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Philologen: Bevor Grundschullehrkräfte besser gestellt werden – erstmal mehr Geld für den gesamten übrigen Staatsdienst!

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MAINZ. Nur noch in vier Bundesländern werden Grundschullehrkräfte grundsätzlich schlechter bezahlt als Gymnasiallehrkräfte. Die übrigen haben in den vergangenen Jahren die Gleichstellung vollzogen oder zumindest eingeleitet. Auch in Rheinland-Pfalz mehren sich die Stimmen, das Land solle allen Beschäftigten im Schuldienst A13 zahlen. Dagegen machen nun – einmal mehr – die Philologen mobil.

Auf den Unterschied kommt es (manchen) an. Illustration: Shutterstock

„Rheinland-Pfalz braucht endlich attraktivere Rahmenbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer. Die Anhebung ist längst überfällig, denn es geht um eine Frage der Wertschätzung. Die Arbeit von Grundschullehrerinnen und -lehrern ist anspruchsvoll und systemrelevant zugleich. Dies gilt es entsprechend zu würdigen“, so begründet Jenny Groß, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, ihre Forderung nach A13 für alle Lehrkräfte

Sie sagt: „Grundschullehrkräfte haben mitunter die höchste Unterrichtsverpflichtung, allerdings die geringste Bezahlung im Vergleich zu anderen Lehrkräften in Rheinland-Pfalz. Das muss sich ändern. Mit einer besseren Besoldung können wir außerdem wieder mehr junge Menschen für den Beruf gewinnen.“

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„Der Philologenverband Rheinland-Pfalz wird sich in den kommenden Wochen intensiv in die Diskussion um eine gerechte und zukunftsfähige Lehrerbesoldung einbringen“

Der Philologenverband Rheinland-Pfalz stellt sich allerdings quer – und nimmt die Forderung zum Anlass, seinerseits eine Überprüfung des „gesamten Besoldungsgefüges im öffentlichen Dienst“ zu fordern, im Bildungsbereich und darüber hinaus. „Generellen Fachkräftemangel über den Tellerrand der Grundschulen hinaus kann man nicht bekämpfen, indem man einseitige Erhöhungen für Grundschullehrkräfte fordert. Im Übrigen haben gerade Grundschullehrkräfte in den vergangenen Jahrzehnten schon massiv profitiert von einseitigen Erhöhungen von A 10 über A 11 nach A 12“, so heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung.

Und weiter: „Jetzt ist es an der Zeit, die Besoldung des restlichen öffentlichen Dienstes anzupassen, ob beim Finanzamt, im Ingenieurswesen, anderen Lehrämtern etc. Das Besoldungsgefüge ist in sich schon jetzt nicht mehr stimmig: Wir brauchen erst einmal eine Höhergruppierung des übrigen Öffentlichen Dienstes.“ Anders ausgedrückt: Die Philologen verlangen ernsthaft, alle Staatsbediensteten besser zu bezahlen, bevor an eine Aufwertung der Arbeit an Grundschulen gedacht werden kann. Eine Mondforderung.

„Wir fordern die Landesregierung auf, zeitnah ein schlüssiges Gesamtkonzept vorzulegen, das die Leistungen und Qualifikationen aller Lehrkräfte bzw. des gesamten Öffentlichen Dienstes angemessen würdigt und honoriert“, so die Philologen-Landesvorsitzende Cornelia Schwartz laut Pressemitteilung (Betonung im Original). „Der Philologenverband Rheinland-Pfalz wird sich in den kommenden Wochen intensiv in die Diskussion um eine gerechte und zukunftsfähige Lehrerbesoldung einbringen und dabei die Interessen der Gymnasiallehrkräfte und gymnasialen Schulleitungen mit Nachdruck vertreten.“

Die Position ist nicht neu. Bereits 2019 war der Philologenverband Rheinland-Pfalz mit einem ähnlichen Vorstoß gegen eine finanzielle Gleichstellung insbesondere von Grundschullehrern gegenüber Lehrern am Gymnasium an die Öffentlichkeit gegangen (News4teachers berichtete). Damals verlangte der Landesverband nicht nur, dass die Bundesländer auf „A13 für alle Lehrkräfte“ verzichten sollten. Der Abstand soll sogar (wieder) vergrößert werden. Schließlich hätten Grundschullehrer in den letzten Jahrzehnten einen „deutlichen Aufstieg innerhalb der Besoldungsgruppen erlebt“. Einen solchen muss der „der übrige öffentliche Dienst“ den Philologen zufolge auch erst einmal bekommen, bevor über weitere Verbesserungen für Grundschullehrer nachgedacht werden darf.

„Wir erwarten daher vergleichbare Steigerungen von drei bis vier Stufen bei den Besoldungsgruppen auch für den übrigen öffentlichen Dienst“

Wörtlich hieß es damals in einer Pressemitteilung (fast im gleichen Wortlaut wie heute): „In den letzten Jahrzehnten wurde der Berufsgruppe der Grundschullehrkräfte ein deutlicher Aufstieg innerhalb der Besoldungsgruppen ermöglicht: von A 9 über A 10 und A 11 schließlich nach A12. Aktuell stehen Forderungen von Politik, Verbänden und Gewerkschaften nach A13 für Grundschullehrkräfte im Raum.“

Diese Gewerkschaften und Verbände (gemeint waren GEW und VBE) forderten nun, „endlich Wertschätzung für alle Berufsgruppen im öffentlichen Dienst, um auch dort den Bedarf an Nachwuchskräften decken zu können. Wir erwarten daher vergleichbare Steigerungen von drei bis vier Stufen bei den Besoldungsgruppen auch für den übrigen öffentlichen Dienst, unter anderem für Polizei, Justiz, Verwaltung, Steuer und Lehrkräfte an weiterführenden Schulen.“

Hintergrund: Seit Jahren kämpfen die GEW und der VBE unter dem Motto „A13 für alle Lehrkräfte“ bundesweit für eine finanzielle Gleichstellung von Lehrkräften aller Schulformen – zuletzt, unter dem Eindruck des massiven Lehrermangels insbesondere an Grundschulen, mit Erfolg. In mittlerweile zwölf der 16 Bundesländer wurde eine Angleichung bereits vollzogen oder zumindest angekündigt. Es stehen aus: Baden-Württemberg, Saarland, Sachsen-Anhalt – und eben Rheinland-Pfalz. Zumindest dort hat der Widerstand aus Reihen des Philologenverbands offensichtlich gewirkt. News4teachers

A13 für alle Lehrer? Philologen kündigen harten Widerstand an – sie beharren auf mehr Geld für Gymnasiallehrer

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Heinz
11 Monate zuvor

In NRW wurde die Angleichung zum Glück gestartet, auch wenn es leider Jahre dauert und gerade für Lehrkräfte, die kurz für der Pension stehen nicht mehr erreichbar ist.
100 Prozent Angleichung wird es trotzdem nie sein, weil Gymnasiallehrkräfte A13 mit Zulage bekommen. Geklärt ist auch immer noch nicht, was mit Lehrern im erste;Beförderungsamt passiert.

Ulla
11 Monate zuvor
Antwortet  Heinz

Mir (als Grundschullehrerin) geht es nicht darum, dass andere schlechter gestellt werden sollen. Was hätte ich davon? Wir haben aber noch nicht mal die Chance auf Zulagen und haben 28 Deputatsstunden.

Schotti
11 Monate zuvor
Antwortet  Ulla

Das Deputatsmodell kann doch im Grunde gedacht sein, wie es möchte, es bleibt so oder so Dünnschiss, weil es eine völlig unreale Schätzung von Arbeitszeit ist. Sportstunden in der Sek2 sind nicht umfangreicher als in der Grundschule und fast alle Gymnasiallehrkräfte unterrichtet auch im Sek1 Bereich.

Es hilft wirklich nur, die Arbeitszeiten zu erfassen und alle Lehrkräften gleichermaßen zu besolden, so fern sie einen Hochschulabschluss mit der Wertigkeit eines Masters haben. Und das ist rechtlich betrachtet übrigens auch das Kriterium, um die Laufbahn im höheren Dienst zu starten.

Alles andere sind zwar Argumente, aber juristisch betrachtet eben völlig egal.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Schotti

Sehen auch nur die Hausjuristen des DPhV anders – zwei Juristen drei Meinungen:)

Se Länd
11 Monate zuvor
Antwortet  Heinz

Da muss man unterscheiden, bei Angestellten nennt man das Neiddebatte und bei Beamten Unglwichbehandlung.

Heinz
11 Monate zuvor
Antwortet  Heinz

Ne, tröstet mich nicht, wie kommen Sie darauf. Im Gegensatz zu Phililogenverband gönne ich jedem, was er hat.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Heinz

Wieso sollten sich die Beam*innen für die Parias des berufsständischen Kastensystems interessieren. Reicht doch wohl schon, dass man Parvenues ertragen muss, die auf Beförderungsämtern ebenfalls mit E13 entlohnt werden. Es gibt sogar Fälle in denen diese Kretins sogar E14 erhalten – unglaublich. Aber Gott-sei-Dank ist dann auch das Ende der entgelttabelle erreicht. Wo kämen wir denn sonst hin?

Rick James
11 Monate zuvor
Antwortet  Heinz

Vor allem die, die für uns Beamte streiken. Mich regt es auch auf, dass es vielen A13 Lehrkräften zu teuer ist einer Gewerkschaft beizutreten.

Schotti
11 Monate zuvor
Antwortet  Heinz

An jeder anderen Schulform wäre das dann E11. Würden Sie dafür arbeiten gegen wollen?

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Schotti

… Eingruppierung für nicht-grundständige Lehrkräfte.

“Grundständig” bezieht sich dabei auf den Hochschulabschluss. Dass die nicht-grundständigen Lehrkräfte nach dem 2. StEx die gleichen Verpflichtungen haben wie die grundständigen Lehrkräfte, ist für die Eingruppierung unterschiedlich geregelt.

Nicht-grundständige Lehrkräfte mit 2. StEx mit einer Lehrbefähigung für GHR werden in NRW als Tarifbeschäftigte in er Laufbahngruppe II, erstes Einstiegsamt mit E11 vergütet. Wer grundständig studiert hat und nicht verbeamtet wird, erhält bei ansonsten gleichen Voraussetzungen E12.

Bei der Laufbahngruppe II, zweites Einstiegsamt – aka höherer Dienst – sieht das Ganze anders aus. Hier werden beide Gruppen – also nicht-grundständig und grundständig – im Tarifbeschäftigungsverhältnis zu E13 eingruppiert.

Schotti
11 Monate zuvor
Antwortet  Schotti

Aber an einer Haupt- oder Realschule könnten Sie mit den Fächern ja problemlos eingesetzt werden. In den großen Bundesländern ist die Besoldungstabelle immer noch “schief”, bedeutet A12 ist gleich E11. Ab A13 wird sie gerade.

Also ist es ein riesiges Problem, wenn ein Teil der Lehrkräfte weiterhin auf A12 hockt, denn wer kein Beamer ist, fällt dann automatisch auf E11 zurück und das ist dann wirklich kein Spaß mehr.

Das sind dann schon fast US-Verhältnisse, da kann die Grundschullehrerin abends noch strippen gehen, um mit dem Gehalt über die Runden zu kommen.

Schotti
11 Monate zuvor
Antwortet  Schotti

Der Begriff “gerade” hat nichts mit dem Nettoverdienst zu tun, sondern mit der Zuordnung. “Schief” bedeutet A11=E10, A12=E11 usw.

Deswegen sagt man, die Tabelle sei schief. Ab A13 wird es dann gerade, weil A13=E13.

Ihr geringerer Verdienst liegt an den höheren Abgaben, nicht an der Tabelle. Das ist natürlich kacke, aber ein anderes Thema. Es geht einzig darum, dass es keine rechtliche Begründung gibt, weshalb viele Lehrkräfte, welche die gleiche Qualifikation haben, schlechter eingestuft werden als andere.

Hermine
10 Monate zuvor
Antwortet  Schotti

In Rlp bekomme ich – Volles Studium für Grund-und Hauptschule, 2 Staatsexamen – nur E11, weil ich nicht verbeamtet bin. Weil ich ein halbes Jahr zu alt war. Dieselbe Qualifikation, dieselbe Arbeit. Das macht netto selbst zu A12 schon fast einen Tausender aus. Dazu kommt die höhere Pension im Verhältnis zur Rente. Es wäre schön, wenn im Zuge der Erhöhung der Besoldung auch an die Angleichung der Tarife gedacht würde, wenigstens bei gleicher Qualifikation. Aber das werde ich wohl nicht mehr erleben…

Dejott
11 Monate zuvor

Ach die Philologen…wie konnten wir sie vergessen…die edle, hochherrschaftliche Aristokratie unter den Lehrkörpern. Wie könnten wir es wagen,uns auf die gleiche Stufe zu stellen?

Indra Rupp
11 Monate zuvor

Ich, als Reitlehrerin in der Besoldungsgruppe U 12,50 Euro, werde mich in den nächsten Wochen auch intensiv in die Diskussion über die Besoldung des Philologenverbandes einbringen.

Mariechen
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Lustig! Inwiefern bitte?

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Das ist doch egal… 😉

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Freie Lebensentscheidungen…

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Wieso, haben Sie Neid reingelesen?

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Ich schrieb nichts von Neid, meine aber, eine Form der Verbitterung wahrgenommen zu haben, ja. Liege ich falsch?

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Ja! Habe mich mal wieder über mich selber schlapp gelacht und finde, ich habe großartige Ideen. A13 und U 12,50 klingt doch fast gleich, oder? 🙂
Sie haben es mit mir allerdings auch mit einer sehr seltenen, unmaterialistischen Gattung zu tun. Bin Minimalist. Außerdem wollte ich hier den GS Lehrern beispringen, weil ich die Reaktion des Philologenverbandes arg überheblich finde. Man fällt doch nicht der eigenen Schwester in den Rücken!

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Indra Rupp

Mit Ihren letzten beiden Sätzen kann ich mich anfreunden. Der Mangel an Solidarität zwischen Lehrern, insb. über Schulformen hinweg, ist tatsächlich immer wieder bedrückend.

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Drei Lehrkräfte teilen Ihre Einschätzung…da ist noch Luft nach oben.

Andreas Schwichtenberg
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Das gilt dann aber auch für alle, die über die Arbeitsbedingungen in den Schulen klagen?

PaPo
11 Monate zuvor

Natürlich sind das freie Lebensentscheidungen, die verdammen aber nicht zur kommentar- und (re)aktionslosen Hinnahme untragbarer Zustände. Probleme habe ich persönlich damit, wenn man etwas seinem Ggü. nicht gönnt, sondern eine eigene suboptimale (oder gar vergleichbar schlechtere) Situation als die eigene Situation wünscht.. dieses besonders deutsche ‘Ich habe/muss XYZ (nicht), also sollst/musst auch du das (nicht) haben’ – das geht von Korrekturaufwand für unterschiedliche Unterrichtsfächer über die 4-Tage-Woche bis zum Reichtum eines E. Musk; German Neid.

Andreas Schwichtenberg
11 Monate zuvor

Aber die freie Lebensentscheidung beinhaltet auch, dass man sich in die Abhängigkeit vom Staat begibt und machen wird, was immer einem der Dienstherr aufträgt.
Und eigentlich müsste man aus der Geschichte gelernt haben, dass man Staaten nicht vertrauen kann, dass es weitgehend eine Glücksfrage ist, in welcher Phase der Staat ist.

Andreas Schwichtenberg
11 Monate zuvor

Es ist ein Unterschied, ob ich Angst haben muss, dass der Staat mir mein Geld wegnimmt, oder ob ich davon abhängig bin, dass er mir mein Geld gibt.

Und was das Vertrauen in den Staat angeht:
Warum beklagen sich die ganzen Leute hier dann über die Arbeitsbedingungen wenn sie so frei sind?

PaPo
11 Monate zuvor

“was immer einem der Dienstherr aufträgt”
Nein, das muss i.S.d. Grundsätze des Berufsbeantentums schon noch im Rahmen des amtsangrnessenen Diensteinsatzes und der entsprechenden Alimentierung und Fürsorge geschehen.

Andreas Schwichtenberg
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Puh, und ich dachte schon, die ganzen Klagen hier über die schlechten Arbeitsbedingungen wären berechtigt. Aber ist ja anscheinend alles nur “im Rahmen des amtsangrnessenen Diensteinsatzes und der entsprechenden Alimentierung und Fürsorge geschehen”.
Beruhigend.

PaPo
11 Monate zuvor

Was ist das denn für eine kuriose Antwort auf meinen Beitrag?!

Stefan Schade
11 Monate zuvor

Ich bin nach einem Physikstudium seit Jahrzehnten in Software und Beratung. Da ich Kinder mag, hatte ich Anfangs schon mal gedacht: Lehrer wäre auch was. Inzwischen bin ich froh. Die Tragweite, sich in die Abhängigkeit eines Beamtenstatus zu begeben, ist jungen Menschen nicht bewusst.

Stromdoktor
11 Monate zuvor

Mich würde einfach mal interessieren, warum man nicht einmal in Erwägung zieht, dass es in der Wirtschaft auch schon seit Jahren eine derartige Entwicklung gibt.

Auch dort will man es nur irgendwie in die Rente schaffen.

Utopiefluch300
11 Monate zuvor

Realist beschrieb den Reallohnverlust.
Realistin die schlechten Arbeitsbedingungen, fehlendes Homeoffice und die noch ausbleibende 4-Tage Woche. Während in vielen Familien Geschwister grinsend ins Gesicht lächeln und von ihrer 32 Stunden Woche schwärmen (sind ja 4 Tage quasi) und von ihrem Vorruhestand ab 60, müssen Gymnasiallehrkräfte und andere Verluste hinnehmen und der Beruf wird derart unattraktiv für Akademikerinnen. Unglaublich, die Bedingungen müssen sich ändern.

Manni
11 Monate zuvor
Antwortet  Utopiefluch300

Ich arbeite in der freien Wirtschaft. Mein Bruder ist Gymnasiallehrer.
Ich kann aus dem Nähkästchen plaudern: er zeigt mir oft die lange Nase.
Aber gut, Familien sind verschieden.
Aber weder Realist noch Realistin haben einen realistischen Blick auf die Realität.

Realist
11 Monate zuvor
Antwortet  Manni

Hätten Sie mal bei VW angefangen. Dann demnächst mit einer halben Million in den Vorruhestand, Hälfte zahlt ja der Steuerzahler wie bei den anderen DAX-Konzernen in der letzten Zeit auch geschehen.

Und wenn Sie dabeibleiben würden: IG Metall will 8% Lohnerhöhung trotz Krise. VW will 18% Lohnkürzung. Man wird sich darauf einigen, dass der Steuerzahler auch hier die Differenz übernimmt. Wird man natürlich nicht “Lohnkostenzuschuss” nennen, sondern “Forschungsförderung”, “Dientswagenförderung”, “Batterieförderung”, “Standort-Deutschland-Förderung”, “Anti-China-Zölle-Förderung”… irgendetwas was gut klingt und keiner nein sagen kann. Geht ja um Zukunft, Klima, den Standort und so.

Wir Lehrkräfte haben unsere aktuelle Reallohnkürzung von über 10% ja schon hinter uns, wie ich im anderen Thread vorgerechnet habe. Leider ist da kein Steuerzahler und keine Regierung gekommen, um das auszugleichen. “Bildung” ist halt weder Klima noch Zukunft… scheinbar. Aber scheinbar doch so wichtig, dass 4-Tage-Woche und Homeoffice tabu sind.

Gen Z: …

Manni
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Warum sind Sie denn nicht bei VW? Der Fachkräfemangel macht ja ALLES möglich.
Blöd nur, dass Sie vermutlich sogar durch das engmaschige Netz des Mangels durchrutschen würden.
Warum tun Sie uns allen nicht einfach den Gefallen und halten die Klappe. Seien Sie einfach zufrieden, dass Sie einen Job haben aus dem Sie auch im Falle von absoluter Unfähigkeit nicht entfernt werden und als Beamter sich die Taschen mit der Pension voll machen.

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Manni

Immer noch klüger als die hier refelmässig aufschlagenden “Wirtschaftschecker”, die sich nicht mal in der Verhandlung ihres eigenen Gehaltes oder Zuverdienstmöglichkeiten auskennen, die jeder Bauhelfer beherrscht.

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Manni

6x „Sie“ groß geschrieben!?

Wo fühlen Sie sich da jetzt angesprochen?

Andreas Schwichtenberg
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Eine Reallohnkürzung haben so gut wie alle erlebt, und jetzt zieht VW da nach. Wir haben übrigens keine Krise, sondern das ist die Degrowthpolitik, die jetzt langsam die erwartbaren Folgen zeigt.

447
11 Monate zuvor

Absolut zutreffend.

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Verfolgungswahn

Mr. Farmer
11 Monate zuvor
Antwortet  Manni

Ich komme aus der freien Wirtschaft und bin nun Realschullehrer. Mein Bruder arbeitet in der freien Wirtschaft in einer führenden Position. Ich kann ebenfalls aus dem Nähkästchen plaudern: Er zeigt mir oft die lange Nase. Familien sind verschieden, da stimme ich Ihnen zu ;).

Manni
11 Monate zuvor
Antwortet  Mr. Farmer

Führende Position. Da kann ich Ihnen Recht geben. Bei einer Führungsspanne von 7-12 P ist auch offensichtlich, dass es hiervon nur wenige(r) gibt.
Lehrer hingegen ist eine Massenfunktion.
Eine Firma, die ausschließlich von FK betrieben wird, die sich für sämtliche Admintätigkeiten zu schade ist wird nicht überleben.
Und nein: Lehrer sind keine Führungskräfte.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Manni

Immerhin führe ich eine Klasse mit 30 Kindern und bilde sie in elementaren Kulturtechniken aus.

Das ist natürlich weniger wichtig und weniger wert als sich den Kalender mit Pseudo-Meetings vollzuknallen und sich gegenseitig zu reporten, dass man super wichtig ist, während man im Homeoffice sitzt.

Ich kenne Firmen, da gibt es fast so viele angebliche „Führungskräfte“ wie Angestellte. Es werden eigens neue Funktionen erfunden, damit Leute befördert werden können. Da wird dann munter im Kreis reportet. Irrational und ineffizient. Dagegen ist so manche Behörde geradezu straff organisiert.

Ich leiste echte, gesellschaftlich wertvolle Arbeit und trage viel Verantwortung. Wer das bezweifelt, lebt wohl in einer Manager-Traumwelt.

Realist
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Es werden eigens neue Funktionen erfunden, damit Leute befördert werden können. Da wird dann munter im Kreis reportet.”

Senior Executive Zoom Conference Facilitator (SEZCF)
(position vacant, currently assumend by COSM)

reports to

Head of Online Community Management (HOCM)

reports to

Vice President of Social Media Presence (VPSMP)

reports to

Chief Onlne Services Manager (COSM)

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Sie kennen ja offensichtlich nicht einmal die Differenzierung zwischen FK (bzw. den einzelnen Ebenen) und „Managern“…

Gerne auch konkrete Beispiele, die Sie kennen.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Und das schließen Sie aus der Formulierung „Manager-Traumwelt“, noch garniert mit „offensichtlich“. Wow.

Aus Gründen sehe ich lieber davon ab, die Firmen konkret zu nennen – kennen würden Sie diese aber ohnehin nicht. Für Ihr Selbstwertgefühl ist es aber ohnehin offensichtlich (!) zweckmäßig, grundsätzlich von einer kompletten Ahnungslosigkeit Ihres Gegenübers auszugehen, bleiben Sie doch einfach dabei.

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Mein Selbstwertgefühl bleibt davon unberührt….

Meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt steigen tatsächlich, je mehr Menschen die Realitäten anders einschätzen / wahrnehmen oder schlicht ignorieren.

Ineffizient sind alle Unternehmen.

Der Grad der Effizienz und das jeweilige Produkt entscheiden über den Unternehmensfortbestand.

Letztlich schreiben Sie hier an der tatsächlichen Lage vorbei und berufen sich auf Ihre Wahrnehmung, die Sie im Zweifel nicht belegen können / wollen.

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Manni

Ich kann Gruppen im Gelände und Gesamtschüler in der siebten Stunde führen. Unterschiede sind marginal.

Erzählen Sie doch hier nix von “führen”, bitte, wenn “‘nem Erwachsenen die Powerpoint frontal runterspulen, der eh mehr oder weniger machen will und muss was ihm gesagt wird” Ihre “Führungserfahrung” recht gut zusammenfassen dürfte.

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Mr. Farmer

Was hat Sie konkret zum Wechsel bewogen?

Mr. Farmer
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Der eigene Wunsch. Nach dem Abitur und dem Zivildienst habe ich den NC für das Lehramtsstudium nicht ganz gepackt – Umwege mussten her, die Ausbildung bei der Bank mit angehäuften Wartesemestern hat mich dann ins Studium gebracht. Ich denke, der Beruf ist mir auf den Leib geschneidert, aber die gegenwärtigen Arbeitsbedingungen machen es schwer, als Vollzeitkraft lange durchzuhalten. Eine 40 Stundenwoche ist ein Träumchen, ebenso ein freies Wochenende. Von Ferien ohne Arbeit ganz zu schweigen. So viel hat bei der Bank vllt der Vorstand gearbeitet. Ich kann jedem nur abraten, heute noch Lehrer zu werden (es ist mein Traumberuf), aber die Ausbeutung ist zu massiv. Ich wünsche mir eine zeitnahe Arbeitszeiterfassung, damit endlich mal offengelegt werden kann, welchen zeitlichen Umfang dieser Beruf mit sich bringt.

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Mr. Farmer

Vielen Dank für Ihre Antwort!

Ich habe kürzlich einen Mitarbeiter aus dem Schichtdienst in den regulären Dienst geholt.

Habe viele Gespräche mit ihm geführt, wo die Unterschiede liegen bzw. wie man den Kopf über Wasser halten kann.

Der größte Vorteil im Schichtdienst:

Man übergibt die Arbeit an die nachfolgende Schicht und hat danach (meist) den Kopf frei.

(Die Nachteile skizziere ich hier nicht).

Jetzt erwartet ihn ein Job, wo er seine Arbeit nicht mehr schaffen wird und sich irgendwie überlegen muss, welche Prioritäten er setzt bzw. wie er sich organisiert.

Einige Sachen werden durchrutschen und er wird ggf. “erinnert” – nicht so dramatisch.

Von seinen eigenen Themen bzw. Verbesserungsideen wird er sich größtenteils verabschieden müssen. Sonst kommt er mit seinen Stunden nicht hin – stellt einen nicht zufrieden.

Flexibel sind die Arbeitszeiten. Auch HO ist möglich. Das plant man möglichst dann ein, wenn man mal nicht erreichbar sein will. Dann schafft man wenigstens an einzelnen Tagen etwas aus dem Weg.

Ich empfehle ihm bereits, sich bei Teams “Offline” zu stellen, um ungestört zu arbeiten. Faire Kollegen “chatten” einen an und fragen, wann es zwischendurch mal passt. Die meisten sehen einen “grünen Haken” und rufen durch. Dann ist der Tag manchmal mega unproduktiv. Kann man sich kaum erlauben.

Nach der Pandemie ist diese Arbeitsweise wirklich anstrengend geworden. Vorher war HO ungefähr so, wie hier oft skizziert wird – allerdings nur an einzelnen Tagen.

Was wollte ich sagen:

Viele Arbeitnehmer sind mittlerweile überfordert und reißen sämtliche Stundengrenzen. Vom Betriebsrat wird man als FK aufgefordert, die Grenzen wieder einzuhalten und das Gespräch mit dem MA zu führen.

Nachhaltige Lösungen gibt es nicht. Vor allem wird kein Personal eingestellt und der konkrete Bedarf erhoben.

Die FK soll es lösen. Auf Schule übertragen, wird das Problem wohl beim SL und der LK verbleiben.

Ich habe immer über die Qualität gesteuert, als ich noch Stunden verschrieben habe. Im HO hatte ich auch oft das Problem, dass ich nach 8 Stunden konzentrierter Arbeit ohne Ablenkung komplett durch war. Nix mit “Gleitzeitaufbau”. Das ist im Büro definitiv anders, wenn jedes Gespräch mit den Kollegen in der Kaffeeküche zeitlich erfasst wird.

Mittlerweile habe ich wieder Vertrauensarbeitszeit. Seitdem habe ich insbesondere bei langen Dienstreisen Pech gehabt. Wenn ich aber nach drei Tagen und 35 Stunden am vierten Tag im HO bin, dann gehe ich vormittags mal ne Runde Joggen und koche für meine Kinder. Irgendwas bleibt dann halt liegen…

Erfahrungsbericht aus einen Industrieunternehmen…

Mein Kumpel aus einer großen Bank beklagt sich immer über die Unflexibilität. Er muss noch recht oft ins Büro und würde gerne wechseln.

Alese20
11 Monate zuvor
Antwortet  Manni

Das sehe ich auch so. Der Vergleich mit der freien Wirtschaft hinkt für mich immer sehr. Womit wird sich verglichen? LuL sind in erster Linie Pädagogen und die verdienen außerhalb der Schule/Uni wirklich viel weniger! Laut Gehalt.de zw. 3800- 4700€ brutto (.https://www.gehalt.de/beruf/paedagoge-paedagogin). Dazu kommen noch mehr Abgaben und keine Pension ( im Vgl. zu den Beamten natürlich). Mit Ingenieur*innen zu vergleichen ist da nicht passend, da die Fachlichkeit fehlt.
Ich selbst bin als Dipl. Pädagogin. bei E 9b angesiedelt – und das ist gut bezahlt!
Also fühlt euch mal mehr gewertschätzt.

Ansonsten halte ich die Gleichstellung aller Lehrkräfte für angemessen! Gerade GS Lehrkräfte haben die schwere Aufgabe in unserem System individuell zu fördern, da die Gruppen besonders heterogen sind. Da halten sich die Gymnasien doch komplett raus. Kommt mit oder geht ist dort eher die Devise.
Also gerne, gleiches Gehalt für alle Schularten.

Alese20
11 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Wow, erstens ist das ein Uni-Abschluss und zweitens glauben Sie ernsthaft, Ihre 2 Staatsexamen wären da mehr wert? Ich nicht!

Alese20
11 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Tja, da sind wir wohl unterschiedlicher Meinung.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Das 2. StEx befähigt halt für den Staatsdienst, wenn die Eignung festgestellt worden ist. – Es ist eine Laufbahnprüfung, wie sie alle Bewerber für eine Beschäftigung der Laufbahngruppe II im ÖD absolvieren müssen. Bei Ärzten und Apothekern gilt entsprechend die Approbationsordnung. Darüber hinaus gibt es Berufsgruppen außerhalb des ÖD wie Juristen und Ingenieure sowie Sachverständige, die ebenfalls über ein 2. StEx verfügen müssen, um öffentlich bestellt zu werden.

Dabei gilt anzumerken, dass der Vorbereitungsdienst für Lehramt schon recht speziell ist und nicht mit den Vorbereitungsdiensten anderer berufsgruppen vergleichbar ist. (Kann ich beurteilen, da ich zwei unterschiedliche Vorbereitungsdienste absolviert und erfolgreich abgeschlossen habe.)

Luna
11 Monate zuvor
Antwortet  Alese20

Diplom-Pädagogik ist (war) ein Unistudiengang.

Sabrina Gym
11 Monate zuvor
Antwortet  Utopiefluch300

Bin großer Fan von Realistin und Realist!!!
Homeoffice und 4-Tage Woche müssen auch für Lehrer möglich werden und Gehalt hoch!!!

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Sabrina Gym

Ich bin auch “Fan”…

…insbesondere von PaPo, Realist, Hyperican.

Auf die Kommentare von Realist bezogen, sieht man ja gerade bei Volkswagen, was das für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens bedeutet.

Das liegt (auch) an der Einstellung der Mitarbeiter dort, die Homeoffice gleichsetzen mit arbeitsfrei. Davon geht man hier ha auch gerne aus.

Letztlich sind die kolportierten Wünsche alles andere als “realistisch”.

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Habe auch kein Mitleid. Der Eindruck soll nicht entstehen.

Eher erstaunlich, wie viele Leute sich da aktuell in die Hose machen. Ist schon irrational.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Das Werk in Baunatal ist bei Fortschreiten der E-Mobilität so erforderlich wie Heizer auf der E-Lok:)

Und die alte Karman-Klitsche in OS ist auch obsolet – genauso wie Emden, dessen werk exportabhängig ist. Wer nix ausführt kann auch abgewickelt werden. War halt eine politische Entscheidung der Landesregierung von Nds. nach Emden zu gehen, nachdem Triumph Adler in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist.

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Danke für den Beitrag!

Habe gestern eine Statistik gesehen. VW baut je MA 16 Autos pro Jahr. GM 46. Sagt aus meiner Sicht alles. Dazwischen liegen die meisten anderen.

Die meisten Werke sind nicht voll ausgelastet bzw. nutzen nicht das volle Schichtpotential.

“Kaschiert” wird diese Minderauslastung durch Werksferien und Ruhephasen. Manchmal setzt man auch ganz offiziell Schichten aus.

Zuletzt hat Herbert Diess in einem Interview gesagt, dass wir immer von einem starken Inlandsmarkt profitiert haben und über die Dienstwagen-Subventionen insbesondere Premiumfahrzeuge (Anteil 30% im Vergleich zu Frankreich 6%) herstellen konnten.

Die haben wir dann im Anschluss exportiert (und die Nachfrage war auch im Ausland hoch).

Die Zeiten, dass Autobauer mit kleineren Fahrzeugen und höheren Stückzahlen Geld verdienen können, sind für Deutschland schon lange vorbei.

Das Rennen ist laut Diess gelaufen. Wer sich im Premiumsegment durchsetzt, ist noch offen.

VW verortet sich in diesem Segment und wird langfristig weniger Autos bauen. Mit weniger Leuten.

Wer bei VW aktuell arbeitet, wird wohl mit einem blauen Auge davon kommen. Entweder man wird in den Vorruhestand verabschiedet oder man bekommt eine Arbeitsvertrag an einem Standort angeboten. Wer seinen Wohnort nicht wechseln will, der landet in einer Transfergesellschaft und kann sich weiterqualifizieren.

Ingenieure müssen sich fachlich weiterentwickeln und andere Aufgaben übernehmen.

Treffen wird es die gesamte Zulieferindustrie, die schon seit mehreren Jahren Kapazitäten abbauen. Hier werden insgesamt weniger Menschen arbeiten.

Treffen wird es vor allem die nachfolgenden Generationen. Den Lebensarbeitsplatz für alle Generationen von Werksangehörigen wird es nicht mehr geben.

Viele haben es mit einfachen Bildungsabschlüssen zu einem vergleichsweise hohem Wohlstand geschafft. Das wird es für die breite Masse nicht mehr geben. Davor haben viele Familien Angst.

Die nötige Konsolidierung lässt sich noch rauszögern. Z.B. durch Lohnverzicht aller Beschäftigten, um Standorte zu erhalten.

Vielleicht ist das die Strategie der Gewerkschaften und des Landes Niedersachsen. Mit Sicherheit aber nicht nachhaltig.

Am Ende ist VW zu groß, als dass man das Unternehmen mit Subventionen am Leben halten könnte.

Letzter Satz:
Wir sind im Autoland Deutschland auch verblendet. Wir gewichten Autos höher als andere Länder bzw. schreiben unseren deutschen Autos Attribute zu, die mittlerweile keinen mehr interessieren.

Die Zeiten von Hubraum, Effizienz, Vollverzinkung und Spaltmaßnahmen sind vorbei. Das rollende Smartphone wird auf der Welt nachgefragt. Und hier träumt man immer noch von einem großen SUV. Das große Touchdisplay stört da eher und manche halten an den kernigen Drehknöpfen fest.

Erinnert mich ein bisschen an Schule…

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Niedersächsisches Landesamt für Fahrzeugbau – die Zahl der Beschäftigten, die Autos bauen, ist mit der von GM vergleichbar. Die zahl der Mitarbeitenden, die die autobauer Kontrollieren und verwalten, ist halt um ein Mehrfaches höher als bei GM.

Wähjrend bei GM 10 Leute rudern und einer steuert, ist das bei VW halt anders. Da steuern 10 und einer rudert:)

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Alles wertvolle Führungskräfte.

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Finde ich einen sehr interessanten Beitrag.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

„Das große Touchdisplay stört da eher und manche halten an den kernigen Drehknöpfen fest.“

Von SUVs träume ich nicht, aber meine Drehknöpfe sind super!

Ich werde meinen alten Diesel solange wie möglich fahren, um dem Touch-Irrsinn zu entgehen – was schade ist, denn eigentlich mag ich elektrisches Fahren.

Realist
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ah, der @Stromdoktor ist auch wieder da.

Stehen Sie noch zu Ihrer Behauptung, dass sich die Politik nicht in die Probleme von VW einmischen wird und keine Werksschließungen verhindern wird, weil das ja “wirtschaftlich notwendig” sei? Sie kennen sich ja scheinbar aus.

Oder schließen Sie sich doch meiner Meinung an, dass die Politik alles tun wird , um das zu verhindern, und es demnächste massigst Sozialhilfe (“Subventionen”) für VW geben wird, wie auch immer die heißen wird (“Standortförderung”, “Batterieforschungsförderung”, “Anti-China-Dumping-Förderung”, “Dienstwagenförderung”, “Klima-Autokauf-Bonus” …)?

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Fangen wir doch mal mit den aktuellen Themen bzw. Ihren Thesen an:

Sie gehen ja von einer saftigen Lohnerhöhung der VW-Angestellten bei den aktuellen Tarifrunde aus.

Lassen Sie uns gerne zunächst diese Entwicklung gemeinsam verfolgen. Lohnplus? Lohnkürzung? Nullrunden?

Wir dürfen beide gespannt sein.

Im Anschluss widmen wir uns dann dem Stellenabbau.

Dass es alsbald wieder eine E-Auto-Förderung gibt, ist für mich klar. Diesbezüglich habe ich aber ja auch keine andere Position vertreten.

PaPo
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Also von allen, die Sie zu allem Lügen strafen und Ihnen kognitive Dissonanz evozieren. Oder: Sie sind kein Fan von Fakten, Argumenten und Anstand. 🙂

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  PaPo

Wenn Ihnen wirklich gar nichts einfällt, müssen Sie keinen Kommentar verfassen.

Setzen Sie sich nicht immer so unter Druck.

Katze
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Wer ist Hyperican? Ich sympathisiere eher mit Hysterican.

Gewürzgurke
11 Monate zuvor
Antwortet  Utopiefluch300

Jaaa, so unattraktiv
Lehrer kündigen, keine kommen nach
Schlechte Arbeitszeiten und wenig Geld aktuell.
Ihr müsst es wieder attraktiv machen.
Realist und Realistin sind schon top:-:

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Gewürzgurke

“Ihr müsst es wieder attraktiv machen.”

Die Politik macht doch was sie kann. Nur kann sie was? Kompetent vielleicht aber es fehlt halt an Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die Kompetenzorientierung ist nicht nur für SuS nachteilig. Die vielen doppelt gelagerten Stuhlkreise in Ausschüssen produzieren so viele Ausscheidungsprodukte wie im Unterricht an Schulen auch. Man erkennt es an dem, was hinten raus kommt – oder so, hat der Kohl gesagt:)

AlexB
11 Monate zuvor

Ach, der Philologenverband mal wieder. Wie tief kann man sinken, um anderen eine Besserstellung nicht zu gönnen, die einem selbst nicht schadet?

Spirale
11 Monate zuvor
Antwortet  AlexB

Was Sachlich falsch ist. So gibt es BL, an denen zur Finanzierunge Beförderungsstellen an Sek1 und Gymnasien gestrichen wurden. Nun könnte man natürlich fragen, warum nicht mehr Geld im System ist. Das ist richtig. Diese Diskussion findet aber nicht statt, also macht der Philologenverband – völlig richtig! – halt Interessenvertretung.

Mariechen
11 Monate zuvor
Antwortet  Spirale

Das Problem hierbei ist, dass wir GS Lehrerinnen keine derartige Interessenvertretung haben.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Naja, bei der GEW hatte ich in den letzten Jahren den Eindruck, dass es ihr um nichts anderes ging als A13/E13 für alle. Nichts gegen dieses Ziel, aber die Interessen anderer Lehrämter sind da schon komplett in den Hintergrund gerückt.

Mariechen
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

GEW… halt. Philologenverband und Grundschulverband ist was anderes.

Unverzagte
11 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Unterstützen Sie den Grundschulverband, da Sie vermutlich keine GEW Genossin sind?

Mariechen
11 Monate zuvor
Antwortet  Unverzagte

Nö!
Ich bin im Personalrat und ansonsten kann ich gerne auf Pseudo-Gewerkschaften (hatte ich lange genug, um die Spielchen zu durchschauen) und Plauderstündchen im Grundschulverband (Danke, Lera!)verzichten.
Trotzdem steht es mir zu A13 zu fordern und schlechte Arbeitsbedingungen zu benennen!

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Grüße gehen raus an den so genannten „Grundschul-Verband“. (Wer davon noch nie gehört hat – was wahrscheinlich ist: Das ist so eine Art Plauderrunde von Grundschuldidaktikern.)

Schotti
11 Monate zuvor
Antwortet  Spirale

Aber das ist doch Blödsinn, Beförderungsstellen gibt es an den Grundschulen doch gar nicht. Damit werden die Gymnasien jetzt lediglich gleichgestellt.

Außerdem hat zwar jeder Beamte das Recht auf eine dem Amt angemessene Besoldung, jedoch nicht auf eine Beförderung.

Sporack
11 Monate zuvor
Antwortet  Schotti

und die Tätigkeit definiert die Eingruppierung bei den Angestellten …
Aber praktische Tarifgerechtigkeit … ist genauso fair wie Notenvergabe.

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Spirale

Ja, nach unten (wobei GS-Kräfte ja nicht wirklich unter Gymnasialkräften stehen, denn deren Arbeit ist in weiten Teilen sehr anspruchsvoll) treten….machen andere ….viele andere auch….macht es das gut?
Ich würde behaupten, es geht um Pfründe sichern….

Wandervogel
11 Monate zuvor

Wobei das nicht ganz ehrlich, denn A12 ist in einigen Bundesländern bereits so hoch wie A13 in anderen. Darauf könnte ja auch mal geschaut werden.

Und warum eigentlich findet niemand ungerecht, dass die Unterschiede zwischen A13 in dem einen Bundesland und in dem anderen teilweise ebenfalls einige hundert Euro betragen? Nein, das kann man nicht mit teuren Metropolen und billigem ländlichen Raum rechtfertigen, denn diese Unterschiede gibt es ja auch innerhalb eines Bundeslandes, egal, ob teure Metropole oder billiger ländlicher Raum!

Realist
11 Monate zuvor
Antwortet  Wandervogel

Das ganze System gehört auf den Prüfstand. A13 in der Metropole ist halt deutlich weniger wert als A13 auf dem flachen Land. Gebraucht werden aber überall Lehrer. Obwohl gerade Beamte derselben Besoldungsgruppe überall den gleichen Lebensstandard haben sollte laut Grundgesetz (“Alimentationsprinzip”).

Man versucht das ja in einigen Bundesländern über ortsgebundene Familienzuschläge zu lösen. Was dann zu solch absurden Kombinationen führen kann, dass der altgediente A13 Lehrer mit Kindern netto deutlich mehr Geld hat als ein junger Schulleiter ohne Kinder, der A15/A16 bekommt. Hier stimmen Besoldung und Verantwortung / Arbeit nicht mehr. Belohnt wird hier das Kinderkriegen, nicht die Amtsausübung.

Die gesamte Besoldung für akademisch ausgebildeten Lehrkräfte muss an das in Großbetrieben der freien Wirtschaft übliche angepasst werden. Dann braucht es auch keine Familien-/Mietzuschäge mehr.

Fräulein Rottenmeier
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

An was haben Sie gedacht? Managergehälter….so 100.000 Euro aufwärts?

Andreas Schwichtenberg
11 Monate zuvor

Wenn man den Pensionsanspruch mal in Rentenzahlungen um- und dazurechnet, sind Lehrer gar nicht mehr weit von den 100.000 Euro entfernt. Es wird halt ein deutlicher Batzen Gehalt einfach nicht ausgewiesen.

dickebank
11 Monate zuvor

“Lehrer” eben nicht. “Lehrer” ist die Amtsbezeichnung für alle nicht-verbeamteten Lehrkräfte aller Schulformen sowie die Lehrkräfte im Grundschulbereich und der Sekundarstufe I.

Und von den 100.000 EUR sind Tarifbeschäftigte mit E11 schon noch ein ganzes Stück entfernt. Sollten Sie aber richtig vermuten, dann hat mich mein Arbeitgeber jahrelang beschissen.

Andreas Schwichtenberg
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Ich meine die verbeamteten Lehrer, die mit dem Pensionsanspruch noch einen großen Batzen Lohn zusätzlich bekommen, der oft einfach nicht berücksichtigt wird.

dickebank
11 Monate zuvor

Nein Sie meinen die Beamt*innen der Ratslaufbahn – also die Laufbahngruppe ii, zweites Einstiegsamt

Andreas Schwichtenberg
11 Monate zuvor

Ich meine auch die Beamten unter den Lehrern. Bei Angestellten ist das natürlich anders.

Realist
11 Monate zuvor

Wäre ein Anfang…

Zuerst einmal 20% – 30% Erhöhung der Gehälter ab E13 / A13 aufwärts, um den Abstand zur tariflichen Bezahlung in der “freien Wirtschaft” aufzuholen, der sich in den letzten 20 Jahren im Akademikerbereich ergeben hat. Nicht nur, dass sich der öffentliche Dienst allgemein bei der Bezahlung deutlisch schelchter als z.B. der Metalltarif entwickelt hat, die “Sozialkomponenten”, die Verdi seit Jahr(zehnt)en “verhandelt” und die letztendlich nur die miesen Abschlüsse vertuschen sollen, zeigen besondere Wirkung für den Akademikerbereich. Im IT-Bereich muss der öD ja mittlerweile Zuschläge von 1000€ aufwärts pro Monat bezahlen um überhaupt noch jemanden zu finden… dazu natürlich auch wieder echte 13 Monatsgehälter und kein “Handgeld”, für das man heuzutage kaum noch einen Weihnachtsbaum bekommt. Und warum nicht einmal eine “Gewinntbeteiligung”, falls der Staats wie vor Corona jahrelang gesamtstaatliche Überschüsse generiert. In der “freien” Wirtschaft gibt’s ja auch Boni und Gewinnbeteiligung, wenn der Laden läuft, und wenn nicht, eine schöne Abfindung (Standard in bei Großbetrieben mittlerweile bis zu einer halben Million Euro), das verkürzt dann die Zeit ab Mitte 50 bis zum regulären Ruhestand.

Dann natürlich endlich die Arbeitszeitverkürzung, auf mind. 38,5 Stunden pro Woche, die bei den Lehrkräften seit Jahrzehnten spurlos vorbeigegangen ist: Lehrkräfte unterrichten praktisch noch dasselbe Deputat wie zu Zeiten des Kaisers, als die allgemeine Wochenarbeitszeit bei ca. 60 Stunden lag. Und damals gab es diesen ganzen Zusatzzirkus nicht, der sich mittlerweile hauptsächlich dank der Bejubelung durch die sogenannten GEWerkschaft eingeschlichen hat: Immer wenn irgendwo eine Landesregierung irgendwelche Reformen beschlossen hat, die zu deutlicher Mehrarbeit geführt haben, wurde dies, wenn es nur “gerecht”, “inklusiv” und”integrativ” genug klang, von der sogeannante GEWerkschaft freudig bebellt.

Ein Tag Homeoffice pro Woche muss auch drinnen sein: Wenn die Kids täglich stundenlang vor der Playstation auch in jungen Jahren abhängen können, dann sollten die sich auch einen Vormittag in der Woche mit einem Tablet oder PC beschäftigen können. Notfalls geht auch ein Smartphone, man könnte den Unterricht ja über TicTok streamen, dann klappt das schon.

Wer dann an den übrigen Tagen noch über die Dörfer pendeln muss, um die Schulen im Nirgendwo zu errreichen, der bekommt den längst überfälligen Energie- und Autoverschleißkostenzuschuss in Höhe von 20 Euro pro Tag steuerfrei ausgezahlt. Nichts mit Abrechnung über die Steuer, sondern quasi Erstattung der realen Kosten. Deutschlandticket, Dienstfahrrad und Mitgliedschaft im örtlichen Fitnessstudio sollten auf Antrag natürlich auch bezahlt werden.

Und in spätestens 5 Jahren die echte 4.Tage-Woche, damit die Lehrkräfte nicht wieder die letzte Berufsgruppe sind, bei der dies eingefürt wird, so wie es bei der Einführung der 5-Tage-Woche der Fall war (auch hier: Vorreiter Metallindustrie in den 50er-Jahren, im Bildungsbereich dann so ca. 20 Jahre später).

Dieses Paket würde auch wieder Gen Z für das Lehramt begeistern: “Fachkräftemangel” im Bildungsbereich gelöst.

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Sollte sich die wirtschaftliche Lage weiterhin verschlechtern bzw. die Aussicht auf gut bezahlte Industriearbeitsplätze schrumpfen, werden die sicheren Berufe wieder attraktiver.

Den Faktor Sicherheit preisen Sie zu keinem Zeitpunkt ein.

Letztlich wird es vermehrt junge Menschen in das Lehramt treiben und wenn es dumm läuft, dann gehen Millionen von Industriearbeitsplätzen flöten.

Schon krass, wie sehr Sie an der tatsächlichen Sachlage vorbeischreiben.

Wir brauchen innovative Produkte, für die wir höhere Preise verlangen und damit unseren Wohlstand finanzieren können.

Es gab mal Branchen wie die Unterhaltungselektronik (Grundig, Löwe), Handyproduktion (Siemens), Werften (Bremer Vulkan, AG Weser, Blohm und Voss), Bergbau, Solarindustrie, Computer (Nixdorf), usw.

Die Stahlbranche stand ebenfalls schon mehrfach vor dem Aus.

Die Automobilbranche konsolidiert seit Jahren. Mit Opel ist dieses auch schon in Deutschland sichtbar geworden. Ford produziert keinen Kleinwagen mehr in Deutschland.

Wir bauen derzeit unsere Industrie um. Die Energiepreise sind nicht konkurrenzfähig, die Bürokratie überbordend.

Jahrelange Lohnzurückhaltung seit der Agenda 2010 hat die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt – zu Lasten der Arbeitnehmer.

Ich sehe die Realität grundlegend anders als Sie. Wir haben unseren Wohlstand nicht auf alle Zeiten gepachtet, sondern müssen uns diesen jeden Tag verdienen.

Ihre Wahrnehmung passt nicht. Es gibt Milliarden Menschen auf der Erde, die mit uns tauschen wollen. Aus dem HO heraus halten wir den technologischen Vorsprung garantiert nicht (falls es den noch geben sollte).

447
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Ihr Kritikpunkt der nicht eingepreisten Sicherheit hat in Anteilen etwas für sich.

In Anteilen deswegen, weil einem “Sicherheit” relativ wenig nützt, wenn andauernd krank machende (siehe “wer kommt gesund bis zum Pensionseintritt ohne früher gehen?”), teils jahrelang illegale (Klassenfahrtenvezahlung, Arbeitszeiterfassung) Gegenwichte dem entgegenstehen.

McKinsey & Co. sind wohl kaum verdächtig, heimlich auf Seiten der sozialen Berufe zu sein…

Mr. Farmer
11 Monate zuvor
Antwortet  447

Volle Zustimmung

Manni
11 Monate zuvor
Antwortet  Realist

Aber dann alles anpassen und nicht den dümmlich brutto-brutto Vergleich zwischen Beamten und AN aufmachen.
Dann merkt ihr nämlich, dass ihr schon ziemlich tief drinnen seid, in der oberen Einkommemscharge. Und das zum großen Teil für Dienst nach Vorschrift.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Manni

Paradiesisch!

Wie erklären Sie den Lehrermangel?

Warum entscheiden sich überhaupt noch Leute für die „freie“ (LOL) Wirtschaft? Idealismus? Leuchtende Kundenaugen? Dummheit?

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

“Wie erklären Sie den Lehrermangel?”

Zuzug geflüchteter Menschen, höhere Geburtenrate, Teilzeit und höhere Ausfallzeiten aufgrund von Krankheiten.

So würde ich mir den Lehrermangel erklären.

(Angesichts der Tatsache, dass es zu keinem Zeitpunkt in der Historie in absoluten Zahlen mehr LK gab).

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Es gibt also sowohl mehr Schüler (Zuzug, Geburten) und mehr Lehrkräfte. Das hebt sich dann ja zumindest teilweise auf.

Warum gibt es mehr Teilzeit?

Warum gibt es mehr Ausfälle wegen Krankheit?

Könnte die Belastung dabei eine Rolle spielen?

Warum kündigen so viele Lehrer wie noch nie?

Bitte nicht an der tatsächlichen Lage vorbei schreiben!

Zwinkersmiley

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Sehe ich alles genauso und Sie werden keinen Beitrag von mir finden, wo ich dieses bestreite.

Ich widerspreche lediglich der Feststellung, dass niemand mehr als LK arbeiten will, weil die Bedingungen so schlecht sind.

Diese Erkenntnis kommt erst im Laufe des Berufslebens und führt dann zu den von Ihnen beschriebenen Entwicklungen.

Ich behaupte, die jungen Leute gehen weiterhin idealistisch an die Sache heran und beurteilen die Lage noch nicht so dramatisch, wie eine berufserfahrene LK. Die Quereinsteiger übrigens auch nicht. Die haben es z.T. zuvor mit noch schlechteren Bedingungen zu tun gehabt, was sie erst zu einem Quereinstieg bewogen hat.

Insgesamt ist die Lage für einen Haufen Arbeitnehmer nicht besser oder gar schlechter. Das ist mein zweiter Punkt.

(Beim Thema Teilzeit und Elternzeit gibt es allerdings leichte Vorteile in Schulen, was die Umsetzbarkeit und Konsequenzen angeht. Da würden bei besseren Bedingungen in der Wirtschaft auch mehr Leute in Teilzeit gehen. Meist kostet das aber direkt die Karriere oder die nächste Höhereingruppierung.)

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

„Ich widerspreche lediglich der Feststellung, dass niemand mehr als LK arbeiten will, weil die Bedingungen so schlecht sind.“

Die Schüler von heute erleben jeden Tag, unter welchen Bedingungen in Schule gearbeitet wird. Meine (subjektive, nicht belegbare) Vermutung ist: Das wirkt sehr abschreckend. Aber die Zeit wird es zeigen. Eigentlich hoffe ich, dass Sie Recht haben, das würde meine Belastung durch ständige Vertretung und im Krankheitsfall mein schlechtes Gewissen den Kollegen gegenüber enorm verringern.

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Zumindest hat man noch Potential im System…

Die Zahl der Studienanfänger sinkt leicht. Die Abbrecherquote ist allerdings seit Jahren / schon immer zu hoch. Es könnte deutlich mehr Absolventen geben.

Und die Arbeitsbedingungen, die Ausstattung und das ganze System müssen dringend überholt werden.

Ich habe mich damit abgefunden, dass meine Kinder (9. und 6. Klasse) unter schlechteren Bedingungen ihr Abitur machen, als ich Ende der 90er. Alleine das ist schon ein Armutszeugnis.

Ich hoffe darauf, dass sich zumindest die Bedingungen für die nachfolgenden Generationen von LK und Schülern verbessern. Flächendeckend wird das aber wahrscheinlich nicht mehr der Fall sein.

Es werden noch viel mehr Schulen zu Brennpunkten werden und diejenigen, die es sich leisten können, gehen den sozialen Konflikten aus dem Weg. Durch kritische Wahl des Wohnortes und / oder Privatschulen.

An dieser Entwicklung orientieren sich natürlich auch die Arbeitsbedingungen.

Schule ist Teil einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung und immer an forderster Front.

Damit Schule wieder funktioniert, muss sich eine ganze Menge in diesem Land ändern…

Mr. Farmer
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Ich hatte schon mehrere Abschlussklassen – keine Handvoll wollte Lehramt studieren. Sie erleben den Alltag hautnah und ja, es schreckt die SUS verständlicherweise ab.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

Interessant ist ja nur, warum die Anlässe für Krankschreibungen nicht weiter beleuchtet werden.

Waren in der Vergangenheit die häufigsten Gründe für längere Ausfallzeiten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese wurden in den Folgejahrzehnten durch Ausfallzeiten in Folge von “Rückenbeschwerden” abgelöst. Mittlerweile sind psychische Symptomatiken der häufigste Grund – abgesehen von jahreszeitlich bedingten Erkältungs- und Grippeerkrankungen.

D.h. aus meiner Sicht doch, dass ein großer Teil der krankheitsbedingten Ausfälle – abgesehen von Sport- und Freizeitverletzungen – von Arbeitnehmer*innen Folge der Arbeitsbedingungen sind. Und somit beißt sich die Katze in den Schwanz. – Watt nu, Herr Hauser?

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

“D.h. aus meiner Sicht doch, dass ein großer Teil der krankheitsbedingten Ausfälle – abgesehen von Sport- und Freizeitverletzungen – von Arbeitnehmer*innen Folge der Arbeitsbedingungen sind.”

Mit Sicherheit richtig.

Würde es aber noch auf das private Umfeld erweitern.

Höher, schneller, weiter. Privat und beruflich.

Man muss ja immer die Gesamtsituation der Familien betrachten. Alles ist eng getaktet. Die (selbstgemachten) Ansprüche an sich selbst, den Partner und die Kinder sind oft riesig. Bricht ein Baustein weg, kommt das eigene System zu Fall. Zuerst organisatorisch und später dann auch körperlich / psychisch.

Der Antrieb durchzuhalten, kommt eher aus der finanzielle Ecke…

Stromdoktor
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/5520/umfrage/durchschnittlicher-krankenstand-in-der-gkv-seit-1991/

Hier mal die Entwicklung des Krankenstandes in der GKV. Durchschnittlich sind 6,x % krank. Anfang der 2000er waren es noch 3,x %.

Der Trend ist auch hier eindeutig.

(Man muss aber natürlich berücksichtigen, dass man sich aktuell barrierefrei per Telefon beim Arzt krankmelden kann.)

Der CEO von Mercedes hat gesagt, dass der Krankenstand in den deutschen Werken ein Problem ist und deutlich höher liegt, als in anderen Werken von Mercedes. Bei vergleichbaren Standard des Arbeitsschutzes. Auch VW bemängelt die hohen Ausfallzeiten unter den MA.

Tesla klingelt bei den erkrankten Kollegen und fragt freundlich nach, ob man etwas für das Wohlbefinden tun kann.

Scheinbar gibt es also auch einen gesellschaftlichen Trend.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Stromdoktor

„Scheinbar gibt es also auch einen gesellschaftlichen Trend.“

Das ist so richtig wie bedauernswert.

Alese20
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Außerdem noch schlechte Planung und schlechte Arbeitsbedingungen. Schlechte Ausstattung, zuviel Themen, die Sie aufgedrückt bekommen und für mich persönlich das starre Schulsystem.

Ihr Plus sind allerdings gutes Einkommen, sicherer Job, als Beamte unkündbar und dadurch auch nicht unter Leistungsdruck und gute und sichere Pension.

Mariechen
11 Monate zuvor
Antwortet  Wandervogel

Besonders bitter, wenn man dann wie in RLP sowieso landesbedingt schon weniger verdient und zusätzlich ‚nur‘ A12. Hier muss dringend nachgebessert werden, da die Leute nach Hessen oder NRW abwandern und die Belastung für die Übrigen noch weiter zunimmt. Wenn man dann wie ich an einer Inklusionsschule arbeitet und ständ Förderpläne schreibt, fragt man sich schon, warum die Förderlehrerin nebenan A13 verdient. Und die fragt sich das übrigens auch…. Jeder der das System kennt, sieht die Ungerechtigkeit.

Spirale
11 Monate zuvor

Die Diskussion ist müßig. Es gibt für und wieder für beide Seiten (A13 oder nicht). Für mich steht fest, dass alle Lehrämter ab SEK 1 mehr verdienen sollten als Grundschullehrkräfte. GRS hat weniger Unterricht, weniger Korrekturaufwand und je nach Schulstandort auch nicht mehr Elterngespräche / pädagogische Arbeiten als der Rest der SEK 1 Lehrkräfte und höher.

A13 für alle ist okay. Aber dann muss entweder die Arbeitszeit aller angeglichen werden, was bedeutet, dass die GRS mehr arbeiten muss oder die SEK1-Kräfte weniger oder das eben über die Vergütungsstrukturen anders gehandhabt werden muss.

So wir es derzeit ist: Weniger Arbeit an der GS für gleiches Geld wie SEK1 ist einfach nicht gerecht.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Spirale

Also ich habe an der Grundschule (SH) 28 Stunden Deputat.

An welcher weiterführenden Schule gibt es 29 oder mehr?

Blau
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

NRW Realschule auch 28 Stunden

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Blau

Sind 28 mehr als 28? Vielleicht kann da mal ein Kollege vom Gymnasium weiterhelfen?

Indra Rupp
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Einstein würde sagen, er sei sich da gar nicht so sicher!

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Blau

HS in NRW auch. Lediglich bei Lehrkräften an Gesamtschulen hat man sich das nicht getraut, neben der unterschiedlichen Eingruppierung im Eingangsamt auch noch unterschiedliche Deputate anzuordnen. An GE liegt die Deputatsverpflichtung für alle lehrkräfte bei 25,5 Wochenstunden.

Chris
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Werkstattlehrer an Berufskollegs in NRW: 30 Stunden Deputat, Besoldungsgruppe A9

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Chris

Notwendige Qualifikation hierfür:

drei Semester an einer Fachschule.

—> Nicht vergleichbar.

Mariechen
11 Monate zuvor
Antwortet  Spirale

So ist es aber nicht: Weniger Arbeit an der GS… Totaler Blödsinn! Aber wie Sie oben geschrieben haben: Die Diskussion ist müßig. Und der Neid übermächtig. Solange der Nachbar zumindest etwas weniger hat, gehts einem selbst prima.

Uli
11 Monate zuvor
Antwortet  Spirale

In Hessen arbeiten Grundschullehrer 28,5 Stunden. Welcher Gymnasiallehrer arbeitet mehr???

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Uli

Arbeiten Gymnasiallehrkräfte in Hessen nicht auch 26 Stunden? So groß ist der Unterschied in Ihrem Bundesland also nicht und dafür hat man als GS-Lehrkraft in den Ferien in der Regel tatsächlich frei.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Es wurde behauptet, das Deputat in der GS sei geringer als an weiterführenden Schulen.

Ich stelle fest, dass dies nicht der Fall ist.

Der Rest ist Blabla.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Können Sie mir bitte die genaue Stelle hier im Thread zeigen, wo behauptet wurde, dass das Deputat an der GS geringer sei als an weiterführenden Schulen? Danke!

Marie
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

siehe oben “Spirale”: “GRS hat weniger Unterricht”
Im übrigen habe ich auch als Grundschullehrkraft nicht in der Regel in den Ferien frei, wie Sie mal so schön als Behauptung hier loswerden. Man mag es kaum glauben, aber auch wir nehmen Klassenarbeiten zur Korrektur mit in die Ferien und müssen den nächsten Unterricht vorbereiten.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Das nenne ich mal ein unvollständiges Zitat, der Satz geht nämlich noch weiter. Und zusätzlich zum Deputat muss ja auch noch vertreten werden, aber das nur nebenbei. Einigen wir uns darauf, dass eine individuelle Arbeitszeiterfassung diese unnötigen Diskussionen ein für alle Mal beenden würde?

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Der Satz geht weiter, aber was ändert das an der falschen Behauptung?

Vertretungsunterricht soll es gerüchteweise übrigens sogar an Grundschulen geben.

Einigen können wir uns gerne darauf, dass Grundschullehrer ein höheres Deputat, eine größere Heterogenität der Schüler und wenig bis keine Chancen auf Funktionsstellen, Deputatsermäßigungen und Zulagen haben.

Gegen eine individuelle Arbeitszeiterfassung spricht nichts. Warum diese dann eine pauschale, lebenslange Höhergruppierung einer Schulart rechtfertigen können soll, erschließt sich mir jedoch nicht. Sie könnte und sollte dazu führen, dass Überstunden vergütet werden. Dies ist aber nicht die Forderung des Philologenverbands. Sondern eben eine pauschale Besserstellung qua Schulart.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

“Einigen können wir uns gerne darauf, dass Grundschullehrer ein höheres Deputat, eine größere Heterogenität der Schüler und wenig bis keine Chancen auf Funktionsstellen, Deputatsermäßigungen und Zulagen haben.”

Nö, als Lehrer an einer IGS einige ich mich sicher nicht mit Ihnen auf eine faktisch falsche Aussage. Die Funktionsstellen, die es bei uns gibt, gehen tatsächlich mit deutlich mehr Arbeit einher. Im Gegensatz zur GS korrigieren wir auch am Wochenende und in den Ferien seitenlange Aufsätze, während ein Klassensatz GS-Arbeiten in 15 Minuten erledigt ist.

Mariechen
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

Das was Sie von sich geben sind nicht nur faktisch falsche Aussage, sondern absolut dumme Aussagen. Woher wissen Sie das bitte? Ich sitze ebenfalls am WE: korrigiere dreifach differenzierte Arbeiten, konzipiere dreifach differenzierte Arbeiten, bereite Unterricht vor und schreibe Förderpläne… naiv, dumm, arrogant und frech, sorry!

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  JoE

„Die Funktionsstellen, die es bei uns gibt, gehen tatsächlich mit deutlich mehr Arbeit einher.“

Immerhin gibt es welche!

„Im Gegensatz zur GS korrigieren wir auch am Wochenende und in den Ferien seitenlange Aufsätze, während ein Klassensatz GS-Arbeiten in 15 Minuten erledigt ist.“

30 Sekunden pro Arbeit… Wenn Grundschullehrer DAS wirklich können, sollten sie mindestens A16 bekommen. Geradezu übermenschlich!

Wie oft sammeln Sie denn so die Arbeitshefte, Wochenpläne, Schnellhefter und Hefte Ihrer Schüler ein, kontrollieren sie und geben individuelle Rückmeldung, hm?

Das ist doch hochgradig albern, was Sie hier verzapfen. Und wenn es bei uns so geil ist: Sie können jederzeit bei Wahrung der Bezüge bei uns einsteigen.

Übrigens: Ich kenne einige Lehrer an der Gemeinschaftsschule. Wir fahren sogar zusammen in den Urlaub. Keiner nimmt Hefte mit. Irgendwas machen Sie falsch.

KrisKris
11 Monate zuvor
Antwortet  Uli

Komisch, die Arbeitszeitstudien, die es so gibt, weisen die höchste geleistete Arbeitszeit bei Gymnasiallehrerin aus. Das reine Deputat sagt da mal gar nichts aus und taugt als Argument auch nicht viel. Die tatsächliche zeitliche Belastung schon mehr.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  KrisKris

Es ist ist juristisch unerheblich, aber erzählen Sie doch mal: Wie groß ist denn der Unterschied konkret?

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

Alimentationsprinzip nicht verstanden …

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Meinen Beitrag und/oder das Thema hier nicht verstanden …

Aber OK, ich präzisiere:

Für die Eingruppierung in eine Besoldungsgruppe beim Eintritt in ein Lehramt gibt es de jure (leider noch nicht überall und vollständig de facto) genau einen relevanten Faktor: die Qualifikation.

Und die ist bei allen Lehrämtern gleich.

Insofern bedeutet A13 für alle nichts anderes als die Umsetzung bestehenden Rechts.

Was der Philologenverband nun fordert ist: Bevor wir geltendes Recht umsetzen, müssen wir das (teilweise) noch praktizierte Unrecht erstmal vergrößern.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  KrisKris

Nun werden Beschäftigte im ÖD aber nicht nach Leistung vergütet …

Mariechen
11 Monate zuvor
Antwortet  KrisKris

Ein Gymnasiallehrer, der gerade in Vor-und Nachbereitung für die Abiprüfung Deutsch steckt, arbeitet sicher mehr. Es gibt auch Unterschiede bei GS Lehrern, wenn man z.B. im Brennpunkt arbeitet, 25 Kinder hat, im Ganztag oder an einer Inklusionsschule. Das Ganze muss auf den Prüfstand. Mein Vorschlag:A13 als Grundgehalt für alle und dann mit Zuschlägen arbeiten. So geht’s jedenfalls nicht weiter.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Oder einfach die geleistete Arbeitszeit erfassen. Dann wird auch individuelles Engagement erfasst.

Alese20
11 Monate zuvor
Antwortet  KrisKris

Ich denke, dass ist doch sehr vom jeweiligen Fach abhängig…Kombi Mathe/Sport hat mit Sicherheit weniger zu tun, als z. B. Deutsch/Englisch.

Ich glaube übrigens nicht, dass GS- LuL weniger zu tun haben. Sie haben zwar weniger Korrekturarbeiten, dafür müssen sie individuelle Lehrpläne erstellen! Sehr viele GS arbeiten mit Wochenplänen, die auf jedes Kind zugeschnitten sind.
Außerdem steht da auch noch mehr Elternarbeit an als in der weiterführenden Schule.
Also nicht weniger, sondern andere Arbeit.

emma
11 Monate zuvor
Antwortet  Spirale

Ach Spirale. An unserer GS (Brennpunkt) ist schon so mancher Gymnasiallehrer eingebrochen. Die Arbeit wird oft unterschätzt, Menge und Aufwand auch.

Kami
11 Monate zuvor
Antwortet  emma

Nicht nur an GS. Auch an Oberschulen, Förderschulen etc hat man als Gastlehrer gut zu kämpfen. Ich arbeite seit über 25 Jahren im Gesamtschul- und Gymnasialbereich und habe sowohl als Elternteil, durch die Arbeit meiner Frau als auch durch diverse Gasteinsätze nicht die Bodenhaftung verloren. Wer mit offenen Augen durch die Schullandschaft läuft, sieht, dass die Belastung zwar oft anders geartet ist (z.B. Korrekturen am Gym vs. Anspruch an das Classroom- Management in den heterogenen Lerngruppen einer GS oder OS), am Ende aber der Beruf an keiner Schulform leichter ist. Dem Philologenverband kann ich dementsprechend absolut nicht in seinen Forderungen folgen.

emma
11 Monate zuvor
Antwortet  Kami

Danke für die Ergänzung. Stimme 100% zu. Liebe Grüße

Schotti
11 Monate zuvor
Antwortet  Spirale

Die Unterrichtsverpflichtung ist in den Grundschulen am höchsten. In allen Ländern.

Es gibt auch keine Gründe, die dafür oder dagegen sprechen. Es geht bei der Einstufung lediglich um die Qualifikation und diese ist gleich. Universität und Master.

Sporack
11 Monate zuvor
Antwortet  Schotti

Es geht eigentlich um die Tätigkeit…. nicht sosehr um die Qualifikation.

“Die Lehrkraft, die ihre Tätigkeit an verschiedenen Schulformen nicht
nur vorübergehend auszuüben hat, ist nach der Tätigkeit eingruppiert,
die zeitlich mindestens zur Hälfte anfällt.” (https://www.tdl-online.de/fileadmin/downloads/TV-L/Entgeltordnung_Lehrkr%C3%A4fte/TV_EntgO-L_Anlage_i.d.F._%C3%84TV_Nr._3_Homepage.pdf)

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Sporack

Das betrifft nur LK, die eben in mehreren Schulformen arbeiten und hat mit der grundsätzlichen Frage, wer wo eingruppiert wird, nichts zu tun. Die Eingruppierung richtet sich de jure ausschließlich nach der Qualifikation (de facto leider noch nicht überall vollständig).

Marie
11 Monate zuvor
Antwortet  Lera

“Die Eingruppierung richtet sich de jure ausschließlich nach der Qualifikation”. Grundlegend mag das so sein. Real hat die Kollegin im Nachbarhaus dank der unsäglichen Familienzuschläge etwa 1000 € mehr im Monat – rein auf Grund ihrer Reproduktionsfähigkeit…

Gustav
11 Monate zuvor
Antwortet  Marie

Da setze ich noch einen drauf: Weitere 1000€ mehr als ich haben die Kollegen in Köln oder Düsseldorf, und das, obwohl diese die gleiche Reproduktionsfähig besitzen

Schotti
11 Monate zuvor
Antwortet  Sporack

Nein, wer Studienrat auf seiner Urkunde stehen hat, wird dementsprechend besoldet. Egal, wo er dann irgendwann eingesetzt wird. Deshalb gibt es an den Sekundarschulen A12er und A13er Kollegen. Die einen sind Lehrer, die anderen sind Studienräte. Alle verrichten die gleiche Arbeit und besitzen die gleiche Qualifikation, nämlich Master Abschluss an einer Universität. Nur das zählt beamtenrechtlich. Alles andere ist irrelevant.

Ceterumcenseo
11 Monate zuvor
Antwortet  Spirale

Alle ich wiederhole Alle Arbeitszeitstudien haben gezeigt, dass SEK 2 Lehrer trotz geringerer Unterrichtsverpflichtung, eine deutlich höhere Arbeitszeit haben.
Aber mittels anekdotischer Evidenz lässt sich halt besser argumentieren.
Ganz ehrlich ich gönne jeder Grundschullehrkraft ein höheres Gehalt, aber die Arbeit, die benötigte Qualifikation und die Belastung ist eben nicht gleich. Daher sollte auch die Bezahlung nicht gleich sein!

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Ceterumcenseo

„ die benötigte Qualifikation … [ist] nicht gleich]“

Die benötigte Qualifikation ist gleichwertig.

Es handelt sich – seit Bologna – um einen Master.

Alles andere, was Sie schreiben oder sich wünschen, ist juristisch irrelevant.

Grillsportler
11 Monate zuvor
Antwortet  Ceterumcenseo

Ich finde, man könnte die Fächerkombination auch gut mit in die Kriterien für die Besoldung oder das Deputat mit aufnehmen. D/E ist sicherlich viel zeitaufwendiger als Kunst/Sport. Zumindest ab Sek.1 würde das problemlos gehen. In der GS nicht so ohne Weiteres, glaube ich.

Katinka
11 Monate zuvor
Antwortet  Ceterumcenseo

Ja, das wurde hier auch schon mehrfach berichtet, aber in dieser Diskussion leider ignoriert.

Schotti
11 Monate zuvor
Antwortet  Ceterumcenseo

Die Qualifikation ist gleich: Studium an einer Universität plus Master.

Ceterumcenseo
11 Monate zuvor
Antwortet  Schotti

Ähhh nein. Pädagogische Hochschule ist nicht vergleichbar mit einem Studium an einer Universität. Egal ob die Abschlüsse gleich heißen.
Falls Sie das wären, könnte die Grundschullehrkraft provokativ ausgedrückt ja statt das Einmaleins auch mathematische Stammfunktionen unterrichten…

Mariechen
11 Monate zuvor
Antwortet  Ceterumcenseo

Und was ist jetzt schwieriger zu unterrichten? Also nicht für einen Laien, sondern für einen Profi.
Es geht nicht darum, dass Sie im Studium die mathematischen Stammfunktionen hoffentlich gelernt und verstanden haben. Es geht um das Unterrichten, um das Verständlichmachen, um Didaktik und Pädagogik. Das ist so eine alberne Argumentation, die man von Gymlehrern immer hört. Weil Sie vor 20 Jahren mal was im Studium gelernt haben, klopfen Sie sich immer noch auf die Schulter …Das rechtfertigt doch nicht eine höhere Besoldung. Glauben Sie etwa ernsthaft, wir haben im Studium das Einmaleins gelernt? Ich kenne sehr viele GS Lehrerinnen mit einem EinserAbi und auch genug GymLehrer, die gerade so das Abi geschafft haben. Halten Sie sich bitte nicht immer für intellektuell überlegen. Das ist schon armselig! Dann müsste unsere Förderschullehrerin, die A13 verdient, runtergestuft werden auf A11, weil ihr Unterrichtsstoff leichter ist als meiner.

Andreas Schwichtenberg
11 Monate zuvor
Antwortet  Mariechen

Allen Schülern, ohne jede Vorauswahl, das Einmaleins sowie Lesen und Schreiben beizubringen, stelle ich mir weit anspruchsvoller vor, als die Integralrechnung, die in der Schule gemacht wird.

Grundschullehrer haben auch weit mehr Verantwortung als Gym-Lehrer, die Stammfunktionen beibringen. Warum? Weil es egal ist, ob die Schüler Stammfunktionen können. Beweis: Jeder 2te Abiturient weiß schon nach 5 Wochen nichts mehr über Stammfunktionen und es klappt trotzdem.

Schotti
11 Monate zuvor
Antwortet  Ceterumcenseo

Wo studieren Grundschullehrer denn noch an pädagogischen Hochschulen?

Ceterumcenseo
11 Monate zuvor
Antwortet  Schotti

BaWü

Schotti
11 Monate zuvor
Antwortet  Ceterumcenseo

In so vielen Ländern also. Dann kann man das natürlich als Argument für alle Lehrer deutschlandweit gelten lassen.

Ceterumcenseo
11 Monate zuvor
Antwortet  Schotti

Stimmt weder Arbeitszeitstudien, noch Argumente hinsichtlich einer anderen Qualifikation zählen.
Lehrer sind Lehrer und weil sie alle mit Kindern o.ä. arbeiten sollen sie auch gleich bezahlt werden.
Ich fordere daher, dass alle Erzieher*innen A13 erhalten!

Schotti
11 Monate zuvor
Antwortet  Ceterumcenseo

Blödsinn, wir haben doch gerade festgestellt, dass die Qualifikation mit Ausnahme von BW überall gleich ist. Also erzählen Sie nicht solche Lügenmärchen.

AlexB
11 Monate zuvor
Antwortet  Spirale

Ich kann Ihre Ausführung leider nicht anders als “asozial” beschreiben. Mit welchem Recht wagen Sie es zu behaupten, Grundschullehrkräfte arbeiten oder leisten weniger? Welche Ahnung haben Sie von diesem Job?

Und noch viel wichtiger: Wie erklären Sie Ihre Forderungen vor dem Hintergrund des deutlichen bundesweiten Lehrkräftemangels in der Grundschule? Machen Sie so und Ihre Gesinnungsgenossen so weiter, dann gibt es demnächst keine Grundschullehrkräfte mehr, und dann gewinnen Sie den Job. Das ist in NRW übrigens schon so, es wurden in den letzten Jahren viele GY-Kräfte an die Grundschulen abgeordnet.

Mariechen
11 Monate zuvor
Antwortet  AlexB

So ist es! Schlecht ausgebildete GSKinder von Quereinsteigern wechseln aufs Gymnasium… Ich sehe es jeden Tag: die Freude ist groß! Und wenn ich solch arrogante und überhebliche Kommentare lese, kann ich mir die Schadenfreude kaum verkneifen.

Andreas Schwichtenberg
11 Monate zuvor

Das scheint eher psychologisch interessant zu sein. Dieser Drang auf “wir sind was besseres” wird mir immer unverständlich bleiben.
Aber es wäre sicher ein interessantes Untersuchungsthema für eine Dissertation. Ich weiß nicht wie wir die Psychologie das Thema Minderwertigkeitskomplexe schon druchdrungen hat, aber eine Untersuchung bei Philologen wäre mir zumindest neu.

Salida
11 Monate zuvor

Der Philologenverband. Einer der Gründe, warum ich nicht an einem Gymnasium arbeiten möchte.

Katinka
11 Monate zuvor
Antwortet  Salida

Da müssten Sie laut Arbeitszeitstudien auch noch mehr arbeiten, OBWOHL das Deputat geringer ist (Quelle: s.o.).

Zwieselwiesel
11 Monate zuvor

Der Philologenverband,
das hintere Ende des öffentliches Diensts o0
Immer dabei, nach unten zu treten und sich selbst möglichst weit nach oben zu schieben.

Und sowas wil angeblich einem pädagogischen Job nachgehen.

JoE
11 Monate zuvor
Antwortet  Zwieselwiesel

Ich denke, dass die Philologen genau das (Pädagogen) eben nicht sein wollen. Diejenigen Vertreter, die ich kennenlernen durfte, haben sich als akademische Vermittler von Fachwissen verstanden. Wobei ich nicht verschweigen will, dass jemand wie Frau Lin-Klitzing darin wirklich brilliant ist.

dickebank
11 Monate zuvor

Heißen Philologen nur deshalb so, weil sie schon immer “viel” über ihre Privilegien “logen”?
Müsste es deshalb nicht “Vielologen” geschrieben werden?

Feiertagsrocker
11 Monate zuvor

Warum nicht an die IG Metall anknüpfen und statt 1-2%, mal 7-8% erhalten 🙂
Für alle A14, das wäre nur anständig
sowie Ungerechtigkeiten abbauen.
Wenn nicht viel Homeoffice möglich, dann definitiv 4-Tage Woche 🙂

und ein bisschen digital probieren mit Selbstlernzeiten, online Std und Gruppenonline. Ein bisschen online klappt, sage ich euch und das von überall auf der Welt.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Feiertagsrocker

Festes, undurchsichtiges Metall: Eisen;
flüssiges, undurchsichtiges Metall: Quecksilber;
überflüssiges, undurchsichtiges Metall: IG-Metall!!!

Luna
11 Monate zuvor
Antwortet  Feiertagsrocker

Und mehr Ferien

Philine
11 Monate zuvor

Die spinnen, die Philologen. Erst studieren sie ewig rum und dann wollen sie auch noch mehr verdienen als Grundschulpädagogen.

Rick James
11 Monate zuvor

Absolute Frechheit. Verstehe nicht, warum der Philologenverband immer nach unten treten muss. Als Fachlehrer bekommt man nur A10. Darüber wird hier leider nie berichtet…

mama51
11 Monate zuvor
Antwortet  Rick James

…als Fachlehrer in Hessen A 12. Und das seit über 40 Jahren schon! Wo arbeiten Sie? Ich bin einer, daher weiß ich das!

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  mama51

Der Begriff “Fachlehrer” ist nicht eindeutig. Zum einen können das reguläre Lehrkräfte sein, die keine Klassenführung innehaben – also nur in ihren Fächern eingesetzt sind und keine Klassenleitung zugewiesen bekommen haben.

Fachlehrer in NRW sind Lehrkräfte, die an Berufsschulen und Förderschulen unterrichten, sie haben kein lehramtsstudium absolviert sondern eine berufliche Ausbildung sowie eine entsprechende Fortbildung.
https://www.brd.nrw.de/Themen/Schule-Bildung/Lehrkraefte-Personal/Ausbildung-zur-Fachlehrerin-zum-Fachlehrer

Also bitte den Äpfel-Birnen-Vergleich einstellen.

mama51
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Danke für die Info! Das wusste ich soooo nicht! 🙁

Markus
11 Monate zuvor

Das Ansinnen des Philologenverbandes ist grundsätzlich richtig, wenn auch nicht im korrekten Zusammenhang dargestellt. Generell haben Beamte einen Anspruch auf eine amtsangemessene Alimentation, die im Einklang mit den verfassungsrechtlichen Vorgaben aus Art. 33 (4) und (5) GG steht. Flankiert werden diese verfassungsrechtlichen Vorgaben durch die letzten beiden Beschlüsse des BVerfG (Az. 2 BvL 4/18 und 2 BvL 6/17). Daraus resultiert, dass das gesamte Besoldungsgefüge signifikant angehoben werden muss. Je nach Dienstherr liegt das Fehl bei bis zu 40%. Dieser wissentliche und willentliche konzentrierte Verfassungsbruch durch alle 17 Dienstherren gehört nach nunmehr beinahe 20 Jahren endlich abgestellt.

Lera
11 Monate zuvor
Antwortet  Markus

Dann sollte der Philologenverband das fordern. Hat er aber nicht.

dickebank
11 Monate zuvor
Antwortet  Markus

Nach dem jüngsten BAFöG-Urteil wäre ich da nicht ganz so siegesgewiss wie Sie.

Markus
11 Monate zuvor
Antwortet  dickebank

Warten wir es ab. Der nächste Beschluss des BVerfG steht diesbezüglich schon vor der Tür und sollte bis Q1/2025 vollzogen sein. Zu dem sind aktuell ca. 60 Verfahren beim BVerfG zu dem Thema anhängig. Des Weiteres liegen über 8000 Verfahren beim VG Hamburg vor und in NRW sind inzwischen über 140.000 Widersprüche gegen die zu geringe Besoldung eingelegt worden.

Schotti
11 Monate zuvor
Antwortet  Markus

Ende des letzten Jahres hieß es übrigens auch, dass der Beschluss im ersten Quartal 24 zu erwarten sei…

Markus
11 Monate zuvor
Antwortet  Schotti

Korrekt. Dann ist das BVerfG aber auf andere Verfahren umgeschwenkt. Ursprünglich sollte über Verfahren aus Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein entschieden werden. Man ist dann mit der Jahresvorschau 2024 auf Bremen und Berlin umgeschwenkt, da mit den anhängigen Verfahren thematisch mehr Punkte abgeschlossen werden können. Durch umfangreiche Stellungnahmen aus Berlin ist das Verfahren in der Folge verzögert worden, so dass mit einer Entscheidung im Bereich Dezember bis März gerechnet werden kann.

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