Elternräte kritisieren fehlenden Handlungswillen von Bildungspolitikern nach der Pisa-Studie

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Nach dem schlechten Abschneiden deutscher Schüler bei der Pisa-Studie bemängeln Elternräte in Niedersachsen einen fehlenden Willen von Bildungspolitikern im Bund und Land zum Gegensteuern.

Liegen die Kultusministerien im Tiefschlaf? Illustration: Shutterstock

Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse Anfang Dezember herrsche in Deutschland nach wie vor ein «beredtes Schweigen», teilte der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens (VdEG) am Mittwoch in Hannover mit. Es gelte anscheinend das Motto «weiter machen wie bisher», kritisierten die Elternräte. «Das ist für Schüler und Eltern unerträglich, nicht nachvollziehbar und gesellschaftlich äußerst bedenklich.»

Der Verband fordert mehr Anstrengungen in der Bildungspolitik. Dazu zählen seiner Ansicht nach unter anderem die Förderung von Quereinsteigern in das Lehramt sowie Bekenntnisse zum dreigliedrigen Schulsystem und zum Leistungsprinzip. «Notengebung darf nicht zur Diskussion stehen», teilte der Verband mit.

Die deutschen Schülerinnen und Schüler schnitten in der internationalen Leistungsstudie Pisa im Jahr 2022 so schlecht ab wie noch nie zuvor. Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften handelte es sich um die niedrigsten Werte, die für Deutschland jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden. Deutschlandweit nahmen 257 Schulen an der Pisa-Studie teil, davon 26 in Niedersachsen. Ergebnisse auf Länderebene liegen nicht vor. News4teachers / mit Material der dpa

Pisa-Schock: Bildungsministerin fordert (von wem eigentlich?), Deutschland zum „sozialen Bildungsstaat“ zu machen

 

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Der Zauberlehrling
3 Monate zuvor

Wer sich zum Leistungsprinzip bekennt, muss auch die gegebenen Noten anerkennen und akzeptieren, dass das eigene Kind zu den 75 % eines Jahrgangs gehören kann, die kein Abitur erhalten – weil es z. B. an der kognitiven Kapazität fehlt.

Es ist offensichtlich, dass die Hälfte aller Schüler eines Jahrgangs derzeit ein Abitur erhält, obwohl sie nicht einmal in der Lage sind, eine Seite fehlerfrei zu schreiben. Vom Nichtrechnenkönnnen wurde ja gerade aus Sachsen berichte.

Niveau-Limbo wurde bestellt von der KMK, Niveau-Limbo wurde geliefert.

Scheinheiliges Gerede vom dreigliedrigen Schulsystem. Für alle, ja gerne – aber nicht die Hauptschule für mein Kind.

Die Politik würde verteufelt, wenn im Unterricht bis zum Abitur die Hälfte rausflöge.