Erstes Bundesland bereitet Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte vor – Pilotphase mit neuer Software geplant

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BREMEN. Als erstes Bundesland unternimmt Bremen Schritte zur Einführung einer Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte. Dazu bereitet eine eigens ins Leben gerufene Projektgruppe eine Pilotphase vor. Die Taktik der übrigen 15 Kultusministerinnen und Kultusminister, das Thema auszusitzen, dürfte damit kaum zu halten sein.

«Wir brauchen eine Lösung, die die Interessen der Schülerinnen und Schüler ebenso wie die der Kolleginnen und Kollegen berücksichtigt und umsetzbar ist.» Illustration: Shutterstock

„Bremen hat in der Kultusministerkonferenz betont, wie wichtig die Einführung der Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte ist“, sagt die Bremer Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD).

Sie betont: „Allerdings wäre es verantwortungslos, vorschnell und unter Zeitdruck zu entscheiden. Dazu sind die absehbaren Folgen, vor allem für die Berufsausübung der Kolleginnen und Kollegen, viel zu groß. Bremen wird weiter darauf hinwirken, im Verbund der Länder nach Lösungen zu suchen. Wir brauchen eine Lösung, die die Interessen der Schülerinnen und Schüler ebenso wie die der Kolleginnen und Kollegen berücksichtigt und umsetzbar ist. Unabhängig davon, arbeiten wir aber bereits auch an einer Lösung für unser Bundesland.“ Aulepp geht davon aus, dass die Pilotphase zum Schuljahr 2026/27 starten kann.

„Diese Urteile machen es erforderlich, dass alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – also auch Lehrkräfte – ihre Arbeitszeiten vollständig dokumentieren“

Hintergrund: Die Notwendigkeit zur Arbeitszeiterfassung wurde durch ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) im Jahr 2022 sowie durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) im Jahr 2019 angestoßen. „Diese Urteile machen es erforderlich, dass alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – also auch Lehrkräfte – ihre Arbeitszeiten vollständig dokumentieren“, wie es in einer Pressemitteilung der Bremer Bildungsbehörde heißt.

Der Personalrat Schulen in Bremen fordert die Einführung der Erfassung bereits zum Sommer 2025. Die Aulepp hält dies jedoch für deutlich zu früh. „Aus Verantwortung für die Schulen müssen die vielfältigen komplexen Folgen einer vollständigen Arbeitszeiterfassung vorher sorgfältig geprüft, diskutiert und abgewogen werden. Ein länderübergreifendes Modell wäre auch aus Sicht Bremens sinnvoll. Zudem muss eine passende Zeiterfassungssoftware für Lehrkräfte entwickelt, ausgeschrieben und finanziert werden“, so heißt es in der Pressemitteilung.

Und: Bremen befasse sich bereits konkret mit der Entwicklung einer Zeiterfassungssoftware für Lehrkräfte. In Kooperation mit einer Firma, die in Bremen und vielen anderen Bundesländern die Softwarelösungen für Stundenpläne und digitale Klassenbücher bereitstelle, würden jetzt auch konkrete Schritte zur Entwicklung einer digitalen Lösung unternommen.

In Sachen Erfassung der Arbeitszeit von Lehrkräften sind die übrigen Kultusministerinnen und Kultusminister abgetaucht: Seit langem gibt es von ihnen keine Stellungnahme dazu. Dabei stehen sie nach den beiden Gerichtsurteilen eigentlich in der Pflicht, sich um das Thema zu kümmern. Dass sie das auf lange Sicht nicht zu tun gedenken, tat im vergangenen September eine Kultusministerin (nämlich die baden-württembergische) – gezwungen durch eine parlamentarische Anfrage – kund. „Eine zeitnahe Einführung einer Arbeitszeiterfassung von Lehrkräften (ist) derzeit nicht geplant“, so schrieb Theresa Schopper (Grüne). Und sprach damit offenbar im Namen der gesamten KMK (News4teachers berichtete).

Die Bundesregierung hatte die Umsetzung allerdings auf die lange Bank geschoben. Im Wortlaut Schoppers las sich das so: „Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat im Nachgang zum Beschluss des Bundesarbeitsgerichts angekündigt, eine Regelung zur Arbeitszeiterfassung im Arbeitszeitgesetz vorzulegen. Eine solche liegt bisher nicht vor.“

Richtig ist: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) legte im April 2023 einen Gesetzentwurf vor, demzufolge die Arbeitszeit künftig elektronisch erfasst werden soll. Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit sollen danach noch am selben Tag aufgezeichnet werden. Von der Pflicht zur Arbeitszeiterfassung sind demnach auch Lehrkräfte, andere Beamtinnen und Beamte sowie die Wissenschaft betroffen.

„Bei der Lehrkräftearbeitszeit gilt die Besonderheit, dass nur die wöchentliche Unterrichtsverpflichtung zeitlich genau festgelegt ist“

Dass dieser Entwurf noch nicht Gesetz geworden ist, liegt offensichtlich auch am Widerstand der Kultusministerinnen und Kultusminister. „Bei der Lehrkräftearbeitszeit gilt die Besonderheit, dass nur die wöchentliche Unterrichtsverpflichtung zeitlich genau festgelegt ist. Die übrigen von den Lehrkräften zu erbringenden Tätigkeiten sind hingegen zeitlich nicht festgelegt“, so begründete Schopper die ablehnende Haltung – und zitierte das Bundesverwaltungsgericht dazu: „Die durch die Regelstundenmaße erfolgende Pflichtstundenregelung ist in die allgemeine beamtenrechtliche Regelung der Arbeitszeit der Lehrkräfte als konkret messbare Größe eingebettet, während die Arbeitszeit der Lehrkräfte im Übrigen entsprechend deren pädagogischer Aufgabe wegen der erforderlichen Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, der Korrekturarbeiten, der Teilnahme an Schulkonferenzen, Besprechungen mit Eltern und dergleichen nicht im Einzelnen in messbarer und überprüfbarer Form bestimmt, sondern nur grob pauschalierend geschätzt werden kann.“

Tatsächlich schickte die Kultusministerkonferenz (KMK) einen Brief ans Bundesarbeitsministerium, um auf gesetzliche Sonderregelungen für Lehrkräfte und Beschäftigte in der Wissenschaft zu bestehen – und holte sich dort eine Abfuhr.

„Der Umstand, dass der konkrete Umfang der Arbeitszeit nicht in jedem Fall im Voraus feststeht, steht einer nachträglichen Dokumentation am Ende des Arbeitstages nicht entgegen”, so schrieb Staatssekretärin Lilian Tschan an die damalige KMK-Präsidentin, die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU). Heißt: Die Pflicht zur Arbeitszeiterfassung gilt nach Auffassung des Bundesarbeitsministeriums schon heute umfassend für alle Lehrkräfte in den Schulen, die Kultusministerien müssten sie jetzt umsetzen.

Tun sie aber nicht. „Da mithin alle Länder von der möglichen Einführung einer Arbeitszeiterfassung im Bereich der Lehrkräfte in vergleichbarer Weise betroffen wären, sind die Länder in der Kultusministerkonferenz (KMK) übereingekommen, gemeinsam abgestimmt vorzugehen“, so erklärte Schopper.

Bedeutet praktisch: stillzuhalten. Ihr sei zwar bekannt, dass in einzelnen Ländern „entsprechende Erprobungen bzw. Untersuchungen angedacht“ seien, so Schopper. Aber: „Nach Kenntnis des Kultusministeriums findet bisher in keinem Land in der Bundesrepublik eine Arbeitszeiterfassung bei allen Lehrkräften statt.“ Und: Der Brief aus dem Bundesarbeitsministerium wird geschlossen ignoriert. Schopper hierzu: „Die Länder haben sich in der KMK hierzu verständigt und halten an der zuvor abgestimmten Haltung fest, ihre Position im weiteren Gesetzgebungsverfahren entsprechend einzubringen.“

Jetzt der Knall: Mit Bremen schert jetzt das erste Bundesland aus der Verweigerer-Phalanx aus. Es dürfte damit deutlich schwieriger für die übrigen Kultusminister werden, ihr Nichtstun zu begründen. News4teachers

Der Beitrag wird auch auf der Facebook-Seite von News4teachers heiß diskutiert:

Gutachten: Erfassung der Arbeitszeit von Lehrkräften ist unausweichlich (heißt: Aus fürs Deputatsmodell)

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Jess
1 Monat zuvor

Was wäre eigentlich die Konsequenz der Zeiterfassung?

Bekommen diejenigen, die eine 40h Woche haben, Extraarbeit von der Schulleitung auf’s Auge gedrückt? Schließlich kann es nicht sein, dass sie auch noch 3 Monate Ferien haben.

Was ist mit jemanden der 50h-60h in der Arbeitszeiterfassung angibt. Ist das dann realistisch? Oder erhält diese Person zusätzliche Entlastungsstunden?

Egal welcher Fall Eintritt, die Lehrkräfte werden schnell merken, welche Angaben Vorteile und Nachteile ergeben und entsprechend Ihre Arbeitszeit “anpassen”.

Was ist die Konsequenz? Es wird sich nichts ändern, außer dass die Lehrer nunmehr jeden Tag ein und ausstempeln müssen. Extraarbeit.

Realist
1 Monat zuvor
Antwortet  Jess

Was wäre eigentlich die Konsequenz der Zeiterfassung?”

Ganz einfach: Man erledigt bevorzugt die Dinge, die erledgit werden müssen, z.B.

  • Präsenzeiten (Unterricht, Aufsichten, Konferenzen, …)
  • Korrektturen
  • Unterrichtsvor- und(!) -nachbereitung (wird gerne vergessen)

Wenn dann noch Zeit ist, das andere “Gedöns”. Das kann ein Elterngespräch sein, eine Klassenfahrt, eine Fortbildung,… Wenn keine Zeit mehr ist, bleibt das liiegen,

Nennt sich “Priorisieren”. Wenn du Schule z.B: meint, dringend ein “Öffentlichkeitstag” abhalten zu müssen, der bis in den Abend geht, dann fehlt die Zeit nachweisbar(!) für andere Dinge. Die bleiben dann liegen.

Andreas
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Sehe ich ähnlich. Das Land wird die Ergebnisse schon zum eigenen Vorteil auswerten, sprich höhere Unterrichtsverpflichtung je nach Fach könnte möglich werden.

Caro
1 Monat zuvor
Antwortet  Andreas

Und “unliebsame” Ergebnisse werden, wie schon mehrfach zuvor, unter den Teppich gekehrt werden und in Schreibtischschubladen verrotten.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Andreas

Klar. Die Zeiterfassung bestätigt die bereits in x Studien festgestellte Mehrarbeit, und der AG packt als Konsequenz was drauf? Auf welcher Rechtsgrundlage soll das passieren?

Kristian Seewald
1 Monat zuvor
Antwortet  Andreas

Das könnte so sein, in NDS. ist gerade aber einem Schulleiter eine Nachzahlung wegen Mehrarbeit gerichtlich gebilligt worden, also: Auch in die Richtung kann es gehen.

Petra OWL
1 Monat zuvor
Antwortet  Realist

Du bist toll 🙂

ginn92
1 Monat zuvor
Antwortet  Jess

Die erste Konsequenz daraus wäre, dass unbestreitbar auffallen würde wie viel Zeit eigentlich mit Verwaltungsarbeit oder anderen Tätigkeiten für die man kein Lehramt studiert haben muss verbracht wird. Diese Zeit würde dann endlich mal was kosten und nicht wie jetzt mehr oder minder gratis eingefordert werden. Das führt unweigerlich zu der Überlegung a ist das wirklich so nötig das es gemacht werden muss und b von wem muss eigentlich was gemacht werden. Klar heißt das nicht, dass wir morgen Entlasstungsstunden oder sonst irgendwas bekommen aber das einfache draufsatteln von Aufgaben hätte ein Ende.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Jess

In aller erster Linie werden die angestellten Lehrkräfte sich glücklich schätzen dürfen, denn deren Arbeitszeit beträgt lediglich 38,5 Wochenstunden. – Und sie sind streikberechtigt.

Ich habe es schon mehrfach gepostet, die Stunden, die über die vereinbarte Wochenstundenzahl hinausgehen, gelten als pauschaler Überstundenausgleich. Und so viele Stunden sind das gar nicht, um die 13 unterrichtsfreien Wochen zu kompensieren.

39 Unterrichtswochen a 40 Wochenstunden ergibt 1560 vertraglich vereinbarte Arbeitsstunden im Jahr. Im Vergleich dazu arbeitet ein Beschäftigter in Vollzeit außerhalb von Schule ca 220 Arbeitstage. Die tägliche Arbeitszeit beträgt zwischen 35 und 40 Wochenstunden – also zwischen 7 und 8 Stunden je Arbeitstag. 210 mal durchschnittich 7,5 Stunden täglicher Arbeitszeit ergibt 1650 Stunden im Jahr.
Gesetzliche Feiertage, die nicht in den Schulferien liegen, gibt es nur wenige. Es sind der 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, 1. November; der 3. Oktober fällt sehr häufig in die Herbstferien.

Der “normale Arbeitnehmer” arbeitet an 365 Tagen abzüglich der 105 Tage, die zum Wochenende gehören, alle gesetzlichen Feiertage – 1. Januar, Karfreitag, Ostermontag, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam, 3. Oktober, Allerheiligen, Heiliabend und Sylvester (je ein halber tariflicher Feiertag), 1. und 2. Weihnachtstag – und nicht zu vergessen mindestens 28 Urlaubstage. Das sind 220 Tage.

Wir diskutieren folglich über eine Differenz von 90 Arbeitsstunden. legr man diese auf die Unterrichtszeit von 39 Wochen um, müssen weniger als 2,5 Stunden Mehrarbeit je Woche geleistet werden, um den längeren Zeitraum, den die unterrichtsfrei Zeit umfasst, zu kompensieren.

Die drei obligatorischen Vorbereitungstage am Schuljahresbeginn so wie den Tag der offen Tür habe ich dabei nicht einmal als zusätzliche Lehrerarbeitszeit erfasst.

vhh
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Kleine Info, §44Nr.2, TVL:
Arbeitszeit –
1Die §§ 6 bis 10 finden keine Anwendung. 2Es gelten die Bestimmungen für die entsprechenden Beamten in der jeweils geltenden Fassung. 3Sind entsprechende Beamte nicht vorhanden, so ist die Arbeitszeit im Arbeitsvertrag zu regeln.

Gleiche Arbeitszeit, gleicher Arbeitseinsatz, gleiche Mehrstundenregelung (Bezahlung erst bei mehr als drei im Monat). Das Streikrecht, ach ja…kostet die Angestellten ca. 500-700 netto jeden Monat (KV ist für eine einzelne Person ähnlich hoch), aber wirklich, ein echter Mehrwert. Da erkläre ich auch gerne alle zwei Jahre einigen Jungbeamten, warum es während des Streiks kein Vertretungsmaterial gibt und wir nicht nur ‘für uns’ streiken 🙂
Aber danke für die Rechnerei.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  vhh

Das schöne ist ja, dass die §§ 6 bis 10 nicht in Stein gemeißelt sind. Die Arbeitszeiterfassung ist dann eine entsprechende Datengrundlage, um einen Prozess bezüglich Gleichbehandlung mit anderen Angestellten des ÖD der Länder zu führen. Das gewerkschaftliche Ziel muss ein eigenständiger Tarifvertrag für die Schulen sein. Den aber dürfte vor allem ver.di verhindern wollen, da dieser die Stellung der “Schwestergewerkschaft” GEW stärken würde.

Ulla
1 Monat zuvor
Antwortet  Jess

In anderen Berufen, auch im Home Office, klappt es doch mit der Arbeitszeiterfassung. Warum sollten ausgerechnet Lehrer betrügen bzw. ihre Zeiten “anpassen”?

Lera
1 Monat zuvor

„Wir brauchen eine Lösung, die die Interessen der Schülerinnen und Schüler ebenso wie die der Kolleginnen und Kollegen berücksichtigt“

Welches legitime Interesse sollen denn bitte Schüler bei der Erfassung der Arbeitszeit von Lehrern haben??

Es geht hier nicht um Pädagogik.

Es geht um Arbeitsrecht und -schutz.

Da muss man gar nichts abwägen.

Da muss man sich einfach nur an geltendes Recht halten.

Ingrid
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Die Schüler haben ein legitimes Interesse an gesunden Lehrern, die nicht kurz vor dem Burn-out stehen.

Andreas
1 Monat zuvor
Antwortet  Ingrid

Schüler können auch mit kranken Lehrern den Abschluss schaffen….

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  Ingrid

Das auf jeden Fall.

Marie
1 Monat zuvor
Antwortet  Ingrid

Ich fürchte nur, DAS ist nicht die Intention hinter dem oben genannten Satz.

Kadee
1 Monat zuvor
Antwortet  Marie

Das fürchte ich auch und denke, es waren da eher Exkursionen, Klassenfahrten, Projekttage, die über die Freistunde der Lehrkraft hinweg gehen, usf. gemeint. Nichtsdestotrotz bin ich bei der Arbeitszeiterfassung bei Lehrkräften auch sogleich über die Nennung von SuS “hauptsächlich und an erster Stelle” gestolpert.

Adele Horn
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

Die bisher bewährte Strategie in allen sozialen Berufen: Man erpresst die Leistungsträger emotional mit dem Wohlergehen ihrer Schützlinge, um all ihre persönlichen und vertraglichen Grenzen niedertrampeln zu können.

Das ist einer der Gründe, warum ich meinen Kindern von sozialen Berufen wie Lehrer, Krankenpflege etc. zumindest in Deutschland dringend abgeraten habe.

Carsten
1 Monat zuvor

Ich kenne nur Berichte aus BW über 2 Lehrer, die die Arbeitszeiterfassung einklagen. Sind es wirklich nur so wenige ?
https://www.papershift.com/blog/zwei-lehrer-in-baden-wuerttemberg-haben-klage-auf-arbeitszeiterfassung-eingereicht

Omg
1 Monat zuvor

Die Rechtsgrundlage ist einfach nachlesbar. Die Zaehlung der Arbeitszeit kann nach den bisherigen etablierten Softwarelösung n erfolgen, wie diese z.B. Sozialpädagogen schon einsetzen. Bremen verfolgt natuerlich das Ziel, Zeit zu gewinnen. Und glaubhaft ist es kaum, dass die anderen Bundesländer soooooo ueberrascht tun.
Es ist wie bei Inklusion usw eine angesprochene Strategie, noch ein paar Jahre rauszuholen.
An der Peinlichkeit ändert sich nichts: Bundesländer halten sich bewusst nicht an verbindliche Normen und geben das auch offen zu.
Ichhabe noch 10 Jahre. Mal sehen, ob ich das nicht erleben als aktiver Lehrer

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor

Hoffentlich schneiden sich die Lehrkräfte am Ende nicht ins eigene Fleisch. Ich könnte mir vorstellen, dass die Landespolitik mit festen Zeiten an der Schule reagiert: Täglich von 8 bis 16 Uhr, Montag bis Freitag, teilweise auch in den Ferien. Dort muss dann alles an Arbeit gemacht werden. Längere Klassenfahrten und Zusatztermine werden durch freie Tage in den Ferien abgegolten (Überstundenabbau). Denn meines Wissens haben Lehrer als Beamte, so wie alle anderen, 30 Tage im Urlaub im Jahr. Die Ferien gehen aber gute 60 Tage.

Sternschnuppe
1 Monat zuvor

Setzt voraus, dass man in der Schule einen Arbeitsplatz gestellt bekommt. Wohl eher unwahrscheinlich.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Sternschnuppe

Klassenzimmer = Arbeitsplatz. Nach Schulschluss können sich mehrere Lehrkräfte einen Raum zum Arbeiten teilen, die Schüler sind dann ja weg… Glauben Sie ernsthaft, die Länder und Kommunen würden da nicht kreativ?

dickebank
1 Monat zuvor

Supi – an Ganztagsschulen endet der Unterricht zwischen 15:30 und 16:00 Uhr. Danach übernehmen die Putzkräfte – aber wenn wir auf die klassenraumreinigung gänzlich verzichten, bliebe noch eine Stunde bis 17:00 Uhr.

Müssen die Lehrkräfte für diese Zeit die Heizungskosten wie beim mobilen Arbeiten zuhause aus eigener Tasche übernehmen? Der kommunale sachaufwandsträger wird den Lehrkräften nämlich eins Husten und keine Kosten für das Land übernehmen.

Btw der rechtliche und faktische Unterschied zwischen Home-office und mobilem Arbeiten ist Ihnen geläufig?

Marie
1 Monat zuvor

Die Schüler sind weg? Wo leben Sie denn? In unserer OGS sind ab dem Mittag sämtliche Räume der Schule belegt, da ist nichts mit ” mehrere Lehrer teilen sich ein Klassenzimmer”. Ganz abgesehen natürlich von fehlendem Stauraum für Bücher und Material, fehlenden digitalem Equipment, fehlenden Bürostühlen, etc.

Mika
1 Monat zuvor

Es gibt Anforderungen an Bildschirmarbeitsplätze. Diese zu erfüllen dürfte die Schulträger Millionen pro Schule kosten.
An Ganztagsschulen und Gymnasien sind die Klassenräume i.d.R bis 16.00 oder später besetzt. Und nun? Sie arbeiten wirklich an einer Schule? Wie ist das bei Ihnen?

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Mika

Ich bin Sozialarbeiter, habe in meiner Funktion aber Kontakt zu Schulen und Lehrkräften und selbst zwei Kinder, eines davon an der Realschule ohne Ganztag.

Mika
1 Monat zuvor

Und an Ihren Schulen sind ab12 alle Klassenzimmer geräumt? Es gibt den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Bildschirmarbeitsplätze in genügender Anzahl? Ehrlich?

Schotti
1 Monat zuvor

Selbst Kinder zu haben ist natürlich eine hinreichende Qualifikation als Schulexperte.

Ulla
1 Monat zuvor

Ich finde es großartig, wenn Eltern, Sozialarbeiter usw. die Arbeitsbedingungen von Lehrern beurteilen.

Sternschnuppe
1 Monat zuvor

Außerdem ist an manchen Schulen erst 15 oder 16 Uhr Schluss. Das hat nichts mit Kreativität zu tun. An beruflichen Schulen geht der Unterricht immer bis 15 Uhr. Was soll ich in einer Stunde groß vorbereiten?

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  Sternschnuppe

An den beruflichen Schulen oft sogar bis abends. Da gelten noch ganz andere Regeln.

Aber da wird um 15:30 Uhr wenigstens nicht die Heizung abgeschaltet.

Ulla
1 Monat zuvor

Die Klassenräume sind nachmittags durch die Ganztagsbetreuung belegt.

Teacher Andi
1 Monat zuvor

fUnd schon wieder werden Ferien mit Urlaub gleichgesetzt. Um dei Abitursaufgaben zu korrigieren benötige ich mind. die Hälfte der Pfingstferien, z.B. Es ist unterrichtsfreie Zeit, in der man diese notwendigen Arbeiten ansetzen kann, bei freier Zeiteinteilung.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Das ändert sich dann eben. Ihre Aufgaben korrigieren Sie nach Schulschluss in der Schule bis 16 Uhr und gehen dann nach Hause. Ferien werden Arbeitszeit, es sei denn, Sie nehmen sich Urlaubstage in dieser Ferienzeit. Den Rest verbringen Sie in Präsenzzeit an der Schule. Die Schüler haben dann ihre sechs Wochen Ferien im Sommer und Sie dann eben nur die Anzahl an Tagen, die Sie vorher abstimmen.

Teacher Andi
1 Monat zuvor

Scheitert wohl an den Voraussetzungen wie adäquater Arbeitsplatz für jede Lehrkraft. Sie glauben doch wohl nicht ernsthaft, dass man in der allgemeinen Unruhe des Schulbetriebs abitursaufgaben korrigieren kann?

Makkus
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Da gibt es Lösungen. In Betrieben wird ja auch um Großraum gearbeitet. Und da muss man sich ja auch konzentrieren.

Mika
1 Monat zuvor

Das hatten wir doch schon so oft:
ein kleines Beispiel: wenn ich 25 LK – Mathe – Klausuren korrigieren muss und pro Klausur mit Gutachten durchschnittlich 4h brauche (das ist dann schon schnell), bräuchte ich ca. 100 Zeitstunden zur Korrektur. Mir fallen durch den LK 3,75 Zeitstunden pro Woche weg, von denen ich mindestens 0,75h wöchentlich Vertretung erteilen muss. Bleiben 3 Zeitstunden pro Woche. Die ebenfalls entfallende Vor- und Nachbereitungszeit für den 12er Kurs beträgt 3h (ca. 1:1). Ich habe also pro Woche 6 Zeitstunden zum Korrigieren der 25 Abiturklausuren., da ich meinen restlichen Unterricht erteilen muss.

Das Matheabi wird in meinem Bundesland am 09.05. geschrieben.
Am 30.06. werden die Abiturzeugnisse überreicht. Innerhalb dieser Zeit muss auch noch der Zweitgutachter seine Arbeit tun. Ich habe also maximal bis zum 30.05. Zeit für die Erstkorrektur. Da hab ich mit Ihrem Modell gerade mal 6 Klausuren begutachtet. Nicht eingerechnet sind die Klausuren, die ich als Zweitgutachter auf den Tisch bekomme – die kann man mit derselben Zeit pro Klausur ansetzen.

Gleichzeitig wäre sicherzustellen, dass ich einen Arbeitsplatz für die Korrekturen habe. Die Klassenräume sind bei uns durchaus bis 16 Uhr belegt, und die Ausstattung entspricht nicht mal ansatzweise den Anforderungen an einen Arbeitsplatz.

Ich bin absolut für Ihren Ansatz. Die Glorreichen verwahren sich seit Jahren dagegen, weil die Mehrarbeit so zu schnell offensichtlich würde.

Ich_bin_neu_hier
1 Monat zuvor

“Ich könnte mir vorstellen, dass die Landespolitik mit festen Zeiten an der Schule reagiert: Täglich von 8 bis 16 Uhr, Montag bis Freitag, teilweise auch in den Ferien.” – Denkbar, nur ließe sich das aus Platzgründen sehr schwierig umsetzen und vor allem nicht in irgendeiner irgendwie sinnvollen Weise: Schulen verfügen de facto nicht über Lehrerarbeitsplätze in annähernd ausreichender Anzahl, weil das bisher ja nie als notwendig erachtet wurde.

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Ich_bin_neu_hier

Die werden innerhalb der Klassenzimmer eingerichtet. Sobald für die Kinder die Schule aus ist, gehen die Lehrer in die Klassenzimmer an ihre Pulte und korrigieren bzw. bereiten den Unterricht für den nächsten Tag vor. Klassenzimmer sind groß genug, notfalls stellt man a la Großraumbüro mehrere Laptops auf die Tische der Schüler. Ausgestochen wird dann kollektiv um 16 Uhr.

dickebank
1 Monat zuvor

… nur sind in den meisten Schulen schon lange keine Pulte mehr vorhanden …

Sie hätten es beim Feuerzangenbowle-Schauen bewenden lassen sollen und nicht mittrinken sollen.

Teacher Andi
1 Monat zuvor

Ihrer Meinung nach steht wohl für jeden Lehrer ein Klassenzimmer zu Verfügung? Das halte ich für utopisch. Außerdem gibt es auch Nachmittagsunterricht bis 16 Uhr, mal daran gedacht?

Rüdiger Vehrenkamp
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Nein, hab ich tatsächlich nicht. Und wenn Sie sich meinen Ursprungspost ansehen, dann schreibe ich diese Dinge nicht, weil ich das für gutheiße oder fordere, sondern weil ich auf Konsequenzen seitens der Landesregierungen aufmerksam machen möchte.

Lehrer schreiben Arbeitszeiten auf und hoffen nach deren Einreichung auf eine Reduzierung der Stunden durch das Kultusministerium. Genau das wird, gerade in Zeiten des Lehrermangels, aber nicht passieren. Es werden andere Lösungen gesucht werden und ich bin mir nicht sicher, ob die den Lehrkräften schmecken werden.

Marie
1 Monat zuvor

Ich fänd‘s schon Klasse, wenn Überstunden ausgezahlt oder abgebummelt werden könnten, wenn Arbeit am Wochenende einen entsprechenden Zuschlag erhielte, wenn bei Klassenfahrten die Arbeitszeiten eingehalten werden könnten,…

Ulla
1 Monat zuvor

Überlassen Sie es doch bitte den Lehrkräften zu beurteilen, ob eine Arbeitszeiterfassung sinnvoll ist oder nicht. Wenn ich das richtig verstanden habe, arbeiten Sie in einer ganz anderen Branche.

Mika
1 Monat zuvor

„ Klassenzimmer sind groß genug, notfalls stellt man a la Großraumbüro mehrere Laptops auf die Tische der Schüler.“

Sehr süß.
Ich empfehle, sich mit der Rechtslage vertraut zu machen, insbesondere mit dem Anhang „Anforderungen und Maßnahmen für Arbeitsstätten nach § 3 Absatz 1“

https://www.gesetze-im-internet.de/arbst_ttv_2004/BJNR217910004.html

Teacher mit Herz
1 Monat zuvor

Eine feste Zeit bis 16.00 Uhr in der Schule verbringen zu müssen, wäre für mich ein Grund, den Beruf aufzugeben. Mir reichen die Tagen denen ich aufgrund von Versammlungen bleiben muss, denn schaffen kann man in der Zeit nicht wirklich viel
Mein Klassenraum ist zwar ab 14.00 Uhr frei, aber dann toben im Nebenraum, auf dem Flur oder Schulhof die Kinder – ich kann so nicht arbeiten. Dazu gibt es zwei Tage, an denen ich als Teilzeitkraft schon früher Schluss habe – dann müsste ich warten, bis mein Raum frei ist. Zudem kommen in Klasse 1 und 2 gern die abholenden Eltern in den Raum weils Kind was vergessen hat und haben natürlich gleich ein dringendes Anliegen.
An sonnigen Tagen heizt sich mein Raum extrem auf, Konzentration ist dann unmöglich. Die Kinder haben schon gestern, bei 15 Graf Außentemperatur, ziemlich gejammert, weil ihnen zu warm war. Aber vielleicht werden die Rolläden, die eigentlich seit letztem Sommer dran sein sollten und dann im Oktober montiert wurden auch irgendwann mal angeschlossen und dann funktionsfähig.
Tja und dann gibt es auch noch gesundheitliche Gründe, die mir das unmöglich machen. Ich arbeite nicht grundlos Teilzeit und an den drei Tagen, an denen ich bis 14.00 Uhr arbeite, bin ich fertig und schaffe nicht mehr viel. Erin Grund, zum kommenden Schuljahr weiter zu reduzieren
Aber wir haben ja so viele Lehrer, da fällt es nicht auf, wenn ich aufhöre 😉

laromir
1 Monat zuvor

Gerne. Wenn ich ein Büro bekomme und alle Materialien inkl. funktionierender Technik bekomme, dann lege ich gerne in jedem Schuljahr meine Anwesenheit in der Schule in und außerhalb der Ferien fest. Dann wird aber zu Hause kein Schlag mehr gemacht und wenn ich mal länger im Schulbüro sitze, dann will ich dafür entsprechend die Anwesenheit während der Ferien reduziert bekommen. Nach meiner persönlichen Zeiterfassungstabelle, wären das in den letzten Ferien schon locker 1,5 Wochen gewesen. Finde ich okay. Bitte auch unter Bereitstellung von Papier, Farbdruckern, Scannern und alles Programmen in Vollversion. Bin ich dabei, wenn dann die Teilzeitstelle auch Teilzeit ist.

Marie
1 Monat zuvor

8-16, Montag bis Freitag? Nehm ich. Kein Elternabend, kein Klassenfest am WE, kein Schulfest am WE, keine Unterrichtsvorbereitung oder Korrektur oder Zeugnisschreiberei am WE, keine Schulkonferenz, Elternsprechtag endet um 16.00 Uhr etc. Natürlich mit einem Arbeitsplatz, der meinem zu Hause entspricht, mit kompletter Ausstattung und Lagerfläche für Bücher und Materialien. Ach, den gibt es nicht? Na, dann… Mit Drohszenarien wie Ihren wollen sich doch sämtliche KuMi vor der seit Jahren gesetzlich vorgeschriebenen Erfassung drücken, das macht mir schon lange keine Angst mehr.

Sepp
1 Monat zuvor

Fände ich interessant:

Dann müsste man Büroräume mit passender, ergonomischer Ausstattung für alle Lehrkräfte schaffen. Allein vom Platz her wird das bei einem Kollegium mit 100 KuKs kaum möglich sein. Was die Ausstattung betrifft, bitte passende PCs, Monitore, Scanner etc.
Und wie in richtigen Firmen bekommt dann jede Schule ein paar IT-Spezialisten.

Alle Termine würden in das 8-16 Uhr Zeitfenster fallen. Wenn ich zum Arzt oder Anwalt muss, macht der i.d.R. auch keine Termine um 19 Uhr. Entsprechend finden dann z.B. Elternabende oder -Sprechtage auch nur zwischen 8 und 16 Uhr statt. Man würde auch abends nicht mehr mit Eltern telefonieren…

Mit Klassenfahrten haben Sie ganz andere Probleme, nämlich Ruhezeiten. Dann müssten Sie Klassenfahrten im Schichtbetrieb machen, also 2-3 x so viele Lehrkräfte mitschicken.

Man würde auch nicht mehr bis in die Nacht korrigieren. Was bis 16 Uhr nicht weg ist, bleibt halt liegen. Dann dauert es mit dem Abitur einfach länger oder der Arbeitgeber muss priorisieren, dann fällt eben Unterricht aus.

Im Endeffekt ist sowas einfach nicht realistisch.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Sepp

… und vor allem bedeutet 8 bis 16 Uhr, keine Lehrkraft muss mehr Frühaufsicht machen müssen – es brechen rosige Zeiten an.

Bla
1 Monat zuvor

Vollzeit, Mo-Fr 8-16 Uhr [ohne Vorviertelstunde? Kein Wochenende? Keine Feiertage? Variablen Urlaub (gesetzlicher Rahmen)? Für genug qualitative Vertretung im Krankenfall wird gesorgt?]
Recht auf 1-2 Tage Homeoffice (nur wer will)?
Bei Teilzeit tatsächliche Anpassung der Zeiten? [Da wirken dann Konferenzen und Klassenleitung gaaaanz anders als Hebel …]
Dazu angemessenen Arbeitsplatz an/in der Schule (Büro, gerne mit Kollegen geteilt) und kompletter Materialstellung und -kostenübernahme?
Das klingt für mich jetzt nicht sooo abschreckend um ehrlich zu sein.

“Dort muss dann alles an Arbeit gemacht werden.”
Klar, alles was eben von 8-16 Uhr (VZ) dann gemacht und geschafft wird. Rest bleibt eben liegen. Unterricht, Vor-Nachbereitung, Korrekturen, Absprachen, Feste, Konferenzen, Fortbildungen, Aufsichten, Elterngespräche, Mails, Zeiterfassung, usw. usf. alles innerhalb dieser Zeit – gerne mit Priorisierung.
Ich persönlich bin sogar für Ganztag (bis 16 Uhr) zu haben. Aufgabenprofil ist vorab zu besprechen (“verhandeln”) und festzulegen.
Arbeitsrechtlich wäre ich persönlich auch Bereit von 7-16 Uhr … Damit man die rechtliche (dann tatsächliche) Pause auch dabei hat.

“Längere Klassenfahrten und Zusatztermine werden durch freie Tage in den Ferien abgegolten (Überstundenabbau)”
Ok, bin mir ziemlich sicher, dass es spätestens dann keine Klassenfahrten mehr gibt. Was das im rechtlichen Rahmen so an Geld (und Zeit) kostet … Mit Zuschlägen usw. usf.

“Denn meines Wissens haben Lehrer als Beamte, so wie alle anderen, 30 Tage im Urlaub im Jahr. Die Ferien gehen aber gute 60 Tage.”
Welche Ferien denn dann bitteschön?
Ferien gibt es dann halt keine mehr für Lehrkräfte.
Selbstverständlich wie anderswo 30 Tage Urlaub (12 Tage Arbeitnehmerrecht zum Festlegen und 18 Tage Arbeitgeberrecht).
Der Arbeitgeber hat für Vertretung zu sorgen. Materialien werden gerne (da Zeiterfassung) innerhalb der Arbeitszeit zuvor vorbereitet [falls Zeit dazu]. Einarbeitung usw. bei Vertretung ebenfalls innerhalb der Zeit.
Ob SuS dann selbst auch “Urlaub” haben/nehmen können oder weiterhin “Ferien” und ich dementsprechend entweder “vor der Klasse” stehe oder sonstige Arbeiten machen müsste … Da bin ich offen für beide Varianten.

dickebank
1 Monat zuvor

Die BMK wird erstaunt feststellen, dass die Arbeitszeiterfassung erbracht hat, dass eine Stunde 60 Minuten hat. Mehr Erkenntnisgewinn ist den 16 Chlorreichen nicht zuzutrauen.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

60? Sucher? Nicht 45min?
Daher kommen also die ganzen Überstunden!

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

Das heißt, an Schulen mit einem 60-Minuten Rhythmus fallen überhaupt keine Überstunden an. Dass da überhaupt noch keiner drauf gekommen ist!

Schotti
1 Monat zuvor

Das ist der deutsche “Rechtsstaat”. Es gibt ein Gesetz zur Arbeitszeiterfassung, welches laut Arbeitsministerium sofort umgesetzt werden muss. Niemand hält sich daran und niemand wird deswegen bestraft. Das passiert täglich, über viele Jahre. Es gibt keine Konsequenzen. Na herzlichen Glückwunsch.

Teacher Andi
1 Monat zuvor

Diese Spitz-auf-Knopf-Abrechnung wird den Lehrern eher schaden als nützen. Die KuMis werden alles tun, um die Zeiten herunterzurechnen und gewisse Vorgaben setzen, in denen gewisse Dinge zu schaffen sind. Und da fangen die Probleme schon an: man korrigiert einen Aufsatz nicht in derselben Geschwindigkeit wie eine Matheschulaufgabe. Wie soll man das austarieren? Auch hat jede Lehrkraft andere Arbeitsmethoden, manche verzetteln sich bei der Internetrecherche (das kenne ich bei mir), manche gehen gezielter vor, so dass die Unterrichtsvorbereitung schon große Unterschiede aufweist, geschweige denn die Unterschiede im Arbeitsaufwand der unterschiedlichen Fächer. Alles nicht zu vereinheitlichen.
Die Verwaltungsaufgaben sind bei einer Klassenleitung natürlich größer, die Schulleitung oder Stundenplaner sollte demnach Sorge tragen, dass Klassenleitungen gerecht verteilt werden und nicht immer dieselben Kollegen sich davor drücken können. Durch das digitale Klassenbuch ist die Verwaltung wesentlich weniger zeitraubend geworden und man hat einen besseren Überblick, das darf man auch nicht vergessen.
Eine Anwesenheitspflicht von 8 bis 17 Uhr in der Schule wäre kaum umsetzbar, denn dann bräuchte jeder einen Arbeitsplatz, an dem er seine sämtlichen Materialien deponieren kann, undenkbar, wenn ich an mein Arbeitszimmer denke und wieviel Platz ich für Korrekturen und Vorbereitungen brauche. Ich arbeite außerdem lieber in Ruhe zuhause und nicht womöglich in einem Klassenzimmer oder im Lehrerzimmer.
Was den Lehrkräften tatsächlich nicht zusätzlich aufgebürdet werden sollte, das ist der immense Mehraufwand für Inklusion und Integration ohne zusätzliche Assistenzkräfte. Diese Entscheidung von oben ohne adäquate Voraussetzungen zu schaffen ist eine Unverfrorenheit, die ich absolut nicht akzeptieren kann. Auch der ansteigenden Zahl der psychisch auffälligen Schüler sollte Rechnung getragen werden. Und da muss man ansetzen, denn neben dem zusätzlichen Arbeitsaufwand gehen diese Aufgaben oft besonders an die Psyche.
Ich bin wenig zuversichtlich und denke nicht, dass bei der Zeiterfassung eine sinnvolle Arbeitsentlastung für Lehrer herauskommen wird. Ich möchte meine freie Zeiteinteilung außerhalb de Unterrichts nicht missen. Die Probleme der Überlastung und der mangelnden Anerkennung des Lehrberufes sind bekannt und könnten gezielt gelöst werden, durch Zeiterfassung werden sie sicher nicht gelöst.

Grillsportler
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Arbeitszeiterfassung heißt aber nicht, dass man uns Zeitvorgaben für bestimmte Tätigkeiten macht. Es heißt erst einmal nur, dass die tatsächlich anfallende Arbeitszeit (und die variiert vermutlich je nach Schulart und Fächerkombination) gemessen wird. Wenn dabei herauskommt, dass (einige) LKs (viel) zu viel arbeiten, dann braucht es neue Lehrer (wo die herkommen sollen weiß ich auch nicht) und eine Umverteilung der Arbeitslast an den Schulen.

Dann muss der Kollege mit Kunst/Philo vielleicht Aufgaben übernehmen, die von anderen bislang „so“ mitgemacht worden sind, um auf seine Stunden zu kommen. Eventuell müssen dann auch die Deputatsstunden für korrekturintensive Fächer herabgesetzt werden. Wie das gehen soll? Mir eigentlich egal, ich weiß nur, dass meine Arbeitszeit nicht gratis ist und keine 60 Stunden die Woche beträgt.

Wenn die KuMis darauf kommen, mir Vorgaben zu machen, in welcher Zeit ich eine Klausur korrigiert haben muss, dann ist genau nach dieser Zeit auch spätestens die Korrektur zu Ende und ich mache einen Strich an der Stelle, an der die Zeit um war. Eine Note kann ich dann im Zweifel nicht geben, denn ich muss ja zuallererst meine Arbeitszeit im Blick behalten. Bin dann mal gespannt wie SL/Bezirksregierung/etc. reagieren.

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Grillsportler

Der unterschiedliche Arbeitsaufwand der verschiedenen Fächer war schon immer Diskussionsthema, ein Sport-Religionslehrer hat sicher nicht so viel zu tun wie ein Deutsch-Englisch Lehrer. Aber ….. man hat sich ja freiwillig dafür entschieden. Und es ist heute schon so, zumindest bei uns, dass die Sportlehrer beispielsweise mit etlichen zusätzlichen Aufgaben betraut werden.
Außerdem bin ich nicht Lehrer geworden, um nun eine solche engstirnige Denkweise zu entwickeln und akribisch darauf zu schauen, ob jetzt der Kollege weniger zu tun hat. Ein gesundes Kollegium regelt das von innen und Arbeitsvermeider gibt es in jeder Berufsbranche.
Wir müssen das Problem der Überlastung anders lösen, das Festhalten an einer in diesem Beruf nicht durchführbaren oder eher Nchteile bringenden Zeiterfassung erachte ich als nicht zielführend. Wir sind keine Beamten, die um 8 den Schreibtisch besetzen und 17 Uhr den Stift fallen lassen. Die freie Zeiteinteilung hat meiner Meinung nach mehr Vor- als Nachteile.

Grillsportler
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

“Aber ….. man hat sich ja freiwillig dafür entschieden.”

Spätestens mit der Einführung einer Arbeitszeiterfassung ist das halt kein Argument mehr. Wer mehr in seinen Fächern zu tun hat, muss entlastet werden, damit die Arbeitszeit für alle KuKs gleich ist.

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Grillsportler

Man braucht keine großartigen Studien und komplizierte Zeiterfassung, um zu erkennen, dass bestimmte Fächer einen größeren Aufwand mit sich bringen. Unseren Bildungspolitikern fehlt einfach der Wille, den Fakten ins Auge zu sehen und hier mal für gerechte Arbeitseinteilung zu sorgen, im Gegenteil, die Not des Lehrermangels, selbst verursacht, wird wieder knallhart auf die noch vorhandenen Lehrer abgeladen, Hauptsache sie haben keine zusätzliche Arbeit damit.

Grillsportler
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Dem stimme ich absolut zu!

Grillsportler
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

“Wir sind keine Beamten, die um 8 den Schreibtisch besetzen und 17 Uhr den Stift fallen lassen. Die freie Zeiteinteilung hat meiner Meinung nach mehr Vor- als Nachteile.”

Bislang habe ich in diesem Job mit den Fächern D/E zeitlich nur draufbezahlt. Und zwar mittlerweile gegen geltendes Recht.
Und ich habe ebenfalls noch weitere Aufgaben an der Schule, so wie alle anderen auch. Das sind bei uns nicht nur die Sportlehrer.

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Grillsportler

Dann wechseln Sie den Beruf, ich habe gewusst, worauf ich mich als Lehrer einlasse, und habe mich oft gewehrt, aber nicht bei den Schülern, Schulleitung oder Kollegen, sondern bei der “Obrigkeit”, dafür musste ich bezahlen, aber ich wünsche mir, dass sich endlich mehr Kollegen wehren, und zwar nach “oben”, nur das nützt. Aber da ist man zu feige zu.

Grillsportler
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Woher wissen Sie, dass ich das nicht längst tue? Und warum sollte ich den Beruf wechseln, wenn mein Arbeitgeber mir nicht die Arbeitsbedingungen schafft, zu denen er (nun) gesetzlich verpflichtet ist? Das wäre ja wohl eher feige.

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Grillsportler

Stimmt, da haben Sie Recht. aber die Arbeitsbedingungen und der Umgang der Regierung mit den Lehrkräften waren schon immer unterirdisch, ich verstehe nciht, warum sich nicht mehr dagegen wehren und immer, wenn die “hohen” Damen und Herren mal zu Besuch kommen, schön Männchen machen.

Marie
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Die freie Zeiteinteilung nimmt Ihnen ja auch keiner. 8 bis 17 funktioniert an Schulen nicht (das scheitert schon an entsprechenden Arbeitsplätzen, s. Diskussion weiter oben).

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Marie

Freie Zeiteinteilung und Stundenplan sind doch schon ein Widerspruch in sich. Das Vollzeitdeputat führt doch schon dazu, dass rechnerisch fünf Zeitstunden am Vormittag in der Schule in Abhängigkeit vom Stundenplan mit regulärem Unterrichtseinsatz und zusätzlichen Adhoc-Vertretungen verbracht werden. Die freie Zeiteinteilung erstreckt sich demzufolge auf dreieinhalb Stunden je Arbeitstag und die Überlegung, wie viel von dieser Arbeitszeit ins Wochenende verlegt werden kann.

Ich habe während meiner Zeit auch lieber am Samstagmorgen ausgeschlafen vier Stunden am Stück Mathe-Arbeiten korrigiert als unter Woche an mehreren Nachmittagen mit vielen Unterbrechungen.

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Das ist kein Widerspruch, da die freie Zeiteinteilung vom Stundenplan abgekoppelt ist. Die reinen Unterrichtsstunden machen nur einen bestimmten Bruchteil der Arbeit aus, aber das wissen Sie ja.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Es geht nicht um Prognosen, wie lang was dauert, sondern um Erfassung der tatsächlich benötigten Zeit. Sollte der AG Zweifel an den Angaben des AN haben, liegt es in seinem Ermessen, dem AN Arbeitszeitbetrug nachzuweisen.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Arbeitszeitvorgabe?

Hahaha, da läuft erst die GoPro heiss und danach die Tippse meines Abwaltes zur Höchstform auf – nachdem ich diese Zeitangaben penibel videodokumentiert einhalte.

Parallel dazu: Ab zum Arbeitsgericht, denn “Pulte” (Schrotttische von 1980) und Rückenbiegerstühle sind an Arbeitsplätzen unzulässig.

Bring it on…

Schotti
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Freiwilligkeit ist ja vor Gericht überhaupt kein Argument. Wir alle kennen den Spruch: “Unwissenheit schützt nicht vor Strafe”
Der Dienstherr darf natürlich nicht bewusst seine Diener bis zur Erschöpfung ausbeuten. Clemens Tönnies hat damals vor Gericht auch behauptet, dass die Leiharbeiter aus Bulgarien und Rumänien freiwillig 70 Stunden die Woche bei ihm malochen. Natürlich war das kein Argument.

Se Länd
1 Monat zuvor

Wenn ich in meine Glaskugel sehe, dann erkenne ich Arbeitszeitvorgaben für bestimmte Tätigkeiten. Ich erkenne Fortbildungsangebote für Zeitmanagement und dienstliche Gespräche bzgl. des nicht erreichten Pensums. Ich glaube so wie sich dass hier viele Lehrkräfte vorstellen wird das nicht laufen. Brauchst du zu lange zum Korrigieren, dann bist zu ineffizient. Das wird das neue Motto werden .

laromir
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

Dann machen wir halt nur noch Kreuzchen und beschriften eine Abbildung.

Brausepitt
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

Nein, das glaube ich nicht! Ich vermute vielmehr, dass es in NDS sehr viel schneller mit der Erfassung gehen wird, da hier die Erfassung der AZ bereits gerichtlich akzeptiert wurde (s. Urteil OVG Lüneburg vom 12.02.25) und es somit für das Land als Dienstherrn nun teuer werden dürfte, da jetzt die Beweislastumkehr eintritt. Aufzeichnungen der Lehrer gelten und müssen ggf. durch die Behörde widerlegt werden. Die nächsten Klagen von KuK, die schon länger akribisch die AZ erfassen liegen bereits in der Schublade. Mal sehen…

Marie
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

Mmh, hat der Finanzbeamte auch Vorgaben, wie lange er für die Bearbeitung meiner Steuererklärung brauchen darf? Soweit ich weiß, (leider) nicht. Warum sollen dann Vorgaben zur Aufsatzkorrektur rechtens sein? Wer meint, ich korrigiere zu langsam, darf mir gern selbst zeigen, wie es schneller geht. Manchmal meint man, die KuMis schreiben hier selber mit, um den LK Angst vor der Erfassung zu machen…

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

“Wenn ich in meine Glaskugel sehe, dann erkenne ich Arbeitszeitvorgaben für bestimmte Tätigkeiten. ”
Und? Entweder realistisch oder geht nicht.

“Ich erkenne Fortbildungsangebote für Zeitmanagement und dienstliche Gespräche bzgl. des nicht erreichten Pensums.”
Die kommen dann zur Arbeitszeiterfassung eben dazu. Wären eine der ersten Begründungen für das Nicht-Erreichen der anderen unrealistischen Arbeitszeitangaben dann.

“Ich glaube so wie sich dass hier viele Lehrkräfte vorstellen wird das nicht laufen.”
Vielleicht. Muss man eben schauen. Gesetzlich ist es halt erstmal Vorgabe. In anderen Berufsbereichen wird die Zeit halt auch erfasst.

“Brauchst du zu lange zum Korrigieren, dann bist zu ineffizient.”
Und dann?
Was wäre die Konsequenz?
– Korrigiert dann jemand Schnelleres für mich? Ohhh nein.
– Gibt es Gespräche, welche zur Arbeitszeiterfassung schlichtweg hinzugeschrieben werden?
– Gibt es Fortbildungen, welche dazu kommen? Ändert sich dann was? Wenn’s klappt … Super. Wenn nicht … Gerne viele Fobis innerhalb der Arbeitszeit
– Brauch ich dann gar nicht mehr korrigieren?
– Stellt man mich/Beamte dann aus?
– Wie ist es bei Anfechtung der Zeitvorgaben? Wieviele können denn dann tatsächlich so schnell korrigieren?
– Wer steht bei Anfechtung von Noten gerade? Schulleitung oder Lehrkraft? Mit Hinweis auf die Zeitvorgaben.
– Bekommt SuS bei Noten dann ab dem Zeitpunkt für kommende Aufgaben “alles richtig”, “alles falsch” oder muss “ich” das am Schluss [Zeit dafür] individuell umrechnen (nicht Bewertung der nicht geschafften Aufgaben)?
– Wie siehts dann mit einem offensichtlichen Überlastungsantrag aus? Ich mein … Wenn ich das nicht schaffe, obwohl ich mich bemühe.

Also ich hätte da sooo viele Fragen tatsächlich.
Ganz ehrlich … Ich kenne andere Bereiche vom Beamtentum als Schule … Da kann man schon etwas entgegnen bei Uneinigkeit.

“Das wird das neue Motto werden .”
Könnte so sein, jucken darf’s einem dann halt spätestens nicht mehr. Ist ja (wiedermal) absolut absurd und vom AG hausgemacht letztendlich.

Und mal ehrlich … Lehrermangel … Es gehen immer mehr Lehrkräfte ab. Die Boomerwelle kommt und trifft auch stark (auf) den Schulbereich. Die Rahmenbedingungen werden nicht unbedingt besser. Immer mehr “Zusatz”. Immer mehr StudentInnen brechen die Studiengänge (auch Lehramt) ab. Die Quer- und Seiteneinsteiger hat man zum Großteil schon abgegrast. Viele sind schon wieder weg. Die “neue gesellschaftliche Generation” steht noch aus, ob sie “Bock” auf Lehramt haben. Immer mehr Lehrkräfte (und – andere – Eltern) raten wohl vom Beruf ab oder nur eingeschränkt dazu. Der Privatschulsektor wird immer stärker und beliebter (sowohl von LuL, als auch Eltern). Das Referendariat hat immer noch keine sinnvolle Reform erhalten und ist an vielen Orten “ausbaufähig”. Die Verbeamtung ist nicht mehr als Wertigkeit wie früher zu sehen [viele junge Menschen sind darauf nicht mehr sooo scharf … Das wird man auch noch merken künftig]. Viele Berufszweige haben sich neu gebildet und bilden sich weiter(hin neu). Die Rahmenbedingungen bei vielen Berufen und Unternehmen sind durchaus … Lukrativ (im Vergleich).

Will man dann mit sowas für den Lehrerberuf werben? Da wäre ich mal gespannt haha.

Se Länd
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

Mal an alle Kommentare hier oberhalb. Es ist einfach meine Erwartung, vllt. wird ja alles gut und entspannter wie erhofft. Ich will jetzt auch nicht jedes Gegenargument kommentieren, aber sich jetzt mit anderen Beamten mit eigenem Arbeitsplatz in Form von Büro/Computer/Home Office Möglichkeit in nicht total runtergekommenen Gebäuden zu vergleichen und darauf seine Argumentation aufzubauen halte ich jetzt nicht für sonderlich solide. Ich denke schon dass die Länder die Arbeitserfassung zu ihren Gunsten nutzen werden.

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

“Ich denke schon dass die Länder die Arbeitserfassung zu ihren Gunsten nutzen werden.”

Klar, aber das ist doch ein beidseitiges “Spiel” dann. Kann man natürlich machen … Wer dann (weiterhin – wie bisher) nach den Regeln der Länder mitspielt … Okay, kann man machen. Muss man halt nicht. Und das darf man auch gerne mal begreifen.
Andere Beamtenbereiche wurden angeführt, da diese es oftmals schon verstanden haben und es in den Bereichen eben andere “Spielregeln” gibt. Diese haben halt auch “weniger glänzende Kinderaugen” im Alltag.
Am liebsten spielt man normalerweise, wenn alle Seiten fair ein Spiel spielen. Ansonsten wird generell mehr “getrickst”.

Es ist ja nicht so, dass man grundsätzlich alles bedingungslos mit machen muss. Das ist mit “Staatsdiener” und “Leibeigene” nicht so wirklich gemeint. Beamte sind keine Sklaven [harte Wortwahl in heutiger Zeit, ich weiß – ist nicht direkt vergleichend gemeint, sondern als harte Analogie]. Angestellte sowieso nicht.
Nicht umsonst gibt es (eigentlich) rechtliche Rahmenbedingungen. Diese werden momentan einfach oft ignoriert und nicht eingehalten. Kann man ja mal ändern? Dazu gehört eben auch die Arbeitszeiterfassung.
Und danach wird sich zeigen, ob ein “Ping-Pong” Spiel daraus gemacht wird oder nicht.
Von massenhaft weiteren (und v. A. dann wohl deutlich steigernden) Überlastungsanträgen, Krankschreibungen und Burn-Outs, sowieso “Quiet quitting” bishin zu lauteren Ausstieg … Sollte der AG doch kein Interesse haben möchte man meinen.

Se Länd
1 Monat zuvor
Antwortet  Bla

“Nicht umsonst gibt es (eigentlich) rechtliche Rahmenbedingungen. Diese werden momentan einfach oft ignoriert und nicht eingehalten. Kann man ja mal ändern? Dazu gehört eben auch die Arbeitszeiterfassung.”
Nach dem Motto “oh sorry, war uns gar nicht bewusst, dass wir uns nicht an geltende Recht gehalten hatten”? Ja, klingt stimmig. Sieht man in Hessen, die seit Jahren unrechtsmäßig besolden, die haben das bestimmt einfach nur noch nicht gemerkt.
Arbeiten Sie irgendwo bei einem anderen ÖD als ich? Also in dem Bildungssystem in dem ich arbeite sind die Arbeitsbedingungen für die meisten Kollegen und Kolleginnen eher schlecht und ich habe wenig Gegenwehr erlebt. Es wird eher “erwartet” dass eine rettende Kraft alle rettet.
“Überlastungsanträgen, Krankschreibungen und Burn-Outs, sowieso “Quiet quitting” bishin zu lauteren Ausstieg”
Bestätigt meine obige Bahauptung.

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

Nur weil viele es nicht machen heißt es nicht, dass es die Möglichkeiten nicht gibt.
Letztentlich entscheidet mitunter jeder für sich selbst auch, wie man mit Situationen umgeht. Dazu hilft auch Erfahrung mit Situationen.
Das was ich damals im Referendariat mit mir machen lassen musste würde ich heute nicht mehr so machen (lassen). Man lernt ja auch schließlich bestenfalls aus Situationen.

Arbeitszeiterfassung -> Komplett absurde Vorgaben -> Nicht Schaffen dieser Vorgaben -> Überlastungsantrag -> Weiterer Druck des AG -> Weiterhin nicht schaffen -> Druck des AG -> Psychologe/Arzt -> Befreiung aufgrund Unzumutbarkeit -> Wiedereingliederung -> Arbeitszeiterfassung -> Komplett absurde Vorgaben -> …
Es kann dann halt zum Kreis werden.
Natürlich kann man auch einfach deutlich mehr arbeiten dann … Und geht Richtung Unzufriedenheit und Depression, mit anschließendem Burn-Out.
Einen Teil dazu “entscheidet” und beeinflusst man halt irgendwie selbst.
Gerade als Beamter hat man doch auch … Spielraum. Dazu gibt’s doch auch Extrembeispiele, welche ständig versetzt werden und letztendlich immer wieder krank dann sind. Die werden i.d.R. auch irgendwann “in Ruhe gelassen” oder weiterhin “zwangsversetzt”. Ist dann halt ein hin und her.

Es geht doch darum, dass beide Seiten miteinander möglichst fair umgehen. Wenn eine Seite unfair handelt, dann kann man sich das natürlich gefallen lassen. Oder eben nicht.
Mein Motto ist normalerweise: Gemeinsames Arbeiten.
Wenn dies nicht möglich ist, dann sucht man sich entweder etwas anderes, wo es möglich(er) ist oder man “haut dagegen”. Was erwartet denn die eine Seite auch anderes?

Aber gut, das ist vielleicht auch eines der Gründe, weshalb ich nicht mehr im staatlichen Schulsystem arbeite und mich bewusst dagegen entschieden habe. Ich habe mich seinerseits dann doch zu “Gemeinsames Arbeiten” in einem anderen Bereich entschieden. Und bereue die Entscheidung in keinster Weise.

Grillsportler
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

Vielleicht sollten die Lehrer dann auch so an diese Sache herangehen.

Se Länd
1 Monat zuvor
Antwortet  Grillsportler

Dass sie sich nicht an geltendes Recht halten oder wie meinen Sie das?

Grillsportler
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

Dass sie die herrschenden Verhältnisse zu ihren Gunsten nutzen und sich eben nicht nur ausnutzen lassen.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

Siehe oben:

Im Zeitalter von unendlich Videospeicher sehe ich solchen Tricksereien sehr, seeeeehhhhr gelassen entgegen.

DienstnachVorschrift
1 Monat zuvor
Antwortet  447

Beispielsweise kann man Aufgaben geben und in der Zeit im Unterricht korrigieren. Das mache ich bei Abschlussprüfungen, da die Zeitvorgaben für die Korrektur zu eng bemessen sind. Bisher hat mir da noch niemand Probleme gemacht, denn die Alternativen, nämlich, dass ich krankheitsbedingt ausfalle oder, dass ich mit der Korrektur nicht fertig werde, will wirklich niemand.

Oben.an.Deck
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

…und? Dann bin ich eben ineffizient…
Ich hör mir das geduldig an, gelobe Besserung, schreibe mir das Gespräch als Arbeitszeit auf und mache dann so weiter wie vorher auch.

Was wollen die denn machen? Wenn die sich nicht lächerlich machen wollen, dann lassen die das lieber sein.

447
1 Monat zuvor
Antwortet  Oben.an.Deck

Das ist der Weg.

Realistin
1 Monat zuvor

Deputat runter
Keine 41 Std mehr
4-Tage Woche und etwas Homeschooling jetzt!

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  Realistin

Immer dieselbe Leier ohne Erfassen der Komplexität des Problems.

Giordano Bruno
1 Monat zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Es ist offensichtlich die Erfüllung einer verlorenen Wette. Ich habe von Anfang an mitgezählt, und dies ist die 45.567. Forderung. Ich schätze, dass bei 50.000 oder 100.000 Schluss sein wird. Einfach mitlachen.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Giordano Bruno

Eine Wette: dass ich da nicht drauf gekommen bin!
Plausibel.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Realistin

Bla, bla, bla.

uwe
1 Monat zuvor
Antwortet  anka

durchaus machbar mit etwas Homeschooling

Teacher Andi
1 Monat zuvor
Antwortet  uwe

Ich bin nicht Lehrer geworden, um Homeschooling zu machen. Dann kann man gleich Roboter vor die Klasse stellen. Der Effekt ist derselbe. Das Feedback der Schüler nach dem erzwungenen Homeschooling wegen Corona war frappierend, und ich bin da bei ihnen. Ich reiße meine Jahre noch herunter in der Vorstellung, dass ich wirklich Lehrer werden wollte und nicht möglichst fern von den Schülern sein möchte.

Se Länd
1 Monat zuvor
Antwortet  Realistin

und mittwochs Freibier

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

… wie, nur mittwochs? Und den Rest der Zeit soll ich mir den Laden auf eigenen Kosten schön saufen? Die Prozentzahlen für Gehaltssteigerungen liegen ja grundsätzlich unterhalb der Stammwürze von gescheitem Bier – nee, die Plörre will doch keiner:)

Hans Malz
1 Monat zuvor
Antwortet  dickebank

Den Mittwoch so nutzen, dass die Wirkung bis Freitag reicht.

anka
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

Und Massagen!
Wurden bereits an anderer Stelle gefordert, haben es aber -unverständlicherweise- noch immer nicht in den Forderungskatalog von “Realistin” et al. geschafft.

Ureinwohner Nordost
1 Monat zuvor
Antwortet  Se Länd

Das Freibier gab es an meiner Schule nur zur Weihnachtsfeier und zur Schuljahresabschul-“DB”. Auch nicht schlecht, aber was Sie vorschlagen ist sehr viel besser.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Durchsetzung dieser Forderung.
Ehrlich. 🙂

Einer
1 Monat zuvor

Mal ein anderer Vorschlag: Jeden Tag von 8 bis 17 Uhr Dienstzeit in der Schule. Unterricht wird in dieser Zeit vorbereitet und erteilt, Klausuren vorbereitet und korrigiert und sämtliche Nebenaufgaben (Konferenzen, IT-Admin, Elterngespräche, usw) finden auch zu dieser Zeit statt. 17 Uhr ist Feierabend. Keine Arbeit am Abend am Wochenende oder in den Ferien. Wer Samstags noch unterrichtet hat halt an zwei oder drei Tagen schon um 15 Uhr Feierabend.
Ich glaube zwar, dass dies der Unterrichtsqualität schaden würde und auch die Rückgabe von Klausuren würde sich verzögern und auch die Anzahl der Referendare würde abnehmen, aber die Arbeitszeit ließe sich sehr einfach erfassen. Einstempeln und ausstempeln und fertig.

Endlehrer
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

Dann müsste neben jeder Schule allerdings ein neues Bürogebäude mit all dem in Firmen üblichem Drum und Dran für die Lehrkräfte entstehen – utopisch!

Marie
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

Wie oben schon geschrieben: mit einem ordentlichen Arbeitsplatz vor Ort, der meinem Platz von zu Hause entspricht, ist das kein Problem. Wird nur nie passieren, da die Gemeinden kein Geld haben, um an jede Schule noch ein „Bürogebäude“ zu bauen.

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

Büros und Materialien bitte nicht vergessen. Logischerweise im rechtlichen Rahmen und unter dessen Qualitätsmerkmalen.
Bei Teilzeit dementsprechend auch (wirklich) anpassen.

Warum denn nicht?

Se Länd
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

An sich kann man das machen, für mich persönlich wäre dann aber der Beruf uninteressant, denn dann würde ich lieber wieder in der Wirtschaft als Informatiker arbeiten. Ich persönlich mag genau das, die freie und flexible Zeiteinteilung.

Besseranonym_2
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

Kommt auch auf die Schulform an. Wir sind z.B. soundso teils bis 16.30 Uhr im U und füllen dann Lücken mit dem Versuch, zu arbeiten – wenn da nicht ständig Kollegen um die Ecke kämen und Platz da wäre, wärs nicht schlecht.
Für Kollegen mit kleinen Kindern ist es nicht so toll.
Allerdings, wenns dann endlich ausreichend Lehrerarbeitsplätze mit Türzumach-garantie gäbe – wär es doch den Versuch wert.

uwe
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

Auf keinen Fall!
Dann lieber 4 Tage Woche und 1 Tag Homeschooling.

uwe
1 Monat zuvor
Antwortet  Einer

Auf keinen Fall!
Dann lieber 4 Tage pro Woche und 1 Tag Homeschooling.

walter_52
1 Monat zuvor

Das wird sicher wieder ein teures und letztendlich grausames Instrument für etwas, was nie kontrollierbar sein wird. Zu viele Grauzonen außerhalb des Klassenzimmers, über welche hintennach leidenschaftlich gestritten werden wird.
Hoffen wir, dass die Lehrkräfte trotzdem noch zum Kerngebiet vorstoßen. Unterrichten.

dickebank
1 Monat zuvor
Antwortet  walter_52

Vertrauensarbeitszeit – funktioniert in der “freien Wirtschaft” und in anderen Bereichen des ÖD auch. Setzt allerdings eine detailiertere Stellenbeschreibung voraus. Davon ausgehend könnte man dan über leistungsabhängige Entgeltvereinbarungen verhandeln – ERA-Zulagen.
Das Rad muss doch gar nicht neu erfunden werden, es gibt doch bereits ausreichend viele Modelle der Arbeitszeiterfassung. Fragen Sie einfach den Hausmeister ihrer Schule, wie der seine Arbeits- und Bereitschaftszeiten erfasst.

Petra OWL
1 Monat zuvor

Mein Mann hat Homeoffice und kommt auf eine 32 Stunden Woche.
Ich fordere 4 Tage für Lehrer und weniger Deputat bei vollem Lohnausgleich.
🙂 Eure Petra aus OWL

Giordano Bruno
1 Monat zuvor

Die Komplexität der Entwicklung einer Software zur Arbeitszeiterfassung ist in ihrer Schwierigkeit nahezu mit einer Marsmission vergleichbar – eine wahre Generationenaufgabe. Hier müssen die brillantesten Köpfe Deutschlands, vielleicht sogar Europas, ihr Wissen bündeln, und selbst dann bleibt der Erfolg alles andere als sicher.

Alese20
1 Monat zuvor

Als wenn man dafür nicht irgendein Standardtool nehmen könnte. Wir haben ein Onlinetool (nicht Schule, aber Ö.D.) von gfos. Man legt einfach die Zeiten an, in denen man gearbeitet hat und fertig. Wir können differenzieren zw. Officezeit und mobile Office. Das gleiche ginge für LuL auch. Das klingt schwer nach Hinhaltetaktik.

BBS-Lehrer
1 Monat zuvor

Noch mehr Bürokratie. Diese Dokumentation kostet Zeit. Eine Deputatsstunde in der Woche verbrennt damit für das Eintragen der Zeiten.
Vernichtet bei jeder Lehrkraft effektiv eine Deputatsstunde für sinnvolle Arbeit.

Bla
1 Monat zuvor
Antwortet  BBS-Lehrer

Und trotzdem ist es eben gesetzliche Vorgabe. Worüber sprechen wir denn hier? Das ist bei anderen Branchen absolut normal und Alltag.
Der AG kann die Erfassung ja möglichst einfach halten und dadurch “Zeit” gewinnen. Also mit wenig “Rechtfertigungen” für die Tätigkeiten während dieser Zeit.
Je genauer und detaillierter der AG dies jedoch möchte [als Kontrollfunktion], desto mehr Zeit muss eingerechnet werden.

Ist der einfachste Weg der Erfassung nicht bspw.?:
Mo: 7-10 Uhr, 11:00-16:30 Uhr [Gesamt: 8,5 h]
So lange würde das nicht dauern … Setzt vertrauen halt voraus.
[Ich hatte während meiner Studienzeit zwei Nebenjobs, wo das prima machbar war … Einmal per “Stempeln/elektronischer Karte” (“in and out”) und einmal per Erfassung auf Papier.]
[Und ja, man kann auch “per Knopfdruck” die “Leerlaufzeiten für Privates” gut erfassen. Das machen bspw. viele ITler im Homeoffice doch auch.]

Je weniger Vertrauen und je detaillierter, desto mehr Zeit für die Erfassung:
Mo:
7:00 – 7:15 Uhr Lehrerzimmer, Kurzer Mailcheck, Posteingang/LuL-Fach und Routinebearbeitungen dessen.
7:15 – 7:45 Uhr Kopieren von Unterlagen für den Unterrichtseinsatz
[Mathemathik, Arbeitsheft …, HSU Ausdruck … Das kann man auch extremst wiederum aufschreiben oder eben durch die verpflichtende natürlich “referendariatsähnliche” Unterrichtsplanung dann einsehen … Hui, da bin ich mal gespannt, wieviel Zeit man dafür hätte.]
7:45- 8:00 Uhr Anwesenheit Klassenzimmer, Vorviertelstunde, SuS Empfangen, vorbereitende Tätigkeiten (Klassenrat, Themenüberblick)
8:00 – 8:30 Uhr Klassenrat
[*Themenauflistungen – ggf. Protokoll*]
8:30 – …
…- … Pausenaufsicht [Gangkontrolle, Aufsicht im Bereich xy]
… – ..
10:00 – 11:00 Uhr Mittagspause
11:00 – 11:30 Uhr Elterngespräch
11:30 – 13:00 Uhr Mathematikunterricht [Thema xy, *Materialauflistung und Anhang*, …]
… – …
… – … Usw. Usf.
… – 16:30 Uhr (Feinschliff der) Eintragung der Arbeitszeit

Soweit ich das weiß ist der AG zuständig, dass eine Erfassung möglich ist und auch dass sie erfasst wird. Zudem hat er normalerweise die Wahl der Art der Erfassung. Sollte man sich eben clever entscheiden dann.
Über “Arbeitszeitverlust” für Erfassungen braucht der AG sich absolut nicht beschweren, wenn er diese selbst hoch treibt/hält.

uwe
1 Monat zuvor

Also dann 35 Stunden Woche,
3 Tage mehr Urlaub und Digitalunterricht.
60 Stunden Wochen sind vorbei….!

Anke
1 Monat zuvor

In Hamburg gibt es das Arbeitszeitmodell für Lehrer*innen schon seit 25 Jahren!! Wir werden dort schon immer ganz genau nach geleisteter Arbeit bezahlt und jede einzelnen Handlung wird in WAZ (Wochenarbeitszeit) umgerechn. Wir arbeiten 46,5 Stunden in der Wochen, weil wir sogar die 6 Wochen unterrichtsfreie Zeit ausarbeiten müssen. Es ist also gar nichts Neues! Schaut mal nach Hamburg.

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  Anke

„jede einzelne Handlung wird in WAZ (Wochenarbeitszeit) umgerechn“

Gemessen und notiert wäre das, was der Gesetzgeber fordert.

Nix umrechnen. Da lauert doch der Besch… an jeder Ecke.

Faktor 1,3 für eine Unterrichtsstunde in der Gs ist nebenbei bemerkt ein absoluter Witz – 15 Minuten für Vor- UND Nachbereitung, na vielen Dank auch.

„Wir werden dort schon immer ganz genau nach geleisteter Arbeit bezahlt“

Ganz genau nach geleisteter Arbeit, die dann „umgerechnet“ wird – na, wer entdeckt hier einen Widerspruch?

Jess
1 Monat zuvor
Antwortet  Lera

In NRW gibt es sogar eine Regel, mit wie vielen Minuten eine Klassenarbeit angerechnet wird. Wenn ich mich nicht täusche, sind hierfür 10min vorgesehen. Für Oberstufenklausur sind es 20Minuten.

In Mathe/Physik komme ich mit den Zahlen hin, wenn ich die Klausurerstellung (4h) und Klassenarbeiten Stellung (2h) außen vor lassen.

Die Deutschkollegen korrigieren eher 1,5h je Klausur.

Mika
1 Monat zuvor
Antwortet  Anke

Soweit ich weiß, wird auch in HH nicht die tatsächlich individuell geleistete Arbeitszeit erfasst, sondern es gibt vom Land vorgegebene Zeitspannen für einzelne Tätigkeiten.
Das Gesetz schreibt jedoch die Erfassung der individuellen Arbeitszeit vor. Sollte Ihr AG bei Ihnen Betruf wittern, ist er in der Beweispflicht. Seien Sie beruhigt: sämtliche Arbeitszeitstudien haben bisher ergeben, dass Lehrkräfte mehr als die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit arbeiten.

Endlehrer
1 Monat zuvor

Mein “tool” zur Arbeitszeiterfassung ist seit dem Zeitpunkt, an dem ich wegen Überarbeitung (die typischen 50 bis 60-Stunden-Wochen) fast vor die Wand gefahren bin, mein analoger Kalender. Dort notiere ganz einfach täglich, wie viel Zeit ich mit schulischer Arbeit verbracht habe, egal in welcher Form. Für meine wöchentliche Arbeitszeit habe ich als Limit meine im Arbeitsvertrag stehenden Stunden plus eine Verrechnung meiner wegen der Ferien etwas kürzeren Arbeitszeit mit der durchschnittlichen Arbeitszeit “normaler” Angestellter in Deutschland gesetzt. Mit einigen entschiedenen “Neins” im Berufsalltag und dem zeitweisen Liegenlassen von Aufgaben gelingt es mir meistens dieses Limit einzuhalten. Dieses Vorgehen kann ich jedem, auch als Argumentationsgrundlage vor der Schulleitung, nur empfehlen! Ohne dieses Hilfsmittel habe ich in 15 Dienstjahren etwa 3 unbezahlte Überstundenjahre angesammelt. Die möchte ich nicht zurück haben, war ich ja selbst schuld…Aber ich möchte dem Land keine weitere Arbeitszeit mehr schenken.

Realistin
1 Monat zuvor

Vertrauliche Erfassung….4-Tage Woche, wer möchte, probiert etwas Homeschooling aus und bitte keine 60 Stunden mehr!

Endlehrer
1 Monat zuvor

Wir wissen alle was bei einer Arbeitszeiterfassung herauskommt: Die Lehrkräfte arbeiten zu viel und das auch noch unbezahlt! Wenn dann alle mit diesem Bewusstsein “nur” noch so viel arbeiten würden, wie es in ihrem Arbeitsvertrag steht (verrückter Gedanke, oder?), würde das aktuelle Schulsystem so nicht mehr funktionieren. Es müssten also zusätzliche Kräfte dazu kommen, die es nicht gibt (Das wissen auch alle!). Also kann es doch nur eine Konsequenz geben, auf deren Nennung ich nun schon seit Jahren warte: Es kann nicht mehr so viel Unterricht angeboten werden!

Lera
1 Monat zuvor
Antwortet  Endlehrer

„Es kann nicht mehr so viel Unterricht angeboten werden!“

So sieht’s aus. Das ist seit Jahren der Elefant im Raum.

Aber den „Peak der Zumutungen“ haben wir mit Durchwurschteln und Durchhalteparolen ja auch erreicht, ohne in Erwägung zu ziehen, die Realität mal zur Kenntnis zu nehmen.

Und mit der herbeigewünschten ( und -geschriebenen) demographischen Wende gibt es ja einen Silberstreif am Horizont, sodass der Handlungsdruck jetzt wohl auch nicht mehr steigt.

Die Bürokraten sind ja vor allem daran interessiert, dass es FORMAL viel Bildung gibt, sprich möglichst viele Stunden, sieht sonst doof aus im internationalen Vergleich.