, mit einem schlechten Abschluss von der Schule geht, dann auf dem Arbeitsmarkt kommt und aufgrund der Lücken im Lebenslauf und schlechte Chancen hat einen Job zu finden, dann ist das natürlich prima, gell?
Wenn erst nach drei Jahren eingegriffen wurde, handelt es sich wohl um keinen schlimmen Fall.
Klar, die Corona-bedingten Lernlücken scheinen ja auch keine schlimmen Fälle zu sein. Sollen sich die Schüler man nicht so anstellen.
Kann man das auch so 10 Jahre später in den Lebenslauf reinschreiben und bei Bewerbungen so argumentieren?
Ich kann dem Text nicht entnehmen, dass der Junge Lernlücken hat oder ein schlechter Schüler ist. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass der Erstkontakt eines Kindes mit unserem Staat möglichst nicht negativ sein sollte. Das hängt später nach, und das vergessen sie nie.
Ja. Vielleicht ist für den „positiven Erstkontakt“ aber nicht nur der Staat verantwortlich. Ich sag es mal so: Der Staat war mit der Frau offenbar ziemlich nachsichtig. Das Kind war drei Jahre (!) nicht in der Schule. Ich nehme an, da gab es schon Eskalationsstufen vor dieser Strafe, die sie sogar immer noch über Bezahlung abwenden kann. Also, wenn hier jemand einen Konflikt provoziert hat, dann die Frau. Und genau, wenn es ihr nicht passt, dann soll sie halt umziehen oder auf demokratischem Weg für Änderungen einstehen.
Die Schüler, deren Eltern Zeit hatten, sie kompetent und engagiert im homeschooling zu unterrichten, haben seltsamerweise keine solcher Lücken.
Da hat wohl mal wieder das Schulsystem versagt.
Erst nach drei Jahren?
Sie haben offensichtlich keine Erfahrung damit, wie lange sich solche Dinge hinziehen. Welche Behörden zuvor daran beteiligt waren usw.
Ich kenne Fälle an meiner Schule (GemS), die bereits im Kindergarten “behandelt” wurden.
Das spricht für die Güte der staatlichen Fürsorge.
Ich kann ja nicht hellsehen und der Artikel gibt ja nicht ganz so viel Informationen (zum Beispiel zum Alter des Kindes) her, aber ich würde mutmaßen, dass eine gewisse Traumatisierung (wenn, dann) schon vorher durch das Verhalten der Mutter geschehen ist. Denn es ist doch sehr anzunehmen, dass dieses Kind eher wenig Kontakt zu anderen Kindern gehabt hat. Wenn das Kind nun vom (offensichtlich derzeitigen) LP der Frau in Obhut genommen wurde, halte ich das Wort “Fremdunterbringung” auch für etwas hart.
Schon wieder das gleiche Mantra – die Kinder sind nur in der Schule unter städtischem Schulsystem sicher. 🙁
Einige Kinder hatten in homeschooling alle Einser im Zeugnis – äh, so was von ungehört. Jetzt sieht das Bild, seit dem Präsenzunterricht, schon etwas anders aus. Aber was wissen die Eltern schon – die bringen die Nachwuchs nur zur Welt und das war es, weiter sind sie unfähig, oder?
„ Aber was wissen die Eltern schon – die bringen die Nachwuchs nur zur Welt und das war es, weiter sind sie unfähig, oder?“
Mitunter leider schon, leider.
Manch Einer würde entgegnen, dass sei bei den Lehrern nicht anders.
Wenn Sie so fragen – ok, dann können Sie sicher auch mit der Antwort leben:
Ja, zahlreiche Eltern, so grob 10-20% schwankend je Jahrgang, sind dermassen unfähig zur Erziehung ihrer Kinder in Bezug auf ausserhäusliches Verhalten, dass man deren Kinder staatlicherseits objektiv besser erziehen würde. (Bei allen scheweren Mängeln einer staatlichen im Erziehung im Vergleich zur natürlichen Familie).
Deshalb dann Schulpflicht und Schulzwang für alle? Egalitäre Gerechtigkeit, die letzlich NIEMANDEM gerecht wird.
So’n Quatsch! Das würde ich niemals behaupten. (Auch ich hadere mit dem uns aufgezwungen gebundenen Ganztag, und zwar heftig.)
Aber Kinder sind nie und nirgendwo vollständig “sicher”. Aber zu Hause bei einer Mutter eben auch nicht automatisch, was problemlos mit Falldn aus dem Kinderschutz belegt werden kann.
Zumindest sind Kinder, die ab und zu in der Schule oder Kita erscheinen, manchmal und bis zu einem gewissen Maße “sichtbar”, im wahrsten Sinne des Wortes.
Also bietet einzig und allein die Schule soziale Kontakte?
Nein.
Aber die Kontakte scheinen mir innerhalb einer Familie eher der Gefahr ausgesetzt, in einer Blase stattzufinden, als an einer Schule.
Außerdem sind nun mal die (für eventuelle Kontakte in Frage kommenden) gleichaltrigen Kinder einen nicht unerhebliche Zeitraum, ähm, … tja, eben in der Schule.
Schulen sind keine regionalen Blasen. Oh, nein.
Für Kontakte sind NUR Gleichaltrige relevant. Das ist ja überall im Leben so.
Über die Ganztagesschule, z. B., sind auch Vereine hell begeistert.
Stimmt, hätte sie das lieber mal vorher gemacht. Bis man ins Gefängnis geht muss man sich schon einiges leisten. Die Dame hat sich für diese Märtyrerrolle entschieden und ihr Kind sehenden Auges in diese Situation gebracht, dann jetzt bitte nicht heulen.
Als Hauptschullehrer kann ich sagen: Mit minimalem Geschick und dem Verzicht aufs Märtyrer*innendasein kann man (wenn man es nicht an die große Glocke hängt) sein Kind jahrelang nicht zur Schule gehen lassen. Ohne Strafe zu zahlen.
Das würde mich sehr interessieren. Wenn es möglich wäre hier zu beantworten, wie geht das? (eine Mama mit Erfahrung). Für uns war es 2 und halb Jahre Hölle auf der Erde – und es ging nur um Gesundheitsrisiko – keine politische oder irgendwelche anderen Vorhaben.
Als erstes mal nicht dauerhaft fehlen sondern einmal die Woche in der Schule vorbeigucken , ein zwei Stunden reicht. Das bringt die ganzen Maßnahmen schon mal wirksam aus dem Tritt. Dann muss man sich als Elternteil aus der Schusslinie ziehen, wenn man glaubwürdig versichert, dass man alles, wirklich alles macht (Kind von zu Hause loschicken reicht schon)und das Kind halt nicht will kann dem Elternteil eh nix passieren: dann wird das Kind (ab 14) angezeigt und die Summen um die es geht sind gradezu lächerlich.Königsdisziplin ist dann : Kind öfter mal ummelden, mit etwas Glück schafft man es dann das Kind an der alten Schule abzumelden ohne es an einer neuen Anzumelden. Hab ich mal erlebt, das Kind ist dann 8 Jahre nirgendwo zur Schule gegangen. Geht auch europaweit, einfach an einer italienischen Schule anmelden und dann wieder zurück nach deutschland ziehen.
Und dieses Risiko ist noch nicht leider vorbei. Neulich haben wir uns mit Corona angesteckt – die Schulkinder, klar, alle hatten Corona in der Schule, schon wieder und es ist schlimmer und es dauert länger, bis man wieder einigermaßen gesund wird – und es geht uns überhaupt nicht gut, trotzt allen Impfungen (4). Das schlimmste ist, wenn man bedenkt, wer kümmert sich um die Kinder, wenn irgendwas passiert. Aber, ja, da ist meistens allen egal, solange die Regeln befolgt werden.
Nicht trotz, sondern vielleicht deswegen.
Ja, leider. Die einzige Möglichkeit.
Sie kennen die Mutter doch gar nicht.
Ganz ehrlich, wir haben doch alle schon Elternteile erlebt, die so offensichtlich die Ursache für die Störungen bei Kindern sind.
Bevor hier Eltern ins Gefängnis gesteckt werden, muss schon so Einiges vorgefallen sein.
Wir beschweren uns hier doch sonst immer darüber, dass man kaum Handhabe hat. Von daher gehe ich davon aus, dass die Mutter höchst problematisch sein dürfte.
Die Mutter hat sich für diesen Weg entschieden
Wahrscheinlich eine der Mütter, die ihr Kind vor dem Coronavirus schützen wollte. Schutzmaßnahmen in Schule aktuell gleich Null. Vielleicht ist die Mutter sogar Hochrisikogruppe. Aber das ist dem Staat segal. Soll sie sich doch von ihrem Sohn isolieren – ohne Witz sowas wird solchen Eltern geraten. Schulpflicht ist scheinbar wichtiger als eine lebende Mutter zu haben. Statt nach Lösungen zu suchen, statt Infektionsschutz umzusetzen, statt Richtlinien für saubere Luft zu erlassen wie in anderen europäischen Ländern, wird die Mutter kriminalisiert.
„Wahrscheinlich“, „vielleicht“, „scheinbar“. Darfs noch etwas mehr an schlichtem Gemüt sein?
Drei Jahre lang vor dem Coronavirus schützen? Auch in den Zeiten, wo die Inzidenz bei Null lag? Das bedeutete übrigens, jegliche Kontakte außerhalb der Kernfamilie auf Null zu reduzieren – auch die der Mutter. Ihr Ernst?
Wieso müssen Kontakte zwangsläufig mit Erregeraustausch verbunden sein? Doch nur, wenn alle enthemmt auf Anstand verzichten.