Bauernproteste beeinträchtigen vielerorts den Schulbetrieb – Abiturienten in Sorge

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ERFURT. An 16 Thüringer Schulen ist am Montag wegen der Bauernproteste der Unterricht komplett ausgefallen. «An etlichen weiteren Schulen hat es für die Schülerinnen und Schüler Probleme gegeben, die Schule zu erreichen», sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums in Erfurt. Auch in anderen Bundesländern gab es wegen der Demonstrationen Schwierigkeiten im Schülerverkehr. In Rheinland-Pfalz läuft am Mittwoch das Abitur an – ausgerechnet dann wollen Landwirte durch Mainz ziehen.

Bundesweit haben die Aktionen den Schulbetrieb gestört. Die Hamburger Schulbehörde hatte die Schulleitungen deshalb bereits im Vorfeld gebeten, etwaige Verspätungen von Schülerinnen und Schülern zu entschuldigen. Sie wies auch darauf hin, dass die Sorgeberechtigten kurzfristig entscheiden können, ob sie ihre Kinder aufgrund besonderer Probleme auf den Schulwegen vom Schulbesuch abmelden oder nicht.

In einem Fall, so der Sprecher des Thüringer Bildungsministeriums, seien deshalb etwa nur 50 von 600 Schülern anwesend gewesen, auch andernorts sei nur ein Bruchteil der Schüler zum Unterricht erschienen. Gerade in ländlichen Regionen, wo die Schülerbeförderung eine große Rolle spiele, habe es Probleme gegeben. Ein Schwerpunkt sei Ostthüringen gewesen, aber auch aus Westthüringen habe es entsprechende Meldungen gegeben.

Die Proteste hätten teils zu erheblichen Einschränkungen im Schülerverkehr geführt, sagte er weiter. In mindestens einem Fall habe eine Schulleitung in Gera schon am Freitag über die Schließung informiert, weil hauptsächlich Schüler aus dem Umland die Schule besuchten und entsprechende Blockaden schon angekündigt waren. Andernorts habe es hingegen keine Ankündigungen gegeben. Die Lage sei von Schule zu Schule unterschiedlich. «Das ist eine schwierige Situation für Schulleitungen gewesen, das zu entscheiden.» Die Kommunikation mit den Elternhäusern vor Ort habe aber gut geklappt.

Was die kommenden Tage bringen, sei abzuwarten, sagte der Sprecher weiter. «Das ist eine missliche Lage für Schüler und Eltern, weil sie nicht wissen, was kommt.» Am besten sollten sich Eltern beim Schulamt und den Schulleitungen vor Ort über die aktuelle Situation informieren. Landwirte hatten am Montag – dem ersten Tag nach den Ferien – aus Protest gegen Sparpläne der Bundesregierung Straßen blockiert und mit ihren Treckern den Verkehr beeinträchtigt.

Auch in Niedersachsen, wo zudem noch das Hochwasser den Schulbetrieb behinderte. Am ersten Tag nach den Weihnachtsferien blieben deshalb einige Schulen dort geschlossen. Im Landkreis Friesland fiel der Unterricht an allen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen am Montag aufgrund der Proteste aus, wie der Landkreis mitteilte. Die Lehrkräfte einiger anderer Schulen, so in Bad Münder (Landkreis Hameln-Pyrmont), Bremerhaven oder Neustadt, unterrichteten per Videokonferenz, weil Landwirte viele Straßen blockierten. An einer Grundschule sind laut Kultusministerium Toiletten infolge des Hochwassers defekt, die Schülerinnen und Schüler sollten deshalb zu Hause lernen.

Angesichts der Proteste und Blockaden der Landwirte blickt die Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz (LSV RLP) besorgt auf den Start der Abiturprüfungen. Durch die Proteste werde «der Weg zu den sowieso schon stressigen Prüfungen noch zusätzlich erschwert», hieß es am Montag.

Einerseits verstehe man die Lage der Landwirte und befürworte Demonstrationen im Allgemeinen sehr, teilte Pressereferentin Sarah Dowidat mit. «Dennoch sehen wir kommende Probleme aufgrund der blockierten Straßen, die Schüler*innen daran hindern könnten, rechtzeitig zu den Abiturprüfungen zu kommen.»

Es sei wichtig, dass den Beteiligten die Tragweite der Demonstrationen in Bezug auf die Abiturprüfungen bewusst sei, sagte Pressereferentin Emma Lucke. Die LSV RLP appelliere an alle, eine Lösung zu finden, die sowohl die Anliegen der Landwirte berücksichtigt als auch negative Auswirkungen auf die Prüfungen verhindere. An den allgemeinbildenden Gymnasien mit neunjährigem Bildungsgang und an den Integrierten Gesamtschulen beginnen die Abiturprüfungen am Mittwoch. Für diesen Tag ist eine Demonstration der Landwirte im Mainzer Regierungsviertel angekündigt.

Auch der Philologenverband hatte bereits davor gewarnt, dass von den Bauernprotesten in dieser Woche die Abiturientinnen und Abiturienten betroffen sein könnten. An den beiden ersten Schultagen im Januar fänden an G9-Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen üblicherweise die sogenannten Intensivtage statt. Diese böten noch einmal die Möglichkeit, zu den in den vergangenen Wochen und Monaten wiederholten Inhalten und Methoden Fragen zu stellen.

Die Intensivtage würden als wichtige Vorbereitung für das schriftliche Abitur ab dem 10. Januar gelten. Für die Prüflinge und die betreuenden Lehrkräfte seien die Bauernproteste mit Verkehrsbehinderungen eine deutliche Erschwernis, erklärte die Vorsitzende des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz, Cornelia Schwartz. News4teachers / mit Material der dpa

„Was erzählen wir Eltern, deren Kinder dann straffällig werden?“: Empörung über angeblich geplante Vorträge der Letzten Generation in Schulen

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Nick
3 Monate zuvor

Fleisch und Kartoffeln wollen die Abiturienten auch gern essen und kosten darfst natürlich nichts.

Biene
3 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Meine vollste Zustimmung.
Besser hätte man es nicht ausdrücken können.
Ich selbst komme aus der Landwirtschaft, habe mein Abitur gemacht und finde immer noch die Überheblichkeit mancher Menschen unglaublich. Insbesondere im Bezug zur Landwirtschaft und den von ihr erzeugten Produkten.
Ich empfehle den Abiturienten in Vorbereitung auf ihre Prüfung gerne mal die folgenden 4 Quellen zu analysieren und ein entsprechendes Essay zu schreiben, dabei sind dann bitte, umsetzbare und kostensparende Maßnahmen vorzuschlagen wie sich Kosten senken lassen sowie eine angemessenere Bepreisung von Lebensmitteln. Hinweis: „regional“ ist kein geschützter Begriff und jedes „Bio“-Label hat seine eigenen Kriterien.

https://www.bmel-statistik.de/landwirtschaft/landwirtschaftliche-gesamtrechnung/ausgaben

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/163391/umfrage/ausgaben-der-landwirtschaft-fuer-die-produktion/

https://moderner-landwirt.de/21-der-produktionskosten-in-deutschland-nicht-ueber-den-milchpreis-gedeckt/

https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/bauern-kostenfalle-bezahlen-584525

An dieser Stelle bitte auch beachten, was die größten Preistreiber sind und wie sich eine unsubventionierte Weitergabe der Kosten der Erzeuge auf den Endkunden auswirken könnte.

Küstenfuchs
3 Monate zuvor
Antwortet  Biene
A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Danke für den Link aus der Fachpresse der Landwirte. Wer mehr über die Erfolge von Agrarholdungs wissen will, wird dort weitere Informationen finden. In der agrar heute wird auch über Schattenseiten der Überschuldung der Landwirte berichtet. Selbstmordwellen von Bauern gab es vor zehn Jahren in allen europäischen Ländern und auch jetzt stecken noch verdammt viele Landwirte in der Krise.
https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/selbstmorde-landwirten-nehmen-krisenzeiten-585274

Küstenfuchs
3 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Es ist aber so, dass im letzten Geschäftsjahr ein durchschnittlicher Agrarbetrieb einen Gewinn von 132.000 € gemacht hat. Zugegebenermaßen war es vorher weniger, aber zuletzt haben sich die Bauern mit Steuergeld einen goldenen Hintern verdient (Quelle: https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/rekordgewinne-fuer-landwirte-extrem-schwierigen-zeiten-612819)

Nick
3 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Sie sollten sich mal die Arbeitszeit eines Bauern anschauen. Da ist nix mit ×<42h-Woche, freien Wochenenden und Feiertagen. Homeoffice? Regelmäßige Urlaubsreisen? Dem zu versorgendem Vieh im Stall ist es egal, ob der Bauer gewerkschaftlich organisiert ist. Ich gönne den Bauern den "goldenen Hintern". Bei Neid- gern selbst machen.

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Danke! Bauern, die ihren Hof – das Zuhause ihrer Familie – nicht verkaufen möchten, werden von manchen beneidet, weil der Grund und Boden ja so viel wert sei, dass man eigentlich nicht mehr arbeiten müsste…
Doch um die bäuerliche Landwirtschaft fortführen und eigene Pläne angehen zu können, lassen sich junge Landwirte mit ihren „goldenen Hintern“ im Winter befristet in Speditionsfirmen anstellen, übernehmen nächtliche Streudienste – anstatt wie ein Bär Winterschlaf zu halten. Führerschein Klasse eins haben sie ja.

JoS
3 Monate zuvor
Antwortet  Nick

„Bei Unzufriedenheit gern einen anderen Job suchen“ passt aber genauso. Und auf einer Seite für Lehrkräfte über durchgearbeitete Wochenenden und Feiertage zu klagen, ich weiß ja nicht …

Nick
3 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Auch Sie werden gern Fleisch und Kartoffeln essen wollen. Stimmts?

Küstenfuchs
3 Monate zuvor
Antwortet  JoS

Sie vergleichen hier Unternehmer mit Arbeitnehmern. Also sprichwörtlich Äpfel mit Birnen.

Nick
3 Monate zuvor
Antwortet  Küstenfuchs

Dem Vieh im Stall ist es auch vollkommen egal ob der Bauer vielleicht mal erkrankt ist. Es will versorgt werden.

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Dafür wurden nach positivem Corona-Test sogar Quarantänebestimmungen missachtet. Vor allem, wenn sie als unsinnig empfunden wurden.

Für sinnfreie Regelungen haben Bauern und andere Freiberufler feine Antennen. Mistdetektoren sozusagen.

Nick
3 Monate zuvor
Antwortet  A.M.

Naja, nicht nur die Bauern und Freiberufler… Nehmen Sie einfach die Gruppe der Lobbyisten, z.B. on Brüssel und auch andernorts.

Indra Rupp
3 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Für Urlaub und Krankheit gibt es dann Ersatz, den man bestellen kann. Dafür wird entsprechend eingezahlt. Bauern haben es aber aus verschiedenen Gründen schwer, eine Frau zu kriegen. Ein Grund sind die noch immer tief sitzenden Erinnerungen an die Schinderei früherer Jahrhunderte und die Sorge der Frauen, da mit hinein gezogen zu werden. Die Bauern sagen selber, dass dies heute nicht mehr annähernd der Fall ist und ein Bauernhof muss auch kein Familienbetrieb sein.

Biene
3 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Dürfte ich fragen, von welchem Ersatz Sie sprechen?
Meiner Erfahrung nach, ist es entweder jemand aus der Familie, sofern es sich um einen Familienbetrieb handelt, oder aber ein Angestellter und der möchte auch bezahlt werden. Als dritte Möglichkeit gibt es noch eine Mischung aus genannten beiden. Trotzdem bekommt man nur wenige dazu sich für diesen sehr vielfältigen aber auch anstrengenden Beruf zu ergreifen.
Arbeitszeiten je nach Jahreszeit locker >42 Stunden/Woche. Bei Mischbetrieben (Feld- und Viehwirtschaft) sogar noch mehr.
Die Landwirte können von Arbeitszeiten wie sie in der Bildung (Kita bis Gymnasium nur träumen).
Meine Empfehlung für alle, die sich über die Landwirte beschweren: Legt ein Sabatical ein und arbeitet stattdessen für genau diese Zeit in einem landwirtschaftlichen Betrieb, am besten sogar einen Mischbetrieb.

Indra Rupp
3 Monate zuvor
Antwortet  Biene

Wie das heißt, weiß ich nicht mehr. Hatte mal einen Sohn vom Bauern gefragt, wie sie das bei Krankheit/Urlaub machen und der meinte, da bekäme man dann jemanden von irgendeiner Stelle und da würden Bauern für einzahlen.

Nick
3 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

„Hatte mal… gefragt“ Ok.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Gemessen am BIP erhalten die landwirtschaftlichen Unternehmen – und das sind bei weitem nicht nur Bauernhöfe – die meisten Subventionen. – Wenn sie deshalb am stärksten von Subventionskürzungen getroffen werden, ist das eigentlich nicht verwunderlich.

Die Bauernproteste und die Streiks der Eisenbahner auf eine Stufe stellen zu wollen, ist grotesk. Das Erstere ist eine Arbeitskampfmaßnahme abhängig Beschäftigter, das Zweite ein Protest selbständiger Unternehmer gegen die Sparmaßnahmen der Regierung. Diese Sparmaßnahmen sind Folge des Urteiles des BVerfG, das auf eine Klage der CDU/CSU-Fraktion hin ergangen ist. Der Anteil der CDU-Wähler*innen im ländlichen Bereich ist besonders hoch. Könnte auch ein Eigentor gewesen sein.

BTW im Zuge der Grundsteuerreform wurde der Teil, der die Bewertungsgrundlagen von land- und forstwirtschaftlichen Flächen, die der Grundsteuer A unterworfen sind, keine Veränderungen vorgenommen.

Und noch eines, Höfe, die die Bewirtschaftung einstellen, sind ja nicht mittellos. Die Hofeigner können von den Beträgen, die sie als Pacht für ihre verpachteten Flächen einnehmen, auch ganz gut leben.

Ein Bauer, der nicht klagt, ist schon länger tot.

Nick
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Höfe, die die Bewirtschaftung einstellen, die sind nicht mittellos? Erinnert mich an den Spruch eines Wirtschaftsfachmannes, der angab, dass ein Bäcker nicht von der Insolvenz bedroht ist nur weil er mal so seine Pforten schließt und kein Geld verdient.

SchnauzeVoll
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Was soll denn das etatistische Framing? „Subventionen“? Eine niedigere Steuer auf Agrardiesel ist doch keine Subvention. Nach dieser Definition wären alle Steuersätze unter 100% Subventionen und jeder Euro, den der Erarbeiter behalten darf wäre von des Staates Gnaden.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  SchnauzeVoll

Wie bitte unterscheiden Sie denn Agrardiesel von Diesel bzw. Heizöl?

Der Steuersatz auf Diesel ist grundsätzlich der gleiche, die Land-/Forstwirte erhalten lediglich einen Steuernachlass, der als Subventionierung anzusehen ist. Bezogen auf alle Subventionsleistungen, die im Schnitt 50% der Erträge eines Hofes ausmachen, ist der Anteil der Subventionen für den Agrardiesel lediglich bei 2% bis 4% des Fördervolumens.

Die Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft sind das eigentliche Problem, genauso wie die Marktsituation zwischen Erzeugern und den großen vier Lebensmittelhändlern.

Landschafts- und Bodenpflege können von mir aus als gesamtgesellschaftliche Leistung vergütet werden, nicht aber die landwirtschaftliche Produktion von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen. Es bedarf folglich eines Umbaus der Subventionsmechanismen. Der Zusammenhang zwischen Hektarzahlen und Subventionshöhe muss aufgebrochen werden, er geht zu Lasten der bäuerlichen Landwirtschaft.

SchnauzeVoll
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Linke Tasche, rechte Tasche. Eine Steuererleichterung (gegenüber was auch immer) ist keine Subvention, nur weil sie rückerstattet wird, anstatt sie gar nicht zu erheben.

Und sämtliche EU-Subventionen wären vollkommen überflüssig, wenn die Steuer- und Abgabenlast (nicht für die Bauern, für alle!) mal wieder auf annehmbare Bereiche zurechtgestutzt würde. Dann könnten die Agrarprodukte nämlich zu realistischen Preisen in den Regalen stehen und die Verbraucher könnten sie auch bezahlen.

SchnauzeVoll
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Und warum wären die europäischen Landwirte mit ihren Produkten ohne Subventionen nicht auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig? Das Stichwort ist Überregulierung. Die könnte man, wie Steuern und Abgaben auch, ebenfalls zurückfahren.

Lisa
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das heißt: Subventionen grundsätzlich ja, aber lieber ökologische Landwirtschaft statt Großbetriebe fördern?

SchnauzeVoll
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ihnen ist schon bewusst, dass die Ernährung der Weltbevölkerung nur mit industrialisierter Landwirtschaft auf das beste Niveau aller Zeiten gehoben werden konnte? Stattdessen nur auf ökologische Landwirtschaft zu setzen, würde uns versorgungstechnisch 100 Jahre zurückwerfen. Kunstdünger und Pflanzenschutz dürfte mehr Menschenleben gerettet haben, als sämtliche Medikamente und Impfungen zusammengenommen.

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Weil Deutschland alleine auch die Klimakrise rettet.
Ich glaube ab und an überschätzen „wir“ uns schon sehr gewaltig.
Die Klimakrise ist global. Die „Big Player“ sind nicht unbedingt die Bauern und „der einfache Mann/die einfache Frau“.
Mehr als ein Scheinargument (und Totschlagargument) ist das in diesem Bezug daher auch nicht.

Man kann ja einiges kritisieren an den Demos. Auch Diskutieren, ob die Bauern jetzt sooo arm als Masse (im Schnitt) sind. Auch über die Subventionshöhen und über Privilegien. Dazu ebenfalls über die Arbeitslast und den Beitrag zur (guten) Ernährung. Auch, ob die Demos so eigentlich zielführend und sinnvoll sind.
Aber was ich schon seeehr weit hergeholt finde ist ein Lösungsansatz der Klimakrise dadurch.

Den Vergleich der Demos mit Demos von „Klimaklebern“ kann man ja gerne machen:
Angemeldete Demos – Nicht angemeldete (und angemeldete) Demos
Berufsgruppe – Generell („Gemeinwohl“)
Einfluss/Auswirkung: Berufsspezifisch Deutschland Bauern usw. (auf nationaler Ebene/Problem) – Deutschland Gesetzeslage (bei globaler Ebene/Problem)
Ruhig – Vandalismus (und ruhig)
Teilweise Verständnis (schon anfangs der Demos) – (wenig) Verständnis (inzwischen) [Anfangs und bei FFF allerdings durchaus recht hohes Verständnis gewesen]
Usw. Usf.

Viele Klimakleber haben einfach ihre Sympathiepunkte (welche sie Anfangs definitiv von einigen hatten) verspielt für einen Großteil der Gesellschaft. Durch ihre Art und Weise, wie sie das angehen und angegangen sind.
In der Sache sind die meisten sich doch einig … Wir schaden der Umwelt und das ist schlecht. Allerdings ist die Toleranz rückgängig. Man macht inzwischen durch die Klimakleber viele Schritte rückwärts. Nicht umsonst distanzieren sich viele andere Klimaaktivisten von ihnen.
Wenn die Bauern wöchentlich solche Demos machen (dazu unangemeldete und teils mit Vandalismus), dann wird das auch seeehr schnell sehr stark rückläufig werden. Wer sollte denn auf langer Sicht da dahinter stehen?
Unterschied: Die Bauern haben das jetzt mal gemacht – die Klimakleber ja doch schon … Paarmal mehr…

Biene
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das Dumme daran ist, dass auch ein Haufen an Beschränkungen aus Brüssel kommen, daher meckern die Landwirte.
Anbei eine „kleine“ Liste an Quellen für Gesetze und ihre Veränderungen. Ich wünsche viel Spaß beim Studieren dieser.

https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/agrarpolitik/uebersicht-der-gesetzlichen-aenderungen-fuer-die-landwirtschaft-2023_article1672059654.html

https://www.agrarheute.com/politik/jahreswechsel-viele-gesetzesaenderungen-fuer-landwirte-576605

https://www.umweltbundesamt.de/umweltatlas/umwelt-landwirtschaft/politisches-handeln/gesetze-verordnungen/welche-bundesgesetze-verordnungen-sollen-die

https://www.bmel.de/DE/service/gesetze-und-verordnungen/gesetze-verordnungen.html

https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/flaechennutzung-und-bodenmarkt/bodenrecht-landwirtschaft.html

https://www.gesetze-im-internet.de/lanpg/DDNR006420990.html

https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/society/20211118STO17609/landwirtschaftsstatistiken-subventionen-arbeitsplatze-produktion-infografik

https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/eu-agrarpolitik-und-foerderung/eu-agrarpolitik-und-foerderung_node.html

https://european-union.europa.eu/priorities-and-actions/actions-topic/agriculture_de

https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/oekologischer-landbau/aenderungen-oekoverordnung.html

https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/agriculture/legislation

https://agriculture.ec.europa.eu/common-agricultural-policy/cap-overview/cap-glance_de

Die Quellen sind chronologisch unsortiert. (Evtl. fallen die vielen Veränderungen auf, die die Landwirte über die Zeit ertragen mussten. In diesem Zusammenhang leiden die Landwirte wie die Lehrkräfte unter den tollen Ideen aus der Politik.)

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Biene

Danke! Die Pannen bei der Satelittenüberwachung der still gelegten und der Anbauflächen wirken bestimmt auch nicht besänftigend auf Landwirte. Das Gefühl, einen freuen Beruf auszuüben, geht angesichts der Bürokrarie verloren.

Mika
3 Monate zuvor
Antwortet  Biene

Ist natürlich eine Unverschämtheit der EU, dass die Greening -Prämie jetzt nicht mehr pauschal, sondern nur nach Nachweis der Projekte ausgereicht wird (Ablösung der Greeningprämie durch Ökoregelungen).
So en 2000ha -Betrieb („Hof“Größe in den neuen Bundesländern) bekommt rund 380.000€ – 400.000 EU-Subventionen jährlich ausgereicht, dazu noch mal ca. 100.000€ nationale Subventionen. Und Sie finden, dass sollte ohne Nachweise und Anforderungen über den Tisch gehen?
Der Lobbyverband der Bauern hat es geschafft, dass die größten Höfe am meisten Sbventionen bekommen. Die großen Höfe machen mit ihrer Preispolitik die kleinen Höfe kaputt und sorgen dafür, dass Landwirtschaft sich eben nicht wandelt, denn das ist für 1000ha teurer als für 50ha. Und so bleibt alles fein beim alten. Ach nee, bald gibts dank der Bauernlobby nur noch Riesenbetriebe. Agrarindustrie eben. Und das unterstützen Sie? Für mich unverständlich.

Biene
3 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Sie beschreiben gerade, was die POLITIK gewünscht hat: „Wachsen oder Weichen!“
Leider hat es mit der POLITIK gedauert, bis die begriffen haben, dass die kleinen Landwirte wichtig sind. Bitte schauen Sie sich die ganzen Gesetze an: Würden Sie sich diese Gesetze für die Pflege Ihres Gartens an tun! (Was bestimmt gut wäre, da es die lieben Kleingärtner sind die zum Teil auf dem Quadratmeter Rasenfläche mehr Düngemittel packen als der Landwirt.)

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Biene

Dass die Politik begriffen und dann sogar noch verinnerlicht hätte, dass die kleinen Bauernhöfe wichtig sind, bezweifele ich angesichts der vielen Höfe, die in den letzten Jahrzehnten aufgegeben wurden.

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Mal abgesehen davon, dass ich die Schuld für das Höfesterben nicht allein einem oder mehreren Bauernverbänden anlasten möchte, kann ich Ihnen ansonsten zustimmen. https://www.deutschlandfunk.de/rezension-bauernsterben-grill-agrarindustrie-100.html?utm_source=pocket-newtab-de-de
Kennt schon jemand dieses Buch? (Ich leider noch nicht.)

Biene
3 Monate zuvor
Antwortet  SchnauzeVoll

Wenn die Agrarprodukte zu realistischen Preisen (ohne Einfluss der großen Lebensmittelhändler) im Supermarkt stehen, dann bekommen die Verbraucher das große K! Dann werden viele Produkte zu Luxusprodukten, die sich nur noch eine im Vergleich kleinere Gruppe von Menschen leisten kann.

Mika
3 Monate zuvor
Antwortet  Biene

Erklären Sie mir einfach, warum der hiesige Landwirt seinen Weizen an der Warenterminbörse Rotterdam nach Afrika verkauft, während wir den Weizen aus der Ukraine importieren. Das ist doch ökologischer und ökonomischer Irrsinn! Nur Subventionen machen diesen Schwachsinn möglich. Der Wegfall der Binnenzölle innerhalb der EU hat erheblich zu diesen Perversionen beigetragen. Und irgendwann wird man da ranmüssen.

Biene
3 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Da fragen Sie am besten bei den großen Lebensmittelkonzernen nach, die antworten Ihnen bestimmt. Oder Sie machen sich die Mühe und recherchieren selbst, die Ergebnisse (Quellen) dürfen sie dann gerne hier ein- und allen zur Verfügung stellen.

Krast
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Wenn eine Regierung rechtswidrig Finanzpläne aufstellt, dann ist nicht der Kläger der Schuldige sondern die rechtswidrig handelnde Regierung. Aber das Argument wird recht häufig aus dem linken Spektrum angeführt. Diskreditiert die Stimme solcher Leute leider direkt … wenn man rechtswidriges Handeln beführtwortet.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Krast

Auweia, die Länderhaushalte in ST, SH und NRW sehen doch auch nicht besser aus. Dort wurden die gleichen Finanzmaßnahmen wie im Bund vollzogen und Mittel umgewidmet bzw. die umgewidmeten Mittel in Folgehaushalte übertragen.

Philo LK
3 Monate zuvor
Antwortet  Krast

Rechtswidrig waren die Finanzpläne vor dem Moment der Rechtsprechung nicht. Sie waren in einer bis dato ungeklärten Grauzone. Die CDU/CSU hat ganz bewusst schlafende Hunde geweckt und diese Grauzone zu ihrem politischen Vorteil aufgedeckt. Nun können die Bauern und das Volk insgesamt dafür zahlen und (Sie) sind noch verblendet genug, der Bundesregierung dafür die Schuld zu geben.

Krast
3 Monate zuvor
Antwortet  Philo LK

Es gab genug stimmen die schon frühzeitig die rechtliche Lage angemahnt hatten und ja natürlich ist die Regierung dann schuld. Ist es eine Grauzone, dann sollte entsprechend juristisch abgeklärt werden ob das Vorgehen sinnvoll ist. Zudem ist es doch hoch fragwürdig mit dem Steuergeld „grauzonen“ Finanzpläne umzusetzen.

DerDip
3 Monate zuvor
Antwortet  Philo LK

Hätte es diese Korrektur nicht gegeben, so müsste die nächste Generation dafür zahlen – und es hätte die Finanzierungsspielräume in der Zukunft eingeschränkt. Es ist schon fast böswillig zu behaupten, dass Fianziierung auf Pump nicht kostet. Diese war aufgrund niedriger Zinsen eine Zeit lang der Fall. Wie man aber seit 2022 gut sehen kann: Zinsen können sehr schnell wieder ansteigen und somit auch die Finanzierungskosten.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Krast

Die regierung hat die gängige Praxis, derer sich auch schon Vorgängerregierungen bedienst haben, lediglich fortgeführt. Neu ist hingegen gewesen, dass die Opposition diesmal dagegen geklagt hat. Das Urteil der BVerfG hat ja nicht nur Gültigkeit für den Bundeshaushalt, die Länderhaushalte sind davon genauso betroffen. Die regierung hätte Anfang 2023 nur den Haushaltsnotstand beschließen müssen und wäre damit unangreifbar gewesen. Dies ließ sich aber mit der FDP als einziger Partei nicht machen, da diese die Schuldenbremse zum unumstößlichen Dogma erklärt hat.

Der Fehler sind die unterbliebenen Investitionen zu Zeiten der Negativ-Zinsen, nicht die derzeitigen Sparmaßnahmen. Der Umbau der Wirtschaft zumindest zu CO2-ärmeren Verfahren bedarf ungeheurer Investitionen, die eben nicht aus dem laufenden Hauhalt bedient werden können. Und da geht es der Bundesregierung ja nicht anders als den Unternehmen einschließlich der landwirtschaftlichen Betriebe.

Die Abkehr vom Verbrennermotor erfolgt ja nicht in Folge eines Regierungsbeschlusses bzw. der Klimagesetzgebung. Er ist dem chinesischen Zulassungsverbot für Verbrenner geschuldet. Da die deutschen Autobauer im asiatischen Markt mehr Potential sehen als im europäischen, haben sie, um die Entwicklungskosten zu verringern, sich vom Verbrennungsmotor verabschiedet. Das ist eine reine unternehmerische Entscheidung gewesen.

Hinzu kommen die Proteste speziell aus dem ländlichen Raum gegen den Bau neuer Stromtrassen, die den Umbau der Energiewirtschaft stark verzögern und damit die Gebühren für die Stromnetze über die Maßen befeuert haben. Der ländliche Raum drängt zwar auf billige Energie, ist aber nicht bereit seinen Anteil an den gesamtgesellschaftlichen Belastungen mit zu tragen. Die leute die einst neben einem Kohlekraftwerk gewohnt haben, haben wenig Verständnis für diejenigen, denen die „Windmühlen“ ein Dorn im Auge sind.

Krast
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Also weil eine Vorgängerregierung rechtswidrig handelt, ist es ok genauso zu verfahren. Perfekte Argumentation …
Das sich etwas ändern sollte steht nicht zu Debatte das wie sollte aber für einen Rechtsstaat schon abgeklärt und rechtlich fundiert sein.

Alex
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Die Abkehr vom Verbrennermotor erfolgt ja nicht in Folge eines Regierungsbeschlusses bzw. der Klimagesetzgebung.“ Häh? War es nicht die EU, die den Ausstieg aus dem Verbrennerverkauf spätestens ab 2035 beschlossen hat? Wusste gar nicht, dass die neuerdings selbst Autos herstellt.

DerDip
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Auch die Vorhängerregierungen haben falsch gehandelt. Gut, dass nun geklärt ist, dass das tägliche Politische Geschäft nicht als Dauerkrise verkauft werden kann (und der Haushalt auf diese Weise ausgehebelt wird)

Biene
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Jahrelang kam aus Brüssel und Berlin die Ansage: „Wachsen oder Weichen!“
Dieser Slogan hat erfolgreich die längste „Milchstraße“ Ostwestfalens zerstört. Es findet sich KEIN Betrieb mehr. Die Landwirtschaftlichen Betriebe dieser Straße waren alles Mischbetriebe, mit 20 bis 100 Kühen, 30 bis 100 Schweinen und entsprechenden Feld- und Weideflächen.
In den 1980er-Jahren bekam der Landwirt noch 84 Pfennig/L Milch, davon konnte man durchaus einiger Maßen leben, heute braucht es mehr als nur die umgerechneten 42 cent/L Milch, die eine Beleidigung sind für jeden Landwirt. Von diesen 42 ct/l sollen der Stall (Strom, Steuern), Tierarzt, Futtermittel (es muss leider oftmals noch etwas dazugekauft werden), Medikamente für die Tiere, Klauenschneider (Nagelpfleger für Rinder), Besamung bezahlt werden, am Ende soll der Landwirt noch etwas für sich haben und Rücklagen für den Betrieb sowie sich selbst bilden.
Hat der Landwirt auch noch Felder kommen die Kosten für Saatgut, diverse Spritzmittel, Bodenprobenanalyse (ja die muss der Landwirt machen, um genau zu wissen wie viel Düngemittel er auf den Boden geben darf). In der Erntezeit dann natürlich noch den Lohnunternehmer, der auch leben möchte. Landmaschinen (Zugmaschinen und diverses zum Anhängen) müssen auch bezahlt werden. (Blöd nur das die zum Teil (Beispiel Schaufel für einen Frontlader) einen Monatslohn kosten. https://www.preiss-landtechnik.de/angebotepreislisten/ eine Preisliste, bitte mal anschauen!) Sicher gibt es die Möglichkeit gebrauchte Maschinen zu kaufen, doch die Problematik mit Secondhandware ist bestimmt jedem hier bekannt. Mieten ist auch eine Möglichkeit, doch das variiert auch von der Art der Maschine, die benötigt wird. Oh mir sind die Kosten für Reparaturen (inkl. Ersatzteile und Arbeitslohn für den Mechaniker), Sprit und Steuern ganz entfallen. Gehören die doch auch dazu.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Krass! Sind Kartoffeln und Fleisch kostenlos, wenn Lindner die Dieselsubventionen streicht? Dann aber bitte XD

Nick
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Was werden diese Dinge erstmal kosten, wenn bestimmte Faktoren auf den (neuen) Preis draufgeschlagen werden. Kosten werden immer an den Verbraucher weitergegeben.

Nick
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

So funktioniert Preispolitik. Das Grundproblem ist, dass der Mensch eben Essen und Trinken muss, auf bestimmten anderweitigen Luxus verzichten kann.

Ramalamadingdong
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Jo. Aber ohne Essen und Trinken braucht er schon bald keine Wohnung, keine Kleider, keine Heizung und schon gar kein Gesundheitssystem mehr.

Mika
3 Monate zuvor
Antwortet  Ramalamadingdong

Was man tun sollte, bevor man den Slogan „ohne deutsche Bauern seid ihr hungrig, nackt und nüchtern“ skandiert:

1. Googeln, wieviel Prozent der landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus deutscher Produktion tatsächlich als Nahrungsmittel für Menschen in Deutschland bestimmt sind.
2. Googeln, wieviel Prozent der für den menschlichen Verzehr in Deutschland verkauften Lebensmittel importiert werden.
3. Googeln, was durch den Verkauf hochsubventionierter landwirtschaftlicher Produkte in anderen Volkswirtschaften für Probleme auftreten. Tipp: hochsubventioniertes deutsches Schweinefleisch z.B. in der Schweiz.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Nick

Ich meine mich zu erinnern, es wurde etwas von „unbezahlbar“ geschrieben.
Was meinen Sie, werden die Produkte künftig mehr kosten?

Nick
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Diese Frage können Sie sich bestimmt selbst beantworten.

447
3 Monate zuvor

Warten wir mal ab, ob die Bauern tatsächlich (ernsthaft) demonstrieren.

Ich kann es (obwohl eine Treckerkolonne den halben Tag die Straße in Sichtweite unserer Schule blockiert hat) immer noch nicht ganz glauben.

Andererseits:
Wenn „für Klima“ Straßen blockieren ok ist, ist es das „für dickere Kartoffeln“ auch.

Realist
3 Monate zuvor

Ist es nicht mittlerweile gesellschaftlicher Konsens, dass die „faulen S…“ alle von Dritten verursachten Probleme, welche Schüler betreffen, im Rahmen ihrer „vollständigen Hingabe“ für den Beruf auffangen?

Wenn irgendwo die Schulbusse wegen der Witterung nicht fahren, die Lokführer streiken oder ein Teil der Schüler wegen des aktuellen Virus‘ der Woche nicht am Präsenzunterricht teilnehmen kann oder darf, dann verdoppelt die verantwortungsvolle Lehrkraft doch auch selbstverständlich ihre Unterrichtsanstrengungen und führt parallel oder nach oder vor dem Präsenzunterricht dank des (für alle anderen arbeitssparenden) technischen Fortschritts noch eine extra Online-Beschulung für die „ausgeschlossenen“ Schüler durch?

Warum soll das bei den Demonstrationen der hart arbeitenden Landwirte nicht gehen? Die müssen doch noch wirklich arbeiten und sind nicht in den Dauerferien, auf Fortbildung, krank oder in Frühpension…

Lisa
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist
GriasDi
3 Monate zuvor

Die Bauern inkl. deren Protestanhang sind also auch nicht besser als die Klimakleber, über die sie sich so aufgeregt haben.

Realist
3 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Solange die Bauern nur die arbeitende Bevölkerung auf dem Weg von oder zur Arbeit behindern, wird man sie gewähren lassen.

Sie sollten aber keinesfalls die Fehler der „Klimakleber“ wiederholen und die Flughäfen oder Museen oder Opern belästigen. Das wird aber sowas von nicht geduldet!

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Zumindest der Bevölkerung auf dem Land ist bekannt, dass Bauern – ohne deswegen zu jammern – ein enormes Arbeitspensum bewältigen. Andere träumen von der Vier-Tage-Woche, während man in der Landwirtschaft eher von siebzig Stunden pro Woche ausgehen kann. Einmal Urlaub im Jahr ist längst nicht für alle Bauernfamilien selbstverständlich. Gut möglich, dass Klimakleber öfter in den Urlaub fliegen. Allein der Name „Die letzte Generation“, den sie sich selbst gegeben haben wird als theatralisch empfunden.

Bei uns mangelt es nicht am Verständnis für die Proteste der Landwirte. Ich kann mir vorstellen, dass es länger anhält als bei Streiks des Sozial- und Erziehungsdienstes.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  A.M.

Kommt auf die Betriebsform und die Jahreszeit an, wie viel Arbeitsstunden je Woche anfallen.

Biene
3 Monate zuvor
Antwortet  GriasDi

Doch, weil die ihre Aktionen Anmelden und nicht mal einfach so die Straße blockieren. Dass es da auch einige andere gab, will ich nicht verneinen. Außerdem haben die Landwirte sich höflicher Verhalten als manch anderer Verkehrsteilnehmer, der durch Negativbildung im Bereich der STVO auffiel und fällt.

Alx
3 Monate zuvor

Proteste sind immer unbequem.
Zumindest ist der Bauernstreik angemeldet und mit der Polizei abgesprochen. Rettungswege werden freigehalten, es läuft bislang alles geregelt ab.

Sicher geht es dabei aber nicht nur um den Diesel, was man auch an der Beteiligung anderer Branchen sieht.

Muellerin
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Aber die Verkehrsbetriebe in den betroffenen Städten kündigen dann an: „Unregelmäßiger Verkehr von Bussen und Bahnen im ganzen Stadtgebiet.“ Dasselbe übrigens bei regelmäßigen Anti-Impf-Demonstrationen, bei Pro-Hamas-Demonstrationen usw. Der Haupteffekt der Demonstrationen scheint mittlerweile das Verkehrs-Chaos zu sein, anderes wird kaum noch wahrgenommen. Dasselbe allerdings auch bei Marathonläufen, bei Radrennen im Stadtgebiet usw.
Ab Mittwoch gibt’s dann das Streik-Chaos bei der Bahn, das ja wohl richtig überflüssig ist.

Biene
3 Monate zuvor
Antwortet  Muellerin

Die Bahnchefs haben sich selbst erst einmal einen dicken Check ausgestellt. Blöd nur, dass das auch noch kurz vor den Tarifverhandlungen rauskam. Da wäre ich als Bahnmitarbeiter auch nicht glücklich, sondern durch aus maximal negativbegeistert.

Wir könnten doch mal einen Sparvorschlag machen: ALLE Politiker auf Landtags- und Bundestagsebene haben ein Erhöhungsverbot ihrer Diäten für die nächsten 20 Jahre, bei maximalem Steuersatz! Was wir da an Geld sparen würden! Das würde das Loch in den Haushalten für einige Zeit etwas kleiner machen.

Ups! Ich bin aufgewacht. Leider keine solche Regelung in der Presse gelesen.

Alx
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Eine Demonstration ist grundsätzlich im Vorfeld anzumelden. Das macht die letzte Generation nicht.
Die Routen der Fahrten wurden im Vorfeld mit der Polizei abgesprochen, waren am Wochenende sogar der Lokalpresse entnehmbar. Die Freihaltung von Rettungswegen im Vorfeld offiziell abgeklärt. Daher hat das auch funktioniert.

Tim Bullerbü
3 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Es stimmt nicht, was Sie hier schreiben.
https://www.bmi.bund.de/DE/themen/verfassung/staatliche-ordnung/versammlungsrecht/versammlungsrecht-node.html#:~:text=Nach%20Art.,Meinungs%2D%20und%20Willensbildungsprozess%20zu%20beteiligen.

Alx
3 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Haben Sie ihren Link denn gelesen?

Da steht exakt das, was ich zuvor geschrieben habe.

DerDip
3 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Wenn man sich die Kommentare der Polizeigewerkschaft anschaut, so scheinen die Bauerndemos i.d.r. geordnet abzulaufen. Es gibt aber natürlich auch Ausnahmen – bei der Menge der Demonstranten aber auch nicht ungewöhnlich.

Tim Bullerbü
3 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Das gilt nicht für meine Region. Da war der Tagespresse und den Radiosender und der Verkehrszentrale auch unmittelbar davor nichts zu Strecken zu entnehmen.

DerechteNorden
3 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Lach! Ich musste dafür gestern Schleichwege fahren und habe dreimal so lang zurück von der Schule gebraucht. Die Anmeldung hat mir also nichts gebracht.

Alx
3 Monate zuvor
Antwortet  DerechteNorden

Das ist aber der Unterschied zwischen legal und illegal.

Auszug aus dem Versammlungsrecht, welches Tim oben verlinkt hat:

„Verstöße gegen versammlungsrechtliche Verbote bzw. Pflichten können als Straftat oder Ordnungswidrigkeit geahndet werden (§§ 21 bis 29a VersammlG).“

Übrigens wäre z.B. Suppe auf ein Kunstwerk auch bei korrekter Anmeldung nicht genehmigt worden.

Mika
3 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Heute sind unangekündigt von den Bauern Auffahrten blockiert worden. Interessanterweise hat die Polizei diese Blockaden nicht aufgelöst, im Gegensatz zu den Blockaden der LG. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen: in BB sind dieses Jahr Wahlen, da will man es sich nicht mit den Bauern verscherzen. Und so kann der Brandenburger Präsident des Bauernverbandes auch ungehindert sagen, das so eine Ampel am Galgen jetzt zwar nicht unbedingt seine Protestform wäre, aber das doch besser wäre, als mit Steinen zu werfen. Da sagste nix mehr zu.

Alex
3 Monate zuvor
Antwortet  Alx

In unserem Kreis haben die Bauern Absprachen zu Blockaden ausdrücklich verweigert. Ab 9.00 sollte die Demo starten, ab 6.00 (!) waren sämtliche Zufahrten zu unserem kleinen Städtchen inkl. der Autobahnauffahrten dicht. Raus kam nur, wer wirklich den allerkleinsten Schleichweg kannte.

Alx
3 Monate zuvor
Antwortet  Alex

Dann wäre die lokale Demo durch die Polizei aufzulösen, wenn dort gegen Absprachen oder Auflagen verstoßen wurde.

Wutbürger
3 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Die Routen der Fahrten wurden im Vorfeld mit der Polizei abgesprochen, waren am Wochenende sogar der Lokalpresse entnehmbar. 

Und wo man sich mit der Polizei nicht einig wurde, wurden Gerichte als Schiedsrichter bemüht.

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die vermutlich vor-vor-vor-vor……….letzte Generation meldet ihre Aktionen natürlich bewusst nicht an. Da keine Versammlungsleiter bekannt sind, ist es das normale Vorgehen der Poilzei die unangemeldete Demonstration aufzulösen, was dann dazu führt, dass die Demo illegal ist und die Klimakleber wegen Nötigung abgezeigt werden können.

Schade, dass das Verständnis der Allgemeinheit gegen diese Proteste so nachgelassen hat. Da riskieren junge Menschen es, zur Zahlung von hohn Entschädigungssummen https://www.merkur.de/deutschland/schadenersatz-letzte-generation-klima-kleber-lufthansa-vergiftetes-angebot-zr-92736341.html verpflichtet zu werden – obwohl sie wie Beate Klarsfeld nach dem Krieg auf etwas hingewiesen haben, was die Gesellschaft ausblenden will, anstatt sich gefälligst der Verantwortung zu stellen.

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

In agrar heute wird noch aufgezeigt werden, wie sehr Bauern angegangen werden. Es gibt einen Unterschied zwischen Artikeln, die nur im Lokalteil einer Zeitung stehen (da ist eher nicht von der „Traktor-RAF“ die Rede) und jenen, die auf den Titelseiten oder als Kommentar veröffentlicht werden.

Dieser Kommentar beispielsweise klingt sachlich, ist aber alles andere als ausgewogen. https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/kommentar-zum-bauernprotest-verwoehnte-landwirte-19434216.html So was taugt nur zur Stimmungsmache. – „Verhöhnte Landwirte“ wäre als Überschrift eine Alternative gewesen.

Lisa
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

“ motorisierter Mistgabelmob“ wie vom SPIEGEL war auch nicht gerade nett….

Mika
3 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Ich bin, in Anlehnung an die Bezeichnungen der LG, für „Rüben-RAF“!

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Nur wo die Bodenwerte recht gut sind, lassen sich Rüben anbauen. Sie wollen doch nicht die Bauern in der Eifel und anderswo, die auf ihren Böden nicht alles anbauen können, ausschließen, oder?
Nur weil Journalisten sich öfter im Ton vergreifen, müssen wir es ihnen doch nicht nachmachen!

Es gibt auch Landwirte, die studiert haben. Zum Teil sogar zusätzlich noch BWL. Wie sollen diese gebildeten, ernsthaft nachdenkenden Menschen Lohnschreiberlinge ernst nehmen, die vom „Knollenmob“ schreiben?

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  A.M.

Meinen Sie die Rheinische Fruchtfolge im Braunkohmengebiet?

1) Grünland wegen Staunässe der Lößböden,
2) Rübenanbau auf drainiertem Ackeland,
3) Bauland für Menschen aus Umsiedlungsorten

DerDip
3 Monate zuvor
Antwortet  A.M.

Richtig. So bekommt die Letzte Generation Aufmerksamkeit. Polizisten, die dann versuchen die Kleber vom Asphalt zu lösen. Wären diese Demos angemeldet, könnte man die Kleber kleben lassen bis der angemeldete Zeitraum vorbei ist. Danach mussten sich die Kleber selbst lösen und nach Hause gehen.

Offenbar will man das aber nicht.

mama51
3 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Wären diese Demos angemeldet, könnte man die Kleber kleben lassen bis der angemeldete Zeitraum vorbei ist. Danach mussten sich die Kleber selbst lösen und nach Hause gehen.

DAS wär`s !

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Erfolgreiche Klimakleber mit langen Sitzzeiten erfüllen schon mal eine wichtige Voraussetzung, um der Erzieherberuf zu ergreifen. In Zeiten des Personalmabgels haben sie schon mal bewiesen, dass sie das „Blasentrainung“ bestanden haben.

Lisa
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Das Problem liegt tiefer. Ich hatte einen guten Artikel eines Soziologen darüber gelesen, den ich jetzt leider nicht finde. Daher das Resumen einer Erklärung: die Klimakleber werden als Teil der herrschenden Elite verstanden. Sie mögen politisch konträr sein, aber sie kommen aus der gleichen Schicht: Gebildet, eloquent, urban, wohlhabend. Die Bauern, obgleich durch EU Politik oft wohlhabend geworden, werden immer noch als Teil des Proletariats begriffen. Die Elite, also konkret die Ampelregierung macht wertebasierte, postmaterialistische Politik, die gerade der unteren Mittelschicht viel auferlegt, ohne dass diese etwas davon hat. Während sich Energie, Wohnraum, Lebensmittel verteuern und die Steuerbelastung steigt, diskutiert man gefühlt über Gebdersternchen und Selbstbestimmungsgesetze über 70 verschiedene Geschlechter. Und man stellt sich auch finanziell bedingungslos an die Seite von Staaten wie Ukraine, während Wichtiges gekürzt wird. Die Bauernproteste gleichen in vielem den französischen Gelbwesten, der Protest ist ländlich, eher nicht akademisch und nachvollziehbarer. Die Klimakids, die Weihnachtsbäume Orange sprühen und Mietautos in den Weg stellen, während die Leute nur an ihre nicht sonderlich gut bezahlten Arbeitsplätze müssen, werden eher als nervig empfunden.
Die Frage wird sein, wie weit dieses Bündnis ganz verschiedener Milleus ( davon spricht man soziologisch mittlerweile, nicht mehr von Schichten) stabil bleibt und sich nicht instrumentalisieren lässt.

447
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Klimafraktion positioniert sich politisch immer wieder eindeutig. Nix „Gemeinwohl“.

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Klimakrise betrifft natürlich alle – paar mehr und paar weniger. Kommend allgemein zunehmend.
Trotzdem würde ich den „Klimaaktivisten“ kein Allgemeinwohl zuschreiben. Nicht als breite Masse.
Bei einigen ist es durchaus Bezahlung. Bei anderen das Image. Die Überlegenheit „ihr seid alle schlechter und wir sind toll und machen etwas“. Idealisten kommen dazu. Hat mit Realismus dann wenig zu tun … Wunschkonzert gibt es eben leider auch nicht. Ansonsten gäbe es auch keine Kriege, keine Kinderarbeit usw.

Bla
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wie Bezahlung? 950€-1300€ für Klimaaktivisten (natürlich nur ein eher kleiner Teil).
Über bspw. Crowdfunding und Spenden.
Keine Ahnung, was Sie sonst mit „Bezahlung?“ meinen?

Natürlich lässt sich das (nahezu) immer unterstellen. Oft ist es auch eine Überschneidung.
Auch wenn viele Lehrkräfte zum Wohl der Kinder und auch der Allgemeinheit arbeiten, sind es nicht nur diese Gründe den Job als Lehrkraft zu machen.
Ohne Bezahlung würden sehr viele wohl kaum „zum Gemeinwohl“ den Job machen …
Gibt auch Lehrkräfte, welche den Job rein wegen dem Geld machen oder machten. Auch das gibt es halt.
Bei vielen Aktivisten kommt mir zumindest diese Zahl nicht gerade gering vor [Image, moralisch höhere Instanz, Geld – wobei eher der geringste Teil, Idealisten – ohne Realitätsbezug zumindest abzuwägen „ich will aber …“ „Es muss ja gehen…, wenn wir …“. Das „wir“ ist oftmals leider auf einen kleinen Teil der Gesamtbevölkerung dann allerdings begrenzt (bspw. Deutschland ohne die „Big Player“)]. Vielleicht inzwischen auch Leute, welche einfach mal gerne Vandalismus begehen („Farbschlachten).
Mag ein subjektives Empfinden sein. Soll und muss jeder für sich selbst einordnen.

Der Grund ist ja in Ordnung und nachvollziehbar. Die Art und Weise ist das Problem.
Funktioniert so auch nicht und wird es auch nicht … Aber hey, das wird sich dann immer mehr zeigen. Die Auseinandersetzungen werden mehr und das Konfliktpotential auch. Die Richtung ist deutlich meiner Meinung nach.

Dejott
3 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Natürlich geht es auch um andere Dinge. Was man auch an der regen Beteiligung rechtsextremer Gruppierungen und an der Entgrenzung des Protestes sieht.

Alx
3 Monate zuvor
Antwortet  Dejott

Der Protest ist trotz der Dimension sehr friedlich verlaufen.
Die Tatsache, dass rechtsextreme Gruppen sich an einen Protest hängen illegitimiert den Protest nicht.
Die Bauern haben sich deutlich von rechten Gruppen distanziert, wenngleich die Medien und Habeck sie nach bekannter Manier in die rechte Ecke stellen wollen.

Ich rede von Spediteuren und mittelständischen Betrieben.
Und die sind aufgebracht weil die Ampel wie selbstverständlich zusagen nicht einhält und Versprechen bricht.

Plötzlicher Wegfall der E-Auto-Prämie, Heizungstauschprämie, stärkere Erhöhung der CO2 Abgabe, Rückbau von KFW-Krediten, keine versprochene Übernahme
Der Kosten für vorgeschriebene Energieberater beim Hausbau.
Auch bei den Bauern stand eine Steuererhöhung nicht zur Disposition, bis die Ampel verfassungswidrig finanzieren wollte.

Und das alles in einer Zeit mit den höchsten Steuereinnahmen aller Zeiten.
Natürlich sind die Branchen sauer.
Im Vertrauen auf die Zusagen der Politik wurden ja auch Investitionen getroffen.

DerDip
3 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Die Grünen werden sich vermutlich trotz der Demos nicht beugen. All die Gruppen, die jetzt bei den Demos beteiligt sind, werden bei der nächsten Bundestagswahl so oder so nicht die Grünen wählen.

Wenn die Grünen nachgeben, dann verlieren sie womöglich einen Teil der eigenen ideologisch geprägten Wählergruppe. Wenn sie nicht nachgeben, dann bleibt ihnen diese Wählerschaft erhalten.

Meines Erachtens hat die Ampel jedoch ein ganz allgemeines Problem. Die Ampel ist nicht in der Lage oder nicht Willens die Stimmung in der Gesamtbevölkerung ins positive zu drehen. Deshalb ist es inzwischen egal, was die Ampel beschließt. Nach der nächsten Wahl werden die meisten Beschlüsse wieder rückgängig gemacht.

BeWa
3 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Aber „die Grünen“ bzw. die Regierung haben doch schon eingelenkt/nachgeben!?

Was mich persönlich wirklich ank*tzt. Nicht wegen dieser „speziellen Angelegenheit“, sondern weil das ständig passiert und ich denke, dass man so kein Land führen kann.
Hinzu kommen dann noch diese ganzen handwerklichen Fehler.

Die Stimmung in der Gesamtbevölkerung kann natürlich gegen die poltische Zielsetzung und mangelhafte Umsetzung gerichtet sein. Es ist aber auch möglich, dass sich die Stimmung gegen dieses ewige Hin und Her richtet + die gegen die handwerklichen Fehler.

Leider sehen wenige, dass die FDP ein ums andere Mal etwas mitbeschließt und sich dann auf Seiten der Beschlussgegner stellt.

Es wird auch nicht gesehen, dass die Infrastruktur in den vergangenen Jahren ohne grüne Regierungsbeteiligung runtergerockt wurde.

2015 „Wir schaffen das!“ waren nicht die Grünen.
(Ohne Zweifel haben die das mitgetragen und bekleckern sich jetzt auch nicht mit Lösungsruhm.)

Diese Abhängigkeit von Russland bezüglich fossiler Energie haben auch andere zu verantworten. Und das spielt extrem in unsere Haltung gegenüber dem Ukrainekrieg bzw. dem Aggressor Russland rein.

Das Höfesterben ist nicht „grün“, das begann schon in den 1960ern und die Flurbereinigung in den 1970ern war im Interesse der Großbauern.

Trotz Energiekrise hat die Landwirtschaft übrigens im letzten Jahr Gewinn gemacht.
Und für meinen Landkreis kann ich sagen, dass es den kleinen Landwirten besser ginge, wenn sie bei der Pacht nicht ständig von den großen überboten werden würden.
So viel zur Solidarität untereinander.

Zum Gemeinwohl:
leider sind die Finanzverhandlungen zur Landabgabe bez. Windanlagenfläche, Leerrohrverlegung, Kabelvererdung usw. vertraulich. Offenlegung würde einige zum tieferen Nachdenken verleiten.

Der Landwirt als Landschaftspfleger? Gerne einmal die 50cm breiten Banketten ansehen! (Pssst! Sollten 1,5m breit sein.)
Jedes Jahr eine Ackerfurche mehr zur Steigerung des Ernteertrags – denn Kleinvieh macht auch Mist.
Und zu den ganzen Subventionen, die Landwirte ansonsten noch erhalten, äußere ich mich lieber nicht.

Ideologie der Grünen?

Ja, leider bezogen auf diese ganzen Nebenkriegsschauplätze: Gender, Woke usw.
Nervt mich höllisch. Nicht die Themen an sich, aber deren Präsenz.

Aber sonst?
Kosovokrieg? Wolf ins Jagdrecht? Aufnahme von Atommüll? LNG? Bückling in Katar?

Jetzt wird u.a. gegen die Mauterhöhung protestiert. Denkt noch einmal jemand an Scheuer? Oder überhaupt an CSU-Verkehrsminister?

Ich bin auch nicht glücklich mit den Grünen, aber wir haben einen nichtgrünen Bundeskanzler und eine FDP in der Regierung, die das macht, was sie immer macht: Klientelpolitik und Umfallen.

Tim Bullerbü
3 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Also ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrung berichten, dass 1.5 Stunden der Verkehr still stand und es keine Rettungsgasse gab.
Ich wundere mich darüber, dass es o.k. ist, wenn 3 Stunden Autobahnzufahrten von Traktoren blockiert werden, weil Unternehmensgewinne zu sinken drohen, während Jugendliche, die sich bei Eiseskälte festkleben, kriminalisiert werden, obwohl das Ziel ( Klinaschutz, Protest gegen Nichthandeln der Politik, Protest wg. Ignorieren des Verfassunsgerichtes) ein übergeordnetes ist.

DerDip
3 Monate zuvor
Antwortet  Tim Bullerbü

Die Bauer melden die Demos an und kleben sich nicht fest. Unterschied erkannt?

DerDip
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die gehören dann entsprechend bestraft.

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Hat es sich um Bauern oder um Spediteure gehandelt? In den Medien wird kaum darauf eingegangen, welche Gruppen sich beteiligen, weil sie das Anliegen der Bauern unterstützen und/oder weil sie sich von der Politik der Ampel nicht angemessen vertreten fühlen.

Habecks larmoyante Videobotschaft zu den Bauernptotesten fand ich sehr befremdlich. Wenn man bedenkt, wie früher in Wackersdorf protestiert oder wie gegen den Castortransport vorgegangen wurde! Da haben die Grünen nicht wie heute vor Radikalen gewarnt sondern teilweise mitgemacht.

Gestern habe ich abends unter anderem mit Bauernkindern am friedlichen Mahnfeuer der Prostestierenden gesprochen. Schulkinder bemängelten, dass die Polizei ihnen eine ganz normale Deutschlandflagge (ohne weiteres Zeichen) vom Traktor gerissen hätte. Was beim Fußball erlaubt ist, soll auf einer Demo verboten sein? Die Kinder wussten natürlich nicht, wie anders die Grünen waren, als sie als Opposition überzeugend und authentisch ihre Ansichten vertreten haben.

Mika
3 Monate zuvor
Antwortet  DerDip

Die Bauern kleben mit ihrem Hintern auf dem Treckersitz und trauen sich nicht, auf ihren eigenen zwei Beinen zu protestieren. Feige Kerle, die sich nur im Schutz ihrer PS-Monster trauen, die Straßen zu sperren.
Und, wer zerrt die von der Straße, weil sie unangemeldet! hier die Straßen blockieren? Aber Aber irgendwie scheint die Bewunderung mit der Anzahl der PS unterm Hintern zu korrelieren, egal wofür sich der PS-Bolide einsetzt.

DerDip
3 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Ich muss zugeben, hunderte von Traktoren auf einmal empfinde ich tatsächlich beeindruckender als paar festgeklebte am Asphalt.

Aber auch die Symphatie für die Bauernproteste wird, je länger und öfter diese erfolgen, abnehmen.

Meine Frage an Sie wäre aber: Warum sprechen Die über Menschen, die unser aller Nahrung herstellen, so abwertend?

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Unterschätzen Sie Bauern und andere Freiberufler mal lieber nicht. Es gibt Berufgruppen, die weniger Mumm haben. Bei den Aufräumarbeitem nach der Flutkatastrophe wurde von nicht wenigen tatkräftig mit dem Traktoren geholfen: https://www.youtube.com/watch?v=64S7bAHIWt0
Und es waren die Landwirte selbst, nicht die angeblichen „Knechte“, die laut mancher Hetze gegen die Bauern bei der Kälte auf den Traktoren gesessen haben sollen.

Mika
3 Monate zuvor
Antwortet  A.M.

Keine Sorge, ich kenne viele der hiesigen Bauern ganz gut, das bringt das Leben im ländlichen Raum so mit sich.

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Tatsächlich? Das hätte ich jetzt nicht vermutet. Heißt das Dorf etwa „Memmendorf“ oder gar „Memmendoof?“
Pragmatische Planungen mussten davon ausgehen, dass es Winter richtig kalt werden kann. So wie jetzt. Da Bauern ohnehin nicht während der Frühjahrsaussaat und der Ernte demonstrieren konnten, bot es sich an, beheizbare Traktoren zu nutzen. – Auch aus vielen anderen Gründen! (Spaziergänger mit Mistgabeln sind vielleicht was für nen Karnevalsumzug, aber nichts für Umzüge die länger dauern als die tollen Tage.)

Mika
3 Monate zuvor
Antwortet  A.M.

Demonstrierende des Gesundheitswesens haben nen weißen Kittel, um auf sich aufmerksam zu machen, Bauern sperren mit dem Trecker ganze Innenstädte. Und genauso läuft dann die Wahrnehmung des Problems durch die Regierung und die Bevölkerung ab. Die einen bekommen nen Beifall vom Balkon, und die anderen Gesprächsangebote der Regierung und ihre Forderungen erfüllt. Braucht‘s immer das Sperren der Autobahnen, um auf Probleme so aufmerksam zu machen, dass sich um eine Problemlösung bemüht wird? Wo bleiben die Krisengipfel zum Bildungsbereich? Wo zum Gesundheitswesen? Zum Fachkräftemangel? Zur finanziellen Notsituation von Kommunen, die ihre Pflichtaufgaben nicht mehr erfüllen können?
Müssen alle Genannten sich jetzt Trecker mieten und das Land lahm legen? Wird das die neue Diskussionskultur? Wollen wir das?

Indra Rupp
3 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Nein, es sind nicht die Trecker. Landwirte sind hohe Tiere!

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ungeschminkt! Keine dollen Haarschnitte. Und gerade darum authentischer als unsere auf „gut aussehend“ getrimmten Politiker und Politikerinnen.

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Zu den Bauern passt der Trecker. Obwohl sie leider oft mehr am Computer arbeiten müssen, als ihnen lieb ist. Aber die ebenfalls PS-stark mototisierte Müllabfuhr hat auch schon protestierenden Erzieherinnen außerplanmäßig zu mehr Beachtung verholfen. (Als vor dem Düsseldorfer Landtag wegen des Kinderbildungsgesetzes „Laschet sein“ skandiert wurde, haben angezündete Reifen für mehr Beachtung gesorgt als die kläglichen Protestrufe vieler Frauen.

Wir haben in den Industrienationen über 30 Jahre lang über unsere Verhältnisse gelebt. Die daraus resultierende Anspruchshaltung, dass jede juristische Person, jede Berufsgruppe und auch Einzelne für sich immer mehr Geld (oder die Eltern für ihre Kinder längere Betreuungszeiten) wünscht oder sogar einfordert, wird uns nicht weiterhelfen. Die „Gürtel“ müssen insgesamt enger geschnallt werden. Ein verschlankter Bundestag mit weniger „Volksvertretern“ ist immer noch eine Fata Morgana. Was in Brüssel abläuft… Mal gespannt, was im Verlauf einer noch nicht beendeten Protestphase von den Landwirten noch moniert werden wird.

Die Bilderbücher in Kitas über moderne Bauernhöfe sind weit davon entfernt, ein realistisches Bild zu liefern. Mittlerweile werden Satelittenprogramme genutzt, um zu überwachen, ob Flächenstilllegungen und die angegebene Fruchtfolge eingehalten werden. Ausgerechnet bei einem ehemals freien Beruf dürfte ein tiefes Unbehagen mitursächlich für den Protest sein. Bauern finden es zum K….., dass sie nicht nach Belieben und ihren Erfahrungen über die Fruchfolge entscheiden und den Zeitpunkt der Stilllegung und Bearbeitung von Flächen entscheiden können. – Schon möglich, dass die Bevölkerung sich auch unbehaglich fühlt angesichts ausufernder Bürokratie und Digitalisierung. Auf die von den Bauern gelieferten Lebensmittel möchten viele nicht verzichten. Selbst wenn Rückstände in ihnen enthalten sind, erscheint das vielen immer noch akzeptabler als Fleischersatz, dessen chemische Zusammensetzung den Geschmacksnerven nicht zusagt.

Während meiner Schulzeit hielten Lehrer sich darin zurück, Kinder in gesellschaftspolitischen Fragen zu beeinflussen. Heute kommen Kita- und Schulkinder mit Statements nach Hause, wo man sich fragen darf, ob so viel Beeinflussung ein Segen oder eine von oben gewollte Manipulation und Missachtung von Kindern ist. Manche merken es und spotten über die Urkunden, die sie als Klimaschützer, Baumpaten und, und, und erhalten haben.

Indra Rupp
3 Monate zuvor
Antwortet  A.M.

Geliefert, wie bestellt! Mal findet sich ein totes Schwein im Kanal, das entsorgt wurde, mal ein landwirtschaftliches Gerät. Die Bauern Jugend, die sich immer zum Quatschen trifft schlug mir mal vor, ich solle auf eine unkrautlastige Wiese von mir ein Zeug kippen (Name vergessen), denn dann wär alles tot! Das wäre zwar verboten, aber die Bauern hätten das alle vorrätig…
Dann denke ich so an den Reithof der 80er/90er,wo ich als Kind voltigiert hatte (sieht heute dort noch genauso aus wie früher). Die hatten auch Landwirtschaft. Hinterm Pferde Bereich konnte man in eine dunkle, fensterlose Kammer gehen, wo die Kälbchen verwahrt wurden. Dahinter kam man dann in den Kuhstall, wo wenigstens Licht herein kam, weil ja der Trecker mit dem Futter hinein können musste. Einmal hatte ich mich als Kind getraut, in den Raum dahinter zu schauen. Einmal und nie wieder! Das war der Schweine Stall…
Ja, wir wollen ernährt werden, aber es gibt keinen kostenspieligen Grund, die Tiere so zu halten! ZB ohne Licht! Es war auch genug Platz auf dem Gut um den Tieren mehr zu gewähren. Wie auf vielen Reithöfen sind die Weiden zB nur für das Auge des Menschen da, mit ein paar Alibi Pferden darauf. Wenn da nämlich ständig Pferde drauf wären, wären die Weiden nicht schön grün, sondern vermatscht und vollgeäppelt (ein Pony äppelt ca 12x pro Tag). Und wenn die Weide dann so aussieht, meinen dumme Menschen auch noch, das wäre ein schlechterer, tierschutzwidrigerer Hof,während sie meinen, auf dem gepflegten Hof im schicken, gepflegten Grün ginge es den Tieren besser und die Leute dort seien kompetenter. Nach solchen Maßstäben wird entschieden und auch, weil man selber nicht ständig Dreck draußen haben will. Oft hält sich die Achtung vor dem(jenigen), mit dem man Geld verdient, in Grenzen und Bauern stehen in der Rangliste der Tier-und Naturliebhaber eher hinten weiter.

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Da stimme ich Ihnen zu. Es gibt auch unter den Bauernkindern solche und solche. Ein größeres Problem sehe ich darin, dass die Veterinärämter längst nicht immer reagieren, wenn der Verdacht auf Tierwohlgefährdung gemeldet wird. Da wird der Bauer informiert, bevor jemand vorbeischaut und ein übersehenes totes Tier wurde beispielsweise nicht mitgenommen, um es untersuchen zu lassen. Eine Tierärztin sagte mir, auch Sie seien machtlos, wenn das Veterinäramt nicht handeln wolle. Sie beklagte, dass dies oft der Fall sei. Auf news4teachers habe ich schon oft dazu gestanden, dass ich seit Jahren den Eindruck habe, dass die organisierten Tierschützer viel couragierter und erfolgreicher gegen Missstände vorgehen als die Kinderschützer, wenn es um das Kindeswohl geht.

Indra Rupp
3 Monate zuvor
Antwortet  A.M.

Ich hatte hier keine Bauernkinder (-jugendliche ) kritisiert. Diese hatten mir nur naiv mitgeteilt, was ihre Eltern so Verbotenes vorrätig haben. War eine Kritik an den Erwachsenen.

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Sorry, ich habe meine diesbezügliche Unaufmerksamkeit zu spät bemerkt. Aber in jedem Beruf gibt es solche und solche. Und auch n jeder Sparte. Also schwarze Schafe unter den Biolandwirten und unter den anderen nicht wenige, die redlich versuchen, gesunde Lebensmittel auf schonend bearbeiteten Böden wachsen zu lassen.

Was das Tierleid anging: Früher wurde das Vieh von Bauern nicht selten deshalb schlecht gehalten, weil sie nur kleine, dunkle Ställe hatten und die Familien ihr Arbeitspensum nicht zu jeder Jahreszeit bewältigen konnten. Die Tierarztkosten waren ein Problem. Heute steckt System dahinter, warum man viel zu wenig Rinder auf Weiden grasen sieht. Eine Entwicklung, zu der wirklich viele Seiten als Verursacher teilgenommen haben.

Beim Schreiben des kritisierten Beitrags ging mir noch durch den Kopf, dass Obst (vor allem Erdbeeren) und Gemüse bedenklich oft gegen Fäulnis erregende Pilze gespritzt wird, wenn es unter Folie heranwächst. – Das und noch so manches mehr erleben die Bauernkinder der besonders effizienten Betriebe als „normal“ und sie werden auf Infoeranstaltungen manches ausplaudern, denn Kinder verteidigen das Vorgehen ihrer Eltern, wenn sie von ihnen einiges erklärt bekommen und mitarbeitne dürfen.

Mika
3 Monate zuvor
Antwortet  A.M.

Ja, ich finde es problematisch, wenn hier die Kitagruppe den Bauern zujubelt, die auf Traktoren mit Jungvolkfahne sitzen.
Übrigens ist es mein Job als Lehrkraft, SuS die Grundlagen der Demokratie zu vermitteln und damit auch gesellschaftspolitische Fragen zu erörtern. Und selbstredend! vertrete ich dabei die Grundwerte unserer Verfassung.

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Mika

Das „KInderkollektiv“ lässt man mal „frische Luft“ schnappen und die dumpfe Asphaltrotterei wird als Ausflug bezeichnet. – Wobei wir zugeben müssen, dass schwere Traktoren vor allem Jungenaugen zum Leuchten bringen. Ob die Fähnchen später auf den selbst gemalten Kinderzeichnungen auftauchen und diese verunzieren? – Hoffenrlich nicht. Ich traue Kindern zu, dass die lieber Einzelheiten des PS-Monstrums wiedergeben so gut es geht.

Mika
3 Monate zuvor
Antwortet  Alx

Angemeldet: Blockade der Autobahnauffahrt.
Stattgefunden: Blockade der Autobahnauffahrt durch Blockade der zuführenden Bundesstraße mit mehreren Traktoren, Abriegelung der Zufahrtsstraßen von Städten, damit einhergehend Abriegelung der Betriebshöfe des ÖPNV, damit einhergehend frierende Kinder, deren Busse nicht kommen (ländlicher Bereich), besonders schlimm für Anschlussbuskinder, die mitten in der Walachei feststellen mussten, dass der erste Bus fuhr, der Anschlussbus aber nicht. Personenkontrolle durch Bauern, die dann nach Gusto entschieden haben, ob man zum Arztbesuch oder zur Arbeit in die Stadt einfahren darf, kilometerlange Rückstaus der LKWs auf den Bundesstraßen, durch die weder Einsatzfahrzeuge noch andere Fahrzeuge durchgekommen sind, da die Straßen zu schmal für Rettungsgassen sind. Aber ja, für eine Subvention, die durchschnittlich nicht mal 250€ pro Hof und Monat ausmacht, ist das durchaus angemessen – so ein paar Kollateralschäden muss man dann schon mal aushalten.

BeWa
3 Monate zuvor

Landwirte und Lokfüher haben berechtigte Anliegen – wie andere Berufsgruppen auch. Nur haben Letztere nicht die Möglichkeit, das halbe Land lahmzulegen.
Für die klatschen wir dann eine Runde.
Und übrigens haben die Landwirte ja großzügig angeboten, medizinisches Personal durchzulassen. Dafür muss sich dieses nur gegenüber Privatpersonen ausweisen.
Geht doch!

Alter Pauker
3 Monate zuvor

Sorry, aber wer im Januar schon Sorge hat wegen eines Fehltages Probleme beim Abi zu bekommen, der ist wohl auf der falschen Schule.

Der Zauberlehrling
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Die Prüfungsvorbereitung beginnt im Gymnasium in der fünften Klasse.

Wenn es auf einen oder zwei Intensivtage ankommt, dann läuft da gewaltig etwas schief. Wenn ich den Begriff „Intensivtage“ schon höre … Ist wie Probewohnen in einer Beziehung oder ein Versuchskind vorab zeugen oder Bungee-Jumping mit drei Seilen.

Zuspätkommen an einem Prüfungstag ist eine juristische Frage.

Bei einer angekündigten und genehmigten Demonstration mit Kenntnis bzw. der Möglichkeit der Kenntnis darüber – eher schwierig, sich da mit „Protest“ rausreden zu wollen.

Beli
3 Monate zuvor

„Die Prüfungsvorbereitung beginnt im Gymnasium in der fünften Klasse.“

DerDip
3 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Für die Fehltagen durch FFF gab es durch viele Schulen erstaunlich viel Verständnis.

Lisa
3 Monate zuvor

Ich verstehe die Sorgen der Abiturienten durchaus. Unser Jahrgang hatte drei Monate Schnee und Glatteis und nichts ging mehr. Dazu kam ein Ausbruch von Hepatitis A auf einer Klassenfahrt. Ich hatte große Ängste, die Prüfungen weder vorbereiten noch schaffen zu können.
Den Schnee gibt es ja nicht mehr so extrem. Dafür Corona und die neue Realität “ Arbeitskampf und Streik“ Dennoch, ihr Lieben, es ist zu schaffen. Haben wir auch. Viel Erfolg. Und viel Glück.

Indra Rupp
3 Monate zuvor

https://amp.focus.de/experts/sozialforscher-analysiert-warum-die-bevoelkerung-die-bauern-mehr-unterstuetzt-als-die-klimakleber_id_259556133.html

Ich würde es eher so sagen :
Die Bauern gelten als konservativ, alteingesessen, haben Besitz, produzieren etwas, das für uns essentiell ist, gelten dabei als nicht-arbeitsscheu und kommen aus der Mitte der Gesellschaft, sind selten Ausländer und wenn schwul, dann undercover.
Bei den Klimaaktivisten spielt, glaube ich, weniger die Tatsache eine Rolle, dass sie wohlhabend und höher gebildet sind, sondern mehr, dass sie „woke“ und vor allem mehrheitlich JUNG sind! Dazu verlangen sie etwas, dass Einschränkungen unseres Wohlstandes und unserer Bequemlichkeit bedingen würde.
Ganze Schulen lahm gelegt haben Klimaaktivisten jedenfalls nicht.
Eine Doppelmoral der Gesellschaft!

Indra Rupp
3 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ergänze : Bauern sind nach deutschem Durchschnittstandart sehr wohl auch wohlhabend, haben bezüglich ihrer Konsum-Prioritäten aber andere Gewohnheiten, die der Mehrheitsbevölkerung genehmer sind: Sie haben Land, Immobilie, wertvolle und schwere Eichenmöbel, man sieht sie eher nicht in second Hand Läden und weniger Gut&Güntig einkaufen, sondern mehr in guten, alten Kleinläden und beim Handgemachten. Das ist in Augen der Gesellschaft „anständig“ und war mal die Norm. Das man dafür heute wohlhabend sein muss, wollen viele noch nicht wahrhaben und bei Second Hand kauft nur der Assi und Drückeberger und – beschämt- man selber. Zum Glück hat sich Ebay etabliert, das sieht nicht so nach Assi, sondern mehr nach Hobby aus und ist eh anonym – da findet sich wohl langsam auch der Bauer ein.
Natürlich hält der Bauer hartnäckig seine Ansicht, eher arm zu sein und das es Reiche nur in der Stadt gibt. Man steht ja immer gut dar, wenn man suggeriert, man sei ein kleiner Mann und zugleich aber sehr arbeitssam. Tatsächlich gibt es in der Stadt ein paar Oberreiche, ansonsten findet man die Armut dort! Die Leute auf dem Land wissen gar nicht, wie reich sie sind. Grundstück, Platz, Natur, Fachwerk statt Beton, weniger sozialen Stress um sie herum – und ich bin weit und breit die einzige ohne Auto! Vier Erwachsene in der Familie, vier Autos, der Standart. Aber man wird ja angeblich als kleiner Mann immer nur ungerecht behandelt und die Autos sind nur, weil das doch gar nicht anders geht, wenn man 3km vom nächsten Edeka entfernt wohnt. Und von den „bösen“ Ausländern, die alle „zu uns rüberkommen“, kriegt man gerade auf dem Land fast nichts mit, aber lästert am meisten.
So gerne ich ländlich wohne, die Einstellung der „Alteingesessenen“ mag ich gar nicht.

dickebank
3 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Hätt ich jetzt auch nicht vermutet, ich könnte mal einer Meinung mit Ihnen sein!

Mika
3 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Geht mir genauso

Lisa
3 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ja, den Artikel hatte ich gesucht. Danke. Woke impliziert genau das bildungsbürgerliche Millieu, das hängt schon zusammen.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor
Antwortet  Lisa

Sagt ja einiges über die Gesellschaft aus, die Argumente vom Wem abhängig macht…

Rainer Zufall
3 Monate zuvor

Kretschmann würde den Schüler*innen einfach mangelnden Bildungswillen unterstellen, wenn sie es nicht zu den Prüfungen schaffen, und die Diskussion wäre in BW vorbei 😛

Der Zauberlehrling
3 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Und morgens um 5 einen Waschlappen mit kaltem Wasser – zur Erweckung der Lebensgeister!

Reibt der Waschlappen nass und eisekalt im Schritt,
bin ich zur Abiturprüfung munter und fit.

447
3 Monate zuvor

Der Waschlappen wurde uns ja vir kurzem noch empfohlen…von daher würde das doch gut passen.
So, jetzt aber erstmal querlüften! (Scherzchen, Kaminofen anheizen ist angesagt)

Rainer Zufall
3 Monate zuvor

Waschlappen-Württenberg:
Wir können alles, außer warm duschen!

Bester Witz der Heute-Show ever! 😀

Manfred
3 Monate zuvor

die Bauern fordern bessere Arbeitsbedingungen, die Lehrer auch.
Die Lehrer erleben nächstes Jahr ne Nullrunde, die Bauern dann auch mit hohen Kosten.

Realist
3 Monate zuvor
Antwortet  Manfred

Die Bauern haben in den letzten Jahren dank explodierender Lebensmittelpreise ihre Gewinne praktisch verdoppelt. Muss mal nachsehen, ob sich mein Gehalt auch verdoppelt hat…

Realist
3 Monate zuvor

Warum regen sich hier einige eigentlich so auf?

Weil die Bauern und die GdL einmal zeigen, wie wirklicher Protest bzw. Streik gehen?

Weil man ja selbst von Verdi, GEW und Co. nur die Persiflage eines Protestes / Streiks gewohnt ist („Streiken ohne jemandem weh zu tun?“)

Bauern und GdL machen es genau richtig, der öffentliche Dienst der Länder dagegen hat genau das bekommen, was man mit solchen Weichspül-Aktionen bekommt: Zweistelliger Reallohnverlust, jetzt auf Dauer zementiert. Bis zur nächsten Runde, bald wird es auch in Deutschland so sein, dass Lokführer mehr verdienen als Lehrer und das dann auch zu Recht! Wer dann durch die Lokführer-Prüfung fällt, der kann ja noch in der Schule unterrichten, z.B. Physik…

A.M.
3 Monate zuvor
Antwortet  Realist

😉 😉 😉

Selbst den ErzieherInnen dürften die etablierten Gewerkschaften zu nachgiebig gewesen sein. Schon vor Corona fing es an, dass sich in immer mehr Bundesländern Kitafachkräfteverbände gegründet haben. Zunehmend mehr Menschen, die an der Basis die Arbeit verrichten, wollen verständlicherweise nicht als billige und willige Manövriermasse benutzt werden.

Rainer Zufall
3 Monate zuvor

Tja, die Straßen werden blockiert… Wenn wir eines von der LG lernten, dann dass es strafbar ist, den Staat zu nötigen
Warten wir auf die zahlreichen Klagen der privat Betroffenen und seitens der Politik.

Mal wieder gute Absichten und falsch gemacht…