BERLIN. Die Theorieprüfung für den Führerschein bleibt für viele Fahrschüler eine Hürde: Beinahe die Hälfte sind im vergangenen Jahr durchgefallen – ähnlich viele wie 2023. Besonders bitter: Zwei von fünf Prüfungen waren Wiederholungsversuche. Erst nach dem dritten Anlauf schaffen es 91 Prozent. Immerhin: Junge Absolventen, die noch zur Schule gehen, schneiden besser ab.

Fast jeder Zweite fällt durch die Theorieprüfung für den Auto-Führerschein. Mit einer Durchfall-Quote von 45 Prozent der Fahrschüler lag der Wert im vergangenen Jahr auf demselben hohen Niveau wie 2023 (46 Prozent), wie aus Daten des Tüv-Verbands hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Die 1,59 Millionen Theorieprüfungen in den Klassen B und B17 (Führerschein mit 17) waren demnach so viele wie nie.
An der praktischen Prüfung scheitern deutlich weniger Fahrschüler
«Die aktuelle Statistik zeigt, dass auch mehrfaches Scheitern keine Seltenheit ist», teilte der Tüv-Verband mit. Zwei von fünf Theorieprüfungen fürs Auto waren im vergangenen Jahr ein Wiederholungsversuch. «Jeder gescheiterte Versuch steigert die mentale Belastung der Betroffenen und führt zu weiteren Kosten», sagte Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim Tüv-Verband. Immerhin: Nach dem dritten Versuch haben demnach 91 Prozent der Bewerber die Theorieprüfung bestanden.
An der praktischen Prüfung scheitern deutlich weniger Fahrschüler. In der Klasse B waren es wie in den Vorjahren 37 Prozent der Fahrschüler. Über alle Klassen hinweg lag die Quote bei knapp 1,8 Millionen Fahrprüfungen bei 41 Prozent (2023: 42 Prozent). Unter 18-Jährige schneiden sowohl bei der theoretischen als auch bei der praktischen Prüfung deutlich besser ab.
Die Ergebnisse basieren auf Daten aller technischen Prüfstellen in Deutschland und wurden bis zum 31. Januar erhoben. Wegen möglicher Nachmeldungen kann es Abweichungen geben. News4teachers / mit Material der dpa
Durchfallquote von Fahrschülern steigt: Fahrlehrerverband macht als Problem das Handy aus
Schwierigere Prüfungen als früher und sinkender IQ (negativer Flynn-Effekt) dürften u. a. für die hohen Durchfallquoten verantwortlich sein.
Ich hätte da eine Idee:
Führerscheinviertelstündchen…
Steile These – ohne Beleg. Sehr viel naheliegender ist es, dass das verlangte Sprachniveau eine Rolle spielt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das verstehe ich nicht, wieso “Sprachniveau” als Grund? Sind es überwiegend Nicht-D-Muttersprachler, die durch die Prüfung rauschen oder ist das Sprachniveau der Deutsch-Muttersprachler so schlecht geworden?
“Nicht deutschsprachige Fahrschüler fallen öfter durch die theoretische Führerscheinprüfung. Grund: Unzureichende Lernmaterialien in nicht deutscher Sprache und eine Ausbildung, die nicht an die Bedürfnisse von Fremdsprachlern angepasst ist. (…) Bei Begriffen wie ‘Kontrollleuchte’, ‘Einsatzhorn’ oder ‘Ausfädelungsstreifen’ kommen selbst Muttersprachler ins Schleudern. Bisher stünden den Fahrschüler:innen nur die übersetzten amtlichen Prüfungsfragen zur Vorbereitung bereit. Dazu kommt die Präsenzpflicht in den theoretischen Unterrichtsstunden, die in den allermeisten Fällen nur auf Deutsch gehalten werden. Ob fremdsprachige Fahrschüler:innen dem Unterricht folgen können oder nicht, bleibt oft unbeachtet.” Quelle: https://www.migazin.de/2022/09/21/tuev-dekra-hoehere-durchfallquoten-fuehrerscheinpruefungen/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Und das ist in Ordnung so. Die Amtssprache ist schließlich Deutsch und ein Führerschein in “einfacher Sprache” kann nicht im Sinne der öffentlichen Sicherheit im Verkehr gewollt sein.
Dass die Kenntnis von Begriffen wie „Einsatzhorn“ oder „Ausfädelungsstreifen“ die Verkehrstüchtigkeit erhöht, würden wir bezweifeln. Dann müssten wohl 90 Prozent der Autofahrer aus dem Verkehr gezogen werden.
Aber, ist klar: Alles, was danach riecht, Migranten in Deutschland das Leben leichter zu machen, darf nicht sein. Sie könnten sich sonst noch willkommen fühlen. Da wir keinerlei Schwierigkeiten damit haben, in den nächsten 20 Jahren die freiwerdenden Stellen in den Betrieben zu besetzen, die Pflege zu sichern und die Rente zu finanzieren, müssen wir auch keine Willkommenskultur entwickeln – wo kämen wir da hin? Wir könnten womöglich selbst noch lebensfroh werden… (Spaß natürlich!)
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich verstehe den Impetus Ihres zweiten Absatzes nicht. Das klingt so, als wollten Sie sich Frust von der Seele schreiben. Allerdings geht es bei der Fahrschule um Fahr- und Verkehrstüchtigkeit, und dazu gehört nun mal eine theoretische Grundbildung mit gewissen Fachbegriffen. Stichwort “Sachkompetenz”. Und wenn jemand diese Begriffe nicht sicher beherrscht, sind Menschenleben in Gefahr. Klar ist das alles halb so schlimm in der Schule, da wird niemand akut gefährdet. Aber im Verkehr möchte ich, dass meine Mitmenschen verkehrskompetent sind und das geht nur durch einheitliche Standards – gleiches Recht für alle, keine Extrawürste! Das ist doch das, was mit Chancengleichheit gefordert wird.
Wenn jemand partout nicht mit deutschen Fahrschulen zurecht kommt, steht ihm die Möglichkeit offen, eine Fahrschule aufzusuchen, die ein Angebot für ukrainisch- oder arabischsprachige Menschen anbietet. Wo ist das Problem?
“Aber im Verkehr möchte ich, dass meine Mitmenschen verkehrskompetent sind und das geht nur durch einheitliche Standards” – Mir persönlich wäre völlig egal, ob jemand den Begriff “Ausfädelungsstreifen” erklären kann – dagegen sehr wichtig, dass dieselbe Person mich beim Abbiegen nicht übersieht, wenn ich als Fußgänger unterwegs bin. Auch ob diese Person die theoretische Prüfung mit Prüfungsunterlagen in ihrer Muttersprache (aber denselben Grafiken und Animationen) abgelegt hat, wäre mir wurscht – Hauptsache sie ist im Ergebnis verkehrskompetent.
Nach meinen Informationen besteht lediglich die Möglichkeit die Theorieprüfung auf Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Kroatisch, Spanisch, Türkisch und Hocharabisch ablegen zu können. Fehlen neben z.B. Finnisch und Ungarisch natürlich auch noch jede Menge anderer Sprachen, besonders auch aus dem afrikanischen und asiatischen Sprachraum.
Aber ich habe gerade gelesen, dass es die Fahrschulapps zum Lernen in vielen Sprachen gibt. Das ist doch schon einmal gut….dann nimmt man normal am Unterricht teil und lernt dann in der eigenen Sprache….und macht auch die Prüfung in der eigenen Sprache ….
Da muss sich dann niemand mit den seltsamen Fachbegriffen auf Deutsch rumquälen….
Bei uns in der Stadt gibt es vier Fahrschulen, in denen auf Türkisch unterrichtet wird….
Und es gibt in einigen Großstädten auch eine Suchmaschine, wo man die Sprache angibt und diese dann eine passende Fahrschule findet (so es sie gibt)
Tja, aber das nützt ja nichts, wenn der Prüfungskandidat gar keine Sprache auf C1-Niveau beherrscht, vor allem nicht schriftlich.
“Ausfädelungsstreifen” lernt man bereits vor der Theorieprüfung. Nämlich in den Fahrstunden. Das sogenannte Einfädeln ist sogar verpflichtend in den Theoriestunden und(!) den Praxisstunden zu behandeln. Wer also den Theoriestunden fernbleibt, muss sich selber informieren. Macht nur keiner.
Danke! Aus dem Artikel ging das so nicht hervor, deshalb die Frage.
Kommt vermutlich auch auf die jeweiligen Fahrschulen an, gibt besonders in Großstädten auch welche die Theoriestunden in Türkisch, Arabisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch usw. anbieten usw. :
https://www.fahrschule-123.de/de/fuehrerscheinausbildung/ablauf/sprachen-in-der-fahrschule/
Dagegen hilft Deutsch lernen.
Solche Reaktionen dürften es sein, die Deutschland bei Expats zu einem der unbeliebtesten Länder weltweit machen. Gerne hier nachlesen: https://www.ey.com/de_de/technical/news-zum-internationalen-mitarbeitereinsatz/expats-unzufrieden-deutschland-rutscht-auf-platz-50-ab
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Mir ist es ehrlich gesagt egal, ob wir (Sind ja inzwischen auch sehr, sehr viele Menschen mit Migrationsgeschichte) unbeliebt sind. Vielleicht werden wir dann bald insgesamt weniger Einwohner*innen haben, was langfristig gesehen nur gut wäre. Erstmal müssten wir eine Durststrecke durchmachen, das ist eben so.
Dann aber leben nur noch Menschen (mit und ohne Migrationsgeschichte) hier, denen es gefällt.
P.S.: Ich habe kein Problem mit schlechtem Wetter und trockenem Humor. Ich kenne übrigens auch viele Menschen mit Migrationshintergrund, denen es so geht.
Ein Problem habe ich allerdings mit Deutschen – besonders – ohne Migrationsgeschichte, die ALLES, was Deutschland betrifft, schlecht machen.
“Vielleicht werden wir dann bald insgesamt weniger Einwohner*innen haben, was langfristig gesehen nur gut wäre.”
Dumm allerdings, wenn diese weniger gewordenen Einwohner auch noch überaltert sind – und sie dann später niemand pflegt oder ihre Rente finanziert.
Schräg ist es dann, beleidigt zu reagieren, wenn Studien aufzeigen, warum viele ausländische Menschen nicht gerne in Deutschland arbeiten und leben (was erklärt, dass jede Fachkräfte-Offensive scheitert). Wie wäre es mal mit ein bisschen weniger deutschem Dünkel – und etwas mehr Offenheit gegenüber vermeintlich Fremden? Dann klappt es vielleicht auch mit der Migration.
Die Diskussion hier ist bezeichnend: Migration wird mit sinkendem IQ verbunden, mit doofen Ausländern, die zu doof und zu faul sind, Deutsch zu lernen – statt mal zu fragen, ob es womöglich strukturelle Probleme im Verfahren gibt, die sich beseitigen ließen. Haben wir immer schon so gemacht, haben wir noch nie so gemacht: Mit dieser Devise wird Deutschland in der neuen Weltordnung nichts werden können – außer: ein Altenheim ohne Pflegekräfte.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ja, machen Sie uns (“Deutschland”) gern alle weiter schlecht, das hilft ganz bestimmt. Und differenzieren Sie auch bloß nicht, das wäre fatal, denn wir sind alle (“Deutschland”) ganz ganz schlimm.//
Das ist nicht beleidigt, sondern eine Rückmeldung zu Ihrer einseitigen Einordnung von “Fakten”.
Wir machen Deutschland schlecht? Kennt man eigentlich nur aus autoritären Systemen: Der Bote ist Schuld. Und Fakten, die nicht gefallen, sind dann keine mehr.
Gruselig.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Uns mit Kanadiern zu vergleichen ist absurd – das ist ein völlig anderer Mentalitätstyp.
Ich war in Kanada, und das Erste, womit man mich konfrontiert hat, war: „Hier musst du nicht einmal Englisch können, um normal leben zu können.“
Und die Erfahrung, die ich aus Kanada mitgenommen habe, begleitet mich bis heute – vom Friseur bis zum Arzt, niemand hat ein Problem damit, sich mit Händen und Füßen, mit Kreativität und Geduld zu verständigen.
Hier? Unvorstellbar.
Ich komm hier gut klar ohne Englisch. Muss wohl an Bayern liegen.
Dass man nicht unbedingt Englisch können muss stimmt. Zwar gilt für Einwanderer nach Kanada:
“Language proficiency is one of the most critical aspects of immigrating to Canada.!
Aber Alternativ zu Englisch könnte man auch den :
Test d’évaluation de français
nachweisen.
Ob das der Grund ist, dass Kanada im Expats-Ranking einen Rang vor Deutschland liegt, kann ich aber nicht beurteilen.
Die Menschen in Kanada leben ihr Leben in vollen Zügen – völlig unbeschwert von Politik, Rassismus, Religion oder Genderfragen.
Ein wundervolles Land.
Bis heute bedauern wir, dass wir nicht geblieben sind. Uns fehlte damals die Lebenserfahrung.
Schade.
Deutschland ähnelt immer mehr den USA.
Ganz so rosig scheint es auch in Kanada nicht zu sein.
Andererseits: was hält Sie hier, wenn es so furchtbar ist in D?
https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-report/kanada-2023
Selektive Wahrnehmung? Hatten Sie dort z.B. auch Kontakt zu Angehörigen der First Nations?
In wie vielen Sprachen kann man denn in Norwegen, Kanada oder Finnland den Führerschein machen? NOR und CAN stehen ja im Expats-Ranking nur knapp vor DE, FIN knapp dahinter.
Können wir die Führerscheinen nicht einfach so ausgeben, auf Antrag? Das würde uns bestimmt auch ganz dolle beliebt machen…
Man könnte die auch so als Gewinnspiel in Müslipackungen geben. Bei manchen Autofahrern hat wohl jeder das Gefühl, dass es das schon gibt
Totaler Boomer- und Presseerklärungs-take.
Wirklicher Grund:
– ständig bis in mittlerweile völlige Absurditäten gesteigerte Detailfragen
– überflüssiger Klimbim und Fallenstellerei in den Abbildungen
Grund:
1) An den mittlerweile absurd überteuerten Führerscheinen und jedem Fehlversuch verdienen die Fahrschulen fleissig mit
2) Geldschneiderei bis zum Geht-nicht-mehr: Anhänger extra, dies extra, das extra.
Ich gehe jede Wette ein, dass massenweise gute Autofahrer (oder sonstige Fahrer, mich auch eingeschlossen) eine aktuelle Führerscheinprüfung *nicht* ohne Vorbereitung bestehen würden.
Das Durchfallen, die exzessiv aufgeblähten “Zusatzmodule” für ganz normale Autovarianten usw. dienen nur einer Sache: Der Gewinnmaximierung der Fahrschulen.
Man schaue sich mal an, was ein stinknormaler Autoführerschein (mit dem man wie gesagt nicht mal jedes Auto fahren darf) mittlerweile insgesamt kostet…das hat schon “deutsche Brandschutzlobby”-Niveau.
Die Theorieprüfung gibt es meines Wissens in vielen verschiedenen Sprachen. Das Argument zieht also nicht.
Gerne das von uns oben gebrachte und verlinkte Zitat nochmal lesen:
“Nicht deutschsprachige Fahrschüler fallen öfter durch die theoretische Führerscheinprüfung. Grund: Unzureichende Lernmaterialien in nicht deutscher Sprache und eine Ausbildung, die nicht an die Bedürfnisse von Fremdsprachlern angepasst ist.”
Da helfen dann übersetzte Prüfungsfragen auch nicht viel.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
PS. Was heißt “Ausfädelungsstreifen” wohl auf Hocharabisch? Fun fact: Der Google-Übersetzer spuckt “sharayit alkhuyut” aus, was wiederum ins Deutsche übersetzt “Fadenband” heißt. Alles klar?
Dann muss man das eben wie Vokabeln lernen. Das geht den Menschen mit deutscher herkunftssprache ähnlich, weil/ wenn sie/ wie beschrieben, die Begriffe nicht kennen.
Und das Durchfallen durch die Theorieprüfung ist die Folge fehlenden Könnens/ Wissens. Das kann an der “fremden” Sprache liegen, an geringeren kognitiven Potenzial oder an unzureichender Vorbereitung, sprich Lernfaulheit. In allen Fällen muss man den Hintern hochbekommen, sich dransetzen und eben so lange büffeln, nachschlagen, üben, bis man besteht.
Unsere Eltern hätten uns was erzählt, wenn wir durch die Theorieprüfung gefallen wären. Vor allem hätten wir Zusatzkosten selbst bezahlt.
“Dann muss man das eben wie Vokabeln lernen.”
Ja, wenn denn klar wäre, welche Vokabeln genau.
Das ist ungefähr so wie in der Biologie – nehmen wir das Thema Genetik und Vererbung, ohne dass den Schülern zuvor grundlegende Begriffe wie Variabilität, Mutation oder Rekombination erklärt wurden.
Mit anderen Worten: Die Schüler müssen den Stoff lernen, ohne die grundlegenden Konzepte zu verstehen.
Und diese Begriffe? Tja, sollen sie doch selbst herausfinden, sich ihre eigenen Definitionen dazu ausgraben.
Das, was hier im Bildungssystem – und generell in diesem Land – passiert, ist ein Witz.
Ich habe nie einen Führerschein gemacht. Laut meines Sohnes gibt es 8000 Fragen, die kann man also nicht einfach nur auswendig lernen und hat auch diesbezüglich kein kognitives Problem. Theorieprüfung wiederholen kostet 20 Euro,so dramatisch also nicht. Die Fragen sind nicht nur Lernfragen , sondern auch Interpretation von Situationen. Auch hier kann man also nicht von Lernfaulheit reden. Diejenigen, die gerade die Prüfung machen, scheinen zudem vieles noch zu wissen, was ältere Fahrer längst vergessen haben. Wenn ich allein schon an die vielen Überholmanöver vor Kurven denke… Ich, als Fahrradfahrerin, höre den Laster von vorne kommen und gebe dem Auto hinter mir ein Zeichen mich jetzt nicht zu überholen. Auch bei einem Fahrradfahrer muss man bis zur Hälfte auf die andere Straßenseite rüber beim Überholen. Sind nicht wenige Unfälle, die ich mit meinem Handzeichen verhindert habe.
Moin.
1. Erste Regel sämtlicher Fremdsprachenunterrichte. Nimm niemals Google Übersetzer.
2. Meine Lerngruppe besteht zu 90% aus “Ausländern”. Dennoch haben bisher fünf die Prüfung sofort bestanden obwohl die Eltern kaum Deutsch sprechen und Zuhause nicht in Deutsch kommuniziert wurde.
Wieso? Weil meine SchülerInnen gelernt haben das Ausreden nicht zählen. Das haben sie seit der fünften Klasse permanent von mir gehört. Und nun man stelle sich vor sind es junge Erwachsene die in der Lage sind Verantwortung für sich selbst und ihr Handeln zu übernehmen. Menschen die wissen man muss lernen und manchmal muss man auch mehr lernen als Andere, auch wenn es ungerecht ist. Denn so ist das Leben. Und wenn man am Ball bleibt und nicht permanent nach Ausreden sucht dann klappt es auch mit den Zielen und Träumen.
Denn sind wir mal ehrlich. Der permanente “Schutz” durch Eltern macht doch die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen so unfähig.
Was ein “Ausfädelungsstreifen” sein soll, erschließt sich dem Fahrschüler sicherlich nicht etymologisch.
Aber die Fahrschulunterlagen erläutern ihre Fachbegriffe mit vielen Bildern und arbeiten mit Videos. Da sollte man die Zusammenhänge schon verstehen.
Und niemand fällt durch, nur weil er den Ausfädelungsstreifen nicht kennt; Fehler sind auch in der Theorieprüfung erlaubt!
Diese deutschen Wortungetüme sind doch “normal”. Sehen Sie sich mal Texte für die B1-Sprachprüfung an. Da wimmelt es nur so von “Bandwurmwörtern”. Müssen die Schüler auch lernen, um die Prüfung zu bestehen und eine Ausbildung beginnen zu dürfen.
“Diese deutschen Wortungetüme sind doch ‘normal’.”
Sprechen Sie so – oder schreiben Sie so? Wir nicht. Herzliche Grüße Die Redaktion
Genau das! Warum werden aber diese “Wortungetüme” und z. B.der Genitiv in bester Ausführung von Nicht-Muttersprachlern in Sprachprüfungen verlangt? (Meine Schüler mussten ganz fleißig üben: “wegen des Regens, wegen der Krankheit meines Kindes, …) Kein Durchschnitts-Deutsch-Muttersprachler redet und schreibt so (jedenfalls in meinem Kiez in Berlin), aber für die B1-Prüfung wird so etwas verlangt. Wie ich schon schrieb – schauen Sie sich mal die Arbeitshefte für B1 an und hören sich ein paar der geforderten Hörübungen nebst der Aufgaben dazu an! Dann wundert es niemanden mehr, dass so viele Migranten nicht bestehen und dann keine Ausbildung beginnen können. Es würden sicher auch einige Durchschnitts-Muttersprachler durchfallen, aber die werden zum Glück nicht geprüft!
“Genau das! Warum werden aber diese “Wortungetüme” und z. B.der Genitiv in bester Ausführung von Nicht-Muttersprachlern in Sprachprüfungen verlangt? ”
Um das Identität zu bewahren, was auch immer das heute und gestern bedeuten möge. Überflüssig, unnötig, aber sehr präsent.
Ein berechtigter Punkt auf jeden Fall und zeigt eine gewisse Inkonsistenz im Bildungssystem.
Warum werden Nicht-Muttersprachlern in Sprachprüfungen komplizierte Wortungetüme und ein perfekter Genitiv verlangt, während viele Muttersprachler selbst damit Schwierigkeiten haben und solche Strukturen in der Alltagssprache kaum verwenden? Sie können es meist nicht.
Unrealistisch und unnötig anspruchsvoll. Eine Sprache sollte lebendig sein und sich an der tatsächlichen Nutzung orientieren, statt ausschließlich an grammatikalischen Idealvorstellungen.
Ein gewisses Sprachniveau sollte natürlich gefordert werden, aber die Prüfungen sollten sich eher an der realen Sprachverwendung als an der Bürokratie-sprache orientieren.
All das brauchen die Kinder eigentlich gar nicht. Das, was wirklich zählt, ist das Lesen! Egal was – nur lesen.
Aber genau dafür gibt es in den Schulen keine Zeit mehr.
Literatur ist heute tot, es gibt sie nicht mehr an den Schulen – dabei war das Lesen früher der zentrale und wichtigste Bestandteil des Sprachlernens.
Heute dominiert die Sachlichkeit.
Die Schüler müssen alle möglichen sachlichen Formulierungen beherrschen, aber Literatur? Die müssen sie nicht mehr kennen.
Die Seele eines Romans und die Tiefe seiner Figuren – das alles wurde in die Vergessenheit gedrängt.
Und so landen wir am Ende wieder bei den Wortungetümen aka Behördensprache.
Ewige, trockene und lange Diskussionen, die am Ende ins Nichts führen.
Ich stimme Ihnen weitestgehend zu, nur nicht beim “nur Lesen können ist wichtig”, denn auch (zu)hören können und andere verstehen sind sehr wichtig!
Mein Kind liest täglich seit Jahren Spiegel, Focus und SD – so wird es in der Schule verlangt. Natürlich bin ich traurig. In dem Alter habe ich Kafka, Tolstoi und Hesse gelesen.
Bücher kann man auch außerhalb von Schule lesen! 🙂 Das ist nicht verboten und macht eigentlich auch mehr Spaß, da man dann nach eigenem Gusto interpretieren kann.
Und der Zweck ist? Die Prüfung zu bestehen? Hervorragend.
Nö, der Zweck ist,mMn., bei der Sprachprüfung und bei der Führerscheinprüfung mittlerweile wohl, sich die zahlenden Kunden zu erhalten. Man kann doppelt daran verdienen, wenn viele durchfallen und es sichert Arbeitsplätze.
Ich frage mich nur, warum hier wegen der Durchfallquote bei der Führerscheinprüfung so viel Aufregung herrscht, aber man sich nicht mal die Durchfallquote bei(z. T. hoch motivierten) DaZ-Schülern ansieht. Die ist nach dem, was ich so höre, ähnlich hoch. Und die Motivation der Sprachschüler hängt auch sehr stark von der Sinnhaftigkeit des Lehrstoffes ab, der sich nicht einmal mir immer erschließt. (allerdings kann ich das nur für die Materialien meiner Nachhilfeschüler und aus meiner subjektiven Sicht beurteilen).
Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung
Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung
Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz
Wirklich? Unbedingt können?
Für viele Deutsche selbst schwer zu lesen, zu schreiben oder zu verstehen und vor allem unnötig.
In der Praxis nutzen Deutsche solche Wörter seeehr selten. Oft werden sie abgekürzt oder umschrieben. Also ja, selbst Muttersprachler kämpfen mit diesen Wortmonstern!
Sehe ich auch so! Deshalb stand das Wörtchen “normal” auch in Anführungszeichen. Ich hätte wohl meinen Kommentar zur Sicherheit als Ironie kennzeichnen müssen 🙂
Aber doch nicht in der Theorieprüfung zum Führerschein!
Es ist traurig, dass Afrika, die Wiege der Menschheit, so stark marginalisiert und systematisch vernachlässigt wird.
Dies führt dazu, dass künstlich geschaffene nationalistische Identitäten gepflegt werden – etwas, das in Zeiten der Digitalisierung und Globalisierung immer überflüssiger wird.
Die Menschen sollten sich auf das Gemeinwohl konzentrieren, auf das, was für alle von Nutzen ist, und nicht darauf, einer kleinen Minderheit zu ermöglichen, ihre künstlich geschaffenen Merkmale um jeden Preis zu bewahren.
Es ist traurig und beschämend, welche Aussagen man immer wieder in einem Lehrerforum lesen kann.
Lehrer sollten das Rückgrat der Bildung für die junge Generation sein – und das völlig unabhängig davon, woher diese jungen Menschen kommen.
Stellt sich die Frage, ob “sich schwarz ärgern” jetzt schon wie Blackfacing ein Zeichen von Alltagsrassismus ist.
Hier auch nochmals: Die bekannten Testbögen sind zum Auswendiglernen! Diese gibt seit mindestens 10 Jahren in diversen Sprachen.
Es gibt Fahrschüler in den Prüfungen, die die Theorieprüfung innerhalb weniger Minuten bestehen. Sie benötigen etwa 10sek pro Fragestellung. Wie kommt das? Sicherlich nicht, weil sie sich jede Fragestellung durchlesen. Sie kennen den Inhalt und die Antwort bereits.
Im Focus gab es eine Veröffentlichung dazu, die in die oben genannte Richtung geht und zu dem in den Bereich fehlende Fähigkeiten den Alltag zu bewältigen. (https://www.focus.de/auto/ratgeber/kosten/neue-zahlen-des-tuev-psychologe-erklaert-warum-junge-menschen-zu-bloed-zum-autofahren-sind_id_259760526.html) Ist die Originaltitulierung der Veröffentlichung.
Auch die Tagesschau hat darüber etwas online stehen: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/fuehrerschein-durchfallquote-fahrschule-100.html
Wir hatten hier auch gerade das Drama mit der theoretischen Prüfung…(und nein liebe Tulpe, meiner Fräulein Tochter mangelt es ganz und gar am fehlenden IQ)….
Sie hat mit dieser App gelernt, hatte bei jeder dieser Testsituationen null Fehlerpunkte….war sich total sicher und dann…Zack….durchgefallen….
Wir haben überlegt, woran es liegt….und kamen zum Schluss, dass diese App etwa 1200 Fragen enthält und wie bei Phase 6 kommen die Fragen zufällig, einige oft, einige seltener. Wenn man Fragen richtig beantwortet, kommen sie seltener, aber immer noch zufällig. Das führt dann dazu, dass einige (viele) Fragen eher selten kommen und man einiges auch wieder vergessen hat, wenn eine Frage lange nicht gekommen ist….besonders doof, wenn es sich um Abstandfragen handelt….das könnte also ein Grund sein, wenn solche Fragen dann in der Prüfung anstehen.
Dann gibt es auch Fragen nach Umständen, die ein Fahrschüler noch nicht erlebt hat….z.B. eine Vorfahrtsfrage mit grünen Abbiegepfeil, den Z.B. unsere Tochter nur in der vagen Theorie schon einmal gesehen hat (den gibt es hier nämlich nirgendwo…)…..tja, und so sammelt man dann Fehlerpunkte….mmmhhhhh…..
Ich bin versucht zu sagen, früher sei das einfacher gewesen. In dem Sinne, dass ich einen analogen Packen mit allen Fragen hatte und diese systematisch durchgearbeitet habe. Dann gezielt die Lücken gelernt und noch einmal durch.
So wie mit Vokabeln.
Ganz im Ernst: Kann man diese App nicht so einstellen, dass die Fragen nicht zufällig ausgesucht werden, bzw. meinetwegen auch zufällig, aber dass die richtig beantworten Fragen dann aus dem Pool rausfallen? Man sollte meinen, dass das im digitalisierten Zeitalter möglich sein sollte.
Guter Hinweis, ich werde darauf achten/hinweisen, wenn es bei uns soweit sein sollte
Ja, wir hatten damals einen Packen Fragebögen, haben die immer wieder ausgefüllt und irgendwann konnte man alle Fragen…ich fand das auch recht übersichtlich….
Heute sind es 1200 Fragen, Z.T. Mit kleinen Filmsequenzen….ich persönlich finde das schwerer…
Leider kann man an der App gar nichts einstellen….(das war auch meine erste Frage an meine Tochter), man kann auch keine Fragen bevorzugen oder zurückstellen….ist nicht so komfortabel….
Vielleicht gibt es ja auch andere Apps, die da besser sind….
Unsere hieß Fahrschulcard….
In der Tat war das früher einfacher. Aber der Straßenverkehr war früher ebenfalls einfacher. Heute ist er derart komplex, gleiches gilt für die Fahrzeigtechnik. Wer sich das nicht draufschaffen kann, gehört nicht in ein Auto.
Aber am Ende zählt, wie gut jemand FAHREN kann. Für Theoretiker sehe ich da keinen Vorteil.
Fahrzeugtechnik (Motorentypen usw.) wird in der Fahrschule nicht behandelt.
Der Straßenverkehr war einfacher?
Wooooot?
Die Technik komplexer?
Doppel-wooooot?
Bei den ganz neuen Automodellen können Sie literally das Lenkrad minutenlang loslassen und das Gehirn quasi zu 99% deaktivieren…Tiowinkelwarner, Abstandshalter, Geschwindigkeitsautomatik…
Und was soll denn am Verkehr *an sich* komplexer geworden sein?
Mehr Staus eventuell…dürfte wohl kaum die Challenge sein, im Schritt vorwärts zu rollen..
“Und was soll denn am Verkehr *an sich* komplexer geworden sein?” – Mehr Verkehrsteilnehmer, und mehr kreatives Verhalten von immer mehr Verkehrsteilnehmern – meine Fahrschulausbildung fand z.B. in einem Teil Deutschlands statt, wo jede (!) Fahrstunde damit begann, erst mal in den nächsten Ort zu fahren: Da gab es wenigstens eine Ampel.
Allein die Legalisierung von Cannabis hat wieder zu einem ganzen Schwung neuer Fragen gesorgt.
Ich habe mir vor einiger Zeit mal erklären lassen, wie die App arbeitet. Man muss die Prüfungsfragen von “Rot” über “Gelb” nach “Grün” schaufeln, sogar abgestuft: Wer alle Fragen einmal richtig beantwortet hat, steht auf “Gelb”, “Grün” bekommt man, wenn man genügend Prüfungssimulationen bestanden hat.
Eigentlich eine geniale Sache, aber sie hat den Haken, dass man selbständig drangehen muss. Manche schaffen es sehr schnell und gehen dann mit gutem Basiswissen in die Prüfung, andere ziehen es in die Länge. Aber jeder kann lernen, so lange er will, bis er sicher ist.
Lassen Sie sich so eine App mal von einem aktuellen Fahrschüler zeigen.
Nicht die App ist das Problem, sondern die auf 555% hochgedrehte Tüv-Ordnungsamt-Schland-Logik.
Das Durchfallen und die mittlerweile absurden Gesamtkosten sind Teil des Geschäftsmodells.
Deshalb gibt es jetzt ja auch den Hundeführerschein! Hatte man früher schon mal einen Wuffi, danach aber einige Jahre keinen, kann man zum Glück wieder zum Führerschein machen beordert werden. Unter dem Deckmäntelchen “Tierwohl” und ohne Vorbereitungsmaterial spült das ordentlich Geld in die Kasse, weil Indra mit Cocker Spaniel sich nicht mit Kampfhunden auskennt und Frau Rupp ohne Autoführerschein nicht weiß, was man mit Hunden im Auto beachten muss. Jeder Versuch 70 Euro. Dann Hausbesuch, leider ist mein Cocki einfach zu lieb, da war nicht mehr als einmal 70 rauszuholen. Aber immerhin im Ergebnis 210 Euro. Lohnt!
Ich denke da hilft es genau zu reflektieren bei welcher Art von Fragen die meisten Fehler passiert sind. Ich habe auch schon seit über 40 Jahren meinen Führerschein, mache mir aber ab und zu mal den Spass daraus ohne Vorbereitung solche Online-Tests durchzuführen. Die meisten Probleme bestehen dabei in Gewichts- und Abstandsfragen, die relevant sind, wenn man bestimmte Fahrzeuge fahren möchte (z.B. Wohnwagengespanne usw.). Bei den übrigen Fragen hilft die Erfahrung und das logische Nachvollziehen, um die richtigen Antworten zu treffen. Und dann gibt es ja die Spitzfindigkeiten: Beispiel Geschwindigkeitsbeschränkung für eine bestimmte Strecke (z.B. 200 Meter): Manchmal steht am Ende der Strecke ein Auflösungszeichen und manchmal nichts. Und bei solchen Sachen wundert man sich manchmal, was dann als richtige Antwort bzw. Verhalten erwartet wird. Bemerkenswert fand ich beispielsweise als mich jemand mal mitgenommen hat, wo auf der Landstrasse Tempo 70 war, die Strasse dann in eine andere Landstrasse mündete und er bei einer vorherigen Fahrt dann auf 100 KM/h beschleunigt hatte und dann die Blitze ihn bei erlaubten 70 KM/h fotografiert hatte. Ich wäre als ich mit ihm mitgefahren bin auch nicht unbedingt darauf gekommen, dass die 70 KM/h dort weitergelten…
Was ich sagen will und gerade wenn Ihnen eine Trainingsapp immer nur die gleiche Art von Fragen auswirft: Dann kennt man eben nur diesen Bereich und ist u.U. blank, wenn dann haufenweise Fragen aus anderen Bereichen kommen. Beim nächsten Mal schafft Sie es bestimmt, wenn sie hier noch mal konkret nacharbeitet.
Sie hat inzwischen bestanden….alles gut also….aber es war trotzdem eine wirklich anstrengende und sehr ungewisse Zeit….und es nagte sofort an ihrem Selbstbewusstsein, weil sie sich plötzlich für zu dumm hielt….
Zugegeben, ich bin Ende der 90er auch einmal durch die Theorieprüfung gefallen. Der Grund war simpel: Zu wenig gelernt. Beim ersten Anlauf hatte ich 10 Fehlerpunkte (9 hätte man seinerzeit haben dürfen), beim zweiten dann null.
Dass sich die Zahl der Durchfaller massiv erhöht hat, korrespondiert wohl mit den Meldungen über sinkende Leistungen in der Schule. Wenn ich in Klasse 9 noch keine Texte verstehe, keine Lernbereitschaft zeige und privat jeglicher Form von Bildung außerhalb der sozialen Medien aus dem Weg gehe, dann wundert es mich nicht, dass die Fragen bei der Führerscheinprüfung einfach nicht mehr verstanden werden. Aber ich finds gut, vielleicht lernen so einige, dass es nicht reicht, die Schuld bei den Fahrschulen zu suchen, sondern vielleicht mal bei sich selbst und dem eigenen Engagement. Am Leistungsabfall von Schülern haben ja immer die anderen Schuld: System, Lehrkräfte, Noten…
Hoffentlich kommt niemand auf die Idee, Gemeinschaftsfahrschulen gründen zu wollen oder das Niveau zu senken… (Ironie)
Dass ich Ihnen mal zustimmen würde….
Passt ja wieder richtig in Ihr Weltbild. Würde sagen, es ist eher so, wie Fräulein Rottenmeier sagt. Mein Sohn hat heute bestanden, auch zweiter Versuch. Zu wenig gelernt stimmt nicht, denn er hat den Termin gewählt, nachdem er Zuhause zehn Mal mit Null Fehler bestanden hatte. Aber dann kam beim ersten Versuch eine Reihe sehr blöder Fragen.
Ich bezweifle auch, dass es diejenigen mit der Schulunlust sind, die auch beim Führerschein zu bequem sind. Glaube eher, dass das viel eher deren Ding ist und sie da mehr Sinn drin sehen. Also möglich, dass der Schulfaule das sofort drauf hat, praktisch erst recht, und der Hippie mit Cordhose, Nickelbrille und Amphibienschutzehrenamt nicht so schnell.
Aus der ehem. Oberschulklasse meines Sohnes sind zum Beispiel auch Störer, die jetzt ganz gewissenhaft ihre Berufsausbildung machen, beim Kfz. Die sind einfach mehr für Praxis, als für Schulbücher, Theorie und Pädagogenphilosophie.
Mag sein. Aber beim Autofahren ist es mit Praxis alleine eben nicht getan. Ich muss schon wissen, was die Verkehrsschilder bedeuten oder wie sich mein Auto in Sachen Bremsweg verhält, wenn ich mit hoher Geschwindigkeit fahre. Selbes gilt für viele Berufe. Theorie und Praxis gehen oft Hand in Hand – je nach Job mit unterschiedlicher Gewichtung.
Hoffentlich kommt niemand auf die Idee, Gemeinschaftsfahrschulen gründen zu wollen oder das Niveau zu senken… (Ironie)
Das ist ja gerade der Witz! Die Fahrschulen sind Gemeinschaftsschulen.
Man sieht, was dabei rauskommt.
Eigentlich sind es eher Privatschulen, denn man zahlt ja Geld dafür. Unterschiedliche Niveaustufen gibt es auch nicht und der Unterricht ist meines Wissens eher frontal. Nur das selbstorganisierte Lernen und die Entscheidung, wann genau man die Prüfung schreiben möchte, sind wohl gleich. Oh ja – und die Verbalbeurteilung am Ende: “Bestanden” oder “Durchgefallen”.
Soviel Praxis, wie in der Fahrschule, hätte ich in der Regelschule auch gern, aber da kommt nur Waldorf und Montessori ran.
Der Erwerb (Pauken) von Faktenwissen und konkreten Sachkenntnissen soll ja auch auch im schulischen Kontext den SuS nicht mehr zugemutet werden. Von der Forderung einer exakten und vollständigen Reproduktion desselben sowie der kausalen Verknüpfung und situationsgerechten Anwendung fachlicher Inhalte ganz zu schweigen.
Und schon bin ich wieder bei Diplom-Psychologe Florian Becker, Autor und Professor an der Technischen Universität Rosenheim:
“Die theoretische Prüfung sei reines Fleißlernen. Das Wissen müsse immer wieder wiederholt werden, bis es sitzt. Daran führe kein Weg vorbei – ähnlich wie im Schulsystem.
Fahrschüler seien es nicht gewohnt, sich Mühe für etwas zu geben. Entsprechend ist das Scheitern vorprogrammiert, solange nicht auch dort die Anforderungen nach unten geschraubt werden. „Mit dem Low-Performer-Mindset kann man sich zunehmend durch das Schulsystem schlängeln. Schwer umzuschalten, wenn es dann auf einmal härtere Standards gibt.“
Also um “Durchfallern” und “ignoranten Abprallern” vorzubeugen, einfach von den Schulen lernen und die Anforderungen und fachlichen Standards weiter und weiter herunterschrauben oder die KI zu theoretischen Prüfung zulassen.
Läuft doch!
Aus ähnlichen Gründen beklagen Betriebe mangelnde Ausbildungsfähigkeit von Schulabgängern, Universitäten beklagen mangelnde Studierfähigkeit von Abiturienten. Sowas kommt halt von sowas…
Immer wenn ich Ihre Kommentare lese, frage ich mich, was Sie von Ihren Schülern halten…..eigentlich nix….das macht mich jedes Mal total betroffen.
Sie verlangen, Ihre Schüler liefern nicht, Sie suchen die Schuld bei den Schülern, niemals bei sich. Da finde ich unglaublich bedauerlich, denn m.M.n. muss man sich als Lehrer auch mal selber reflektieren und nicht alles Ungemach auf die Schüler abladen….
So auch hier: Der Fahrschüler fällt durch die Prüfung und sofort ist der Schüler Schuld, der nicht genug gelernt, der nicht mehr fähig ist, der sowieso nur prokastinieren will, der eben es einfach nicht mehr bringt….. es kann gar keine andere Ursachen haben und andere Fahrschulen oder verdichteter Verkehr oder hunderte neue Regeln sind über jeden Zweifel sowieso erhaben….
Wie gesagt, es macht mich echt betroffen, wie Sie und andere sich über aktuelle Schüler äußern….total empathielos, extrem fachfokussiert und auch rückwärtsgewandt….und völlig unreflektiert dem eigenen Unterricht gegenüber….
Sehe ich genauso
Und eine gute Einstellung als SL
Die Wahrheit befindet sich wahrscheinlich – wie so oft – in der Mitte, wobei es bei der theoretischen Fahrschulprüfung tatsächlich um reines Auswendiglernen geht. Wahrscheinlich würde man sie sogar bestehen, ohne je eine theoretische Fahrstunde besucht zu haben. Im Straßenverkehr muss jeder Autofahrer nunmal die Regeln kennen. Und ganz ehrlich: Lieber lässt man solche Leute durchfallen, als dass man ihnen den Führerschein auf dem Silbertablett serviert.
Ihre Einlassungen gegenüber “Katze” finde ich anmaßend, da Sie wiederum nur die Fehler der Lehrkraft in den Vordergrund stellen. Alle sind schuld, nur nicht der Schüler. Und wenn er nicht von selbst lernt, muss die Lehrkraft schauen, wie sie den Stoff dennoch an ihn rangetragen bekommt. Das ist pures Wunschdenken und entlässt den Schüler aus seiner Verantwortung für sich selbst, so nach dem Motto: “Ist der Berg für den Wanderer zu hoch, muss der Berg eben kleiner werden.”
Es gibt den schönen Spruch: “Ein Pferd springt nur so hoch wie es muss…” – übersetzt: “Der Mensch eignet sich nur das an wass man ihm vermittelt und was man selber als wichtig erachtet. Das geht schon bei einem kleinen Kind auf dem Spielplatz los- wieviele Elernteile stehen neben dem Klettergerüst und sichern jede Bewegung ab, damit das Kind auch ja nicht fällt und sich wehtut. Dann lernt das Kind, das jemand auf einen aufpasst und wird nicht selber sich ausprobieren. Und wenn dann doch mal keiner da ist und vor einer Situation steht, dann gehen die Probleme los. Ich vermute das das die Punkte sind, die Sie hier ansprechen dass immer der Schüler schuld ist usw. Woher soll ein Kind lernen Verantwortung zu übernehmen wenn die Eltern alles vorab absichern? Aber das war schon vor Jahren so, als ich z.B. während meiner Studienzeit die halbjährliche Rückmeldung beim Immatrikualtionsamt hatte und es voller war und mindestens zehn Leute vor mir in der Schlange nicht alle erforderlichen Unterlagen dabeihatten. Da fragt man sich aus wie soetwas kommt. Es wäre schön bei den Schülern die Selbstständigkeit zu fördern, wie es noch vor 40 Jahren gefordert wurde. Dann wären einige Probleme nicht so stark vorhanden.
Ich bin kein Fahrlehrer, meine Schüler sind keine Fahrschüler, keine Fahranfänger oder Lernanfänger.
Wer sollte fachfokussiert argumentieren und agieren, wenn nicht die Lehrkräfte einer gymnasialen Oberstufe. In meinen Fächern (Biologie, Biochemie, Biotechnologie und Chemie) erwerben SuS Studierfähigkeit durch fundierte, strukturierte Sachkenntnisse und gefestigte fachliche Fertigkeiten, die Fähigkeit zu logisch-abstraktem Denken und kausalem Schlussfolgern. Alle SuS, welche sich leistungs- und anstrengungsbereit diesen hohen Forderungen (kontinuierliche Lernarbeit) stellen, verdienen meine höchste Wertschätzung und können sich meiner Unterstützung auch bei Lernschwierigkeiten sicher sein.
Mit dem “Low-Performer-Mindset” kann man sich bei mir nur schwer durch den Fachunterricht schlängeln und zu inflationierten Bestnoten gelangen. Das ist gut so und wird auch so bleiben. Dies hat jedoch absolut nichts mit totaler Empathielosigkeit zu tun. Diese Ihre Einlassungen gegenüber meiner finde ich ebenso anmaßend wie @ Rüdiger Vehrenkamp (Danke!).
Sollte “rückwärtsgewandt” das Erhalten eines hohen fachlichen Niveaus implizieren, dann bin ich und sind viele meiner MINT-Kollegen gern rückwärtsgewandt.
Wären wir unserem eigenen Unterricht gegenüber völlig unreflektiert, dann wären uns der Niveauverlust im Bereich der fachlichen Qualität und das (unzähligen sinnfreien bildungsideologischen Reformen geschuldete) “Ausschleichen des Leistungs- und Wettbewerbsgedankens aus unseren Gymnasien” ziemlich egal.
Weniger Aufwand, weniger Stress (u.a. mit Eltern), Friede, Freude, Eierkuchen mit inflationierten Bestnoten (zur Freude mancher SL???) und verschenkten Abschlüssen. Wirtschaft und Wissenschaft in unserem Land werden es uns danken (Ironie).
So aber erleben wir täglich, dass Lehrpläne immer mehr zu Leerplänen mutieren und wir unsere SuS nicht mehr adäquat fordern und fördern (dürfen) sowie unsere Ansprüche an die kognitiven und sozialen Kompetenzen (z.B. Anstrengungsbereitschaft und Frustrationstoleranz) der Jugendlichen immer weiter herunterschrauben sollen.
Wer liefert, wie bestellt wird, muss sich dann vielleicht nicht als empathieloser, rückwärtsgewandter Fachidiot einordnen lassen.
Volle Zustimmung!
Gähn! Das es mit der Jugend bergab geht, erzählen Erwachsene schon seit ein paar tausend Jahren. Und jede Generation behauptet:”Diesmal stimmt es aber wirklich!”
Sie können ja mal mehr von Ihren positiven Erfahrungen mit Schülern oder sonstwem im Bereich Schule berichten, dann kommt das anders rüber.
In der Schule stelle ich fest, dass es heute “out” ist, Grundlagen und Fakten auch mal auswendig zu lernen, um damit vernünftig zu arbeiten. Da wird lieber rumgeraten (im Unterricht) oder irgendetwas Zusammenhangloses in den Lückentext (egal ob digital oder analog…) geschrieben. Gewisse Dinge wie Formeln, Grundsätze, Vokabeln, unregelmäßige Verbformen etc. müssen aber trotz aller Kompetenzorientierung auswendig gelernt werden und das fällt meinem Eindruck nach vielen heute viel schwerer. Warum? Ich kann nur mutmaßen; vielleicht die Annahme, dass es in Zeiten von Kompetenzorientierung nicht mehr so notwendig erscheint oder von manchen Experten als “überflüssig” bezeichnet wird, man kann ja heute alles im Internet nachschlagen usw., weil das Handy und social media zu sehr ablenkt, dass man weder genug Zeit fürs Lernen noch fürs Wiederholen oder auch die Kapazität im Kopf nicht mehr hat, wenn man sich ständig berieseln lässt auf Tik Tok & co. mit Inhalten, die jetzt nicht sonderlich fordernd sind (Stichwort brainrot). Das wäre eine naheliegende Erklärung, dass das simple Auswendiglernen von Verkehrsregeln für viele heute eine schwierige Sache ist.
Ganz schön verstaubt hier (hust). Lauter alte Leute, die ihr Weltbild über die Jugend von heute bestätigt sehen müssen. Warum kriegen es jüngere besser als ältere hin? Artikel gelesen? Passt doch nicht zusammen, oder?
Hüstl, hüstl, aber dabei ist so mancher alte, verstaubte Leut hier doch rein berufsmäßig ziemlich nahe dran an der Jugend. Und sitzt nicht immerzu im hintersten Kämmerlein und kultiviert sein Weltbild, dass er sich vor Jahrzehnten zusammengebastelt habt.
Dass Jüngere generell einfacher etwas Neues lernen können, ist jetzt nicht sooooo überraschend. Ich weiß genau, dass ich beim Erlernen einer neuen Fremdsprache um Längen von zwölfjährigen Schülern geschlagen würde. Das könnte ich kaum durch strukturiertes Lernen und Anstrengungsbereitschaft kompensieren.
Vielleicht zu nah um objektiv sein zu können? Lehrer sind ja auch nah an Eltern und Eltern nah an Lehrern. Schüler sind auch nah an Lehrern. Müsste also lauter objektive Urteile ergeben.
PS, ich arbeite auch seit über 20 Jahren mit Kindern.
Den zweiten Absatz halte ich für ein Gerücht! Das gilt für die Lernfähigkeit sehr viel jüngerer Kinder. Was ein Baby/Kleinkind lernt, da kämen Sie nicht mit.
Bei Jugendlichen ist ab 12/13 Jahren alles fertig vernetzt im Hirn und die müssen mit dem klar kommen, was sie haben.
Ein Instrument kann ich zB einem Erwachsenen schneller beibringen, als einem Kind, weil der Erwachsene aufgrund seines Entwicklungsstandes das Ganze ganzheitlich besser begreift.
Habe mir übrigens viele Instrumente erst im Erwachsenen Alter beigebracht, nur Flöte mit acht und Gitarre mit fünfzehn. Rest erst später. Gerade Musiker entwickeln sich besonders mit zunehmendem Alter (siehe Jazz) .
Im Bereich Führerschein dürfte Reife auch von Vorteil sein.
Und auswendig lernen ist auch Strategie,die wiederum auf Erfahrung beruht. Mir fällt das beim Theater sehr leicht, ich übe quasi kaum meinen Text. Ist alles Strategie, muss man sich bildlich vorstellen, den Text mit zB Gesten und Bewegung verknüpfen. Nichts davon ist gelernt, sondern hat sich aus Erfahrung entwickelt, die den Jüngeren noch fehlt.
Also nö, die Ausrede zieht nicht.
These: Die Kinder lernen vielleicht noch in der Grundschule das Fahrradfahren (inkl. Verkehrsregeln), jedoch fahren sie dannach über Jahre kein Fahrrad mehr.
Die Verkehrsordnung muss nach der These komplett neu gelernt werden, was wohl deutlich schwieriger ist, als wenn man auf Grundwissen zurückgreifen könnte.
Hatten das Problem auch beim Töchterlein. Theorieunterricht bestand aus 50 Prozent Anekdoten des Fahrlehrers, vom Rest kam nicht viel rüber (bei beiden Kindern und ehrlich, das war auch bei mir in den 90 ern schon so…). Mit App lernen war ‘Daddelmodus’ für unsere Tochter, da blieb nichts hängen. Bei Probetests x-Mal bestanden, in der Prüfung aber durchgefallen und das 2 mal. Schließlich haben wir die Fragen alle auf Papierbögen gekauft, foliert (zur Mehrfachnutzung) und sie hat damit gelernt. Fehler wurden dann gemeinsam besprochen, warum das nun so ist – und dabei musste oft gegoogelt oder das Buch durchforstet werden! Denn von uns kennt auch keiner die ‘ Vorteile von Leichtlauföl’ oder ähnlichen Kram… Bei so manchen Fragen heutzutage klatscht man sich echt ans Hirn. Die halbe erwachsene, seit Jahrzehnten autofahrende Verwandtschaft hat als Challenge versucht, auf Anhieb eine theoretische Prüfung zu bestehen – ALLE sind gnadenlos durchgefallen, die meisten mit über 20 Fehlerpunkten… Sohnemann war dann 2 Jahre später schlauer und wollte gleich zusätzlich zur App die guten alten Papierbögen und Fehler durchsprechen und hat dann beim ersten Versuch fehlerfrei bestanden…
Stigmatisierung durch Scheitern und mentale Belastung der Kandidaten, Durchfallen gar noch – ganz klar ein Fall für die GEW!