VBE-Umfrage: Schulleitungen sehen mehr Langzeit-Erkrankungen in ihren Kollegien

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BERLIN. Eine repräsentative forsa-Umfrage, die der Verband Bildung und Erziehung (VBE) im Herbst 2023 beauftragt und nun veröffentlicht hat, zeigt eine alarmierende Entwicklung in deutschen Schulen: 60 Prozent der Schulleitungen sehen einen Anstieg langfristiger, krankheitsbedingter Ausfälle. Dies gilt sowohl für physische als auch psychische Erkrankungen.

«Im aktuellen Lehrkräftemangel und durch den Zuwachs an Aufgaben weiß doch niemand mehr, wo einem der Kopf steht.» (Symbolfoto) Foto: Shutterstock

Diese Werte sind im Vergleich zu den Befragungszeitpunkten 2019 und 2021 sogar deutlich gestiegen. Im Jahr 2019 sagte je etwas über ein Drittel der Befragten, dass Erkrankungen zugenommen haben. Im Jahr 2021 war es je die Hälfte.

Der VBE-Bundesvorsitzende Gerhard Brand kommentiert: „Wir wissen, dass Lehrkräfte hohem Stress ausgesetzt sind. Außerdem sind die Arbeitsplätze oft nicht ergonomisch. Und noch dazu liegen Arzttermine für Prävention meist mitten am Tag. Diese wahrzunehmen, würde Unterrichtsausfall bedeuten, denn mitten im Lehrkräftemangel ist eine Vertretung kaum möglich. Wird dann der Vorsorgetermin in die nächsten Ferien geschoben, kann es schon zu spät sein. So erkranken immer mehr Lehrkräfte langfristig und fallen aus. Ob Burnout oder Bandscheibenvorfall: Jede erkrankte Lehrkraft ist eine zu viel, vor allem, wenn Krankheiten durch bessere Arbeitsbedingungen und gezielte Präventionsangebote verhindert werden können.“

Doch nur ein Viertel der befragten Schulleitungen gibt an, ausreichend Möglichkeiten zu haben, die dazu beitragen, dass die Lehrkräfte an ihrer Schule möglichst gesund bleiben. Dies sagen genauso viele Schulleitungen wie 2021, aber deutlich weniger als 2019. Damals waren es noch 40 Prozent.

„Das ist auch nachvollziehbar“, so Brand, denn: „Im aktuellen Lehrkräftemangel und durch den Zuwachs an Aufgaben weiß doch niemand mehr, wo einem der Kopf steht. Schneller, höher, weiter, mehr. Aber Lehrkräfte sind keine Sprinter! Wenn wir den Marathon von circa 40 Dienstjahren schaffen sollen, braucht es dafür gute Bedingungen. Momentan fühlt es sich aber einfach nur nach einem nicht enden wollenden Hürdenlauf an.“ Die Hauptbelastungsfaktoren seien struktureller Art.

„Wir wissen um die Bemühungen vieler Schulleitungen, aber ihre Möglichkeiten sind begrenzt – und ihre Kräfte auch“

Entsprechend sehen die meisten Schulleitungen es als besonders gesundheitsförderlich an, weniger Verwaltungsarbeit zu haben und eine gleichmäßige Verteilung von Aufgaben und Mehrarbeit gewährleisten zu können. Brand sieht die Politik am Zug: „Das ist nichts, was die Schulleitung einfach entscheiden kann. Die Verwaltungen sind in der Pflicht, bürokratische Hürden abzubauen, um die Belastung zu verringern.“

Die Umfrage zeige auch, dass viele Schulleitungen den Arbeitsort Schule im Rahmen ihres Wirkens als partizipativen Ort gestalten, an dem man sich gegenseitig zuhört und Hilfe erhält, wenn Unterstützung nötig sei. „Wir wissen um die Bemühungen vieler Schulleitungen, aber ihre Möglichkeiten sind begrenzt – und ihre Kräfte auch. Daher halten wir es für notwendig, neben den dringend benötigten strukturellen Veränderungen, mehr Personal an Schule zu holen. Unterschiedliche Professionen können sich am besten Aufgaben teilen und so für jedes Kind das Beste geben“, so Brand.

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz (KMK) hatte in ihrem ad-hoc-Gutachten vom Januar 2023 eingefordert, dass als Teil der Bekämpfung des Lehrkräftemangels auch mehr Angebote für Sport und Gesundheitsprävention unterbreitet werden solle (News4teachers berichtete).

Brand dazu: „Das darf nicht isoliert betrachtet werden. Mit Yoga löse ich keine jahrelange Belastungssituation. Wenn aber gleichzeitig die Arbeitsbedingungen verbessert werden, kann auch Sport präventive Wirkung haben. Hier könnte sich auch der Wettbewerb der guten Ideen im Föderalismus einmal zeigen: Welches Kultusministerium gibt die meisten Angebote frei? Der größte Sport in manch einer Bildungsverwaltung scheint aber das Streichen von Sabbatical- und Teilzeitanträgen zu sein. Übrigens auch eine Maßnahme, mit der die Gesundheit der Beschäftigten belastet wird.“

Und nicht zuletzt verbindet der VBE mit den Ergebnissen den dringenden Appell an die Politik, die Prävention in die Schule zu holen. Dafür brauche es Schulgesundheitsfachkräfte als Teil des multiprofessionellen Teams, das an Schulen benötigt werde. Brand: „Diese können nicht nur im akuten Erkrankungs- oder Verletzungsfall professionelle Hilfe leisten, sondern auch die (zahlenmäßig immer mehr) chronisch kranken Kinder bei der Medikamenteneinnahme unterstützen. Sie können auch einen wichtigen Baustein für die Gesundheitsprävention leisten.“ News4teachers

Welche Eigenschaften Lehrkräfte besonders anfällig für einen Burnout machen – und was präventiv helfen kann

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Walter Hasenbrot
24 Tage zuvor

Leider ist das auch an unserer Schule so.

Dass die Schulleitung keine Möglichkeit hätte, Kolleg:innen zu entlasen, sehe ich aber anders. Seit Jahren müssen auf Wunsch der Schulleitung jedes Jahr pädagogisch fragwürdige, neue Prestigeprojekte an unserer Schule hinzukommen, die die Kollegen immer mehr belasten.

Weniger Narzissmus der Schulleitungen würde sehr wohl zu weniger Belastung der Kolleg:innen führen.

A.M.
24 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Da mögen Ihnen einige zustimmen, aber den von Ihnen beklagten „Narzissmus“ gab es doch früher auch schon und mein Eindruck ist, dass er die von der „Schwindsucht“ betroffen ist. Zumindest für Kitas möchte ich das sogar behaupten.

A.M.
24 Tage zuvor
Antwortet  A.M.

Auch in Kitas ist der Krankenstand phänomenal hoch und es liegt nicht an fehlenden Stühlen für Erwachsene.

Realist
24 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Kaum ist bei uns ein „Projekt“ abgeschlossen, wird schon wieder die nächste Sau durchs Dorf gejjagt,,, keine Chance, einmal zur Ruhe zu kommen oder sich auf den Unterricht zu konzentrieren

A.M.
24 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Wie sieht es denn mit Teambesprechungen und Mitbestimmung aus? Schulleitungen sind doch keine Sonnenkönige und Sonnenköniginnen – oder? 😉

vhh
24 Tage zuvor
Antwortet  A.M.

Doch! Es fehlt nur der Titel.
Vielleicht würde es anders aussehen, wenn alle, die noch von Beurteilungen abhängen, sich in Konferenzen enthalten würden. Illusorisch…
Auch Widerspruch durch ignorieren funktioniert nicht, irgendwer ist immer bereit, Fleißpunkte zu sammeln oder sogar ein neues PR-Projekt zu starten. Natürlich nur starten, Detailarbeit machen dürfen meist die alten Säcke/Säckinnen, denn wer eine Idee hatte, hat schon genug getan (und beim Chef erreicht).
Ich kenne leider keine Schulleitung, die darin ein Problem sieht und entsprechend handelt, Belastungen ernsthaft bedenkt. Sicherlich gibt es auch andere, aber hier im Umkreis könnten sie geklont sein.

Wutbürger
23 Tage zuvor
Antwortet  vhh

„Vielleicht würde es anders aussehen, wenn alle, die noch von Beurteilungen abhängen, sich in Konferenzen enthalten würden. Illusorisch…“

Die Beurteilung ist doch nur noch relevant, um die Probezeit zu überstehen, aber danach ist eine Beurteilung doch egal. Das ist doch gerade der entscheidende Vorteil, wenn A13 Einstiegsbesoldung auch A13 Endbesoldung ist und die Förderstellen aufs Minimum reduziert sind oder an manchen Schulformen überhaupt nicht existieren und das daher sowieso EdeKa bedeutet. Erfahrungsstufen werden auch durch eine schlechte Beurteilung nicht gemindert.

Ich empfinde das als total befreiend.

Also mir hat die Schulleitung unter den Voraussetzungen gar nichts zu sagen, außer das, was ein Disziplinarverfahren rechtfertigen würde („Dienstverrichtung mittlerer Art und Güte“). 

Sagen Sie einfach mal „nein“ oder noch besser, torpedieren Sie solche Projekte und lassen sie scheitern (danach wird ihnen garantiert niemand mehr solche Projekte aufs Auge drücken).

vhh
23 Tage zuvor
Antwortet  Wutbürger

Es geht nicht um meinen Umgang damit, ich kenne das Wort ‚Nein‘. Es sind nur insgesamt zu viele, die dramatische Konsequenzen fürchten (nächster Stundenplan, unpassende Vertretungen, schwierige Klassen, Nichtberücksichtigung bei der A14-Stelle, Teilzeitantrag…) und deshalb mitspielen. Die merken auch nach einigen Jahren, dass der Einsatz gerne genommen wird, speziell als selbstverständlich genommen wird. Es finden sich nur immer wieder Neue, die dieses Spiel mitmachen, also kein Grund für die SL, den hektischen Aktionismus einzuschränken.

447
23 Tage zuvor
Antwortet  Wutbürger

Ich kann das Vorgehen nur empfehlen.

Natürlich gibt es auch vernünftige Schulen, wo das nicht so ist bzw. man diese Haltung nicht braucht.

Angesichts der Personalselektion im Schulwesen ist die Anzahl dieser Schulen gering.

Ich bin froh, bald auf einer solchen zu sein.

Heide Blume
23 Tage zuvor
Antwortet  Wutbürger

Es sagt aber kaum einer „nein“. Die meisten Kolleginnen sind obrigkeitstreue Beamtinnen, in Konferenzen wird alles abgenickt. Und man selbst gilt als der ewige Querulant.

dickebank
23 Tage zuvor
Antwortet  A.M.

Mitbestimmung gibt es in NRW getrennt nach Schulkapiteln nur auf der Ebene der Schulabteilung beim Regierungspräsidium (Bezirkspersonalrat) und beim Ministerium (Hauptpersonalrat). An den Schulen in NRW gibt es Lehrerräte, die aber keine Personalvertretungen im eigentlichen Sinne sind. Laut Schulrecht sind sie ein Bindeglied zwischen Schuleitung und dem jeweiligen Schulkollegium. Das Mitwirkungsrecht dieser Lehrerräte ist sehr stark eingeschränkt.

447
23 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Um genau zu sein:
Kommt es Spitz auf Knopf, haben die garnichts zu sagen.

Jedenfalls nichts im Schulalltag.

Walter Hasenbrot
23 Tage zuvor
Antwortet  447

Das stimmt ja nun so nicht. Der Lehrerrat hat zum Beispiel bei Mehrarbeit ein Mitbestimmungsrecht. Ohne Zustimmung des Lehrerrates darf vorhersehbare Mehrarbeit in NRW nicht angeordnet werden.

In vielen Fällen ist es auch wichtig, dass Lehrerräte auf die Einhaltung von Gesetzen und Erlassen achten. Es ist nämlich überhaupt nicht selbstverständlich, dass Schulleiter das gegenüber Lehrkräften tun. Sie sehen sich selbst oft als kleine Sonnenkönige.

Dafür braucht man allerdings Mitglieder des Lehrerrates, die gut fortgebildet sind, sich über längere Zeit engagieren, ein dickes Fell haben und Konflikte nicht scheuen.

Davon gibt es leider nicht viele.

dickebank
23 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Das betrifft die Dauervertretungen, nicht aber Adhoc-Vertretungen. Lässt sich von der SL durch die Organisationsgewalt also leicht umgehen.
Mehrarbeit durch Dauervertretungen geht in die Bilanz ein, die Mehrarbeitsstunden müssen also im Folgeschuljahr zurück gegeben werden. Mehrarbeit für Adhoc-Vertretungen hingegen wird quartalsweise finanziell ausgeglichen.

Folge daraus ist, bei mehrstündigen Fächern wird versucht eine Dauervertretung einzusetzen. Bei ein- bis zweistündigen Fächern wird das über die Adhoc-Vertretungen geregelt, d.h. eine Lehrkraft wird zeitweise immer wieder zur Vertretung einer bestimmten Lerngruppe eingeteilt, wenn deren Stundenplan (Freistunde/Bereitschaft/planbare Springstunde etc.) und der Stundenplan der Lerngruppe das entsprechende Zeitfenster hergeben. Letzteres hat den Vorteil, dass daraus keine Verpflichtungen für das Folgeschulhalbjahr entstehen, die Auswirkungen auf die deputatsstunden haben.

Walter Hasenbrot
22 Tage zuvor
Antwortet  dickebank

Vieles, was als ad hoc Vertretung bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit vorhersehbar. Auch die Vertretung von Einzelstunden ist durch den Lehrerrat zu genehmigen, wenn sie vorhersehbar ist.

Das beginnt ja schon bei Vertretungen für Klassenfahrten oder Fortbildungen. Hier kann ein Lehrerrat zum Beispiel darauf drängen, dass Randstunden ab Jahrgang 7 nicht vertreten werden.

Wenn KollegInnen für 2 Wochen krankgeschrieben sind, handelt es sich ab der zweiten Woche auch um vorhersehbare Mehrarbeit.

Der Fall, in dem immer wieder dieselbe Lehrkraft für eine einstündige Vertretung eingesetzt wird, sollte sich ein Lehrerat auch einmal genauer ansehen. So wie Sie das beschreiben, handelt es sich dabei um vorhersehbare Mehrarbeit. Bei Mehrarbeit ist auch zu bedenken, dass das Kollegium gleich belastet werden sollte und nicht immer dieselben Personen. Das gilt besonders, wenn die Mehrarbeit unbezahlt ist.

AlexZ
22 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Da sind wir weiter,
Unser Chef würde keine Mehrarbeit anordnen, weil dann die paar die noch da sind auch krank würden. Es gibt auch nicht mehr Gehalt für Mehrarbeit. Abbummeln geht auch nicht, weil Personal fehlt.

Na ja
22 Tage zuvor
Antwortet  A.M.

Doch!

Der Zauberlehrling
24 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ein nicht geringer Anteil der Schulleitungen ist Ursache des Krankenstands. Wie auch immer das geartet ist. Sei es durch das Verhalten, sei es durch Arbeitsaufträge, durch fehlende Wertschätzung, durch Ignoranz.

jagdstolz
24 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Da haben Sie natürlich recht. Allerdings muss auch den Kolleginnen klar sein, dass sie nicht alles, was von oben diktiert oder gewünscht wird mitmachen müssen. Weniger bedingungsloser Gehorsam wäre hier gut.

Heide Blume
23 Tage zuvor
Antwortet  Walter Hasenbrot

Ganz genau, diese Sch…prestigeobjekte! Und in Kürze schlafen sie sowieso wieder ein, weil es keiner mehr schafft, sich darum zu kümmern!

Nasenbär
24 Tage zuvor

„…dass viele Schulleitungen den Arbeitsort Schule im Rahmen ihres Wirkens als partizipativen Ort gestalten, an dem man sich gegenseitig zuhört und Hilfe erhält, wenn Unterstützung nötig sei.“

Es gibt solche und solche.
Manche sind derart führungsunfähig, dass sie z.T. als Brandbeschleuniger wirken. Das obige Zitat erscheint mir nicht der Regelfall.

Walter Hasenbrot
24 Tage zuvor
Antwortet  Nasenbär

„Manche sind derart führungsunfähig, dass sie z.T. als Brandbeschleuniger wirken.“

Aber sie behaupten oft das Gegenteil.

JoS
24 Tage zuvor

Dem Satz „Mit Yoga löse ich keine jahrelange Belastungssituation“ stimme ich vollkommen zu, trotzdem könnten entsprechende Angebote zu Gesundheit und Zufriedenheit beitragen. Dass Lehrkräfte dies auf eigene Kosten in der knappen Freizeit machen sollen, leuchtet mir nicht ein. Das Mindeste wäre, dass es ein vom AG teilweise oder ganz bezahltes Firmenfitness-Angebot wie Urban Sports Club, egym oder Hansefit gibt. Wünschenswert wäre dazu eine zeitliche Entlastung oder wenigstens das Blocken von Stunden dafür, schließlich sinken auf der anderen Seite nachweislich die Krankheitstage, sodass insgesamt mehr gehaltener Unterricht dabei herauskommt.

Raucherpflaster
24 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Es gibt sogar Schulen, die ganze „Lehrergesundheitstage“ veranstalten…
Ab Freitag Nachmittag und den ganzen Samstag.
Unterkunft und Verpflegung sind selbstverständlich selbst zu bezahlen.
Betreuung eigener Kinder ist zu organisieren.

Der Zauberlehrling
24 Tage zuvor
Antwortet  Raucherpflaster

Genau so einen Gesundheitstag/Jahr brauchen wir. Einen Tag, an dem durch stundenlanges Reden und Pläneschmieden die Gesundheit noch mehr ruiniert wird. Dazu langes Sitzen auf ungeeigneten Stühlen.

Ist wie ein Weltfrauentag. Wenn ich 364 Tage eine Frau nicht wertschätze, dann kann ich es am 365. Tag auch noch bleiben lassen.

Lehrergesundheit ist eine Aufgabe für jeden Tag.

In meinem Stundenplan stand noch nicht „Freizeitausgleich wegen Abendveranstaltung“. Andere (als Schulleitung führend) nehmen sich das Recht.

Katze
24 Tage zuvor

Seit Jahren müssen auf Wunsch vieler Schulleitungen, welche mehr hinter der Kampfhelikopter-Elternschaft als hinter den Kollegen stehen, Noten angepasst (angespaßt), das Anforderungsniveau immer weiter abgeflacht und Rückmeldungen über kognitive Leistungen von SuS schöngefärbt werden. Jede realistische (schlechte) Note muss gerechtfertigt (in Elterngesprächen) und schriftlich begründet („entschuldigt“) werden – das ist auch Verwaltungsaufwand, der einem zunehmend leistungsfeindlicheren System geschuldet ist.
Wer nicht mitmacht und die Sinnhaftigkeit dieser Strategien hinterfragt (nicht alle Katzen katzbuckeln gern) ist zunehmend in diesem System der A…. . Auch das macht einige (zunehmend mehr) Kollegen krank oder führt zu vorzeitigen und innerlichen Kündigungen.
Wir sind dann mal weg.

nurmalso
24 Tage zuvor
Antwortet  Katze

Genau!
In Pandemiezeiten wurde das noch schlimmer. Habe mich unter den Teppich gearbeitet, um zu „wasserfesten“ Noten zu kommen. Alles online korrigiert, Eltern auf den Pelz gerückt, wenn Sprössling nicht im Distanzunterricht erschien etc. Um dann festzustellen, dass die meisten Kolleg*innen sich das ersparten und die Noten unter dem Motto „waren ja alle so belastet und können nichts dafür“ mehr oder weniger verschenkten.
Das war der Hauptgrund, um schleunigst zu gehen, ungeachtet der Abschläge. Zum Glück war ich gerade alt genug.
Noten „anspaßen“ ist eine gute Formulierung und sagt Insidern alles.

Caro
24 Tage zuvor

In Bayern gibt es sogar eine Beratungsstelle für Lehrkräfte, die eine Gefährdungsbeurteilung bzgl. psychischer Erkrankung an der Schule erstellen würde.
Diese müsste allerdings von der Schulleitung angefordert werden.
Und nach dem unsere Schulleitung in dieser Hinsicht null Problembewusstsein hat und im Grunde das Hauptproblem darstellt, wird sich da auch nix verbessern.

Biene
23 Tage zuvor
Antwortet  Caro

Das System läuft noch als Pilotprojekt.
Es ist interessant, was dort alles geplant ist, doch würde ich behaupten, dieses Projekt insbesondere dessen Ergebnisse werden dem KuMi in München so gefallen wie dem Teufel ein Bad im Weihwasserbecken.

Alex
24 Tage zuvor

Tja, 2 unserer 3 Langzeitkranken haben die Diagnose Long Covid. Aber die Schulen waren ja total sicher…

MB aus NRW
24 Tage zuvor
Antwortet  Alex

„Schulen waren keine Treiber der Pandemie“ – lese ich aktuell immer und immer wieder.
Alle Erfahrungen mit geöffneten Schulen sehen ganz anders aus; kaum war ein Kind an Covid erkrankt, hat es 1,2 Tage später den Sitznachbarn erwischt…Familien mit einbegriffen.
Es wurde schlichtweg nicht genug untersucht…
Klar hatten die Schulschließungen viele negative Aspekte, aber den Gesundheitsschutz einfach so wegzureden, halte ich für grundfalsch und mache mir schon Sorgen, wie es bei der nächsten Pandemie aussehen wird.
Das ist aber eigentlich ein anderes Thema…
Die Nichtbewilligung der Teilzeitanträge und die massenweisen Zwangsversetzungen werden meiner Meinung nach der Politik übel auf die Füße fallen; leider bekommt das dann wieder erst die Nachfolgeregierung zu spüren.
Teilzeit: eine Kollegin hat schon aufgehört, drei andere überlegen, eine ist psychisch so fertig, dass ich hoffe, dass sie sich irgendwie fängt…junge, motivierte Kolleginnen und Kollegen werden – das kann ich anders nicht sagen – mit Zwangsabordnungen (beim Unterschreiben des Vertrags bei uns 5 Jahre Teilabordnung an eine „Problemschule“) systematisch kaputt gemacht, gut vorstellbar, dass da einige hinwerfen oder wir sie ans „Burnout“ verlieren.

Alex
24 Tage zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Ich warte auch immer noch auf den Bescheid zum Teilzeitantrag. Wenn ich tatsächlich Zwangsvollzeit arbeiten muss, werde ich ganz besonders gut auf meine Gesundheit achten und bei Krankheit konsequent zu Hause bleiben und mich auskurieren. Wer schon angeschlagene Leute zu mehr Arbeit zwingt, muss halt mit dem Ergebnis leben.

Lisa
24 Tage zuvor
Antwortet  MB aus NRW

Man hätte die Schulen eventuell nicht schließen müssen, hätten alle Luftfilteranlagen bekommen. Das wären pro Klassenraum 300 Euro gewesen – Mengenrabatt. Für mich ein Zeichen, wie viel Lehrer und Schüler wert sind.

Ich habs so satt
24 Tage zuvor
Antwortet  Alex

Auch darum gehen viele total sicher NICHT „Schneller, höher, weiter, mehr“, um StD, OStD, Schulleitung zu werden. ESeLsein wird auch immer unbeliebter.
Viele, bei denen sicher noch eine Spitzenbeförderung drin wäre, gehen möglichst früh und gesund. ( auch ein Grund für weniger Andrang auf Schulleitungsposten)

447
23 Tage zuvor
Antwortet  Ich habs so satt

Wer das einmal wirklich bilanziert, der wird um entsprechende „Führungspositionen“ oft genug einen Bogen machen.

Ich persönlich würde so einen Posten selbst ohne den Revisions-Budenzauber nicht einmal geschenkt nehmen.

Enjoy your chicken Ted
24 Tage zuvor
Antwortet  Alex

Na na na, liebe KuK, dann habt ihr nicht vorschriftsmäßig gelüftet!

dickebank
23 Tage zuvor

Doch, aber mit verschraubten Fensterrahmen:(

Minna
24 Tage zuvor
Antwortet  Alex

Die aktuell relevante Studie aus Neuseeland wurde ja bereits verlinkt, ich möchte diese gerne um unsere persönlichen Erfahrungen ergänzen – als Familie, die allem Anschein nach dem SARS-CoV-2-Virus seit 4 Jahren erfolgreich ausweicht. Dabei hat unser Kind vor der Pandemie monatlich (!) Krankheiten aus Kita und Schule mitgebracht, es war zum Verzweifeln. Postvirale Auswirkungen inklusive, im Frühling hatten wir oft Streptokokken zum Beispiel. Es gab auch ernstere Mangelerscheinungen, die bei dieser viralen Dauerbefeuerung wohl zu erwarten waren, gesellschaftlich allerdings gerne ausgeblendet werden, weil die jungen Eltern ihre Kinder schließlich ohne zu zögern in die Einrichtungen geben sollen. Eine internationale Kita mit vielfliegenden Eltern in einer Metropole machte die Sache nicht besser. Unvergessen der Magen-Darm-Infekt, von dem wirklich alle was hatten, nachdem die Kinder in einem Lokal essen waren.

Dasselbe beobachten wir nun bei anderen Familien, während wir selbst kaum noch krank sind, wenn, dann nur kurz, und diese Krankheiten auch eher nicht aus der Schule stammen. Seit einem halben Jahr ist es im nächsten Umfeld SEHR schlimm – Herzerkrankungen, schwerkranke jüngere Kinder mit langen Krankenhausaufenthalten, schwerste Schmerzproblematik, Depressionen – alles Erkrankungen, die nach Covid-19/SARS-CoV-2 sehr viel wahrscheinlicher geworden sind. Alles nicht als Long Covid klassifiziert, aber vieles davon sehr wahrscheinlich eine Folge. Insbesondere schwächt Corona das Immunsystem. Viele Krankheiten nehmen weltweit zu – TB zum Beispiel.

Das Kind trägt im Klassenraum Maske, draußen nicht. Zusätzlich wird mit Algovir gesprüht, zuhause mit Aroniasaft gegurgelt (klingt nach Schwurbel, ist aber stark antiviral und die Wirkung im Mundraum scheint bei einigen Viren eine größere Rolle zu spielen). Zu den schlimmsten Zeiten wurde auch mit Tee- oder Salzwasserdampf und mit Tabletten mit Cetylpyridiniumchlorid gearbeitet. Es gab sehr viel antivirales Essen in dieser Zeit. Keine Aktivitäten, bei denen die Virenlast sehr hoch sein könnte (abhängig von Abwasserdaten und Beobachtungen). Der Umstand, dass wir nicht dauernd krank sind und unsere Körper sich erholen konnten, spielt wahrscheinlich auch eine Rolle (Glutathion kann beispielsweise verbraucht werden usw.)

Wenn WIR das schaffen können, dann können Familien, die weniger anfällig sind, das erst recht.

Natürlich bitte mit STAATLICHER Unterstützung und nicht wie ein angespannter Zorro mit Maske und Degen: Virenlast beachten, in Hochphasen Maske tragen, Luftreiniger und Messgeräte installieren, wann immer möglich Frischluft bevorzugen, Sommermarkt statt Weihnachtsmarkt, Erholung nach einem Infekt normalisieren – für Lehrkräfte und Kinder, Multitests zur Verfügung stellen, traditionelle Prophylaxe … alles besser, als das was jetzt läuft.

Ich habs so satt
23 Tage zuvor
Antwortet  Minna

Sie haben voll und ganz recht.
Für OttoNormalbürger wäre es wichtig:
„Erholung nach einem Infekt normalisieren“ !! und freie Mulitests wären Klasse.
Zu Ihrer Lebensweise: Obwohl wir ähnliches versuchten hats uns der Reihe nach erwischt ( liegt auch an den Berufen ). Trotzdem finde ich es weiter wichtig, vorzusorgen und achtzugeben. Covid bleibt ( auch wenn die Regierungen es totreden, wär ja wirtschaftlich ein Desaster).
und Doppelpack mit einem neuen Virus ist ebenso wie mit Influenza denkbar – unschön.
Wenn man dann bedenkt, dass wir weiterhin ohne Luftfilter, belüftbare Räume in viel zu großen Klassen weiterwursteln ……und stattdessen übers Gendern streiten…..( Söder war schon immer ein Meister der Ablenkung )

Minna
23 Tage zuvor
Antwortet  Ich habs so satt

Natürlich war es auch Glückssache … aber eben nicht nur und vor allem nicht die Reduktion von Krankheiten insgesamt. Schon gar nicht in einem Umfeld, in dem Infektionen jedweder Art kontinuierlich zunehmen. Ich würde mit dem Wissen von heute auch insgesamt konsequenter Infektionen vermeiden, auch ohne ein SARS-Virus.

Unsere Schule kann querlüften und es gibt viel Wind – das hat sicherlich auch eine Rolle gespielt. Auch haben wir private Treffen zeitlich begrenzt.

Ich möchte vor allem endlich eine ehrliche Kommunikation über die Folgen und Auswirkungen einerseits und die Möglichkeiten der Reduktion andererseits.

Peace
23 Tage zuvor
Antwortet  Minna

Ich gebe Ihnen völlig Recht. Man wurde hier ja von einigen ausgelacht, wenn man sagte, die Folgen werden erst viel später auftreten. Ist ja eigentlich logisch bei einem neuen Virus. Ich befürchte nur, die Aufarbeitung wird nicht so laufen. Es ist ja schon jetzt erkennbar, dass Schulschließungen völlig unnötig waren. Es geht nicht um die Wahrheit, sondern um Wählerstimmen. Und Kinder und Jugendliche hatten in diesem Land noch nie eine Lobby. Ich frage mich nur wie das werden soll in der nächsten Pandemie, bei der jetzt schon Wissenschaftler sagen, dass wird ganz ungemütlich.

Ich habs so satt
23 Tage zuvor
Antwortet  Minna

Ich befürchte, da Folgen/Auswirkungen immer noch in großen Teilen ungeklärt sind, wird MAN sich darauf rausreden, dass Reduktions/Verhütungsmaßnahmen – wie bereits bei Luftfiltern geschehen – nicht von 1000 Wissenschaftlern gleichzeitig empfohlen werden und – abwarten.

MAN = Vertreter von Politik, Wirtschaft und……..leider auch Medizin und Wissenschaft.
> Wer hätte das denn ahnen können, dürfte wieder einmal deren Kommentar werden; wäre nichts Neues, obwohl MAN mit Menschen(leben) spielt.

Bisher funktionierte das sehr gut.
LuL sollten sich das vor Augen halten und selbständig Selbstfürsorge in den Vordergrund stellen, denn die Fürsorgenden ?
sagen zu häufig: Es muss doch weitergehen !
Mit kränkelnden, abspringenden, unerfahrenen LuL?
16 Glorreiche Schnarchzapfen zeigten bisher wenig/keine Reaktion, die ich als wirklich schützend oder auswertend/lernend, vorausschauend bezeichnen würde.

447
23 Tage zuvor
Antwortet  Alex

Bei uns haben die Langzeitkranken so lange „Antichaosschuleritis“, bis sie ihre Wunschorte bekommen, ganz kündigen (2 Fälle) oder (und ich würde gerne wissen wie die das geschafft hat) bei vollem Lehrergehalt in ’ner Bezirksregierung Briefe sortieren/Papier schieben.

Muss man so hart sagen:
Dysfunktionale Systeme belohnen halt dysfunktionales Verhalten.

Alex
23 Tage zuvor
Antwortet  447

Unsere Kollegen sind – entgegen Ihrer hier aufgestellten These – schwer krank und schaffen es an vielen Tagen oft kaum aus dem Bett. Ich glaube nicht, dass irgendjemand mit den beiden tauschen möchte!

447
23 Tage zuvor
Antwortet  Alex

Nur falls Sie mich missverstanden haben:
Es ging mir NICHT darum, die kranken KuK zu bashen.
Sondern den Grund, warum diese krank sind.

Ich habs so satt
23 Tage zuvor
Antwortet  447

„bei vollem Lehrergehalt in ’ner Bezirksregierung Briefe sortieren/Papier schieben“,
geht, wenn Leistungsminderung den Ursprungsjob nicht mehr zulässt und AA/ Regierung zustimmen. Kann auch eingeklagt werden; ein GdB >50 wäre dafür förderlich.

Ich habs so satt
23 Tage zuvor
Antwortet  447

-2 sorry, ganz vergessen:
Anderweitige Verwendung ist natürlich erst nach längerer Krankheitsdauer und/oder gescheiterten Wiedereingliederungen möglich

447
23 Tage zuvor
Antwortet  Ich habs so satt

Ok, danke, erklärt einiges.

Kevin
24 Tage zuvor

Früher, als es noch keine Lehrkräfte, sondern nur Lehrer gab, waren psychische Erkrankungen seltener.

Walter Hasenbrot
24 Tage zuvor
Antwortet  Kevin

Nö, die Kollegen haben damals lediglich ihre psychischen Erkrankungen an den Schüler:innen ausgelassen.

Rainer Zufall
24 Tage zuvor
Antwortet  Kevin

Meinen Sie die Altnazis, die Boomer, die nichtmal die eigene Rente hinbekommen, die verschwörungsschwurbelnden Wissenschafts- und Menschlichkeitskritiker oder die jungen Leute, die nur noch in die Faustglotze gaffen? 😀

Hermine Schulz
22 Tage zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Als „Boomer“ *in muss ich Ihnen sagen, dass ich meine eigene Rente sehr gut hinkriege. Und ob ich Lehrer oder Lehrkraft genannt wurde, war mir herzlich egal. Aber der Job ist so wie jetzt einfach nicht mehr leistbar.

Rainer Zufall
20 Tage zuvor
Antwortet  Hermine Schulz

Bezog mich auf Kevin und auf eine Generation. Selbstredend haben sehr viele Menschen – wie Sie – die demografischen Herausforderungen gemeistert, aber die Generation als Ganzes, hat dies nicht.
Dies ist kein Werturteil, sondern ein Vorwurf an die „Lehrer“ von „früher“, die nach Kevin ja alles angeblich gemeistert haben.

Noch einmal, es geht mir nicht um eine sinnlose Hexenjagd, wer wann zu wenig für die Rente tat. Wenn überhaupt, müsste die Politik in Verantwortung gezogen werden, aber auch da sehe ich kein Land

Tim Bullerbü
19 Tage zuvor
Antwortet  Kevin

Was soll das bedeuten? Die Frauen machen die Quote kaputt??

Veränderung der Schule
24 Tage zuvor

Kein Wunder bei der Ungerechtigkeit.
Warum Konferenzen bis 20 Uhr vor Ort, wenn sie auch aus einer schöneren Umgebung digital stattfinden kann?

Warum 50 Stunden Wochenarbeit, wenn der Nachbar nach 32 Std. Feierabend hat?

Warum freitags noch hinfahren, wenn die beste Freundin Donnerstag um 4 bereits Wochenende hat?

Rainer Zufall
24 Tage zuvor

Achja…

Stimmt alles uneingeschränkt! Werden Sie Lehrkraft und geben Sie die frohe Nachricht weiter! 😀

SB HS Lehrer
24 Tage zuvor

Wenn Sie Konferenzen bis 20 Uhr haben und nur ein Kollege annähernd durchgehend an diesem Tsg durchgearbeitet hat, weisen Sie mal ihren Chef daraufhin, dass ein Beatmer mind. 11h zu ruhen hat…. So habe ich bei mir an der Schule solche Konferenzen abgeschafft…..

447
24 Tage zuvor

Weil Lehrer sich extrem oft für totale Demokratiekämpfer und Intellektuelle sowie Rebellen halten – aber schon im vorauseilendem Gehorsam der Selbstsabotage erliegen und sich nicht einmal ’nen entsprechend spezialisierten Anwalt nehmen.
Deutsche Lehrerzimmer – da kann man ü50iger im Che-T-Shirt sehen, die nicht mal gegen ihre SL rebellieren können.

Es gibt viele Länder, da muss man echt Angst haben mit der unteren Politgarde (ab SL/Lokalpolitik aufwärts aufwärts) in Konflikt zu geraten.

Bei uns ist das (noch) nicht so.

Was genau sollen SLs und/oder Bezirksregierung denn machen, sofern man keine (echten) Straftaten begeht?
Böse gucken?
Böse Briefe schreiben?

Nur zu, spätestens bei der Kombi „Anwalt plus Arzt“ ist der Ofen meistens aus.

Manuel
23 Tage zuvor
Antwortet  447

Stimme dem zu! Wenn sich die Schule mitsamt dieser geschilderten Belastung nicht verändert, kommen zu wenige nach

4-Tage Woche als Selbstschutz oder auch als Tag, wo korrigiert und vorgearbeitet wird, ist ein wichtiger Schritt

Rainer Zufall
24 Tage zuvor

„Wettbewerb der guten Ideen im Föderalismus“ Immerhin noch Sinn für Humor. Ich mag solche widersprüchlichen Wortkonstrukte, wie „Holzeisenbahn“ oder „Nützliches aus Filz“ 😛

Spirale
24 Tage zuvor

Prävention bringt halt nichts, wenn die Arbeitsbedingungen desolat sind. Lehrer sollen heutzutage alles sein, werden von der Gesellschaft mit Aufgaben zugemüllt, weil die Mitglieder (Eltern) dieser Gesellschaft in Teilen Erziehungsunfähig geworden sind und am Ende wundern sich alle, warum Lehrer so häufig krank sind.

Ich habe keine Lust, die Erziehungsprobleme missratener Kinder und deren unfähigen Eltern auszubaden, genau so wie die restlichen Schüler einer Klasse. Leider sehen das die Assozialen anders. Und schon haste 3, 4 Systemsprenger in der Klassse und deinen Spaß. 😉

Es braucht viel mehr unterstützenden Personal, aber das könnte ja Geld kosten.

SchadeMarmelade
24 Tage zuvor

Das Problem sind leider die „guten“ und bemühten Lehrkräfte. Menschen die etwas bewirken wollen und etwas verändern möchten.
Diese sind es an meiner Schule, die immer wieder für längere Zeit ausfallen oder schon ausgefallen sind. Das ist traurig, da diese Menschen mit Idealen einfach verheizt werden. Ich dagegen komme super mit meiner Brennpunktschule in Hamburg klar. Ich habe aber auch folgendes akzeptiert:
1. Man kann niemandem helfen.
2. Das System Schule ist ein schlechter Scherz.
3. Viele KollegInnen sind für den Beruf nicht geeignet.
4. Ich muss viel zu viel arbeiten und gleiche dies anderweitig aus.

Ragnar Danneskjoeld
23 Tage zuvor
Antwortet  SchadeMarmelade

Zu Punkt 4: wie genau machen Sie das?

447
23 Tage zuvor

Das wird er/sie wohl kaum detailliert aufschreiben, wer weiß wie big data in zehn Jahren ausgewertet wird.

Ich sage nur so viel: Ich kann das sehr, sehr gut nachvollziehen.

Ragnar Danneskjoeld
22 Tage zuvor
Antwortet  447

Ist das eigentlich noch Humor oder schon Paranoia?

Ich möchte ja keine Klarnamen haben, sondern einfach einen strukturellen Tipp. Ich habe z.B. meine Klassenarbeiten quantitativ und qualitativ reduziert. Fazit: die Noten sind auch nicht anders als zuvor, aber ich habe wieder mehr Zeit. Solche Tipps interessieren mich. Best practice.

Issjanichtwahr
24 Tage zuvor

es wäre doch hilfreich, wenn sich der Dienstherr an die gesetzlichen Vorgaben hielte und dementsprechend eine Arbeitszeiterfassung einführen würde, damit die Kolleginnen und Kollegen, wenigstens ihre Ruhe- und Pausenzeiten, die ihnen gesetzlicherseits auch vorgeschrieben sind, einhalten können.

Mondmatt
23 Tage zuvor

Bei Schulleitungen findet offensichtlich vor der Einführung in das Amt eine Gehirnwäsche statt.

Selbst ansonsten gute und entspannte Schulleiter, die jahrelang im Amt sind, und nichts zu gewinnen oder zu verlieren haben geraten bei Besuchen durch das Ministerium in einen wahren Taumel.

Da werden nur die besten Räume und nur die Musterschüler gezeigt.

Probleme dürfen weder angesprochen noch gar in Realität gezeigt werden.

Die größte Angst eines Schulleiters beim Besuch des Kultusministers ist, dass er Minister keine Wildlederschuhe trägt. Die machen immer so einen üblen Geschmack auf der Zunge.

Erbärmlich.

447
23 Tage zuvor
Antwortet  Mondmatt

Das ist keine Gehirnwäsche – wer als SL NICHT so ist (also ein tatsächlich guter Direx/Direktorin ist), ist durch die Filterung durchgerutscht.

Alex
23 Tage zuvor
Antwortet  Mondmatt

Ich habe oft auch den Wandel vom Kollegen zur SL erlebt. Tolle und entspannte LK wurden auf einmal zu unausstehlichen SL, die nur denjenigen gewogen waren, die ihnen in irgendeiner Weise nützlich sein konnten. Alle anderen wurden (mehr ider weniger offen) als Jammerer und leistungsunwillig tituliert und erhielten den super Hinweis, doch an ihrem Zeitmanagement zu arbeiten. Wie oben schon jemand schrieb, manche SL sind an Krankenstand ihrer Schule nicht ganz unbeteiligt.

447
23 Tage zuvor
Antwortet  Alex

Mensch zeigen nicht immer ihr wahres Gesicht.

Unverzagte
23 Tage zuvor
Antwortet  Mondmatt

In einem konsequent hierarchisch funktionierendem Schulsystem hat es keine Missverständnisse zu geben, wo unten und vor allem oben ist. Fußfetischist*innen stehen nunmal auf teure Lederarten. Anderer treten sicherheitshalber nur nach unten. Manche mutieren sogar zu ihrem eigenen Schatten… vermutlich missverstandene Loyalität?

Manuel
23 Tage zuvor

4-Tage Woche als nächster Schritt für Lehrer und Lehrerinnen

Rainer Zufall
20 Tage zuvor
Antwortet  Manuel

Was Stünde dem im Wege?
Wir wollen Ganztagsschulen und Qualität im Unterricht.
Wenn wir Kinder nicht nur (bspw. in Vertretungsstunden) verwahren und Lehkräfte ihr Potenzial ausschöpfen lassen wollen, was spräche dagegen außer der enge Personalschlüssel? Die hohen Krankenstände wären doch ein Argument für eine geringe Zahl an (Unterrichhts-)Stunden

Lydia
19 Tage zuvor

Vor allem Hauptfachlehrer*innen (Sprachen, Deutsch) sind bei uns länger krank (Erschöpfung, Burnout). Das liegt sicher auch an der höheren Korrekturlast. Nur drei Kolleg*innen an unserer Schule mit diesen Fächern haben noch ein volles Deputat.
Ich habe das Glück, auch ein Nebenfach zu unterrichten, was eine echte Entlastung darstellt.
Aber ich will nur mal die ersten drei Tage nach den Ferien beschreiben: Ausfall fast aller Technik im Haus (zwei kaputte Kopierer, sie waren schon vor den Ferien in diesem Zustand; Internet down seit Montag), kranke Sozialarbeiterin (muss in den nächsten Wochen von den Lehrer*innen aufgefangen werden), Baulärm (Modernisierung zweier Fachräume – in den Ferien ist da nichts passiert…) und eine Kollegin, die drei Wochen früher in den „Mutterschutz“ ging als geplant (keine Vertretung am Start, wird vom Kollegium geschultert). Diese Zusatzbelastungen führen nicht zu weniger Stress.
Aber es gibt auch noch einen anderen Grund, warum Pädagog*innen häufig länger krankgeschrieben werden: Wenn früher jemand platt war, wurde das nicht so ernst genommen wie heute („Bleiben Sie mal zwei Tage daheim!“). Ärzte nehmen inzwischen unseren Berufsstand und die Belastung viel ernster und ziehen den einen oder die andere berechtigterweise auch mal für länger aus dem Verkehr, damit echtes Regenerieren möglich ist und die nächste Erschöpfungsphase nicht schon vorprogrammiert ist.