Krankenkasse meldet: Befall mit Läusen nimmt (nach Corona) wieder zu

2

KIEL. Die Abstandsregeln wegen der Coronapandemie hatten auch zu deutlich weniger Befall mit Kopfläusen geführt. Nach Einschätzung der AOK können sich die Tierchen nun wieder schneller verbreiten.

Ungebetener Gast: eine Laus. Foto: Shutterstock

er Befall mit Kopfläusen hat nach Einschätzung der Krankenkasse AOK im vergangenen Jahr wieder zugenommen. Laut den Daten Tausender Versicherter aus Schleswig-Holstein seien die Verschreibungen von Anti-Läusemitteln im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr jedenfalls um etwa 22,8 Prozent gestiegen, teilte die AOK Nordwest am Mittwoch mit. So seien im vergangenen Jahr 3702 Packungen Anti-Läusemittel von Ärztinnen und Ärzten in Schleswig-Holstein verschrieben worden – im Jahr 2022 waren es 3015.

«In der Coronazeit kam es zu einem deutlichen Einbruch bei der Übertragung von Kopfläusen. Die Kinder im Kindergarten hatten wenig Kontakt, im Klassenzimmer saßen sie mit Abstand voneinander», sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK NordWest, Tom Ackermann. «Das war schlecht für Kopfläuse, die darauf angewiesen sind, dass sich Köpfe zusammenstecken.» Unter den jetzigen normalen Bedingungen könnten sich die Läuse hingegen wieder schnell verbreiten. Das Niveau von vor der Coronapandemie wurde laut der Krankenkasse bislang aber nicht erreicht: 2019 waren demnach noch 5534 Packungen verordnet worden.

Kopfläuse sind laut AOK nicht gesundheitsgefährdend, aber wegen des starken Juckreizes lästig. Betroffen sind meist Kindergarten- und Grundschulkinder. Die Übertragung läuft von Kopf zu Kopf bei engem Kontakt etwa beim Spielen oder bei Umarmungen. News4teachers / mit Material der dpa

Mehr Kopfläuse unter Jugendlichen wegen Selfie-Trend? Lehrer sind gefährdet – außer die mit Glatze

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

2 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Pia
26 Tage zuvor

An meiner Schule (berufliche Schule, Schüler im Alter zwischen 17 und 30) haben es gefühlt alle, inklusive der Lehrkräfte! Schlimm. Habe das Gefühl, es entwickeln sich Resistenzen gegenüber den Mitteln.

Lisa
25 Tage zuvor
Antwortet  Pia

Ja tun sie. Früher gab es das ( gesundheitsschädliche) aber hochwirksame Lindan, dagegen sind die Läuse seit einigen Jahren resistent.
Im Ausland dürfen Schulen das richtige Mittel empfehlen. Im Moment sind das Mittel auf Silikonbasis, die die Atmung der Insekten stoppen, bei physikalischen Mitteln können sich keine Resistenzen entwickeln.
Was ich bei sozioökonomisch schlecht gestellten Familien als kontraproduktiv empfinde: Zwar bekommen die Kinder die Mittel verschrieben, doch Erwachsene müssen sie selbst bezahlen. Da gehen sie dann zu sparsam damit um.