HANNOVER. Gefährdet der diesjährige Abitur-Zeitrahmen die Gesundheit der Lehrkräfte? Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) berichtet, fürchten Lehrer:innen in Niedersachsen eine enorm stressige Zeit mit Folgen für ihre Gesundheit – aber auch die Korrekturen. Ihre Bedenken haben sie dem Kultusministerium per Gefährdungsanzeigen übermittelt. Zurecht?

Gerade einmal 18 Werktage bleibt laut NDR niedersächsischen Englisch-Lehrkräften in diesem Jahr, um die schriftlichen Abiturprüfungen ihrer Schüler:innen zu kontrollieren. In diesem Zeitraum muss neben der Erstkorrektur auch die Zweitkorrektur erfolgen sowie die Fachprüfungsleitung die Arbeiten durchsehen. Das reiche nicht aus, schreibt ein Braunschweiger Gymnasium in seiner Gefährdungsanzeige – selbst mit der Möglichkeit, Korrekturtage zu erhalten. An diesen können sich Lehrkräfte vollständig den Abiturprüfungen widmen, ohne ihrer eigentlichen Unterrichtsverpflichtung nachkommen zu müssen. Trotzdem bestehe die Gefahr, die Arbeitszeitbegrenzung zu überschreiten. Hinzu kommt, so mahnt das Gymnasium: Die kurzen Fristen gefährdeten auch die Qualität der Korrektur.
GEW erhebt Mehraufwand
Die Lehrkräfte in Niedersachsen sind mit ihren Sorgen nicht allein. „Die Abiturprüfungen werden auch in diesem Jahr zu sehr hohen Belastungen führen, die weit über das zumutbare Maß hinausgehen“, warnte zuletzt Thilo Hartmann, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Hessen. Auf diese „enormen Belastungen“ weist die GEW Hessen bereits seit vier Jahren hin (News4teachers berichtete). Dafür erhebt die Gewerkschaft im Zuge einer Umfrage unter Lehrkräften jedes Jahr den Mehraufwand, der durch die Korrektur von Abschlussprüfungen entsteht. Dabei erfasst die Umfrage neben der Belastung durch das Abitur auch den Mehraufwand, den Abschlussprüfungen für den Haupt- und Realschulabschluss sowie für verschiedene Abschlüsse an berufsbildenden Schulen verursachen.
Im vergangenen Jahr beteiligten sich über 2.200 Lehrer:innen an der GEW-Befragung. Demnach arbeitet eine vollbeschäftigte Lehrkraft, die Abiturprüfungen kontrollieren muss, während einer dreiwöchigen Korrekturzeit zusätzlich rund 42 Stunden. Rund 42,5 Stunden sind es bei Teilzeitlehrkräften mit einer maximal 75 Prozent-Stelle. Bei einem Stellenumfang von bis zu 50 Prozent liegt die zusätzliche Arbeitszeit bei gut 32 Stunden. „Bezogen auf den Stellenumfang steigt damit die Zusatzbelastung durch die Abiturprüfung: Je geringer der Stellenumfang, desto höher ist die relative Belastung durch die Abiturprüfungen“, resümiert die Gewerkschaft.
Forderung nach verbindlichen Korrekturtagen
Der Forderung der GEW nach mehr Entlastung der Lehrkräfte während der Korrekturzeit begegnete das hessische Bildungsministerium nüchtern: Es verwies auf bereits bestehende Optionen, die Belastung der betroffenen Lehrer:innen zu verringen. Demnach können Schulleitungen Lehrkräfte, die im schriftlichen Abitur die Aufgabe von Prüfer:innen übernehmen, im Rahmen der Korrekturphase
- vom Vertretungsunterricht sowie auf Antrag von bestimmten außerunterrichtlichen Aufgaben wie Konferenzen befreien, und
- unter Berücksichtigung der unterrichtsorganisatorischen Situation vor Ort sowie der dienstlichen und persönlichen Verhältnisse der Lehrkräfte Korrekturtage genehmigen.
Der Bildungsgewerkschaft GEW ist das nicht genug. Sie fordert verbindliche Korrekturtage „nach dem Vorbild Niedersachsens“. Allerdings – so lassen die aktuellen Gefährdungsanzeigen vermuten – viel besser läuft es dort in diesem Jahr auch nicht. News4teachers
Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers heiß diskutiert (Auszug):
Schon alleine rein rechnerisch werden alle Arbeitszeitgrenzen überschritten. 41-Stundenwoche – maximal 6 Stunden durch den entfallenden Abiturkurs macht 35 Stunden pro Woche. Zusätzlich müssen in 3 Wochen noch ca. 60 Korrekturstunden abgeleitet werden. Macht pro Woche in dieser Phase also 55 Stunden.
Schrecklich, klar – aber wir sitzen doch alle im selben Boot: die Schüler mit überladenem Lehrplan und wir Erwachsene mit einem völlig überfüllten Arbeitstag – ganz egal welche Branche.
8–9 Stunden Arbeitszeit? Kann man sich glatt abschminken – das gibt’s heute kaum noch.
Familie? Mehr als ein Kind? Da kann man froh sein, wenn sich überhaupt noch jemand einen normalen Tagesablauf leisten kann und natürlich entsprechendes Geld dafür – und dabei auch noch ein bisschen Spaß hat.
Die kapitalistische Gesellschaften sind nicht kinderfreundlich. Nur die ohne Kinder können sich einen stressfreien Alltag leisten. Wir – die mit Kindern zu tun haben – sollen das wohl einfach vergessen. So ist es eben.
Aber, so haben wir selbst gewählt. 🙂
Mit dem Unterschied, dass die Mehrarbeit durch Korrekturen NICHT bezahlt wird.
In meinem Verwandten- und Bekanntenkreis sind 8 bis 9 Stunden Arbeitstage tatsächlich eine Seltenheit, die meisten arbeiten zwischen 5 und 7!
Ob ein Leben mit oder ohne Kinder kann man sich selbst raussuchen, also bitte kein Gejammer!
Und übrigens: Jede Medaille hat zwei Seiten!
So einfach ist es nicht.
Und leider wird es auch in anderen Branchen oft nicht wirklich fair bezahlt.
Man muss abliefern.
Nach der Vertragsunterzeichnung steht zwar ein vereinbartes Jahresgehalt fest aber was dich dann wirklich erwartet, wenn du an den Projekten arbeitest, bleibt oft völlig unklar. In der Praxis läuft es sehr häufig darauf hinaus:
Wenn du deinen Job behalten willst, musst du das Projekt bis zur Deadline fertig bekommen.
Wenn nicht, dann droht erst der eine Chef – obwohl du selbst der Projektleiter bist dann der nächste, und schließlich ganz oben der Firmeninhaber.
Und ja – es gibt auch Ausraster, Druck, Mobbing und emotionale Grenzüberschreitungen.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, woher manche Leute die Vorstellung nehmen, dass das „freie kapitalistische System“ easy-peasy sei.
Alles – nur das nicht.
Mit anderen Worten es ist täuschend für alle, die glauben, dass man in anderen Branchen genau so viel Geld bekommt, wie man an Stunden und Überstunden jährlich leistet.
Wenn das wirklich so wäre, gäbe es nicht eine kleine Gruppe Superreicher,
und auf der anderen Seite eine Masse an Armen und einen Mittelstand, der langsam aber sicher verschwindet.
Nachtrag: Die Arbeitszeit von 5 bis 7 Stunden bezog sich auf Nicht-Beamte!
Wir haben es selbst so gewählt? Also ich wurde in den Kapitalismus hineingeboren. Und bis ich Lehrerin war, war mir überhaupt nicht klar, was mich erwartet.
Gibt es mehrere Kapitalismen? In GB, in Australien und wer weiß wo sonst noch werden Korrekturen gesondert vergütet. Es gibt Lehrkräfte die machen nichts Anderes als schriftliche Arbeiten zu korrigieren – Arbeiten, d.h. keine Tests.
Wer wählt denn Ihr Leben für Sie, wenn Sie es nicht selber tun ?
(“geh doch nach drüben” , haha)
Über das Säuglingsstadium dürften Sie hinaus ein und es gibt zudem ein Leben neben der Schule – wird leider oft vergessen in dem Sog des Vereinnahmunsprozesses. Nichtsdestotrotz gibt es die Wahl.
Nein, wir sitzen mit den Schülys NICHT in einem Boot! Wir haben bereits etwas erreicht- Ausbildung, Studium, Beruf, Broterwerb, Dienst für die Gesellschaft etc. Die Schülys müssen noch viel leisten, bis sie das ebenfalls vorweisen können.
Ja, genau – aber von wem hängt es eigentlich ab, wie viel und was Schülys leisten können?
Nur von Schülys selbst?
Ich halte es für sehr problematisch und unanständig, dass so viele Lehrkräfte die Verantwortung von sich weisen und sie ausschließlich auf die Schüler abwälzen.
Jeder von uns trägt seinen Teil der Verantwortung – und das gilt selbstverständlich auch für Lehrkräfte.
Alles, was Sie nach der Eingangszustimmung “Ja genau” nachsetzen, ist keine Erwiderung auf meine Aussage. Sie formuliert/ wiederholt lediglich eine Meinung über Schule und insbesondere die dort Beschäftigten, die permanent und episch zu jedem Themenbereich aus Bayern geäußert wird.
Aber die Awürfe perlen ani mir ab, als Arbeitnehmende:r erledige ich meinen Dienst gegen Entgelt. Beides durchaus gut. Zur Dienstpflicht gehören aber weder Selbstaufgabe 24/7 noch Übernahme der Komplettverantwortung von Erziehung, Betreuung, Therapie. Und wenn die leichtenden Kinderaugen zu sehr die Sicht auf die Selbstfürsorge verstellen, wechsele ich einfach den Standort.
Es gibt auch andere Belastungen außer Kindern, z.B. pflegebedürftige Angehörige oder eine eigene Erkrankung/Schwerbehinderung. Ich kann den Satz “Du hast doch Zeit, du hast ja keine Kinder” echt nicht mehr hören.
Das finde ich interessant. Ich dachte, die 50 Stunden haben Lehrkräfte immer, also auch in einer regulären Woche.
Ich schrieb ja von der offiziell bezahlten Zeit. Wenn man die Wochenarbeitszeit hernimmt, die in vielen Studien ermittelt wurde, müsste man mit 45 bzw 46 Stunden rechnen. Somit käme man auf ca. 60 Stunden.
Vor allem seit es dort A13 für alle gibt. Das bedeutet, die Abilehrer haben weder mehr Geld noch mehr Zeit.
Die Sache ist doch auch, ob jemand 2 Abi oder 25 korrigiert.
Deshalb braucht es auch hier:
4-Tage Woche
30 % Homeschoolinganteil.
Die Arbeitsbedingungen haben sich nicht verbessert, sidn eher schlechter geworden.
Viele andere Branchen haben für Akademiker benefits wie Homeoffice, workaway, 4-Tage Woche, Bildungsurlaub, Gleitzeit und Bonuszahlungen.
Eine Arbeitszeiterfassung gibt es auch nicht.
Neues aus Realistan:
Mehr Arbeit an weniger Tagen macht bei Ihnen eine Entlastung?
na du stehst für den Status Quo schlechthin. Möchtest keine verbesserten Strukturen und Arbeitszeiten, bist dem Digitalen skeptisch und bestehst auf deine 41 Stunden Wochen.
Das hat die junge Generation erfasst und strebt nicht mehr ins Lehramt. Der Wettbewerb mit anderen Branchen hat auch zugenommen, wenn Informatiklehrer und Deutschlehrer 32-Stunden Wochen genießen oder mit 60 in Frührente gehen. Du wirst dann noch weitere 7 Jahre dein Abitur korrigieren. 🙂 🙂
Und SIE haben nicht den Hauch einer Ahnung uns versuchen mühsam und vergeblich, mir etwas in die Feder zu legen. Legen Sie doch mal eine gangbare Alternative vor.
Mehr Geld für Bildung.
Rahmenbedingungen (ver-)bessern.
Nicht möglich? “Nicht ‘gangbar’?
Dann:
Ansonsten:
Bildungspflicht statt Schulpflicht
Ansonsten:
Erwartungen und (An-)Forderungen von AG-Seite (und Gesellschaft) deutlich runterschrauben
Dann muss man eben mit dem auskommen, was man [AG] tatsächlich so stellt.
Ganz einfach oder?
so sieht es aus!
Sie spiegeln die Probleme wider, die wir haben.
“Relaistin” & Co. erkennen noch nicht einmal das Problem, möchten aber das “Weggli UND den 5er”.
Deren ewige Forderung nach mehr Arbeit an weniger Tagen und Distanz von den SuS nervt gewaltig!
Man könnte das als/durch Projektschulen testen. Warum nicht?
Macht natürlich die anderen Problemstellen nicht besser, allerdings bin ich für mehr Freiräume in den Bereichen. Dadurch könnte man ggf. auch Mangel entgegnen.
Geht da auch nicht um die kleineren Klassenstufen. Da wäre das Quatsch. Aber bei bspw. Oberstufe … Warum nicht. Vielleicht klappt’s, vielleicht nicht.
Für mich persönlich haben die anderen “Baustellen” deutlich höhere Priorität.
“Sockenpuppen“: I like! 🙂
Gilt generell. Wären grundsätzlich auch “Alternativen”. Anka wollte ja Alternativen … Zu was auch immer.
Warum ist/wäre 4-Tage Woche nicht möglich? Natürlich ist das möglich. Muss man eben mehr Fachkräfte einstellen und die Stundenpläne (noch) besser anpassen.
Und ob man diese 4-Tage Woche dann will und annimmt … Muss jeder und jede halt selbst entscheiden.
Homeoffice ist geschenkt. Das haben wir ja generell überwiegend (oft zwangsweise sogar).
Digitalen Unterricht könnte man durchaus allerdings auch bei höheren Klassen andenken. Auch das sehe ich durchaus als machbar für einen Tag. Warum sollte das nicht gehen?
Alternativen: (natürlich) keine. Nur Schweigen im Walde.
Aber groß rumtönen und Fordern. Gen-Z.
Stimmt, ich muss da z.B. an Chirurgen im Krankenhaus denken. Die können dort ankommen wie sie wollen, haben eine 4-Tage-Woche und arbeiten ganz oft einfach gechillt von zu Hause. Obwohl…
Die haben ebenfalls sehr schlechte Rahmenbedingungen.
Macht’s das besser?
Man könnte jetzt sagen … Zumindest brauchen sie nicht lange (in Jahre) arbeiten, um vom passiven Einkommen zu leben. Hier wird mitunter mit/durch Geld geködert …
Klar “könnte” man jetzt fordern, dass der Stundensatz wie bei Chirurgen ist … Wäre quatsch und zugleich würden Sie als erstes aufspringen mit “aber….aber…”.
Tipp: Dann arbeiten viele nur noch maximal 5 Jahre im Lehrerbereich.
Wär ja auch was, oder?
Nein, ich würde da auf keinen Mecker-Zug aufspringen und ehrlich gesagt finde ich auch nicht, dass die Rahmenbedingungen für uns Lehrkräfte (oder für Chirurgen) “sehr schlecht” sind.
Wir haben uns einen Beruf ausgesucht, in dem man mit Kindern und Jugendlichen arbeitet. Das geht halt vernünftig nur in Präsenz, ebenso wie ein Chirurg nunmal nicht zu Hause sitzt und dort operiert.
Das war jedem von uns klar und wir haben das auch während der Corona-Pandemie gemerkt. Insofern brauchen wir bei den Arbeitsbedingungen einen Aspekt wie fehlendes Homeoffice auch nicht unfair finden, wir haben uns doch explizit dafür entschieden.
Viel relevanter fände ich die Forderung, uns wieder mehr auf Unterricht und unterrichtsnahe Tätigkeiten fokussieren zu können und alle anderen Dinge so gut wie möglich zu reduzieren.
“und ehrlich gesagt finde ich auch nicht, dass die Rahmenbedingungen für uns Lehrkräfte (oder für Chirurgen) “sehr schlecht” sind.”
Natürlich sind die Arbeitszeiten für Chirurgen oft eine absolute Katastrophe. Rest je nachdem, wo man arbeitet halt.
Für/Bei Lehrkräften kommt es sooooo massiv auf die Region, Schule, Schulleitung sowie Kollegium an. Und das kann man beim “Staatsdienst” nur bedingt sich aussuchen.
An meiner letzte Regelschule waren die Rahmenbedingungen unter aller sau.
ich habe in verschiedenen Unternehmen und Bereichen gearbeitet und das [letzte Regelschule] war wirklich extremst fragwürdig.
Zwischen meiner jetzigen Privatschule und der Regelschule liegen Welten.
Allerdings kenne ich auch Regelschulen mit wirklich guten Rahmenbedingungen. Auch das ist (anscheinend) möglich. Warum das nicht flächendeckend so ist, ist auch schnell klar … Geld, “Vorzeigeschulen”, “arme”/”reiche” Regionen … Hier liegt jedoch auch das Problem. Gerade an Brennpunktschulen muss man sehr gute Rahmenbedingungen eigentlich stellen, damit hier ordentlich gearbeitet werden kann. Gerade Brennpunktschulen sollten einen extrem hohen Wert für die Gesellschaft darstellen.
“Wir haben uns einen Beruf ausgesucht, in dem man mit Kindern und Jugendlichen arbeitet.”
Richtig
“Das geht halt vernünftig nur in Präsenz”
In den unteren Klassenstufen definitiv. In der Oberstufe sehe ich das bspw. anders.
“ebenso wie ein Chirurg nunmal nicht zu Hause sitzt und dort operiert.”
Wenn der Chirurg die Rahmenbedingungen dazu hätte [Privatpraxis] dann wäre das vllt. möglich.
Geht in vielen Bereichen.
Man kann in den Supermarkt zum einkaufen – man kann auch bestellen.
Wenn natürlich die Rahmenbedingungen dazu nicht da sind, geht das nicht.
Deshalb:
“Das war jedem von uns klar und wir haben das auch während der Corona-Pandemie gemerkt. ”
An meiner alten Regelschule war das nicht machbar. Keine Rahmenbedingungen.
An meiner Privatschule lief das durchaus [persönliche Erfahrung] besser als erwartet. Wenn man das noch weiter ausbaut … Doch, das könnte ich mir sehr gut vorstellen.
Muss allerdings auch nicht, ich bin sehr gerne in der Schule/Klassen.
Geht mir mehr um die Möglichkeit.
“Witzigerweise” bin ich zur Coronazeit auch gewechselt.
“Insofern brauchen wir bei den Arbeitsbedingungen einen Aspekt wie fehlendes Homeoffice auch nicht unfair finden, wir haben uns doch explizit dafür entschieden.”
Das sehe ich klar anders. Und da “wehre” ich mich auch wehemenf bei solchen Aussagen.
Warum? Weil man ansonsten alles so begründen und “rechtfertigen” kann …
“Man wusste ja schon, dass man keine Materialien gestellt bekommt …”
“Man wusste ja schon, dass es Inklusionkinder gibt in der Gesellschaft …”
“Man wusste ja schon, dass es keine wirklichen Arbeitsregelungen gibt …”
Ich hoffe Sie verstehen, auf was ich hinaus will … De Facto dürfe man dann absolut nichts mehr erwarten.
Nein, (bessere) Rahmenbedingungen darf und sollte man fordern. Das kann man auch erwarten.
Andere Arbeitgeber ziehen auch nach … Auch dessen Arbeitnehmer wussten zuvor, was sie erwartet. Die Zeiten ändern sich. Die Forderungen und Anforderungen auch. Beidseitig.
Ob das jetzt “Homeoffice” oder “Digitaler Unterricht von Zuhause aus” sein muss… Darüber lässt sich natürlich diskutieren. Hier würde ich meine Priorisierung auch bei weitem nicht setzen.
“Viel relevanter fände ich die Forderung, uns wieder mehr auf Unterricht und unterrichtsnahe Tätigkeiten fokussieren zu können und alle anderen Dinge so gut wie möglich zu reduzieren.”
Richtig, nach Ihrer Logik könnte man allerdings auch hier sagen … “Hat doch jeder gewusst… Reformen kommen immer wieder, Flexibilität und Anpassung wird vorausgesetzt … Usw. Usf.”
Augen auf bei der Berufswahl!
Man sollte sich, bevor man den Beruf ergreift, im Klaren darüber sein, dass Lehrkräfte Kontakt mit realen Menschen haben und Bindungsarbeit ganz wichtig ist.
Verlangen Sie für Mediziner*innen im Krankenhaus demnächst auch 30% Homeoffice statt bessere Arbeitsbedingungen vor Ort?
Ja, die Abi-Organisation ist eine Unverschämtheit. Ja, es ist dreist, dass es keine Arbeitszeiterfassung gibt. … Ich könnte mich auch immer wieder stundenlang aufregen und tue das auch …
Aber Ihre Forderungen sind nun einmal keine Lösung für unseren schönen Beruf!
Fordern Sie lieber etwas, das auch den Kids zu Gute kommt: Kleinere Klassen, weniger Verwaltungskram für Lehrkräfte …
Sie klingen immer so, als würde Ihnen die Arbeit als Lehrkraft an sich keine Freude bereiten, wenn Sie solche Forderungen stellen.
Und solche Neiddebatten sind auch wenig hilfreich. Wie wir Nervensägen, die uns vorhalten, dass wir ja verbeamtet sind, ständig Ferien haben usw., entgegnen, dass sie ja selbst Lehrkraft hätten werden können, würde ich Ihnen hier entgegnen, dass Sie ja auch in die freie Wirtschaft, wo das alles sooo toll ist, hätten gehen können.
Nee, bei der Fächerwahl – Sport und Reli und der Korrekturaufwand hält sich in Grenzen.
Natürlich entscheidet jeder selbst, welche Fächer er oder sie später unterrichten will.
Die Frage ist aber natürlich, ob sich z.B. ein heutiger Deutsch- und Geschichte-Lehrer extra 5 Jahre durch ein Mathe- oder Chemie-Studium plus Ref. gekämpft hätte, ohne Interesse an den Fächern, nur um später vermeintlich weniger Korrekturen zu haben.
Ich bin ganz froh, Fächer studiert zu haben und zu unterrichten, an denen ich Freude habe.
“Natürlich entscheidet jeder selbst, welche Fächer er oder sie später unterrichten will.”
So ganz ja nun nicht. Zumindest zu meiner Zeit, an meiner Uni waren die möglichen Fächerkombinationen im Lehramt durch die Studienordnung festgelegt und in aller Regel enthielten die mindestens ein Hauptfach.
Die Aufnahmeprüfung bei Sport und der Segen der Kirche sind die größten Hürden…
Offensichtlich haben Sie keine Ahnung von beiden Studiengängen.
Über Tiefe und Anspruch von “Hürden” entscheidet in der Regel weniger das Fach als vielmehr Studierende selbst.
Naja bei Religion ja nicht wirklich? Hier mischt eben die Kirche mit. Und das finde ich persönlich sowieso massiv zu kritisieren und ebenfalls sehr fragwürdig.
Sport kann man tatsächlich jedoch gut anpassen … Hier sind “die Hürden” zum einen recht transparent einsehbar und zum anderen anpassbar durch Wahl des Studienortes … Köln ist da … Etwas anspruchsvoller als Paderborn …
Es gibt doch auch schon Telemedizin und natürlich ist es auch für Ärzte schlechter geworden, seitdem die Arbeitsbedingungen woanders besser wurden.
Homeoffice ist bestimmt nur in einem gewissen Grad in Schulen möglich, z.B. ab der 7. Klasse, wenn es funktioniert….so ein paar Stunden pro Woche.
Man könnte die 4 Tage Woche einführen als Bonbon, weil es eben nicht 2-3 Homeofficetage gibt.
A13 für alle und dann Abikorrekturen passt doch auch nicht.
Also zusammengefasst: 4 Tage Woche ist möglich, Homeoffice nur bedingt.
Zu Coronazeiten hat das Homeschooling doch auch nicht funktioniert, außer bei Schülern aus perfekten Elternhäusern.
Nein, wie denn?
Nur weil Sie das wollen, wird daraus noch lange kein Sein.
Ich sitze gerade auch an 15 Politik-Wirtschaft LK Klausuren und bin tatsächlich dankbar für die Brücken- und Feiertage, die es gerade gab. Zusätzlich bin ich noch FPL beim Grundkurs.
Ich freu mich einfach nur noch, wenn die Abizeit rum ist.
In unsere Anstalt läuft gerade der Elternsprechtag, dann in der nächsten Woche Mittwoch die eine Fachkonferenzschiene und in der Woche darauf die zweite Fachkonferenzschiene … natürlich sind die KuK, die gerade in den Abi-Korrekturen stecken nicht davon freigestellt und natürlich gibt es hier keine freien Tage zur Korrektur der Abi-Klausuren, wie offenbar in Niedersachsen üblich / möglich … Statt dessen wird darauf gepocht, dass diese Termin selbstverständlich alle in Präsenz abgearbeitet werden … dass die „KorrekturSchweine“ dafür ihren häuslichen Arbeitsplatz für Stunden verlassen müssen, um dieser dienstlichen Verpflichtung nachzukommen, weiß die SL zwar – es ist ihr aber egal.
Die Nacht ist bekanntermaßen nicht nur zum Schlafen da, wie ein alter Schlager es bereits besingt.
Und dass die Motivation und damit die Laune schlicht absäuft – das verwundert die Dienstvorgesetzten auch noch allen Ernstes.
Kann man sich als pädagogisches Frontschwein – bei aller destruktiven Energie – nicht ausdenken. Das schaffen nur Schulleitungen und ihre „Ritter von der Schwafelrunde“ – die Abteilungsleitungen.
Sie sollten die Planung Ihres Schuljahres überdenken.
Was soll denn jetzt der Elternsprechtag, wo fast alles rum ist? Das ist doch Blendwerk, Leerleistung oder eine Proforma Veranstaltung.
Korrekturtage… vom Vertretungsunterricht befreien… wer genau vertritt die Kollegen dann? Klar gibt es immer auch Kollegen, die gerade nicht im Abitur stecken, aber letztendlich ist es ein reines Umverteilen innerhalb des Kollegiums mit Null Unterstützung von Außen (Ministerium). Wo sind die Zusatzbedarfsstunden? Wo sind die Extra Vertretungslehrkräfte?
Die Frage ist: Wo bleibt die Arbeitszeiterfassung?
(Die Klage in BW wurde leider zurückgezogen https://www.suedkurier.de/baden-wuerttemberg/arbeitszeiterfassung-lehrer-ziehen-klage-gegen-baden-wuerttemberg-zurueck;art417930,12250838)
Der Rest ist das Problem des Arbeitgebers / Dienstherren, das Arbeitszeitgesetz / den Gesundheitsschutz einzuhalten. Dies ist nicht unser Problem.
@GriasDi: Einzuhalten ist eigentlich nur die maximale Arbeitszeit von 10h, die Ruhezeit von 11h und das Sonntagsarbeitsverbot. Damit sind max. 60h pro Woche legal möglich; es dürfen nur nicht mehr wie 26 Wochen * 40h/Woche = 1040 Stunden / Halbjahr (rotierend) werden.
https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/BJNR117100994.html (§3)
Nein, das Thema ist uns bislang durchgegangen. Wir kümmern uns aber darum. Herzliche Grüße Die Redaktion
@Redaktion: gerne auch groß aufgemacht. Die Arbeitszeiterfassung scheint in Bremen mittlerweile wieder vom Tisch zu sein.
https://www.news4teachers.de/2025/03/erstes-bundesland-bereitet-arbeitszeiterfassung-fuer-lehrkraefte-vor-pilotphase-mit-neuer-software-geplant/
https://www.papershift.com/blog/arbeitszeiterfassung-lehrer-in-bremen-wollen-gegen-bildungsbehoerde-klagen
Wir haben uns bereits darum gekümmert: https://www.news4teachers.de/2025/05/erfassung-der-arbeitszeit-von-lehrkraeften-macht-die-neue-bundesarbeitsministerin-bas-jetzt-endlich-druck-auf-die-kmk/
Der Fall Bremen ist interessant – wir schauen uns das mal an.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Oh, das wäre toll – zusätzliche Vertretungslehrkräfte! Aber davon können wir in letzter Zeit nur träumen. Ich schaue mir gerade an, wie viele Ausfälle wir in Geschichte, Englisch, Deutsch hatten… Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu, der Stoff ist nicht durchgenommen – und was jetzt? Wieder einmal sollen die Kinder den Stoff über den Sommer zu Hause nachholen, damit sie fürs nächste Schuljahr vorbereitet sind… einfach verrückt.
Oh ja, mein Vorschlag:
Überzeugen Sie Ihre Kinder, dass sie unbedingt Lehrer werden. Das hilft ein bisschen, die vielen Probleme, die Sie mit dem Schulsystem haben zu lösen.
Ist das überall in Bayern so?
In meinem Bundesland würde das niemand erwarten. Das wäre ja auch kompletter Blödsinn.
Das kann ich mir auch für Bayern nicht vorstellen.
Von daher sollten Sie für Ihre Kids eine andere Schule suchen.
Nein, ist es nicht. In vielen, aber nicht in allen!
Unsere Schule lässt viele Wünsche offen. Eine unglaublich nette Schulleitung, wirklich sehr sympathische Lehrkräfte – man muss sie einfach mögen. Aber das Unterrichtsniveau ist leider katastrophal, extrem niedrig. Gleichzeitig sind die Erwartungen enorm hoch – in manchen Bereichen übersteigen sie sogar die Vorgaben des bayerischen Lehrplans. Ich weiß das, weil ich regelmäßig Materialien mit Eltern aus anderen Gymnasien in Bayern austausche. Außerdem sind wir umgezogen – das ist also nicht unsere erste Schule bzw. das Gym.
Was soll man da sagen? Die Kinder jetzt noch einmal umschulen? Jetzt, wo sie Freunde haben, die meisten Lehrkräfte kennen und sich eigentlich wohlfühlen – das ergibt keinen Sinn.
Meine Kinder kommen zum Glück gut zurecht – ich unterstütze sie, wo ich kann. Aber ich sehe, dass viele Kinder in den Klassen überfordert sind und kommen gar nicht mehr mit. Und nein es liegt nicht an den Kindern.
Sehr viele ausgefallene Stunden, besonders in der 5. bis 7. Klasse – und gerade in den Hauptfächern. Das führt bei vielen Kindern, die zu Hause keine Unterstützung haben, später zu riesigen Lücken, die in den höheren Klassen kaum noch aufgeholt werden können. Nach vier Jahren ist dieses Muster leider deutlich sichtbar geworden.
Aber, ja, so ist es eben – wie man so sagt – friss oder sterbe.
Dankeschön für diesen Beitrag. Hoffentlich verstehen einige Foristen, dass so eine Situation für Eltern und andere Menschen, die nicht vor Sympathie für Lehrer triefen schier unerträglich ist!
Gibt es doch – ausgebildete Lehrkräfte, die bei Schulbuchverlagen als Außendienstmitarbeiter vulgo Vertreter arbeiten:)
Die hatten halt das Pech in den späten Achtzigern oder frühen Neunzigern ihren Studienabschluss zu erlangen. Schweinezyklus eben.
Bei uns wird das dann einfach von der Schule ins nächste Schuljahr geschoben oder fallen gelassen. Ich lasse mein Kind nicht in den Ferien arbeiten! Sie braucht die Pause!
Da verstößt der Arbeitgeber / Dienstherr planmäßig(!) seit Jahren gegen das Arbeitszeitgesetz bzw. (bei Beamten) gegen die Arbeitszeitverordnung, indem er absolut unrealisitsche Abitur-Korrekturfristen setzt und außer einem “seht mal selber zu, wie ihr das geregelt bekommt” gibt es keine Abhilfe? Bei diesen Rechtsverswtößen kann man sich auch nicht mit “Zentralabitur” herausreden, immerhin ist das Ganze scheinbar systematisch und gewollt.
Wer klagt als erstes vor dem,Verwaltungsgericht (Beamte) oder Arbeitsgericht (Angestellte) dagegen? Wo bleiben die GEWerkschaften und Verbände mit der Unterstützung der entsprechenden Musterklage? Ist wieder einmal Kuscheln mit dem Dienstherrn / Arbeitgeber angesagt? GEWerkschaften und Verbände sind für ihre Mitglieder da und nicht für irgendwelche bildungspolitischen Agenden oder “strahlende Abiturientenaugen”!!!
Natürlich zurecht. Ich kenne viele LuL und erlebe ihre massive Arbeitsbelastung durch die enorme Mehrarbeit hautnah mit. Das erste Halbjahr: Lärmbelästigung bis zum Hörsturz, Drohungen und Gewalt, Arbeit an jedem Wochenende und in jeden “Ferien”, Durchseuchung – und im zweiten Halbjahr folgt dann der Abitur- und Prüfungsstress, ohne irgendeine Form von Entlastung. Liebe LuL, ich verneige mich vor euch, ihr habt unseren Respekt verdient !
Ich dachte, man müsse Überlastungsanzeigen erst einmal bei der Schulleitung einreichen? Ist bei uns im Bundesland definitiv so. Ich sehe diesen Mehraufwand sowieso nicht mehr ein. Also korrigiere ich während meines regulären Unterrichts, während die SuS irgendetwas daddeln oder sich einen Film anschauen. Die Zeit reicht meistens trotzdem nicht für eine saubere Korrektur, aber wenigstens so, dass es halbwegs passt.
Ja, auf den Dienstweg….
Die SL ist in Kenntnis zu setzen, d.h die formelle Überlastungsanzeige wird über den Dienstweg an die personalführende Dienststelle weitergeleitet. Auf gut Deutsch:
Überlastungsanzeige an die Bezirksregierung durchlaufend bei der SL – so funktioniert der ordnungsgemäße Postversand. In gleicher Form können auch Kündigungsschreiben seitens angestellter Lehrkräfteversandt werden. Und nicht vergessen, sich den Posteingang von der SL quittieren zulassen.
PS Auf dem Dienstweg heißt übrigens, die SL nimmt das Schreiben zur nächsten Schuleiterdienstbesprechung aka Befehlsempfang mit und gibt es im Dezernat ab.
„PS Auf dem Dienstweg heißt übrigens, die SL nimmt das Schreiben zur nächsten Schuleiterdienstbesprechung aka Befehlsempfang mit und gibt es im Dezernat ab.“
Das könnte dann aber sehr lange dauern, wenn die Dienstpost erst zur nächsten SLDB mitnehme…..so ein Monat im Schlechtesten Fall…
Also unser HM hat 2 x die Woche Postgang und bringt es zur Poststelle des Bezirks….von da aus geht es dann weiter…..dauert nur 3 Tage oder so….
Ich habe noch nie Dienstpost befördert….
Meine SL mussten in maximal zweiwöchigen Abständen nach DT.
Mir kommt es so vor, als sei das alles ohnehin etwas ungerecht verteilt. Ein Lehrer, der Sport und Geo unterrichtet hat gewiss bei weitem nicht denselben Korrekturaufwand wie ein Lehrer, der Deutsch und Englisch als Fächer hat. Zumindest an den Realschulen kann man sich mit geschickter Fächerkombination sämtliche Wochenenden und Ferien absolut freihalten, während Lehrkräfte in den Sprachfächern Prüfungen und Aufsätze korrigieren dürfen. Das ist eindeutig ein Malus.
Schönes Stockbild – heißt aber nur, dass SekII-Lehrkräfte über sich selbst hinaus wachsen sollen, um nicht abzusaufen. Ihr wisst doch, wem das Wasser bis zum Hals steht, der soll den Kopf nicht sinken lassen:)
Ist es nicht überall so, dass die Lehrkräfte die Stunden in der Q2 ab den Osterferien freigestellt werden? Mein Kollege hat plötzlich nur noch halb so viele Stunden. Und ist es nicht überall so, dass die Lehrkräfte eine Korrekturentlastung bekommen in Form von weniger Unterrichtsstd auf das ganze Schuljahr gesehen?
Und Korrekturtage gibt es auch noch?
Es ist natürlich unglücklich, dass die Belastung nicht über mehrere Wochen verteilt ist, sondern auf einen Schlag mit dem Abi kommt – wie generell bei Lehrkräften es immer zu Belastungsspitzen kommt.
Wer überschreitet nicht ständig die Arbeitszeit? Arbeitszeitbegrenzung, was soll das überhaupt sein? Ich kann die Regeln zum Arbeitsschutz so gut wie nie einhalten.
Bei uns (NRW) auch nicht: wir sind höchstens freigestellt, um Vertretungsstunden zu halten 🙂
Die Schere ist einfach riesig auseinandergegangen. Ich habe mit meinem Liebsten angefangen zu studieren, mittlerweile verdient er doppelt so viel und hat 3 Tage Homeoffice auf meiner Blumenterrasse.
Ich darf 5 Tage fahren mit Stau und Stress und am Wochenende korrigieren.
Er spart sich Geld und Zeit im Homeoffice.
Es muss wieder gerechter werden. Wenn schon nicht so viel Homeoffice, dann 4 Tage Woche und mal 1 Tag online Unterricht.
Klassenfahrten, Feste etc sind auch 24/7.
Den Reallohnverlust von Realist habe ich noch nicht einmal erwähnt!!!
Stau in OWL? Jagt die Schlepper von der Straße und der Verkehr läuft außer am Bielefelder Berg wieder. Oder bist Du diejenige, die im Stau immer ganz vorne fährt?
Wir hatten das Thema schon mal. Bewerben Sie sich doch in der Firma Ihres Liebsten. Falls Sie da überhaupt genommen werden, wegen Compliance und so.
Tja, die Wirtschaft ist da tatsächlich wählerischer, während Lehrer ja heute jeder werden kann, der sich einmal in der Uni, besser “Hochschule”. den Hintern im Hörsaal plattgesessen hat. Abschluss (Master, Bachelor, ohne, …), Fach (Mathe, Archäologie, Gender-Wissenschaften,keiner, …) alles egal, Hauptsache, Sprachkenntnisse erreichen Deutsch auf B2 (reicht ja auch für ‘ne Cola-Bestellung…), die richtige “Haltung” zeigen und immer die Anweisungen “von oben” ausführen…
Deshalb studiert ja kein klar denkender Gen Z-ler mehr auf Lehramt, lieber was anderes, “richtiges” Lernen, und wenn es in der “freien” (durchsubventionierten) Wirtschaft überhaupt nicht klappt (da zu alt, zu krank, zu d…), kann man ja immer noch Lehrer werden. “Rudis Resterampe” nimmt ja heutzutage jeden…
Aber Petra hat schon Recht: Vor 20 Jahrens sah das noch anders aus, hat auch keiner erahnen können, dass es so den Bach runtergeht: Arbeitsbedingungen immer noch wie im Kaiserreich (“Ober sticht immer Unter”, egal wer tatsächlich Recht hat), Alimentation nach Familienstand und nicht nach Amt (A13 überrundet netto locker A15, wenn die Kinderzahl stimmt), “Digitalisierung” heißt alles doppelt machen (könnte ja ein “Benachteiligter” verloren gehen, der noch kein Smartphone hat) und ausufernede Ansprüche an das, was Schule und Lehrkräfte zu leisten haben (Familienersatz, Ernährungscoach, Medienerzieher, Psychotherapeut, Sozialarbeiter, Anit-Gewalt-Trainer, Security, … Ach ja, “nebenbei” auch noch Unterrichten, Erziehen, Beurteilen, die “klassischen” Lehreraufgaben, so wie man das einmal im wissenschaftlichen(!) Studidium gelernt hat. Heute fragen Schüler einen auch schon einmal, ob man als Lehrer studiert muss: Was ist denn da jetzt die ehrliche Antwort?).
Der Lehrerberuf ist mittlerweile sowas von abgehängt nicht nur von den Benefits der “freien” Wirtschaft, auch der restliche öffentliche Dienst und vor allem die Anstalten öffentlichen Rechts (Kommunalbetriebe, …) lachen hinter vorgehaltener Hand über die “Deppen der Nation”, die das alles mit sich machen lassen… Nicht einmal ein lächerlicher Zuschuss zum Deutschlandticket ist drinnen. Wozu auch? Muss doch Lehrerlein auch das letzte Dörflein im Nirgendwo zwangsweise mit dem eigenen PKW anpendeln und beschulen, da wäre ein Deutschlandticket doch glatte Steuergeldverschwendung, kann der arme Wicht doch gar nicht vernünftig nutzen…
Gen Z weiß Bescheid!
Sie könnten effizienter werden, indem Sie Ihre Kommentare per Copy and Paste hier einfügen.
Die gewonnene Zeit könnten Sie dann auf Ihrer Blumenterrasse verbringen.
🙂 Zeile 2 mit 5 ist pastös.
Oder den Gatten von der Arbeit abhalten.
Und trotz Ihres ganzes Stresses sind Sie in der Lage, hier vormittags (aus der Schule?) darüber zu jammern, dass Sie doch lieber gemeinsame Zeit mit dem Liebsten auf der Blumenterasse verbringen würden…
Da war doch Stau…und Unterrichtsausfall für die Schüler.
Oder die Kommentare auf der Blumenterrasse verfasst, da der “Liebste” sich pünktlich sein Mittagessen wünscht.
Mein Mann hat sogar 4 Tage Homeoffice. Ein Traum für ihn und wenn ich das so sehe, wird es für mich immer katastrophaler.
5 Tage pendeln rauben dir wirklich die Zeit weg und was bekommst du dafür?
Für Frauen ist Schule schon lange nicht mehr, das was es mal war!!
umziehen?
“5 Tage pendeln rauben dir wirklich die Zeit weg und was bekommst du dafür?
Für Frauen ist Schule schon lange nicht mehr, das was es mal war!!”
Heute sind 5 Tage pendeln angesagt, war das früher anders?
Und warum ist Schule explizit für Frauen nicht mehr das, was es einmal war? – Stecken wir als männliche Lehrkräfte in einer schulischen Zeitschleife?
“Für Frauen ist Schule schon lange nicht mehr, das was es mal war!!”
Würde mich einmal interessieren, was “Schule für Frauen” denn mal war und was Sie (heute) vermissen?
Um 12 heim, 13 Wochen Ferien, ein überdurchschnittliches Einkommen bei beinaher freien Wahl der Arbeitszeit, Sicherheit, kein Problem, bei Streß “krank” zu sein, TZ nach belieben und das schöne Gefühl “Akademikerin” zu sein.
Der Trost für Sandy: vieles trifft noch immer zu.
die 4 Tage Woche könnte ein Bonbon werden 🙂
Aber nur, wenn auch die Unterrichtsverpflichtung sinkt. 4 x 7 Stunden – nein, danke!
Sollte sie so oder so
Wie cool ist das denn, dass da erst uwe uns darauf bringen musste: mehr Arbeit an weniger Tagen. Das sehen die Dienstvorgesetzten gerne! Quisling.
Selbst auf die Gefahr, erboste Gegenstimmen zu wecken: Hier wird auf sehr hohem Niveau gejammert. Korrigieren und Bewerten gehören halt nun einmal mit zu den grundlegenden Tätigkeiten einer Lehrkraft. Und 18 Tage sollen nicht reichen?? Das ist doch ein sehr großzügig bemessener Zeitraum. Die Klagen verstehe ich beim besten Willen nicht. Das geht schon in Richtung Realsatire.
Als ehemaliger Deutschlehrer weiß ich, wovon ich rede.
Früher hatten wir das in den Osterferien. Das war machbar, da konnte man in Ruhe durchkorrigieren.. Jetzt läuft Abi neben dem normalen Schulalltag. Und in 3 Wochen bedeutet das bei einem LK 15 h weniger. Aber in 15 h korrigiert man keine 20 Klausuren. Schon gar nicht, wenn die Korrekturzeiten total zerrissen sind und man sich ständig wieder neu eindenken muss. Alle Arbeitsgruppen, Konferenzen, alle anderen Klassen und Klausuren laufen ja ebenfalls weiter. Bei uns gibt es idR. max. einen Korrekturtag. Ist vielleicht für Mathe-KuK okay, für den Rest wohl eher nicht.
Vor allem, wenn man nicht nur eine Prüfungsklasse hat!
Und nach dem schriftlichen noch direkt ins mündliche kann.
Und danach die abweichungsprüfungen. Blöd ist nur, dass man in solchen Momenten für die zustehende Alimentation tatsächlich arbeiten muss.
Dafür sind die Mathe-KuK bei uns aber immer ratzfatz fertig. Keine große Sprachkorrektur und keine 4000 Wörter, nicht in den Krümeln nach Formulierungen suchen, im Gutachten bitte rechtssicher sein, oberste Prio. Am Ende könnte man das geschriebene ja noch so oder so auslegen für ein paar Punkte… So oder so, ist einfach zu viel.
Ja dafür dürfen sich alle anderen Erwachsenen aber auf jeder Party damit brüsten, dass sie Mathe auch nie kapiert haben:) Gilt auch für die sprach- und gesellschaftswissenschaftlichen Lehrkräfte.
Einen Tod müssen schließlich alle sterben.
Ich korrigiere schon so schnell (und trotzdem gut), dass ich mit den meisten KuK nicht darüber sprechen kann. (Und ja, das wurde auch schon unangekündigt überprüft)
Oder Sie haben lange keine “heutigen” Klausuren und das daran hängende Kleinkramgedengel mehr gesehen.
Oder waren vielleicht SL oder SL-Lieblingskind und durften dann nur das machen. Dann würde Ihre Aussage ins Bild passen, das würde Sinn ergeben.
Was Sie da erzählen ist aber heutzutage schlicht Unsinn – ALLES andere läuft weiter, inklusive Schwachsinn wie fachfremde Vertretungsstunden bei unbekannten Lerngruppen. Yeah, Statistikstunden!
Dass mittlerweile (z.B. in unserer gesamten Region) keine (!) Schule unter 10%, viele 20% Lehrermangel haben kommt noch on top obendrauf…
Das alles war schon zu meiner Zeit der Normalfall. Ich bestreite ja nicht, dass die Abschlussprüfungszeit enorm belastend sein kann. Was mich am Ausgangsartikel stört, sind die 18 Tage Korrekturzeit. Die hatte ich nie, das höchste waren 10 Tage, auch bei zwei Prüfungsklassen.
Übersieht aber, dass es zumindest eine Zweitkorrektur und ggf. eine Drittkorrektur innerhalb der 18 Tage geben können muss. Dabei muss für die Erstkorrektur ein längerer Zeitraum als für die anderen angesetzt werden. Dem Erstkorrektor stehen somit nicht mehr als 10 bis 12 (Arbeits-)Tage zur Verfügung. Gehen wir einmal von 4 bis 5 Stunden je Abiarbeit aus, ergeben sich bei 20 Kursteilnehmer*innen ca. 90 Korrekturstunden. Bei enem 8-Stunden-Tag wären das dann schon einmal 11 komplette Arbeitstage, in denen aber weiterhin noch den sonstigen schulischen Verpflichtungen nachgegangen werden muss.
Selbst bei schnelleren Korrekturen werden es noch 50 bis 60 Stunden sein für die Erstkorrektur – also 7 Werktage bzw. eineinhalb Arbeitswochen.
Ganz blöd sind die Kolleg*innen dran, die als Erst- und zweitkorrektoren eingeteilt sind, sei es infolge ihrer Fächerkombination oder weil das entsprechende Fach lediglich von zwei bis drei Kolleginnen in der GOSt unterrichtet werden kann.
Die meisten Kommentare klingen nach Stockholm-Syndrom: den Knüppel küssen, der einen schlägt. Beamtenseelchen.
Liebe Lehrer,
Auch wenn eure Bedingungen nicht mehr so gut sind wie vor 20 Jahren – als Ärztin kann ich euch sagen, dass unsere schlechter sind. Wir arbeiten regulär um die 60h pro Woche – manchmal mehr. Arbeitszeitgesetz – hat Lücken und interessiert keinen. Am Wochenende sind wir oft 24h vor Ort im Krankenhaus, das manchmal 2-3 Mal pro Woche.
Kleine Kinder habe ich auch und trotzdem meinen Job weitergeführt, zwar nur mit 30h/ Woche, das ist bei uns eine 60% Stelle. Home Office gibt’s nicht. Und das Krankenhaus kann nicht ausfallen wenn einer von uns krank ist. Keine Brückentage. Oft muss man kurzfristig,teilweise taggleich für den 24h-Dienst einspringen.
Und wir verdienen, insbesondere in den ersten Jahren, NICHT mehr als ihr. Ich bin mir relativ sicher, dass euer Stundenlohn höher sein dürfte.
Ihr habt euch den Job ausgesucht und die Verantwortung für unsere Kinder.
Bitte bedenkt einfach, dass andere gutbezahlte Berufe auch sehr viel leisten müssen und seid dankbar für die guten Seiten eures Berufes.
Lehrer* und Ärzte* verhalten sich zueinander wie Äpfel und Birnen.
“Auch wenn eure Bedingungen nicht mehr so gut sind wie vor 20 Jahren – als Ärztin kann ich euch sagen, dass unsere schlechter sind.”
Und die “der Leute” in Bangladesch sind noch schlechter.
Das Argument ist Non-Sense …
“Wir arbeiten regulär um die 60h pro Woche – manchmal mehr.”
Und das ist ein absoluter Missstand. Das sollte man auch definitiv so benennen.
“Arbeitszeitgesetz – hat Lücken und interessiert keinen.”
Im Lehrerbereich ebenfalls. Zusätzlich auch Arbeitsplatzbedingungen usw.
“Am Wochenende sind wir oft 24h vor Ort im Krankenhaus, das manchmal 2-3 Mal pro Woche.”
Und auch das ist absolut zu kritisieren. Hierbei geht es um Menschenleben [mehrfacher Sinn]. Der Vergleich zum Lehrer ist da deutlich anders. Keiner stirbt, wenn es bspw. eine Bildungspflicht statt Schulpflicht gäbe. Ohne Ärztinnen und Ärzte passiert eben dies (es sterben Menschen dann). Ebenfalls ohne bestimmte Zeitabdeckungen. Ändert allerdings nicht daran, dass hier ebenfalls massivst Handlungsbedarf ist. Mehr Personal. Bessere Stundenabdeckungen.
“Kleine Kinder habe ich auch und trotzdem meinen Job weitergeführt, zwar nur mit 30h/ Woche, das ist bei uns eine 60% Stelle.”
Und das ist doch traurig und fragwürdig genug, oder?
Da braucht man doch nicht von “so sollte es sein” sprechen [haben Sie auch nicht]. Für mich liest sich Ihr Beitrag wie “habt euch nicht so, anderen geht es schlechter”. Ja, das ist so. Man findet immer “welche nach unten” … Darum geht’s doch gar nicht. Es geht darum: Gibt es Missstände? Ja/nein.
Gibt es Missstände in Ihrem Beruf? Ja, definitiv. Sollte man so weit möglich eben entgegnen.
Gibt es Missstände im Lehrerberuf? Ja, definitiv. Sollte man so weit möglich eben entgegnen.
“Home Office gibt’s nicht.”
Ist nicht Vergleichbar. Beim Piloten gibts halt auch kein Homeoffice meines Wissens.
Bei Fortbildungen [Erwachsenenbildung] gibt es: Nur Homeoffice, nur Präsenz, beides (mix).
Wenn es um Menschenleben geht … Ist Homeoffice (außer ggf. Verwaltung/Planung usw.) halt schwierig machbar.
Bisschen realistisch muss man da schon sein …
Allerings kann man 12. Klässlern und Berufsschülern durchaus einen Tag Homeoffice zumuten. “Wir” sind keine “Babysitter” oder “reine Aufsichtspersonen” und zum “Bespaßen” sind wir auch nicht da. Das muss man auch mal klar sagen … Viele denken (und erwarten) das anscheinend.
“Keine Brückentage. Oft muss man kurzfristig,teilweise taggleich für den 24h-Dienst einspringen.”
Und wo ist hier der Vergleich? Warum sollte man als Lehrkraft denn bspw. 3 Tage an der Schule (mit Schlafplatz?) verbringen. Hier geht es nicht um “Menschenleben gefährdet durch Krankheit/Unfall”. Wir sind zudem kein Betreuungsinstitut.
Ich erwarte vom Supermarktpersonal auch nicht, dass die/der mir den Einkauf macht, ihn zu mir bringt und mich bekocht [als Extra vllt. sogar noch “füttert”]. Bestenfalls ggf. auf Kinder noch nebenbei aufpasst.
Also “bisschen” sollte man schon auf Machbarkeit und Berufsprofile achten.
“Und wir verdienen, insbesondere in den ersten Jahren, NICHT mehr als ihr. Ich bin mir relativ sicher, dass euer Stundenlohn höher sein dürfte.”
Referendariat war bei mir 1300 Euro Brutto. Wieviel hatten Sie?
Aktuellen Lohn können wir auch gerne entgegenstellen … Bin jedoch nicht [mehr] verbeamtet und arbeite auch nicht [mehr] an einer Regelschule. Privatschulen zahlen oft nicht allzu gut. Googlen Sie vor einem Vergleich vorsichthalber mal.
“Ihr habt euch den Job ausgesucht und die Verantwortung für unsere Kinder. ”
Das ist richtig. Allerdings habt “ihr” euch Kinder ‘ausgesucht’. Der Staat und die Schule sind nicht für eine rundum Versorgung zuständig.
Meinen Facharzttermin bekomme ich auch nicht “auf der Stelle” und zu mir kommt er/sie auch nicht nach Hause (ohne Grund).
Irgendwo müssen wir bitte realistisch bleiben.
Kostenlos ist das Ganze für gewöhnlich auch nicht … (Krankenversicherungen, Zuzahlung, Medikamente, …)
Ich entscheide mich normalerweise auch nicht dafür, ob ich schwer erkranke oder nicht.
Und bisschen was sollte ich dafür auch machen, damit ich nicht zusätzlich “zur Last” falle [Arbeitsschutz, kein Risikosport, gesunder Sport, gesunde Ernährung, usw.] und falls das halt so ist, dass man krank wird, dann erwarte ich auch keine Wunderheilung. [Tinnitus “wegsingen”]
Und ich verstehe auch, dass Facharzttermine eben lange dauern und man nicht “morgen” schon einen Therapieplatz bekommt, wenn hier massivst Mangel herrscht.
Kritisieren würde ich den Mangel trotzdem. Sowohl als Mensch, wie auch “als Lehrer”, wie auch wenn ich in dem Bereich direkt arbeiten würde. Natürlich.
“Bitte bedenkt einfach, dass andere gutbezahlte Berufe auch sehr viel leisten müssen”
Absolut. Auch nicht gutbezahlte Berufe müssen oft sehr viel leisten. Und auch hier gilt es Rahmenbedingungen – wo nötig – zu kritisieren.
Man muss sich allerdings auch nicht immer nach unten (oder oben) vergleichen … Man muss schauen, wo Missstände sind und diese kann und sollte man kritisieren meiner Meinung nach.
Es bringt keinem etwas, wenn “wir” hier in Deutschland jegliche Rahmenbedingungen “akzeptieren” und mit “aber wo anders arbeiten Kinder sich wund” verargumentieren. Das ist doch totaler Quatsch.
“und seid dankbar für die guten Seiten eures Berufes.”
Ändert allerdings absolut nichts daran, dass man Missstände kritisieren sollte. Klar sollte man dankbar sein. Schon alleine, dass wir hier leben (‘dürfen’). Das ist schon grundlegend ein Privileg. Und man darf und sollte sich dessen bewusst sein. Aber man sollte trotzdem schauen, wo (ver)besserung sinnvoll und möglich. Und das wäre es definitiv und unbestritten im Bereich von Schulen, wenn man mehr Geld investiert und für bessere Rahmenbedinungen sorgen würde.
Das rentiert sich sowohl politisch (weniger AfD-Wähler unter höher Gebildeten), Wirtschaftlich (1:1,50 Euro Faktor der Wirtschaftlichkeit für Bildungsausgaben) als auch Sozial (Teilhabe, Bildung, “gleiche Chancen”, Umgang miteinander). Zusätzlich entlastet es noch Eltern (Zeitfaktor und Wissensfaktor)….
Mir fehlen ansonsten etwas die Worte … Sorry.
Und das obwohl ihr fast alle im Gegensatz zu Lehrkräften von euren Fakultäten promoviert worden seid. Eine Runde Mitleid.
Es gibt einen Punkt, bei dem ich Ärzte in ihrer Ausbildung bedaure. Wie sieht es mit Ärzten in der Facharztausbildung aus, die an Krankenhäusern angestellt sind, die in Folge der Reform die Zulassung für entsprechende Abteilungen entzogen worden ist, und nun diesen Assistenzärzten kündigen müssen. Wie geht es jetzt für diese jungen Ärzte weiter, wie sieht es mit der Anerkennung der OP-Kataloge an den neuen Kliniken, wenn sie denn eine neue Anstellung finden, aus?
Der wesentliche Unterschied zwischen Lehrkräften und Ärzten ist aber, dass bei Ärzten die Arbeitszeit erfgasst wird. Wäre es anders, wäre die Klage gegen die Nicht-Vergütung von Bereitschaftszeiten in Straßburg nicht erfolgreich gewesen. Und angestellte Ärzte sind auch nicht gezwungen ihre Arbeitsmittel selbst zu finanzieren.
mit dem Gehalt kommt das wohl nicht ganz hin, da braucht es dann schon mehr als A13 😉 Brückentage gibt es zwar, allerdings für die Kids. Ich sitze dann zu Hause und bearbeite “Reste” oder korrigiere oder bereite Prüfungen vor etc.
Klar 24 h Dienst in der Schule gibt es nicht, aber einspringen muss man trotzdem am selben Tag.
Homeoffice will ich auch gar. Aber mal eine Arbeistzeiterfassung wäre ganz nett und nicht noch eine Portion mehr unnötige Arbeit oben drauf..
Die 24-Stunden-Schichten heißen bei Lehrkräften auch anders. Ich meine, die nennen es Klassenfahrt. Oder wie Eltern meinen, bezahlten Urlaub.
Faire (!) Arbeitszeiterfassung ist und bleibt leider eine Illussion – siehe Hamburger Arbeitszeitmodell .
Zwei meiner Freunde sind Ärzte, eine Bekannte auch.
1 x Allgemeinmediziner, 1 x Kinderarzt, 1 x Zahnärztin.
Alle drei erzählen mir ganz andere Sachen – abgesehen von der “Anfangszeit”.
Gut, zwei von den dreien sind (natürlich) auch blitzschnell aus ‘Schland raus (1 x Schweiz, 1 x Norwegen), das mag einiges erklären.
Die Zahnärztin zählt nur noch Scheinchen, seit sie sich auf “Schönheitskram” für Zähne spezialisiert hat…
Meine Schwester, drei meiner Cousinen, 3 Freunde, 1 Freundin und 2 Nachbarinnen sind Lehrerinnen. Alle VZ. Bis auf eine alle mit Kindern (2-3). 2x GS, 1x RS, 1x Berufsschule, Rest Gym.
Die arbeiten nach eigenen Aussagen – bis auf die Deutsch LK – während der Schulzeit nicht mehr als 35-40 Stunden/Woche und Korrigieren in den Ferien ” auch mal ein, zwei Tage, aber nicht mehr als 6 Stunden”. Sonst: frei.
Die meisten gehen gerne auf Klassenfahrt.
Alle sagen: nirgends kann man so gut Geld verdienen, ohne sich Sorgen um Karriere/Arbeitsplatzsicherheit oder sonst was zu machen.
Sie sagen: spannend ist es nicht, aber man kann seine Energie ja auch in die Freizeit stecken.
So. Und nun?
Könnte am (natürlichen) Fakt liegen, dass Berufstätige sich sehr unterschiedlich für Ihre Arbeitsbereiche engagieren.
“Zeige mir Deine Freunde und ich sage Dir werd Du bist” – frei zitiert nach alter Medizinfrauweisheit.